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#ST#

Bekanntmachungen von

Departementen und andern Verwaltungsstellen des Bundes.

Einnahmen der

Zollverwaltung in den Jahren 1886 und 1887.

t 1ÛQO 1986.

Monate.

l

Fr.

1 Januar

. . .

1,389,938. 45 1 Februar . . . 1,606,247. 22 März . . . . 1,814,387.74 l April . . . . 1,814,829. 65 ; M a i . . . . 1,824,213. 59 1 Juni . . . . 1,651,076. 07 Juli . . . . 1,705,446. 27 August . . . 1,740,607. 46 i September . . 1,929,883. 32 Oktober . . . 2,212,843. 67 November . . 2,053,842. 32 Dezember . . 2,521,319. 68 II

H

Total 22,264,635. 44

1887.

1887.

Fr.

1,563,183.32 1,809,262. 78 2,133,125. 43 1,915,416. 33 1,971,041.84 1,918,209. 67 1,984,789.54 1,812,631.52 2,411,009. 31 2,267,981. 63 2,124,121.25

--

Mehreinnahme.

Mindereinnahme.

Fr.

Fr.

173,244. 87 203,015. 56 318,737. 69 100,586. 68 146,828. 25 267,133. 60 279,343. 27 72,024. 06 481,125. 99 55,137. 96 70,278. 93

--

auf Ende Novbr. 19,743,315. 76 21,910,772. 62 2,167,456. 86

-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --

-- --

'

759

Sterbefälle infolge der nachgenannten Infektionskrankheiten in den Städten Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, Chaux-de-Fonds, St. Gallen, Luzern, Neuenburg, Winterthur, Biel, Schaffhausen, Freiburg, Herisau und Lode, gemeldet vom 27. November bis 3. Dezember 1887.

(Bei Zürich sind immer auch die Fälle der neun Ausgemeinden, bei Genf diejenigen von PJainpalais und Eaux-Vives mitbegriffcu)

Pocken. -- Masern. Lausanne 1, St. Gallen 2, Biel 2.

Scharlach. Basel 1.

Diphteritis und Croup. Zürich l.

Keuchhusten. -- Rothlauf. -- Typhus. -- Infektiöse Kindbettkrankheiten. Basel 1.

Eidg. statistisches Bureau.

Bulletin Nr. 22 über die.

ansteckenden Krankheiten der Hausthiere in der

SSelïweiz vom 16. bis 30. November 1887.

Vorkommende Abkürzungen: St = Ställe; W -- Weiden: P = Pferde; R = Rindvielj : Schw = Schweine ; Z = Ziegen: Sckf = Schafe ; H = Hunde.

Die in Klammern (*) aufgeführten Fälle sind neu seit letztem Bulletin.

Lungenseuche.

Appenzell A. Rh. Bez. Vorderland, Heiden, (1 R*), 2 St, 12 R der Seuche verdächtig, Grub, (l R*), l St, 7 R der Seuche

760 verdächtig; in beiden Fällen bei der Ahscßlachtung koastatirt; Ursprung nicht genau ermittelt; Abschlachtuug der seucheverdächtigen Thiere angeordnet; Viehverkehr in Heiden und Grub total eingestellt; verschiedene Ställe unter besonderer Aufsicht. -- Total 2 Fälle.

St. Gallen. Bez. Rorschach, Eggersriet-Grub, l St, l K der Ansteckung verdächtig; die betreffenden Thiere standen mit den seucheverdächtigen Rindern in Gruh (Appenzell A. Rh.) in Berührung.

Gesammttotal 2 Fälle.

Rauschbrand.

Bern. Bez. Niedersimmenthal, Diemtigen, l R; Bez. Courtelary, Tramelan, l R; Bez. Delsberg, Boecourt, l R -- Total 3 R umgestanden.

Gesammttotal 3 Fälle.

Milzbrand.

Zürich. Bez. Zürich, Birmensdorf, l R umgestanden, 3 R abgesperrt; Bez. Uster, Egg, l R abgethan, l P 8 R abgesperrt, Uster, \ R abgethan, 4 R abgesperrt; Bez. Pfäffikon, Hittnau, I R umgestanden, 5 R, 2 Z abgesperrt; Bez. Meilen, Erlenbach, \ R abgethan, 3 R abgesperrt, -- Total 5 Fälle.

Bern. Bez. Pruntrut, Anuel, l R umgestanden.

Luzern. Bez. Hochdorf, Hohenrain, 9 R ; Bez. Willisau, Wikon, 9 R, 4 Schw -- Total 18 R, 4 Schw als verdächtig abgesperrt.

