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Schweizerisches Bundesblatt
39. Jahrgang. IV.
Nr. 43.
1. Oktober 1887.
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Kreisschreiben des
Bundesrathes an sämmtliche eidgenössische Stände, betreffend den Verkauf von gebrannten Wassern.
(Vom 27. September 1887.)
Getreue, liebe Eidgenossen!
Gestützt auf Art. 21 des Gesetzes betreffend gebrannte Wasser, vom 23. Dezember 1886, hat dei- Bundesrath in seinem Beschlüsse über den successiven Vollzug der einzelnen Theile des genannten Gesetzes vom 15. Juli 1887 sub VII verordnet, daß die Artikel 7 und 8 desselben mit demi. Januar 1888 in Wirksamkeit treten sollen.
Diese Artikel handeln von dem V e r k a u f e n i c h t d e n a t u r i r t e r g e b r a n n t e r W a s s e r , und zwar sowohl der vom Bunde abgegebenen als der nicht bundessteuerpflichtigen gebrannten Spirituosen.
Der Verkauf von nicht denaturirten gebrannten Wassern aller Art in Quantitäten unter 40 Liter ist abesondere Bewilligungenen -- Patente--geknüpft, welche vonden kantonalBehörden zunzu ertheilen sind.
Die Bewilligungen werden ertheilt: zum Ausschank an Ort und Stelle und zum Kleinverkauf über die Gasse; oder ausschließlich zum Ausschank an Ort und Stelle; oder ausschließlich zum Kleinverkauf über die Gasse.
Bei.der Ertheilung von Bewilligungen ist Art. 7 des Gesetzes zu beobachten, wonach verboten sind : das Hausiren mit gebrannten Wassern; ° der Ausschank und der Kleinhandel in B r e n n e r e i e n und in solchen Geschäften, in denen derselbe n i c h t in natürlichem Zusammenhang mit dem Verkauf der übrigen Handelsartikel stehen würde.
Bundesblatt. 39. Jahrg. Bd. IV.
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62 Was die Brennereien betrifft, so ist es ausnahmsweise Brennern, welche i m n ä m l i c h e n J a h r e h ö c h s t e n s 4 0 L i t e r n i c h t b un d e s s t e u e r p f l ich ti gen B r a n n t w e i n darstellen, gestattet, ihr Erzeugniß in Q u a n t i t ä t e n von m i n d e s t e n s 5 L i t e r n frei zu verkaufen.
Was die andern Geschäfte anbelangt, soc will das Gesetz nach den bei dessen Redaktion mäßgebend gewesenen Motiven von der Bewilligung zum Verkauf von Branntwein alle G e s c h ä f t e ausschließen, welche nicht eigentliche Spirituosenhandlungen sind, mit Ausnahme der Confiserien, soweit es sich um Ausschauk von Liqueurs auf Ort und Stelle handelt, und mit Ausnahme der Droguerien und solcher Spezereihandluugen, welche sich regelmäßig mit dem Verkauf von flüssigen Genuß- und Lebensmitteln befassen, soweit es den Kleinverkauf von Branntwein über die Gasse betrifft.
Von den mit amtlicher Bewilligung versehenen Verkäufern von Branntwein aller Art ist eine besondere, von der kantonalen Behörde festzusetzende V e r k a u f s s t e n er zu erheben. Dieselbe hat nach Größe und Werth des Umsatzes abgestufte Klassen, in welche der einzelne Verkäufer eingeschätzt wird. Der Ertrag dieser Verkaufssteuer fällt dem Kanton zu.
Bndlich unterstellt der Artikel 8 des Gesetzes die Gefässe der Schankstellen der o b l i g a t o r i s c h e n E i c h u n g .
Indem wir es in unserer Pflicht erachten, Sie auf diese Vorschriften des Gesetzes, und namentlich auch auf Art. 9 desselben, welcher den Handel mit den vom Bunde abgegebenen gebrannten Wassern, sowie die Fabrikation und den Verkauf des nicht bundessteuerpflichtigen Branntweins der Aufsicht der Kantone unterstellt, aufmerksam zu machen, ersuchen wir Sie, behufs Vollzug derselben auf 1. Januar 1888 in Ihren) Kanton rechtzeitig die nothwendigen Anordnungen zu treffen und uns von Ihren bezüglichen Erlassen Kenntniß geben zu wollen.
Im Uebrigen benützen wir diesen Anlaß, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, sammt uns in Gottes Machtschutz zu empfehlen.
B e r n , den 27. September 1887.
Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : Droz.
Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.
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Kreisschreiben des Bundesrathes an sämmtliche eidgenössische Stände, betreffend den Verkauf von gebrannten Wassern. (Vom 27. September 1887.)
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Jahr
1887
Année Anno Band
4
Volume Volume Heft
43
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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
01.10.1887
Date Data Seite
61-62
Page Pagina Ref. No
10 013 680
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