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Schweizerisches Bundesblatt.

XX. Jahrgang. ll.

Nr. 20.

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7. Mai 1868.

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schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1867.

Geschäftskreis des Departement des Innern.

Bundeskanzlei.

Nachdem wir beschlossen hatten, bei keiner Kanzlei, sei es aus den Departementen oder bei den Spezialverwaltungen, provisorische Aushilfe ohne Ausschreibung und Wahl durch den .Bundesrath selbst länger als sechs Monate sortbestehen zu lassen (s. amtt. Gesezsammlung, IX. 24), war auch die Bnndeskanzlei im Falle , die Umwandlung provisorischer Anstellungen in definitive herbeizuführen. Es betraf die Stellen zweier Kopisten und zweier Hilfskopiften. Eine Aenderung des Personals hat sich dabei nicht ergeben. Dasselbe ist hingegen dnreh Anstellung eines Kanzlisten französischer Zunge veru.ehrt worden, und zwar in Folge der Aushilfe, welche von der Bundeskauzlei dem politischen Departemente zu leisten ist, so lange dieses auf Besezung seiner Sekretärstelle ver-

ziehtet.

Laut dem Kanzleiberichte vom 25. Jänner l. J. war damals das Vrototoll der vereinigten Bundesversammlung vollständig nachgetragen und kollationirt , ebenso die Protokolle des Nationalrathes und des

Bundesblatt. Jahrg.XX. Bd. II.

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232 Ständerathes von der Dezembersession 1866 bis und mit Julisession 1867. Demnach blieben im Anfange des lausenden Jahres zu bereinigen übrig die Brotokolle der Sizungen des Nationalrathes und des Standerathes vom 2.---2I. Dezember 1867. Das Protokoll des Bundesrathes

war gleichzeitig nachgetragen bis zum 22. Rovember und kollationirt bis

Mitte August 1867, das Missivenbueh derselben Behorde, nachgetragen ebenfalls bis 22. .November, kollationirt hingegen bis Ende September.

Das Register der .Kanzlei ist vollständig nachgetragen, sowie auch deren Geschästskontrolleu vorsehristgemäss geführt und bis auf den Tag nachgetragen sind. Laut dem Protokolle des Bundesrathes hat derselbe leztes Jahr in 157 Sizungen 5383 Geschäfte behandelt, was 8 jungen und 114 Geschäfte weniger als im Jahre 1866 ausmacht.

Beglaubigungen wnrden von der Bnndeskanzlei im Lause des Jahres.

4843 ausgestellt, wovon 2342 unenrgeldlieh.

Was die von der Bundeskanzlei besorgten Veröffentlichungen betrifft, ift weder beim B u n d e s b l a t t e , noch bei der G e s e z s a m m lu u g eine Veränderung der Bnchdruckereien oder der Auslagen eingetreten, hingegen die Zahl der Abonnenten des Bundesblattes von 927 auf 988 und diejenige der Freiexemplare von 522 aus 562 Exemplar...

gestiegen. Diese Zunahmen vertheilen steh im Verhält.nss der Auslagen ziemlich gleichmäßig auf die deutsche und auf die sranzostsehe Ausgabe.

Ausser den abonnirten 503 deutschen und 485 sranzosisehen Exemplaren des Bundesblattes und 352 Freiexemplaren der deutsehen Ausgabe und 210 der sranzosisehen stnd 6 ältere Jahrgänge des Bundesblattes auf dem Wege des Verkaufes perabsolgt worden. Aus den Kantonen Uri und Appenzell J. Rh. sind die wenigen .Abonnemente aus das Bundesblatt vol.lig ausgeblieben , dagegen haben sich diejenigen aus den Kantouen Bern, Luzern, Basel-Stadt, Aargau und Hessin ziemlich vermehrt.

Zum Bundesblatte gehort auch die Gesezsammlung , wenn sie nicht besonders abonnirt wird. Für diese allein gab es aueh leztes Jahr nur einen Abonnenten. Dagegen sind 188 Gesezbände ans dem Verkansswege

verabsolgt worden. Vom Jahrgange 1867 des Bundesblattes sind drei

Bände und vom IX. Bande der Gesezessammlung 14 3/4 Bogen erschienen. Mit dem Saze dieser leztern wurde von der deutsehen Offizin dem Kanton Lnzeru sür besondern Abzug von 1500 Exemplaren und

Appeseli A. Rh. sür 600 Exemplare , von der sranzosischen Ossizin hingegen dem Kanton Gens sür 500 Exemplare gedient.

Die vom Bundesblatte herrührenden Einnahmen beliefen sich aus Fr. 4053. 70 Rp. , diejenigen sür die Gesezsammlung aus Fr. 564, sür beide zusammen aus Fr. 4617. 70 Rp., welcher Summe eine Gesammtausgabe von Fr. 19,122. 85 Rp. gegenübersteht. Die Einnahmen der Bundeskanzler von andern Drukschristen betrugen Fr. 289. 55 Rp.,

die ausgaben sür dieselben Fr. 21,177. 94 Rp., so dass die Gesammt-

233 einnahmen für Drukschriften Fr. 4907. 25 Rp. und die Gesammtaus-

gaben dafür Fr. 40,300. 79 Rp. (Fr. 4000. 40 Rp. weniger als im Jahr 1866) ausmachen. Jm Ganzen sind von der Bundeskanzlei 115,440 Exemplare Drukschristen zu Tage gefordert, davon 12,250 Exemplare (Uebersicht der Ein-, Aus- und Durchsuhr in der Schweiz im Jahre 1866, die Staatsrechnung, die Voranschläge und der Staats-

kalender) dem Bundesblatte beigelegt und 66,732 besonders vertheilt

worden , und zwar 25,421 an die Kantonsregiernngen zur Bekanntmachnng, 39,990 an die verschiedenen Bundesbehörden, 916 an schweiprische und ausländische diplomatische Agentschaften und 405 ans eidgenössische Archiv zum Ausbewahren. Von den erwähnten 115,440 Drukschriften sind 69,450 in deutscher Sprache. 39,905 in franzosischex und 6085 in italienischer erschienen.

Archive.

Die Fortsezung der a m t l i c h e n S a m m l u n g ä l t e r e r e i d g e n o s s i scher A b s c h i e d e hat durch die .Krankheit und den Tod des Herrn eidgenossischen Archivar Dr. K r ü t l i , der bekanntlich mit der Oberleitung der Redaktion dieses Werkes und mit Bearbeitung zweier .Abtheilungen betraut war , einige Unterbrechung erlitten. Nichts desto weniger sind im Jahre 1867 zwei Abtheilungen im Druk erschienen und üblichermassen an die Kautonsregiernugen, an die schweizerischen gesuchtforschenden Gesellsehasten , an ausländische Regierungen und gelehrte Anstalten, an Geschichtforscher u. s. w. vertheilt, worden. Es sind dies die von Hrn. Dekau P u pi k o se r unter Mitwirkung des Hrn. eidgenossischen Archivar K a i s e r versassi, 2441/2 Bogen starke, 1. Abtheilung des Vl. Bandes (1649 1680, Zeitraum nach der formlicheu .Lostrennung der Schweiz von. deutschen Reiche bis zum Rimwegersrieden) und die von Hrn. .Brof. Dr. F e c h t e r verfasste, 177 Bogen starke

2. Abtheilung des VlI. Bandes (1744-1777, Zeitraum von der Zu-

nahme des sremden Kriegsdienstes bis zum Bündnisse mit Frankreich).

Es bleiben no.h folgende Abtheilungen zu verdeutlichen übr.g. des Ill. Bandes 2. Abtheilung (1500-1520). des IV. Bandes 1. Abtheilung (1521-1555), des V. Bandes 1. und 2. Abtheilung (1587 bis 1617 und 1618-1648) und des Vl. Bandes 1. Abheilung (1681-1712).

Herr Nationalrath Dr. S e g e s s e r hat die 2. Abtheilung des lH.

Bandes drukfertig gemacht, sie ist bereits unter der Bresse.

An der 1. Abheilung. des lV. Bandes wurde nicht gearbeitet, weil ihr Redaktor , Hr. Dr. Krütli sel. , die nothige Zeit dafür nicht gefunden hat. Dagegen hat derselbe Redaktor die ihm übertragene 1. Abtheilung des V. Bandes von 779 bearbeiteten Abschieden auf 785

gebracht, Hr. Dr. Fechter die 2. Abtheilung desgleichen Bandes von

234 439 Abschieden auf 522 und Hr. Kantonsarchivar Dr. Kothing die 2. Abtheilnng des VI. Bandes von 143 aus 199, so dass die Zahl der im Berichtjahr bearbeiteten Abschiede ausser der Revision und Vervollständigung früher bearbeiteter im ganzen auf 145 sieh belauft.

Die Bearbeitung der 1. Abtheilung des lV. Bandes ist nunmehr Hrn. Johann Strickler in Zürich und diejenige der 1. Abtheilung des V. Bandes, nebst der Oberleitung der Gesammtredaktion, dem Hrn.

eidgenossisehen Archivar K a i s e r übertragen.

Für das R e p e r t o r i u m d e r eidg. A b s c h i e d e von .l 814

bis 1848 konnte während der Geschäftsüberhäusung des damit beaus-

tragten Hrn. Archivar Kaiser nicht viel gethan werden. Es sind der Abschied der eidgenossischen Versammiung in Zürich ans den Jahren 1813 und 1814 und die Materien der Verhältnisse des Collegium borromaeum in Angriff genommen worden.

Endlich haben die schweizerischen Gesandtschaften in Wien und Baris die in ihren Archiven seit Anfang dieses, beziehungsweise seit Ende des Vorigen Jahrhunderts bis 1848 augehäuften Ulkten ans Eentralarehiv in Bern abgeliefert. Deren Sichtung und Einordnung hat das eidgenösfische Archivariat geraume Zeit in Anspruch genommen.

Für das neueste Archiv sind die Ulkten der V. Amtsdauer (1861 bis 1863) von der Bundeskanzlei, den Departements u. s. w. abgeliefert worden uud diejenigen des Bostwesens aus dieser Beriode bereits archivalisch eingeordnet. J... Verlaus.. d...s Jahres hatte das eidgen ossisehe Archivariat au die verschiedeuen Behorden, Beamten und Brivaten 3873 Aktenstüke herauszugeben . von diesen sind 3309 im gleichen Jahre an dasselbe zurükgelangt. Wie oben bereits augedeutet wurde, hatten wir lm Oktober den Hinschied des eidgenössischen Archivars Hrn. Dr. Jos.

Karl Krütli zu beklagen. Desseu Stelle wurde noeh im gleichen Monat ausgeschrieben, ihre Wiederbesezung sällt jedoch in das laufende Jahr. Der von Jhnen bewilligte Rachtragskredit vom 20. Dezember tm Betrage von Fr. 666. 67 Rp. ist daher grosstentheils unverwendet geblieben.

Bibliothek.

Der im Lause des Jahres verosfentlichte vierte Katalog-Nachtrag, enthaltend den Zuwachs vou 1866, weist die Gesammtzahl von 6040

Werken und 16,968 Bänden, resp. Stüken aus, in. Vergleich mit dem 1865er Nachtrag, der einen Gesammtbestaud von 5589 Werken und 14,399 Bänden verneigte, eine Vermehrung um 451 Werke uud 2569 .Bäude. Der leztjährige Zuwachs , dessen Ergebuiss einstweilen hand-

schriftlich katalogisirt ist, belauft sich aus 1108 Werke und 1430 Bände.

Die ungewöhnliche Zunahme au Werken betrisft jedoch nicht sowohl die

235 Eentralbibliothek und die Departementsbibliotheken , als vielmehr die

Bibliothek des eidgenossischen statistischen Bureaus und die eidgenössische Militärbibliothek. Der Zuwachs der Eeutralbibliothek bestund, wie gewohnlich, gierungen, Vrivaten.

Rükstände

grosstentheils in Geschenken von in- und ausländischen ReGesellschaften, Autoren, Verlegern, Buchhändlern und andern Ausgeliehen wurden 348 Bände, wovon nach Eingang früherer 40 am Ende des Jahres noch ausstunden.

Münzsammlung.

Die eidgenossische Münz- und Medaillensammlung hat einen Zuwachs von 2 Stül.en in Gold, 61 in Silber, 19 in Billon und 6 in .Tupfer, Zinn und Broute, zusammen von 88 Stüken im Metallwerthe von Fr. 198. 44 Rp. erhalten. Es sind einige seltene Stüte darunter.

Der D u .. l e t t e n v o r r a t h hat nicht ab-, sondern um 3 Stüke mit einem Metallwerthe von Fr. 19. 31 Rp. zugenommen, so dass nunmehr über 565 Stüke mit einem Metallwerthe von Fr. 2I4. 48 Rp. verfügt werdeu kanu. poriges Jahr ist die Stükzahl irrig mit 552, statt 562 angegeben.) Ohne die Dublin hat die Sammlung am Ende des

Jahres einen Bestand von 29.4 Gold-, 1434 Silber-, 1551.Bilionim Metallwerthe von Fr. 10,914. 81 Rp. erreicht.

und 477 Kupfer-, Zinn- und Brouzemünzen, zusammen von 3756 Stüken Mass nnd Gewicht.

Die Arbeiten für gehorige Einrichtung der eidgenössischen Eichs t a t t e find sortgesezt worden. Der damit beauftragte Experte, Hr.

Bros. Dr. Wild , bestimmte der Reihe nach die absolute Ausdehnung des Rormalstabes durch Wärme, sodann dessen wahre Länge durch Vergleichuug mit dem Muttermeter , sowie auch die thermische Ausdehung des leztern. Durch Vergleichung mit dem so verifizirten Rormalstabe ermittelte ma.. daraus die wahre Länge und die thermische Ausdehnung des neuen schweizerischen Urlängenmasses und seiner beiden Kopien.

Rach Vollendung dieser Arbeit versammelte sich die zur Eollaudation ausgestellte Expertenkommission zweimal . im April und Mai , um die erzielten Ergebnisse zn prüfen. Da diese Vrüsung vollig besriedigend ausfiel, so wurde ein ausführlicher Bericht und Verbalprozess über Erstellung und Verifikation des neuen Urlängenmasses und beider Kopien desselben ausgearbeitet. Jn Folge dessen haben wir am 31. Juli 1867 folgenden Beschluß gefasst : 1 . Dem neuen schweizerischen Urlangenmass und seinen beiden Kopien.

ist die Genehmigung ertheilt . das bisherige Urlangenmass hort mit dem.

heutigen Tage auf, maßgebend zu sein.

2. Das neue Urlangenmass wird mit dem Original des Verbalprofesses ins eidgenosstsehe Archiv niedergelegt.

236 Die 1. Kopie wird im eidgenossischen Polytechnikum, die 2. in der eidgenossischen Eichstätte ausbewahrt und beiden eine Kopie des genannten Verbalprozesses beigegeben.

3. Der eidgenossisehen Expertenkommission für Errichtung der eidgenössischen Eichstatte wird die Erfüllung ihrer Aufgabe verdankt.

Die neuen schweizerischen Urmasse für Länge und Gewicht sind mit der hochsten gegenwärtig wissenschaftlieh erreichbaren Genauigkeit verisizirt . die Unsicherheit, mit der ihr wahrer Werth noch behaftet ist , beträgt nur noch den zehumillionsten Theil ihrer ganzen Grosse. Zudem ist ihre Beschaffenheit derart, dass, von gewaltsamen äusseren Einwirkungen abgesehen, an eine Veränderung des Werthes mit der Zeit nicht gedacht werden kann, und endlieh ermöglichet die Anfertigung zweier genau gleich beschaffener und mit derselben Genauigkeit verisizirter Kopien , die an verschiedenen Orten untergebracht sind, die leichte Wiederausfindung der wahren Werthe , im Fall gewaltsamer Veränderung der eigentlichen Urmasse.

Die eidgenossische Eichstätte besizt nunmehr alle Hilfsinstrumente und Masse, um beliebige Gewichte und Masse überhaupt nach authentischen, mit den Urmassen verglichenen Rormalmassen zu verifiziren und zwar, wenn es gewünscht wird , mit der horsten gegenwärtig erreichbaren Genauigkeit.

Jndem sieh die erwähnte Kommission in diesem Sinne aussprach, empfahl sie noch einige Organisations- und Verwaltungsänderungen.

Jn Folge dessen haben wir das Reglement sür die eidgenössische Eichstatte entsprechend abgeändert (amtliche Gesezsammlung IX. .l 82) und die Direktion dieser Anstalt einem Bh...siker vom Fach , nämlich Hrn.

Professor l)r. Heinrich Wild in Vern , übertragen. Raehdem wir sür die darin in nächster Zeit (Schluss des Jahres 1867 uud Jahr 1868) vorzunehmenden Arbeiten ein einlässliehes Programm ausgestellt hatten

(siehe Vundesblatt 1867, ll. 777), luden wir die Kantonsregierungen

ein , ihre Mnsterpsunde der eidgenossischen Eichstätte einzureichen , u.n dieselben mit dem neuen Urpfuude in Uebereinstimmuug zu bringen.

Am Schlusse des Jahres hatten bereits alle Kantone , mit Ausnahme von Wallis , unserer Einladung eutsproehen. Für die Qualität und Justirung der Musterpsunde ist eine bestimmte Rorm aufgestellt. Sämmtliehe Musterpfunde sollen vergoldet, naeh Erlangung eines stabilen Ge-

wichtes durch längeres Liegen im April 1868 verifizirt und daraus so-

fort den Kantonsregierungen wieder zugestellt werdeu , damit diese alsdann sür die allfällig erforderliche Verbeffernng ihrer Brobegewiehte forgen konnen. Die gleiche Sorgfalt soll später den übrigen Mnstermassen zu Theil. werden. Die Kosten der Verifikation der eingelangten Masterpsunde bestreitet die Eidgenossenschaft, wogegen diejenigen der Vergol.dung, sowie diejenigen sür Lieferung neuer Gewichte den Kantonen zur

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Last fallen. (S. .verschreiben vom 14. Oktober 1867 im BundesBlatte, lI. 778.)

Jnzwischen hat d..r Direktor der eidgenossischen Eichstätte deren kleinere Gewichtssäze bis zu 1 Kilogramm heraus unter Zuziehung eines Gehilfen verifizirt. Die übrigen Arbeiten dieser Anstalt seit deren Er.ofsnung im Oktober bestanden in der Verifikation von 15 Gewiehtftüken mit Brobemassgenanigkeit für die Eichstätte in Winterthur und in der.

Verifikation zweier Kilogramme mit hochfter wissenschastlicher Genauigkeit für Bripatbestellungen aus dem Jn- und Auslande.

Klagen über die Art und Weise der Handhabung der eidgenössischen Mass- und Gewichtsordnung sind uns leztes Jahr keine zugekommen.

Jhrer Einladung vom 8. Juli l 867, Deinen Berieht vorzulegen über die Art und Weise , wie das reine metrische Mass- und Gewichtigem in der Schweiz eingeführt werben könne." gedenken wir bei Anlass Jhres nächsten Zusammentrittes Folge zn geben.