St. Gallen. Bez. Rorschach, Mörschwil, l R umgestandeu, II R abgesperrt; Bess. Neu-Toggenburg, Oberhelfenswil, l H umgestanden, 6 R abgesperrt. -- Total 2 Fälle.

Thurgau. Bez. Steckborn, Steckborn, l R umgestanden, l R abgesperrt; Bez. Weinfelden, Rothenhausen, l R umgestandeti, 7 R abgesperrt. -- Total 2 Fälle.

Gesammttotal 10 Fälle.

Maul- und Klauenseuche.

Glarus. Glarus, (l R*); anläßlich der Abschlachtung konstatirt; Einschleppuug durch einen Trupp Mastvieh aus Oesterreich; Ennenda, 2 St, (lis R*, l Schw*, 2 Z); die Infektion erfolgte durch Uebertragung des Krankheitsstoffes von Glarus aus; -- Stallbann. -- Total 2 St, (19 R*, 1 Schw*, 2 2*).

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Basel-Stadt. Riehen, 2 St, (13 R*}; der Ausbruch der Seuche wurde durch die im Bulletin Nr. 21 erwähnte Einschleppung durch einen Schweinetransport aus Oesterreich veranlaßt.

Appenzell A. Rh. Bez. Hinterland, Stein, 3 St, (36 R*), Herisau, l St, (7 R*), Schweübrunn, l St, (8 R*); Bez. Mittelland,. Trogen, l St, (37 R*), Speicher, t St, (9 R*),' Teufen, 2 St, (17 R*), wovon 2 R geschlachtet: Bez. Vorderland, Rehetobel, Ì St, (5 R*) ; Einschleppung in sämmtlichen Fällen durch aus Oesterreich importirtes oder mit solchem auf Märkten im Kanton St. Gallen in Berührung gekommenes Vieh; in allen verseuchten und denselben benachbarten Gemeinden strengste Sicherheitsmaßregeln angeordnet. -- Total 16 St, (119 R*), wovon 2 R gesehlachtet.

St. Gallen. Bez. St. Gallen, St. Gallen, 2 St, (20 R*), wovon 15 R geschlachtet; Bez. Tablât, fablat, 4 St, (28 R*), Wittenbach, 2 St, (35 R*); Bez. Unterrheinthal, Berne.ck, l St, (3 R*), wovon 2 R abgethan, St Margrethen, 2 8t, (34 R*) ; Bez. Oberrheinthal, Altstädten, 4 St, (31 R*), Marbach, \ St, (5 R*) ; Bez. Werdenberg, Wartau, l St, (3 R*) ; Bez. Wil, Niederhelfenswü, 2 St, (26 R*).

Die ganze neue Infektion stammt von einem durch einen Händler aus Graz eingeführten Transport Vieh her. Die Viehhabe kam von St. Margrethen nach Altstädten und von da über den Kuppen nach St. Fiden und auf den Markt nach St. Gallen. Daselbst wurde dieselbe vor dem Betreten des Marktplatzes als infizirt abgesperrt und später unter polizeilicher Aufsicht abgethan. Die Seucheverschleppung erfolgte jeweilen von dem Standorte des fraglichen Transportes aus und fand ihren Eingang u. A. auch in den Kanton Appenzell A. Rh. Gegen den fehlbarea Viehhändler ist Strafuntersuchung eingeleitet. -- Total 19 St, (185 R*), wovon 15 R abgeschlachtet und 2 R abgethan.

Notiz. Auf der Einfuhrstation Buchs wurde am 18. November durch den dortigen Grenzthierarzt eine von Penzing bei Wien kommende, mit regelrechten Viehpässen versehene Sendung von 75 Schweinen wegen Maul- und Klauenseuchenverdachts von der Einfuhr zurückgewiesen. -- Aus seither eingelangten amtlichen Mittheilungen ergibt sich, daß auf dem betreffenden Transporte in Bregenz (siehe Ausland) gleichen Tags die Seuche konstatirt wurde.

Granbünden. Bez. Unterlandquart, Schiers, 4 St, (17 R*); Einschleppung durch Viehhändler aus dem Kanton St. Gallen wahrscheinlich; Stallsperre. -- Total 4 St, (17 R*).

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Thurgau. Bez. Arbori, Egnach, l St, (15 R*); Infektion durch auf dem Markt in 8t. Galicii angekauftes Vieh.

Gesammtotal 44 Ställe, 371 Stück Vieh, wovon 2 abgethan.

