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# S T #

4322 Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung zum Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1943.

(Vom 3. November 1942.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir haben die Ehre, Ihnen hiermit den vom Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen mit Bericht vom 2. Oktober 1942 eingereichten Voranschlag für das Jahr 1943 zur Genehmigung zu unterbreiten.

Die Vorlage umfasst: 1. den Bauvoranschlag mit Aufwendungen von Fr. 81 130 000, wovon Fr. 6 938 300 zu Lasten des Betriebsertrages ; 2. den Betriebsvoranschlag, abschliessend bei Fr. 388 728 000 Einnahmen und Fr. 294 371 000 Ausgaben mit einem Einnahmenüberschuss von Fr. 94 357 000; S. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 133000000 Einnahmen und Fr. 186 500 000 Ausgaben, d.h. mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 53500000; 4. den Voranschlag für den Kapitalbedarf von Fr. 153 000 000.

I. Bauvoranschlag.

Die Bundesbahnen veranschlagen die Bauausgaben für das Jahr 1943 auf 31,1 Millionen Franken gegenüber 28,3 Millionen Franken tatsächlicher Aufwendungen im Jahre 1941 und solchen von 25,5 Millionen Franken im Jahre 1940.

Zum zweitenmal haben die Bundesbahnen seit 1937 die für die Bauvoranschläge im Jahre 1935 aufgestellte Belastungsgrenze von 25 Millionen Franken überschritten. Das erstemal war es beim Voranschlag für das Jahr 1942. Die für 1943 vorgesehene Überschreitung beläuft sich gegenüber dem Voranschlag für 1942 um -weitere 4,3 Millionen Franken. Diese steigende Tendenz der Bauvoranscbläge ist ausschliesslich auf die wachsende Teuerung

726 zurückzuführen. Durch den anhaltend grossen Verkehr sind die Anforderungen an die Anlagen und Einrichtungen derart gestiegen, dass schon deswegen eine Erweiterung des Bauvoranschlages begründet wäre. Allein dieser Ausdehnung sind durch die immer fühlbarere Knappheit der Materialien Schranken gesetzt.

Der Voranschlag musste daher diesen Verhältnissen Rechnung tragen und eich auf das Notwendigste beschränken.

Die nachstehende Übersicht gibt über die wichtigsten Bauten und Anschaffungen Aufschluss. Die Subventionen sind dabei von den Kreditsummen in Abzug gebracht.

Kreditsumme

Voraussichtliche AusgabenAusgaben auf voranschlag Baukonto bis für 1943

Ende 1942

A. Bau neuer Linien.

Verbindungsbahn zwischen den Bahnhöfen Genf-Cornavin und Eaux-Vives (erstes Teilstück Genf-Cornavin bis La Praille) .

B. Neu- und Ergänzungsbauten an den im Betrieb stehenden Linien.

Einführung der elektrischen Zugförderung : Brünigbahn Strecke Winterthur-Neuhausen Strecke Wil-Wattwil Übrige Neu- und Ergänzungsbauten : Kreis I: Zweites Geleise Boudry-Auvernier Bahnhof Genf, Erstellung einer elektrischen Stellwerkanlage Bahnhof Bern, Verlängerung der Eilgutgeleise und Erstellung einer Rampe

Fr.

Fr.

Fr.

4290000

880 000

400000

4285000 2 317 000 2115000

5 893 000 !) 217 000 650 000 1180 000 900 000

l 700 000

250 000

250000

906000

250 000

656000

684 000

Kreis II: Bahnhof Liestal, Erweiterung und Erstellung eines neuen Zwischenperrons 584 200 Zweites Geleise BrunnenFlüelen: a. Brunnen-Sisikon . . . . 17000000 2 070 000 b. Sisikon-Flüelen ') Einschliesslich Bundesbeitrag von Fr. 2 000 000.

400000

884200

200000

l 920 000

500000 150 000

727 Voraussichtliche Kreditsumme

Ausgaben

ÄS S -Ä B a u k o n t o f ü r

Zweites Geleise GiubiascoChiasso : Rivera-Bironico-Taverne.

