486.

3) .endlich eine spezielle Behorde oder Beamtung bezeichnen. mit welcher sich die meteorologische kommission für alle speziellen funkte der Ausführung ins Einvernehmen zu selben hatte.

Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung ausgezeichneter Hochachtung und Ergebenheit.

Zürich, im April 1862.

Ramens der schweizerische.. meteorologischen kommission , Der Präsident derselben :

Alb. Mousson Bros.

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der

meteorologischen Kommission über die Organisation eines System.... gemeinsamer meteorologischer Beobachtungen durch die ganze Schweiz.

(Vorgelegt

der schweizerischen Gesellschaft der Naturwissenschaften

den 19. August 1861.*)

in Lausanne

Tit.!

Die allgemeine Gesellschaft wurde in ihrer letztjährigen Versammlung in Lugano vom sehweiz. statistischen Bureau über die Wünsehbarkeit und Möglichkeit eines Systems gemeinsamer meteorologischer Beobachtungen durch die ganze Schweiz zu Rathe gezogen. Jhrer Uebung gemäß bezeiehneke die Gesellschaft eine kommission von drei Mitgliedern mit dem Auftrag, die Frage zu prüfen und anf die Versammlung von 1861 die *) Es scheint uns nicht unpassend , den folgenden Bericht über ein wissenschaftliches Unternehmen, welches von der schweiz. Gesellschaft für die gesammlen Naturwissenschaften in Ausführung gesetzt w.rd, auch unsere deutschen Publikum in vollständiger Uebersetzung zur Kenntniss zu bringen.

487 Angemessenen Vorschlage vorzubereiten. Rameus dieser kommission habe ich gegenwärtig die Ehre, der Versammlung in Kürze die Grnndsä^e porAnlegen, welchen sie gefolgt ist, fo wie das Programm, a.. dem sie glanbte galten zu sollen.

^as Stndium der atmospärischeu Erscheinungen erfreut steh nicht des Vortheiles, der den meisten übrigen wissenschastlichen Untersuchungen ^u Statten kommt, ^u beliebiger ^eit und am beliebigen .^rt unternommen werden ^u konuen, und in begrenzter ^eit aus ganz bestimmte Resultate ^u sühren. ^as weite Gebiet , das diese Erscheinungen umfassen und .

das stch im Grund aus die gau^e Erde erstrekt, die lange ....^auer, deren sie zu ihrer Entwicklung bedürfen, endlich ihre Verwicklung mit Rücksicht ..us die mannigfachen Einflüsse , die sich in ihnen offenbaren , erklären genügend, dass die Meteorologe nur sehr langsamen Schrittes vorwärts und nur durch lange Beobachtuugsjahre und mit Hülse zahlreicher ^eo^acht...ngsstationen zu etwas allgemeineren Staudpunkten gelangt.

J.. dieser Begehung hat keine Wissenschaft mit so vielen Schwierigkeiten ^u kämpfen, und erkanst ihre oft noch beschränkten und bestrittenen Resultate mit mehr Mühe und Arbeit.

^.ie legten 60 Jahre, während welcher genauere Instrumente, streu^ere Methoden, sicherere Gruudgrossen durch alle ^weige der Raturwisseuschafteu zur Geltung gekommen sind, haben iuoess auch auf die Vh^sik der Erde einen wohltätigen Eiusluss geübt. ^..nk den. reichen Materiale, ^as ihr von allen Seiten ^ustromte, gelang es ihr, die allgemeinen ^e.se^e, welche die Verkeilung der meteorologischen Elemente ans der ganzen Erde beherrschen, so wie die grossen Stromungeu des Lustmeeres, die deren ^enderun^en bestimmen, klarer zu erfassen.

Wie im Kleineu , dnrch das organische Leben , so tritt im Grossen .

die Wärme als die mächtige, unermüdliche Ursache der meisten athmosphäris^eu Erscheinungen auf. ^ie eosmischen Verhältnisse der Erde, d. h..

^ie ungleiche L.a^e ihrer verschiedenen .^berflächentheile gegen die Sonnenstrahlen, die einzige Wärmequelle, die hier in Betracht fällt, hat, im .Widerstreit mit der beständigen Ausstrahlung nach dem Weltraum, zur ..^olge , dass e^ne normale Vertheilung der Wärme sieh herstellt, die, in ^olge der beideu Bewegungen der Erde, den zwei Verioden des Tages und Jahres unterworfen ist. Es bildet dieses
deu konstanten und sundameutalen Theil der Erscheinungen, deu keine einzelne Station in seiner .Reiuheit aufweist, der aber aus einer Vergleiehuug zahlreicher Vunkte .hervorgeht, deren loyale und zufällige Einflüsse sieh gegenseitig ausheben..

^er Luftkreis nimmt im Allgemeinen Theil an dieser Verbreitung ^er Wärme und an ihrer zweifachen Beriodieität, weit weniger jedoch in.

^olge seiner direkten Absorption der Sonnenstrahlen, als durch seine ^eFührung mit dem festen Voden und durch die Absorption der indirekten Strahlen. welche der Lettere ihm zurücksendet. Run aber verwickeln sieh .....lle Erscheinungen wegen der Beweglichkeit des Mediums, die deu Traust

488 port und die Mischung der Luftmassen gestattet. Jn einem bewegliche...

Oeeane, wie ihn die Atmosphäre darstellt, abgesehen sogar von der Ro^ tation und Translation der Erde, ist kein Gleichgewicht möglich, so lange^ verschiedene Gegenden verschiedenen erwärmenden Einflüssen ausgesät sind..