Vermehrung seit 15. November 38 Ställe, 229 Stück Vieh.

Kotz.

Freiburg. Bez. Saane, Ecuvillens, 1 P der Seuche verdächtig.

Appenzell A. Rh. Bez. Hinterland, Schwellbnmn, l P der Ansteckung verdächtig; mit dem unter St. Gallen erwähnten Falle im Zusammenhang.

St. Gallen. Bez. Goßau, Straubenzell, 4 P abgethan; Einschleppung aus einem Stalle in Schwellbrunn, Kt. Appenzell A. Rh.

Waadt. Bez. IVioudon, Lucens, l P als verdächtig unter thierärztlicher Aufsicht.

Gesammttotal 4 Fälle, 3 Verdachtsfälle.

Kothlauf der Schweine.

Zürich. Bez. Winterthur, Ober-Winterthur, 2 Schw abgethan, l Schw verdächtig; Infektion rührt wahrscheinlich von frühern Fällen her.

Aargau. Bez. Aarau, Oberentfelden, 2 Schw abgethan.

Waadt. Bez. Grandson, Fiez, 2 Schw verdächtig ; Bez. Lausanne, Renens, l Sehw umgestanden, 7 Schw verdächtig ; Bez.

Morges, Romanel, 2 Schw umgestanden, 3 Schw verdächtig, St-Svlpice, l Schw verdächtig ; Bez. Yverdon, Valeyres-sous-Montagny, l Schw umgestanden. -- Total 4 Fälle, 13 Verdachtsfälle.

Gesammttotal 8 Fälle, 14 Verdachtsfälle.

Baude.

Waadt. Bez Cossonay, Pampigny (Schäferei), (250 Schf*), Severy, (l Seht*), Grancy, (3 Schi*), Cliavannes-le-Veyron, (6 Schi*), Cossonay, (3 Schf*); Bez. Moudon, Lucens, (l Schf*), Denezy, (12 SchPI, wovon 2 abgethan, Forel, (9 Schf*), Chavannes-sur-Moudon, (6 Seht'*), wovon l abgethan; Bez. Payerne, Combremonl-le-Grand (Schäferei), (90 Schf*), Treytorrens, (6SchP), Champtauroz, (6 Schf*), Granges, (8 Schf*) ; Bez. Yverdon, Chêne et Pdquier, (4 Schf*). Die Seuche ist zuerst in der Schäferei zu Pampigny aufgetreten, wohin dieselbe wahrscheinlich aus Cottens, wo die Krankheit diesen Sommer herrschte, eingeschleppt worden

763

ist; von Pampigny aus erfolgte die Weiterverbreitung durch daselbst gesömmerte Thiere nach Cossonay, Grancy, Severy und Chavannes-le-Veyron. Bin zweiter Seuchenherd, jedoch ohne Anhaltspunkte über dessen Ursprung, Hegt in der Schäferei Combremont-le-Grarid, von wo aus die übrigen Ortschaften infizirt wurden. -- Stallbann.

Gesammttotal (411 Seht*), wovon 3 abgethan.

Konstatirte Gesetzesverletzungen.

Bern. Eine Buße von Fr. 10, zwei Bußen von je Fr. 5 (Anstände betreffend Gesundheitsscheine) ; drei Verurtheilungen zu je 24 Stunden Getangenschaft (Fälschung eines Gesundheitsscheines).

Zug. Eine Buße von Fr. 5 (Vieheinfuhr ohne Gesundheitssch'eine).

Schaffhausen. Eine Buße von Fr. 20 (Hausiren mit Rindvieh) ; zwei Bußen von je Fr. 5 (Anstände betreffend Gesundheitsscheine).

Waadt. Vier Bußen voo je Fr. 10 und sieben solche von je Fr. 5 (Anstände betreffend Gesundheits- und Passirscheine).

NB. Der Bericht von Neuenburg ist ausgeblieben.

A-1* » l a xi d.

Belgien. Oktober: Rotz und Hautwurm, 23; Lungenseuche, 69, Wuth, 13, Rauschbrand, 5, Milzbrand, 10, Rothlauf, 54, Schafräude, 110 Fälle.

Frankreich. Oktober: Lungenseuche, in 20 Departements 129 Thiere als verseucht abgethan (Hochsavoyen 11 Fälle); Maulund Klauenseuche, 2 Departements; Milzbrand, 15 Departements (Jura, Ain"); Rauschbrand, 12 Departements (Doubs) ; Rotz und Hautwurm, in 35 Departements circa 65 Pferde abgethan (Doubs und Ain je l Fall); Wuth, in 28 Departements 106 Hunde und 4 Katzen abgethan (Jura und Ain je l Fall); Rothlauf, 4 Departements.

