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Aus den Verhandlungen des Bundesrates, (Vom 20. November 1903.)

Herr R. Gianora in Prato-Leventina, Kanton Tessin, wird auf sein Ansuchen von der Stelle eines katholischen Feldpredigers des Infanterieregiments Nr. 32 entlassen.

An das im Jahre 1904 in St. G a l l e n stattfindende eidgenössische Schützenfest wird eine Ehrengabe von Fr. 10,000 bewilligt, j (Vom 25. November 1903.)

An die Beerdigung des Herrn Bundesrichter Josef Bläsi; werden die Herren Bundesräte Brenner und Ruchet abgeordnet.

Der taktische Kurs für Subalternoffiziere der Gotthardbesatzung tzu wird vom 1. bis 23. Februar 1904 in Andermatt stattfinden.

Herr Pfarrer J. Ganz in Zürich wird auf sein Ansuchen als Feldprediger des Divisionslazaretts Nr. VI entlassen.

Der Bundesrat hat beschlossen : 1. Es wird davon Akt genommen, daß die Thunerseebahn beabsichtigt, das alte Bödelibahnschienenprofi zu eliminieren und behufs Gewinnung von mittelgutem Schienenmaterial für die Bahnhofgeleise im Frühjahr 1905 mit dem streckenweisen Umbau der Thunerseebahn auf das 36 Kilo-Schienenprofil zu beginnen.

Dabei wird aber verlangt, daß der Ersatz der alten Schienen der Bödelibahn schon im Jahre 1904 an die Hand genommen und bis Ende 1905 vollendet werde.

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2. Abgesehen von den unter Ziffer l erwähnten Umbauten wird die Verwaltung der Thunerseebahn in Anbetracht der bereits eingetretenen Veränderungen im Betrieb dieser Linie und gestützt auf den bezüglichen Vorbehalt in der unterm 4. Juli 1892 erfolgten Genehmigung des gegenwärtigen Oberbaues eingeladen, auf die Verstärkung ihres durchgehenden Geleises mittelst Vermehrung der Schwellenzahl von 15 auf 17 pro Schienenlänge von 12 m, Bedacht zu nehmen und diese Arbeit innerhalb eines Zeitraumes von 4 Jahren, d. h. bis Ende 1907, zur Vollendung zu bringen, es sei denn, daß sie ein Programm für den innerhalb des gleichen Zeitraumes vorzunehmenden Umbau ihrer ganzen Strecke mit Schienen von 36 kg. vorzulegen im Falle sei.

3. Die Fortsetzung der fahrplanmäßigen Befahrung der Spiez-Erlenbach-Bahn und der I. Sektion der Gürbetalbahn -mit den schweren Maschinen der Typen E 3/4 und E 4/s wird bloß unter der ausdrücklichen Bedingung gestattet, daß bei der SpiezErlenbach-Bahn die Sohwellenzahl ebenfalls von 15 auf 17 und bei der Sektion I der Gürbetalbahn, in Anbetracht des geringen Widerstandsmoments der Schiene, von 15 auf 18 pro Schienenlänge von 12 m., wie bereits auf der II. Sektion geschehen, vermehrt wird, in der Meinung, daß diese Oberbauverstärkung sofort zu beginnen hat und sukzessive in einer Frist von 2 Jahren, d. h. bis Ende 1905 für die Spiez-Erlenbach-Bahn, und von 5 Jahren, d. h. bis Ende 1908 für die I. Sektion der Gürbetalbahn auf der ganzen Bahnlänge durchzuführen ist.

4. Für die unter Ziffer l, 2 und 3 erwähnten Umbauten beziehungsweise Verstärkungen des Oberbaues wird noch die Vorlage von Plänen nebst Kostenvoranschlag und Programm über Anordnung und Reihenfolge der bezüglichen Arbeiten spätestens bis Ende Januar 1904 gewärtigt.

5. Es wird ausdrücklich betont, daß aus der Ausführung der oben erwähnten, für die jetzigen Betriebsbedürfnisse allein berechneten Arbeiten den beteiligten Bahnverwaltungen keineswegs das Recht erwächst, noch schwerere Achsdrücke oder größere Maximalgeschwindigkeiten als bisher auf ihren Linien einzuführen. Solche Betriebsänderungen bedürfen unter allen Umständen der Zustimmung der Aufsichtsbehörde, welche zunächst zu untersuchen haben wird, ob und eventuell unter welchen Bedingungen betreffend den weitern Aus- beziehungsweise Umbau der betreffenden Bahnlinien diese Bewilligung erteilt werden könne. Auch die Frage einer allfâlligen ändern Klassifikation der betreffenden Bahnen soll dadurch nicht präjudiziert werden.

127 6. In formeller Beziehung wird das mehrfach unkorrekte Vorgehen der Direktion der Thunerseebahn in der Behandlung ·der Fragen der Oberbauverstärkung auf den von ihr betriebenen Linien und der Inbetriebsetzung der E 3/
Dem Kanton S c h w y z werden an die Kosten nachgenannter Aufforstungsprojekte, durch deren Ausführung namentlich eine Verbesserung des Regimes der Sihl in deren oberstem Laufe, sowie deren wichtigern Zuflüssen angestrebt wird, folgende Bundesbeiträge zugesichert: 1. Projekt Duli- und Weißtannengebiet, Bezirk Einsiedeln, ·der Korporationen Dorf Binzen und Egg, der Landeskorporation Einsiedeln und des Klosters Einsiedeln: a. an die Kultur- und Entwässerungsarbeiten (Voranschlag Fr. 47,060), 80 % = Fr. 37,368 ; b. an die Einfriedigungskosten (Fr 960), 50% = Fr. 480) c. vierfacher Jahresnutzen (Fr. 1430) = Fr. 5720.