Es entwickeln sich nothwendig wirbelartige Bewegungen, welche die aus.^ gedehnte Luft der tropischen fegenden emporführen und in der Höh.^ nach den kältern Gegenden entladen, während unten zum Ersa^e dichter^ Massen von den gemäßigten und kalten Regionen der Erdoberfläche entlang herbeigezogen werden. Verändert von der Rotation der Erde hat diese Zirkulation , welche die Lust der heissen Zone mit derjenigen de.^ kalten Regionen austauscht, zur .Erklärung der beständigen Richtung de.^ Bassatwinde beiderseits vom Aeguator geführt, sowie des beständigen Be-^ standes zweier Hauptströmungen, einer im Mittel nordöstlichen mit einer südwestlichen, in der gemäßigten Zone, Strömungen, die bald übereinander fliessen, bald seitwärts aneinander hinlaufen, bald endlich stch ^auf mannigsache Weise drängen und mischen.

Rach der normalen .^ertheilung der Wärme bilden die allgemeinen.

Verhältnisse der Winde, eine unmittelbare Folge der erstern, den zweiten.

mächtigen Faktor, dem die Meteorologie Rechnung zu tragen hat. Jndem.

sie Luftmassen entfernter Gegenden herbeiführen, ^begabt mit anderer Temperatur und Feuchtigkeit, werden die Winde die Ursache der meisten wässerigen Niederschlage und bestimmen grösstentheils den meteorologischem Eharakter der Gegenden.

.^ein Zweisel, dass diese grossen Bewegungen der Atmosphäre am Ende einen eonstanten, regelmässigen Lauf annehmen würden, besässe die^ Erdoberfläche die Eigenschaft vollkommener Gleichförmigkeit, wäre sie z. B.

ganz vom Wasser überdeckt. Diese Gleichförmigkeit besteht aber nur aus dem einen theile der Erdkugel, während der andere von sonderbar aus-.

geschnittenen und verschieden beschaffenen Kontinenten eingenommen wird..

Der Gegensatz von Land und Meer, im Grossen aufgefasst, mit Rüksieht.

aus die Lage und die Wärmeeigensehasten beider, übt einen grossen Einfluss aus die Windverhältnisse aus und theilt ihnen ihren besondern me^ teorologischen Eharakter mit. Die Erscheinung der halbjährlichen Wechselwinde im indischen Ozean. wo sie am regelmässigsten austreten,
M o n s o o n s .

genannt, der Temperaturunterschied der östlichen und westlichen Lüsten der Kontinente, die Einsörmigkeit des Jnselklima^s, die abweichenden Erseheinnngen der Witterung an den .Lüsten und im Jnnern des .Landes ^e.,.

alle diese Abweichungen von den normalen Verhältnissen, deren Ratur und Ursprung man immer besser durchschaut, hängen mit der Vertheilun^ von Land und Meer zusammen , so dass sich diese Bedeutung als de.^ dritte, die meteorologischen Erscheinungen beherrschende und vervielfältigend^ Faktor darstellt.

. Endlich folgt als le^te einwirkende Ursache die Beschaffenheit de.^ Bodens, vor .^lllem seine Erhebung in Gestalt von Hochebenen und Ge-

489 birgen. Je bedeutender die Unebenheiten des Bodens find, desto kräftiger natürlich wirken sie zur Ablenkung der Luftströmungen, zur Veranlassung von Niederschlagen , endlich zur Trennung von Regionen verschiedenen Eharakters ein. Man beobachtet in dieser Beziehung eine ununterbrochene Stufenleiter von Lokaleinflüssen, von der einfachen Wirkung eines Hügels, den einen Abhang mehr zu schüfen, den andern mehr auszusehen, bis zu dem mächtigen Vermogen der hohen fetten , scharfe Schranken zwischen verschiedenen Elimaten auszurichten. Diese Einflüsse, auf die mannigfachste Weise sich verwickelnd und auf entfernte funkte und späte Reiten hinauswirkend, entziehen sich jedem einfachen Gesel^ und find die wahre Ursache der Unbeständigkeit der Witterung , welche den Beobachter ^ur Verzweiflung bringt.

Wir haben uns, Tit., diese allgemeinen Betrachtungen in der Absicht erlaubt, das ^iel näher bezeichnen ^u konnen, das ^ wir bei unserem Vorschlag aus Erri^tung eines ausgedehnten Svstems von Beobachtungen im Auge hatten. ^ Wir verachten in der That zum Voraus darauf, in erheblichem Masse zur .veitern Kenntniss der drei ersten Ursachen meteorologischer Einflüsse, deren wir erwähnten, beizutragen. Unsere gegenwärtigen Kenntnisse der allgemeinen atmosphärischen Erscheinungen Europas sind weit genug gediehen, nm neue .Fortsehritte nur von meteorologischen Stationen zu erwarten, die von wissenschaftlichen Männern geleitet werden, mit vollkommenen und mannigfachen Jnftrumenten arbeiten und aus lange Reihen von Jahren eingerichtet sind. Die scharfe Berechnung der Mittelzahlen, die genaue Bestimmung der periodischen Schwankungen, des Zeitpunktes der E^tremwerthe , der numerischen Abhängigkeit der Erseheinnngen verschiedener Ordnung , alle ähnlichen Fragen verlangen in jeder Gegend nur eine kleine Zahl, jedoeh gut gewählter und gut ausgerüsteter Stationen. Das gleiche Ziel mit zahlreichen Stationen und sehr verschiedenen Beobachtern verfolgen zu lassen, erschiene uns wenigstens als ein ungerechtfertigter Aufwand an Mitteln, wenn nicht. als eine un-

verzeihliche Selbsttäuschung. Das Ziel, das wir uns stecken, ist nicht so

hoch, noch so allgemein, scheint uns desshalb aber .nicht um so weniger wichtig und anziehend, da es aus eine Ordnung von .Fragen Bezug hat, auf welche die Wissenschaft nur unbefriedigende Antworten gibt und welche zudem für uns, Bewohner des Landes, eine grosse praktische Bedeutung haben. Wir reden von dem Einflusse eines Gebirgslandes wie die Schweiz zur Veränderung und theilweisen Umkehrung der allgemeinen Verhältnisse des übrigen Europas.