Zweites Geleise RupperswilLenzburg Kreis III: Bahnhof Zürich: Unterkunftsräume in der Güterhalle des Güterbahnhofes.

Erweiterung der Versandhalle im Güterbahnhof Bahnhof Rapperswil: Erstellung einer elektrischen Kraftstellwerkanlage . . . .

Bahnhof Winterthur : Umbauten im Aufnahmegebäude Erstellung eines IV. Perrons Strecke Wil-Wattwil: Ersatz der eisernen Guggerlochbrücke bei Lütisburg. .

Rollmaterial.

2 elektrische Lokomotiven Ae 4/6 (Bestellung 1942) . . . . . . .

8 elektrische Rangierlokomotiven Ee 8/8 (Bestellung 1 9 4 2 ) . . . .

Streckenlokomotiven (Bestellung 1943) Rangierlokomotiven und Traktoren (Bestellung 1943) . . . .

Umbau der Motoren von Lokomotiven der Serie Ce 6/8 II (Eostellungen 1942 und 1948) . . .

Fr.

Fr.

Fr.

5 149 000

200000

600000

811 000

50 000

200 000

198000

193 000

730 000

200000

995000

200000

545200 158000

250000 158000

950000

--

400000

2 150 000

800 000

1350 000

2 860 000

910000

1450000

5000000

--

1600 000

900000

--

300 000

l 528 000

300 000

1228 000

1 9 4 3

728 Kreditsumme Fr,

Voraussichtliche A ben.

Ausgaben auf ,,",,"rZühL Baukonto bis fUr 1943 Ende 1342 Fr.

Fr.

30 Personenwagen (Bestellungen 1942 und 1943)

4 798 000

1188 000

2 600 000

27 Personenwagen für die Brünigbahn (Bestellungen 1942 und 1943)

2532000

232000

1000000

300 Güterwagen (Bestellungen 1942 und 1943)

7 350 000

l 350 000

3 610 000

570000

70000

60 Schotterwagen (Bestellungen 1942 und 1943) Verbesserungen am Rollmaterial

250 000 700 000

In Übereinstimmung mit den Weisungen des Bundesrates über die vorsorgliche Bereitstellung von ausführungsreifen Bauprojekten für Zeiten, in denen Arbeitsbeschaffungsrnassnahmen angeordnet werden müssen, sollen sich auch die Bundesbahnen bei der Vergebung von Bauaufträgen grösster Zurückhaltung hefleissen. Alle nicht dringlichen und nicht im unmittelbaren betrieblichen Interesse liegenden Arbeiten sollen, auch wenn für einmal Kredite dafür in den vorliegenden Voranschlag aufgenommen worden sind, zurückgestellt werden, einmal damit die gegenwärtige Arbeitsmarktlage sich nicht noch weiter verschärft und die Durchführung von «Arbeiten in nationalem Interesse» gefährdet werde, sodann um im Falle einer Wirtschaftskrise unverzüglich in Zusammenarbeit mit dem Delegierten des Bundesrates für Arbeitsbeschaffung mit der Durchführung baureifer Projekte beginnen zu können.

II. Betriebsvoranschlag.

Die unsichern wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse erschweren die Aufstellung des Betriebsvoranschlages auch für das Jahr 1943.

Für die Ermittlung der Verkehrseinnahmen stellen die Bundesbahnen auf die mittleren Einnahmen aus den Jahren 1938 (letztes Vorkriegsjahr), 1939 (Kriegsausbruch), 1940 und 1941 (Kriegsjahre) ab.

Der Voranschlag lautet auf 374 Millionen Franken Transporteinnahmen.

Gegenüber dem Ergebnis 1941 wird also mit einer Mindereinnahme von 66 Millionen Franken und gegenüber dem voraussichtlichen Ergebnis des Jahres 1942 mit einer Mindereinnahme von 71 Millionen Franken gerechnet.

729

Ver kehr se in n ahmen.

Personenverkehr

1987 1938 1939 1940 1941 1942 (mutmassliches Ergebnis) . . . .