Elsaß - Lothringen. Oktober: Rotz, l Fall, 17 Verdachtsfälle; Milzbrand, 17 Fälle; mehrere Wuthfälle; Rothlauf, 3 Fälle.

Baden. 1.--15. November: Milzbrand, 4 Fälle; Rauschbrand, 3 Fälle.

764

Oesterreich-Ungarn. 30. November: Lungen- Maul- und Rotz und Rausch- und seuche. KlauenHautMilzbrand.

seuche.

wurm.

Galizien Mähren . . . .

Böhmen . . . .

Nieder-Oesterreich Schlesien . . .

Tyrol u. Vorarlberg Ober-Oesterreich .

Ungarn (15. Nov.)

Bezirke.

1

10 22 2 3 --

--

4

Bezirke.

16 ' 3 6 5 --

Bezirke.

3

-- -- 1

-- -- --

--

--

-- 10

-- 22

l(Bregenz) --

-- --

Bezirke.

2

Rothlauf.

Bezirke.

--

2 l

Oesterreich-Ungarn war am 28. November frei von der Rinderpest.

Italien. 31. Oktober bis 6. November: Rausch- und Milzbrand, 53 Fälle; Rotz, 4 Fälle; Lungenseuche, 2 Fälle in Mailand.

B e r n , den 30. November 1887.

Schweiz. Landwirthschaftsdepartement.

Bekanntmachung.

Unterm 8. November 1887 hat das nordatnerikanische Generalkonsulat in P a n a m a die Todscheine für die nachstehend genannten, bei dem Panamakanalbau-Unternehmen beschäftigt gewesenen, angeblichen Schweizer eingesandt : 1. Leeder, Friedrich, geboren 1847, ledig, Kontroleur, gestorben am 6. September 1887 im Spital zu Culebra; 2. Kollier, David, 35 Jahre alt, ledig, Unternehmer, gestorben am 30. Juni 1887 im Spital zu Panama.

Wer über die Herkunft der Genannten (Heimathkanton und Gemeinde) Aufschluß ertheilen kann, wird ersucht, hievon der Schweiz. Bundeskanzlei Mittheilung zu machen.

B e r n , den 6. Dezember 1887.

Schweiz. Bundeskanzlei.

765

Bekanntmachung.

Am 6. Mai 1887 ist im Militärspital zu Phu-Lang-Thuong (Tonkin) ein im Dienste der französischen Fremdenlegion gestandener Plazid Husschmid (Hufschmid?) gestorben, welcher am 16. November 1864 zu Marbach geboren und vor seiner in Besançon erfolgten Anwerbung sich in Biel aufgehalten haben soll.

Wer über die Herkunft des Genannten (Heimatkanton und Gemeinde) Aufschluß ertheilen kann, wird ersucht, hievon der schweizerischen Bundeskanzlei Mittheilung zu machen.

B e r n , den 8. Dezember 1887.

Schweiz. Bundeskanzlei.

Bekanntmachung.

Es wird hiemit, unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 18. November abbin, betreffend

Rückvergütung des Monopolgewinnes auf ausgeführten flüssigen Alkoholfabrikaten zu öffentlicher Kenntniß gebracht, daß die entsprechenden Ausfuhrdeklarationen nunmehr auch in italienischer Sprache erstellt worden sind.

Dieselben können vom 12. dieses Monats an bei den Zolldirektionen in Basel, Schaffhausen, Chur, Lugano, Lausanne und Genf gegen Binsendung von 20 Rappen für je 10 Formulare bezogen werden. Eine Anleitung für die Ausfüllung der Deklaration, sowie ein Auszug der hauptsächlichsten Bestimmungen des bundesräthlichen Reglements vom 4. November d. J. betreffend Rückvergütung des Monopolgewinnes, befinden sich auf der Rückseite des Formulars.

B e r n , den 9. Dezember 1887.

Eidg. Finanz- und Zolldepartement.

Bundesblatt. 39. Jahrg.

Bd. IV

50

766

Mutationen im Bestand der Auswanderungs-Unteragenten im Monat November 1887.

Folgende Unteragenten sind gestrichen worden: Von der Agentur Louis Kaiser in Basel: Hr. Conrad Wsegelin in üießenhofen.

Von der Agentur Corecco & Brivio in Bodio: Hr. Giuseppe Mercolli in Vezio.