Die Alpenkette bildet für die Meteorologie, gleich wie ^ in aerographischer .und hydrographischer Beziehung, gleichsam einen Eentralknoten des europäischen Eontinentes, von dem aus und zu .dem hin mächtige lokale Einflüsse zielen. Die atmosphärischen Stromnngen, von der ^euehtigkeit erfüllt, die sie dem Oeean entzogen haben, treffen auch die schneei^en .^ämme, werden von ihnen abgekühlt^ und verdrehten einen grossen

490 Theil ihres Wassers . so dass die Regenmengen , die man in einzelnen.

alpinen und subalpinen Gegenden sammelt, selbst diejenigen der at.autifchen Rüsten übersteigen. Vermoge ihrer, den geographischen parallelen angenäherten Richtung werden die Alpen eine scharst .Scheide zwischen ^em Süden und Rorden Europas, und die ganze organische Ratur uimmt an dieser klimatischen Trennung Theil, welche den. nördlichen Amerika z. B. fehlt. Der Gang der Winde , se nachdem dieselben ^en fetten parallel oder in mehr oder weniger schiefer Richtung weh .n, wird anders verändert und wirkt aus verschiedene Weise aus den meteorologischen Ehara^ ter der Thäler ein, und diese Änderungen, obgleich sie im Grunde nnr die tiefsten Luftschichten ergreifen, tonneu dennoch nicht ohne Rückwirkung aus die regelmäßigen Stromungen bleiben, die über den hoehsten Gipseln weggehen. Endlich bildet die absolute oder relative Hohe der Stationen, zugleich mit ihrer Orientirung, mit ihrer Stellung nach dem einen oder ^ andern Abfall der Hauptmasse des Gebirges, oder mit ihrer Lage auf der Länge der Ketten, ein anderes Element, das Beachtung verdient. Diese allgemeinen Andeutungen genügen wohl, um die Zahl der für die Wissenschaft sowohl als für die Kenntnis. unseres Landes wichtigen fragen voraussehen zu lassen , welche eine etwas vollständigere ^enntniss der meteorologischen Erscheinungen der Schweiz zu beleuchten gestattet.

Von allen diesen Fragen ist nur von einer das Studium bis a..^ einen gewissen Buukt gediehen, von derjenigen über den l^influss der Hohe aus den Gang der Instrumente. Seit dem berühmten Aufenthalte des Hrn.

v. S a u s s u r e aus dem Eol-du-Geant, welcher lange als ei^ Vorbild für solche Untersuchungen gelten wird, hat sich die. Wissenschaft durch manche Tatsachen bereichert, die sie besonders den Beobachtungen^ der Herren v. H u m b o l d t und v. Bueh auf ^em ^t. Gotthard verdankt, ^en von deu Herren Kämtz und H o r n e r zwischen dem Rigi und ..^üri.^ angestellten V..rgleiehungen, den Untersuchungen der Herren Käm^, Bravais und Marti u aus dem ^anlhorn, der Herren S e h l a g i n t w e i t im T^rol un^ Wallis ^., aber vor ^lllem den laugen und werthvo^.len Beobacht^u^sreisen ans deu^ St. Beruhard, in Uebereinstimmung ^uit Genf. Dieser zahlreichen Arbeiten unbeachtet beweist eben der Versuch der Herreu ...^ehlagintweit zur Herstellung des Einflusses der Hohe in d.... verschiedenen Theilen ^r Alpen

die Unzulänglichkeit der vorlieg.u^en Angaben und die Rothwendigkeit ihrer Vermehrung.

Die andern vben berührten Aufgaben stehen noch vi..^ weiter zurück, und die Unmöglichkeit, sie zu losen oder selbst nur mit einiger Aussieht auf Ersolg anzugreifen , bildet eine der bedeutendsten Lücken , welche die Meteorologie Europas verunstalten. Keiu Zweifel, dass vor Allem die Schweiz berufen ist, diese Lücke auszufüllen, nicht allein als die Wäeh-.

terin dieses Eentralknotens Enropa's, sondern eben so sehr ..rast der Hülssmittel, welche die Bildungsstufe und der Geist freier Vereinigung ihren Bevolkernugen gewährt.

491 Das Ziel, das wir im Au^e haben, verlangt nolhwendig e.ne sehr grosse ^ahl vou Stationen , aus denen die wichtigsten meteorologischen Grossen gleichzeitig mit gut verglichenen Instrumenten und n....^ gemeinsamen Vorschriften betrachtet würden. Alles hängt von einer grnndsät^lichen Wahl der Stationen ab, geeignet, eine Vergleichen^ und Verknüpfung der Beobachtungen gemass den des Studiums besonders wichtigen Rücksichten zu gestatten. ^u dem Ende hat die Commission zwei Systeme von Stationen gewählt, das eine auf longitudinales., das andere aus zu den Ketten transversalen Linien ; die ersten Linien folgen, fo weit es die Umstände erlauben , den Hohenkämmen des Jura und der Alpen, den innern Längsthälern, dem Fusse des ..Gebirges, endlich der Längserftreckung des niedern Landes. die zweiten schne.den, den .^uerthälern folgend, die Ketten, sei es, um in ihrem .^er^en zu enden, sei es, um jenseits eiues Joches auf dem entgegengesehen Abfalle sort.^use^en. Diesem System ^ufolge bleibt keine Station vereinzelt, sondern verbindet sich im einen oder andern Sinne mit andern Stationen in vergleichbarer Lage.