1948 (Voranschlag).

in Mili. Fr.

in %

188,0 181,9 133,6 186,2 161,6

100 99,2 100,5 102,4 121,5

175,0 144,0

181,6 108,3

Gepäck-, Tier-, GüterZusammen und Postverkehr in Mili. Fr.

in Mili. Fr.

in% ln% 100 323,5 190,5 100 92,2 807,6 175,7 95,1 112,4 : 347,8 214,2 107,5 180,1 247,8 384,0 118,7 278,4 146,1 440,0 136,0 270,0 230,0

141,7

445,0

187,6

120,7

374,0

115,6

Über die Eichtigkeit des von den Bundesbahnen angewendeten Schlüssels zur Bestimmung der zu erwartenden Einnahmen auf Grund vorstehender Entwicklungskurve kann man geteilter Ansicht sein. Besonders im Personenverkehr liesse sich auch annehmen, dass die Einnahmen sich in der ungefähren Höhe des Jahres 1941 bewegen, da die Verkehrslage im Eeisendenverkehr sich voraussichtlich wenig verändern dürfte. Anders ist es im Güterverkehr. Hier ist eine Veranschlagung der Einnahmen für das Jahr 1948 auf Grund der Einnahmenziffern der Schlüsseljahre im Hinblick auf die Unbekannte im aussenwirtschaftlichen Verkehr eher gerechtfertigt.

Der Voranschlag der, Betriebsausgaben für 1943, verglichen mit den Ergebnissen der letzten Jahre, zeitigt folgendes Bild: Betriebsausgaben Rechnung 1937

224,6 100 %

Rechnung 1938

229,5 102,2 %

mit den Kosten zu Lasten der S p e z i a l f o n d s , Rechnung Rechnung Rechnung 1939 1940 1941 in Millionen Franken

223,9 99,7%

238,8 106,8%

260,6 116,0%

v

tsr *·--· 1942

304,0 185,4%

1943

294,4 131,1%

Der Voranschlag der Betriebsausgaben erreicht den Betrag von 294 871 000 Franken. Die Besoldungen und Löhne wurden nach Massgabe des Bundesratsbeschlusses vom 80, Mai 1941 über die vorläufige Neuordnung der Bezüge und der Versicherung des Personals und die Teuerungszulagen gemäss dem Bundesratsbeschluss vom 13. Januar 1942 veranschlagt. Die für 1948 veranschlagten rohen Betriebsausgaben sind somit um 55,6 Millionen Franken höher als im Jahr 1940 und um 83,8 Millionen Franken höher als im Jahr 1941, während gegenüber dem mutmasslichen Ergebnis für 1942 eine Senkung der Ausgaben von 5,6 Millionen Franken vorgesehen ist.

Die Betriebsausgaben des Voranschlages 1943 sind deshalb niedriger als diejenigen von 1942, weil Ergänzungs-Teuerungszulagen, für die bei Erstellung Buudesblatt, 94. Jahrg. Bd. I.

55

730

des Voranschlages noch keine Beschlüsse vorlagen, nicht berücksichtigt wurden, während diese in den voraussichtlichen Betriebsausgaben pro 1942 eingerechnet sind. Auch andere Betriebsausgaben pro 1948 konnten, weil ziffernniässig noch nicht bekannt, nicht berücksichtigt werden.

Wenn auch dieses Vorgehen im Hinblick auf die Eubrizierung der veranschlagten Ausgaben verständlich ist, so spricht immerhin das voraussichtliche Ergebnis des Jahres 1942 für einen mindestens gleichhohen Ausgaben-Voranschlag für 1943.

Der Betriebs Voranschlag im gesamten würde sich jedoch nicht viel verändern, wenn auch die eben besprochenen Korrekturen angebracht würden, denn wenn die Personeneinnahmen eher tief veranschlagt sind, so sind die Betriebsausgaben zu niedrig eingestellt, so dass die veranschlagte Erfolgsrechnung im gesamten -- immer unter vorsichtiger Schätzung der Güterverkehrseinnahmen -- trotzdem ein richtiges Bild der Ertragslage vermitteln dürfte.