2. Projekt Oberstes Sihlgebiet der Oberallmeindkorporation und der Genossame Schwyz, Gemeindegebiet Unter-Iberg: a. an die Kultur-, Verbau- und Entwässerungskosten (Voranschlag Fr. 31,722), 80% = Fr. 25,377. 60; 6. an die Einfriedigungskosten (Fr. 1528), 50% = Fr. 764; c. vierfacher Jahresnutzen (Fr. 875) = Fr. 3500.

(Vom 27. November 1903.)

Herrn Dr. Franz M a c h o n in Lausanne wird das Exequatur als Konsul der Republik Paraguay erteilt.

Als Vizekonsul in Havre wird ernannt: Herr Alfred Basset, von Genf, in Havre.

(Vom 1. Dezember 1903.)

Herr Alfred K e r n , von Basel, schweizerischer Generalkonsul in Mexiko, erhält die nachgesuchte Entlassung, unter Verdankung der geleisteten Dienste.

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Den Kantonen, die pro 1903 Auslagen zur Förderung der Hagelversicherung gemacht haben, wird die Hälfte der Beträge vergütet, die von ihnen für Policekosten, sowie für Beiträge an die Prämienzahlungen der Versicherten verausgabt worden sind.

Es beziehen demnach : 1. Zürich . . . . . . . .

Bern 3. Luzern .

4 Schwyz .

o. Obwalden .

fi Nidwaiden .

7 Zug 8 Freiburg 9. Solothurn 10 Baselstadt 11. Baselland 1?, Schaffhausen 13 Appenzell A.-Rh. .

14. St. Gallen . . .

15 Aarsau .

16. Thurgau 17. Waadt . . . .

18. Neuenburg . . .

19. Genf. . . . .

F r .26,562. 54 26,944. 81 8,128. 27 ·/i 641. 97 443. -- TI 548. 75 V) 1,304. 47 3,363. 28 5,638. 64 n 519. 43 5,285. 79·n 4^69. -- 587. 32 ·n 10,090. 80 21,477. 32 9,822. 78 TI 5,575. 77 ·ii 13,565. 70 T) 11,134. 83 7)

Total

Fr. 156,694. 35

129

\Vahlen.

(Vom 25. November 1903.)

Militärdepartement.

Instruktor II. Klasse der Infanterie :

Infanterie - Oberlieutenant Fritz.

Baumann, von Wittenbach, in St. Gallen, bisher definitiver Instruktionsaspirant.

Post- und Eisenbahndepartement.

Postverwaltung.

Postcommis in Freiburg: Ernst Derron, von Bas-Vuilly (Freiburg), Postcommis in Zürich, Paul Genilloud, von Bulle (Freiburg), Postaspirant in GrandsonTelegraphenverwaltung.

Telegraphist in Guttingen (Thurgau): Martha Rutishauser, von Bottighofen (Thurgau), Post- und Telegraphengehülfin in Guttingen.

(Vom 27. November 1903.)

Justin- und Polizeidepartement.

Sekretär für das Zivilstandswesen : Paul Hofer, Fürsprech, von Walkringen, in Bern.

130 Finanz- und Zolldepartement.

Zollverwaltung.

Kassier des II. Zollgebietes:

Karl Markun, von Schaffhausen, Revisor bei der Zolldirektion Schaffhausen.

Posi- und Eisenbahndepartement.

Eisenbahnabteilung.

Kontrollingenieur 1. Klasse, beziehungsweise Stellvertreter des Inspektors der maschinentechnischen Sektion : Ernst Loew, von Neuenburg, zurzeit Kontrollingenieur II.Klasse.

Kontrollingenieur II. Klasse für die Kontrolle der Luftseilbahnen und anderer Transpor tanstalten mit Motorenbetrieb : Hermann Liechty, zurzeit Depotchef der Südostbahn.

Postverwaltung.

Postdienstchef in St. Gallen : Emil Giger, von Stein (St. Gallen), Postcommis in St. Gallen.

Postcommis in Genf: John Mermod, von Ste-Croix (Waadt), Postcommis in Nyon.

Postcommis in Basel : Eduard von Kranichfeldt, von Iseo (Tessin), Postaspirant in Basel.

Posthalter in SchaffhausenUnterstadt: Anna Uehli, von Andelfingen (Zürich), Postgehülfin in Waldstatt (Appenzell).

Posthalter in Stein (Aargau) : Emil Welti, von Stein, Postaspirant daselbst.

Posthalter in Niederbüren (St. Gallen) : Josef Kern, von Niederbüren, Briefträger daselbst.

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Telegraphenverwaltung.

Chef des Telegraphen- und Telephonbureaus in Payerne: Emil Jan, von Payerne, Telegraphist in Freiburg.

Telephongehülfe II. Klasse in Chaux-de-Fonds : Georges F. Sagne, von La Sagne und La Ferrière, Telephongehülfe II. Klasse in Bern.

(Vom 1. Dezember 1903.)

Finanz- und Zolldepartement, Z oll ver w a l t u n g .

Sekretär der Gebietsdirektion in Genf: Emil Leute, von und in Genf.

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