Wir haben mit einem Wort in der Wahl der Stationen den Grundsa^..

der bei vereinzelten Aufgaben allein zu entscheidenden Resultaten führt, anzuwenden gesucht, - den Grundsa^ nämlich, die Versuche zu wiederholen, ind^m, alle übrigen Elemente gleichgelassen, jedesmal nur ein einziges verändert wird.

Das grossie Hinderniss gegen Verwirklichung eines solchen Systems vou Beobachtungen musste in der Schwierigkeit liegen, auf den gewollten Vunkten hinlänglich gebildete und eifrige Verso.ren zur U.eberuahme des etwas undankbaren Geschäftes der Beobachtungen zu finden. Darum auch, ohne irgendwie den Entschließungen der Gesellschaft, betreffend Ausführung ^es Unternehmens, vorgreifen zu Bollen, haben wir geglaubt, der ^ormulirung irgend eines Antrages Erkundigungen nach den Bersonen, deren wir später bedürsten, vorausgehen lassen zu sollen. Mittelst eiues ersten, an die Kantonalgesellsehaften und die Frennde der Meteorologie gerichteten Eireulaxs sammelten wir die Ramen der für die .^.ache gnt^ gestimmten Ber.sonen; dann selten wir uns direkt mit denjenigen in Verbindung, deren Wohnort unserem Blau entsprach, theilten ihnen ein ungefähres Brogramm des Unternehmens und di.. Obliegenheiten, . welche sie zu erfüllen h.itte^.. , mit , und ersuchten si.^ um eine bestimmte Erklärung über ihre Theil..ahme oder ihren Rücktritt. Mit Befriedigung konnen wir erklären, ^ass unsere Vorsehläge im Allgemeinen eine sehr freundliche, bisweilen so^ar eine eifrige Ausnahme gesunden haben, so dass von mehr als 8l) Stationen nur et..va l l) noeh im Zweifel bleiben.

Allerdings mogen verschiedene Umstände , die mit der Ralur der Unternehmung zusammenhängen, zum Erfolge unserer Werbungen beigetragen haben. Da es sich vorerst nur um die Vergleichung der .^tationen handelt, d. h. nur um relative, nicht um absolute Zahlen, so erscheint es keineswegs als nothwendig, sosern man einige vollständige

492 Stationen in der Höhe und Tiefe besitzt, die als Anhalts- und Angelpunkte gelten können, sich an diejenigen Beobachtungsstunden zu halten,

die mit Rücksicht ans die genaue Ermittlung der Extrem- und Mittelwerth...

gewöhnlich vorgesehrieben werden, und man wird diejenigen Tageszeiten wählen können, die mit der Einrichtung des bürgerlichen Lebens in der Schweiz am bessten im Einklänge stehen. Sieben Uhr Morgens, ei n Uhr

Mittags und neun Uhr Abends stnd Augeublicke . die sich bei uns allen

Berussarten und Lebensstellungen anpassen. Wir beschränken zweitens auf drei Jahre d^ie Dauer der gemeinsamen Beobachtungen. Für Viele bildet die .Aussicht aus ein nicht allzusernes Ziel einen mächtigen Sporn zur Genauigkeit und Tätigkeit ; anderseits sollten drei vollständige Beobaehtungsjahre wohl genügen, einige bestimmte Resultate ^u liefern, über die Zweckmässigkeit des ganzen Systems aufzuklären, über den Werth der verschiedenen Stationen ein Urtheil zu liefern und dadurch , wenn es gewünscht wird, die Fortsetzung des Unternehmens, vielleicht in beschränkterem Umsang , aber mit eifrigen und geübten Bersonen , vorzubereiten.

Drittens endlich haben wir als Grundsatz angenommen, dass der Beobachter, der seine Verpflichtung gewissenhast und vollständig ersüllt hat, damit auch in den Besitz der ihm anvertrauten Jnstrumente trete. Ohne

Zweifel kann dieses Geschenk nicht als Entschädigung für eine tägliche

Arbeit während drei Jahren betrachtet werden ; dasselbe wird dennoch aber als ein Zeichen dankbarer Anerkennung gut aufgenommen werden und ein wirksames Mittel abgeben , das Studium und den Sinn für Meteorologie in der ganzen Schweiz zu unterhalten.

Wir haben aus einer Karte die Stationen und die .^lrt, wie sie am natürlichsten sieh verbinden, eingetragen. Es genügt hier, zu fagen, dass ausser 2 oder 3 Stationen, wo nur im Sommer beobachtet würde, die uns aber zu wichtig scheinen, um ganz aufgegeben ^u werden, 83 vollständige Stationen angenommen wurden, die sich folgendermaßen auf die Kantone vertheilen.

Aargau 5 Graubünden 1..)

Thurgau 2 ^lppenzell 1 .Ludern 1 Unterwalden 2

Basel Bern

1 8

Freiburg 2 St. Gallen 4 Genf 1

Glarus

2

Reuenburg 4 ^chasshansen 2

Uri Wallis

2 9

Schw.^ Solothnrn Tessin

Waadt Zürich Zu^

3 3 0

3 3 6

Rach ihrer absoluten Erhebung ordnen sie sich von 2l)..) zu 20.^ Meter wie folgt: .

^

.

200bis 400 400 ,, ....00 ^00 ,, 800 800 ,, 1,000 .

Meter . . .

.14 ,, .

.

.

.23 ,, . .

. . . 13 ,, . ......... 5

493

1,000 1,200 1,400 1,600 1,800 2,000 2,200 2,400

,, 1,200 Meter ,, 1,400 ,, ,, 1,600 ,, ^ ,, 1,800 ,, ,, 2,000 ,, ,, 2,200 ,.

,, 2,400 ,, ,, 2,600 ,,

. . .

. . . .

.

.

.

. . .

. . .

. . .

. . .