Über die hauptsächlichsten A u f w a n d s p o s t e n in der Betriebsrechnung gehen nachstehende Zahlen Aufschluss ; sie sind da und dort von vergleichenden statistischen Angaben begleitet: Personalkosten ohne die aussèrordentlichen Einlagen in die Pensions- und Hilfskasse.

Rechnung 1937

184,2 100 %

Rechnung 1938

186,6 101,3 %

Rechnung 1939

Rechnung Rechnung 1940 1941 in Millionen Franken

183,7 99,7 %

186,5 101,2 %

180,2 97,8 %

Voranschlag Voranschlag 1942 1943

170,7 92,7 %

192,7 104,6 %

Personalbestand.

Rechnung 1937

Rechnung

27 970 100 %

27566 98,6 %

1938

Rechnung 1939

Reehnung 1940

Rechnung

27259 97,5 %

27428 98,1 %

27890 99,7 %

1941

Voranschlag 1942

28088 100,4 %

Voranschlag 1943

29153 104,2 %

Die Kurve der Personalkosten verläuft mit derjenigen des Personalbestandes fast parallel, mit Ausnahme der Voranschlagsziffera für 1942. Die veranschlagte Kostensenkung für 1942 gegenüber dem Ergebnis 1941 ist aber nicht wirklich, sondern zurückzuführen auf eine Verschiebung zwischen den ordentlichen Einlagen in die Pensions- und Hilfskasse, die in der Betriebsrechnung erscheinen, und den aussèrordentlichen Aufwendungen für die Pensions- und Hilfskasse, die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.

731

Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen und des Rollmaterials.

Rechnung

Rechnung

1940

1941

Voranschlag

Voranschlag

1942

1943

in Millionen Franken

Unterhalt und Erneuerung: der Bahnanlagen des Rollmaterials.

Davon fallen zu Lasten des Erneuerungsfonds : für die Erneuerung des Oberbaues für den Ersatz von Bollmaterial ..

Als gewöhnliche Unterhaltskosten verbleiben: für die Bahnanlage. . . . .

für das Rollmaterial . . ; ,

80,2 27,0

36,2 27,3

45,8 28,4

57,5 33,1

57,2

63,5

74,2

84,4

5,8

5,3

20,7

21,0

1,4

1,4

1,9

7,2'

6,7

22,6

2,1 23,1

30,9 25,9

25,1 26,5

30,3 31,0

24,4 25,6

50,0 56,8 51,6 61,3 Die Mehrausgaben gegenüber 1941 sind darauf zurückzuführen, dass das vorgesehene Programm infolge Materialmangels nur zu ungefähr einem Drittel ausgeführt werden konnte. Das Programm 1943 ist im Rahmen desjenigen von 1942 gehalten. Die Mehrkosten ergeben sich aus den Preiserhöhungen.

Verbrauchsmaterial und Kraftbeschaffungskosten.

Rechnung

Rechnung

1940

1941

Voranschlag 1942

Voranschlag 1943

in Millionen Franken-

Druckkosten Material für Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Diensträume und die äüssere Beleuchtung der Bahnhöfe und Stationen Verbrauchsmaterial des Stationsdienstes Brennmaterial der Lokomotiven und Wagen Übertrag

1,6

1,8

1,7

2,0

2,7

2,3

3,0

2,8

0,4

0,5

0,4

0,5

8,7

13,1

15,1

13,8

17,7

20,2

14,5 19,8

732 Rechnung 1940

Übertrag Elektrische Kraft Sonstiges Konsummaterial der Lokomotiven und Wagen . .

Rechnung Voranschlag 1941 1942 in Millionen Franken

18,8

17,7

20,2

20,8

21,2

21,7

0,7

0,8

0,9

Voranschlag 1943

19,8 21,4 1,3

Gesamter Material- und Kraft84,8 verbrauch des Betriebes . .

39,7 42,8 42,5 Materialkosten für die Erneue4,8 rung d e s Oberbaues . . . .

