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Schweizerisches Bundesblatt

XII. .Jahrgang. III.

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Nr. 51.

6. Oktober .1860.

Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes

(Vom 1. Oktober 1860,.)

Der Bundesrath hat Herrn Dr. August H e u s l er in Basel, welcher .von S. M. dem König der Belgier unterm 14. September abhin zum .Vizekonful in Bafel an die Stelle des Herrn Dr. H e i m l i c h e r ernannt .wurde, das Exequatur in gedachter Eigenschaft ertheilt.

(Vom 3. Oktober 1860.)

Mit Rüksicht ans den Umstand, daß laut den leztjährigen Berichten .die Landwehr-Kavallexie in den Kantonen L u z e r n , S c h a s s h a u s e n und St. G a l l e n gehörig organifirt ist, hat der Bundesrath den gedachten .Kantonen die Jnfpektion der Landwehr. Kavallerie für dieses Jahr erlassen, .wie dieß aus gleichen Gründen gegenüber Z ü r i c h unterm 12. vorigen Monats geschehen ist. (Siehe Seite 147 hievor.)

Mehrere im Kanton Zug als Fabrikarbeiter fieh aushaltende Schwel zerbürger, denen als Aufenthalter von dortiger Regierung das Stimmrecht bei eidgenössischen und kantonalen Wahlen verweigert wurde, haben deshalb unterm '27. August d. J. beim Bundesrathe Beschwerde erhoben, ..welcher, iu Erwägung: 1) daß über die Stimmberechtigiing zu den Wahlen in den National.rath ein spezielles Verfassungsgesez vorhanden ist (Art.

63 der Bundesverfassung), welches aus diesem Grunde allein in dieser Frage maßgebend ist, und zwar um so mehr, da der Art. 42 der Bundesverfassung von der Ausübung der politischen Rechte überhaupt in eidgenössischen und kantonalen Angelegenheiten handelt und den Gedanken ausdrükt, daß diese beiden Arten von Wahlen im Niederlassungskanton stattfinden können, womit keineswegs ansgeschlossen wird , daß eidgenössische Wahlakte nicht auch am Wohnorte im weitern Sinne des Wortes statthast seien;

.Bundesblai.i. Jahrg. XII. Bb. III.

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176 2) daß nun der Art. 63 der Bundesverfassung und der Art. 4 de.^ Gesezes über die Nationalrathswahlen ausdrüklich den Wohnsiz oder regelmäßigen Aufenthaltsort als Bedingung der Stimmfähigkeit.

vorschreibt, und nicht die Niederlassung; 3) daß diese beiden Ausdrüke im Art. 4..^ und 63, wie sieh aus den

Verhandlungen darüber ergibt, nicht zufällige Redaktionen find.

welche den nämlichen Begriff ausdrucken sollen, sondern absichtlich gewählt wurden, wie es denn auch von selbst einleuchtend ist.

warum man die kantonalen Wahlen an die Bedingung der Nieder^ lassung oder eines zweijährigen Aufenthaltes knüpfte, nicht aber die^ Wahlen in den Nationalrath ; 4) daß, da der Art. ^3 den W o h n o r t vorschreibt, die kantonalen Geseze diesen Begriff nicht in den der N i e d e r l a s s u n g umwandeln können, und mithin die Worte im Art. 63 ,, u n d im U e b r i g e n ..--..--.--- a u s g e s c h l o s s e n ist^ .-) nur aus die persönliche Stin.mfähigkeit, ohne Riiksicht auf den Wohnfiz,.

bezogen werden müssen, beschlossen hat : 1. Die Regierung von Zug ist einzuladen, mit Beförderung die Abänderung des Gesezes über die Organisation des Genieindewesens im Sinne der Erwägungen einzuleiten.

2. Es kann inzwischen den Rekurrenten das StiInmrecht bei deIr Nationalrathswahlen aus dem Grunde der mangelnden Niederlassung nicht .verweigert werden.

Der Bundesrath hat gewählt (am 1. Oktober 1860^ zum Adjunkten des Ehefs der Telegraphenwerkstätte: Hrn. Ernst Stäblin, von Brugg (Aargau) ,.

,, Posthalter in Netstal (Glarus): Hrn. Felix Kubli, Güterexpedient,..

(am 3. Oktober 1860)

zum Unterinstruktor der Kavallerie: Hrn.

Joh.

von dort; Samuel A l i o t h , voIr

Biel, in La Ehaux. de. Fonds;.

(am !5. Oktober 1860)

zum Zolleinnehnier ln Morsee (Waadt): Hrn.

Georg P e v t r e g n e t , vou

Mollondins.(Waadt), bisheriger

Zolleinnehmer in St. Eergu..s^ .zum Posthalter in Kriegstetten (Solothurn): Hrn. Georg Glutz, von dort..

^) S. eldg. Versammlung, Band I, Seite ...1.

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1860

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51

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06.10.1860

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175-176

Page Pagina Ref. No

10 003 192

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