. . .

.

.

.

.

.

.

.

.

8 4 3 4 2 3 l 2

2,600 oder mehr .

.

.

.

.

1 54 von unsern Stationen würden unter 1000 Meter, 2t zwischen

und 2000, 7 endlich über 2000 Meter liegen.

1000

Was die Beobachtungen betrifft, obgleich die Variationen der verschiedenen Jnstrumente weder die gleiche Ausdehnung, noch die gleiche Wichtigkeit haben, trägt dennoch die .kommission daraus an, die Beobachtungen auf allen Stationen auf alle wichtigern meteorologischen Element...

auszudehnen, nämlich: 1) aus den Lustdruck , 2^ die Temperatur, 3) di^ Feuchtigkeit , 4) die Richtung und angenäherte Stärke der Winde , 5) die Regen- und Schneemenge; 6) die Bewölkung; 7) die ungewöhnlichen

Erscheinungen ; 8) die wichtigsten Epochen der Vegetation.

Jndem man in solcher Weise alle Elemente in Rechnung zieht, erhält man die ^ vollständige besondere meteorologische Vh^siognomik aller Stationen und kann sie in verschiedener Hinsicht zu Verkleidungen benu^en.

Jn diesen. Zusammenwirken und der gegenseitigen Eontroie zahlreicher Stationen, nebst der Wahl bequemer Beobaehtungsstunden, sucht die .^ommission die vorzügliche Bürgschaft des Gelingens.

D^e ^ahl der Jnstrumente beschränkt sich immerhin aus die folgenden: 1) ein Barometer; 2) ein Vs.^ehrometer , dessen trockenes Thermemeter zugleich für die Lnft dient ; 3) ein Regenmesser ,. 4) eine gut.^ Windsahne, wozu noch ein Mittel, Telegraph- oder Sonnenuhr, zur Bestimmung der Zeit hinzukommt.

E^ versteht sich pon selbst, das,. alle Jnstrumente, was Konstruktion und Benu^ung anbetrisst, die gleichen Bedingungen der Genauigkeit erfüllen müssen. Dieselben werden daher vor ihrer Benutzung genau geprüft und mit Rormalinstrumenten verglichen. Rachher werden sie am Beobachtungsorte von einem Experten ausgestellt , der gleichzeitig ihre Erhebung über den nächsten trigonometrisch bestimmten Bunkt zu bestimmen hat; endlich erfolgt ihre Benutzung und Beobachtung nach gleichen einlässlichen Jnstruktionen. Vielleicht erscheint eine solche Anhäufung von Vorsichtsmassregeln übertrieben ; die Erfahrung aber hat erwiesen, dass bei Unternehmungen, welche, wie die vorliegenden, ausschliesslich auf dem freiwilligen Zusammenwirken vieler Versonen von verschiedenen Gewohnheiten und Lebensstellungen beruhen, nicht zu viel Sorgfalt auf die erste Einrichtung gewandt werden konne, um von vorneherein die Möglichkeiten von Abweichungen, Jrrnngen und Lücken, die ohnehin von allen Seiten

494 eindringen, nach Kräften zu bekämpfen. Hr. Professor Wild hat die Ausarbeitung der hieraus bezüglichen Anweisungen und Vorschriften übernommen.

Da die gemeinsamen Beobachtungen nieht mit den vou wisseuschastlicher Seite geeignetsten Stunden zusammenfallen, so hat die kommission getrachtet, diesem Uebelstande dureh ^wei verschiedene Mittel einigermassen zu begegnen ; vorerst , indem sie das ganze System wenigstens an ^vei Hauptstatiouen anlehnte, in welchen, wie man es auf mehreren Observatorien in England sieht, Jnstrumente mit eigenen Angaben ^elkre^sterin^ eingerichtet wurden, fähig, die vollständigen Variationen des Barometers, Thermometers und des Windes durch fortlausende Eurven darzustellen.

Da Hr. Brosessor Wild sich speziell mit der Konstruktion dieser Jnftrnmente , die den einzigen ..^achtheil des hohen Preises gegen sich haben, bes.chästigt, und solche bereits auf dem Observatorium in Bern ausgestellt hat, so war es natürlich, die lettere .^..tadt als Tiesenstation zu wählen. Als Hoheustation , bestimmt, über die Abweichungen bei grosseu Hohen ein Urtheil zu liesern, schlagen wir den St. Gotthard vor, dessen Erhebung von 20.)0 Meter und dessen Lage im Mittelpunkt des schweizerischen .Gebirges grosse Vorteile darbietet. Allerdings wäre eiue gleiche Einrichtung noch anderer Stationen sehr wünschenswert^ ; allein ökonomische Gründe werden sür einmal der Gesellschaft nicht gestatten, weiter zn gehen.

Als ^weite Massregel, bestimmt, das System gemeinsamer Beobachtun gen zu ergänzen und zu verbessern, schlägt die Kommission vor, dass zwei Mal jährlich an festgesetzten Tagen des heissesten und kältesten Monates (15. Juli und l 5. Januar) während der 24 Stunden stundliche oder zweistündige Aufzeichnungen der Jnstrumente statthaben sollen.

Jn der Meinung, eine solche Verpflichtung könnte manche Personen, an deren Mitwirkung uns gelegen ist, absehrecken, haben wir dieselbe nicht als nothweudige Forderung. sondern als eine freiwillige, ergänzende

Dienstleistung an die Gesellschaft hingestellt. Etwa die Hälfte der Beob-

achter hat sich zur Theiluahme an diesen ^Terminbeobachlu..g^ bereit erklärt. freilich genügen die Beobachtungen an ....wei einzigen Tagen des Jahres, sie seien denn ausnahmsweise begünstigt, nieht, den täglichen Gang der Jnstrumente sest^use^en ; aber, drei Jahre durch wiederholt, werden sie dennoch von ^er grossern oder geringern Uebereinstimmung mit den Hauptstationen, von dem relativen Gange der Sehwankungen, endlich von der Art, wie vorübergehende ..Störungen sieh durch die ganze Schweiz fortpflanzen, eine richtige Vorstellung zu geben im Stande sein.