Die HH. Eduard Sterchi und Friedr. Grunder in Aarmühle, früher Unterageaten der Firma A. Zwilchenbart, sind nun in gleicher Eigenschaft bei der^Agentur Ph Romrnel & Cie. in Basel angestellt.

B e r n , den 30. November 1887.

Schweizerisches Handels- und Linidwirlhschiiftsdeparlemeut: Abtheilung Auswanderungswesen.

Bekanntmachung.

Das unterzeichnete Departement hat, auf erfolgte Anmeldung hin, gemäß den Bestimmungen des bezüglichen Bundesrathsbeschlusses vom 16. Juni 1884 und der Réglemente hiezu vom 16. März und 16. Juni 1885, Herrn Daniel Krättli, von Untervaz (Graubünden), als wählbar an eine höhere kantonale Forststelle im eidgenössischen Forstgebiet erklärt.

B e r n , den 8. Dezember 1887.

Schweizerisches Handels- und Landwirthschaftsdepartement : Abtheilung Forstwesen.

767

Eidgenössisches Anleihen von 1880.

Den Inhabern der nicht konvertirten Obligationen des eidgenössischen Anleihens wird hiermit angezeigt, daß die Rückzahlung des Kapitals, nebst dem pro 31. Dezember 1887 verfallenden Semesterzins, vom 15. Dezember nächsthin an gegen Ablieferung der vollen Zahl nicht verfallender Zinskoupons beginnen kann,

jedoch bis auf Weiteres nur bei der eidgenössischen Staatskasse in Bern.

B e r n , den 30. November 1887.

Eidg. Finanzdepartement.

Bekanntmachung.

Laut einem Berichte des schweizerischen Generalkonsulats in M a d r i d vom 15. dies fahren angeblieh spanische Militärgefangene ungestört fort, leichtgläubige Leute mit Vorgaukelung verborgener Schätze etc. um ihr gutea Geld zu beschwindeln, und es soll auch jetzt noch ihre Thätigkeit nicht selten auf die S e h w ei z sich erstrecken. Herr Lardet beantragt deßhalb, neuerdings*) eine bezügliche Warnung im Bundesblatt zu erlassen.

B e r n , den 19. November 1887.

^___

Die Schweiz. Bundeskanzlei.

*) Es erschien nämlich eine solche im Bundesblatt vom Jahr 1885, Band II, Seite 103, und vom Jahr 1886, Band III, Seite 414.

Bekanntmachung.

Auf ein Gesuch der kaiserlich russischen Gesandtschaft in Bern werden nachfolgende Mittheilungen derselben betreffend die in Rußland gegen die Rinderpest zur Anwendung gelangenden viehseuchenpolizeilichen Maßnahmen den schweizerischen Interessenten zur Eenntniß gebracht.

1. Die auf Straßen und Bisenbahnen auf die Märkte geführten Heerden werden von den Behörden einer sorgfältigen Untersuchung unterstellt, deren Vornahme besondern Thierärzten übertragen ist;

768

jedes an der Riaderpest erkrankt befundene Thier wird sofort geschlachtet.

2. Wo der Transport auf den Eisenbahnen erfolgen kann, ist es verboten, die Heerden auf den Straßen zu transportiren.

3. Die aus Sibirien und vom Kaukasus kommenden Heerden werden einer Quarantaine von 14 bis 21 Tagen unterstellt.

4. In 43 Gouvernementen besteht fortwährend die Vorschrift, daß jedes angesteckte oder der Ansteckung verdächtige Stück Vieh geschlachtet werden muß. Es sind dies die Gouvememento Archangelsk, Grodno, Kasan, Kalisz, Kaluga, Kijew, Kowno, Kostroma, Kurland, Kursk, Kjelze, Livland, Lomsha, Ljublin, Minsk, Mogilew, Moskau, Nowgorod, Olonez, Orlow (Orel?), Pensa, Piotrkow, Plozk, Podolien, Pskow, Radom, Rjasan, Ssamara, St. Petersburg, Ssaratow, Ssmolensk, Ssuwalki, Sjedlez, Tambow, Twer, Tuia, Tsehernigow, Warschau, Wilan, Wilebsk, Wladimir, Wolhynien, Jaroßlaw.

5. Es ist verfügt worden, daß vom 1. Januar 1S88 an diese Vorschrift über das ganze europäische Rußland und über den nördlichen Theil des Kaukasus ausgedehnt werde. Außerdem haben die Ortsbehörden »Her vorstehend nicht aufgezählten Provinzen die Weisung erhalten, dieser Vorschrift von jetzt an als einer außerordentlichen Maßnahme nachzukommen.