Gesundheitswesen.

Beim Beginn des Jahres hat der Kanton Schwyz si.l.. endlich über das K o n k o r d a t sür F r e i z ü g i g k e i t des s c h w e i z e r i s c h e n Me-

.diziu alpersonals definitiv ausgesprochen, und zwar in beipflichtendem

Sinne. Obschon der Stand Luzern mit seiner Erklärung ..oeh im Rükstande war, wurde auf den 22. Juli abhin eine Konferenz derjenigen

Stände veranstaltet, welche sich bedingt oder unbedingt für den Beitritt erklärt hatten. Dieselbe ging aus die von Zug, Basel- Stadt und

Graubünden gestellten Bedingungen nicht ein, sondern verblieb bei dem Konkordate sammt Brüfnngsreglement , so wie es vorlag. Wir haben daher dasselbe , nachdem wir uns nach Art. 7 der Bundesverfassung überzeugt hatten, dass es nichts dem Bunde oder den Rechten anderer Kantone Zuwiderlaufendes enthält, in die eidgenossische Gesezsammlnng

(IX. Band, S. 98) ausgenommen. Dasselbe ist gültig für die Kan-

tone Zürich, Bern, Schwyz, Glarns, Solothnrn, Schasshausen, Appenzell A. Rh., St. Gallen und Thurgau. Später sind ihm noch beigetreten die Kantone Luzern und Basel-Stadt, worauf zu Gunsten dieses leztern auch Basel als Siz ärztlicher und pharmazeutischer Vrüsungen erklärt wurde. Die Wahl sämmtlieher Brüfnngskommissionen für die Brüsungsorte Zürich, Bern und Basel, sowie anch des leitenden Aussehufses ist durch drei, im Dezember unter dem Vorsize des Hrn. Vorstehers vom Departement des Jnnern abgehaltene Konferenzen zu Stande gekommen.

Raehdem die Pharmacopoea h e l v e t i c a nicht nur von der Bundesbehorde und den Kantonen Freiburg, Basel-Stadt und St. Gallen, Sondern auch von Bern, Glarns, Solothuru und Thurgau für Bereitung

238 Etlicher Rezepte angenommen war. hat sieh Aargau bei uns dasür verwendet, dass die erforderliehen Einleitungen zur Absehliessung eines Konkordates über Einführung einer gemeinsamen Bharmakopoe , sei es der schweizerischen oder einer andern, getroffen werden, ein Begehren , dem wir durch Kreisschreiben vom 20. Februar entsprochen haben (Siehe Bundesblatt 1867, l. 230). Jn Folge dessen fand während der lezten Bundesversammlung eine von 17 Kantonsregier..ngen beschikte Konserenz.

statt, welche die Pharmacopoea helvetica als Grundlage eines zu entwerfenden Konkordates erklärte. Die Ausarbeitung einer geeigneten Vorlage ist einer aus den Herren Regierungsrath Dr. A ck e r m a n u ,

Staatsapotheker Dr. F l ü c k i g er und Staatsrathspräsident B or e l

bestehenden Kommission übertragen.

Einem Ansucheu von Thurgau entsprechend , haben wir dafür gesorgt, dass zur Erzielung eines Konkordats über Ankündigung und Verkauf sogenannter G e h e i m m i t t e l während der Bundesversammlung legten Sommer eine Konferenz abgehalten wurde. Diese ward von allen Ständen, mit Ausnahme der Kantone Uri, Schwyz, Zug, Wallis und Gens, besucht und erforderte im Dezember eine zweite Konferenz, in welcher ein Kommifsionsentwurs unter Vorbehalt der Ratifikation der Stände mit Abänderungen angenommen wurde. Dieses neue Konkordat, dessen Zustandekommen noch zu gewärtigeu ist , bez.vekt eine gemeinsame me-

diziniseh-polizeiliche Ueberwachung der Ankündigung und des Verkaufes von Geheimmitteln.

Dem Konkordat der Kantone Zürich, Bern, Schwyz, Zug , Freiburg , Solothnrn , Basel, Appenzell , St. Gallen , Aargau, Thurgan, Waadt und Reuenburg über G e w ä h r der V i e h h a u p t m ä n g e l ist Wallis beigetreten.

Die Schweiz ist bekanntlich leztes Jahr in einem Grade, wie vorher nie, von der Eh o le r a heimgesucht wordeu , indem kaum die Hälfte der Kautone von dieser keuche vollig verschont blieb. Am verheerendsteu und hartnäkigsten trat dieselbe in den Kantonen Zürich nnd Tessi...

aus. Die Gefahr zeigte sich zuerst an der Wallisergräuze , indem im Aostathal gegen 2000 Versonen von der Cholera ergrissen wurden. Auf die diessällige Anzeige vom Departement des Jnnern des Kantons Wallis.vom 28. Juni, welche mit der Aufrage verbunden war, ob der grosse St. Bernhard gesperrt werden dürfe , verwiesen wir aus unser .Kreisschreiben vom 15. August 1866 (siehe Buudesblatt 1866, ll. 500), worin statt Sperren andere Vorsichtsmassregeln empfohlen sind. Dagegen willfahrten wir dem bald daraus erfolgten Gesuche der Regierung des Kautons Tessin um Verbot der Einfuhr von Lumpen aus Jtalien.

Die erste Anzeige von wirklieh erfolgtem Ausbruehe der Eholera in dex Schweiz ist uns am 31. Juli von Zürich aus zugekommen, wo am Tage zuvor ein 18 Monat alter Knabe gestorben war, dessen Eltern sieh mit

239 ihrem Kinde der Eholera wegen aus Rom nach ihrer Heimat , der Schwel, zurükbegeben hatten. Jndessen schienen die Folgen . die sich daran knüpften, auf wenige Fälle sich zu beschränken, indem die dortig

Medizinaldirektion am 12. August erklärte, seitdem 6. sei in dortiger

Gegend kein Erkrankuugssall der Art mehr vorgekommen, und es horen daher die Eholerabülletins, die bisher l 3 Erkrankungen, und zwar 8 mit tätlichem Ausgange gemeldet hatten , aus. Unterdessen war von unserm Departement des Jnnern sän.n.tlichen Kantonen von. Ausbruche der asiatischen Brechruhr in den Kantonen Zürich und Tessin Kenntuiss.

gegeben und ihnen das bundesräthliche Kreisschreiben vom l 5. August 1866 unter besonderer Anempfehlung der darin ermähnten Desinsektionen in Erinnerung gebracht werden. Ein ähnliches Kreissehreiben erging an die schweizerischen Eisenbahuverwaltuugen, um dieselben auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam zu machen, in den der Einschleppung und Weiterverbreitung der ...keuche am meisten ausgesehen Lokalitäten.

der Eisenbahnstationen und Eisenbahnhofe die erforderlichen Desinsektionen mit geeignetem Material frühzeitig ..nd ofters vorzuuehmen.

Rachdem die Bundesversammlung bei Anlass ihrer Schlnssuahme über

Bundesbeiträge zur Entschädigung der durch die Rinderpest verlustig ge-

wordenen Viehbesizer zu erkennen gegeben hatte , dass die Kosten sür administrative Massregeln aller A r t , Desinfektion, Hut- und Sperranordnungen u. drgl. durchaus den Kantonen zu überlassen seien, konnten .vir uns nicht eutschliessen, einem Begehren der Regierung des Kantons Tessin zu entsprechen, welches dahin ging, es mochte.. ihr die aus ihren Massregeln geg.m Einschleppung und Weiterverbreitung der Eholera.

erwachseneu Kosten abgenommen werden. Rach dem 13. August ist die.

Eholera in Zürich und in der Umgegend wieder hestiger als zuvor ausgebrochen ; sie erlosch erst im Oktober. Jm Ganzen erlagen ihr in 8 Bezirken des Kantons Zürich während der angegebenen Zeit 49..) Bersonen nnd im Kanton Tessin im 3. Vierteljahr 112 Bersonen.

Jm erstern Kanton haben über 3/5, in lezterm fast 3/5 holera-Erkranknugsfälle einen todtliehen Ausgang genommen. Jm Wallis sind von 48.

an der Eholera erkrankten Bersonen 34 der Seuche erlegen. Die Fälle in mehrern andern Kantonen, die der westliehen, mittlern und nordliehen.

Schweiz angehoren, waren von geringerer Bedeutung. Zürich hat fich.

nuumehr für den Fall der Wiederkehr der Eholera durch Bildung von Hilfskolonnen vorgesehen und dieselben auch andern Kantonen zur Ver-

sügung gestellt.

Unter den Viehseuchen hat immer noch die R i n d e r p e s t am meisten unsere Aufmerksamkeit in Anspruch genommeu. Das Gesuch einer schweizerischen Eiseubahnverwaltung um Vergütung ihrer Auslagen für Desinfektion sämmtlicher Transportwägen haben wir abgewiesen. Jhrer Einladung vom 21. Dezember 1866, ..Bericht und Antrag darüber z.....

240 Hinterbringen, ob und in welchem Masse für den stattgehabten Sehaden anlässlieh der jüngsten Fälle von Rinderpest der Bund einen Beitrag zu leisten habe," wurde durch unsern Bericht vom 17. Juli (siehe Bundes_ blatt 1867, H. 433) entsprochen. Den darin gestellten Anträgen ans

.bedingte und theilweise Entschädigung beistimmend, haben Sie uns durch

.Bundesbeschluß vom 24. gleichen Monats ermächtigt, den Kantonen St.

fallen und Graubünden einen Bundesbeitrag von Fr. 8000 zukommen zu lassen (siehe amtliehe Gesezsammlung IX. 89). Nachdem die genannten beiden Kantone sieh darüber ausgewiesen haben , dass sie den durch die Rinderpest verlustig gewordenen Viehbesizern den Schaden an Vieh, Futter, Stroh, Streue, Dünger nnd Gerätschaften bis zum .Betrage von 3/4 bereits ersezt oder die Weisung dazu ertheilt haben. Dessen wir ihnen die auf die Hälfte sestgesezte Vergütung verabfolgen.

Die Regierung von St. Gallen erhielt

,,

,.

,, Graubünden

.

Fr. 4,282. 70.

., .

.

,, 3,705.

zusammen Fr. 7,987. 70.

Jm Frühjahr brach die Rinderpest im Jnnern von Deutschland aus, namentlich im nordlichen Theile von Bauern , in den Herzoglhü.mern Sachsen - Meiningen und Koburg , im Grossherzogthum SachsenWeimar-Eisenach, im Fürstenthum Sch.varzburg-Sondershauseu und im südlichen Theile von Breussen. Man vermutete, d..ss die Eius.hleppung .oon Oesterreich herrühre, woher bedeutende Viehtransporte ans den EisenBahnen nach Frankreich und nach den Rordseehäfen für England stattgesunden hatten. Es ersolgten gegenseitig Sperren ans Sperren. Von Frankreich wurde sogar gegen die Sch.veiz gesperrt. W.r liessen uns aber dadurch zu keinen Retorsions.nassregeln verleiteu, sondern er.virkten .in kurzer Zeit durch unsere Vorstellungen in Baris Aushebung der Sperre. Durch Abordnung des Hrn. Direktor Z a n g g e r nach Deutsehland haben wir uns in den Stand gesezt, über den Umfang und den Verlaus der Seuche , sowie über die dagegen ergriffenen Tilgnugsmassregeln genauen und zuverlässigen Bericht zu erhalten , bis die Gefahr vorüber war. Die Senche kostete die genannten thüringischen und deren benachbarte Länder im Ganzen 791 Hanpt Vieh . wovon 56 gefallen sind und die übrigen getodtet .wurden . . Bauern allein hat der leztjährige Ausbruch der Rinderpest 300,000 fl. Tilgungskosten verursacht. Jm .Uebrigen verweisen wir auf den Hauptbericht des Hrn. Zangger (Bun-

desblatt 1867, ll. 373).

Da die süddeutschen Staaten eine Vereinbarung gemeinsamer Massregelu gegen die Riuderpest und gegen andere Viehseuchen in Aussieht gestellt haben und es uns von Wichtigkeit schien, zu wisseu, wessen wir uns von dieser Seite her zu versehen haben , so wollten wir uns mit der Berathung des vom Departement des Jnneru bereit gehaltenen sach-

241 .Bezüglichen Gesezentwurses nicht beeilen.

Laut einer Mittheilung der ......Mischen Gesandtschaft vom 25. Jänner l. J. ist eine solche Vereinbar.tng zwischen Baden, Bauern und Württemberg nunmehr wirklich erfolgt. Wir werden daher im Falle sein, in Beantwortung Jhrer Einladung vo.n 21. Dezember 1866 ,,zu prüfen , ob es nicht zwekmässig und notwendig wäre , gesezgeberis.he Maßregeln in Bezug auf das bei Viehseuchen einzuhaltende Versahren zu treffen", Jhnen in nächster Zeit eine bezügliche Vorlage zu machen.

Jm Kanton Freiburg und im Grossherzogthum Baden sind einige Fälle von L n n g e n s e u c h e vorgekommen. Deren Weiterverbreitung wurde jedoch dnrch Sperren von Seite der benachbarten Regierungen verhindert und die Seuche selbst an den betreffenden Orten durch strenge Massregeln der Landesregierungen schnell unterdrück. Auf ähnliche Weise wurde mit gutem Ersolg gegen die in den Kantonen Bern und Reuenbnrg zum ..Vorschein gekommene Maul- und K l a u e n s e u c h e versahren. J.n Allgemeinen war der Gesundheitszustaud des Viehes in der Schweiz, so weit er zu unserer Kenntniss gelangt ist, vortrefflich.

Jn Zürich hat vom 2. bis 7. September der lll. interuationale t i e r ä r z t l i c h e K o n g r e ß unter dem Vräsidium des Hrn. Direktor Zangger stattgesunden. Es haben, grosstentheils von den betreffenden Regierungen selbst abgeordnet, Fachmänner aus Baden , Bayern , Belgien , Dänemark, Frankreich, Grossbritannien, Hamburg, Jtalien, den Niederlanden, Oesterreich, dem päpstlichen Kirchenstaate, Breussen , Rumänieu, Russland, Sachsen, Serbien, der Türkei, Ungarn und Württemberg ausser Schweizern daran Theil genommen. Zu seiner Begrüssung wurde von uns der Vorsteher des Departements des Junern,

Hr. Bundesrath Dr. ...schenk , abgeordnet. Die Hanptgegenstände der

Berathuugen und Beschlüsse dieses Kongresses waren : die .Rinderpest, die Lung..nseuche, die Fleischschau, das tierärztliche Unterriehtswesen , die Organisation des Veterinärwesens und die Bezeichnung des Sizes des nächsten, im Jahr 1870 abzuhaltenden Kongresses, wozu Brüssel bestimmt wurde.

Interkantonale Grenz- nnd Gebietsverhältnisse.

Was die Grenzstreitigkeiten zwischen Appenzzell A. Rh. u n d

Appenzell J. Rh. betrifst, hat der Anstand zwischen den Gemeinden

Reute und Hirschberg, bezüglich des Holzerswaldes, durch gütliche Verstäudigung über Expropriation des zu einer Strassenanlage erforderlichen

Grundstükes der Witwe Hohl-Eugfter seine Erledigung gesunden. Da-

gegen sind die Streitigkeiten über die übrigen Gegenden von Rente, Hirsehberg uud Oberegg, sowie über die rheinthalischen Waldungen, über.

die sogenannten eremten Güter u. s. w. nicht zum Abschlusse gelangt, wiewohl der dafür bestellte eidgenossische Kommissär, Hr. Landamman...

242 Aepli in St. Gallen, Allem aufbot, ein befriedigendes Ergebniss zu erzielen. Derselbe hielt am 19. August eine Konferenz mit Abgeordneten von Jnnerrhoden und am 2. September eine solche mit Abgeordneteu von Ausserrhoden , ohne dass der Erfolg feinen Erwartungen eutSprach. Die Regierung dieses leztern Kantonstheils legte Werth darauf, die ihr zur Kenntniss gebrachte vierte und lezte Denksehrist Jnnerrhodens vom 4. November 1864, welche wesentlich nur eine Erwiderung der ausserrhodischeu Denkschrift vom 25. September 1 862 ist und keinem neuen Schlusssäze enthält , durch ihren Anwalt , Hrn. Dr. Weder in St. Gallen, einlässlich zu beantworten.. Jn Folge dessen ist die Behandlung der Schlussanträge des eidgeuossiseheu Kommissariates und deren vorläufige Mittheiluug an beide Parteien zur Vernehmlassung verschoben, dabei jedoch dem Stande Appeuzell A. Rh. moglichste Beschleunigung der von ihm angekündigten vierten Rechtsschrist empfohlen worden.

Aus wiederholte Mahnungen ist endlieh , jedoch erst im Lause des Jahres 1868, eine Beantwortung des bernischen Klagmemorials von

Seite der Regierung des Kantons Wallis , betreffend die. streitigen Grenzen der G e m m i und des S a n e t s eh , eingelangt.

Bundesbeiträge für Zweke schweizerischem Gesellschaften i.n Jnlande.

Dem s c h w e i z e r i s c h e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n V e r e i n ist der zugedachte Bundesbeitrag von Fr. 8700 verabsolgt worden, und zwar sür folgende besondere Zweke.

..... Fr. 2000 sür die schweizerische Milchproduktenausstellnng hat der erwähnte Verein dem schweizerischen landwirthschastlichen Verein als Faehverein zugestellt. Diese Ausstellung, von Kantonsregierungen ebenfalls mit Fr. 2070 unterstüzt , fand in Bern statt und dauerte vom 1. bis 11. September. Laut dem darüber erschienenen Generalberiehte wurde die Ausstellung von 209 Ausstellern aus 16 verschiedenen Kantonen mit 454 Stüken, beziehungsweise Sammlungen (Käse, Butter, Zieger, Milchzuker, Geräthe, Milch n. dgl.) beschikt und die Bräunensumme von Fr. 2520 107 Ausstellern aus 11 verschiedenen Kantonen zuerkannt.

b. Fr. 1000 sür das pomologisehe Bilderwerk. Von diesem Werke Die Ausgabe des Vereins dasür belies sich auf Fr. 2324. 10 Rp.

ist das 5. Heft erschienen und das 6. nahezu abgeschlossen.

c. Fr. 2500 sür Forschungen nach fossilen Düngstossen und agrikulturchemische Uutersuehungen. Die dafür niedergesezte Kommission von 5 Mitgliedern war laut dem Berichte der Vereinsdirektion in voller

Tätigkeit, deren Ergebniss ist jedoch bisher nur von einem Mitgliede, von Hrn. Dr. B i e e a r d in Zürich, zur Kenntniss gebracht worden.

