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Schweizerisches Bundesblatt VIIl. Jahrg. L .

Nr. 24. .

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15. Mai 1^6.

Bericht

des schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung . über seine Geschäftsführung im .Jahr 1855...

. ^

(Schluß.)

Geschäftskreis des Finanzdepartements.

Uebersicht der finanziellen Ergebnisse iu.d.er Periode

.

nou .^.^ bis .^.^

Mit dem Jahre 1854^ ist eine zweite dreijährige Periode seit der Einführung der neuen Bundesverfassung verflossen, und wir halten es aus diesem Gruude süx zwekmäßig, eine Zusammenstellung der finanziellen Ergebnisse nach den einzelnen Rechnungsrubriken , so wi... eine übersichtliche Vergleichung des Zuwachses und Abganges der verschiedenen Theile des eidg. Staatsvexmögens in dieser doppelten Periode aufstellen zu lassen.

Zur Erleichterung dieser Uebersicht wurde für di... Reduktion der alt..n

in die neue Währung das Gesez vom 13. Dez. 1850 (II, 161). in Anwendung

gebracht, und demgemäß 1 Franken alter Währung zu 1^.^^ Franken des neuen Münzfußes erhoben. Diese Versahrungsweise fand ihre Anweudung auf alle Einnahmen und .Ausgaben der Verwaltungs- und Geueralrechnung; beim Vermögensetat . der Uebergangsperiode 1^.51--..1852 hingegen mußten die e i n z e l n e n T i t e l b e s t i m m u n g e n die Reduktions-

basis bilden, weßhalb hier auch eine Währungsdifferenz von Fr. 1.^3,148^ 0..)

erscheint.

^ ^ Nach dem oben Gesagten vertheilen sich die finanziellen Ergebnisse feit dem Bestehen des neuen Bundes nach den Anlagen .

.

A. Staatseinnahmen ^ .

...^ ...

B. Staatsausgaben ^ . der Verwaltungsrechnung.

C. Ein- und Ausgänge der Kapitalrechnung.

.0. Vergleichende Ueberficht des Staatsvermögens von 1848-1854.

Bundesblatt. Iahrg. VIII. Bd. I.

.^0

548 Die gewöhnlichen Staatseinnahmen vermehrten oder verminderten sich, wie es auf dex Tabelle A angegeben ist, und wir wollen hier nur Auszugsweise folgende Posten ausführen.

^ Die bezogenen laufenden Zinse , ohne Rükstände , des .Kriegsfonds betrugen :

Jnt Jahr 1849 u. W. Fr. 196,358. 97 1850 130,390. 40 1851 127,517. 21 1852 149,650. 44 1853 141,572. 67 1854 118,180. 63

Die Verminderung in den Eingängen der lezten Jahre rührt vort.

Rückzahlungen von Kapitalien hex, die nur theilweise wieder angelegt ^wuxden.^ So betrug der Kriegsfond im Jahre 1849 in neuer Währung . Fr. 5,548,622. 60

am Ende 1854 .. ,.

..

. ,, 2,692,759. 89

demnach weniger.. Fx. 2,855,862. 71.

Dagegen hat sich allerdings der Etat der Liegenschaften, so wie der .Kassavorrath vermehrt.^ ^lm Ende 1854 w..^. nämlich vorhanden..

An Jmmobiliarvermögen.

An Barbestand.

n. W. Fr. 947,567. 47 Fr. 3,469,357. 70^ im Jahr 1849 nur . ..

.. 374,668.^ 51, ^404,801. 81 also Zuwachs: Fr. 572,898. 96 Fr. 3,064,555. 89 Jm gleichen Verhältniß nahmen die L i e g e n s c h a s t s e r t r ä g n i s s e .

...u, und es stellten sich solche ..r. 7.761. 44 im Jahr 1849 aus

8,938. 60.

.),380.^72 10,434. 76 .

22,433. 20 28,595. 27 Die Zölle warfen an Rohertrag ab :.

Fr.. 470.113. 20 Jm Jahr 1849 4,169,019. 50 5,070,673. 52 5,716,014. 85 5,884,372. 29 5,550,574. 73 Die P oste n trugen ein : .Fr. 5,005,062. 40 Jm Jahr 1849 5,301,936. 69 5,893,277. 42 6,514,634. 73 7,083,503. 74 7,425,794. 35 .

.

^

.

.

.

^

549 Das P u l v e r r e g a l trug ein:

Jm Jabr 1849 1850 1851 1852 1853 1854

Fr. 147.589. 83 387,788.

391,964.

399,134.

549,878.

589,991.

alles in neuer Währung.

83 03 88 03 93

Tabelle R enthält die Verwaltungsausgaben , von denen wix . nur hervorheben .

. .

^ Kosten dex Militärverwaltung

Jm Jabr 1849 1850 1851 1852 1853 1854

Jm Jahr 1849 1850 1851 1852 1853 1854 Jm Jahr 1849 1850 1851 1852 1853 1854

Fr. . 669,135. 44^ 925,733.

996,060.

1,310,051.

1,428,279.

1,660,786.

73 26 27 72 57

Kosten dex Zollverwaltung.

Ohne die Vergütung Vergütung an die Kantone.

an di.^ .^ant^n^

Fr. 22,763. 47 595,344. 35 643,606. 24 676,167. 81 670,223. 35 740,144.. 29

Fx. 2,280,010. 32 2,489,103.

2,439,578.

2,468,931.

2,474,324.

Kosten der Postverwaltung.

Ohne Vergütung Vergütung an die Kantone.

. .

an die Kantone.

Fr. 3,932,116. 97 4,527,202. 31 4,687,249. 65 5,032,.677. 55.

5,601,526. 66 5,876,796. 65

Fr. 1,072,945. 43 . 774,734. 38 1,206,027. 77 1,481,957. 18 1,481,977. 08 1,548,997. 70

Kosten der Pulvexverwaltnna..

Jm Jahr 1849 1850 1851 1852 1853 1854

98 32 51.

93

Fr. 124,069. 13 371,965. 44 301,770. 23 313,360. 71 451,231. 39 503,653. 42

Nach Tabelle C ergab fich bei der Geueralrechuung .

ein Vorschlag.

Der Vorschlag der Verwaltung^ rechnung betrug :, ^

Jn ,, ,, ..

^ ,,

Fr. ^Rp. ^ 1849 . 758,1.)8. 58 1850 . ^ 84,590. 35 1851 . 690,656. 22 1852 ^. 1,083,854. 23 1853^ 1,076,293. 58 1854 . ^ ^ 142,239. 97 3,835,832. 93

Fr. Rp.

Fr. Rp.

485,033. 08 273,165. 50 .

^ 109,891. 94 .

1,899,066.14 2,809,263. 83 146,146.57 1,222,440.15 . 444,941. 10 ^ 587,181.07 1,824,799.18 3,294,296.91 4,091,744.80 ^.^.^

^ .

^

^^

.

Vermögensvermehrung : Hiezu die Vermehrung der beiden Jnv a l i d e n f o n d s i . J. 1854, weil solche hier nicht aufgenommen findendem von erwähntem Jahre an , ^ besondere Rechnung zu führen ist Hievon ab die Währungsdifferenz nach dem angewendeten Reduktionsfuß von .1^./...^o zu den Titelsbestimmungen im

Vermögensetat des Jahres 1851-1852

^

Fr.

^^^

.^^^

.^l

^^..

.^.

. .^

1

^.^

.^

^0.^

6fI

2,366,335. 20

51,477. 34 2,417,812. 54

.

123,148. 09 2,294,664. 45

bleibt Vermehrung in 6 Jahren :.

oder im Durchschnitt per Jahr Fr. 382,444. 07.

51,477.34 2,417,812. 54 123,148. 09 2,294,^64. 45

Rp.

1^725,409. 60 1,725,409.60

^

2,366,335. 20

^

Verminderung.

5,660,632.11 ^^

.^

Mithin Vermögens-

Vermehrung.

Fr. Rp.

25,301. 59 1,208,409.92

^

ab der Rükfch

ein Rükschlag.

^

551 Tabelle 1^ enthält die Spezifikation der Aktiven und Passiven und deren Zunahme oder Verminderung in deu Jahren 1849 --1854.

Gleichförmig mit der oben erwähnten Vermögenszunahme in gedachter Perio^ .

. ..

.

.^ .^

zeigt der Vermögensetat.i. J. 1848 ^in n. W. . Fr. ^7,078,461. 45 eine Vermehrung i. J. 1849 von

,,

.

.

273,1.65.^0

1850 . . . . . . . 109,891. 94 1851 . ,, . ^ 1,775,918.. 05 1852 1,222,440. 15 18.53 638,.658. 41 ^18.54

. .

.

..

Zusammen .

Fr. 11,098,535. 50

ab Rükschlag i. J. 1852 wegen Nachlaß der Sonder-

,, ^ , 1,725,409. 60 Etat auf den 31. Dezember 18.^4. Fx. 9,373,125. 90

bundsschuld .

worunter die beiden Jnvalidenfonds mit

Fr. 1,675,922, 84.

^. Etat auf den 31. Dezember 1848: ,, ^ 7.078,46l. 45 Vermehrung gleich oben : Fr. ^2,294,664. 45 ..^.lluu^vesen.

^rri.^tnn^ der ^nz^tte.

.. ^

Jn das vorliegende Berichtsjahr hauptsächlich. säl.l.t die Ausführung des Bundesbeschlusses vom 28. Januar 1854 (eidg. Gefezsamml. Bd. IV, S. 19), betreffend die Errichtung der eidg. Münzstätte^ da, wie im leztjährigen . Berichte bemerkt wurde , die Unterhandlungen wegen nuzungsweiser Abtretung des bernifchen Münzgebäudes erst am Ende des Jahres.

1854 zum Abschluß gediehen w^ren.

^l. Der erste Theil der Ausgabe bestand darin, das bernische Münzgebäude, das ursprünglich für beschränktere, kantonale Bedürfnisse bestimmt war (und .das auch d.iese^ engern Bestimmung nicht genügt ^atte^ da füx einen Theil der Arbeiten. ein ^ in der Nähe liegendes Filialgebäude benuzt worden war), in der Weise, mit Berücksichtigung des Vorhandenen und der architektonischen Verhältnisse, zu verändern und zu erweitern, daß nicht nur die sämmtiichen , nach dem jezigen Standpunkte . der Munztechnik erforderlichen Münzmaschiüen passend aufzustellen waren , sondern daß mit der ganzen Münzfabrikation auch noch die^ Anfertigung der Briesfrankomarken vereinigt .we.rden konnte.

Für alle Theile dieser beiden Geschäftszweige passende Räumlichkeiten zu gewinnen, wurde erst. durch die Uebereinkunft vom 4. November 1854 zwischen dem Bundesrathe und der Regierung von Bern .(Bundesbeschluß

hierüber, eidg. Gesezsamml. Bd. V S. 43) recht ermöglicht, indem laut

552 dieser Uebereinkunft der Eidgenossenschaft das^Recht ertheilt wurde, im Jnnern des Gebäudes a l l e ihr nöthig scheinenden Veränderungeu von fieh aus .und ohne daß hiefür die Zustimmuug des Gebäudeeigenthümers einzuholen sei, vornehmen zu lassen. Jn Folge dieses Rechts wurden die ursprünglichen., der Uebereinkuust vorausgegangenen .Bauplane wesentlich abgeändert und dadurch ..bedeutend ^an Raum gewonnen, während zuvor dahin ^getrachtet worden war, das Gebäude so viel nur immer möglich in seinem frühern Zustande^ zu lassen.

Einige weitere, kleine, zwekmäßige Abänderungen in den Plänen und in der Bestimmung einzelner Räumlichkeiten,. fanden noch im Verlaufe der .Bauarbeiten selbst statt.

.Die Ausführung dieser Bauarbeiten wurde, entgegen dem Bauakkorde, um einige Monate verzögert durch den bald nach dem Beginn erfolgten Hinschied des Bauunternehmers, aufmessen Rechnung zwar diese Arbeiten unter anderweitiger Aufsicht .fortges.ezt , aber in etwas schleppender Weise erst ungefähr im Juli zu Ende geführt wurden.

Nach den bisherigen Ersahrungen darf bereits ausgesprochen werden, daß mittels der stattgefundenen Veränderungen aus dem bernischen Münzgebäude gemacht wurde, was nur immer mit mäßigen Unkosten bei dem beschränkten Raum und namentlich bei der geringen, zu Gebote stehenden Grundfläche möglich war.

Mit Ausnahme dieser leztern, der Natur der Sache nach nicht zu beseitigenden Uebelstände , in Folge welcher die Arbeitsräume in 4 über einander liegenden Stokwerken vertheilt find (statt möglichst neben einander zu liegen), und ein zu kleiner Raum für Aufbewährung der Brennmaterialien übrig bliebt und^mit fernerer Ausnahme eines noch unerledigten Auslandes , betreffend die Anlegung von Abtritten im südlichen ^Flügel, lassen das Münzgebäude selbst, seine einzelnen Räumlichkeiten . und die Vertheilung derselben im Gebäude kaum etwas zu

wünschen übrig.

Wider Erwarten wurden nicht unbeträchtliche Ausbesserungen im Jnuern, auch des nördlichen Flügels (Büreau und Wohnung) nöthig, welche eben so wenig als die Einrichtung der Pförtnerw^ohnung in diesem Flügel in dem seiner Zeit aufgestellten Voranschlage vorgesehen waren. Aus diesem Grunde wurde. dann auch ^ der für die baulichen Arbeiten bewilligte Kredit

von Fr. 23,^800, wovon Fr. 10,000 im Jahre 1854, Fr. 14,252. 63 im Jahre 1855 verwendet wurden, ^um Fr.^ 452. 63 überschritten, während ohne diese Einrichtungen und Reparaturen im nördlichen Flügel über

Fr. 1000 von dem^ sür Bauten bewilligten Kredite disponibel geblieben

wären (die Staatsrechnung von 1854 zeigt zwar an Ausgaben ^ sür

Bau-

arbeiten Fr. 12,000 und nicht Fr. 10,000, wovon aber Fr. 2000 tech-

mische Einrichtungen betrafen).

Il.

Zur Erledigung mannigfaltiger technischer Voxarbeiten^und sodann zur Aufstellung der Maschinen wurde die Exnenuuug und Einberufung der beiden technischen Münzbeamten, welchen, gemäß der Verordnuug über die Organi-

5.53 Dation dex Münzstätte (V, 29) die Leitung und Ausführung der^ Fabrikation obliegt, schon mehrexe. Monate vor Beginn dex Fabrikation durchaus nöthig.

Der Bundesrath^ besezte dann auch unterm 16. März die Stelle des Münzdirektors. in der Person des seitherigen Münzwaxdeins, Herrn l^r. Euster .vou Rheine^.k, dex bis dahin schon die Vorarbeiten für die Münzstätte besorgt hatte, und .diejenige des Münzmechanikers in^ dex Person des^Hexxu F . K o r n , Medailleur aus .M a in z, der fich schon früher in einex Münzstätte, und zwar mehrere Jahre hindurch, bethätigt hatte und der aus diesem Grunde den inländischen Bewerbern unbedingt vorgezogen werden mußte. Die Acquisition des Herrn K o r n kann denn auch, auf seitherige Erfahrungen gestüzt, eine vortreffliche. genannt werden.

