#ST#

Schweizerisches Bundesblatt

XVI.

Jahrgang. lll.

Nr. .

#ST#

30. Dezember 18^.

Botschaft de...

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung,. betreffend einen Nachtragskredit fur die Mission nach Japan.

(Vom 2. Dezember 1864.)

Tit..

Der Bundesrath beehrtsteh, Jhnen die schon in seiner Botschaft über den Handelsvertrag mit Japan angezeigte Gesammtreehnung über die Kosten der diessfallsigen Misston in der beiliegenden genauen Zusammenstellung dieser Kosten zu gefälliger Genehmigung vorzulegen , mit dem Bemerken, dass die grosse Mehrzahl der in dieser Rechnung gerufenen Ausweise, Belege und ....Quittungen sueeessive dem schweizerischen Finanzdepartemente zugestellt und von diesem den Jahresrechnungen einverleibt worden sind ; der Rest liegt zu Jhrer Verfügung bei.

Bei Ausstellung der vorliegenden Gesammtrechnung sind wir von der chronologischen Reihenfolge der gemachten Ausgaben abgewichen, um uns an den der h. Bundesversammlung seiner Zeit vorgelegten KostenVoranschlag zu halten, der dah.n lautete, dass man annahm: Reisekosten des Gesandten hin und her Ausrüstungskosten desselben Honorar und Repräsentationskosten .

.Ausgaben für einen zweiten .Abgeordneten Geschenke .

.

.

.

.

Unvorhergesehenes .

.

.

.

Bundesblatt. Jahrg. XVI. Bd. III.

Fr. 14,000 ., 1,000 ,, 20,000 . 15,000 . 40,000 ,, 10,000 Fr. 100,000 27

378 Dauer der Misston ein Jahr.

J..folge der hienach zu erörternden Ursachen stellen sieh nun die bezüg-

lichen ausgaben wie folgt:

f ü r Vorarbeiten .

.

.

für Reisekosten sür zwei Personen

für Ausrüstm.gskosten

id.

.

.

.

.

.

.

für Honorar, Repräsentation u. s. w. für den ersten,

dergleichen für den zweiten Abgeordneten .

.

für Beschenke . . . . . . .

f ü r Unvorhergesehenes . . . . .

Fr. 3,000. -.

., 38,431. 70

,, ,,

6,542. 84

40,400. 13

,, 20,490. ,, 24,643. 5l ,, 10,306. 4 8

Fr. l 43,8 l 4. 66 Es trat somit eine Mehrausgabe von Fr. 43,8l 4. 66 ein, die

hauptsächlich daher rührt, dass die Mission nicht in einem Jahre erledigt werden konnte, sondern die doppelte Zeit in .Anspruch nahm. Hiezn kommt, dass zum bessern Gelingen der Mission beide Herren Abgeordneten por ihrer Abreise nach Japan die wichtigsten Judustriepläze der Schweiz besuchen und sodann Herr Hu m ber t . als erster Abgeordneter, vorerst eine Reise nach den Riederlanden machen und sich hernach aus Umwegen, d. h. mit Berührung der hollandisch-indisehen Besiznugeu (Batavia) nach Japan begeben mnsste. -.- Alle diese Faktoren zogen nothwendig grössere Ausgaben und ans Billigkeitsrüksichten auch grossere Honorare sür die Abgeordneten nach sich, als man vorausgeht hatte. Der gute Erfolg der Abordnung aber wiegt andererseits diese Mehrausgaben mehr als aus.

Jn Berüksiehtignng der verlängerten Mission , der ausgestandenen gefahren und weitschweifigen Mühewalten und hohen Ausenthaltskoften hielten wir dafür, bei den Abrechnungen mit den Herren Humbert und Brennwald in billiger und .vürdiger Weise zu Werke gehen und denselben nebst dem Ersaz ihrer Baarauslagen je ein firmes Honorar, dem ersteru von Fr. 1000, dem andern von Fr. ^.)0 per Monat verabfolgen zu sollen. Bei Festsezung dieser Entschädigungen wurde der Vorgang mit Hrn. von Tschudi, gewesenen bundesrätl..lichen Abgeordneten nach Brasilien, znm Beispiel genommen, in der bestimmten Erwartung, die h. Bundesversammlung werde auch diessmal die Verfügung des Bundesrathes genehm halten und auch ihrerseits anerkennen , dass die Aufopfernug an Zeit, die Mühseligkeiten und Gefahren einer solchen Reise, .die ansge-

ftandenen Widerwärtigkeiten und die an den Tag geigte Thätigkeit eine Anerkennung verdienen, die aus weit höherem Fusse anzulegen war, als wenn es si.h von einer vorübergehenden leichten Mission ans dem Kontinente handelte. .

Die Ausgabenrubrik ,, Geschenke" hat, selbst mit Zurechnung der nachfolgenden Rubrik "Unvorhergesehenes," die ursprünglich sur diese zwei Rubriken devisirteu Fr. 5l),0l)0 hinwieder nicht erreicht. Es hatte sich namlich herausgestellt, dass die zu Ges.henken bestimmten Gegenstände von

379 Sendungen der Kantone, der Jndustriellen und Brivaten in so erfreulicher Zahl und Auswahl aussielen , dass man Seitens des Bundes zurükhaltender werden und sich aus wenige werthvolle Stüke beschränken durste.