Es

.-

243 geht daraus hervor, daß sosstle Düngstofse in Steinbach bei Einsiedeln (Danton Schwr,z), am Kaiserstuhl in Obwaldeu und im St. .gallischen

Rheinthale zu Oberriet, Kobelwald, Rüti, Bnchs, Glatt u. s. w. vor-

hangen sind, mitunter in ziemlich betrachtlichen Lagern. Hr. Bieeard schält den Werth dieser Düngmittel auf Fr. 3 per Zentner, während er die Gewinnungskosten aus hochftens Fr. 1 berechnet. Die Auslagenrechnung des Hrn. Bieeard für Reisen, Materialuntersuchungen und chemische Analysen belief sich aus Fr. .)36. Die übrigen Kommissionsmitglieder sind mit ihren Berichten und Rechnungen noch im Rustaude..

Der Bundesbeitrag für Forschungen nach fossilen Düngstossen und für agrikulturehemische Untersuchungen ist daller auch leztes Jahr grösstentheils uuverwendet geblieben.

. d. Fr. 2700 für statistische Arbeiten über den schweizerischen Obstund Weinbau. Fr. 500 d..von stnd für Bearbeitung und den Druk einer die Weinbaustatistik enthaltenden Broschüre bestimmt , wosür de.e schweizerische landwirthschastiche Verein seinerzeit eine besondere Kommission niedergesezt hat. .Diese Arbeit ist nun sertig und wird im Druke , dem sie nächstens übergeben wird, 8-10 Bogen ausmachen, wodurch der Kredit von Fr. 500 erschopft wird.

Die übrigen Fr. 2200 hat der schweizerische landwirthschastliehe Verein dem betreffenden Fachvereine, nämlich dem schweizerischen Obstund Weinbauverein, zukommen lassen. Eine von diesem leztern niedergesezte Kommission, bestehend aus den Herren Handelspartner Zimmermann in Aarau (für die Kantone Bern, Solothurn, Basel und Aargau), Haudelsgärtner B o s s a r d in Pfäffikon (sür Zürich, Luzern , Schwyz, Uuterwalden und Zug) und Landwirth V fau-S chellen b e r g im

Ehristenbühl (sür Schaffhausen , Appenzell, St. Gallen, Graubünden

und Thurgau) hat leztes Jahr ein ziemlich reiches Material zur BeSchreibung aller vorzüglichen und empsehleus.verthen Obstsorten sämmtticher obstbautreibender Kantone der Schweiz gesammelt, um dieselben durch deu Druk allgemein bekannt zu machen. Daneben ist Hr. PsauSchellenberg mit der Bearbeitung der ihm übertragenen pomologisehen Statistik, sowie Hr. Regierungsrath W a s s a l i , welcher die Obstbaustatistik übernommen hat, mit deren Bearbeituug ebenfalls ziemlich vorgerükt. Für Sammlung, Dichtung uud Bearbeitung dieser sehr umsang-

reichen zwei Gegenstände aus dem Gebiete der Thätigkeit des schweife-

rischen Obstbauvereins wurde der Buudesbeitrag vollständig verwendet.

e. Fr. 500 sür Bearbeitung einer landwirtschaftlichen Breiss.hrist. Die Hauptversammlung des schweizerischen landwirtschaftlichen Vereins bestimmte als Breisschrist eine ^Anleitung zur landwirthschaftlichen Buch und Rechnungssühraug sür deu kleineru und mittleru schwererisehen Landwirth." Die nach ersolgter Ausschreibung eingegangenen 4 Arbeiten unterliegen uoch der Begutachtung einer Kommission von Fach-

244 ..nannern, aus deren ...Bericht die Direktion des Vereins in nächster Sizung ..ibex Zuerkennnng eines ersten Breises von Fr. 300 und eines zweiten von Fr. 100 entscheiden soll.

Sämmtliehe Einnahmen des schweizerischen landwirtschaftlichen Vereines im Jahre 1867 beliesen sich mit Jnbegriff des Saldos von

1866 aus . . . .

die wirkliehen Ausgaben aus.

.

.

. Fr. 24,606. 12 Rp.

,, 17,611. 41 ,,

Sein Rechnungsjahr sehliesst also mit einem Einnahmenüberschuss v o n .

.

.

.

.

.worin indessen die unmittelbar bevorstehende Ausgabe von Fr. 500 sur die Weinbaubrosehüre und Fr. 500 sür die Breisausgabe, sowie un-

Fr.

6,994. 7 1 R p .

gefähr Fr. 1500 als muthmassliches Reehnungsbetressniss von 4 Mitgliedern der Kommission sür Erforschung fossiler Düngstosse iubegriffen sind.

...ach Abzug dieser

.

.

.

.

. ,,

2,500. --- .,

würde sich die Mehreinnahme auf .

.

. Fr. 4,494. 71 Rp.

beschränken, während das Vereinsvermogen am Ende des Jahres 1866

Fr. 6261. 77 Rp. betrug.

Der schweizerische landwirtschaftliche Verein hat am Ende des Jahres sein Begehren wiederholt, es mochte sür Einführung einer land-

w i r t h s e h a s t l i c h e n Unterriehtsabtheilung bei der eidgenössischen

polytechnischen Schule geborgt werden. Diese Frage ist in so weit vorbereitet , als eine Kommisston von Fachmännern die wissenschastliehen Anforderungen an eine derartige Uuterriehtsabtheilung des eidgenössischen Bolyteehnikums, deren organischen Zusammenhang mit der bereits bestehenden Forstschule und ihre finanzielle Tragweite gutachtlich sestgestellt hat.

Ebenso haben mit der Regierung von Zürich bereits Verhandlungen bezüglich der vom Kanton .Zürich zu übernehmenden Leistungen an die

neue Anstalt stattgesuuden. Die lezte diesfällige Anfrage vom 11. De-

zember ist erst kürzlich beantwortet worden , was bei den seither im Kanton Zürich eingetretenen Ereignissen begreiflich ist.

Dem ursprünglich vom ,,Verein schweizerischer Landwirthe" gestellten und von dessen Nachfolger, dem schweizerischen landwirtschaftlichen Verein, unterstüzten Ansuchen um allseitige und gründliehe Untersuchung der Frage, wie die s e h w e i z e r i s e h e B s e r d e z u e h t zu heben und zu verbessern sei , ist, nachdem sich die Bundesversammlung dureh ein Bostulat damit einverstanden erklärt hatte, sowohl von Seite des Deparlements des Jnuern, als des Militärdepartments in unpassender Weise entsprochen worden , so dass wir in den Fall kamen , Jhnen darüber lezten Winter Ber.cht und Antrag zu hinterbringen (s. Bundesblatt

245 1867, lll.. 105).

Sie haben sich mit der vorgeschlagenen Art und den Mitteln der Verbesserung der schweizerischen Vferdezucht durch Schlußnahme vom 19. Dezember im Allgemeinen einverstanden erklärt, uns aber, um vollständige Gewissheit über die ..Bereitwilligkeit der Kantone zur Mitwirkung bei Hebung der einheimischen Bferdezucht durch Einführnng halbenglischen Blutes zu erlangen, mit den erforderlichen Unter-

Handlungen beauftragt (s. Bundesblatt 1868, I. 1).

Die a l l g e m e i n e g e s e h i c h t f o r s c h e n d e G e s e l l s c h a f t der S c h w e i z hat für das von ihr übernommene s c h w e i z e r i s c h e Uxk u n d e n r e g i s t e r wieder den üblichen Bundesbeitrag von Fr. 3000

bezogen. Jhre diessällige Drukarbeit ist von Rr. 1671 der UrkundenAuszüge bis 1803

oder mit andern Worten, vom Zeitalter von 1130

bis zum Jahr 1145 vorgerükt. Damit schliesst der L Band ab, der

ans 4 Hesten Tei.t und einem Hefte Orts- und Versonenverzeichniss besteht. Gegenwärtig ist das 1. Heft des ll. Bandes unter der fresse..

Jm Uebrigen ist die gedachte Gesellsehast mit der Fortsezung ihres Jahr-

buches, betitelt "Archiv", wovon der XVI. Band erschien, und ihrer Vierteljahrssehrist .,der Anzeiger", sowie auch mit Anordnung einer verbesserten Ausgabe des bernisehen Ehronisten Justin g e r beschästigt gewesen.

Sie hat von den Fr. 3000 Buudesbeitrag, den sie bezog, verwendet: für Reisen (Archive in Aarau, Zürich, Zug, Luzern, Engelberg, Karlsruhe, Freiburg, Reuenburg und

Besancon) . . . .

für Entschädigung der Mitarbeiter

.

.

. F r . 526. 4 5 Rp.

., 374. 70 ,,

.

.

.

.

für verschiedenes Anderes . . .

.

.

für die Redaktion und Korrekturen

für den Druk

.

.

,,

840.

--..

,.

.,

490. ---

,,

,, 412. 10 ,,

zusammen Fr. 2,643. 25 Rp.

Am Schlusse des Jahres fanden wir uns veranlasst , der Gesellschaft neuerdings einzuschärsen, sie mochte dafür sorgen, dass der BundesBeitrag ausschließlich für das Urkundenregister verwendet werde, das bekanntlich vom Jahre 700 bis 1353 (bis znm Bund der Vlll alten Orte) reichen soll.

Vom s c h w e i z e r i s c h e n Kunst v e r e i n sind die sür ihn bestimmten Fr. 2000 ebenfalls wieder bezogen und zum Ankauf eines Gemäldes der lezten schweizerischen Kunstausstellung verwendet worden.

Die

Wahl fiel auf Rr. 296 des Ausstellungskataloges, betitelt ,,eine Ge-

meindeversammlung" von Albreeht A n k e r zu Jns.

An der Verloosung desselben nahmen diejenigen Sektionen des schweizerischen Kunstvereins Theil, welche bei frühern derartigen Verloosungen vom Glüke übergangen

....46 worden stnd. Das im legten Geschäftsbericht erwähnte Gemälde von h o h l e r ist seither durch das Loos unveräußerliches Eigenthum des KunstVereins in Basel geworden.

Die g e o l o g i s c h e k o m m i s s i o n der schweizerischen natursorschen.den Gesellschaft hat leztes Jahr sur Fortsezuug der grosseu geologischen .Karte der Schweiz sechs Geologen mehr oder weniger im Felde beschästigt. Hr. J a e .. a r d vervollständigte die zur Herausgabe des XVI.

Blattes ersorderlichen Aufnahmen. Hr. Gillieron sezte seine Arbeiten in den Freiburgeralpen fort.

Hr. K a u f m a n n bearbeitete theils den ins VIII. Blatt fallenden Theil des Kautons Ber.. , theils dehnte er seine am Bilatus angefangenen Untersuchungen aus aus die ins XIII. Blatt fallenden Gebirge der. Kauto..e Ludern und Obwalden.

.Hr. Mösch hat die dem Aargau augehorigen Theile des VIII. Blattes

bearbeitet und die Untersuchung der nördlichen Gebirge von Glarus auBesangen, zur Ergänzuug des vor längerer Zeit von Hrn. E s eh er grossentheils ausgenommenen IX. Blattes. Hr. Theobald hat seine Ansnahmen im Vorderrheiuthal sortgesezt und Hr. G e r l a e h mehrere Wochen ans Ergänzung und Berichtigung des in nächster Zeit znr Verosfeutlichung bestimmten XXII. Blattes verwendet. Jm Laufe des Jahres hat die 3., 4. und 5. Lieferung des Wertes die Bresse verlassen, wodurch die Kasse der Kommission so in Zuspruch genommen .wurde, dass einstweilen daraus verzichtet werden musste,. eine uene Lieferung zum Druke zu besordern. Die finanziellen Verhältnisse der Kommissson gestalteten sieh nämtieh folgendermaßen : Fr.

Rp.

E i n n a h m e n . Saldo der Rechnung von 1866 .

1,281. 60

Bundesbeitrag sur 1867 .

a u s g a b e n : Reisegelder an Geologen

.

.

.

8,000. 9,28l. 60 . 2,450. -

Drurkosten der 3. Lieferung, Schluss-

re.hnnng t ,59 l. 35 ,, ,, 4. Lieferung .

. 5,l15. 50 ,, ", 5. Lieferung .

. 2,928. 55 Farbentafel der Karten .

.

165. --An das eidg. Stabsbüreau für 800 Kopien vom XI. und XVI.

Blatte 304.

^ Bostgebühren des Kassiers . .

13. 12,567.40 Der uach Abzug obiger . . . . . 9,28l. 60 sich ergebende Rükschlag vou 3,285. 80 wurde durch einen Vorschuss der Zentralkasse der schweizerischen natur-

247 forschenden Gesellschaft gedekt. Jn Folge der Verkeilung ihrer Liefexungen an geologische Anstalten anderer Länder ist die schweizerische .geologische Kommission tauschweise in den Besiz mehrerer grosserer geologischer Werke des Auslandes gelangt , die sie alsdann der Bibliotl.ek der eidg. polytechnischen Schule zum Geschenke gemacht hat.

Die m e t e o r o l o g i s c h e K o m m i s s o n der schweizerische.. uatur-.

forschenden Gesellschast hat ihre Beobachtungen ununterbrochen sortgesezt.

Die Sternwarte des eidg. Bolntechnikums in Zürich, welche als meteorologisch.. Zentralstation die eingelieserten Mouattabelleu der übrigen Stationen zu prüfen und zu berechnen, daraus übersichtliche monatliche Zusammeustellungen zu bilden und zum Druke zu besordern hat, nimmt für diese Arbeiten die Zeit von 2 Assistenten unter Leitung des Direktors, Hrn. Professor W o l f , fast ganz in Anspruch . so dass denselben daneben kaum noch Zeit übrig bleibt , einzelne werthvolle Beobachtungen alterer Zeit übersichtlich zu ordnen und, wie es lezthin mit den vierzigjährigen Beobachtungen des Rathsherrn Merian in Basel geschahen ist, durch den Druk allgemein benuzbax zu machen. Dass die Gelehrten in der That die Veröffentlichungen der schweizerischen meteorologischen Kommisston , die am Ende des Jahres bis zum Maihefte vorgerükt waren ,.

für die Wissenschaft zu Ruz..u zu ziehen wissen, zeigen die neuesten Arbeiteu der Herren Blantamour, Gautier, Dove, Mühri. u. s. w. Weitaus die grosse Mehrzahl der Beobachter ist dem Unternehmen das ganze Jahr

hindurch treu geblieben ; es mussten lediglich für einige Bergstationen kleine

Gratifikationen ausgesät werden. Ueberhaupt nimmt die Schweiz iu deui immer weiter über alle zivilisirten Länder sich ausbreitenden grossen Reze meteorologischer Stationen bereits eine ehrenvolle Stellung ein.

Fr.

Die meteorologische Kou..mission hat leztes Jahr e i n g e n o m m e n : an. Baarsaldo vom Jahre 1866 .

.

.

.

.

.

.

.

p .

5,93.). 82

,, Bnudesbeiträgeu für 1867 . . 11,000. ,, Abonnementsgeldern

. . . .

1,000. ---

17,939. 82 a u s g e g e b e n . Honorare und Gratifikationen sür Auge-

stellte d e r Zentralanstalt

Gratifikationen stationen

für .

.

.

.

.

einzelne Beobachter aus Berg.

.

.

.

.

.

sur Druk und Lithographie .

.

.

.

.

3,380. ..--

.

6,608. 10

sür Jnstrnmente und Reparaturen .

.

.

.

Büreankosten, Buchbinder und verschiedenes Anderes

350. ---

925. 0 5 607. 82

11,870. 97 Bundesblatt. Jahrg. XX. Bd. II.

17

248 Hier ergibt sich also, wenn man von den

Fr. 17,939. 82 Rp. Einnahmen die ausgegebenen ,, 11,870. 97 ,. abzieht, ein Uebersehuss von Fr. 6,086. 85 Rp. zu Gunsten der Fortsezung im Jahr 1868.

Das Unternehmen der mitteleuropäischen Gradmessung hat sieh durch den Anschluß des russischen Kaiserthums, Spaniens und Portugals und m Folge der von Frankreich zugesicherten Mitwirkung so erweitert, daß die zweite allgemeine Konferenz in Berlin ihm sortan den Ramen eu-

ropäische G r a d m e s s u n g beilegt. Was den Antheil der Schweiz

daran betrifft, ergibt sich aus den Mittheilungen der g e o d ä t i s c h e n K o m m i s s i o n der schweizerischen natursorschenden Gesellschaft, dass aueh leztes Jahr unser Land mit den Arbeiten der andern Länder Schritt gehalten hat.

Die T r i a u g u l a t i o n s a r b e i t e n wurden unter der .Leitung von Herrn Oberingenieur D e n z l e r und unter Mithilse der Herren Jngenie.ure G e l p k e und L e c h n e r zum Abschlusse gebracht.

Bei der definitiven Berechnung des schweizerischen Dreieknezes , zn der nun übergegangen wird, mnss es sich zeigen, ob vielleicht da oder dort noch ein Winkel der Nachmessung bedarf. Aber von Belang werden solche Racharbeiten kaum werden , da die von Hrn. Denzler gemete vorläufige Rechnung in Bezug ans die Ansehlnssseiten mit dem Anslande bereits zu sehr befriedigenden Ergebnissen geführt hat.

Die a s t r o n o m i s c h e n A r b e i t e n der geodätischen Kommission haben damit begonnen, dass Hr. Brofessor B l a n t a m o u r zwei Monate lang auf Rigikulm stationirte, um einerseits aus diesem hohen Zentralpunkte unsers Landes mit dem Bendelapparate die Jntensität der Schwere zu bestimmen und andererseits aus telegraphisehem Wege denselben naeh feiner geographischen Länge mit den Sternwarten in Zürich nnd Renenburg, wo die Herren Direktoren Wolf und Hirsch die korrespondirenden.

Beobachtungen besorgten, zu vergleichen. Die eidgenossisehe Telegraphendirektion überliess den Beobachtern während den Raehtstunden geeignete Linien und ging ihnen beim Bau von Ergänzungsstreken an die Hand.

Durch dieses Zusammenwirken wurde es moglich, eine sehr langwierige und kostspielige Operation zum Abschlusse zu bringen. Aus den drei verbundenen Stationen wurden an 100,000 Zeichen registrirt, aus deren bereits an Hand genommener Berechnung zweifelsohne Ergebnisse von gewünschter Genauigkeit hervorgehen werden.

Daneben hat die Kommission nieht versäumt , das ihr übertragene Rive E l e m e n t erster ...Ordnung dnrch die Herren Hirsch und B l a n t a m o u r und durch die von ihnen angestellten Herren Jngenieure B e n z und Schon h o l z e r weiter zu führen. Ausser einigen Kontrolarbeiten sur die Bolzone vom Jahre 1866 kam das für den Anschluß mit dem Ausland so .gichtige Bolhgon Bern, Herzogenbuchsee , Olten,

.....

249.

Aaxau, Brugg, Friek , Rheinfelden , Basel, Delsberg, Dachsfelden, Soneeboz, Biel und Bern zu Stande, so dass nun reichlicher Stoff zur .Bearbeitung eines zweiten Heftes des schweizerischen Nivellements vorliegt.