Kurze Zeit Nachher bezeichnete dann das schweizerisch^ Finanzdepartetnent auch den Münzverifikatox provisorisch, und ^berief denselben auf Mitte April ein; gleichzeitig ^ernannte. es seinen Büreauchef, Herrn Stuck^, zum Münzkommissär, dem, nach Maßgabe der schon erwähnten Verordnung sur die Münzstätte, die geprägten Münzen vor ihrer Ablieferung zur AnexNennung einer gesezmäßigen Prägung jeweilen vorzulegen find.

lll.

Noch vor gänzlicher Beendigung der Bauarbeiter wurde um die Mitte des Jahres mit Ausführung der technischen Einrichtungen

(Dampfkessel, Glüh- und Schmelzöfen, Fundamentirungen für die Maschi-

uen ..e.) und mit Aufstellung dex nun allmählig anlangenden Maschinen begonnen.

a. Technische Einrichtungen ^(Oefen aller Art, zugehörige Kamine. ..e.).

Dieser Theil der Ausgaben war in dem zur Zeit der Schlußnahme uber die Errichtung der Münzstätte vorgelegten Voranschlag am wenigsten genau devisirt worden, .weil hierüber noch wenige Erfahrungen hatten gesammelt und auch nicht so bestimmte Preisangebote , wie für die Maschinen, hatten erlangt werden können. Dazu kam noch, daß iu der Folge, sehr bald nach Beginn der Müuzfabxikation , das aus^ der frühern Zeit hex. noch vorhandene Schmelzkami.. unbrauchbar wurde, und .daher von Grund auf neu gebaut werden mußte, was allein eine Ausgabe von eirea Fr. 1000 verursachte.

So erscheint denn für technische Einrichtungen eine weit größere Summe als oevisirt wurde., nämlich ..für 1855 Fr. 10,891. 32 wozu auch die für denselben Zwek 1854 verausgabten

^.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

2,000.

--

kommen, so daß also im Ganzen für technische

Einrichtungen . . .

. . . . . Fr. 12,891. 32

bei Errichtung der Münzstätte verwendet wurden,.. während im VorAnschlag die (unter andern Bezeichnungen^ dießfalls aufgenommenen .

Posten etwa Fr. 5000 betragen. ^ ..... Maschinen, Gerätschaften und Mobilien. Die Dampfmaschinen mit Dampfkessel und die Transmissionen wurden aus der Fabrik dex Herren Escher, W ^ ß u n d E o m p . in Zürich, die übrigen eigent-

554 .^

lichen Miiuzmaschineu dagegen meistens aus einigen deutschen Fabriken bezogen, welche die Anfertigung solcher Maschinen zu ihrem Sozialfache gemacht haben, und daher auch im Stande waren, dieselbe^.

^ . am beßten und wohlfeilsten zu liesern. Eine kleinere, vorzüglich gearbeitete Maschine wurde (und zwar zu sehr billigem Preise) in der ^ Werkstätten der Münchnex-Müuzstätte gefälligkeitsweise verfertigt.

Die Maschinen find denn auch durchwegs tresslich und ganz dem jezigen Stande der^ Münztechnik gemäß gearbeitet; auch deren

. . . Aufstellung wurde theils duxch die Maschinenfabriken selbst (die Dampfmaschine), theils durch den Münzmechaniker in beßter Weise besorgt. Die Maschinen find, so weit immer möglich, mit der Dampfmafchine in Verbindung gefezt worden, um diese leztere, die für den Betrieb des W a l z w e r k s zunächst uöthig war, auch anderwärts so viel als thunlich zu benuzen und dadurch Menschenhände zu ersparen.

Da die meisten Maschinen um einen ^beträchtlich billigern Preis, als den im Voranschlag enthaltenen, bezogen werden konnten, s.^ glaubte man noch einige fernere, .im Voranschlag nicht ausgenommene, aber dennoch nothwendige, . oder doch die Arbeiten wesentlich erreich-.

ternde Maschinen ohne Uebexfchxeitung des bewilligten Kredites an-.

schaffen zu können, z. B. eine mechanische eiserne Drehbank, welche der Münzmechaniker früher zu eigenem Gebrauche mit größter Sorg-

falt angefertigt hatten eine doppelt wirkende Rändelmaschine für

^

kleinexe Münzforten, eir.e Zirkelfcheere , eine Zirkelfäge zum Sägen des Brennholzes, einten eisernen Win^flügel ......

Duxch die sämmtlichen, seit dem Jahre 1853 angeschafften Münz- und. Briefmarkenmaschinen, Einrichtungen ^e. und die baulichen Veränderungen zusammen ^gerechnet , ist die Eidgenossenschaft süx die Summe von eirea ^Fr. 115,000 in den Befiz einer zwax kleinen, aber wohl eingerichteten, für Prägung aller vorkommenden Münzen, Denkmünzen und für Anfertigung von Briefmarken, auch dann noch, wenn der Bedarf an Münzen und Briefmarken gegenüber dem jezigen fich bedeutend v.ermehrt haben wird, durchaus ausreichenden Anstalt

gelangt.

Das Opfer darf wol gegenüber dem erreichten Zweke der UnAbhängigkeit vom Auslande, der Sicherung einer eigenen gehörigen

Aufsicht und der Leichtigkeit, für den jeweiligen, größexu oder

kleinern Bedarf des Lantes zu sorgen, kein zu großes genannt werden.

^ ^ ^r.^o.^ar^ensa.bri^tion.

Jut Läufe ünsers Berichtsjahres, nach Beendigung der Bauarbeiter^ im Münzgebäude , konnte^ die der Münzstätte schon eiu Jahr vor ihrex Eröffnung übertragene, Anfangs aber wegen der bevorstehenden Bauten in einem provisorischen und sehr wenig geeigneten Lokale betxiebene Fabrikation der Brieffrank.omaxken zwekmäßig eingerichtet werden.

555 Die Lieferungen von Briefmarken an die schweizerische Postverwaltung im Jahr 1855 waren, weil die neuen Marken erst mit dem Oktober 1854 in Umlauf gesezt und ein beträchtliches Quantum derselben aus München bezogen woxden war , nicht sehr stark und keineswegs im Vexhältniß zum wirklichen Verbrauche.

. .. Jm

Laufe des Jahres wuxden fabrizirt, .

^ ..

abgeliefert.

5 Rappen 1,502,625 1,500,075 10 ,,.

59^3,175 . 775,050 15 ..

1,188,000 1,175,050 20 ' ,, 199,275 200,050 . ^40 ,, . 795,250 ^ 775,075 1 Franken 327,075 ' 250,325 . .

4,605,400 4,675,625 ^

Nennwerth der Lieserungen.

Fx. 75,003. 75 ,, 77,505. .. 176,257. 50 .. 40,010. ,, 310,030. -.^ 250,325. -Fr. .929,131. 25

Der indirekte Vortheil, den ^ die Münzstätte .aus dem Betxiebe dieses Geschäftes dadurch zieht,. daß, den Bedarf der Postverwaltung vorbehalten, je nach dem Gange der Münzprägungen bald mehr, bald weniger Axbeitex dem Bxiefmarkendruke zugewandt oder aber entzogen werden, und daß bei

zeitweise fast gänzlicher Unterbrechung ^der Münzprägung, ^z. B. in Folge

Reparatur der Dampfmaschine, die Mehrzahl der Arbeiter sofort . anderwärtig bethätigt werden kann, war im Verlauf dieses Jahres xecht iu die Augen springend.

Der direkte Vortheil, d. h. der Gewinn der Münzstätte bei der.

.Briefmarkenfabrikation, läßt sich wegen der theilweisen anderwärtigen Verwendung der Axbeitex und wegen der gleichzeitigen Bethätigung der Beamten und Angestellten bei dieser und der Münzfabrikation nicht genau ermitteln, und der bei Abschluß .der Briefmarkenrechnung auf den 31. August fich ergebende Gewinn ist deßwegen auch kein wirklich erlangter, weil die Besoldung des .Verisikators .nicht in derselben. erscheint. Jmmexhin findet eher etwelcher Gewinn als Verlust auf dieser Fabrikation neben dem erwähnten indirekten Vortheile statt.

. .

.^n...o bollii snr ....^sstn.

An die Briefmarkenfabrikation schließt sich^ eine kleine, im Berichtsjahr der Münzstätte aufgetragene ^und sort^n wol jährlich wiederkehrende Arbeit an, nämlich die aus.ganz gleiche. Weise w i e ^ d i e der Briefmarken bewerkstelligte Fabrikation von Franko -Eolli für den Kanton T essi n. Dex Verbrauch von solchen Franko -Eolli ist indessen auf eirea 10,000 Stük per Jahr beschränkt, und es waren mehr die einmal zu verfertigenden, auf eine lange Reihe von Jahren hinaus brauchbaren Stämpel, welche eine erwähnenswerthe Arbeit bildeten, als der Druk der Franko -Eolli

felbst.

.

556 .

.^ta.n^el.^ier.

^ Jn weiterer Verfolgung^ der Anfertigung von Papiexwerthen wurden von der Münzstätte mit mehreren kantonalen Behörden vorläufige UnterHandlung enangeknüpft, um auch die Stämpelung kantonalen Stämpelpapiers der Münzstätte zuzuwenden, wobei die Kantone jedenfalls Ersparnisse macheu und einex gehörigen Aufsicht ficher sein würden. Allein zu einem daherigen .Lieferungsvertrag ist es bis jezt noch nicht gekommen.

^ ^ ^nnzsa^ri^ation.

Ende August waren endlich d.e meisten Münzmaschinen angekommen und aufgestellt, fo daß mit dem 1. September die Münzfabrikation beginnen konnte.

Die erste, seit längerer Zeit schon bestellte Arbeit war die Anfertigung von eirea 200 silbernen Schulmedaillen für die Erziehungsdirektion des Kantons Bern, welche alljährlich solche Schulpfenninge aüstheilen läßt.

Die in der neuen Anstalt geprägten Stüke erlangten die vollkommene Zu^ friedenheit des Bestellers.

.

.

.

Von Eourantmünzen. waren^ zunächst, in Ausführung des Bundes-

befchlusses vom 28. Januar 1854 (eidg. Gesezsamml. Bd. 1V^ S. 22),

11/^ Millionen Einrappenstük... zu prägen, an denen fühlbarer Mangel vorhanden war, da diese Stüke so geringen Nennwertes ^sich in überaus starken Proportionen aus der Zirkulation verlieren. Da die Münzaxbeitex meist erst .gelehrt werden mußten , und auch weitere beträchtliche Pxägungen nicht in Aussicht standen, so wurde die Fabrikation im kleinsten Maßstabe betrieben und in den vier Monateu bis Ende des Jahres nur

500,485 Stüke geprägt (wovon 500,000 Stük an die eidg. Staatskasse

abgeliefert wurden). Man wird anerkennen müssen, daß die in der eigenen Landesmünzstätte geprägten Stüke an Vollkommenheit der Prägung nicht nur

weit die von 1853 (damals freilich mit sehr unvollständigen Hilfsmitteln fabrizirten), sondern auch die von 185l und 1852 in Paris geprägten Rappenstüke übertreffen. Eine Staatsanstalt hat eben zunächst den^ Zwek, tadellose Pxodukte zu liefexn , während der Pariser-Münzdirektor^ als Privatuntex.aehmer in erster Linie auf möglichsten Gewinn ausgieng.

Um die Thätigkeit der Münzstätte in etwas zu vermehren^ und derselben, wenn auch nicht große d i r e k t e , doch durch diese Vermehrung i n d i r e k t e Vortheile zuzuwenden, wurde schon sehr^bald nach Eröffnung der Münze eine Vereinbarung mit der eidg. Zündkapfelfabrik getroffen, wonach die Münzstätte von lezterer Kupferabfall bezog und denselben zu Kupferstreifen von denjenigen Dimensionen, wie die Zündkapselfabrik sie auswärts bezieht, umarbeitete.

Wenn auch bedeutende Silberprägungen für die allernächste Zeit nicht bevorstanden , so wurden doch vom Beginn des Betriebs an kleinere Quantitäten Silber (alte Münzen, Geräthschasten ^e.), die bisher meistens .zum Behufe der Verwendung in der Bijouterie und Uhrenfabxikatiou nach Neuenburg und Gens, oder aber nach Frankreich zum Behufe der

557 Affinirung gewandext waren , ^fortwährend und zwar zu einem bedeutend billigern Preise, als Feinfilbex aus dem Aüslande bezogen, . gekostet hätte, aufgekauft und mittels dieser kleinen Partien ein etwas stärkerer, . versuchsweiser Ankauf in. Hamburg auf einen bei den jezigen Silberkurseu mäßigen Preis. redu.ixt.

Als Mäßstab der jährlich en .Opfer, welche der Betrieb der Münz-

stätte erfordern wird, ^darf jedenfalls das aus der dießjährigen Rechnung sich ergebende, nur einen Zeitraum von vier Monaten umfassende Ergebuiß nicht beuuzt., sondern es müssen hiefür weitere .Erfahrungen und befonders der Zeitpunkt abgewartet werden, ^wo die jezt noch vorhandenen Voxräthe von Billonmünzen in Zirkulation gesezt find, und wo zur Erhaltung der füx den Verkehr nöthigen Menge dieser Sorten (da auch von

diesen jährlich eine gar nicht unbeträchtliche Zahl verloren geht) jährlich

eine kleine Ergänzungsprägung in Billonforten vorgenommen wir.d. Auch die Nebenarbeiten , Prägung von Medaillen ^e. werden mit der Zeit fich vermehren.

.

.^oIdn^nnzen. .

Die Frage einer^ gesezlichen Zulassung der Goldmünzen , welche im vorigen Jahr so einläßlich erörtert wurde, ist in ^offizieller Weise in unserm Berichtsjahre nicht neuerdings angeregt worden. Die stete Zunahme des Goldes im schweizerischen Geldverkehr ist indessen unverkennbar.

Veranlassung, wenn auch nicht zu einer Verordnung, doch zu einer Mittheilung an das Publikum, betreffend die kursirenden Goldsorten, gab die Verfügung der französischen Regierung,. gemäß welcher die Zehnfrankenstüke von 17 Millimetern Durchmesser, nachdem solche kaum ein Jahr lang in dieser Dimension ausgeprägt worden waren, außer Kurs gefezt wurden.

(Bundesblatt v. J. 1855, Bd. Il, S.. 379 und 401.)

......^nnzredn.^tion^esez.

Eine bundesräthliche Verfügung, das Münzwesen betreffend , wurde endlich noch nöthig in Folge eines Beschlusses^ des Großen Rathes von A p p e u z e l l J.Rh., durch welchen dieser Halbkanton von dem Münz^xeduktionskonkordate der vier nordöstlichen Kantone, das er auch für fich seiner Zeit anzunehmen erklärt hatte, in unzulässiger Weise wieder abgehen und woneben er auch dem deutschen Gulden implicite eine gesezliche Werthung geben wollte.