6. Der Transport der frischen Häute ist seit dem 1. Januar 1886 besondern sanitarischen Maßnahmen unterstellt 7. Seit demselben Datum ist das den Behörden des südlichen Rußlands zur Verfügung stehende thierärztliche Personal um 120 Thierärzte und eine beträchtliche Anzahl von Gehülfen und Aufsehern vermehrt worden.

8. Im laufenden Jahre ist die Viehseuehenpolizei in den Gebieten, in welchen die größte Anzahl von Seuchefällen aufgetreten ist, in gleicher Weise geordnet worden.

9. Alle verseuchten Ortschaften werden von einem Sanitätscordon umschlossen und über die auf die Märkte gebrachten Heerden wird die strengste Aufsicht geführt.

10. Zufolge einer ebenfalls vom laufenden Jahre datirendeu Maßnahme sind besondere Thierärzte mit der sanitarischen Untersuchung der in Ställen und auf Weiden gemästeten Rindvieh- und Schafheerden betraut worden. Ueberdies wurde die Anzahl der dem Eisenbahndienste beigegebenen Thierärzte vermehrt.

B e r n , den 23. November 1887.

Schweizerisches Landwirthschaftsdepartement.

769

B ekanntmachung betreffend

Verkauf von Monopolsprit durch die Alkoholverwaltung.

Die Abgabe der Monopolsprite erfolgt an J e d e r m a n n gegen B a a r z a h l ung in Quantitäten von 130 Kilo (150 Litern) aufwärts und ab den vom eidg. Finanzdepartement bestimmten provisorischen oder definitiven Verkaufsdepots.

Die Alkohol Verwaltung übernimmt keine Verpflichtung zur Lieferung einer b e s t i m m t e n fremden oder einheimischen Marke, wie der Zwischenhandel solche bisher geführt hat.

Sie verkauft die Monopolsprite, den Bedürfnissen des Konsums entsprechend, nur nach folgenden drei Qualitäten oder Sorten : \. W e i n s p r i t , 94/95° (extrafeiner Primasprit), absolut neutral, in der Qualität den feinsten Berliner Weinspriten entsprechend ; 2. P r i m a s p r i t , 94/95°, in Qualität den feinen filtrirten Kartoffelspriten Leipzigs entsprechend ; 3. F ei n s p r i t , 94/95°, in Qualität den guten einheimischen Marken oder den Marken Breslaus oder Prags entsprechend.

Mehrgrade über 95" werden dem Käufer nicht berechnet; Mindergrade u n t e r 94° werden von der Alkoholverwaltung vergütet, sofern dieselben zehn Tage nach Abgang der Waare durch eine schweizerische Eichstätte nachgewiesen werden.

Dieser Qualitäts-Abstufung gemäß hat der Bundesrath drei verschiedene Preise für die Monopolsprite festgesetzt und es muß sich die Alkoholverwaltung die Effektuirung der eingehenden Aufträge aus den jeweilig vorhandenen Vorräthen der verlangten Sorte ausdrücklich vorbehalten.

Alle B e s t e l l u n g e n sind an die Alkohol Verwaltung in Bern zu richten und werden in der Regel nur ab d e n Grenzdepots B a s e l , R o m a n s h o r n oder Buchs e f f e k t u i r t ; die F r a c h t ab diesen Depots g e h t bis auf Weiteres z u L a s t e n d e r K ä u f e r .

770

Bei gewünschter oder nöthig werdender Effektuirung ab einem d e r Depots Z ü r i c h , A a r a u , Ö l t e n , S o l o t h u r n , B u r g d o r f und M e t t m e n s t e t t e n wird also bis auf Weiteres die Frachtdifferenz ab nächster Grenzstation dem Käufer berechnet.

Die Alkoholverwaltung verkauft die Monopolsprite vorläufig in Vi, */2 und '/4 Fässern, und nur für s o f o r t i g e L i e f e r u n g ; bei der Bestellung hat der Käufer anzugeben, ob er die Gebinde k a u f w e i s e oder l e i h w e i s e von der Alkoholverwaltung zu beziehen wünscht oder dieselben selbst liefern will.

Alle von der Alkoholverwaltung gelieferten Gebinde werden als K a u f g e b i n d e zu den vom Bundesrathe jeweilig publizirten Preisen fakturirt.