Die erwähnten drei verschiedenen grossen Arbeiten haben den dasür aus der Bundeskasse ausgesezt gewesenen Kredit von Fr. 15,000 völlig erschopst. Dieser Bundesbeitrag wurde verwendet wie folgt:

für Trianguiationsarbeiten . . . . F r . 5,947. 45 ,, die Längenbestimmung Rigi-Zürich-Neuenburg . ,, 1,082. 55 ., Jnstrumente . . . . . . , , 502. 50 ,, das Nivellement . . . . . , ,, Vertretung der schweizerischen Kommission bei den Konferenzen in Berlin und Wien, für

Sizungen u. s..w.

.

.

.

, 5,344. 75

. ., 2,122. 75 Fr. 15,000. ---

Die Schiussrechnung der Triangulationsarbeiten und ein Theil der Kosten für .Längenbestimmungen konnte aus Mangel an Kredit nicht mehr.

bestritten werden.

Die Schweiz ist in der permanenten Kommission, deren Mitgliederzahl leztes Jahr von 7 auf 9 erhoht wurde, sortwähreud durch ein Mitglied (Direktor Hirsch) vertreten. An der lezten Konferenz für die europäische Gradmessuug haben 14 Staaten Theil genommen. Dieselbe dringt bei den betretenden Staaten neuerdings aus Anwendung der Operationsmethode von der Mitte aus für geometrische Nivellements und auf Feststellung der mittleru Hohe des Meeres durch Anbringung von Registrirappaxaten an möglichst vielen Küstenpunkten.

.

Vollziehung der Uebereinkünfte ni.i.t auswärtigen Staaten über literarisches, künstlerisches und gewerbliches Eigenthum.

Leztes Jahr haben gemäss der mit F r a n k r e i c h abgeschlossenen Uebereinkunft aus Begehren dortiger Eigentümer folgende Einschreibungen bei den zuständigen schweizerischen Amtsstellen zur Erlangung des Schuzes gegen Rachdruk oder Nachmachung stattgefunden.

A. Literarische Werke

.

.

.

.

.

.

180,

sämmtlich bei der schweizerischen Gesandtschaft in Baris eingetragen.

Uebertrag 180,

2.50

Uebertrag

180,

B. künstlerische Werke (musikalische Kompositionen, Zeiehnungen, Gemälde, Bildhauereien, Stiche, Litho-

graphien u . dgl.) .

.

.

.

.

. 547,

(ebenfalls bei der schweizerischen Gesandtschaft in Baris eingetragen).

C. Fabrik- oder Handelszeichen .

.

.

.

(beim eidg. Departement des Jnnern eingetragen).

I). Fabrikzeichnungen

.

.

.

.

.

.

zusammen

12,

739.

Dadurch ist die Zahl der Einschreibung literarischer und künstlerischer Werke Frankreichs auf 7999 , diejenige der franzosischeu Fabrik- und Handelszeichen ans 19 gestiegen , während für sranzosische Fabrikzeichnungen noch nie der Schuz der Schweiz in Anspruch genommen wurde.

Bekanntlich ist am 25. April 1867 eine ähuliche, jedoeh aus literarisehe und künstlerische Werke beschränkte Uebereinkunst mit B e l g i e n tu Kraft getreten. Der dadurch den dort erschienenen Werken gegen schweizerischen Rachdruk zugesicherte Schuz ist in einem einzigen Falle, und zwar durch Eintragung eines Buches beim schweizerischen GeneralKonsulate zu Brüssel, in Anspruch genommen worden.

Pariser Weltausstellung von

1867.

Darüber ist vom schweizerischen Generalkommissariate ein Adminiftrativbericht und von Hrn. Brosessor Bolleh ein technischer Berieht in unserm Austrag erschienen. Wir erlauben uns daher, bezüglich des Verlaufes der legten internationalen landwirthsehastlichen Gewerb- und Kunstausstellung sammt Zugehor aus diese beiden gedrukten Berichte zu verweisen. Ueber die kosten, welche allerdiugs die ersten Voranschläge überschritten, wird Jhnen ein besonderes Nachtrags kreditbegehren nähern Aussehluss ertheilen.

Uebereinkunft über Fischerei.

Zur Verhütuug des Sälmlingsanges im Rheiue .var im Jahre 1841 zwischen Basel-Stadt, Basel..Landschast, Aargau, Frankreich und Baden eine Uebereinkunst getroffen worden, die im Jahr 1866 von den ge..

nannten Rheinuferstaateu erneuert und weiter ausgedehnt werden wollte.

Wir haben aus Begehren des Standes Aargau dem Departement des Jnnern Auftrag zur Leitung der dazu ersorderlicheu Konferenzen ertheilt. Jn Folge dessen haben seither drei Konferenzen stattgesundeu,

wei am Sehlusse des Jahres 1866 und eine im April 1868. Jn der

251 ersten .Konferenz, die von den Ständen Zürich, Bern ,. Luzern , Solothurn, Basel, Schasshausen und Aargau besehikt war, wurde der von Baden vorgelegte Entwurf einer Uebereinkunft. betreffend ..Erhaltung und Vermehrung des Bestandes an Fischen, besonders an Salmen und Lachsen, im Rhein und in dessen Rebenflüssen , berathen , was zu einigen Abänderungen und zur Riederseznng einer kommission sür Hinterbringung eines neuen Entwurfes führte. Dieser erlitt in der zweiten Konferenz ebenfalls einige Aenderungen. Das Ergebniss davon wurde den betheiligten Kantonen alsdann m.t der Einladung zur Kenntniss gebracht,

sieh über die Frage des Beitrittes und der Genehmigung bis Ende

Februar 1867 auszusprechen. Die diessälligen Erklärungen der Kantone sind erst in der zweiten Jahreshälfte vollständig geworden und haben mehrere Abänderuugsanträge involvirt, so dass, nachdem dieselben sämmtlichen betheiligten Kantonen mitgetheilt .x.aren , eine dritte Konferenz.

nothwendig wurde, die wegen Erkrankung eines Kommissionsmitgliedes.

aus das lausende Jahr verschoben werden musste.

Bolhtechnische Schule.

I. L e i s t u n g e n u n d F r e q u e n z d e r A n s t a l t .

Die Zahl der Vorlesungen und Uebuugsknrse während des Schuljahres 1866/67 betrug im Wintersemester 164, im Sommersemester 142.

(Siehe über das Detail die programme der Anstalt). Die grossern Exkursionen fanden gemäss dem repidirten Reglement nicht mehr in der Mitte des Sommersemesters , sondern erst nach Schluss des Jahreskurses statt.

Die

G e s a m m t z a h l der Theilnehmer am Unterrichte

(Schüler

und Auditoren) betrug 681. Hiebel ist nach bisheriger Uebung nur die Durchschnittszahl der Auditoren des Winter- und Sommersemesters den Schülern zugerechnet. (Siehe unten snb Auditoren die richtigere Berechnung.)

Regelmäßige S c h ü l e r zählte die Anstalt 551. Davon waren.

243 Schweizer und 308 Ausländer, welche sieh in nachfolgendem Verhältnisse . aus die verschiedenen Abtheilungen der Schule vertheilen:

252

Fachschule.

Bauschule

.

.

.

.

Schweizer.

.

.

.

Jngenieursehnle .

Mechanisch^technische Schule

.

. .

Ehemiseh-technische Schule . . .

Forstschule

. . . .

.

Sechste Abtheilung . . . . .

Mathematischer Vorbereitung....^^

36 44 56 25 21 24 37 243

Ausländer.

Total.

16 101 105 34

52 145 161 59 24 30 80 551

.^

6 43 308

25....

Die 243 S c h w e i z e r vertheilen stch auf die einzelnen Kantone .und die verschiedenen Sektionen wie folgt: ^

^

.-

Danton.

^

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Zürich ^

.

^

Beru

.

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.

^

.

.

.

.

.^

.

.

....

.

.

Aargau ^ Graubünden

. . .

St. Gallen

. . .

Reuenburg Solothurn

. . .

......hurgau . . . .

Hessin

Waadt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

10 6 1 1 3 3 2 -

-

1

.^ehasfhausen . . .

Vasel-Stadt . . .

.Ludern . . . . .

Freiburg

...^ .

.

.

^ ^.^

.

.

.

.

.

6

1 7 4 2 1 3 6 1 2 1 1

. . . .

Basel^andsehaft . .

^..^ .. ^ Genf

3 2

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

....

.

^ .

2 1

-

.

1 1

Appenzell . . . .

Schw^

.

.

.

Glarus

.

.

.

.

.^

1 -

-

-

18 10 4 3 1 2 1

4 4 .^ 1 2 1

-

2 3

-

2

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2 1 4 3 1 3

2 4 2 1

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4 15 60 30 1 4 16 2 15 2 2 14 1 3 14 4 11 4 1 10 2 10 3 10 3 9 t .^ 1 1 7 2 2 6 ^ 1 4 4 1 2 2 1 1 24 37 243

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36 44 56 25 21

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.254 Die 308 A u s l ä n d e r vertheilen sich auf die verschiedenen Staaten ^..

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Deutschland : a. Norddeutscher Bund

^ b. Süddeutsche Staaten

3 13 22 2 12 21

7 4

15 20

5

4 14 16 2 9 8 1 12 5 1 11 5 2 1 2 3 1 1 1 1 1 1 1

4 6 6 2

1

l -

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5 52 10 4..)

Oesterreieh : a. Deutsch Oesterreieh

-

-

1

6 47

2

2 l 5 5 2 2

b. Ungarn mit Rebenländern

.

. .

c. Bohmen

.

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.Boten und Lithanen .

Russland und Finnland .Schweden undRorwegen Holland und Luxemburg .Dänemark

. . . .

Frankreich

. . . .

Jtalien

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England

. . . .

Spanien

. . . .

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43 26 31 25 4 8 1 2 1 3 1 2 1 2

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Griechenland nnd Donaufürstenthümer Rordamerika Brasilien Ostindien

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1 3 --.

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2 3

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1

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16 101 l 05 34

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3

5 2 2 4 6 43 308

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1 1

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255 Als A u d i t o r e n benuzten im Berichtjahre die Anstalt.

im Wintersemester 160, darunter 78 Studenten der Hochschule.

,, Sommersemester 100 , ,, 56 ,, " ,, Von dieser Auditorenzahl im Winter und Sommer die Hälfte mit 130 den Schülern zugezählt, gibt die im Eingang erwähnte Gesammtfrequenz. Diese bis anhin in unsern Berichten beobachtete Zahlung ist indessen nicht ganz genan. Unter den Auditoren des Sommersemesters.

sind nämlich 40 (darunter 24 Studenten der Hochschule), die auch schon im Winter am Bolhtechnikum Knrse als Auditoren horten und somit in

den 160 Zuhorern des Wintersemesters mitzählten. Ju Wirklichkeit

zählte demnach die Anstalt 220 Zuhorer, wovon 110 Studenten der Hochschule.

Die Gesammtzahl aller Theilnehmer am Unterrichte betrüge nach dieser genauen Berechnung somit

551 Schüler.

220 .Auditoren.

Summa 77l , oder nach Abzug der Studenten der zürcherischen Hochschule 661.

Die Frequenz der Anstalt ist in diesem Schuljahre der vorjährigen fast gleich geblieben und in der That sehon eine so zahlreiche, dass weitere erhebliche ...Steigerung, zumal in den überfüllten Sektionen der Mechaniker und Jngenieure, nur von Rachtheil für die Schüler selbst und die Durchseh n i ttsresultate der Kenntniss- und Fertigkeitsneignung begleitet sein müsste. Die Hauptresultate der Studien an einer technischen Sehule bestehen eben uieht nur in Kenntnissen, sondern auch in Fertigkeitsaneignungen, welche zu erwerben sind und wesentlich anf An.leitung und individuelle Jnstruktion der einzelnen Schüler beruhen, alkokeineswegs nur vom Anhor..n von Vorträgen abhängig sind. Bei überfüllten Räumen und zu grosser Zahl der zu Unterrichtenden müssten gerade d i e s e Resultate desshalb uothwendig sinken, da nach der bezeiehneten Richtung selbst der Krast der ausgezeichnetesten Lehrer bestimmte Schranken gesezt sind nnd Vermehrung von Assistenten doch nicht die gleichen Resultate verbürgt. Wir dürfen demnach mit grosserm Nachdruke als je wiederholen, dass zumal für die Jngenieur- und die mechanische Abtheilung eine weitere Steigerung der Schülerzahl durchaus nicht erwünscht ist. Raeh dieser Richtung, wie nach andern, wird ein genaues Einhalten der Vorbedingungen des Eintrittes, wie dieses im neuen Reglement angestrebt ist, nur gute Früchte tragen. Uebrigens wirl.. auch die stete Vermehrung der technischen Unterrichtsanstalten einerseits und der Rüksehlag andererseits, den allzu starker Zug nach dieser Richtung mit der Zeit hervorbringen muss, dasür sorgen, dass die Freguenzverl.ältnisse bald eher etwas zurükgehen, als noch weitere Steigerung erfahren dürsten.

256 H. Fleiss und Disziplin.

Raeh der Richtung des Fleisses und des ganzen Verhaltens der Studirenden ergibt dieses Schuljahr vorzugsweise günstige Resultate.

Wegen Storung der Schulordnung oder sonstiger Vergehen ausserhalb der Schule musste auch nicht eine Disziplinarstrafe angewendet werden.

Das Resultat hinsichtlich des Fleisses ist gleichfalls günstig.

Aus 551 Schüler wurden nur 65 M a h n u n g e n durch die Vorstände und den Direktor nothig . im vorhergehenden Jahre sielen auf

550 Schüler 125 solcher Mahnungen.

A u s w e i s u n g s a n d r o h u n g e n , und zwar aussehliesslieh wegen Studienvernachlässigung , fanden gegen 25 Schüler statt ; im vorigen .Jahre gegen 41 , nämlich wegen Studienvernachlässigung 32 , wegen

Disziplinarvergehen gegen 9 Schüler.

Von der Anstalt w e g g e w i e s e n wurden.

a. wegen Unfleiss 8, im vorigen Jahre b.

., Disziplinarvergehen 0, ,, ,, ,,

4; 7.

Wenn schon das Ergebniss hinsichtlich des Einsehreitens gegen Fehl.bare naeh Verhältniss der Frequenz günstiger war, als in jedem vorangegangenen Jahre, so sind die positiven Beweise sür den Studienernst und die Pflichterfüllung der Schüler gegen sieh , gegen ihre Eltern und die Anstalt ganz besonders befriedigend. Diese . beweise ergeben sieh .namentlich aus der Zahl der Vromotiouen und der Diplomertheilungen.

Jn Folge der Resultate der Repetitorien , Konl.ursarbeiten und Schlussexamen blieben nur 33 Sehüler in ihren Jahreskursen znrük, resp. wurden nicht p r o m o v i r t . Jm Vorjahre waren es 55.

Zum ersten Theil der D i p l o m p r ü f u n g meldeten sieh 69 Schüler, .von denen 59 zur Hauptprüsung zugelassen werden konnten.

Zum Hauptexamen meldeten sieh im Veriehtjahre von 131 Schülern der obersten Kurse aller Abtheilungen 91 Schüler ; 69 haben das Diplom erhalten. Einer der Aspiranten wurde während des Examens krank und

ihn. desshalb eine nachträgliche Vrüsung bewilligt , deren Resultat nicht mehr ins Berichtjahr fällt. (Jm Jahr 1865/66 meldeten sich von 93

Schülern der obern Kurse 67 , von denen 48 das Diplom erhielten.)

Da die Diplombewerbung einerseits von dem freien Willen de.:.

Schüler abhängt , andererseits die Ertheilung immer strenger genommen wird und desshalb einen besonders bemerkenswerten Faktor zur Beurtheilung des Studienernstes der Schüler und der Jntensivität der Unterriehtsresultate abgibt , so geben wir in Rachsolgendem mit jeweiliger Beifügung der Gesammtfrequenz und Ausscheidung von Schweizern und Ausländern die Gesammtstatistik über das diesfällige Ergebniss seit Eroffnung der Sehule bis jezt.

^esammtfregne^.

feilte .^l^ lue an Schweizer.

dents.he. ^ r^manlsche.

Aus-

Total.

lander.

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Schw ^.zer.

deutsche.

1855,^56 1856^57 1857,^58 1858,^59 1859^60 1860^61 1861^2 1862^63 1863,.64 1864^65 1865,^66 1866,^67

2 7 17 8 16 13 13 23 20 22 22 28

^ 2 3 3 6 11 7 7 4 9 5 2

^

2 1 2 3 6 5 10 11 6 21 39

2 11 21 13 25 30 25 40 35 37 48 69

Totalsumme der ertheilten Diplome

191

59

10.^

356

52 65 68 61 95 136 167 209 215 195 178 193

Aus-

romanische.

13 19 22 33 43 57 63 56 51 49 58 50

Total.

länder.

3 7 8 15 57 143 204 245 295 235 314 308

68 91 98 109 195 336 434 510 561 479 550 551

258 Dieselben vertheilen sich auf die einzelnen Fachschulen wie folgt:

1 ) Bauschule . .

2) Jngenieurschule .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3) Mechanisch-technische Schule . . . .

.

.

4) Chemisch-technische Schule: a. Technische Chemiker b. Pharmazeuten .

5) Forstschule . .

6) Fachlehrerabtheilung

.

.

.

.

.

.

.

.

. 33 . .103 .

.

.

87 63 3

. . 40 .

27 Summa 356

Dieser Tabelle sind als besonders erfreuliche.. Resultate zu entnehmen , dass das Berichtjahr die hochste Zahl der jemals ertheilten

Diplome ausweist, uämlich 67. Das Jahr 1863/64 mit einer noch .hohern Schulfrequenz (561 gegen 551) zeigte deren nur 35. Von diesem .Jahre an ergibt sieh überhaupt eine fortwährende Vermehrung der ertheilten Diplome , selbst bei geringerer Schülerzahl. Die vorstehende Tabelle weist auch einen verhältnissmässig grossen Antheil aus , den die Schweizerische Jugend sieh an diesem besten Zeugnisse der Schule geholt .hat, nämlich 250 von der Gesammtzahl von 356 der ertheilten Diplome.

Ost noch hort man die irrige Meinung äusseru, als ob die romanisehe Schweig von der Anstalt verhältnismässig weit weniger profitire ....ls die deutsche. Die welschen Schweizer haben sieh aber von diesen Ehrenzeugnissen der Schule nicht weniger als 59 geholt.

Als weiterer Beweis für den Stndieneiser der Zoglinge dient anch der starke B e s u c h der F r e i k u r s e . Es wurden im Berichtjahre an nicht obligatorischen Fächern belegt : im Wintersemester von 532 Schülern 1358.

,, Sommersemester von 498 ,,.

1120.

Ferner dürsen wir nicht unerwähnt lassen, dass aneh die am Schlusse des Schuljahres stattgehabte übliche Ausstellung der graphischen Arbeiten der Schüler aus die Eltern der Zoglinge und die freunde der Anstalt überhaupt , welche dieselbe sehr zahlreich besuchten , einen vortheilhasten Eindruk machte , indem auch dieses Brüfungsmoment des Fleisses der Schüler, nach Qualität wie naeh Quantität, die srühern Ausstellungen ..wesentlich überragte.