Dies, Tit.^ sind in wenigen Worten die Grundsätze, anf welchen unser Vrogramm beruht. Wohl hätte u^an dasselbe iu u^aucher Be^iehung vollkommener und fruchtbarer macheu können ; wir mußten ^ aber innerhalb der Gränzen des Mogliehen und praktischen bleiben.

Wir glauben , dadurch ,^ dass die Gesellschaft dasselbe genehmigt u^.d in Ans-

495 führung se.^t, werde der Wissenschaft ein wahrer Dienst geleistet und werde die Kenntniss der Raturverhaltnisse des Landes, das wir bewohnen, bedeutend erweitert. Es bleiben uns jedoch noch zwei sehr wichtige, aber,

weil sie den Wirkungskreis und die Mittel der Gesellschaft überschreiten

und die harmonische Mitwirkung der Bundesbehörden voraussehen , zwei schwierige und delikate funkte zu berühren. Wir meinen 1^ das weitere Loos unserer Beobachtungen und 2) die ökonomische Frage.

So wie sie die Hand des Beobachters verlassen , find die monatlichen Tabellen weder vollständig, noch vergleichbar. Man muss z. B.

die Zahlen des Barometers ans die Temperatur 0^ rednziren, die konstauten Korrektionen der Jnstrumeute anbringen , die Ablesungen des Vs.^chrometers in Werthe der Feuchtigkeit umsehen, die Mittelzahlen berechnen .^.. -- kurz, bevor man sich ihrer bedienen kann, bedürfen sie einer ziemlich umfassenden Umarbeitung. Diese keineswegs unterhaltende und alle Monate wiederkehrende Arbeit verlangt eine gewisse Uebung, bisweilen sogar ein wissenschaftliches Urtheil, welche bei dem ^grössern Theile unserer Beobachter, wenigstens b..i ^ derselben, nicht vorausgesellt werden können. Die ursprünglichen Tabellen, indem sie die Rednktionseiemente vollständig enthalten, haben allerdings an sieh schon einen wirklichen Werth und bieten dem, der sich ernstlich mit denselben beschäftigen will, eine reiche Sammlung von Thatsachen ; nichts. desto weniger würde ihr Ru^en, ihre ^ugäuglichkeit für Jedermann, ihre Beuul^barkeit für verschiedenartige ^wecke ungemein erhöht, könnte die Bereinigung und Korrektion derselben unmittelbar vorgenommen werden.

Wem soll aber dieses lange und langweilige Geschäst zufallen ^ Wir wissen demselben auf keine andere Weise zu genügeu, als wenn wir auch i^ diesem funkte wieder uns an die Bereitwilligkeit und den Eiser derjenigen Bersoueu wenden, welche durch ihre ..^tellnng und ihre Kenntnisse im ^all sein dürsten, das Geschäft ^u übernehmen. Hienach schlagen wir als ersten Entwurf, der durch persönliche Unterhandlungen desinitiv festzustellen sein wird, die Eintheilung der Schweiz in l 3 meteorologische Kreise vor, nämlieh : Genf, Lausanne, Sitten, Reneuburg, Bern, Basel, Zürich, Lnzern, ^chw.^, Franeuseld, ^t. Gallen, Ehur, .Lugano. dieses

Mittel genügt indess nicht. nehmen wir an, dass ein Drittheil der 82

monatlichen Tabellen, etwa 27, von den Beobachtern berechnet würden und dass .^er Mittelpunkt jedes meteorologischen Kreises ausser seinem eignen noch die Tabellen drei anderer Stationen übernehme, was mehr als genug ist, fo blieben immer.. noch 25 Stationen, für welche auf andere Weise gesorgt werden müsste. Wir denken, man sollte sich hiefür an das ei^geuossische statistische Büreau wenden ; nachdem dasselbe selbst den Anstoss zu der gegenwärtigen Berathung gegeben hat, kann es sieh unmöglich den ^.mittelbaren folgen derselben und der bereitwilligen Ueberuahme jenes Theiles des Geschästes entziehen. .Ohnehin werden wir geuothigt sein, hinsichtlich eines andern, sehr wünschbaren Vunktes,

496 nämlich der mehr oder weniger vollständigen Veröffentlichung der Beobachtnngen, die thätige Unterstützung des nämlichen Bureau^ anzurufen, da unsere eigenen Publikationen, ihrer Ratur, ihrem Format und ihrer Art des Erscheinens nach, sich kaum dafür eignen würden. Die gegenseitigen Beziehnngen und die Art des Zusammenwirkens des schwe^ statistischen Büreau's mit der Gesellschaft durch Unterhandlung festzustellen, wird eine der .Ausgaben sein, mit welchen sieh die mit Ausführung des Unternehmens betraute .kommission zu beschäftigen haben wird.

Endlich komme ich, Tit., aus den Hauptpunkt, der schliesslieh über die Lebensfähigkeit unsers Projektes entscheidet, nämlich die ökonomische Frage. Der Gesellschaft stehen keine Gelder zur Verfügung , ihre jährliehen Einnahmen werden ganz durch die allgemeinen Ausgaben und die Publikation der Druckschristen, die mit Hinblick aus die wachsenden Anforderungen der Wissenschast nicht beschränkt werden darf, in Anspruch genommen. Sie kann daher nur die intellektuelle und wissenschaftliche Seite des Unternehmens aus sich nehmen und nur insofern an dessen Verwirklichuna denken, als ihr von anderen Seiten die nothigen ökonomischen Mittel ^Hülse kommen.