Jn dem bei den Akten liegenden Buehe findet sich der Gesammtbestand dieser Geschenke verzeichnet, nud aus der Korrespondenz der Herren Abgeordneten deren Verwendung.

Von Seite der Japaner Regierung stnd hinwieder dem Bunde mehrere interessante beschenke gemacht worden.

Unter die Rubrik "Geschenkekosten haben wir auch diejenigen Kosten ausgenommen, die dem Bunde erwachsen sind durch Versuche mit Bama, Mai- und andern Seidenwurmeiern und durch den Ankauf zahlreicher Warenmuster des Jmport- und Exporthandels Japans, einer Bartie Goldmünzen u. a. m.

Rach vollendetem Turnus jener Warenmuster bei den Kantonen werden wir beflissen sem, dieselben dem Handels- und Gewerbestand aueh serner zugänglich zu machen, und auch über die Geschenke entsprechende Verfügungen zu treffen.

Der Zusammstellnng der Ausgaben findet sich das genaue Verzeichniss der Gelderhebungen aus der Bnndeskasse zum Zweke der Dekung dieser Ausgaben beigelegt. Es ist daraus ersichtlich, dass das Handelsund Zolldepartement zu Ende 1862 den ungesähren Saldo des Büdgetkredites sür die Mission nach Japan erhob und zinstragend anlegte, wodurch einerseits der Verkehr mit der Bundeskasse vereinfacht, andererseits derjenige mit der Mission selbst wesentlich erleichtert und nebenbei ein Zinsenergebniss erzielt wurde, mittelst welchem ein Theil des ..Unvorhergesehenen" (Bankprovisionen , Münzdifferenzen und dgl.) gedekt worden ist.

Anlässlich haben wir zu erwähnen , dass die Tit. schweizerische Exportgesells.haft in Zürich (Herr Nationalrath Fierz) nicht nnr diefe zinstragende Correntrechnung der eidg. Mission erosfnete, sondern auch, nachdem sie die Mission mit den erforderliehen Kreditbriefen versehen hatte, bei einem virement von annähernd Fr. 200,000 gar keine Bankprovision erhob. Rach beendigter Abrechnung haben wir auch nicht unterlassen, derselben den besten Dank sür dieses nneigennüzige Verfahren darbringen zu lassen.

Gemäss dem oben besprochenen Verzeichnisse der Gelderhebungen musste,

da der ursprüugliche Büdgetkredit sür Japan nur Fr. 100,000 betrng,

das Uebrige ans dem, dem Handels- und Zolldepartement eingeräumten ordentlichen Kredite erhoben und zu völliger Deknng von uns provisorisch eiu Nachtragskredit von Fr. 2.^,000 sür das lausende Rechnungsjahr eingeräumt werden.

^ ^ Unser Gesuch geht nunmehr dahin , Sie wollen nach Vrüsung der vorliegenden Gesammtausgabenrechnnng von Fr. 143,8l4. 66 die Ueberschreitung des ursprünglichen Kredites n.n Fr. 43.814. 66 anerkennen und entschuldigen, die Bezahlung eines Betrages von Fr. 15,1.)6. 96 aus deu. ordentlichen Kredite des Handels- uud Zolldepartements pro

1863 und 1864 bewilligen nnd für das Jahr 1864 zu völliger Sal-

380 dirnng den noch erforderlichen Rachtragskredit von Fr. 27,079. 21 oder in runder Summe Fr. 27,500 bestätigen, indem noch einige weitere Ausgaben sür Frachten und Frankaturen zu bestreiten bleiben.

Das definitive Ergebniss dieser Ausgabenrechnung mag Jhrer hohen Behorde darthnn, dass deren Betrag nur oder kaum denjenigen des ursprüngliehen Voranschlages erreicht haben würde, wenn die Mission in der vorausgesehen Zeit hätte zu Ende gebracht werden konnen.

.....achdem der Bundesrath bereits die Vorlage des mit Japan abgeschlossenen Vertrages gegen Hochdieselben seine Befriedigung mit den Dienstleistungen des Herrn Abgeordneten ausgesprochen hat, dürfen wir nicht unterlassen, bei Vorlegung der Schlussrechnung der besondern Dienste des Herrn B r e n n w a l d zu erwähnen, der nicht nur das schwierige und verwikelte Rechnungswesen der Misston mit musterhafter Genauigkeit und Zwekmässigkeit geführt hat, sondern im Besondern auch mit verdanken...werthem Eiser und Sachkenntniss die Jnteressen der Jndustriellen besorgt und unserm Handelsstande ein grosses Kapital von Verkehrskenntuissen erworben hat, die früher oder später segensreiche Erfolge hofsen lassen.

Genehmigen Sie, Tit., bei diesem Anlasse die erneuerte Verstchernng unserer vollkommensten Hochachtung.

Bern, den 2. Dezember 1864.

Jm Ramen des schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

Dr. I. Dubs.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft:

Schieß.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung, betreffend einen Nachtragskredit für die Mission nach Japan. (Vom 2. Dezember 1864.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1864

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

56

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.12.1864

Date Data Seite

377-380

Page Pagina Ref. No

10 004 643

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.