Für die im Jahr 1865 ausgeschriebenen B r e i s a u f g a b e n der Jngenieur- und ehemisch-technischen Abtheilungeu sind Losungen eingeBangen, und es konnte der schweizerische Sehulrath aus den Antrag der betreffenden .Lehrerkonferenzen folgende Breise ertheilen :

1) Für die A u f g a b e der Jngenieurschule: ..Graphische .,werk , der Eohäsion , des Verhältnisses des spezifischen Gewichtes der

"Darstellung des Einflusses der Reibung von Erde auf Erde und Mauer-

259.

.,Erde zu dem des Mauerwerkes, endlich des Anlause... des leztern auf .,die Stärke von Stüz- und Futtermauern, durch Zeichnung einer grossen ,,Zahl systematisch geordneter Falle und zwekmässige Zusammenstellung ,,der gewonnenen Resultate" dem Herrn J o s e s Kuopslmacher von Karlsbad den Hauptpreis

mit Fr. 200.

.2) Für die A u s g a b e der ehe misch- technisch e n Schule: ,,Es .,bestehen viele Vorschläge zur quantitativen Bestimmung der Gerbsäure, Bunter welchen am meisten Eingang gefunden haben möchten die Methoden ,,von Fehling ..... (folgt die Spezifikation). ,,Es soll eine genaue ver-

,,gleichende Untersuchung über die Zuverlässigkeit und Schärfe , welche

,,einer jeden dieser Methoden zukommen , augestellt und eiue übersiehtBliche kritische Beleuchtung der übrigen Vortheile, die sie etwa bieten, .,oder ihrer Schwächen gegeben werden" --dem Hrn. Karl Tuchschmid von Thundors (Thurgau) den Rahe-

preis mit Fr. 150.

Der Schulrath hat Veranstaltung getrossen, dass in Zukunft, statt der bis jezt in . Geld verabreichten Vreise , eine Ehrenmedaille an die Vreisempfänger verabreicht werden kann. Ein diessälliger Austrag zur Ausarbeitung ist uuserm Landsmann Hrn. A. Bovi, von Gens, in Varis, ertheilt worden.

Jm Rükblike ans diese Abtheilung des Berittes dars der Schulrath in der That dem Studienernst , sowie dem sonstigen guten Verhalten der ftudirenden Jugend am Polytechnikum .während des Schuljahres 1866/67 das ehrende Zeugniss freudiger Anerkennung nicht versagen.

Da das revidirte Reglement der Schule noch zu wenig lange in Krast besteht, so wäre es zu früh, in Erörterungen darüber einzutreten, wie viel Verdienst an diesen günstigen Resultaten dem Reglement zuZuschreiben sei, es dürste damit zngewartet werden, bis das neue Reglement sammt den Aussührungsregulativen (Diplomregulativ , Regulativ

der Aufuahmsbedingungen , Regulativ sur die Vl. Abtheilung) einen

längern Zeitraum der Wirksamkeit hinter sich hat. Jmmerhin dars hervorgehoben werden , dass auch der Direktor der Anstalt , Hr. Brosessor Z e u n e r , in seinem Berichte mit Entschiedenheit die Meinung ausspricht, dass der Hauptgruud dieser erfreuliehen, von Jahr zu Jahr stärker hervortretenden Resultate wohl zunächst in der konsequenten Durchführung derjenigen Ordnungsgruudsäze der Schule liegt, die im Wesentlichen von Ansang an dieser Anstalt zu Grunde gelegt wurden, der Lehrerschaft zur Rachächtung vom Schulrathe und auch von den obersten Behorden der Eidgenossensehast wiederholt dringend empfohlen worden sind, und welche in

260 den neuen Reglementen nach manchen Richtungen eine ergänzende und kräftigende weitere Ausführung gesunden haben.

II...

Sammlungen und w i s s e n s c h a f t l i c h e A n s t a l t e n .

Die dem Polytechnikum gehörenden Sammlungen und wissengastlichen Anstalten werden fortwährend vielfach besucht und bennzt und befinden sich in gutem Zustande. Ein guter Theil. des .Kredite....

musste selbstverständlich aus den Unterhalt der vorhandenen Objekte versendet werden , wozu der theilweise starke Gebrauch zwingt. Durch diese Verwendung allein ist es möglich , die Gegenstände gewisser , namentlich häufig bennzter Sammlungen vor Ruin zu bewahren.

Bei der Vermehrung der Sammlungsobjekte ist jeweilen aus die zunächst liegenden Bedürfnisse Bedacht genommen und darnach getraehtet worden, der Schule nieht nur die neuesten, sondern namentlich aueh die .besten und sur den Unterrieht erspriessliehfien Gegenstände zur Verfügung zu stellen.

Solche neue Anschauungen in grosserm oder geringeren Masse sanden sast bei allen Sammlungen und Anstalten statt. Wir beschränken uns, das Bedeutendste hier auszuführen und das aus Benuzung und Conservation Bezügliche beizufügen.

a. Für die v e r s c h i e d e n e n V o r i a g e n s a m m l n n g e n find ..mgesehafst worden :

1) Bauschule: Eirka ....00 konstruktive und baugesehichtliche Blätter, nebst den zu ihrer Ausbewahrung nothigen Mappen.

2) F i g u r e n - und L a u d s e h a s t z e i c h u e n : Verschiedene Gypsfiatüetten und Originalzeichnungen in Aquarell und Farbendruk znr Ergänzung der durch den häufigen Gebrauch entstandenen Luken , so wie Rahmen zum Einspannen der Vorlagen.

3) J n g e n i e u r s e h u l e : .Kopien der Abwasser - Kanalisation der Stadt Zürich in 36 Blättern , verschiedene Werke über Brüken- nnd Eisenbahubau, uuter leztern namentlich Lieferung 4 und 5 von ,,Ezels österreichischen Eisenbahnen."

4) Mechanisch-technische Schule: 50 grosse Wandtafeln und Dausen im Werthe von 680 Franken, nebst den Fortsezungen früher schon angeschaffter Werke.

b. M o d e l l - , J n s t r u m e n t e n - und Waarensammlnngen.

1) Jngenieurfehule: Ein logarithmisches Reehenschiebermodell, ein Repeditionstheodolit mit schrägem bedektem Nimbus und exzentrischem .Fernrohr , zwei Messtisehe mit einsaehen Berspektivlinealen , zwei Messbetten, Messlatten u. .... m.

261 2) Mechanisch-teehnische Schule: Ein grosses Hängelager mit Gerüst, Modelle von Wand- und Fussiagern und Riemenrollen, sechs Modelle von Schrauben und Muttern aus Zink, sowie das Modell einer Feuerbüchse.

Der grosse Versuchsdampfkessel ist nunmehr in dem eigens hiefin: eingerichteten Raume aufgestellt. die Restzahlungen an denselben haben den grossern Theil des Kredites in Anspruch genommen.

3) M e c h a n i s e h - t e c h n o l o g i s c h e W a a r e n - und W e r k z e u g s a m m l u n g : Ein Garnstärke- und Elaftizitätsmesser , ein Laubsägebogen mit 36 Blattern und Schraubstok, Feilen sur Laubsägearbeiten ; ferner an Zeichnungen . die vierte Lieferung von gart's Werkzeugmaschinen . Alean, Traité du travail des lames . 37 gemalte Wandtafeln.

zum Vorweisen im Unterrichte ..e.

4) p h y s i k a l i s c h e S a m m l u n g : Aeustisehe Röhren nach Kundt, ein Normal- Gewichtseinsaz vom Kilogramm abwärts , Bolarisationsmikroskop mit besonders grossem Gesiehtsseld , eine grosse Waage , ein Metallthermometer sur Extreme, eine Eamera obseura mit Stativ.

Behufs Erwerbung interessanter neuer Sammlungsgegenstände auf der Variser Ausstellung wurde dem Herrn Direktor der Sammlung ein Extrakredit. respektive ein sueeessiv rükzahlbarer Vorsehuss von Fr. 3000 bewilligt. Es sind in Folge dessen unter Anderm bestellt worden : ein grosses Spektroskop mit 4 Brismen, ein akustischer Apparat zum Raehweise der Schwingungen einer Bseise an Gasflammen, eine Tangentenbussole nach Gangain.

5) Forstwissenschaftliche Sammlung: Holzscheiten, Fourniere, land- und forstwirthsehaftliche Bslauzen, sorftlich wichtige Säugethiere und Vogel. sodann an Geräthen 3 verschiedene Baumstok-Rodemaschlnen, 2 Bslanzenscheeren , ein Kultur- und ein Häuselpflug , eine Egge mit Vorschneidscheere und eine Bosehungslehre zur Veranschaulichung der verschiedenen Grabenboschungen.

Zur genauern Kontrole der Sammlung und zur Erleichterung ihrer Benuzung hat der Direktor die Ausnahme von Spezialinventarien angeordnet, in welchen die Gegenstände in allen ihren Details ausgeführt werden.

Z o o l o g i s c h e S a m m l u n g ( h o h e r e Thiexe): Hier wurden aus dem ausgesehen Kredite ein Rilpserd , eine weisse Gemse , zwet ungeschwänzte Affen von Eelebes, ein seltener asiatischer Bär, zwei afrikanische Schafe , eine wilde Ziege ans Thibet
, zwei seltene Spezies.

buschsehwänziger Mäuse, nebst vielen andern Gegenständen erworben und dabei namentlich aus solche Arten Rüksicht genommen , welche entweder gar nicht oder nur ungenügend vertreten waren. Als Hauptstük der Sammlung ist besonders das Rilpserd hervorzuheben, dessen Anschaffung

^ hauptsächlich durch freiwillige Beiträge von freunden der Sammlung, Bewohnern Zürichs, ermöglicht wurde. Wir benuzen diesen Anlass, den freundlichen Gebern unsern besten Dank auszusprechen.

Die z o o l o g i s c h e S a m m l u n g ( n i e d e r e T hi e r e ) bereicherte sich durch verschiedene Schueken und Muscheln, durch 12 verschiedene Spezies von Krebsen , soucie durch 45 Exemplare Jnsekten aus Südxnssland.

Mineralogisch-, geologisch-, p a l ä o n t o l o g i s c h e Sammlung.

a. A u s schliessl i eh e s E i g e u t h u m des P o l y t e c h n i k u m s : Anschaffungen sanden keine statt. Die Aeussnung beschränkte sich aus einzelne Beschenke , dagegen wurden 220 aus 36 Hummern vertheilte Betreaktenstüke aus früherer Zeit genau bestimmt und katalogisir...

b. G e m e i n s c h a f t l i c h e s . E i g e n t h u m . Der Zuwachs besteht ausser verschiedeuen Geschenken für die m i n e r a l o g i s c h e S a m m l u n g aus 47 Stük Mineralien , nebst einer Anzahl Krystallmodellen. Für die ge o l o g i s e h - pa l ä o n t o l o g i s e h e S a m m l u n g ist ein Betrag von Fr. 1870 verwendet worden , worüber das Jnventar oetaillirten Aussehluss gibt. Die Kreditübersehreitung (sür alle Sammlungen dieses Titels waren Fr. 1800 ausgesezt) wurde theils durch Verkauf eiuzeluer Doubletteu und Betrefakten , theils dureh Beschenke von unbekannten Bonnern der Sammlung gedekt.

Die Bearbeitung des reichhaltigen Materials geschieht in Berüksichtigung der Art der betrefsenden Gegenstände durch die Herren Brosessoren Escher von der Liuth und Kenngott und die Kustoden Mayer und Mosch ; die der fossilen Pflanzen und Jusekten durch Herrn Brofessor Heer.

Gestüzt aus seine Untersuchungen hat Hr. Dr. Mayer ein sehr interessantes und lehrreiches Verzeichniss über die in den polytechnischen Sammlungen enthaltenen Versteinerungen aller Art ausgearbeitet und iu der Vierteljahresschrift der uatursorseheudeu Gesellschaft Zürichs verossentlicht. Dieses Verzeichniss gibt über die Lebensperioden, die rela-

tive Häufigkeit , das Verbreitungsgebiet und die Verwandtschaften der untersuchten Spezies interessante Aufschlüsse.

Die b o t a n i s c h e Sammlung wurde wesentlich geäusnet durch 135 verschiedene Getreidesorten, 950 Stük Schweizerpflanzen, namentlich aus Graubünden , 245 Spezies Eichenen ans dem Nachlasse von Dr.

Hepp , einige neuholläudische Schwämme und Früchte , 450 Spezies

Bflanzen aus Japan und Armenien, lettere ein Geschenk des botanischen Gartens in Betersburg.

Bei dem bescheidenen Kredite müssen sich die Anschaffungen ans ein Minimum beschränken. Deu Haupttheil des Kredites nimmt die

.

263 .Entschädigung des Gustos in Anspruch , der fast seine ganze Zeit der Ordnung des vorhandenen Materials zu .widmen im Falle ist. Seine

diesjährige Thätigkei.. besehlägt hauptsächlich die Verarbeitung des im

vorigen Jahre geschenkten Herbariums von Salis. Es wurden die schweizerischen und .ausländischen pflanzen ausgeschieden und in die betreffenden Herbarien vertheilt und eingeordnet, sodann mehrere exotische Herbarien, wie z. B. die japauesisehen , ostindischen , australischen und neuseeländische.. pflanzen , nach ihren Familien eingereiht. Die Au...Scheidung derselben nach Art und Gattung , eine Arbeit, die Jahre in Anspruch nehmen wird, bleibt der Zukunft vorbehalten.

Ferner beschäftigte sich der Gustos mit dem Bestimmen , Ettiquet tiren und Vertheilen der im Sommer gesammelten pflanzen aus den graubündnerischen Thälern Misox und Ealanea.

Jn der e n t o m o l o g i s c h e n S a m m l u n g wird unter Benuzung der vorhandenen Doubletten eine Schansamminng ausgeschieden , die eine l.lebersicht über die Hauprrepräsentanten der verschiedenen Familien

und Gattungen, mit spezieller Berüksichtigung der ..glichen und schäd-

liehen Jnsekten geben soll. Dieselbe wird znr Benuzung durch die Studirenden und das Publikum überhaupt iu besondern Rasten aufgestellt. Bis jezt find 327 Arten Lepidopteren, 1050 Arten Eoleopteren und 110 Arten Hymenopteren hiefür ausgeschieden.

Ferner wurde für die Hauptsammluug eine systematische Anordnung der vorhandenen Hymenopteren vorgenommen und bei diesem Anlasse ..uch hier eine schweizerische und eine allgemeine Sammlung ausgeschieden.

Endlich ist von den. Kustos, Herrn Dietrich, die Umarbeituug der europäischen und exotischen .Eoleopteren des ursprünglichem. Escher-Zollikofer'schen Museums mit Rüksicht aus Familien, Gattungen und Nomenklatur geu.äss den neuesten systematischen Arbeiten auf diesem Gebiete begouuen worden.

Das Mnseum vermehrte sieh durch uenholländische Jnsekten, besonders Hymenopteren, und durch eine beträchtliche Anzahl Sehweizer-Jnsekten.

als Ausbeute der von Hrn. Dietrich ausgeführten Exkursionen.

Die W e r t s t ä t t e für M e t a llarb e i t e u ist im Wintersemester von 18 Schülern, im Sommersemester von 4 Schülern besucht werden.

Die Anschaffungen beschränke.. sich ausser dem nothigen Rohmaterial ans verschiedene Werkzeuge.

Jn der W e r k s t ä t t e f ü r s M o d e l l i r e n in Thon und G...ps arbeiteten im Winter 5 Schüler und 3 Zuhörer , im Sommersemester 8 Schüler. Der Kredit von Fr. 300 wurde für Anschaffungen von Rohmaterial, so wie der ..othigsteu Geräthschaste.. und Vorlagen verwendet.

Bundesblatt. Jahra.. XX. Bd. II.

18

^

264

Bezüglich der S t e r n w a r t e haben wir zu bemerken, dass dieselbe von Schülern und Zuhörern recht fleissig und nach dem Resultate der bestandenen Prüfungen mit gutem Erfolge besucht wird. Uebex die wissenschaftlichen .Leistungen der .Anstalt geben das bereits erschienene Heft 23 der ..astronomischen Mitteilungen" des Herrn Professor Wolf

und das zum Druk vorbereitete Heft 24 Ausschluss. Die Mittheilung

derselben an Sternwarten, .Akademien und Gelehrte des Jn- und Auslandes hat für die Bibliothek der Sternwarte eine Reihe werthvoller Geschenke zur Folge gehabt. Durch die schweizerische geodätische Kommission ist die eidgenossische Sternwarte mit der .Längenbeftimmung zwischen Rigi-Zürich-Neuenburg betraut worden. Diese grosse Operation, welche über 40 .Beobachtungstage und die .Abnahme und Verwerthung von 30,000 auf dem Ehronometer gemachter Zeichen erforderte, ist bereits ausgeführt.

Das oben erwähnte Hest 24 der astronomischen Mitteilungen wird das

bezügliche Resultat veröffentlichen.

Für die Jnstrumentensammlung siud ein Bantograph, Loupenaufsäze zu den beiden Meridianinstrumenten, ein Regulator und ein Spektroskop angeschafft worden.

Das Jnventar des a n a l y t i s c h e n L a b o r a t o r i u m s vermehrte sich um die verhältnismäßig geringe Summe von 730 Franken. Es rührt dies daher, dass theils mehrere grossere Apparate einer gründlichen Reparatnr unterworfen werden mussten , deren kosten den vorausgesehen Betrag weit überschritten , theils verschiedene neue Vorrichtungen zum Schuze besonders wichtiger Apparate zu tresfen waren.

Von den ans dem Laboratorium hervorgegangenen Arbeiten erwähnen wir folgende .

1) über die .Konstitution der Bhenilschweselsäure, von Hrn. Vrosessox

Städeler ,

2) zur Frage über die Zukerbildung in der Leber, von Hrn. Dr.

Eulenberg.

Die Frequenz des Laboratoriums betrug im Wintersemester 35 Schüler und 2 Zuhorer, im Sommersemester 31 Schüler und 1 Zuhörer.

Das chemisch-teehnisehe L a b o r a t o r i u m wurde im Wintersemester von 25 Schülern und 5 Zuhorern, im Sommersemester von 54 Schülern und 4 Zuhorern besucht. Mehrere von geübten Braktikanten und den Assistenten ausgeführte Arbeiten finden sieh in der schweizerischpolytechnischen Zeitschrift abgedrukt und sind von da in verschiedene deutsche und französische chemische und technische Journale übergegangen.

Die erheblichen Anschaffungen beschränken sich aus einen Tiegelofen mit Gebläse uud einen Barometer.

.