^ls.^e ^nnzen.

Wie schon in frühern Jahren, so ware.n es namentlich hexnische Untersuchnngsbehörden, die im Laufe des Jahres wiederholt den daherigen eidg.

Münzbeamten für Untersuchungen und Befuud über falsche Münzen, die in Beschlag genommen wurden, in Anspruch nahmen. Auch die Behörden des Kantons A a r g a u veranlagten durch Vermittlung des schweizerischen JustizDepartements eine solche Untersuchung. ändere Kantone, aus denen gleichfalls Vorkommen von falschen Münzen durch die öffentlichen Blätter berichtet

558 wurden , ließen anderwärts technische .Untersuchungen hierüber vornehmen.

Jn einem Falle provozirte auch der mit der Aufsicht über die kursirenden Münzen beauftragte^ Beamte über zixkulixende falsche, nicht ganz schlecht geprägte Zweifrankenstüke eine Untersuchung , die aber ohne Resultat blieb.

Ju B a s e l zirkulixen, wie sich aus den daherigen Sendungen vou ^illonmünzen an die eidg. Staatskasse schließen läßt, fortwährend und in ziemlichex Menge falsche Billonmünzen. Es läßt sich nicht läugnen , daß die aus vier Metallen bestehende Legirung, welche einzig die Schweiz unter allen Ländern sür ihre neuen Billonmünzen wählte, und die allerdings auch ihre Vortheile hat, der Ausgabe falscher Münzen in so weit Vorschub leistet , als Stüken aus Neusilber ohne Silberzusaz ganz die nämliche Farbe, das nämliche äußere Ansehen gegeben werden kann, wie ächteu (silberhaltigen) Stüken. Die frühern, nur aus Silber und Kstpfer bestandenen Billonlegixungen Ratten diesen Nachtheil nicht,^ sondern besaßen eine eigentümliche Farbe, welche Falschmünzer nur mittels einer der ächten gleichwertigen Legirung erhalten konnten. Es dürfte daher , bevor zu weitern Billonprägungen geschritten wird, die Frage ernsthaft zu erörtern sein, ob die^ viermetallige Legirung süx neue Prägungen nicht wieder aufzugeben fei. Es würde daraus noch keineswegs die Notwendigkeit folgen, auch die sämmtlichen jezt kurslrendeu Billonstüke wieder umzuschmelzen , sondern sie würden fortkurfixen und sich von den neuen einzig durch die Farbe unterscheiden.

^echnnng.^esen nber die ^nnzverw^tung.

^

I.

Rechnung, betreffend die Errichtung der Münzstätte.

Jm Budget pro 1855 waren keine Ausgaben süx die Beendigung der baulichen Einrichtungen in der Münzstätte vorgesehen, da zur Zeit der Aufstellung des Voranschlags angenommen wurde , die neue Anstalt werde schon am Ende 1854 vollständig eingerichtet sein.

Jn diesem leztgenannten Jahre nämlich war süx die Münzstätte bewilligt worden : .

Durch den Nachtragskredit vom 28. Januar 1854, ^pro 1854 (für Ma.^ schinen)

.

.

.

.

.

.

.

. F r .

Durch den Nachtragskredit v. 21. Dezember 1854, pro 1854 (sür Bauten im Büreau des Münzgebäudes)

,,

60,000.

-

10,000. --

pro 1855 ,, 13,800. Totale Fr. 83,800. --

Laut der Staatsrechnung von 1854 war in jenem Jahre von diesen .Krediten verwendet worden :

559

a.

b.

c.

1) für bauliche Arbeiten . . . . . Fx. 10,000. --2) ,, technische Bauten und Einrichtungen .. . .. 2,000. für Maschinenanschaffu..gen . . . . ,, 28,340. 63 ,. Reisen und Expertisen . ^ ^..

. . .

872. 55

d. ,,

Einrichtung der Frankomarkenfabxikation.

.

,,

1,976. 36

Fr. 43^8^4 .Für 1855 blieben also zur Verwendung übrig

Ausgegeben wurden dagegen

.

.

.

Fr. 40,610. 46

.

Fx. 15,946.

...

wonachsicheine ^Kreditüberschreitung ergibt von

,, 56,556. 46 -

Diese scheinbar sehx beträchtliche Kreditüberfchrei^tung wurde theilweife durch die Anschaffung von Maschinen für die Fxankomarkenfabrikation von

^ ^ Fr.^ 4,727. 88 . ^ und die Einrichtung derselben von . . 1,976. 36 veranlaßt, wofür allerdings in der .Botschaft über die Errichtung der Münzstätte vom Januar 1854 eine Summe vorgesehen war, aber von der Bundesversammlung^ nicht genehmigt

wurde

.

.

.

.

,. . 6,704. 24

Zieht man d.iesen^ Betrag von obiger Mehrausgabe ab , so xeduzirt sich die Ueberschreitung des Budgets

auf

.

^

.

.

.

.

.

.

^. Fx. 9,241. 76

wofür man im verwichenen Januar einen Nachtragskredit ^ eingeholt hätte, wenn in diesem Zeitpunkte sämmtliche Handwerksrechnungen eingegangen und wir in den. Stand gesezt gewesen wären. genaue dießfällige Vorlagen zu machen.

^ . .

^ .

.

Ziehen wir die Ausgaben von 1854 und 1855 (mit Weglassung jedoch der Posten, welche die Briefmarken betreffen) zusammen, so er-

^t sich. .

1) für

eigentliche

^

/

Bauarbeiten im Münzgebäude,

1854 Fr. 10,000. -1855 .. 14,252.^63 ^ (gegenüber der bewilligten Summe . von. Fr. 23,800) ^.

.

. .

.Fr. .24, 252. 63

2) für technische Bauten und Einxich-

tungen, Schmelz-, Gl.üh- u. Kessel^ öfen, . . 1854 Fr. 2,000. -1855 ,, 10,891. 32

.

.

.^ ^ . . ^ ,, 12,^891. 32 .

Uebertrag: Fr. 12,891. 32 Fr. 24,252. 63

560

. nebertrag.. Fr. 12,89l. 32 Fx. 24,252. 63 3) für Maschinen, Werkzeuge, Geräthschasten und Mobilien ,

1854 Fr. 23,612. 75 1855 . 31,007. 70 .

.

^ .. 54,620.45 4) für Reifen ^und Expertisen, 1854 Fr. 872. 55 1855 .. 404. 81 .

^^^^^....^^ 1 277 36 (Fx. 68,789. .13 gegenüber derbe- ^ ^ willigten Summe ^von Fr. 60,000) ^^ ,, 68,789. 1^ .

^ Zusammen: Fr. 93.041. 76 statt Fx. 83,800, also wiedex die oben exwähnte Uebexschreitung von

Fr. 9,241. 76.

II.

Jnventaxium über die sämmtliehen nunmehx, nach vollständiger Einrichtung der Münzstätte, in ^derselben v o x h a n d e n e n Maschinen, G e r ä t s c h a f t e n , Mobilien und inven..

t a x i s i r b a x e n Einrichtungen.

1. Es schien uns, nach dem nun. die Münzstätte eingerichtet und jedem der vorhandenen Gegenstände sein Plaz bleibend angewiesen worden war, unerläßlich, nicht nur dem frühern Jnventarium die im Jahr 1854 und 1855 neu hinzugekommenen Juventaxgegenstände beizufügen, sondern ein ganz neues anzufertigen, mit Anführung der einzelnen Räumlichkeiten, in denen steh die verschiedenen Gegenstände befinden, und ein Jnventar, .das fortan als richtige und leicht anwendbare Basis für den jährlichen Aba.ang und Zuwachs dienen könne.

Bei Anfertigung dieses neuen Jnventars war unser Bestreben zunächst das, den wirklichen Werth zu ermitteln und anzugeben, den die einzelnen Jnventargeg en stände haben. Es befanden sieh unter denselben mehrere Maschinen, die zum Behufe der Rappenprägung im Jahr 1853 eiligst angeschafft werden mußten, die aber jezt durch zwekmäßigere ersezt und daher außer Gebrauch sind, und die daher, wenn das Jnventar ein w a h r e s sein sollte, sehr bedeutend heruntergeschäzt ^werden mußten. Diejenigen Jnventargegenstände dagegen, welche nach Beendigung der schweizerischen Münzresorm, in Berechtigung wahrscheinlichen spätern Gebrauchs, durchschnittlich zu halbem Preise angekauft werden mußten, sollte auch in dieser Beziehung das dießjährige Jnventar ein wahres sein, im Jnventarpreise erhöht werden.

2. Die Gränze f..ir die zu inventaxifirenden und uicht zu inventarierenden Gegenstände war in einzelnen Fällen schwer zu finden.

So steht z. B. das große steinerne Kamin, in welches der Kesselofen und die

561 Glühöfen einmünden, in keinex^eziehung zum Gebäude als solchem, sondern wurde nöthig durch die besondere Verwendung dieses Gebäudes zux Münzfabrikation ; es gehört also eigentlich zu den technischen Einrichtungen uud ist auch unter diesen verrechnet, kann aber doch nicht wol als Jnventargegenstand aufgeführt werden.

Das Schrnelzkamin dagegen^ aus Baumaterial und vielem. Eisenwerk . bestehend, ist nur eine Fortsezung der Schmelzöfen, gehört zu diesen und wurde daher wie diese und wie der Kesselofen, die Glühöfen, die Essen ^e.

als Jnventargegenstand aufgeführt.

3. Mehrexe der vom Jahr 1853 hex im .Jnventax befindliche^ Gegenstände waren aus demselben zu entfernen, nämlich folgendem 1)^ Vorfenster, die während der Münzreform gemacht wurden, im Jn^ ^ventarwerthe von ..

.

.

.

.

.Fr.

70. .^2) Huvertsteine, im Jnventarwerth von ..

.^ ,, 105. (Sie wurden, nebst andern im vorigen Jahre angekauften, zu den Schmelz- und Glühöfen verwendet).

3) Sehmelztiegel, im Jnventarwerthe^von :

große Tiegel Fr. 552. 80 kleine ,, ^ ,, 29. ^ ^

,, . 581. 80

(Ein Theil derselben wurde noch vor Ende 1855 verbraucht, und der auf leztern Zeitpunkt vorhandene Vvrrath erscheint in der Betriebsreehnung als Vorrath an Verbrauchsmaterial.)

4) Metalle als: Stahl . . . Fr.. 13. 30 Zink . . . ^ . 10. 80.

Rappenmetall . .. 697. 60 ^ ..

(Auch für diese gilt die so eben unter 3 gemachte Bemerkung.)

^

721. 70 .

Total der Abschreibung : Fr. 1,478. 50

4. Bei der gänzlichen ^ Umarbeitung des srühern und Ausstellung eines neuen , möglichst richtigen Jnventars , durfte niebt außer Acht gelassen werden, daß dessen Gesammtwexth auf Ende ^1855 iibereinstimmeu .uuß mit dem laut Staatsrechnung von 1854 vorhandenen Jnventarwerthe, nach Hinzufügung zu lezterm der 1855 gemachten Anschaffungen und nach Abzug der abzuschreibenden Gegenstände und einer angemessenen Abnuzungsfumme. Diese Uebereinstimmung wurde in folgender Weise erzielt : 1) Jnventarwerth ausden 1. Januax1855, lautStaats^ xechnung

von

1854

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr. 41,812. 15

2) Zuwachs im Jahr 1855 : .... An ...). ü n z m a sch i n e n , Gerätschaften und Mobi-

lien, laut Rechnung . . .Fr. 31,007. 70 ^^^^^ Uebertrag: Fr. 31,007. 70 Fr. 41,812. 1.^

562

Uebertrag: Fr. 31,007. 70 Fr. 41,812. 15 h. an technischen Einrichtungen,

laut Rechnung . . . . . . .

10,891. 32

c. an Briesmarkeumaschinen un^ Gerätschaften, laut der auf ^ den 31. August abgeschlosseueu .

Rechnung ^

^

^

.

.

. . . . . . .

.

428. ^

^

^

..

..

^ .

^ .

^

^Fx. 84,140/02 ^) Abschxeibuug der suh 3 oben angeführten stände .^

.

.

.

^

.

.

.

^

.

.

.

Gegen-

.

.

^

.

.

..

1,478.

50

. Fx. 82,661. 52

4) Abzug füx Abnuzung, 5 o/0 von dem aus 1. Jauuar 1855 vorhanden gewesenen Jnventarwexthe

von Fr. 41,812. 15 . . . . . . . . ,, Jnventarwerth auf den 1. Januar 1856:

2,090. 61

Fr. 80,570. 91

Daß hiebei für 1855 kein Abzug für Abnuzung gemacht wurde, rechtfertigt fich dadurch, daß die im Jahr 1855 aequirirten Gegenstände nur während der 4 lezten Monate dieses Jahres benuzt

worden sind , von einem Abzug für Abnuzung also füglich Umgang genommen werden darf.

HI.

Rechnung über die Besoldungen der Mün^beamten und über Bureauauslagen bis zum Beginn des Betriebs der Münzstätte, vom 1. Januar

bis 31. August.

Diese Rechnung gibt nur zu wenigen Erläuterungen Anlaß.

. Wie schon angeführt ist, hatte ^znx Zeit, als das Budget pro 1855 entworfen wurde, die Ansicht obgewaltet., es werde die Münzstätte noch vor Ende 1854, oder doch im Anfang 1855, in Betrieb gefezt werden können, und das Budget pro .1855 enthält daher nicht mehr ^den in der Staatsrechnung pro 1854 euthaltenen Posten : ,,Besoldung^ und Büreauausla^en des eidg. Münzwardeins ^.

Wie weiter unten angeführt werden wird, konnte die Münzfabrikation erst mit dem 1. September 1855 beginnen.

Mehrere Monate vor Beginn dieser Fabrikation wurde zum Behufe der Aufstellung der Maschinen ^e. der Münzmechaniker einberufen, und etwas später ein Verifikator provisorisch angestellt, dem einstweilen die von dem Münzdirekior seithex besorgte Kontrolirung der Frankomarken übertragen wurde. Die Besoldung dieser Beamten und .die dahexigen Büreaukosten können nun nicht wol aufRechnung de^ Betriebs der Münzstätte gebracht werden , indem diese sonst unrichtiger Weise nach viermonatlicher .Arbeit ein überaus ungünstiges Resultat dargestellt hätte.

563 IV.

Rechnung über die Bxiefmaxkenfabrikation,

vom 1. Januar bis 31. August 1855.

Bis zum Beginn dex Münzfabrikation .wurde über die BriefmarkenFabrikation gesonderte Rechnung geführt, was nun aber seit Eröffnung dex Münzstätte praktisch ganz unthunlich ist,^ indem dex Munzdixektor , Vexifi-

tator, Gehilse und auch die Axbeiter bald für die Münz-, bald für die

.Briefmarkenfabrikation bethätigt .find. Es wurde ^daher die Briefmarkenxechnung auf den 31. August abgeschlossen, und der Baarsaldo auf die Münzstättebetriebsrechnung übergetragen, so wie dex in Folge dieses Abschlusses sich ergebende Gewinn von Fx. 689. 27.