Die Ausgaben unseres ganzen Beobaehtungss^stems setzen sich zusammen : 1) Aus den Anschafsungskosten der Jnstrumente. Man mnss im Mittel Fr. 200 auf die Station rechnen , nämlieh : Barometer 70, Bs^chrometer 50, Regenmesser 30, Windfahne 16, Rebeneinrichtung 34

- Summa Fr. 200. - Es scheint uns, diese Auslagen lassen sich folgendermaßen vertheilen :

a. Vorerst, zufolge der in unsern Händen liegenden Erkläruugen, sind gegen 35 Stationen bereits mit guten Justrumenten versehen oder in der .^age, dureh Vrivaten oder Kantonalgesellsehasten damit versehen zu werden.

h. 24 Stationen liegen in vermoglichen Kantonen. Da jeder nur eine kleine Zahl derselben enthält, so hoffen wir, dass auf eine

Empfehlung des Bundesrathes hin , welche die Gesellschaft sich zu

erbitten hätte, die Kantonsregierungen sieh n.cht weigern werden, die Kosten jener Stationen zu übernehmen.

c. Die 23 übrigbleibenden Stationen, den ärmern bergigen Kantonen ^ zugehorend, werden kaum anders, als durch eine Unterstützung der Bundesbehörde ausgestattet werden können.

Jn dieser dreisaehen Beziehung würden sieh die sämmtli.hen Stationen annähernd folgendermassen vertheilen :

497 ^

.....

Partikularen und Gesellschaften.

Aar^u

.

Appeuzell Basel .

.

Freiburg

.

.

.

.

.

Gallen

Genf

.

.

Glarus

.

.

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.

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.

.

.

.

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.

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^.

. . .

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1

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.

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-

.

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.

Reuenburg

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.

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.

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.

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.

.

.

.

.

.

.

.

.

--2

1

3

.

1 .

.

. . . . . . .

Schasfhausen

Schw.^

.

1 8 -

.

-

3 -

.

Graubünden . . . . . . .

^uzern

2

. . . . .

.

.

.

.

Rh.

.

Bern

St.

.

A.

.^antonal^ reglerungen.

.

.

Solothurn

. . . . . . .

Tesstu

.

.

.

.

.

.

.

Thurgau

.

.

.

.

.

.

.^

.

.

Unterwalden . . . . . . .

Uri

-

Bundes..

beh.^rde.

------

-

-

2

2

3

14

-^

4 -^-

2

3 ^ 1

1

-...2

-

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1

6 1

-

1

-

1

.

.

.

.

.

.

.

.

1^

^

1

.

.

.

.

.

.

.

.

2

2

5

Waadt . . . . . . . .

2

l

-

^ürich

3

-

.

Wallis

.

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2) Ausser für den ^lnkaus der Jnstruu..ente fallen bedeutende Auslagen auf ^reu Einrichtung. .^iner oder zwei .^perten, Mitglieder der Kommission oder Mechaniker, werden solgeweise a^e Stationen zu besuchen, die Justrumente hinzuschaffen und auszustellen, die Beobachter vollständig zu unterrichten, endlieh durch Réellement die genaue Hohe der Station zu bestimmen haben. Jm Mittel wird man wenigstens für Trausport, Reise, Aufenthalt, Hülfe ..... ^.r. 50 aus die Station .,u rechnen ha^en, was i^n .^au^eu ^r. 4150 aufmachen würde.

3) ^ndli.h bleibt die Hauptstatiou des Gotthards mit selbstregistriren.^eu Instrumenten ...us^urüsten ; Bern besil^t dieselben schon.

W.r schlag.n die Kosten für Herstellung und Ausstellung ^u .^r. 2000 an. .

Was die beideu legten Ausüben betrifft, so sehen wir keinen andern Ausweg , als uns dafür wiederum au die Grossmuth des Bundesrathes zu wenden. ^ie ganze Unterstü^ung , die wir von ..^...ser Behorde ansprechen mussten, stiege aus diese Weise aus Fr. 14,0.)0, nämlich: für Instrumente von .^3 Stationen Fr. 4lil)0, Einri.^tungsi^sten sammtlicher Stationen Fr. 4 l 50, Hauptstation des ..^t. Gotthard Fr. 2000, Ergan^ungsstationen, allgemeine und unvorhergesehene Ausgaben Fr. 3.^50.

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3.)

498 Diese uns für ein und allemal gewährte Summe, welche man auf zwei Jahre vertheilen kann, da die Verfertigung und Ausstellung der Jnstrumente wohl 18 Monate in Anspruch nehmen wird, diese Summe, sagen wir, stellt den materiellen Veitrag dar, den das schweizerische De^ partement des Jnnern im Gegensatze zu den mancherlei moralischen Verpflichtungen, welche die Gesellschaft übernimmt, zu leisten hätte, wenn das Unternehmen wirklich ins Leben treten und Früchte tragen soll.

Von zwei Dingen eines : entweder betrachtet die Bundesbehorde die vorgeschlagenen meteorologischen Beobachtungen als wirklich nützlich , als bezüglich auf ein Element in der Kenntniss unseres Landes, welches, naeh der Kenntniss des Bodens, wohl auf die landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung unseres Landes den grossten Einfluss übt, und dann verdienen sie in Ausführung gesetzt und erfolgreich unterstützt zu werden ; oder sie werden, im Widerspruch mit dem Urtheile der in ihrem sozialen Zustande am weitesten vorgerückten Länder, als em wissenschaftlicher L.^us angesehen; dann ist es besser, sie gar nicht zu unternehmen, besonders sie nicht auf ein Mass zu reduziren, das keine wirklichen Früchte erwarten liesse.