265 Ueber die Bennzung der a r c h ä o l o g i s c h e n S a m m l u n g konnen wir nicht ausführlich berichten , da über die Zahl der Besucher keine Kontrole geführt wird. Den Schülern des Polytechnikums hat ste insofern grossen Ruzen gebracht , als Herr Brosessor Kinkel im Wintersemefter seine Demonstrationen über "antike Kunft" im Antikensaal porgenommen und im Sommer eine besondere , von 120 Studirenden besuchte Vorlesung unter dem Titel ..Erklärung der Skulpturen des archäologischen Museums" gehalten hat.

Betreffend die Anschaffungen hat Herr Kinkel in Berechtigung der obwaltenden Bedürfnisse nur den kleinern Theil des ordentlichen

Jahreskredites sür Gipsabgüsse (zwei ausgezeichnete Kopfe griechischer

Kuust und Gegenstände assyrischer Skulptur), die Hauptsumme von zirka 700 Fr. dagegen sür Anlegung einer Kupserstichsammlung verwendet und zu diesem Zweke eine Zahl vou 63 Kupferstichen eru.orben , in welchen mit Ausnahme der Veriode vor 1550 und der allerneuesten Stiche alle hervorragenden Schulen des Kupferstichs bereits mit einem oder mehrern Hanptblättern in meist guten und theilweise selbst vortresslichen Abdrüken vertreten sind.

Gegenwärtig ist in der archäologischen Sammlung die griechische Skulptur gut uud in annähernder Vollständigkeit vertreten . sie reicht sür den Unterrieht in antiker Kunstgeschichte, wie ihn das Polytechnikum verlangt, so ziemlich aus. Dagegen ist die moderne Skulptur gar nicht vertreten, und es muss dieses Gebiet, so wichtig es an uud sür sich wäre, aus Mangel an Raum zum Aufstellen der Gegenstände für einstweilen noch ausser Acht gelassen werden.

Jn Ausführung des revidirteu Reglements der polytechnischen Schule ist zum ersteu Mal in. laufenden Schuljahre für Benuzuug der B i b l i o t h e k eine Gebühr bezogen uud dieselbe dieser Anstalt zur VerSendung überlasseu wordeu. Durch diese Massregel hat sich der dispo-

nible Kredit bedeutend gehoben, der Art, dass die Bedürsuisse der Bi-

bliothek in ihrem vollen Umfange gedekt werden konnten.

Zur Zeit

umfasst die Bibliothek zirl.a l ,200 Bände, nebst 83 meist technischen

Zeitschriften. Analog mit der gestrigeren Frequenz der Schule vermehrt sich auch der Besuch des Lesezimmers uud die Benuzung der Bibliothek überhaupt. Der Verbrauch der .Quittungen für ausgeliehene Bücher erreichte im Berichtsahre die Zahl von 2300.

Wir schliessen diese Abtheilung unsers Berichtes mit einem Verzeichniss der eingegangenen Geschenke , und benuzen diesen Anlass , den verehrlichen Gebern nochmals den besteu Dank der Behorde auszusprechen.

266 Sammlung architektonischer Vorlagen.

Geber.

G e s ch e n k e.

.Hr. Generalkonsul H i ^ in Washington . . . 15 Vhotographien vom Eapitol in Wa-

shington.

B h y s i k a l. i s eh .. S .. m m l u n g.

Hr. Dr. Morlot in Bern Ein Niveau-Fernrohr.

M e c h a n i s c h - t e c h n o l o g i s eh e S a m m l u n g .

Schweizerisches Handelsu. Z o l l d e p a r t e m e n t

1 Kiste japanesischer Gewebe.

in Wallisellen .

Japanesische Seide von Würmern , die mit Blättern des Eichbaumes Yama-mai gefüttert worden.

Hr. J. Guggenbühl .

.

Hr. F. v. Wert he i m in Wien . . . . . Werkzeugkunde zum Gebrauche für technische Lehranstalten u., Text mit Atlas.

Mineralogisch-geologisch-paläontol.ogische Sammlung.

Hr. Bfarrer E arti e r in Oberbuehstten . . .

2 Exemplare Seeigel.

12 ,, Mustern.

6 ,, Terebrateln.

Hr. Bez. Lehrer G r ü t t e r in Balsthal. . . . Jura-Betrefakten.

Hr. v. Tritsch, gewesener Brivatdozent am Polytechnikum . . . Laven von St. Georg (Auswurs vom 20.

bis 28. Februar 1866).

Die Herreu E. M ö s ch und H. K o h l e r in

Zürich, Hefti in Gla-

rus, Nationalrath R i u gier in Lenzburg, Bolytechniker L i eh t t von Murten und B ü n zBetresakten li aus dem Jura, vom Glärniseh, von Uster , Direktor aus der Gegend von Weesen und verschieß T r ö g e r in Wallen- dene Gebirgsarten.

stadt , Nationalrath v.

Arx in Olten, Lehrer Frey in Flurlingen,

Schalch in Schaff-

hausen und Professor E w a l d in Berlin

267 Die

Geber.

Herren Stadtrath

i e seh e n k e .

L a n d o l t in Zürich,

H. B o s s h a r d , Bxofessor K e n n g o t t und Vrofessor E s c h e r von der Linth .

. .

Hr. Dr. R e i n t i n g e r Hr. Vrofessor Dr. Heer

in Zürich . .

.

37 verschiedene Mineralien.

43 Stüke Eisenerz.

Versteinerte Bilanzen aus der Bernsteinbraunkohle bei Danzig und 100 versteinerte Vflanzen ans Rordgronland.

Hr. Dr. D. W i s e r in Zürich . . . . . Ein Hornsteingeschiebe mit Goldblattehen.

Hr. Jngenieur M ü n ch in Zürich . . . . gebrannte und ungebrannte Thone aus Rassau.

Z o o l o g i s eh e .... a m m l u n g.

Hr. Rep. Fu eh s in Baden 2 prachtvolle Bögel (Tragon resplendens und Ampeliseayana.

4 Seeigel-Stacheln, Hr. Vize-Konsul Mei ly zirka 300 Arten Conchylien in .zirka 600 in Manilla . . . . l Exemplaren, 10 Arten Korallen in zirka 17 Exemplaren.

Hr. Frank, Raturalienhändler in Amsterdam Ein werthvolles Känghuru.

Hr. Rordors, Müller in Zürich . . . . . Eine türkische Kropftanbe.

H r .

L a n d s c h r e i b e r B ö p p l i in Zürich .

.

.

. 1 Eber-Schädel.

Hr. W id m er, Präparator Hr. Mosch, Direktor der zoologischen Sammlung

16 verschiedene einheimische Vögel.

Schildkrötensehalen , Seeigel und Seeigelstacheln, Seesterne, 3 Astreen aus Brasilien, I Salamander ..e.

Hr. Joh. Saratz und J oh. E o l a n i in Vontresina ^

teinsproben von den Gipfeln der Bernin...

E n t o m o l o g i s t e Sammlung.

Hr. Vize-Konsul Meily in Manilla . . . . 2 Exemplare Käser.

268 Geber.

Hr. F o r e l, stnd. méd., und Bug n ion, stud.

phil. in Zürich

..en k.

Schweizerische Jnsekten.

F o r s t w i s s e n s c h a s t l i c h e Sammlung.

Hr. W a l o p. Greyerz in Lenzburg . . . Eine reichhaltige und gut geordnete Holzsammlung.

l Ein Tableau Holztaseln von 32 bündneriHr. Forstinspektor E o a z schen Holzarten und 18 Holzscheiben der wichtigsten einheimischen Waldbäume.

in

Ehur.

.

.

.

.

Sternwarte.

Smith so nian Insti..

. tu.tion, S t e r n w a r t e n von Greenwich, Bishop, Berlin, Balermo , Washington , Bulkowa , Cambridge, und Mailand

Berichte, Beobachtungen, Ephemeriden .....

Hr. Professor W o l f in

Einige Werke von Euler.

Eine Camera lucida und eine Sonnenuhr von Vogler ; eine Beleuchtungslinse mit Stativ, nebst einigen kleinern Gegenständen , astronomische Werke im Werthe von zirka 400 Franken.

Hr. Dr. Rah n in Zürich

Zürich

.

.

.

.

.

Der Bibliothek sind Geschenke eingegangen: Von den Herren Vrosefsoren Z e u n e r , R ü t t i m a n n , K r o n a u e r , W o l f , E l a u s i u s . Wild, Bolley, K e n n g o t t , M o u s s o n ,

Kinkel, Fiedler, Lasius, Rene und Dr. Egli in Zürich.

von den Herren Professoren B i e t e t de la R i v e , B o i s s i e r und B l a n t a m o u r in Gens, S eh e r e r in Freiburg, S t o e z l e c k i und Z m u r k o in Lemberg ; ....on den Herren H a z a n , Polytechniker , Direktor W i d m e r , Frau S e h u l t h e s s - S t e i n e r und Stenograph D ä n i k e r in Zürich, Jngenieur Z i e g l e r in Winterthur , Landammann K e l l e r in Aarau , Minister K e r n in Baris, Jugenieur W a r n e r in Bhiladelphia, Dr. S eh a r s s in Franksnrt, Dr. M ü l l e r in Abschaffenburg, Dr. Hab e r e r in Baden, Dr. S t r o h e c k e r in München, Jngenieur D e l e s s e und E o t t e a u in Auxerre .

269 ...on den Regierungen der Kantone Ludern, Zürich, Aargau. Thurgau, Bern, Basel -Landschaft und Basel -Stadt, St. fallen, Genf, Glarus, Freiburg, Hessin, Reuenburg, Zug und Appenzell A. Rh. , von den Regierungen von England, Jtalien und Preussen , von den Buchhandlungen O r e l l . F ü s s l i & Eomp. und May er ....

Z e l l e r in Zürich und V o i g t in Weimar ;

...om Polytechniker-Verein, der Forstakademie in Tharand, der k. k. Aka-

demie und der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, der Berg-

akademie in Freiberg, von den Universitäten Ehristiania und Kiel, der polytechnischen Schule in Hannover und der Shmithsonian Institution in Washington .

.von den naturforschenden Gesellschasten von Waadt, Zürich, St. fallen, Reuenburg, Basel, von dem eidgenossischen Stabsbüreau in Bern, den schweizerischen meteorologischen , geologischen , hydrometrisehen und geodätischen Kommissionen, vom lnstit.u national genevois; von dem mittelrheiuischen geologischen Verein , dem Jngenieurperein in London und dem statistisch-geographischen Bureau von Württemberg.

Zu ihren Beschenken haben auch wir einige verabfolgen lassen.

lV.

A m t s t h ä t i g k e i t d e r Schu l b e h o r d e n.

Der Schulrath behandelte in 7 Sizungen 103 Geschäftsgegenstände ; das Bräsidialprotokoll zeigt in der Zwischenzeit die Abwandlung von 29l Geschäften.

Herr Professor Stocker verlangte und er.hiell. unter Verdankung seiner langjährigen guten Dienste die Entlassung von der Stelle eines Sekretärs des schweizerischen Schulrathes , und es wurde Herr B a u m a n n , bisheriger Kanzlift, provisorisch mit den Geschäften des Sekretariats betraut.

Herr Professor Dr. Z e u n e r wurde auf sein dringendes Gesuch mit Rüksicht aus seine ohnehin aussergewohnlich belastete Stellung als Lehrer von der Stelle eines Direktors uuter bester Verdankung der geleisteten tresfliehen Dienste entlassen, und sodann zum Direktor der Anstalt .Herr Professor L a n d o l t , zum Vize - Direktor Herr Prosessor Dr.

Z e u n e r ernannt.

Raeh Ablauf der gesezlichen Amtsdauer sind die V o r s t ä n d e der a ..h t A b t e i l u n g e n der Schule für die nächsten zwei Jahre in nachfolgenden Personen bezeichnet .vorden : Fü... die .I. Abtheilung, Bauschule, Hr.Prof. Dr. Semper.

,, ,, ll.

,, Jngenieursehule, ,, ,, Eulmann.

,, ,, llL " meeh.-technische Schule, ,, ,, Sehroter , nach dessen Tod provisorisch durch Hr. Zeuner ersezt..

270 Für die IV. Abtheilung,chem.-technischeSchule, Hr. Bros. Dr. Bolley.

.. ,, V.

,, Forstschule, ,, ,, Kopp.

..

,, ,,

,, VI.

,, VlI.

,,VlIl.

,, ,, ,,

Schule sür Fachlehrer, " Dreifacher, ., Vorbereitungskurs, ,,

," ,, ,.

Di.. Ehristoffel.

Dr. Heer.

Orelli.

Ais Bibliothekar wurde neuerdings Herr Brosessor Dr. Wolf bestätigt, ebenso die Sammlungsdirektoren, mit einer einzigen Ausnahme, in den gleichen Bersonen wieder bestellt. An der Stelle des ablehnenden Hrn. Brofessor Frey fiel die Wahl eines Direktors der zoologischen Sammlung , niedere Thiere , aus Hrn. Med. Dr. Friedrich G o l l in

Zürich.

Der Schulrath ernannte in Rachaehtung des revidirteu Reglements.

für die nächsten zwei Jahre die leitende .kommission für das Anfnahmsverfahren , sowie das .Kollegium der mit den Brüsungen beauftragten Brofessoren..

Jm Laufe des Berichtjahres verlor die Anstalt zwei hochbegabte und pflichttreue Lehrer, die Herren M o r i tz S eh r o t e r , Brosessor der Maschinenbaukunde, und Dr. R u d. J m a n u e l E l a u s i n s , Brosessor der Phyik.

Der Erstere wurde durch einen schnellen Tod der Anstalt entrissen,.

an welcher er erst 21/2 Jahre segensreich gewirkt hatte. Der Z.oeite, welcher seit Eröffnung der polytechnischen Schule , 12 Jahre lang , in.

ausgezeichneter Weise an der Anstalt gelehrt hatte , solgte einem Rufe an die Universität Würzburg. Die beiden ausgezeichneten Männer bleiben unter uns in treuem dankbarem Andenken.

Hr. Leopold H a u s s e von Judenburg (Steiermark) , bisheriger Assistent und Brivatdozent an der mechanisch-teehnischen Abtheilung , verliess unsere Anstalt in Folge seiner Ernennung zum Brosessor sur Masehiuenbankunde am Polytechnikum in Brünn.

Hr. Dr. Vinzenz W a r t ha von Fiume, srüherer Assistent im analhtischen Laboratorium und Brivatdozent in Ehemie, trat in Folge seiner Ernennung zum Brofessor am Polytechnikum in Ofen gleichfalls von unserer Anstalt zurük , und endlich übersiedelte Hr. Dr. Eugen L o m m e l , Brivatdozent für Mathematik und Physik, in Folge seiner Berusung zum Brosessor der Physik nach Hohenheim , von Zürich an die dortige landwirthsehastliehe Anstalt.

Hr. Dr. Gustav B r i e g e l , Assistent amchemisch-technischen Laboratorium, erhielt aus sein Gesuch die gewünschte Entlassung von Deiner Stelle.

Als Brosessor für darstellende Geometrie und Geometrie der Lage wurde berufen :

271 Hr. Dr. Wilhelm F i e d l e r von Chemnitz (Sachsen), bisheriger Professor sur die gleichen Unterrichtfächer an der polytechnischen Schule.

in Brag.

Gleichfalls aus dem Wege de.. Berufung wurde zum Professor der Maschinenbaukuude ernannt Hr. Georg Beith von Konstanz, zurzeit.

Brosessor des gleichen Caches am Polytechnikum in Stnttgart.

Jm Weitern ist Hr. Georg L a s i u s von Oldenburg, bisherigem Assistent und Privatdozent an der Bauschule . zum Brofessor sür Baukonstruktionslehre ernannt worden. Dem Hrn. Dr. Theodor Rene wurde in Anerkennung seiner der Anstalt wahrend mehrern Jahren geleisteten guten Dienste als Hilfslehrer und Privatdozent der Brofessoren-

titel ertheilt.

Rach Ablauf seiner Amtsdauer wurde Hr Mare Du f r a i s s e auf weitere zehu Jahre als Professor für Handelsrecht u. bestätigt.

Als Assistenten am chemisch-analytischen Laboratorium sind Hr. Baul .L ich ti von Mnrten definitiv und Hr. A. Kl u n g e von Aubonne provisorisch ernannt worden.

Am technischen Laboratorium sunktionirt an der Stelle des ausgetreteuen Hrn. Dr. Briegel der diplomirte Schüler Hr. Karl Tuchs eh m id von Thundors (Thurgau).

Bei

der mechanisch -technischen Abtheilung treten aus Ansang des.

Schuljahres 1678/68 als Assistenten ein. Hr Wilhelm Dublin von.

St. Gallen, Maschineningenieur, und Hr. Otto G r ü n i n g e r von Wiedikon bei Zürich (beides frühere diplomirte Schüler des Polytechnikums)Mit der definitiven Beseznng der Lehrstelle sür darstellende Geometrie müssten selbstverständlich auch die bisher bestandenen Assiftenzverhältnisse in diesem Fache neu regulirt werden. Nachdem die Herren Dr. Rene und Geiser diesfalls zurükgetreten waren , betraute der Schulrath im Einverständnisse mit Hrn. Professor Siedler den Hrn. Albert F l i e g n e r von Zürich , diplon.irten Schüler der mechanischen Abtheilung, mit den Funktionen eines Assistenten der darstellenden Geometrie.

Rachfolgende Herren wurden im Laufe des Jahres als V r i v a t d o z e n t e n habilitirt : Hr. Audreas H a r la cher von Schöfflistorf (Zürich) , Hilfslehrer an der Jngenieur.abtheilung , für Jngenieurwissenschaften ; ,, Dr. Earl Mayer von St. Gallen für Paläontologie .

., Architekt Friedrich Beyer im Hos von Schasshansen fur Baufächer ., ,, Musikdirektor W o l s e u s p e r g e r , Leiter des Gesangvereines der Polytechniker , erhielt die Erlaubuiss zur Ankündigung von Vorträgen über Harmonielehre.

.272 Aus dem Châtelain'schen .Legate konnten an 13 tüchtige und bedürftige Schüler Stipendien im Gesammtbetrage von 2600 Fr. verabreicht werden. Ausserdem wnrde 72 unbemittelten Studirenden, 65 Schü.lern und 7 Auditoren. die Schulgelder und Honorare ganz oder theilweise erlassen.

Der Schulrath trat in einlässliche Berathnng der vom Präsidenten vorgelegten und begutachteten , von der Lehrerkonferenz vorberathenen ..Entwürfe nachfolgender R e g l e m e n t e ein.

a. Revidirtes Reglement über die Anfnahmsbedingungen an allen Abtheilungen der Schule und das hiebei zu beobachtende Verfahren ,

b. Reglement über die Diplomprüfungen.

Diese ziemlich umfangreichen Aussührnngsarbeiten für das revidirte allgemeine Reglement haben , die Winke einer 12jährigen Erfahrung benuzend, manche einschneidende Veränderungen gebracht. Die aus den Berathungen des Schulrathes hervorgegangene Schlussredaktion beider Regulative wurde in Anwendung von Art. 106 c des allgemeinen Regiementes unserer Genehmigung unterstellt uud von uns gutgeheißen. Wir

perweisen bezüglich der Details der leitenden Gesichtspunkte aus die

gedrukten Reglemeute und die Botschaften des Schnlrathes an den Bundesrath vom 17. April und 14. September 1867.