. Dex Gewinn, den diese über 8 Monate sich erstrekende Rechnung ex-

.gibt , erscheint , da grundsäzlich seftgestellt wurde , es sollen . die Brief.marken ungefähr^ zum kostenden Pxeise der Postvexwaltuug geliefext werden, um fo beträchtlicher, als während dieser 8 Monate die Markeulieferungen .nicht sehr bedeutend waren (während 2 Monaten wurde .die Fabrikation ganz unterbrochen und die Arbeiter zum Aufstellen dex Münzmaschinen vexwendet). Allein es ist zu berücksichtigen , daß in die Briefmarkenrechnung kein Befoldungsantheil ^ des Münzdirektoxs und Verifikators aufgenommen.

wurde, während seiner Zeit bei Ermittlung des von dex Postverwaltung zu bezahlenden fixen Preises diese beiden Faktoren nicht unberükfichtigt bleiben durften.

^

V.

Rechnung über den

Münzstättebetrieb,

vom 1. September bis 31. .Dezember.

Wie schon erwähnt wurde, exstrekt fich diese Rechnung über die bei-

den der Münzstätte übertragenen Geschäftszweige , nämlich die Münz- und

Briefmarkenfabrikation , indem .die Beamten, Angestellten und Arbeiter je nach Bedürfniß bald bei dem einen, bald bei dem andern in Anspruch geuommen sind. Eine gesonderte Rechnung für beide Geschäftszweige , wenu man dieselbe auch hätte eiuführen wollen, könnte nur illusorische Resultate liesern.

Wie bei der Prägung von Rappenstüken nicht anders zu erwarten war, hat sich eine nicht unbeträchtliche Mehrausgabe von Fr. 2726. 89 übex die Einnahmen hinaus ergeben. Zu diesen Mehrkosten trugen bei : 1) Einige Unterbrechungen in dex Fabrikation, veranlaßt durch Veränderunge..., welche einige Theile dex Dampfmaschine im Jnteresse eines bessern Betriebs bald. erleiden mußten, und durch Reißen des schon sehr alten Schmelzkamins.

2) Det Umstand, daß, da Billonprägungen für die allernächste Zeit nicht in Ausficht stehen, und ^ auch Silberprägungen hei den hohen Preisen dieses Metalls sehr prekär find, die einzige dermalen sichere

Bundes^... Jahrg. Vlll. ^d. I.

61

564 Münzprägung, nämlich die von 41/... Millionen Rappenstüken, auf eine^ längern Zeitraum vertheilt werden muß , als die vorhandenen Maschinen es erhe.ischen müssen. Jn je kleinerem Maßstabe nun gearbeitet wird, um so mehr machen fich die, fich gleich bleibenden allgemeinen Verwaltungskosteu sühlbar. (Es wurden in den 4. Monaten uux eixea

500,000 Stük Rappen gesägt.)

.

.

^

3). Die gegenwärtigen. überaus hohen Kupfexpreife. ^ 4) Der Umstand, daß im Jnventar der Preis des am 31. Dezember vorhandenen Silbers uux zu Fr. 221 per Kilo fein angenommen . wurde , während der weitaus größte Theil dieses Silbers^ .zu einem viel ^öhern^ Preise angekauft worden ist. (Es dürfte dießfalls iu Zukunft derjenige Werth des Silbers als Basis der Werthberechnung. angenommen werden., zu welchem dasselbe ^ausgeprägt wird, nämlich

Fr. 222. 22 per Kilo. fein.)

.

5)^ Da di^ Prägung der Solothurner Schüzenthaler wegen noch nicht

vollendeter Einrichtung^ nicht hier stattfinden konnte, ein dießfälligex

^ieserungskontrakt aber vorher abgeschlossen war, so ergab sieh auf dieser Operation, statt des erwarteten kleinen Gewinns, ein Verlust

von Fr.^148. 67.

^

Ein Gewinn hingegen wurde erzielt bei sagenden, von der Münzstätte ausgeführten Nebenarbeiten ^ .

.

1) dem Auswalzen von Kupfer süx die Zündkapselfabrike ;

2) der Prägung von etwas über 200 Stüken Schulmedaillen für die Erziehungsdixektiou des Kantons Bern ; 3) der Anfertigung . von Frankoeolli.^tämpeln und Frankoeolli füx das Finanzdepartement des Kantons Tesfin; 4) auch bei der Briefmaxkenfabrikation ^ ergibt fich immerhin etwelchex Gewin.n.

Laut der Betriebsrechnung beläuft sich das Guthaben der eidg. FinanzVerwaltung an die Münzstätte am 1. Januar 1856 auf Fr. 11,09^. 02.

BilIon.. nnd .^n^erntnnzen.

Der Gesammtvorxath der.Billon^ und Kupfermünzen, abgesehen von der in der H a n d k a s s e befindlichen Summe, betrug auf 1. Januar 1855

bei dex eidg. Staatskasse

. . . . . ^ . . Fr. 1,511,300. --

^hierzu der Zuwachs an Münzen, welche im Laufe des Jahres von den Zoll- und Postkassen ^ anher gesandt

wurden

^

.

.

....

.

.

.

.

.

Der Stand auf 1. Januar 1856 betrug .

.

.

,,

133,450.

.

Fr. 1,644,750. -,,^1,001,200. --

Verminderung im Laufe des Rechnungsjahres : Fr.

643,550. .-.

ohne Hinzurechnung des verhältnismäßig geringen Standes de... Handkasse.

Jn Folge getroffener Verfügung , wonach dex Bezug von Kupfer-

56.^ und Billonmünzen direkt be. der Staatskasse stattfinden kann, ^) fanden obige.

Fr. 643,550 ihren Abfluß:

1) durch Auswechslung an Partikulare . . . . .

2) durch Verausgabung :.

Fr.

50,000. .-

a. bei Besoldungen . . Fr. 74,000. .

b. bei andern Zahlungen .. 110,550. -.

c. bei M.ilitärlöhnungeu ,, 46,000. -^ . ,, 230,550. --

.

3) in Folge direkter Verständigung mit den Finanbehörden der Kantone, bezüglich der quartal-

weisen Zoll- und Postregalentschädigungen . .

..^ 363,000. -Fr. 643,550. -

Das Finanzdepartement^ wird auch nr. Zukunft dafür besorgt sein, den Abfluß der Billon- und Kupfermünzen auf die oben angedeutete Weis.^ zu sichern.

^

.^ulnerverivaltun^.

........ ^ n lv e r s..^ r i .l. a t i o n nnd .^andeI.

a. Materieller Theil.

1. Liegenschaften.

.

. Jm 1. B e z i r k , .Kantons W a a d t , wurde für Vollendung der Pulvermühle in L a vaux verausgabt

Fr.

. .. ^ .

.

.^ ,, Total für Bauten : Fr.

füx Ankauf der Liegenschaft i. J. 18.^3 .

. ,,.

im Jahr 1854 ^

.

.

46,024.

13,506..

5..),.530.

52,000.

08 13^ 21^ -

.Total für die Pulvermühle in Lavaux ^ Fr. 111,530. 21 ferner für den Bau von 2 Pulvermagazinen i. J. 1855 Fr.

,, 1854

Ankauf des Landes zu diesen Magazinen

.

.

6,610. 20

8,923. 53 Fr. 15,533. 73 ,,

7,160. 40

Total für die 2 Magazine: Fr. 22,694.^ 13 dazu gerechnet die Pulvermühle

.

.

.

.

.

Fr. 111,530. 21

Total im 1. Bezirk: Fr. 134,224. 34 Jm ...... Bezirk, Kantons Bern wurde füx die Pulvermühle von Langnau i. J. 1855 nachträglich bezahlt

Fx.

400. --

laut Rechnung pro 1854 .

.

.

. . . ,, 69,600. Total für die Pulvermühle in Langnau: Fr. 70,000. .-*) S. Bnndesblatt v. I 1854,^Bd. II1, S. 300.

566

^

Für die Pulvermühle bei Thun wurde 1855 ausgegeben: füx Landankauf, theils zur Errichtung eines Gebäudes zum Troknen, theils zur Abhilfe des Uebelstande^, daß eines der Stampfgebäude auf fremdem Boden stand .

.

.

.Fr.

2,190. 65

im Jahr 1854 sür Gleiches . . . . .

der Ankauf i. J. 1853 kostete .

.

.

Total sür die Pulvermühle bei Thun..

dazu gerechnet die Pulvermühle in Langnau .

.

in Worblaufen .

.

Pulvermagazin . . . .

. ...

Total im. 2. Bezirk.

,,

Fr.

,, ,, ., Fr.

1,640. 28,985. 50 32,816. 15 70,000. -28,985. 50 5,557. 92 137,359. 57

Jm 3. Bezirk, Kanto.ns Luzern, fanden im Jahre 1855 keine Erweiterungen statt. Die dortigen Liegenschasten bestehen aus : Pulvermagazin, Land .

.

.

.

.

. F r . 2,694. 7 0

Gebäude .

.

. . ,, 6,935. 07 Total für das Pulvermagazin : Fr. 9629. 77 Pulvexmühle . .

.^ . . .

. ,, 36,885. 71 Raffinerie

.

.

.

.

.

.

.

9,000.

--

Total im 3. Bezirk:. Fr. 55^515. 48 JIu 4. Bezixk, Kantons Zürich,

wurde die Pulvermühle in Altstätten angekauft für

Fr. 59,478. 81

.nachdem der Prozeß wegen dem Wiederaufbau gegen die Opponenten gewonneu worden war.

Jm 5. Bezirk, K a n t o n s St. Gallen, wurde ausgegeben sür den Bau von Pulvermagazinen Fr. 10,662. 47 Das Land dazu kostete im Jahre 1854 .

3,813. 99 Total für die Magazine: Fr. 14,476. 46 für den Ankauf der Pulvermühle in M a r s t h a l

i. J. 1851

.

..

. . .

.

.

.. ^34,782. 60

für den Bau der Raffinerie mit einem Salpeter-

magazin

.

.

.

. . . . ,, 5,759. 1 4 Total im. 5. Bezirk : Fr. 55,018. 20

Für die Liegenschaften in den 5 Bezirken wurden also verausgabt :

1. Bezirk, 2. ../ 3. ..

4. .. .

5. . ..

(Waadt) . . . . F r .

(Bern) . . . . ..

(Luzern) . . . . . ..

(Zürich) . . . . ,, (St. Gallen) . .

Fr.

134,224. 34 137,359. 57 55,515. 48 59,478. 81 55,018..20 441,59^40

567

2 Materialien.

Salpeter

wurde angekauft: inländischer, .^ 90,850 . . . Fx. 43,260. 87 fremder, ,, 236,600 . . ^ . .. 117,41.3. 98 Dex fremde Salpeter^ wurde, iu Folge spezieller Bewilligungen von.

Seite dex .Regierungen F r a n k r e i c h s und Englands, vo.n. London bezogen.

. .

.

Da eine zweite Ausfuhrbewilligung aus England und Durchfuhrbewilligung durch F r a n k r e i c h mehrere Monate fich verzögerte, so mußte dex Salpeter aus Jtalien und Holland zu höhern Preisen bezogeu werden. Zu möglichster Vermeidung dex theuexn Ankäufe wurde in der Raffinerie in B e r n dex Versuch gemacht, aus salpeterfaurem Natron uud aus Potafche, Salpeter zu verfertigen. Diese Versuche gelangen vollkommen, und der so gebildete Salpeter ^kam um eireä Fr. 40 per 100 .^ wohlseilex zu stehen, als der in Holland angekaufte, doch immer noch bedeutend theurer, als der aus London bezogene; .daher man diese Fabrikation einstellte, sobald für den zweiten Transport die Ausfuhr aus E n g l a n d und die Durchfuhr durch Frankreich bewilligt war.

Die zur Untersuchung des Pulvers berufene Kommission sprach sich bezüglich des Raffinirens zu Gunsten der Methode des Störens der Kxystallisation aus/ weil hauptsächlich dadurch der Salpeter in Pulverform erhalten und die Verarbeitung erleichtert werde. Jn B e r n fehlt hiezu dex nöthige Trökneofen; doch kann man diese Einrichtung, welche bereits in M a r s t h a l und L u z e r u besteht, bei dem vorzunehmenden Bau einer neuen Raffinerie leicht anbringen lassen.

Die Pulververwaltung suchte im französischen Theil des Kantons B e r n die Gewinnung des Rohsalpetexs in Gang zu bringen, weil die

Stallungen in diesem Landestheil meistens für die^ Salpeterbildung günstig konstruirt und überhaupt die Holzpreise mäßig sind. Die daherigen Bemühungen blieben aber ohne Erfolg, obschon gegenwärtig Fr. 10 per Zentner für inländischen Rohsalpeter mehr bezahlt wird , als vor ^ Beginn des Krieges.

^ .

^ ^

S eh w e s e l .

^..

Dieser wird jezt von dex inländischen Fabrik in S c h w e i z e r h a l l bezogen , die zu billigen Preisen eine gute Qualität liefert.

Kohle.

.

^

Es zeigte sich, daß für Artilleriepulver die stark gebrannte Kohle mit wenig Wassexstoffgehalt tauglicher ist, als die schwach gebrannte, weil bei dex. erftern sich^ weniger Knallluft bilden kann , welche vorzüglich durch Bildung von Erweiterungen in den Kammern der Gefchüzröhren fchädlich auf dieselben wirkt. Mehr aus fremden, als aus eigenen Versuchen ergab es sich hingegen, daß eine schwach gebrannte Kohle sich besser für Schüzen.pulver eigne, indem der Wasserstoff derselben bewirkt, daß der Rükstand^

568 des Pulvers eher schlammig als fest wird , und so weniger das Laden als bei trokeuem Rükstand hindert.

Schi e ß p u l v e r.

Da wegen den Eisenbahnen für ein das Doppelte gewöhnlicher Zeiten ^tragendes Quantum zu sorgen war, so mußte aus diesem Grunde und weil ^die Pulvermühle in A l t s t ä t t e n noch nicht in Betrieb gesezt werden konnte, Pulver aus Deutschland angekauft werden, das wegen dem Verbot der Salpeterausfuhr eirea Fr. 58 theurer als das selbst^ verfertigte, ^bei^m ungehinderten Salpeterbezug aus Englan.d, zu stehen ka.n.

Ein Umstand ersehwerte noch die Fabrikation ; es erzeigte sich nämlich ^us den großartigen, von der Pulverkommission veranstalteten Versuchen, ^däß die für die Artillerie zwekmaßig ^ erfundene Form der ekigen Körner sich nicht für das Kleingewehr eignet, w..il das ekige Pulver wegen seiner kompakten Eigenschaft zu langsam verbrennt, weßhalb sowol ekiges als rundes Pulver verfertigt werden mußte.