Wenn der Besteller eines Leihgebindes dasselbe innerhalb Monatsfrist demjenigen Lagerhause, welches die Bestellung ausgeführt hat, unbeschädigt und franko retournirt (die b e t r e f f e n d e n Geb i n d e d ü r f e n n i c h t a n g e b o h r t sein u n d sollen sorgf ä l t i g v e r s p u n d e t a b g e l i e f e r t w e r d e n ) , so kann er bei dieser Rücksendung den vollen, für das Gebinde berechneten Betrag per Nachnahme zurückerheben. Der Nachnahmebetrag soll aber v o l l s t ä n d i g f r e i von a l l e n S p e s e n sein (z. B. für Frachtbrief, Nachnahmeprovision, Waaggebühr etc.); s o n s t w i r d das Gebinde vom betreffenden Depot refüsirt.

Nach Ablauf eines Monats werden Leihgebinde nicht mehr zurückgenommen.

Wünscht Besteller seine eigenen Gebinde zur Füllung zu liefern so hat er dies, wie vorstehend bemerkt, in der Bestellung unter Angabe von Marke, Nummer und Inhalt der Fässer der Alkoholverwaltung anzumelden und wird ihm diese das Lagerhaus, an welches er die betreffenden Gebinde franko einzusenden hat, sofort bezeichnen. Die A l k o h öl ver w al t u n g ü b e r n i m m t jedo ch bei d i e s e r A r t dern Effektuirung k e i n e r l e i Ver antwortl i c h k ei t f ü r die R a s c h h e i t des V e r s a n d t s, n o c h für a l l f ä l l i g e s , d u r c h die i n n e r e o d e r äußere Beschaffenh e i t d e s G e b i n d e s v e r u r s a c h t e s M a n k o o d e r f ü r Färbung der Sprite, und ebensowenig für Taraveränderungen.

Beim Bezug der Waare in Kauf- oder Leihgebinden hat der Käufer die Versandtspesen, bei Lieferung von eigenen Gebinden überdieß die allfälligen Kosten für Abfuhr der leeren Gebinde von der Station in's Depot, sowie die Umfüllungsspesen zu tragen.

771

Die Berechnung der gekauften Waare erfolgt nach dem im betreffenden Lagerhause bei der Absendung ermittelten Nettogewicht und Alkoholgehalt der Spiritusfüllung.

Für Reise-Calos, resp. Abgänge am Bruttogewicht, haftet die Alkoholverwaltung nicht und verweist diesbezüglich auf die Transportreglemente der Eisenbahnen.

T a r a d i f f e r e n z e n ü b e r 2 °/o an K a u f - oder L e i h g e b i n d e n w e r d e n von der A l k o h o l v e r w a l t u n g ersetzt, soferne d i e s e l b e n z e h n Tage n ach Abgang der Waare d u r c h eine s c h w e i z e r i s c h e Eichstätte n a c h g e w i e s e n werden, i m m e r h i n jedoch mit dem V o r b e h a l t , daß mit der T a r a b e s c h e i n i g 11 ng a u c h die ä u ß e r l i c h t r o c k e n e B e s c h a f f e n h e i t des Fasses bei der Kontrol-Verwiegung b e s t ä t i g t ist.

Die Rechnungsbeträge werden in allen den Fällen, wo Vorausbezahlung derselben nicht beliebt wird, auf der Waare nachgenommen und hat in diesem Falle der Empfänger die übliche Nachnahmeprovision der Eisenbahnen (Vz °/o) zu tragen. Es bleibt dagegen den Käufern unbenommen, zur Ersparung dieser Nachnahmeprovisionen den annähernden Betrag der Rechnung zugleich mit ihrer Bestellung franko und 'mit der ausdrücklichen Bezeichnung: ,,zu G u n s t e n der A l k o h o l v e r w a l t u n g " 1 an die eidgenössische Staatskasse in Bern einzusenden. Von d i e s e r E i n s e n d u n g i s t d e r Al k o h o l v e r w a l t u n g i n d e m B e s t e l l b r i e f e K e u n t n i ß zu geben.

Dieser annähernde Betrag beziffert sich : bei Bestellung eines ganzen Fasses (ca. 650 Liter) auf Franken 750, ,, y, ,, halben Fasses (ca. 340 Liter) ,, ,, 400, ,, ,, Viertelfasses (ca. 160 Liter) ,, ,, 180.

T Der Käufer kann jedoch nach seinem Ermessen auch mehr oder weniger als der angegebene Betrag einsenden.

Die Differenz bis zum Fakturbetrage wird sodann im Nachnahmeweg bezogen ; eventuelle Minderbeträge der Faktura werden den Bestellern per Postmandat restituirt.