3,9 15,6 15,8 Total Material- und Kraftverbrauch 88,6 43,6 58,4 58,3 Der Gestehungspreis der bahneigenen und fremden Energie für den elektrischen Betrieb ist für das Jahr 1948 auf 8,64 Eappen die kWh veranschlagt (Kechnung 1941 = 8,84 Eappen, Rechnung 1940 = 3,46 Eappen).

Die L o k o m o t i v k o h l e wurde dem Zugförderungsdienst im Jahre 1940 zum Durchschnittspreise von Fr. S5.78 belastet; in der Kechnung 1941 betrug dieser durchschnittliche Preis Fr. 86.67 und im Voranschlag für 1948 wurde mit Fr. 120 gerechnet.

Die kilometrischen Fahrleistungen zeigen folgende Entwicklung: Rechnung

Rechnung

1930

1940

Rechnung 1941

Voranschlag 1943

In Lokomotiv-Kilometer

Fahrleistungen mit Dampflokomotiven Fahrleistungen mit elektrischen Lokomotiven und Motorwagen und andern Triebfahrzeugen . . . .

Total

16209631

9245747

8748040

7100000

34380121 49432677 52676696 47900000 50589752 58678424 61419736 55000000

Gegenüber dem Jahre 1940 erfahren die veranschlagten Leistungen eine Verminderung von 8 678 424 Lokomotiv-Kilometer oder 6,27 % und gegenüber dem Jahre 1941 eine solche von 6 419 736 Lokomotiv-Kilometer oder 10,45 %.

Im Jahre 1941 wurden 85,76 % aller Lokomotiv-Kilometer elektrisch und mit thermischen Triebfahrzeugen (exklusive Dampftriebfahrzeuge) geführt. Nach dem Voranschlag 1948 wird dieser Prozentsatz auf 87,09 % steigen. Ob die kriegswirtschaftliche Entwicklung im Jahre 1943 die Ausführung dieser Fahrleistungen ermöglichen wird, ist ungewiss.

Wir lassen nachstehend die Voranschläge der Einnahmen und Ausgaben nach Eubriken folgen:

733

Rechnung 1930 Betriebseinnahmen.

Personenverkehr Gepäck, Tiere und Güter . . .

Postverkehr Verschiedene Einnahmen . . .

Rechnung Rechnung 1941 1940 in Millionen Franken

Voranschlag 1943

159,1 223,0 9,1 29,8

136,2 238,4 9,4 13,8

161,6 268,3 10,2 14,9

144,0

420,5

397,8

455,0

388,7

Rechnung 1930 Betriebsausgaben.

8,2 Allgemeine Verwaltung . . . . .

Unterhalt und Bewachung der Bahn 470 Stationsdienst und Zugsbegleitune . 1071 Zugförderung und Werkstättedienst 99,1 Verschiedene Ausgaben . . . .

31,3 Später zu verteilende Ausgaben und Rückerstattungen . . . -- 1,8

Rechnung Rechnung 1941 1940 in Millionen Franken

220,0 10,0 14,7

Voranschlag 1943

6,4

5,8

5,9

39,9

464

62,5

86,2

983

100,6

83,2 28,9

90,2 28,4

100,8 28,2

-- 5,2

-3,6

-4,1 294,4

Total rohe Betriebsausgaben , Hiervon zu Lasten der Spezialfonds

291,4

238,8

260,6

181

9,0

91

Eeine Betriebsausgaben. . . .

273,3

229,8

251,5

269,2

4029 273,3

397,8 229,8

4550 251,5

3887 269,2

129 6

1680

203 5

1195

Abschluss der Betriebsrechnung.

Betriebseinnahmen Eeine Betriebsausgaben. . , .

Einnahmenüberschuss ohne die Kosten zu Lasten der Spezialfonds

25,2

Der veranschlagte reine Einnahmenüberschuss weist somit gegenüber der Rechnung 1940 eine Verminderung von 28,9 % und gegenüber der Rechnung 1941 eine solche von 41,8 % auf.

734

III. Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung Einnahmen:

Fr.