Frühere Klagen über das Schüzenpulver entstanden dadurch , daß für dasselbe (wegen zu großem Bedarf an Sprengpulvex für die Eisenbahnen) ni^cht die gehörige Stampfezeit ^ verwendet werden konnte, welchem Uebelstande^ aber jezt abgeholfen ist.

Um den großen Nachfragen nach Sprengpulver. besser entsprechen zu können, wurde endlich mit dem Eigentümer der Pulvermühle in Ehur sür eine Fabrikation von 500 Zentnern jährlich während 4 Jahren ein ^Vertrag abgeschlossen.

^ . F i n a n z i e l l e r Theil.

ne^rf^t .

d e x . F a b r i k a t i o n und des Handelt mit Schießpulvex.

Erlös.

^.

Fr. Rp.

Fr. Rp.

Jm Jahre 1855 wurde Pulver ...erkauft : An Pulververkäufer und Behörden 586,969

,, andere Bezirke .^ 48,458

Grat.slreferungen , Pulverproben , Verwägungen . . . . .

Erlös von verkauftem Pulver an Verkäufer und Behörden .

808

an andere Bezirke . . . . .

706,647. 18

61,005. 40

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-

Zinse von Liegenschaften . . .

Verkauf von verschiedenen Gegen-

ständen . . . . . . .

Bußen

.

.

.

.

.

.

.

.

Uebertxag: 587,777

^67,652. 58

3,566. --

^

111.85 228.

-

771,558.43

569 Erlös.

^

.^

Fr.. ,Rp.

Uebertrag:^587,777 ^lgi.^gewinn . . . . . . . .

.

Revision ^er Rechnung . . .

.Jnteressenvergütungen . . . .

.

. ^

.Gewinn auf Salpeter . . . . . .

,, ., Schwefel . . . .

,,

,,

^

^ 9 0 . .421. 44

.13,335. 84 1,071. 31

Verpäkungsmaterial . ^^^^

. 797. 46

587,777 .

Jm

Fr. Rp.

771,558.43 43. 50

.

787,228. 88

Kosten.

Jahre 1855 wurde Pulver

sabrizirt . .^ . . .^.^ . 400,111

.Angekauft im Kanton Waadt . ,.

,, aus der Fremde ^.. .

^ . vou andern Bezirken .

^6,300 70,160.

. ^ 48,458 ^ . ^ ^ ^ Konten des angekauften .Pulvers .

^ ^alpeterverbrauch . . . . . .

.

Schwefelverbrauch . . . . . .

.Kosten bei den Pulvermachern .

Außerordentliche Fuhr- und ^Tag- ^

Grundsteuern und Assekuranzen

Material

für ^chemische

chungeu.

.

.

.

.

.

. 98,572. .^0

187,^7.^20

^

^ .

löhne . . . . . . .

Unterhalt der Liegenschaften . .

.

^ ^

.

Zins für Magazine . . . .

Magazinwärter . . . . ^ . .

. . . . .

.

.

. 9.^6. 92 ^22,189.81

.

351. 62

.

.

^^6. .^^ 4.1,531.42

^

58. 33 5,^10. 18

^

Untersu.

.

^e.twaltungskosten .. . .

^iu den Bezirken . . . . .

bei der Zentxalpexwaltung .^ Besoldungen . . . . .

Reisekosten . .^ . . .

Büreaukosten . . . . .

^

.

651.

^

..

.

^

.

Kauf- und Jngenieurkosteu . .

.^opiaturen . . . . .

Seonto 15 und 30 ^ ...

Fuhrvergütung . . . . . .

.Verlust auf Gerätschaften . .^

Uebextxag . 47^571

3,175.31...

5,700. ....-

1,420.45 ^514.05 406. 28 414. 20 ^ .

^ ^ ^ .

Bezirksverwalter: Besoldungen .und Provifionen . . . . . . .

11

.

8,454.^8

.

^,984.09

1^8,234. 7.^ 15,143.9.^ ^784.^78

539,853. 67

570 Er l o s.

.^

Uebertxag.^ 476,571

Zinfe von Liegenschaften

Zins des Betriebskapitals Pulvervorxath .

den 31. Dez. 1854 . . .. 1855 Verminderung . .

Nettogewinn . .

.

.

.

.

. .

Fr. Rp.

Fr. Rp.

539,853.67

19,215. 16^

^

14,400. --

^ 225,603 157,922. 10 . 114,397 80,077. 90 . . . . .111,206 77,844.20 . . ^. . ^^^ 135,915.85 587,777 ^ 787,228.88

.^. ^nd.l.^seIns.^ri^.tion nnd fandet.

a. M a t e r i e l l e r T h e i l .

1. Fabrikation der Zündkapseln.

Die Fabrikation der Zündkapseln für Scharsschüzen, die jezt im Gange ist, konnte während dem Jahre 1855 noch nicht begonnen werden, weil die Maschinen dazu vom Mechaniker R u e f in Buxgorf noch nicht vollendet waren, auch nach deren Lieferung in der Fabrike viel aj.ufiirt, uach.^ geholfen und umgeändert werden mußte.

Für die Zukunft find folgende Preise festgesezt, wobei jedoch die Verwaltung bei künftigen Lieferungen an Kantone und Militärschulen die Fuhrkosten tragen wird.

1000 Stük für Jnfanterie I. Dualität . . . . . . Fr. 5 ^

..

..

.

.

l l .

.

.

.

etwas

fehlerhafte,

doch immer noch zur Jnstruktion taugliche

. . . .

,, 4

1000 Stük für Scharffchüzen I. Dualität . . . . ..

..

,,

..

,,

I I .

,,

.

.

.

.

.

.,3 ,,

.^

Die Verwaltung verständigte fich mit dem eidg. Münzdirektor dahin, daß künftig der Kupserabfall in der Münze zu Kupferblechstreifen umgearbeitet wird , wodurch einerfeits die Geschäfte der Münzverwaltung ver...

mehrt werde.., andererseits die Verwaltung der Kapselfabrike weniger Kupfer^ blech aus der Fremde ankausen muß.

2. Fabrikation der Schlagröhren.

Die mit Fxiktionssaz gefüllten Schlagröhren haben zum Abziehen wenig Kraft nöthig nnd explodiren heftig, was bei den neuen, aus starkem

Zeug gemachten Patronsäklein nöthig ist; dagegen trug die Artillerie

Bedenken, dieselben noch als Ordonnanz anzunehmen, weil, falls solche Schlagröhxen aus Unvorsichtigkeit unter .Projektile . zu liegen kämen , leicht durch das Fahren eine Explosion entstehen könnte. Diese Besorgniß ist vollkommen begründet; allein auch bei allen andern Friktionsschlagxöhxen entsteht Gefahr einer Explosion. Es ist für die schweizerischen Fxiktionsschlagröhxen ein spezieller Grund vorhanden. mehr Friktionssa^ Anzuwenden, als bei solchen anderer Staaten. Die Zündlöchex unserer

571 Geschüzxöhren find ^nämlich kleiner, weßhalb auch die Schlagröhren, wenn sie zu neuen Gefchüzeu gebraucht werden sollen, einen kleinexu Durchmesser haben müssen, daher der Txeibsaz, welchem der Friktionssaz entspricht, zu Bewirkung dex nöthigen ..^xplofionskxaft heftig sein muß. .

.

^ Sind die Schlagröhren von Papier, so kann bei gleichem Durchmesser eher eine schwächere Komposition angewendet werden, weil das Papiex, als schlechtex Wärmeleiter, die Hize bei der.. Verbrennung zusammen-

hält; bei Schlagxöhren von Metall hingegen wird die Hize bei der Ver-

brennung abgeleitet, wodurch die Heftigkeit dex Explofiou ^fich vexmiudext.

h. F i n a n z i e l l e r Theil.

Derselbe ergibt fich aus nachfolgender Ueberficht. .

Es erzeigt fich ein Gewinn von Fr. 2276. 42, ein Resultat, das .etwas günstiger ist,^ als dasjenige des vorigen Jahres, weil weniger Repaxationen an den Gebäulichkeiten erforderlich waren , obschon in Folge Beschädigung durch eine außerordentliche Ueberschwemmung bedeutende Herstellungsaxbeiten im Kanal vorgenommen werden mußten.

..

n e .

i .

e r .

^ .

t

der Fabrikation von Zündkapseln.

Erlös.

Stük.

Verkauft i. J. 1855 :.

Jnfanteriezündkapseln . . . 2,268,000 .

Erlös von Zündkapseln

.

.

Erzeugter Kupferabfall . . . .

.

Fr. Rp.

11,39.2.--

.

Erzeugtes schweselsaures Kupfer .

Der Vorrath an Zündkapseln war :.

4,216. 65

..

den 31. Dez. 1854 St. 47,960 ,, ,, ,, 1855 ,, 53,160

.Vermehrung der Schlagröhren

.

6. 30

.

den 31. Dez. 1854 St. 2,909,000 14,287.-,, ,, ,, 1855 ,, 4,829,000 23,843. -Vermehrung des Vorraths . . 1,920,000 4,188,000 Verkauft i. J. 1855. Schlagröhren 8,150 Erlös davon . . . . . .

^

Erzeugter Messingabgang . . .

Der Vorrath an Schlagröhren war : ^

Fr. Rp.

^

9,556. -489. .-

850. 80 . 1,290.-5,200

439. 20

13,350

26,099.15

572 Kosten. .

. . ^tük.

.

Fr. Rp^

Fr. Rp.

Fabxizixt ^i. ^ 1855 : .

.

Jnfanteriezündkapseln . . . 4,188,000 Materialverbrauch . . . . .

. 15,603.16 abgezogen:. verfertigte Gerätschaften 179. -^ ^ . . ^ ^ ^^ 15,424. 16 Abgang au Gerätschaften . . ^ ^ 141. 92 Unterhalt der Maschen . . .^ ^ ^ 494. 22 ^robenrusteruntersuchung

..^ .

Fu^xlöhne

...

.

.

.

. ^

.^

-^

.

Taglöhne .^ . . . . . .

Vexwaltungskosteu . . . . ^ .

Miethzins und Assekuranz.. . .

3,982.40 ^ 53.26

.

1,30.1.98 300. ..^^ ^ ^ 1,001.98 l ,656. 89

Davon abgezogene Zi^s des Landes

.Unterhalt der Liegenschaft . ^. .^ ^4,1^8,00^)

Verfertigt i. J. 1855 .

Schlagröhren . . .

Materialverbrauch . . .

Abgang an Gerätschaften Unterhalt der Gerätschaften ......aglöhne . . . . .

. . 13,350 . . ^ . .

. .

. .

...

.

279. 66 6. 45 27. 65 425. .--

.

Verwaltungskosten . ^ . . . .

Miethzins, Steuern und^ Asseku.

.

.Unterhalt der Liegenschaften

ranzen

.

.

.

.

.

5. 14

.

.

.

^Gewinn im Jahr 1855 . . .

.Bei der Schlagröhrenfabrikation balaneiren sich Erlös und Kosten

--

1.^9.70

.

.

^

111.30

73. .^

.^ .

2,276.42 ^

^

^^^^^

13,350

^26,099. 15

^taatsrechnnng.

Die Staatsrechnung vom J.rhre 1855 besteht wie diejenigen der lezten Jahre aus folgenden Hauptabtheilungen :

A. Vermögensstatus auf den 31. Dezember 1854, als Eingangsbilauz ;

R. Verwaltungs.echnung; C. Generalrechnung ; 1). Vermögensstatus ^aus den 31. Dezember 1855,

als Ausgangsbilauz.

Der Staatsrechnung liegen bei, die fpezifizirten Na^weise Nr. l und II

uber die Einnahmen und Ausgaben , welche hinwieder auf die betreffenden Beleae ^hinweisen.

573

.^. Eingangsbilanz, Bedarf, als Resultat der frühern Staatsxechnung , keiner nähern Erörterung..

^I.....

Verwaltungsrechuung.

. . E i n n ^. h m e n. ^ I. Abschnitt.

Ertrag der ..^mmobi.li^n nnd angelegten Kapitalien.

A. L i e g e n s c h a f t e n .

Die Mieth- und Pachtzinse waren .veranschlagt zu Fr. 33,254. -bezogen wurden . . . . . . . . . . . .

,, .30,846. 57

weniger als die Budgetbestimmung . . . . . . . Fr/ 2,407. 43 welcher Minderertrag hauptsächlich in deu geringern Pachtzinsen oon Zollhäusern seinen .Grund hat , indem .unter Anderm im. vorjährigen Budget ein Zins von Fr. 3.40 für Ehiasso ..e. ^ vorgesehen ^war, und fragliche Gebäude erst gegen Ende des Rechnungsjahres beendigt wurden, daher deinen Zins abtragen konnten.

An Pachtzinsen waren im Anfang des Rechnungsjahres Fr. 151. 49 ausstehend , welche eingiengen ; ..- neue Rükstände am Schlusse des Jahres Fr. 79. 60, fiehe Generalreeh.rung.

. ^.R.^Ka.pit.rlie^..

An Zinsen von Schuldbriefen des. ehemaligen Kriegs-

fonds waren budgetirt . . . . . . . Fr. 128,000. .-es giengen nur ein . . . . Fr. 108,460. 19 ferner Zinsen von

temporär

bei

Banken^ angelegten Kapitalien

.,.

9,291.^67

^

^

Fr. 117,751. 86 Fr. 10,248. 14

demnach weniger . . . . . . . . . .

Jm Budget pro 1855 war nämlich der Kriegsfond in runder Summe zu . . . . . . . . Fr. 3,200,000. ..mit einem Zinsertrag von .

angenommen, während ex^in

Fr. 128,000. --..

Wixklichk^it nur . . . . . . . . .

Kapital betrug, die ^. . . Fr. 108,460. 19

,, 2,692,759. 89

Zinsen abwarfen.

^ Wie später aus der Generalrechnung ersichtlich ist, wurden im Laufe des Rechnungsjahres an Kriegsfoudskapitalien zurükbezahlt

Fr. 21^,888. 03 .dagegen neu angelegt . . . . . . . ^ . .

89,676. 56 also weniger . . . . . . . . . . . . . . . Fr. 127,211. 47

574 um welchen Betxag fich dex Kriegsfond vermindert hat. Um nun diese Summe , fo wie die über den Betxag eines doppelten Geldkontingents müßig in Kasse liegende Baarschaft nach Art. 10 des Beschlusses vom 21. Heumouat 1855,^) betreffend die Geschäftsführung des Bundesrathes, auf geeignete Weise nuzbar zu machen, legten wir solche bei schweizexischeu Banken auf kurze Auskiindungsfrist, freilich nur zu 3 und 31^ .^ zinsbar an, und es giengen an Zinsen, wie oben bemerkt, von diesen De^ positen Fr. 9,291. 67 ein.

Außer diesen Zinsen wurden noch laut der Genexalrechnung bei einem Etat

von

.^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

an Zinsrückständen . . . .^ . . . . . . .

5,121. 92

,, 4,692. 24

bezogen, so daß am Ende. 1855 an alten Zinsrükständen ^

verblieben

.

.

.

.

.

.

.

rvozu im Lauft von 1855 kamen.

.

.

.

.