B e r n , den 21. November 1887.

Eidg. Alkoholverwaltung.

772 Verzeichniß der gegenwärtigen provisorischen Depots : Basler Lagerhausgesellschaft .

.

. i n Basel.

Lagerhausverwaltung der S. C. B. .

. ,, ,, ,, ,, N. 0. B. .

. ,, Romanshorn» ,, ,, V. S. B. .

. ,, Buchs.

Petrollager-Gesellschaft .

.

.

. ,, Zürich Lagerhaus der Centralschweiz .

.

. ,, Aarau.

,, ,, ,, .

.

. >, Ölten.

,, des Kantons Solothurn .

. ,, Solothurn ,, Fröhlicher & Glutz .

. ,, Solothurn.

,, E. Aeschlimann .

.

. ,, Burgdorf.

,, J. Syfrig , Mettmenstetten.

Bekanntmachung.

Das unterzeichnete Departement hat sich veranlaßt gesehen unter Berufung auf Artikel 10 des Vollziehungsreglements betreffend Vorkehrungen gegen die Reblaus, vom 29. Januar 1886, die Einfuhr von Weintrestern aus Italien gänzlich zu verbieten.

B e r n , den 1. Dezember 1887.

Schweiz. Landwirthschaftsdepartement.

Bekanntmachung.

Es vvird hiemit bekannt gemacht, daß die Nebenzollstätte in Coppet (Waadt) gemäß Beschluß des Bundesvathes vom 18. Oktober auf Ende dieses Jahres aufgehoben wird.

Vom 1. Januar 1888 dürfen daher, bei Strafe wegen Zollübertretung (Art. 50 b des eidg. Zollgesetzes vom "27. Augstmonat 1851), keine zollpflichtigen Gegenstände im Schiffsverkehr daselbst aus- oder eingeladen werden.

B e r n , den 7. Dezember 1887.

Schweiz. Oberzolldirektion.

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Inhalt des schweizerischen Handelsamtsblattes: N° 111, vom 3. Dezember 1887.

Abhanden gekommene Werthtitel. Handelsregister. Fabrikund Handelsmarken. Bekanntmachung des schweizerischen Handelsund Landwirthschaftsdepartementes, Abtheilung Auswanderungswesen. Bundesrathsverhandlungen: Gewerbefreiheit, Ohmgeld. Handelspolitisches. Italienischer Käsezoll. Ausfuhr aus dem Konsularkreis Bern nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Eisenbahnen: Rußland. Gewinnung einer neuen Zuckerart. Zucker aus Steinkohlentheer. Waarenverkehr zwischen der Schweiz und Venedig im ersten Halbjahr 1887.

A» 112, vom 6. Dezember 1887.

Handelsregister. Fabrik- und Handelsmarken. Bekanntmachung der eidgenössischen Oberzolldirektion. Einnahmen der Zollverwaltung auf Ende November. Bundesrathsverhandlungen: Alkoholmonopol.

Weltausstellung in Paris 1889. Handelspolitisches. Gesetzgebung des Auslandes: Großbritannien. Uhrenindustrie. Spinnerei- und Webereiindustrie in Polen. Dezimalsystem in Rußland. Seidenzucht in Kansas. Situation fremder Banken.

N° 113, vom 8. Dezember 1887.

Handelsregister. Fabrik- und Handelsmarken. Wochensituation und spezieller Ausweis der Emissionsbanken. Bilanz einer Versicherungsgesellschaft. Verkehr der Centralstelle der Konkordatsbanken. Bekanntmachung der eidgenössischen Oberzolldirektion.

Bekanntmachung des schweizerischen Handels- und Landwirthschaftsdepartementes, AbtheilungAuswanderungswesen.. Schweizerische Zolltarifrevision. Bundesversammlung. Weltausstellungin Parisl889.

OesterreichischesHandelsmuseum.. Münzwesen : Rußland. Einfuhr in Rumänien. Juwelier- und Silberwaaren in Siam.Uhrenhandell in Belgien.

Inhalt des Schweizerischen Militärverordnungsblattes.

N° 8, vom 30. November 1887.

l ) Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend die Verlängerung der Dienstzeit der Offiziere, vom 18. November 1887.

2) Wahlen und Beförderungen.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bekanntmachungen von Departementen und andern Verwaltungsstellen des Bundes.

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Bundesblatt

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Jahr

1887

Année Anno Band

4

Volume Volume Heft

53

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

10.12.1887

Date Data Seite

758-773

Page Pagina Ref. No

10 013 765

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