723 als zu gleicher Zeit des vorigen Jahres. Beides ist jedoch nicht die Folge eines Ueberflusses, sondern der Geldnoth. welche die Landleute zwingt, ihrProdukt möglichst schnell zum Markte zu bringen. wobei sie durch die gün..

stige Witterung unterstüzt werden, welche den Transport auf den Kanälen und Landstraßen noch offen erhielt.

Die Ansicht der Beßtunterrichteten geht dahin/daß das Frühjahr hohe Getraidepreise bringen werde.

W o l l e wurde in diesem Jahre in gewöhnlichem Maßstab zu Markte gebracht; anfänglich eirea zehn Prozent niedriger als 1857 bezahlt, dann aber selbst über die vorjährigen Preife hinaus gesteigert. Bei dem Futtermangel und daraus folgender Verminderung der Schafe und bei den Rüstnngen, welche in Frankreich. Oesterreich und Jtalieu ziir Bekleidung.

der Armeen sehr viel Wolle konfumiren, find ebenfalls hohe Preise für diesem Artikel in der nächsten Zeit zu erwarten.

#ST#

Aus

den .. . e r h . a . . .. l u ng e n des sch w e iz e ... i sch e n Bu n d e s r ... t thes ..

(Vom

6. Juni l 859.)

Mit Zuschrift vom 27. Mai abhin zeigte die Regierung des KautonsW a l lis dem Bundesrathe an, daß fie, in Folge der an sie .am 25. Juni vorigen Jahres ergangenen Einladung . schon im Monat August 1858 den Bezug der Konfumogebühr von geistigen Getränken s c h w e i z e rifchen Ursprungs abgeschafft habe; auch sei voiu dortseitigen Großem Rathe unterm l 9. Mai d. J. der Art. l des Finanzgesezes vom 3l. Mai 1856 in so weit außer Kraft gefezt worden, als er den Bezug von.

Konsumogebühren auf geistigen Getränken s c h w e i z e r i s c h e n Ursprungs

befchlägt. .

Jn Folge einer von der K. Preußischen Gesandtschaft eingesandten Note, vom 3. dieß, hat der Bundesrath an sänImtliche Kantonsregierungen das nachstehende Kreisschreiben erlassen :

,,Tit.

. ,,Die K. Prenßische Regierung hat den Wunsch ausgesprochen, nach ..dem Vorgange anderer Staaten, mit der schweizerischen Eidgenossenschaft

.724 ...resp. den einzelnen Kantonen derselben, ein Uebereinkominen abzuschließen.

..,,wonach fortan die im Gebiete des einen Theiles sich aufhaltenden Ange^.hörigen des andern Theiles daselbst weder zu irgend welchem Militär.,,dienste, noch zu einer Ersazleistung oder Steuer dafür herangezogen ^,,werden dürfen.

,,Bezüglich der Form. so schlägt die K. Gesandtschaft die gegenseitige ..^.Mittheilung einer ähnlichen Erklärung vox, wie solche vor einigen Jahren ^mit einem einzelnen Kantone bereits ausgewechselt worden ist. Hienach ^würde bestimmt : ,,daß Angehörige des Königreichs Preußen, sofern sie nicht ,,im Besize des Schweizerbürgerrechtes sind, im Kanton N. weder ,,zum Militärdienste, noch zu einem Geldersaze für Nichtleistung ,,der Militärpflicht angehalten werden, so lange in den K. Preußi,,schen Staaten auf die Bürger des Kantons N. die nämlichen ,,Grnndsäze angewendet werden.

,,Nachdem nun mit mehreren deutschen Staaten ein ähnliches Vertrags^verhältniß besteht, möchten wir obigen Antrag Jhnen wirklich zu geneigter ...Berüksichtigung empfehlen, und indem wir gewärtigen, ob Sie Jhrerseits ,,zum Abschluß des proponirten Uebereinkommens ermächtigen wollen, be.,,nuzen wir diesen Anlaß. um Sie, getreue, liebe Eidgenossen, nebst uns, ^in den Machtfchuz des Allerhöchsten zu empfehlen.^

Der schweiz. Minister in Paris übermachte dem Bundesrathe unterm .3. dieß eine Notifikation von Seite der französischen Regierung, betreffend

.die Blokirung der Stadt Venedig. Das Akte.nstük lautet wie folgt: Mit Gegenwärtigem wird bekannt gemacht, daß S. Exeellenz der ^Marine^.M.nifter voin Eontre^dIniral Jurien de la Graviere, Kominandanten der Kriegsflotte im adriatifchen Meere, benachrichtigt wurde, daß am 18. Mai 1859, und von diesem Tage an, durch die unter seinem Kom^nando stehende Kriegsmacht der Hasen von V e n e d i g und seine Ausgänge .wirklich blokirt worden seien.

Ferner wird bekannt. gemacht, daß alle durch das Völkerrecht und die .zwischen S. M. dem Kaiser und den verschiedenen n e u t r a l e n Staaten bestehenden Verträge garantirten Maßnahmen gehandhabt ^ind gegen alle Schiffe, welche es versuchen sollten , den gedachten Blokus zu brechen , in

Vollziehung gesezt werden.

Mit Depesche vom 30. Mai abhin übersandte der schweiz. Konsul in . B a r c e l o n a dem Bundesrathe ein Exemplar der Geschäftsführung dex Dortigen schweiz. Hilfsgesellschaft.

^ Aus ihrer Jahresrechnung ergibt sich Folgendes: Die Gesellschaft hatte am Ende des Jahres 1857 in Kasse

10,204 Realen ..^ Fr 2.602. 02

An 33 Subseriptionen nnd 2 Ver^

gabiingen giengen ein . . . 2,7()7 ,, An Zinsen . . . . . . .

400 ,,

..... ..

- .

690. 28^ 102. --

13,3l l Realen - Fr. 3,394. 30../2 Für U:iterstüzungen an Schweizer aiis verschiedenen Kantonen wurde iin Lause des vorigen Jahres aus-

gegeben. . . . . . . .

1,153 Realen ..^ Fr. 294. 0l1/.:.

Jn der Kasse. verblieben am 3l. De-

zeiuber 1858 . ...

^ . 12,158

,,

- ,, 3,100.29

13,311 Realen ..^ .Fr. 3,394. 30^ (Bei der Deduktion der Realen in Franken wurde ein Real zu ^.,^ .^ent.

angenommen.)

(Vom 8. Juni 1859.)

Der Bundesrath wählte zum Auditor bei der Brigade L e t t e r :

Hrn. Fridolin A n d e r w e r t h , in Frauenfeld, Hauptmann ini eidg.

Jiistizstab^ ^

zuiii Konsul in B a s t i a (Korsika): Hrn. Salvatore F e r e t t i , aus Tefsiu, bish. Konfulatsverweser; zum Stabssekretär: Hrn. Arnold Düiiz, in Bern.

B^idesblatt.^Jahrg. XI. Bd. I.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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1859

Année Anno Band

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Volume Volume Heft

26

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

11.06.1859

Date Data Seite

723-725

Page Pagina Ref. No

10 002 775

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