Tit., Sie kennen nnn ganz den Bedanken der Kommission.

Sie fchliesst daher ihren Bericht,^ indem sie die folgenden Anträge Jhrer Genehmigung unterwirft : I. A n t r a g . Die Gesellschaft genehmigt, um in Vollziehung gesetzt zu werden, das folgende Vrogramm : 1) Der Zweck des Unternehmens ist, den Einfluss eines Gebirgslandes, wie die Schweig aus die allgemeinen meteorologischen Verhältnisse Europas zu ermitteln.

2) Zu dem Ende werden auf Linien, welche zu den Bergketten parallel und seukreeht stehen, Reihen von ...Stationen hergestellt, auf welchen mittelst verglichener Instrumenta und nach gleichen Vorschriften die gleichen meteorologischen Elemente beobachtet werden.

3) Die Dauer der gemeinsamen Beobachtungen wird ans drei Jahre festgesetzt, nach welchem Zeitraum das Uuternehmen entweder geschlossen oder einer Revision unterworfen wird.

4) Die meteorologischen Grossen , die beobachtet werden , sind .

a. der Druck der Luft, b. ihre Temperatur, c. ihre Feuchtigkeit, d. die

Richtung und ..mg ..fähre Stärk.. d..s Windes, e. die Regen- und Schneemenge, k. die Bewol^.ng, ^. die ungewöhnlichen Erscheinungen , wichtigsten Veg..tatio..sepoehen.

h. die

5) Jede Station wird daher ausgestattet mit. ^.. einem Barometer, b. einem Vs^chrometer, dessen trockenes Thermometer gleichfalls für die .Lufttemperatur dient, c. einem Regenmesser, d. einer guten Windfahne.

499 6) Alle d^ese Jnstrumente sollen gewisse Genauigkeitsbedingungen erfüllen ; sie werden vor und nach ihrer B...nn^ung verglichen , werden von einer e^perten Versou an Ort und Stelle eingerichtet und nach gleichen einlasslichen Jnstruktionen beobachtet.

7) Die Stationen, die noch keine dienlichen J^.strumente besten, erhalten solche von der Gesellschaft. Ein Beobachter, der die drei Jahre durch seine Verpflichtungen gewissenhaft erfüllt h.^t , wird nach dieser Zeit Eigenthümer der ihm anvertrauten Jnstrumente.

8) Die Angaben der Jnstrumente werden dreimal täglich, um 1 Uhr

Morgens, um 1 Uhr Rachmittags und uni 9 Uhr Ab.....^ eingetragen.

9) Zwei Mal im Jahre, den 15. Januar u...^ l.^. Juli, werden

während der 24 Stunden stündliche oder zweistündliche Beobachtungen angestellt ; doch werden dieselben als freiwillig , nicht als bindend beBrachtet.

10.. Ju zu^i Stationen, Bern und St. Gotthard, werden selbstregiftrirende Jnstrumente eingerichtet. Diese beiden Stationen sollen dem ganzen System ^um Stützpunkte dienen.

11) Die monatlichen Tabellen sollen, wenn irgend moglich, sofort berechnet und in grosserem oder geringerem Umfange veröffentlicht werden.

II. A n t r a g . Die Gesellschaft unterwirst dem eidgenössischen Departement des Jnuern eine Abschrift des vorstehenden Berichtes und ersncht dasselbe , von seiner .^.eite das Unternehmen ^u unterstehen : 1) durch Bewilligung eines Geldbeitrages von Fr. 14,000 an die Organisation der Beobachtungen , 2) durch eine Einladung an die Kantone, die es betrisst, ^ur geneigten Uebernahme der Kosten für die Ausstattung der Stationen aus ihrem Gebiete;

3) durch Ermächtigung des statistischen Büreau's, sich mit der Gesellsehast behufs Berechnung und Veröffentlichung der Beobachtungen ins Einvernehmen zu se^en.

III. A n t r a g . Die Gesellschaft ernennt eine Kommission von 7 Mitgliedern, welche das Unternehmen in Ausführung zu se^en hat. Sie wird zu dem Ende : 1) steh mit Rücksicht auf die beiden genannten Bunkte mit dem statist.s^en Büreau in Verbindung selben .

2) die Bestellungen und Anschaffungen der Jnstrnmente gemass den Bedürfnissen der Stationen vornehmen ; 3) ^ie Jnstrnmente prüfen und aufstellen, die Stationen einrichten, die Beobachter unterrichten ^. ,

4) die Hauptstation des Gotthards organisiren ;

500 5) die Eintheilung der Schweiz in meteorologische preise durchführen und die Tabellen aller Stationen tu Einklang bringen , 6) den Beginn der Beobachtungen festfetzen und deren Gang überwachen und eontroliren .

7) sich mit ausländischen Stationen, die für die Schweiz Wichtigkeit haben, in Verbindung selben,

8) endlich der Bunde^behorde und der Gesellschast gegenüber die Rechnungsführung über das ganze Unternehmen besorgen.

Lausanne, den 1.). August 1861.

Samens der meteorologischen Kommission :

Alb. mousson, Bros.

Es wurden diese Vorschläge der Kommission sodann von d^r Gesellschast gutgeheißen und dem Bundesrath eingereicht. Dieser hat denselben gleichfalls seine Genehmigung ertheilt und von der Bundesversammlung in ihrer letzten Sitzung die Ermächtigung zur Verwendung der gewünschten Summe auf diesen Gegenstand erhalten, so dass von dieser Seite dem Unternehmen keine weitern Hindernisse im Wege stehen.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der meteorologischen Kommission über die Organisation eines Systems gemeinsamer meteorologischer Beobachtungen durch die ganze Schweiz. (Vorgelegt der schweizerischen Gesellschaft der Naturwissenschaften in Lausanne den 19. August 1861.*)

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