Überschuss der Betriebseinnahmen Dazu: Zuschuss aus den Spezialfonds. . . .

Fr. 94 357 000 » 25185400

Reiner Betriebsüberschuss . 119 492 400 Ertrag verpachteter Bahnstrecken (Wattwil-Ebnat-Kappel) . .

51 000 Zinsen für die zu Neubauten verwendeten Kapitalien . . . .

340 000 Ertrag der Wertbestände und Guthaben 848 000 Kapitalverzinsung der Nebengeschäfte: a.

b.

c.

d.

Materialverwaltung Kraftwerke .

Werkstätten Schiffsdienst auf dem Bodensee . . . .

Reinertrag der Nebengeschäfte: a. Materialverwaltung b. Kraftwerke .

o. Werkstätten d. Schiffsdienst auf dem Bodensee . . . .

Fr. l 138 000 » 9 222 000 » l 227 000 » 23 700 11 610 700 Fr.

» » »

610 700 30 000 14 000 --

Sonstige Einnahmen

654 700 3 200

Total der Einnahmen

133 000 000

Ausgaben : Entschädigung für gepachtete Bahnstrecken (Vevey-Chexbres Fr.

und Nyon-Crassier) 47 000 Verzinsung der festen Anleihen.

101693000 Verzinsung der schwebenden Schulden 8 956 000 Finanzunkosten, Kursverluste, Gebühren usw 200 000 Verlust auf dem Betrieb von Nebengeschäften (Schiffsdienst auf dem Bodensee) 199 500 Tilgungen und Abschreibungen: a. gesetzliche Tilgungen 6. verschiedene Abschreibungen

Fr. 7 287 000 » 23 759 000

31 046 000

Einlagen in die Spezialfonds: a. Erneuerungsfonds b. Feuer- und Unfallversicherungsfonds . .

c. Fonds zur Deckung von Unfallrenten .

Fr. 22 643 000 » 230 000 » 260000

23133000

Sonstige Ausgaben: a. Subventionen

Fr,

257 000

Fr.

257000

Übertrag

160274500

735

Übertrag b. Ausserordentlicher Beitrag an die Pensions- und Hilfskasse c. Verschiedenes . . .

Fr,

Fr.

257000 160274500

» 25 700 000 » 268 500 26 225 500

Total der Ausgaben 186 500 000 Voraussichtlicher Ausgabenüberschuss 1943 53 500 000 Bei den veranschlagten Erträgnissen sind die stark erhöhten Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds zu erwähnen; sie sind um 16,0 Millionen Franken höher als die wirklichen Entnahmen für 1941. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Erneuerungen im Jahre 1941 nicht in veranschlagtem Umfange haben ausgeführt werden können.

Die Aufwendungen geben zu folgenden Erläuterungen Anlass: Die Tilgungen und Abschreibungen sind gegenüber dem Ergebnis 1941 um 19 Millionen Franken tiefer eingestellt. Das erklärt sich einmal dadurch, dass die Gewinn- und Verlustrechnung des Vergleichsjahres 1941 den ÜberBchuss der Einnahmen des Jahres 1940 von 13,4 Millionen Franken unter dieser Eubrik als Bückstellung zur Nachholung von Abschreibungen enthielt.

Ferner fällt die 1941 erfolgte ausserordentliche Abschreibung auf dem Anlagevermögen der Werkstätten von 3,9 Millionen Franken für 1948 weg.

Im weitem ist gegenüber der Eechnung 1941 eine Verminderung der Einlagen in den Feuer- und Unfallversicherungsfonds von 2,8 Millionen Franken vorgesehen.

Ein weiterer namhafter Bückgang der veranschlagten Aufwendungen gegenüber der Bechnung 1941 ist auf den Wegfall der Bückstellung für Betriebslasten von 14 Millionen Franken zurückzuführen.

Dagegen steht der ausserordentliche Beitrag an die Pensions- und Hilfskasse um 7,4 Millionen Franken höher als in der Bechnung 1941. Diese vermehrten Aufwendungen sind auf die Verzinsung des Fehlbetrages im erforderlichen Deckungskapital auf Grund der Statuten der Pensions- und Hilfskasse vom 19. Mai 1942 zurückzuführen; ihnen steht jedoch eine Minderbelastung von 4,1 Millionen Franken in der Betriebsrechnung gegenüber.