.

Fr.

. . . . . .

429.

68

,, 2,610. 70

Etat der Zinsxükstände des Kriegsfonds am Schlusse

des Rechnungsjahres . . . . . . . . . . Fr. .3,040. 38 budgetirt . . . . . . . ... . ..Fr. 161,254. -es giengen ein . . . . . . . . . . . .. 148,598. 43

An Zinsen aus Jmmobilien und angelegten Kapitalien war im Ganzen

Differenz gegen das Budget

. . . . . . .

Fr.

12,655. 57

II. Abschnitt.

^Zinse von Gnthaben nnd Vorschüssen.

Voranschlag Rechnung

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. F r . 46,552.

.

...

43,259.

62 67

weniger als vorgesehen . . . . . . . . . . Fx. 3,292. 95 Das Kapital der Vorschüsse war im Budget von 1855 vexan-

schlagt zu . . . . . . . . . ^ . ..

während es in Wirklichkeit laut Rechnung nur betrug

F r. 1 , 1 6 3 , 8 1 5 . 7 ..

Unterschied . . . . . . . . . . . . Fr.

1,128,512. 61

35,303. 10

Man hatte nämlich angenommen, die Münzstätte wäre mit Anfang 1855 schon im Betriebe und hätte durch die vorgesehenen bedeutenden Silberprägungeu von Fr. 1,510,000 ein Betriebskapital von Fr. 300,000

mit Fr. 1.2,000 zu verzinsen. Da aber erst in der zweiten Hälfte 1855

die Münzstätte in's Leben trat und vor dex Hand nur Kupfer ausprägte, auch die erhaltenen ..Betriebsvorschüsse größtenteils zurükzahlen konnte, so war auch nur der frühere Rechnungssaldo von Fr. 2,448. 48 mit

Fr. 97. 93 zu verzinsen.

Von Fr. 7000 Ausstand bei dex Zündkapselverwaltung erscheint hier um deßwillen kein Zins in der Einnahme, weil die am 1. Januar .1855 vor^) S. eidg. Gesezsammlung, Bd. V, S. 1^.

575 handenen, zum Verkaufe bestimmten Waaxen und Voxräthe Fr. 17,153. 19 betrugen, also obigen Saldo um mehr als das Doppelte überstiegen.

Da für die Zukunft anzunehmen ist, daß die Telegraphenverwaltung einen Uebexschuß der Einnahmen über die Ausgaben abwirft, so hat man beschlossen , aus diesen Ueberschüssen die frühern Defizite und die Anleihensraten zurükzuzahlen, und inzwischen die dießfälligen Vorschüsse der Staatstasse verzinsen zu lassen.

Die Schuld der Telegraphenverwaltung stellt fich demnach folgendermaßen heraus.

.

.

Kapital.

Zins.

Fr. Rp. Fr. Rp.

37,368. 65 .

. ^ 2,989. 49 124,475. 14 ^ 4,979. --

1852.^ Dez. 31. Vorschuß der Staatskasse Zins bis Ende 1854 für 2 Jahre à 4.^ 1853. Dez. 31. Weiterer Vorschuß . .

Zins für 1 Jahr . . . . .

1854. Juni 30. Vorschuß durch Rükzahlung der ersten Rate des Telegraphenanleihens . . . . . . . . 80,041. . Zins für ^ Jahr . . . . . .

1,600. 82 Schuld am Ende des Jahres 1854: 241,884. 79 9,569. 31 ^ Ueberschuß der Telegxapheueinnahmen gegenüber den Ausgaben i. J.. 1854 Fr. 16,970. 03 welcher verwendet wurde .

zur Bezahlung nebenstehender Zinfe

Fr. 9,569. 31 9,569. 31 des Kapitals . . .. 7,400.72 7,400. 72 ^ Fr. 16,970.03 .

Restanzliche Schuld am Ende des Jahres 1854 . . . . . . . 234,484. 07 .^ Zins hievon bis Ende 1855, à 4 o,^ 9,379. 36 und auf Rechnung

1855.

Juni 30. Fernerer Vorschuß zur Riikzahlung der zweiten Rate des Tele-

graphenanleihens . . . . . . ^80,041. -Zins bis. Ende Dezember

...

.

Jn der Rechnung erscheinen nun unter der Rubrik .. Guthaben und Vorschüsse in Einnahme von Kapital

ein Zins mit . . . . . . .

und es hat sich dieses Kapital um einen ^ weitern .Zuschuß von . . . . .

vermehrt, so daß solches auf 31. De-

1,600. 82

314,525. 07

^ 10,980. 18 18,698. 22

zember 1855 beträgt . . . . . 333,223.29 Siehe Generalxechnung.

576

III.

Abschnitt.

Regalien und Verwaltungen.

A. Z o l l v e r w a l t u n g . .

Die Roheiunahmeu betragen . . . . . . Fr.. 5,726,135.37

fie waren budgetixt zu . . . . . . . . . ^,, 5,600,000. -und warfen demnach mehr ab als ^vorgesehen war ; Fx. 126,135. 37 Dagegen blieben die Roheinnahmen der B. P o s t v e r w a l t u n g mit Fx. 118,289. 77 uutex dem Budgetansaz, .wovon die Gründe aus unsexm Berichte über die Postverwaltung zu entnehmen sind.

C. T e l e g r a p h e n v e r w a l t u n g .

Die Telegrapheneinnahmen betragen . . . . Fr. 324,520. 05

veranschlagt waren . . . . . . . .^ ...

.. 240,000. Mehxertxag. Fr. 84,520. 05 Zieht man die hierunter begriffenen Staatszuschüsse mit ^., 18,698. 22 . a b , so bleibt imme.r noch eine ^größere Einnahme gegen das Budget von . . . . . . . Fr. 65,821. 83 1^. Pulververwaltung.

Durch den vermehrten Pulververbrauch wegen der Eifenbahnbauten ergibt fich auch hier ein Uebexschuß gegen die Budgetbestimmung von

Fr. 279,328. 88.

. Dagegen zeigt

^. die Z ü n d k a p s e l n v e r w a l t u n g einen Minderertrag von Fr. 22,360. 85 hauptsächlich wegen der erst im Lause des Rechnungsjahres beendigten Einrichtung für die Fabrikation der Scharffchüzenkapseln.

^. M ü n z w e s e n .

Wie schon hievor bei der Rubrik ,,Münzwesen^ bemerkt wurde, ist für die Fabrikation der . Frankomarken eine besondere Rechnung bis zum Tage, wo solche mit der Münzstätte vereiuigt werden konnte (1. September) geführt worden, und es betragen die dießfälligen Roheinnahmen.Fr. 4361. 48.

Vom 1. September 1855 an erscheinen beide Anstalten nicht mehr getrennt, da die betreffenden Arbeiter. abwechselnd für beide Fabrikationszweige Verwendung finden.

Die in dieser Rubrik erscheinenden Einnahmen find :

a. Nominalwert der geprägten 500,000 Rappen Fr.

b. Verschiedene Erträgnisse, als.

5,000. --

^^^^^^^^

Uebextxag: Fr.

5,000.--

577

Uebertrag: Fr.

5,000. --

Prägung von Solothurner Schüzenthalern

Fr. 15,348. 50 Prägung von Schulpfenningeu^ ^ 668. 74 Für Walzen von Kupfer

.

,,

439. 40

.

.. .

,, Stämpel^ und Marken- .

arbeiten für die Tesfiner Regierung^ Für verkauftes Silber

. .,, ^ .

..

.

2,115. 43 60. --

^Eisen. .^ . ^ ,, .

..... Silberbarren

.

e.

.

16. 80^ ^ ^ ^ ^ ^ Fr. . ^ f8,648. ^

.^ . . . . . . ^ .

,,

75,294.2^

d. Vorräthe . . . . . . . . . . . . ^ . .

8,^04. 80^ ^/.

. ^Fr. 107,647. 93.

Hi^u Staatszuschüsse

. . .

.

.

. . .

.

.

^ .

^

.,

2,726.89

Durch die 1855 unterlassene Silberprägung und den Umstand, daß die Münzstätte erst in der zweiten Jahreshälfte in .Betrieb gesezt ward , blieben die budgetirten Einnahmen weit untex^ dem Voranschlage, .weßhalb

auch die Regalien und Verwaltungen im Ganzen Ft. 1,073,263. 0..^ weniger abwarfen, als vorgesehen wurde.

I^. Abschnitt.

Kanzleieinnahmen nnd Vergütungen.

A. K a n z l e i e i n n a h m e n .

Fr. 943. 92 Mehrbezug gegen das Budget.

^ ^

B. Einnahmen des M i l i t ä r d e p a r t e m e n t s .

Jm Ganzen wurden auch hier Fr. 10,981. 63 mehr bezogen als .vorgesehen war; deßgleichen findet fich bei C. Just.izeinnahmen ebenfalls einUeberschuß von Fr. 1,460. 10, und im Ganzen auf den Kanzleieinnahmen und Vergütungen Fr. 14,149. 5^4.

^. Abschnitt.

Unvorhergesehene Einnahmen oder zur Ausgleichung.

Nichts.

578 Ausgaben.

I. Abschnitt.

Zinsvergütungen.

A. P a f f i v z i u s e für die Verzinsung des Restbetrags des eidgenössischen Anleihens wurden au Provision und Spesen Fr. 170. 75 weniger verwendet als vorgesehen war; dagegen Fr. 20. 92 mehr an Zinsen, herrührend von Abbezahlung dex ungeraden Fr. 8,695. 65 an der Kaufrestanz dex Thuner-Allmend und Ausgleichung des daherigen Marchzinses. Die Schuld auf der Thuner-

Allmend beträgt nur noch Fr. 100,000.

Für Marchzinsvergütungen für Titelerwerbungen war nichts vorgesehen ; da aber Zinsschristen im Gesammtbetrage von Fr. 89,676. 56 für den vormaligen Kriegsfond angeschafft wurden, so mußten hier die dießfälligen Zinsvergütungen in dex Ausgabe erscheinen. Es wurde demnach die Gesammtrubrik ,,Zinsvergütungen.^ des .Budgetansazes um Fr. 1238. 59 überschritten.

II. . Abschnitt.

Allgemeine Verwaltungskosten.

A. Nationalrath.

.

Budgetirte Kosten

. . . . . . . . . Fr. 88,825. --

verausgabt nur . . . . . . . . . . .

,, 40,080. 45

also Ersparniß :.

Fr.

48,744. 55

B. Ständerath.

Ebenfalls Fr. 1,676. 35 weniger verwendet als vorgesehen war.

C.^ Bundesrath.

Durch das eingetretene Ableben der Herren Bundesräthe Dxue.^ und Munzinger, und durch die erst später erfolgte Wiederbesezung deren Stellen ergab sich auch hier ein Ueberschuß gegen den Budgetansaz von

Fr. 5,279. 90.

^

.0. Bundeskanzlei.

a. Personal.

Fr. 1,010. 45 weniger verausgabt als die Kreditbewilligung.

579 h. M.atexia.l.

Budgetbestimmung . . . . . . . . . Fx.. 69,500.. ..^ ^urch die Bundesversammlung am 20. Ju.li 18^5 für Drukfachen . . ^ . . . . . . . . . ,, 10,000^ -^ und fiir Buchbiuderrechnungen . . . . . . . ,, 12,750. .-bewilligt.

Fexner am 2. Febr. 1 856 fiir den gleichen Gegenstand

,,

Total der Bewilligungen :

.l.^0^ ..........

Fr. 93,650. --

Bewendet::. ,, 85,958^ 50 also weniger... Fx. 7,69^. 50

Die nachträglichen ..^ewilligung.e^ werden veranlaßt durch^ deu Dxuk und^ das Einbinden ueuer Militäxreglemen.te.^ Dex Kredit c. für a u ß e r o r d e n t l i c h e Drukarbeiteu von Fr. 4,^000 blieb ohne Verwendung. Es^ erzeigte fich bei den ...^otalausgaben für die Bun-

deskanzlei eine Ersparuiß von Fr. 8,701. 95 gegenüber den bewilligten Summen.

^. Peusi^ouen.

Die Gesammtausgabeu für Pensionen betrugen ^ Hiezu wurden von den Einnahmen des Juvalidenfonds verwendet :

Fr. 53,010. ........

bezogene Zinsen . . . . . . . Fr. 20,759. 16 ,, Zinsxükstände . . . . ,, 676. 63 Fr. 21,435. 79 abzüglich Zinsvergütung ^ bei Kapitalanwendungen Fr. 1433. 49 und Strafzinsnachlässe

,,

233. 55

^---^-^-

,,

1,667.

04

^^-^^^ ,, 19,768. 75 bleiben Ausgaben für Pensionen . . . . . . .^ Fr. 33,241. 25 also mehr verwendet als budgetirt Fr. 1,441. 25, was den erwähnten Marchzinsvergütungeu bei Titelerwerbungeu zuzuschreiben. ist.

II.^. Abschnitt.

Departemente.

A. Politisches Departement.

Die Ausgaben waren veranschlagt auf ...

Fr. 51,500. --

wirkliche Verwendung . . . . . . . . . . ., 47,849. 45 weniger als budgetirt:: Fr... 3,650. 55 Die Verwendungen für die Hanfspinnerei im Tesfin und die dießfälligen Rükzahlungen finden sich in der Generalrechnung unter ,,Vorschüsse^

Bundesblatt. Iahrg. VIII. Bd. I.

^

62

580 angegeben, und wir bemerken nur noch, unter Bezugnahme auf den der Rechnung beigefügten Bericht des eidgenössischen Kommissärs, daß das

restanzliche Guthaben auf 31. Dezember 1854 von durch einen ferneren Vorschuß .von aus

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

...

.

.

Fr. 35,381. 70

.

.

. ,,

.

.

5,000. --

F r . 40,381.

70

gebracht wurde, und in Folge der stattgehabten Rükzahlungen

von^ .

f i c h ein

.

. ^

Saldo^

.

.

.

von

.

.

.

.

.

.

.

.

^

.

.

.

,,

.

^24,501.

.

.

27

.

.Fr.

15,880.

43

ergab , der als verloren anzusehen und durch den Gewinn - und VerlustKonto ^ ausgeglichen ist.

Die von dem politischen Departement für Tessin ferner verausgabten

Fr. 27,571. 43 finden sich unter dem V. Abschnitt ,,Unbedingter Kredit der Bundesversammlung für Tessin vom 3. August 1853^ verrechnet.

B. D e p a r t e m e n t des Jnnern.

Budgetbestimmung . . . Fr. 168,700. Nachtragskredite . . . . ,, 32,610. 53 Fr. 201,310. 53 Verwendung . . . . . . . . . . . ,, 160,665. 97 weniger als vorgesehen war . . . . . . . . Fr.

40,644. 56

, Untex den Ausgaben des Departements erscheinen .in der Rubrik ,,h) Unvorhergesehenes.^

1) Jndustrieausstellung in Paris . . . . .

2) ,, .. Willisau . . . .

3) für angekaufte Münzen und Medaillen . .

4) Unterstüzung an M. Jmfeld in Sarnen .