Das dem Schulrathe gleichzeitig vorgelegte Projekt einer genauern Organisation der nen kreirten Abtheilung für B i l d u n g v o n Fachl e h r e r n in Mathematik und Raturwissens.hasten soll noch einige Zeit versuchsweise in Anwendung kommen , da in dieser erst jezt zur vollen Entwikelung kommenden Abtheilung vor definitiver Feststellung eines detaillirten Unterrichtsplaues die Winke und Resultate einer etwas längern .Erfahrung aus die S.hlnssberathung des projettes nnr vorheilhaft einwirken konuen , während die Fortdauer des Provisoriums bei der in den Hauptzügen schon im allgemeinen Reglement festgestellten Organisation

der krästigen Entwikelung der Abtheilung keinerlei Raehtl.,eil bringt, znmal

diese Entwikelung in der Hauptsache sich durch die stete Rüksiehtnahme auf diese Abteilung bei Entwerfnng des semestralen Unterrichtsprogrammes macht.

Die Frage der Verlängerung des Unterrichtes an der Jn g e u i e u r s c h u l e um ein halbes Jahr ist im Lause des Jahres in bejahendem Sinne zur Entscheidung gekommen. Die von der Konferenz der Abtheilung vorgeschlagenen Modifikationen im Unterrichtsplane für diese Fachschule lagen sehou voriges Jahr dem Schulrathe in erster Berathung vor.

Auf Grundlage von Direktionen dieser Behörde fanden über das Projekt weitere Besprechungen zwischen dem Präsidenten des Schulrathes und

Siehe eldg. Gesezsammlung, Band VIII, Seite 766.

.

273 dem Vorstande der Jngenieurschule statt. Auf Grundlage des in Folge dieser Besprechungen modifizirten planes wurde vom Schülrathe die Verlängerung des Unterrichtes an dieser Abtheilung um 1/2 Jahr genehmigt..

Die Schüler dieser Abtheilung ganz besonders waren von jeher mit Unterichtsstoss etwas stark belastet. Eine Eleichterung war wohl zn erzielen . sosern in der Abtheilung eine geodätische Richtig ausgeschieden worden wäre und dann die Schüler nur die Kurse der einen oder andern Riehtung hätten horen müssen. Eine solche Scheidung wäre aber entschieden gegen das Jnteresse der Schüler gewesen , welche nicht sehon vor dem Eintritte in die Schule sich ausschließlich der einen oder andern Richtung innerhalb des Jngenieurfaches selbst widmen, und unter denen überhaupt sehr wenige auch in der spätern Praxis die Kenntnisse der einen oder andern Richtung gänzlich entbehren können. Der weite Umfang der naeh beiden Richtungen au einer Anstalt höhern Ranges unerlässlich geforderten Disziplinen machte es unmöglich , den Unterrichtsstoff auch bei thunlichster Beschränkung auf drei Jahre ohne Ueberanstreugung der Schüler zu verteilen.

Das neue Reglement lasst eine solche Ausdehnung zu . neue finan-

Bielle Mittel sind desshalb nicht erforderlich . für die Schüler tritt Erleichterung und bessere Verkeilung des Unterrichtsstoffes ein.

Der Sehulrath ging übrigens nur für diese einzige Sektion , bei der das Bedürsniss sprechend war, auf eine Verlängerung der Unterichtzeit ein , da er sich nicht verhehlen konnte , dass die Frage der Verlangerung der Studienzeit zwei sehr entgegengesezte Seiten der Betrachtung

bietet , die beide grosse Berechtigung in sieh tragen , nämlich das Jn-

teresse einer tüchtigen Berussbildung neben dem Jnteresse und der drängenden Richtung der Zeit , nicht allzu viele Jahre der ökonomisch-praktischen Berussausübung zn entziehen.

Da die Besezung der Lehrstühle sür M a s c h i n e n b a n k u n d e und Physik, resp. der Eintritt der neu zu wähleuden Lehrer, vor dem Frühjahr 1868 nicht zu bewerkstelligen war , so musste aus möglichste

Aussüllung der Lüken Bedacht genommen werden, damit das Bildnngs-

i

interesse der studirenden Jugend nicht daruuter leide. Jn dieser Beziehung ist uns die Bereitwilligkeit der Herren Professoren Zuner, Ludewig und Mousson und der Eintritt des Hrn. Maschineningenieurs Züblin als Assistent zu gut gekommen, so dass ein recht befriedigender Uebergang für das erste Semester des solgendeu Schuljahres (Winter 1867/68) erstellt werden konnte.

Ebenso wurde die noch bestehende Lüke in d a r s t e l l e n d e r Geom e t r i e durch die Bereitwilligkeit des Hrn. Vrosessor Dr. Re...e und der Herreu Lasius und Geiser befriedigend ausgefüllt.

Auch mit Bezug aus die übrigen theile des Programmes , welche den obligatorischen Unterricht der Fachschulen beschlagen , hat das kon-

274 étante Bestreben möglichster Vervollkommnung des Unterrichtes einzelne neue Anordnungen hervorgerufen. So sind in die s e c h s t e Abtheilung für das nächste Schuljahr k l e i n e r e S p e z i a l k u rse über synthetische Geometrie (von Hrn. Brivatdozent Dr. Geiser) , über analytische Me...hanik (von Hrn. Bros. Dr. Reye), über physische Geographie (von Hrn.

Brivatdozent Dr. Egli) ausgenommen worden.

Der Vorkurs erhielt in Uebereinstimmung mit dem neuen Regulativ ...tber das Ausnahmsverfahren einen Jahreskurs von wöchentlich 2 Stunden über unorganische Ehemie (von Hrn. Privatdozent Dr. Bieeard).

Das Unterrichtsprogramm der F o r s t s c h u l e wurde durch Vervoll-

Bändigung des Kurses über Staatsforstwirthsehastslehre und Statistik und

durch Ausdehnung des Kolleges über forstliche Geschäftskunde aus das ganze zweite Jahr verbessert. Für die Abhaltung der Repetitorien über A s t r o n o m i e und in.. zweiten Jahre der Forstschule für die Vorträge des Hrn. Landolt wurde aus Autrag der Herren Brosessoren ausreichender gesorgt. Die M e c h a n i k e r erhalten von nun an schon im ersten Jahre eine kurze beschreibende Maschinenlehre als Einleitung ans den Maschineubau des zweiten Jahres.- der zweite Kurs der J n g e n i e n r e , statt des bisherigen Unterrichtes im Maschinenzeichuen, einen eigens sür seine Bedürsnisse berechneten zweistündigen Vortrag über beschreibende Maschinenlehre , nebst 3 Stunden Konstruktionsübungen. Gleichzeitig wurde durch Verminderung der obligatorischen Stunden in anderer Riehtuug, namentlich sür Mechaniker und Forstleute, dafür gesorgt, dass süx die Schüler keine Ueberlastung eintritt.

Juder Ueberzeugung, dass der Besuch der g r o s s e n A u s s t e l l u n g tn Baris durch Brofessoren des Polytechnikums sür manche UnterrichtsBranchen der Anstalt praktischen Gewinn bringe und namentlich den Blik des Gelehrten sür die Vermittelung von Wissenschast und Praxis zn fehärsen geeignet sei , haben wir aus Autrag des Schulrathes hiesür 3000 Fr., aber immerhin aus dem ordentlichen Jahresbüdget der Schule ausgesezt. Aus dieser Snmme konnten an 8 Brosessoren unserer Anstalt massige Beiträge verabreicht werden. um dieselben zum Besnche der Ausstellung zu ermuntern.

Unsere srühern Berichte (s. diejenigen über 1865 und 1866) hatten manches Unerfreuliche aus dem Gebiete der Studentenverbindungen, welche dem Satisfaktionszwaug huldigen, zu melden, und es ist Jhnen bekannt , dass zur Beseitigung des mit dieser Art von Verbindungen Hand in Haud gehenden Duellunfuges energische Massregeln getroffen werden mussteu. Während des ganzen Jahres ist keine Uebertretung der Staatsgeseze und der einschlägigen Bestimmuugen des Schulreglements tn dieser Richtung mehr vorgekommen , und roir sind 'in diesem Augen.blike berechtigt, die Ueberzeugung auszusprechen, dass die geselligen VerBindungen der studirenden Jugend an unserer schweizerischen Anstalt.

275 dieser Richtung sämmtlich entsagt haben und sich zu inhaltsreichen, freisinnigern und den Anschauungen dieses Landes besser entsprechenden Gesellschastssormen hinneigen.

^ Jm Lause des Berichtjahres haben wir aus das Ansuchen de....

Herrn Schulrathspräsidenten im Jnteresse einer grössern Zahl von S ch ül e r n u n g a r i s c h e r R a t i o a l i t ä t eine wirksame diplomatische Verwendung bei den Behörden Oesterreichs eintreten lassen, in Folge welcher durch freundliche Entsprechung von Seite des österreichischen Ministeriums der Befehl zu sofortiger Rükkehr dieser Studirenden zum Zweke der Exfüllnng ihrer Militärpflicht zurükgezogen wurde.

Mit der K a n t o n s s c h u l e Graubünde n s ist ei.. Vertrag, betreffend Abhaltung der Eintrittsexamen in unsere Anstalt an jener Kantonsschnle selbst , abgeschlossen worden , nach Art der mit verschiedenen andern Kantonsschulen der Schweiz bereits bestehenden Verträge altern Datums.

Unser lezte Jahresbericht enthielt die Bemerkung , dass in naher Zeit einige b a u l i c h e E i n r i c h t u n g e n getroffen werden müssen, für

welche die Rachsuchung eines Spezialkredites in Aussteht gestellt wurde.

Jm Laufe dieses Beriehtjahr.es sind zwei dieser im Juteresse des Unterrichtes nothigen baulichen Veränderungen wirklich erstellt worden, nämlich: a. Einrichtung einer Räumlichkeit im analytischen Laboratorium für Spektralanalyse , b. Einrichtung der Räumlichkeit im Souterraien der mechanischen Abtheiluug zur Erstellung eines Observatoriums zu Versuchen mit

Damps.

Diese innern Einrichtungen haben indessen, so weit sie nach früher ausgesprochnen Grundsäzen nicht unter die Baupflicht Zürichs zu subsumiren sind, aus dem ordentlichen Kredite der Schule, und zwar auf

Rechnung des Titels "Unterhaltung des Mobiliars", erstellt werden

konnen, so dass kein Spezialkredit nachgesucht werden musste. Dagegen haben wir dem Kanton Zürich die von Jhnen bewilligte Vergütung von Fr. 6535. ..) Rp. für Ausstattung des Antikensaales und für Verlegung

der Modellirwerkstätte ausgerichtet.

Bis ganz nahe an den Zeitraum der Wiedereröfsnnng der Schule wüthete in Zürich die E h o l e r a . Der Schulrath fand sür angemessen, den Knrsanfang um weuige Wochen hinauszuschieben.

Die Massregel hat für die Anstalt einen sehr guten Erfolg gehabt, indem vor Beginn des Unterrichtes die Epidemie gänzlich verschwunden war.

276 Statistisches Bureau.

Jm verflossenen Gesehästsjahre wurde die Statistik der Alpenwirthschast vollendet. Dieselbe umfasst einen Quartband von 57 8/4 Drukbogen.

Obgleich zur Bearbeitung des umfassenden und schwierigen Materials ein Fachmann gewonnen worden, so waren doch die Kalkulatoren des Bureaus mit der Ausrechnung von Verhältnisszahlen und der vergleichenden Brüfung des Manuskriptes mit dem Material noch einen ansehnlichen Theil des Jahres beschästigt.

An der Statistik der B e r n s s a r t e n .wurde fast unausgesezt und, so weit es dringendere Ausgaben erlaubten, fortgearbeitet, so dass jezt mit der Eintragung der Zahlenergebnisse in die Uebersichts tabe lien begonnen wird. Diese Arbeit wird im Lause des Jahres der Bresse übergeben werden tonnen.

Di...

K l a s s i f i k a t i o n der V i.e h besser

war im vorjährigen Brogramm unter der Voraussezung zur Bearbeitung ....ngesezt wordeu , dass der Kautou Schasshausen das Material nachliefern werde. Dieses ist nicht geschehen. Schon waren die Kautone Ludern, Uri, Schwyz, Glarus, Zug und die beiden Unterwalden ausgearbeitet (die Resultate dieser Untersuchung sind in der statistischen

Zeitschrist Rr. 11 und 12, 1867 verdeutlicht), als die Geschästs-

prüsungskommission des Nationalrathes den Wunsch ausspraeh, dass die Veröffentlichung der Statistik der Bernssarteu besehleuuigt werde. Es wurde daher auch der mit der Klassifikation der Viehbesizer beschädigte Angestellte zur Vollendung der Berussstatistik heraufzogen. Raeh Vollendung des leztern Werkes kann mit Bearbeitung der Statistik der Viehbesizer sortgesahren werden . wenn auch der Mangel des betreffenden Materials aus Schaffhausen derselben einen Theil ihres .Werthes raubt.

Bevolkerungsbewegung.

Jn Hinsieht aus die Statistik der Geburten , Trauungen und Sterbest soll, gemäss dem in Folge der Konferenz vom 21. Februar 1866 gefasslen Beschlusse, das aus Grund des angenommeneu gemeinsehaftliehen Formulars erhobene Material, betretend das Jahr 1867, im lausenden Jahre von den Kantonen eiugesehikt werdeu. Bis jezt sind wir noeh nicht im Besize desselben. hoffentlich wird die Einsendung von

277 nun an so befordert, dass das Gesammtergebniss noch in diesem Jahre dem Druk übergeben werden kann.

Die Bearbeitung der F i n a n z st ... t i st i k d e r G e m e i n d e n ist im verflossenen Geschäftsjahre begonnen worden. Je mehr man sich in diese Arbeit vertieste, desto grösseru Schwierigkeiten begegnete man..

Aus süns Kantonen fehlte das Material gänzlich ; einige derselben hatten es prinzipiell verweigert. Zwei Kantone hatten die Formulare so lükenhaft ausgefüllt, dass die Angaben nicht zu brauchen sind. Jn drei Kantonen ist die Verwaltung der Gemeindefinanzen in einer Weise organisirt, dass ihre Angaben sich nicht unter die Rubriken des angenommenem Formulars bringen lassen. Das Material aus einem grossern Kantor hat sich nach einem Vergleich mit dessen amtlichen Aufnahmen als zun..

grössten Theil unrichtig herausgestellt. Bei vier Kantonen ist dessen .Richtigkeit zweifelhaft, und nur das Material aus zehn Kantonen, welches meist von den Regierungen derselben zusammengestellt und verifizirt worden ist, kann als richtig betrachtet werden. Trozdem waren bei einigen dieser leztern Kantone noch zahlreiche Ansragen um Ausfüllung von Lüken und Berichtigung falscher Auffassungen erforderlich..

Nachdem diese Vrüsnug des Materials und die Versuche zu der Er-

gänzung desselben den soeben skizzirten Ausschluss zur Folge gehabt, hielten wir es für besser, ans die Bublikation dieser Arbeit wegen Mangelhaftigkeit des Materials zu verzichten. Dabei kann das lezter...

künstig immerhin dem statistischen Bureau in mannigfacher Weise z.....

eigener Orientirung und Auskunstertheilung dienen.

Jn Sachen der

E i s e n l. a h n st a t i st i k hat endlich die beabsichtigte Konferenz der Direktionen der Eisenbahngesellschasten mit Delegirten des Departements unter dem Vorsize des Departe.nentschess stattgesunden. Das früher von einem Faehmanne entworsene Schema , welches den Eisenbahndirektionen zur Erhebung des Materials dienen sollte, wurde in dieser Konferenz einer genanen Vrüfung unterzogen, wesentlich vereinsacht und sodann nach erfolgter Umarbeitung in einem neuen Abdruk den Verwaltungen zur Beatwortung übersendet. Da oiese Angelegenheit Gegenstand einer Botschaft an die Bundesversammlung sein wird , so hängt es von dem Beschlusse der leztern ab, ob die Ausarbeitung und Veröffentlichung des Materials noch in diesem Jahre unternommen werden kann.

A u s w a n d e r u u g s ft a t i st i k.

Jn Folge des Beschlusses des Ratioualrathes vom 25. Juli v. J., in welchem die Erhebung einer Statistik der Auswanderer als wünschend-

278 .werth bezeichnet wurde, hat das Büreau zunächst im Auftrag des De.parte.nents eine Untersuchung darüber angestellt , wie sich Gesezgebnng und Administration in den Kantonen zu den Auswanderern verhalten.

Nachdem hieraus das Departement in einen.. Rundschreiben an die Kantone das Ergebniss dieser Untersuchung mitgetheilt und angefragt hatte , in welcher Weise dieselben zur Keuutniss der Abwandernden gelangen konnten , auch allseitig Rükantwort erfolgt war , ist den .Regierungen der Kantoue das Schema der Ausnahme der Auswanderer .mi.. deu entsprechenden Erläuterungen Angegangen. Von einigen Kan-

tonen ist in Folge dessen bereits die Zahl der im Jahr 1867 Ausge-

wanderten eingeschikt, von andern gemeldet worden, dass sie die Ausuahn.e von 1868 an besorgen werden. Die Ausarbeitung und Veröffentlichung einer vollständigen Statistik der .Auswanderer ist daher erst vom nächsten Jahre an z.i gewärtigen.

Die Vorarbeiten zur a l l g e m e i n e n s eh w e i z e r i s eh e n S t a t i st i k haben bis jezt im Wesentlichen nnr den Direktor beschästigt. Am Schlusse des verflossenen Kalenderjahres . war der Termin abgelaufen, welcher zur Ablieferung der Beiträge der Fachgelehrten, die ihre Mitwirkung zugesagt, angesezt war. Es ist eine Anzahl trefflicher Arbeiten eingelangt, allein die Mehrzahl steht noch aus. Ein Theil der MitArbeiter hat um eine Hinaussezung des Termines nachgesneht.

Das Büreau war daher genothigt, eine allgemeine Fristverlängerung auszusprechen.

Das Bureau war im Laufe des Jahres durch Arbeiten internationaler Bestimmung ungewöhnlich starli in Anspruch genou.men. Es wurden . nämlich unter anderen au eingehenden , eine gründliche Forsehung und Umfrage ersordernden Berichten zur Beantwortung der Anfragen fremder Regierungen folgende erstattet .