Über das Verhältnis des Fehlbetrages der Gewinn- und Verlustrechnung zu den Ergebnissen der Jahre 1940, 1941 und 1942 äussern wir uns in den Schlussbemerkungen.

IV. Voranschlag über Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung.

Der voraussichtliche Kapitalbedarf der Bundesbahnverwaltung beträgt 153 Millionen Franken und setzt sich wie folgt zusammen: Fr.

1. Bauausgaben zu Lasten der Baurechnung 24191 000 2. Kapitalrückzahlungen auf Anleihen 56 789 000 Übertrag 80 980 000

736

Übertrag 3. Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds (einschliesslich Nebengeschäfte) 4. Voraussichtlicher Passivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung

Fr.

80 980 000

25680000 58 500 000 160 160 000

Abzüglich : 1. Tilgungen und Abschreibungen Fr. 81 046 000 2. Gutschriften an Spezialfonds (einschliesslich Nebengeschäfte) » 26 105 000 57151000 Kapitalbedarf für 1943 108 009 000 oder rund 103 000 000 Sofern vor Abschluss des Jahres 1942 keine wesentliche Änderung der bisherigen Betriebsergebnisse eintritt und das auf den 1. November 1942 zur Eückzahlung fällige 3 %-Darlehen der Postverwaltung im Betrage von 25 Millionen Franken erneuert werden kann, wird die schwebende Schuld Ende 1942 voraussichtlich betragen

57 000 000

Zusammen 160 000 000 Abzüglich : Von der Pensions- und Hilfskasse gegen Depotscheine erhältliche Mittel 7000000 Gesamter Kapitalbedarf somit 158 000 000 Dieser Kapitalbedarf kann sich aber noch stark verändern. Bei Aufstellung dieses Voranschlages haben die Bundesbahnen noch eine Clearingforderung aus dem Bahnabrechnungsverkehr mit Italien im Betrage von rund 52 Millionen Franken. Mit dem Eingang dieses Betrages, sowie bei der Annahme, dass die bisherigen günstigen Transportverhältnisse anhalten, wird es möglich sein, einen erheblichen Teil des vorstehenden Kapitalbedarfes aus eigenen Mitteln zu decken. Für den verbleibenden Teil wird der Bundesrat in Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Geld- und Kapitalmarkt nach Anhörung des Vorwaltungsrates der Bundesbahnen und der Schweizerischen Nationalbank gestützt auf die im Bundesbeschluss vom 30. August 1939 über Massnahmen zum Schutze des Landes und zur Aufrechthaltung der Neutralität erteilten Vollmachten die geeigneten Vorkehren treffen.

Y. Schlussbemerkungen und- Stand der Sanierungsvorarbeiten.

Der Fehlbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung wird von den Bundesbahnen, unter Einschluss von Mehrabschreibungen von 20 Millionen Franken, auf rund 54 Millionen Franken veranschlagt, d. h. auf einen etwas höhern

737

Betrag, als er schon für das Jahr 1942 in Aussicht genommen war. Dieser AuBgabenüberschuss ist um 72,0 Millionen Pranken höher als das Ergebnis der Eechnung 1941 und um 66,9 Millionen Franken höher als das Ergebnis der Eechnung 1940, Für das Jahr 1943 wird von den Bundesbahnen gegenüber den Jahren 1941 und 1942 mit einem beträchtlichen Rückgang der Verkehrseinnahmen gerechnet. Für den wenig wahrscheinlichen Fall, dass die Transporteinnahmen des Jahres 1942 auch im Jahr 1943 erreicht werden könnten, so würde sich der Fehlbetrag von 54 Millionen Franken in einen EinnahmenüberschuBS von 17 Millionen Franken verwandeln, und zwar trotz Erhöhung der Abschreibungen um 20 Millionen Franken. Dabei sind jedoch Ergänzungs-Teuerungszulagen für das Personal nicht eingerechnet.