Fr. 21,050. 40 .. 1,000. ..

610. 53 ,, 636. 62 Fr. 23,297. 55.

C.. Militärdepartement...

Durch die zeitweise Nichtbesezung der Stelle eines 1. Sekretärs findet fich hier eine Ersparniß von . . . . . . . .

welche aber durch die Ueberschreitung der Kosten für das Büxeaupersonal von . . ^. . . . . . . . .

sich auf

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

1,332.

Fr. 2,320. -,,

988. --

-

gegenüber dem Budgetansaze xeduzirt.

l^.

Finanzdepartement.

^

Für die Staatskasse wurden Fr. 110 weniger verwendet, als v.^ gesehen war, dagegen für das Finanzbüxeau Fx. 2114. 86 mehr, s...

daß die Kosten des Finauzdepartements im Ganzen den Budgetansaz um Fx. 2004. 86 überschreiten.

581

Diese Ueberschreitung fällt hauptsächlich auf die Rubriken ,,Revision und außerordentliche Aushilfe..^ für leztere wurden im Jahre 1854 verausgabt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

F r . 4,155.

75

im Jahr 1855 bei einem Voranschlag von Fr. 2500 .. 4,009. 83 ,, .. 1856sindbudgetirt . . . . . . . ., .5,000. -also waren die Ausgaben im abgewichenen Rechnungsjahre ganz im Ver-

hältniß von 1854 und 1856.

Die außerordentliche Aushilfe und die vermehrten Revisionskofteu haben ihren Grund in dem,^ in allen Verwaltungszweigen an Umfang zugenommenen Rechnungswesen und den hierdurch bei dem Finanzdepartement , das die Hauptrevifion von jährlich mehr als 135,000 Belegen zu besorgen hat, vermehrten Revisionsarbeiten.

E. Handels- und Z o l l d e p a r t e m e n t .

Fr. 3994. 08 weniger Ausgaben als vorgesehen, in Folge der verminderten Reisen und Expertisen in Zoll- und Handelssachen.

.^.

Budgetirt

P o s t - und

Baudepartement.

. . . . . . . . . . . Fr. 7,700.. --.

Nachtragskredit der Bundesversammlung für die

St. Bernhardsstraße ^) . . . . . . . . . .

für die Reußkorrektion im Kanton Uri

..

. .

,, . 60,000. .

,,

15,000. --

Jm Ganzen: Fr. .82,700. ^verwendet

nur

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

.22,012. 4 7

Unterschied . . . . . . . . . . . . . . Fr. 60,687. 53 welcher durch die Nichtverausgabung der für die St. Bernhardsstraße bewilligten Summe weniger gebraucht wurde.

G. Justiz- und P o l i z e i d e p a r t e m e n t .

Die Kosten dieses Departements waren veranfchlagt zu Fr. 39,000. --

Nachträglich am 2. Februar 1856 durch die Bundes-

versammlung für Justizkosten, Vollziehung der Urtheile

bewilligt^) . . . . . . . . . . . . ,, 4,300. -Verwendung laut Rechnung . . . . . . . . .. 38,126. 06 also weniger.. Fr. 5,173. 94

I^. Abschnitt.

Spezialverwaltuugen.

A. Militärverwaltung.

Jn Bezug auf Kreditübexschreitungen und theilweise unbenuzte Kredite beziehen wir uns auf die im Bericht über die Militärverwaltung enthal-

*) S. eidg. ^esezsammlung , Bd. V, Seite 27.

**)

,..

,,.

,,

,,

,,

,,

233.

..

582 tenen nähern Angaben, und bezeichnen deshalb hier nur die einzelneu Abweichungen.

.

a. Gehalte und Taggeldex.

I. Kxiegskommissaxiat Fr. 573. 88 weniger Ausgaben als die Kx.editbewilligung, welcher Posten. fich auch auf die ganze Rubrik ,,Gehalte..

bezieht. .

c. U n t e r r i c h t .

1.) Bildungsfchule für die eidgenössischen Jnstruktoren der Spezialwaffeu -- ohne .Verwendung.

2) Jnfiruktionspersonal , weniger verwendet:

für Genie . . . . . . . Fr. 2,532. 90 ,, Artillerie . . . . . . .. 2,009. 65 ,, Kavallerie . . . . . . .

820. 20 Dagegen Fr. 1,307. 66 mehr bei den Scharffchüzen

und .. 10,931. 1.1 für die Zentralschule.

5) Rekrutenunterricht.

Exspaxniß gegen das Budget . Fr. 29,458. 43

6) Wieder.holungskurse . . . . . .. 49,855. 71 7) Bundesreserve . . . . . ,, 19,606. 84 Bei den Artikeln 8 --16 zeigen fich ebenfalls Abweichungeu, und zwar Ersparnisse süx 8) Jnfanterie-Jnstxuktoxenschule . . . .

9) Instruktion des Kommissariatsfiabs . .

Fr.

,,

12) Inspektionen der Jnfanterie

. . . . ,,

13) Pserderationsentschädigungen

.

.

.

.

14) Unterstüzung der Offiziere ^. . . . .

Ueberschreitung bei

10) Jnstruktion des Medizinalpersonals Fr.

11) Jnspektionen des Gesundheitsdienstes ..

15) Unterhalt der Bundespferde 16) Fouragemagazin in Thun

,, ,,

347. 02 1,002. 44

3,667. 90

,,

95. .-

,, 8,000. -Fr. 13,112. 36 551. 36 7.60

2,114. 78 11,332. 49

Fr. 14,006. 23 Aus der Rubrik ,,Unterricht^ wurden im Ganzen

erspart:. Fr. 96,502. 45

ferner ,, 5,311. .-.- süx trigonometrische Arbeiten, dagegen mehr verwendet füx

e. Kriegsgexäthschaften, Mobilien und Magazine Fx. 9480. 40, wobei jedoch einzelne Posten unter der Kreditbewilligung blieben, auch für Fr. 5220. 38 Kriegsgeräthschaften wieder verkauft wurden, die in der betreffenden Jnventarxubrik in der Einnahme erscheinen.

583 f. F e s t u n g s w e r k e .e.

.Budgetbestimmung . . . . . Fr. 26,500. -nachträglich bewilligt^) . . . . .. 15,000. ^-

Fr. 41,500. . ... . . . . . . . . . . ,, 39,737. 72 also weniger: Fr.. 1,762. 2.^

verwendet

Eben so weniger: Fx. 2,284. 74 für g.

S e n d u n g e n und .Kommissionen;

,, 4,044. 40 ,, h. D ...^kosten; ,, 1,861. -- .. i. Gerichtskosten.

1...

Unvoxh.exgese^h.enes

begreift Fr. 1200 als ^Beitrag für das Sölothurnex Freischießen; ..

45 nachträglicheKosteusürTruppenzusammenzügei.J.1854..

Jm Ganzen wurden demnach Fr. 101,614. 35 füx die Militärverwaltung weniger verbraucht als vorgesehen war.

B. Z o l l v e r w a l t u n g .

I. G e h a l t e .

A.. Zentralzolldixekti on,

.ohne ^Bemerkung.

B. Z o l l g e b i e t s d i r e k t i o n e . n , weniger Ausgabe als ^e Kredit-

bewilligung Fr 484. 33, da einige Ge^altsverbessexungen erst .nit April in's Leben traten.

C. Z o l l s t ä t t e n , auch hier eine Ersparniß von Fr 2^34. 35 in Folge zeitweifer Nichtbefezung verschiedener Stellen; im Ganzen also auf der Rubrik ,,Gel.alte^. weniger verausgabt, als vorgesehen, Fr. 3118. ^8.

II. R e i s e k o s t e n und Expertisen.

Da die Expertisen von Waaren seit dem alphabetischen Tarif bedeutend abgenommen hatten, und bei den Dienstreisen die strengste Ersparniß eingeführt wurde, so war es ebenfalls^ möglich, auf den veranschlagten Fr. 10,000 eine Summe von Fx. 1345. 2..) zu ersparen.

III. B ü r e a u k o s t e n .

Budgetbestimmung

.

.

.

.

. F r . 95,200. --

Verwendung

.

.

.

.

.

.

..

86,315. 4 7

^alfo weniger: Fr. 8,884. 53 und zwar 1) in Folge von Untervermiethungen erübrigter Lokalitäten; 2) Benuzung früherer Lithographiesteine und ermäßigter Preise für Dxuk-^ fachen.

*) ^S. eidg. Gefezfammlung, ..^d. v^ S^ .^.^.1.

584 . IV. Gebäulichke^iten.

Fr. 21,812. 33 weniger Verwendung gegen die Kreditbewilligung

wegen unterlassener und verschobener Neubauten.

V.. M o b i l i e n uud G e r ä t s c h a f t e n .

Minder dringende Geräthschaftserneuerungen wurden verschoben uud hierdurch vor der Hand Fr. 2159. 95 erspart.

VI. Gxänzschuz.

. Auch hier konnte eine Ersparniß von Fr. 1114. 85 gegen den Budgetansaz durch ausgesezte Waffen- und ^leidungserneuerungen erzielt werden.

VII. Z oll a u s l o su u g.

Für den Zollloskauf der Drathbrüken in Freiburg wurde anstatt der Entschädigung für 4 Monate nur eine solche von 3 Monaten ausgerichtet, aber an Schneebrnchskosten für die Offenhaltung des St. Gotthardspasses in Folge außerordentlicher Arbeiten Fr. 74. 24 mehr verausgabt, wodurch sich demnach eine Wenigerverwendung von Fr. 1175. 76 gegen

die Kreditbewilligung herausstellte. ^ Bei der Rubrik Vllt. V e r s c h i e d e n e s

konnte ebenfalls eine Ersparniß von Fr. 4830. 04 durch weniger Zollxükvergütungen und Gerichtskosten als in srühern Jahren ermöglicht werden.

Die Totalausgaben der Zollverwaltung blieben endlich mit Fr. 44,441.

43 Rp. unter den Kreditbewilligungen und Budgetansäzen.

Zieht man also von den Totaleinnahmeu, ^ beste-

.hend i n . . .

^.

die fraglichen Ausgaben mit

...

.

.

.

F r . 5,726,135. 3 7 ,, 3,293.258. 57

ab, so ergibt sich ein Reinertrag der Zollverwal-

tung von .

.

.

.

.

.

. F r . 2,432,876. 80

abgesehen von der an die Kantone geleisteten, bereits in den Ausgaben begriffenen Entschädigung von Fr. 2,454,564. 36.

l. G e h a l t e .

C. P o st v er w a^l tu n g.

A. G e n e r a l p o s t d i r e k t i o n .

.Budgetbestimmung .

.

.

.

Verwendung

.

.

.

.^

Ebenfalls bei

...

.

.

,, 43,293. 9 0

demnach weniger : Fr.

B. K r e i s p o s t d i r e k t i o n e n C. P o s t b u r e a u x

.

l^. A b l a g e n , B r i e f t r ä g e r ... .

306. 10

. Fr. 4,107. 04 . ,, 2,220.^34

. ,, 20,197. 81

zusammen: Dagegen mehr verausgabt bei

F r . 43,600. --..

Fr. 26,831. 29

E. K o n d u k t e u r e . . . .

79. 62 bleibt Erfparniß bei der Rubrik ,,Gehalte^ : Fr. 26,751. 67

585 Jn Folge weniger Verwendung gegen den vorgesehenen Bedarf blieben ferner unter den Budget- und Kreditbewilligungen die Ausgaben für: Il. Kommissäre und R e i f e k o s t e n . mit Fr.

^43. 71

.

lll. Büreaukosten . .

IV. Dienstkleidung .

V. Gebäulichkeiten VI. Postmaterial .

^ll. Transportkosten Vlll. Verschiedenes .

.

.

.

.

. ^ .

.

.

.^ .

.

. .

,, . ...

. ,, .....

. ..

. . .

., 169. 23 ,, 4,853. 91 ,, 2,340. 91 . 20,070. 91 .. 39,590. 61 . 11,409. 57

An die .^Staatskasse konnte auf Rechnung des von ihr an die Kantone für das Postmaterial bezahlten Betxags. nichts vergütet, eben so wenig den Kantonen ihre volle Vergütung ausgerichtet werden, so daß dieselben Fr. 277,843. 09 weniger als in fxüheru Jahren erhielten.

. Für die Ausgaben der Postvexwaltung waren budgetixt Fr. 7,831,877. 08 nachträgliche Kredite wurden bewilligt .

.

. .. 279,.300. -^ im Ganzen also: Fr. 8, 11 1,177. 08 Verwendet wurden

.

.

.

.

.

.^.. 7,713,587.31

also weniger: Fr. 397,589.^77 l^. T e l e g x a p h e n v e x w a l t u n g .

Der ursprüngliche Budgetansaz von .

. Fr. 240,000.

ist durch mehrere Nachtragskredite der Bundesversammlung,^) veranlaßt durch den Umbau und die Erstellung neuer Linien, um .

.

.

,, 93,800.

.

^

erzeigte. .

.

.

-

Fr. 333,800. --

erhöht worden, so daß bei einem Aus^gabenbetxage von fich ein Wenigerverbxauch von .

-

,, . 324,520. 05 .

Fr.

9,279. 95

Jn dem lausenden Rechnungsjahre übexstiegen die Ausgaben die Einnahmen um Fx. 18,698. 22, uud es war also ein Staatszuschuß von

gleichem Betrage nöthig.

I.^. P ul v e x v e r w a l tuu g.

Hier erscheinen im Ganzen Fr. 213,4.13. 03 mehr Ausgaben als vorgesehen war, und zwar in Folge vermehrter Fabrikation, indem auch die Einnahmen den Budgetausaz um Fr. 279,328. 88 übersteigen.

Die Roheinnahmen ergeben .

,, Ausüben . . .

.

.

.

.

. Fx. 787,228. 88 . ,, 651,313. 0 3

Reinertrag:

Fr. 135,915. 85

.^. Z ü n d k a p s e l u v e r w a l t u n g.

Wegen der noch nicht fertig gewesenen Maschine für die Bereitung dex Scharfschüzenzündkapseln konnte die Fabrikation, wie ^vorgesehen wax, ^) S. eidg. Gesezsammlung, Bd. V, S. :t42 und ....33.

586 u.icht ausgedehnt werden, und es blieben die Ausgaben mit Fr. 19,177. 27 unter dem Budgetansaz.

Auch die Zündkapselnverwaltung erzeigte bei Deiner Einnahme vou

und einer Ausgabe von

.

.

.

.

Fr. 26,09.9. 15 . .... 23,822. 73

einen Reinertrag von .A.

Kosten

für

das

Fr.

2,276. 42

G. M ü n z w e s e n .

Miiuzwesen bis zum betrieb der Anstalt

Fr.. 4,677. 66

Jm Voranschlag pr.o 1855 war angenommen, die Münzstätte würde am 1. Januar in's .Leben treten, und es sind deßhalb .die Kosten für das Personal .untex ..Fabrikation.. siir das ganze Ja^x mit Fr. 12,000 aufg.^mme^n woxden. Da .aber .d.ex Betrieb erst nnt Ansang September beginnen konnte, so haben wir aus .d.eir schon früher entwikelteu Gründen die Kosten v o r dem Betrieb .der Münzstätte und diejenigen n a ch demselben getrennt aufgeführt^ .und .wir beziehen uns auch wegen der Budgetüberschreitung vou

Fr. 15,946 für

B. Eintichtungskosten auf unsre hievox bei der Rubrik ,, Münzwesen ^ i.m Allgemeinen gemachten erläuternden Bemerkungen.

C. Fabxikation der Frankomarkeu bis zum Betrieb der Münzstätte

Anschaffung von Gerätschaften

.

Fr. 3,672. 21 ,, .428. 85

Die Ausgaben für das Münzwesen blieben wegen der unterlassenen Silbe.xprägung .und den schon angegebenen Gründen im Ganzen mit Fr. 1,402,233. 46 unter ^em .Voranschlag.

Die Total^.usgaben^ für Regalien und V e r w a l t u n g e n be-

trugen Fr. 13,537,028. 34, und blieben mit Fr. 1,225,462. 74 unter.

d.em Voranschlag.

^ . Abschnitt.

U n b e d i n g t e r Kredit der Bundesvexsammlung für Tessin.

Jm Jahr 1855 wurden für Straßenbauteu verw.endet : Fr. 27,571. 43 Die ^Gesamtausgaben blieben unter dem Budgetansaz und Nach-

txagskrediten mit Fr. 1,943,469. 81.

Es war.en Dämlich budgetirt . . . . . Fr. 15,475,000. .Hierzu folgende Nachtragskredite der Bundes...ersammluug :

vom ,, ,, ,,

20. Dezember 1854 . .

21. ^ ,, ^ . .

2l. ..

- . .

20. Juli 1855 . . ^ .

Uebertrag:

Fr. 15,000. -,, 163,800.^ 20,000. ^, 334,460. 53 ^^^^^^^^^ Fr. 533,260. 53 Fr. 15,475,000. .-

587 Uebertrag . Fr. (^0,(,.()(,. (.(.. Fr. 15,475,000. -2. Februar 1.856 . ^ . .. 1^6,500.-^restanzlicher

Kredit

.für

die

Münzstätte . . . . . ,, 40,610. 46 unbedingter Kredit für Tesfin . ,, .27,571. 43.

Fr. 727,942. 42

Hiervon ab .

Der nicht benuzte und in der Rechnung nicht aufgeführte Kxedit für Versuche mit dem Jägergewehx, welchex erst i. J. 1856 zux Verwendung kommt

Fr. 15,000.--

uud die schon beim Müuzweseu

ausgeführten

.. 13,800.-.

,,

28,800. --

699,142.42 Fr. 16,174,142. 42 Ausgaben . . . ,, 14,230,672. 61 weniger gleich oben:. Fr. 1,943,469. 81

.^ie Bilanz zeigt einen Vorschlag dex Verwaltungsrechnung ^von während

nur

.

.

vorgesehen waren.

Die

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Also mehr . . . . . . .

Fr. 754,478. 20 ...

590,000.

--.

Fr. 164,478. 20

Generalrechnur.g besteht aus folgenden Haupteinnahmeu .

1) Ju^dem Kassasaldo auf 31. Dezember 1854; 2) in den zurükbezahlten Kapitalien des Kriegssonds ;

3) in dem Abgang am Jnventarkonto durch Verkauf, Uebextragung und Abschreibung pex Gewinn- und Verlustkonto; (hierunter ist begriffen die Abgabe der Sammlung von Mustern von der Londoner-Jndustxieausstellung, im Betrage von Fr. 712. 50

an das Polytechnikum, und ^die Abschreibung der Kanzleibibliothek von Fr. 15,498. 31, da solche in Folge bundesräthl.eh.en .Beschlusses

vom 25. März 185.^ nicht mehr im Geldwerthe aufgeführt werden soll;) 4) in den eingegangenen Zinsrükständen ; 5) in rükbezahlten Ausständen;

^) in dem Gewinn- und Verlustkonto nach Spezifikation; (die Verwaltungen des Jnvaliden- und Grenus..Jnvalidenfonds fallen weg) ;

588 7) in dem Jmmobilienkonto ; 8) in dem Vorschlag der Verwaltung^ und Generalrechnung, über.einstimmend mit dem Abschluß des Gewinn- und Verlustkonto.

Die A u s g a b e n bestehen aus :.

1) Der Rükzahlung der 7. Serie des eidg. Anleihens ;

2) der Rükzahlung der 2. Rate des Telegraphenanleihens ; 3) Abzahlung auf Rechnung der H^pothekarschuld ;

4) Kapitalanlagen des Kriegsfonds; 5) 6) 7) 8)

Jnventarzuwachs per Gewinn- und Verlustkonto; Gewinn- und Verlustkonto; verschiedene Vorschüsse; Jmmobilienkonto, Erwerbungen und Neubauten; (die Verwaltungen des Jnvaliden- und Grenus^Juvalidenfonds sallen auch hier weg) ;

9) Kassabestand auf 31. Dezember 1855 mit dem Vorschlag der Generalrechnung von Fr. 598,551. 21.

Vermögensstatus.

Die Aktiven betragen . . . . . . . . Fr. 10,835,458. 47 die Passiven . . . . . . . . . . . ,, 1,785,226. -Reines Vermögen auf 31. Dezember 1855:: Fr. 9,050,232. 47 . auf gleiche Zeit 1854 betrug solches: .. 7,697,203. 06 mithin Vermehrung : Fr. 1,353.029.41 gleich den Nachweisungen obiger Generalrechnung und dem Saldo des Gewinn- uud Verlustkonto im Hauptbuche.

Rechnet man zum ^obigen reinen Vermögen von Fr. 9,050,232.47

den Jnvalidenfond mit . . . Fx. 477,113.62 und Grenus^Jnvalidenfond

.

. ,,

1,245,708. 70

. ^ .

,, 1,722,822.32 so ergeben fich : Fr. 10,773,054.79

Auf den 31. Dezember 1854 betrug der Juva-

lidenfond . Fr. 477,676.63 der GrenusJn.valideufond ,, 1,198,246.21 ^..........^^^^--^ ,, 1,675,922.84 das übrige Staatsvermögen .

. ,, 7,697,203. 06

..

Es erzeigt sich auch hier eine Vermehrung von Fr.

nämlich :.

eigentliche Staatsvermögensvermehrung i. J.1855

Fr. 1,353,029. 41

Vermehrung des Grenusfouds .

,,

47,462. 49

Fr. 1,400,491. 90

9,373,125.90 1,399,928.89

589

Fr. 1,400,491. 90 Abgezogen : Verminderung des Jnva-

lidensouds an Zinsausständen ,,

563. 01

bleibt wie oben : Fr. 1,399,928. 89 ^ ^ ..^...neraIrechnnn^.

. Allgemeine B e m e r k u n g e n .

Schon in srühern Kommissionsberichten über die Geschäftsführung des Bundesrathes und auch in dem lezten Rapport der nationalräthlichen.

Kommission vom 29. Mai 1855 wurde die Anficht ausgesprochen, daß die.

Schwerverständlichst der Generalrechnung für viele Prüfer derselben ein Stein des Anstoßes sei.

Die Generalrechnnng hat nur allein die Nachweise über die Ab- und Zugänge des Staatsvermögens , welche nicht in die Verwaltungsrechnung gehören, zu liefern; sie ist daher nur theilweise eine Kassarechnung, da sie viele Journalposten enthält , welche unter den eigentlichen Kassaverhandlungen gar nicht vorkommen. Einzelne Mitglieder der Untersuchung^ kommission fanden oft darin einen Anstand, daß eben diese Journalposten in den Ein- und Ausgängen figurir.en und sprachen selbst die Ansicht aus, in Zukunft solche Artikel g^nz wegzulassen, weil solche nur die Verständlichkeit der Generalrechnung erschwerten. Aber gerade diese Posten find ein Haupterforderniß für eine richtige Ueberficht der Kapitalbewegungen, was fich durch einige Beispiele leicht darthun läßt.

Die Zollverwaltung hat im Rechnungsjahre Fr. 101,887. 67 für Liegenfchaftserwexb und Neubauten verausgabt; da nun der Jmmobiliaretat um diese Summe fich erhöhen muß, fragliche Ausgabe aber schon in dex Verwaltungsrechnung erscheint, so muß sie als ein Gewinn für die Generalrechnung betrachtet werden; sie sigurirt deßhalb im Gewinn- und Verlustkonto in den Einnahmen und im Jmmobilienkonto in den Ausgaben.

Ein gleiches Verhältniß hat es mit den in dex Verwaltungsxechnung enthalteten Mobiliaranschaffungen.

Die Zollverwaltung verausgabte . . . . . Fr. 7,840. 05 hiezu kommen per Uebertragung anderer Gegenstände ,, 1,050. 29

^ Total:. Fr. 8,890. 34 Die Postverwaltung verrechnet für Postmaterial Da .hierunter für Reparaturen .^e. . . . . . .

Fr. 434,929. 09 .. 105,363. 29

begriffen find, so kommt ..er Saldo von . . . . Fr. 329,565. 80 in dem Gewinn- und Verlustkonto der Generalrechnung in Einnahme,^ und bei dem Jnventarko.nto in A u s g a b e .

Jn A u s g a b e bei dex Generalrechnung erfcheiuen unter Anderm dagegen die Zuschüsse an die Telegraphenverwaitung mit Fr. 18,698. 22

,.

.. ,, Münzverwaltung mit

,, 2,726. 89..

590 welche fich wieder in der Vexwaltungsrechnung unter den in der betreffenden Rubrik budgetirten ,,außerordentlichen Einnahmen von Staatszuschüssen..

finden.

Um auch den, mit dem ^Statsrechnungswesen weniger Vertrauten, die General- oder Kapitalrechnung so verständlich als möglich zu. macheu, haben wix solche auf eine andere Weise ausarbeiten lassen, wobei mit dem Eingangsetat begonnen , für jeden Posten dann die Vermehrung , ferner die Verminderung, und als Resultat davon der Etat aus den Schluß des Jahres dargestellt wird. Durch den daran gehängten Gewinn- und Verlustkonto ist die Vermögensvermehrung von Fr. 1,353,029. 41 nachgewiesen, .und es stimmt diese, in neuer Form aufgestellte Generalrechnung mit derjenigen., welche nach dem alten System noch beigefügt wird, in allen Theilen überein. Bei den künftigen Rechnungsablagen werden wir diese neue Form befolgen; für dießmal stellten wir die a l t e und neue F .o r m neben einander, um den Uebergang von dem einen in das andere System klar vor Augen zu führen.

^e.^nnn^sre^ifion.

Die Revision aller Departements - und Verwaltungsrechnungen fand in gewohnter Weise auf dem Finanzdepartemente statt, und es wurden in Folge derselben Fr. 2490. 65 von den Rechnungsgebern und Fr. 723. 14 au

dieselben zurükvergütet.

Außer den auf die Staatsrechnung selbst influirenden , verschiedenen Verwaltungsrechnungen unterliegen auch noch andere Administrationszweige der Kontrole und Revision des Finanzdepartements, z. B. die Komptabilität über die Linthkorxektion, das Polytechnikum ^e. , und es haben im Allgemeinen die dießsälligen Geschäfte durch Ausdehuung der Verwaltungen wesentlich zugenommen, was sich allein schon aus den /die Zahl von 135,000 überschreitenden Belegen, welche die Kontrole passirten , annehmen läßt.

Schließlich erwähnen wir noch , daß dem Beschluß der BundesVersammlung vom 21.^ 23. Heumonat 1855, in Bezug auf die Nuzbarmachung des über den Betrag eines doppelten Geldkontingents müßig in der Kasse liegenden Barbestandes , wie schon hievor beim I. Abschnitt ,, E r t r a g der Jmmobilien und a n g e l e g t e n K a p i t a l i e n ,, gesagt wurde, Rechnung getragen ist.

Zur weitexn Erläuterung fügen wix noch bei, daß in d.em Kassasaldo

von .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

die srüher erwähnten Bankdepofiten . . . . .

,, Inbegriffen sind , indem solche als einen Theil des Barbestandes angesehen, aus den 31. Dezember 1855 als rükbezahlt in Rechnung und auf den 1 . Januar 1856 als wieder angelegt in Ausgabe erscheinen.

Es bleiben demnach noch

3,70^,620.

67

625,000. .--^

. . . . . . . . Fr. 3,0.'7,620. 67

591 wovon im Durchschnitt etwas über zwer Millionen, also der Betrag des

d o p p e l t e n Geldkontingents in der Hauptkasse und zirka Fr. 900,000 in den Kreiskasfen der Post- und Zollverwaltung zur Unterhaltung der laufenden Verwaltung vorhanden sind.

Jn Vollziehung des Axt. 6 des Gesezes iibex die Errichtung eirier eidgenössischen polytechnischen Schule vom 7. Hornung 1854 verfügt der Bundesrath .^ der auf dem Voranschlag dex Einnahmen und Ausgaben der polytechnischen Schule für das Jahr 1854, im Belaufe von Fr. 127,000

sich erzeigeude Vorschlag von Fr. 49,407. 37 soll in den Fond der poly-

.technischen Schule gelegt und zu diesem Ende von dem Vorschlage dex allgemeinen Verwaltungsxechnung abgeschrieben werden.

Bern, den 30. April 1856.

Jm Namen des schweiz. Bundesrathes,

^

Der Präsident. Stämpfli.

Dex Kanzler Schieß.

#ST#

Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 9. Mai 1856.)

Der schweiz. Konsul in S y d n e y (Australien), Herr Chapaley, benachrichtigte den Bundesrath untexm 5. Hornung abhin , daß im Mai vorigen Jahres 85 Te ssiner ohne irgend welche Existenzmittel in dort angekommen und daß denselben später noch 156 nachgefolgt seien, die in eben so entblößtem Zustande waren wie die erstern. Da die Einwanderer, wie es schien , in ihrer Heimath bloß mit dem Allernothwendigsten z u r U e b e r f a h r t versehen worden sein müssen, so habe denselben nur mit ungeheurer Mühe und bedeutenden pekuniären Opfern, von Seite des Herrn Konsuls, Beschäftigung verschafft werden können. Einer großen Anzahl von ihnen, die in Australien lediglich zum V i e h h ü t e n taugen, konnten nur die allgemeinsten Arbeiten angewiesen werden.

Dex Hexr Konsul räth daher den auswaudernden Schweizern, daß fie sich n o th w e n d i g mit den nöthigen Geldmitteln versehen, um nach ihrer Ankunst im neuen Welttheile so lange leben zu können, bis sie daselbst eine ihnen . angemessene Beschäftigung gefunden haben, indem ohne diese Vorsicht fie sich dem größten Elende aussezen und ihren Landsleuteu schwer zur Last fallen.

Herr Chapaley bemerkt auch in seinem Schreiben, mit Rükficht auf einwandernde L a n d b e b a u e r , daß der ungeakerte Boden (Neubxuch) in dex

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Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1855. (Schluß.)

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