Die vom Post- und Eisenbahndepartement von der Bundesbahnverwaltung einverlangten weitern Auskünfte für die Sanierung sind im Verlaufe des Monats September 1942 abschliessend abgeliefert worden, so dass nunmehr die Ausarbeitung der Nachtragsbotschaft noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden kann.

TI, Antrag.

Der Bundesrat hat in den Richtlinien für die Aufstellung der Voranschläge für das Jahr 1943 vom 26. Juni 1942 hinsichtlich der Personalaufwendungen bestimmt, dass für Teuerungszulagen keine Kredite einzustellen seien, weil die Beschlussfassung über die Gestaltung und das Ausmass der Teuerungszulagen für das Jahr 1943 noch aussteht. Die Geltungsdauer der Bundesratsbeschlüsse über Teuerungszulagen ist ausdrücklich auf das Jahr 1942 beschränkt.

Der von der Generaldirektion der Bundesbahnen gestützt auf die gegenwärtigen Rechtsgrundlagen errechnete Kreditbedarf für Teuerungszulagen im Jahre 1943 ist daher im Voranschlag nicht zu berücksichtigen. Die Betriebsausgaben sind deshalb nicht mit Fr. 294 871 000, sondern mit Fr. 279 864 405 zu veranschlagen.

Die Leistungen der Verwaltungen für die Sanierung der Personalversicherungskassen sind durch die neuen Statuten abschhessend umschrieben. Die Generaldirektion der Bundesbahnen hat im Voranschlag für 1943 neben den statutarischen Leistungen einen in den geltenden Rechtsgrundlagen nicht vorgesehenen ausserordentlichen Beitrag von 2 Millionen Franken an die Pensions- und Hilfskasse der Schweizerischen Bundesbahnen vorgesehen.

Auf diese Leistung muss um so eher verzichtet werden, als sie geeignet wäre, die Beschlussfassung des Bundesrates über die endgültige Entschuldung der Versicherungskassen zu präjudizieren.

Die Einnahmen der Gewinn- und Verlustrechnung erfahren damit eine Erhöhung von Fr. 133 000 000 auf Fr. 147 506 595, die Ausgaben dagegen fallen von Fr. 186 500 000 auf Fr. 184 500 000 zurück und der Kapitalbedarf vermindert sich von Fr. 153 000 000 auf Fr. 136 500 000.

738

Wir beehren uns deshalb, Ihnen gestützt auf Art. 6 des Bundesgesetzes vom 1. Februar 1928 über die Organisation und Verwaltung der Bundesbahnen in teilweiser Abänderung der Anträge des Verwaltungsrates zu beantragen: den Voranschlag für 1948 gemäss dem beigeschlossenen Beschlussosentwurf, in welchem die vorstehend aufgeführten Änderungen berücksichtigt sind, zu genehmigen.

Wir benützen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den S.November 1942.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Etter.

Der Bundeskanzler: G. Bovet.

739 (Entwurf.)

Bundesbesclüuss über

den Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen fUr das Jahr 1943.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der Schweizerischen Bundesbahnen vom 2, Oktober 1942, der Botschaft des Bundesrates vom 8. November 1942, beschliesst: Einziger Artikel.

Die folgenden Voranschläge der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1943 werden, unter Vorbehalt des zu erlassenden Bundesratsbeschlusses für die Teuerungszulagen im Jahre 1948, genehmigt : 1. der Bauvoranschlag im Betrage von Fr. 31130 000, wovon Fr. 24 191 700 zu Lasten der Baurechnung und Fr. 6 938 300 zu Lasten der Betriebsrechnung ; 2. der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 388 728 000 Einnahmen und mit Fr. 279864405 Ausgaben; 3. der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 147 506 595 Einnahmen und mit Fr. 184 500 000 Ausgaben; 4. der Voranschlag für den Kapitalbedarf im Botrage von rund Fr. 186 500 000.

S6S4

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1943. (Vom 3. November 1942.)

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1942

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12.11.1942

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