1) Für die i t a l i e n i s c h e G e s a n d t s e h a s t in Betreff der Schulhansbauten und Einrichtungen, der landwirthschastliche.. Schulen, der Landelementarschulen u. s.w. 2) Für die euglische G e s a n d t s c h a f t : a. in Betresf der Handwerkervereine und Arbeiterbüude , des Verhältmisses der Arbeiter zn den Arbeitgebern, der Gesezgebung über ArbeitsEinstellungen, Arbeitverweigerungen u. s. w. . b. betreffend gewerbliche und technische Uuterrichtsanstalten. 3) Für die b e l g i s c h e G e s a n d t s e h a s t bezüglich der in der Schweiz bestehenden Einrichtungen zur Viehversicherung. 4) Für die französische Gesandtschaft. a. bezüglich des Schnees junger Fabrikarbeiter; b. über hohere und Sekundartöchter-

schulen. 5) Für die bayerische Gesandtschaft bezüglich des Jn-

stituts der technischen Schulinspektoren u. s. w. 6) Für das n o r d a m e r i k a n i s c h e D e p a r t e m e n t des U n t e r r i c h t s bezüglich der Schulgeseze der .Kantone u. s. w.

.

.

279

Die Beschikung des internationalen statistischen .Kongresses nahm für Vorstudien, Reise und Absassung des dem Bundesrath erstatteten einlässlichen Berichtes beträchtliche Zeit in .Anspruch.

Eine nicht zu unterschäzende Ausgabe ist nach wie vor die

arbeit an der Zeitschrift für schweizerische Statistik geblieben.

Mit-

Die zahlreichen mündlichen und schristliehen Ansragen von inländischen und ausländischen Gelehrten und andern Privatpersonen nehmen, wenn sie anch nicht in Anschlag gebracht werden können , nichts desto weniger die Kräste des Bureaus in einer Weise in Anspruch. welche der raschen Erledigung der ossiziellen Arbeiten nicht sorderlieh sein kann.

Unter solchen Umständen konneu wir uns daher nur einverstanden erklären . wenn die Büdgetkommisston des Ständerathes sich in der lezten Session sür eine grossere Konzentration der Arbeiten des statistischen Bureaus ausgesprochen hat. Sollte indessen damit ein Tadel wider dessen Verhalten in der Vergangenheit ausgesprochen sein , so würden wir einen solchen nicht sür gerechtsertigt halten. Werden die Zustände der Schweig von den Regierungen anderer .Staaten sür interessaut genng erachtet, dass diese sieh Eiublik in dieselben zu verschaffen suchen. um die gewonnenen Erfahrungen bei ihren gesezgeberischen Reformen zu beherzigen , so kann die Schweiz .oohl kaum der Ausgabe sich entziehen, die betreffende Auskunft zu ertheilen, selbst wenn diese zeitraubend ist, um so weniger, als die andern Staaten den Gesuchen der schweizerischen Behörden um statistische Materialien jeweilen mit größter Bereitwilligkeit entsprechen. Ausser diesen , so zu sagen iuternationalen Arbeiten, wäre es nur die allgemeine schweizerische Statistik, welche zu den Ausgaben gerechnet werden konnte, über deren Werth, nach dem Ansdrnk der ständeräthlichen Kommission ,.mit Recht verschiedene Ansichten" obwalten. Allein diese Ausgabe hat dem Bürean, dessen Arbeitssorderung wesentlich von den Kalknlatoroen abhängt, bis

jezt mit Ausnahme weniger Kopialieu nichts zu thun gegeben, und wird es auch ferner, weil die vom statistischen Bureau daran übernommenen Arbeiten im Wesentlichen pom Direktor und Sekretär zu machen si..d, die Thätigi.eit der Kalkulatoren also dadurch kaum in Anspruch geuon.men wird. Sehr gerne wird sich das statistische Bureau bestreben, in Zukunft seine Arbeiten so viel als moglieh zu konzentriren ; es wird aber auch geuothigt seiu , von Arbeiten , welche Vereine unternommen habeu und aus das Bureau abzuwälzen suehen, möglichst Abstand zu nehmen, und gegen Zumuthungen von Vrivateu sich spröder als bisher zu verhalten. Eine solche Konzeutrirung ist überhaupt wünschenswerth, damit das statistische Büreau diejenigen periodischen Arbeiten, welche in den grossern Staaten als die Hauptaufgabe der statistischen Büreaux angesehen werden, um so prompter erledigen kann. Jn Frankreich und

England liegt denselben fast nur die Volkszählung, die Aufnahme der Bundesblatt. Jahrg.XX. Bd. II.

19

280 ..Geburten, Trauungen und Sterl.esälle und die Viehzählung ob.

Die

Statistik des Handels, des Akerbaues, der Jndustrie, der Justiz, der .Gesundheitspflege und anderer Fachgegenstände ist durch zwekmässige Anwendnng der Arbeitstheilung aus die betreffenden Departement vertheilt. Gleichwohl ist z. B. das englische statistische Bureau verhäitnissmassig sechsmal hoher dotirt, als das eidgenössische (nämlich mit zirka

Fr. 1,650,000). Soll das eidgenossische statistische Büreau zu seiner pollen Entfaltung kommen , so müsste sein Kredit um so viel erhoht werden, dass mindestens noch zwei Kalkulatoren angestellt werden konnten.

Auch im verflossenen Jahre lässt sich die Vermehrung der Geschäfte aus der Zahl der aus- und eingegangenen Akten entnehmen.

Es sind nämlich ans- und eingegangen im J.

.

1864 Akten

" ,, 1865

280

,, ,,

,,

,,

"

,,

., 755

,,

,,

,,

,,

,,

,,

,,

,,

1866

,,

^

,,

"

,,

,,

"

,,

,,

,,

1567

,,

^

Die Bibliothek des statistischen Büreans hat sich im verflossenen Jahre zum grossten Theil durch Tauschexemplare und Geschenke um 420 Bände vermehrt.

Banwesen.

A.

l.

Strassen nnd Brüken.

Bündnerisches S trasse n nez.

Jm Monat Mai des verflossenen Jahres siud die Arbeiten an der F lue lustrasse, welche am Schlusse der 1866er Bankampague ungesähr zu 2/3 erstellt war, wieder aufgenommen und so gefordert worden, dass schon Ende August die Kollaudation der ganzen Strasse stattfinden konnte.

Anfangs September wurde fragliche Strassenbaute durch unsern Experten, Hrn. Stabshanptmann Euenod, inspizirt. Das Resultat dieser Jnspektion war auch diesmal wieder ein vollständig besriedigendes. Ramentlich in Bezng ans rasche Vollendung dieser neuen Strasse , welche alle andern Alpenstrassen des Kantons Graubünden an Hohe übertrifft, und deren Aussnhrung auch sonst mit mancherlei ausserordentlichen Schwierigkeiten verbunden war, wird der bündnerischen Baubehörde von Seite des Herrn Experten volles Lob gespendet. Ebenso spricht sich derselbe in Bezug auf Ausführung der Strasse und insbesondere der ziemlieh zahlreichen Kunstbauten (u. A. 14 Brüken von 3 --- 7 Meter Sichtweite) sehr günstig ans, und es kann somit nach den. Ausspruche des Experten

281 der Bau der Fluelastrasse als ein vollkommen gelungenes Werk bezeichnet werden.

Gestüzt aus dieses günstige Ergebnis.. ist dann unmittelbar nach der stattgehabten Expertise der Regierung von Graubünden der Rest des auf die Fluelastrasse fallenden Bundesbeitrages (Fr. 155,200,. mit Fr. 70,200 ausbezahlt worden.

Jn der nächsten Baueampagne (l 868) beabsichtigt nun die Regierung von Graubüuden, an die Ausführung der Schynstrasse (ThusisTiesenkasten) zu gehen. Zu diesem Zweke hat sie uns bereits im Monat August die bezüglichen Bläue vorgelegt , denen wir dann, nachdem wir über dieselben das Gutachten des srühern Experten für das bündnerische Strassennez, Hrn. Brosessor Wild in Zürich, eingeholt, unterm 4. September die Genehmigung ertheilten.

O b e r a u s s i c h t ü b e r die

B o st s t r a s s e n.

A l p e n s t r a s s e n.

Gemäss Art. 3 des Beschlusses, welchen wir unterm 7. November 1866 in Aachen der Alpenstrassen gefasst haben, veranstaltete unser Departe.ue..t des Jnuern im Monate Juli 1867 eine genaue Untersuchung der nenerbauten Alpenstrassen.

Wir entheben dem Berichte des Herrn Jngenienr Studer, welcher vom Departement des Jnnern mit dieser Expertise betraut worden war, bezüglich des Zustandes der einzelnen Strasseustreken solgende nähere Daten : 1. O b e r a l p s t r a s s e .

Urnergebiet.

Die Fahrbahn ist gut, die Strassenwölbung nach Vorschrist und die Bekiesung in einem Zustande , dem man aus den ersten Bltk den geregelten Unterhalt ansieht.

Die Strassensehalen sind durchweg ordentlich geräumt, so dass der normale Wasserabsluss ungehindert stattfinden kann, ohne die Fahrbahn zu beschädigen.

Die Durchlässe sind ebenfalls mit wenigen Ausnahmen gutem Zustande.

in ganz

Die Stüz- und Futtermauern zeigen einige wenige baufällige Stellen, was aber bei der sehr grossen Ausdehnung dieser Bauwerke und der sehr oft ungünstigen Terrainbesehafsenheit ganz natürlich ist; zur Zeit der Expertise war indessen die Herstellung der fraglichen Stellen bereits angeordnet.

282 Die ganze Strassenstreke von Andermatt bis zur Kantonsgrenze Graubünden macht im Allgemeinen wie im Einzelnen einen recht erfreuliehen Eiudruk:, man wird sofort gewahr, dass ein regelmässiger Unterhalt etwa vorkommende Mängel rasch und sachverständig zu beseitigen trachtet.

Graubündnergebiet.

Die Fahrbabn ist auch hier in sehr gutem Zustande.

Die Strassenschalen sind durchweg gehorig geräumt, so dass das Wasser seinen regelmässigen Abfluss hat.

Die Durchlässe siud in gutem, normalem Zustande.

Die Stüz- und Futtermauern sind gehorig unterhalten und dur.hweg in sehr gutem Zustand.

Bezüglich der Streke unterhalb Ehiamut macht der Experte die Bemerkung, dass auf irgend eine Art Vorsorge gel.rossen werden sollte, gegen das Abrutschen der bei Selva und Erispausa vorkommenden sehr steilen, angebrochenen Halden , sei es nun durch Anpflanzung und Bewalduug derselben, durch Erhohnng der Futtermauern, welche in ihrer gegenwärtigen Hohe den theilweise sehr gesährl.ichen Halden wenig Halt geben, oder endlieh durch Anwendung beider Mittel vereint.

Jm Uebrigeu ist die Oberalpstrasse von der Kantonsgrenze bis Dissentis in einem ganz vortrefflichen Zustande, und auch hier sieht man überall die deutliehen Zeichen eines geregelten Unterhalts und eiuer sachverständigen Leitung derselben.

2. F n r k a s t r a s s e .

Uruergel.iet.

Von Hospenthal bis Furkapass.

Die Fahrbahn auf dieser Strassenstreke ist in sehr gutem Zustande.

Es ist auf dieser Strasse namentlich die richtige und kunstgerechte Aulage und der sorgfältige Uuterhalt der vielen sehr scharfen Kehre hervorzuheben, welche in Gebirgsstrassen ein sehr wichtiges Moment sür

den sichern Verkehr bildet. (Dasselbe gilt übrigens auch sür die Oberalpstrasse auf Urnergebiet.)

Die Strassenschalen sind überall gehorig geräumt , wo es moglich war, und der normale Wasserabfluss geschieht uugehindert, ohue die Fahrbahu zu benachtheiligen.

Die Durchlässe sind durchweg in gutem Zustaude, ebenso die grossern Brüken.

Die Stüz- und Futtermauern haben sich vortrefflich bewährt, mit Ausuahme von zwei kurzen Stellen unterhalb des Siedelbaches , deren

283 Herstellung jedoch zur Zeit der Expertise bereits wieder in Arbeit begriffen war.

Auch bezüglich dieser Strassenftreke hebt der Experte hervor, daß sie im Allgemeinen wie im Einzelnen einen sehr erfreulichen Eindruk mache.

Wallisergebiet.

Furka-Gletsch-Oberwald.

Die Fahrbahn ist auch hier derart, dass man ihr den Unterhalt derselben ansieht; überall ist die Bekiesung reichlich, an vielen Orten fast nur zu reichlich vorhanden.

Jn Bezug ans die Beschaffenheit des Strasseukieses spricht der Experte den Wunsch aus, es möchte dasselbe in Zukunst besser gerüstet oder doch mit Bestandtheilen vermischt werden, welche die Bildung einer festen Fahrbahn zulassen.

Die Seitenschalen sind fast überall gehorig geräumt und gestatten dem Wasser ungehinderten Abfluss.

Die Durchlässe sind mit einigen wenigen Ausnahmen gut erhalten; dagegen sind die Eiulaufkamiue , welche durch Erdbrüche und Lawinen perschüttet wurden, wieder herzustellen.

Die grossern Brükeu, welche mit wenigen Ausnahmen aus Holz koustruirt sind (was dem Experten bei dem grossen Uebersluss an guten Bausteinen unangenehm ausgefallen ist), haben ungleich mehr Schaden gelitten. An der obersten Holzbrüke war das Geländer zerftort und bei der Brüke unterhalb Gletsch war sogar der eine Hauptträger entzweigedrükt, so dass bereits ein provisorisches Mitteljoch unterstellt werden musste.

Der Experte gibt zu, dass solche Znfälle zwar allerdings in das Gebiet des gewohnlichen Unterhalts der Strasse gehoren und dass dergleichen auch auf den bessterhaltenen Strassen vorkommen können . er macht jedoch hauptsächlich desswegen daraus aufmerksam, weil solche Sehäden an soliden steinernen Brüken nicht hätten vorkommen können.

Bezüglich der untern Gletschbrüke bemerkt Hr. Studer, dass alles Ernstes an die Erneuerung derselben gedacht werden sollte , da das provisorische Joch für die Sicherheit des Strassenverkehrs zu wenig Garantie biete.

Die Stüz- und Futtermauern sind im Allgemeinen wohl erhalten.

Die Herstellung einiger beschädigter Stellen war bereits wieder in Arbeit und die ordentliche Jnstandstellung wird ohne Zweisel seither erfolgt sein.

Mit Ausnahme der gerügten funkte ist die Furkastrasse (Wallisergebiet) bis jezt in ordentlichem Znstande und gewährt einen gesicherten Verkehr.

284 3. A x e n st r asse.

Urnergebiet. Von Flüelen bis Sisikon.

Die Fahrbahn auf dieser Steke lässt nichts zu wünschen übrig.

Die Strasseuschalen sind überall gehörig geräumt und sauber erstellt. Die Durchlässe sind ebenfalls in gutem Zustande.

Die Stüz- und Futtermauern haben sich mit wenigen Ausnahmen aufs besste bewährt . jedoch spricht der Experte den Wunsch aus , es mochten die theilweise sehr hohen und gesährliehen Schutthalden auf irgend eine Art befestigt werden, sei es durch Bewaldung derselben oder durch Erhohung der Futtermauern oder endlich durch beides zugleich.

Diese Strasseustreke kann bezüglich des Unterhalts im Allgemeinen wie im Einzelnen zu den bessten des ganzen Alpenstrasseureviers gezählt werden.

Schwyzergebiet. Von Sisikon bis Brunnen.

Für diese Strassenstreke gelten die nämlichen Bemerkungen wie für die Streke auf Urnergebiet , der Unterhalt lässt nichts zu wünschen übrig, und man sieht auch hier, dass demselben anhaltende Sorgfalt geschenkt wird.

Am Schiusse des Expertenberichtes resümirt Hr. Jngenieur Studer sein Gutachten dahin , dass der Zustand der genannten Alpeustrasseu im Allgemeinen ein befriedigender, theilweise ein guter genannt werden konne.

Wir werden nicht ermangeln, diesem Gegeustande auch serner unsere volle Aufmerksamkeit zu widmen und Jhnen über den Znstand fraglicher Alpenstrassen , an deren guter Justandhaltung die Eidgenossenschaft ein so grosses Jnteresse hat, seinerzeit wieder Bericht zu erstatteu.

V o st st r asse n i ni A l l g e m e i n e n .

Reklamationen über mangelhasten Zustand von Boststrassen sind uns im Lause des Berichtjahres keine zugekommen.

Brüke bei Boleggio.

Mit Zuschrift vom 13. Dezember .1866 stellte die Regierung von ......essin neuerdings das Gesuch um Auswirkung eiues Bundesbeitrages an die Erstellung einer Brüke über den Tessin bei Boleggio.

Mit

Rüksicht darauf, dass sieh die Bewilliguug einer solcheu Sub-

fidie lediglich nur dureh das militärische Jnteresse rechtfertigen liesse..

welches die fragliehe Baute als Fortsezung der 185..) mit eidgenossischer 1lnterstüzung erstellten Strasse von Earasso nach Gorduno bieten könnte,

285 haben wir den Gegenstand in dieser Richtung durch unser MilitärDepartement untersuchen lassen, dessen Gutachten dahin ging, dass die

Erstellung einer Brüke bei noleggio allerdings sür die Landesverthei-

diguug bestimmte Vortheile bieten würde , wofern zu gleicher Zeit die Strasse von Jragna a..swärts bis zur Brüke ausgeführt würde ; dass aber, wenn wirklich aus militärischen Gründen ein Flussübergaug in jener Gegend von der Eidgenossenschast unterftüzt werdeu wollte , eine diesfällige Subsidie eher für eiue Brüke hinter Gorduno zu verwenden wäre.

Da indessen auch diese lettere keineswegs als dringlich augesehen werden kann und ein allgemeineres Juteresse im Sinne des Art. 21 der Bundesverfassung zur Begründung eines Bnndesbeitrages nicht vorliegt, so ertheilen wir der Regierung von Hessin unter Angabe obiger Gründe den Bescheid, dass wir nicht im Falle seien, dem gestellten Subsidienbegehren durch Vorlage desselben an die Buudesversammlung weiter Folge geben zu konnen.

B r ü k e ü b e r d i e M a g g i a b e i A s e o n a.

Jm Rechenschaftsberichte für das Jahr 1865 haben wir unter Titel "Gewässerkorrektionen" mitgetheilt, dass wir bezüglich des seinerzeit von Tessin gestellteu Gesuches um Auswirkung von Buudessubsidien für die .Korrektion des Tessiu und der Maggia und Erstellung einer Brüke bei Aseona beschlossen, von einer Subventionirung der Maggiakorrektion, als einem Unternehmen von bloss lokalem Jnteresse, abzusehen und die Frage, ob ein Bundesbeitrag für Erstellung der Maggiabrüke bei Aseona in dieser oder jeuer Form gerechtfertigt erseheine , einer besondern näheren Brüsuug zu unterstellen.

Unterm 11. Dezember 1866 ist nun, wie wir bereits im lezten Geschäftsberichte uotirt haben , der Staatsrath von Tessin neuerdings mit dem Gesuche eingelangt, es mochte dem Kanton für die Korrektion der Maggia und den Reubau der Brüke über dieselbe ein Bundesbeitrag gewährt werden. Dieses Gesuch war begleitet mit flauen und Kostenvoransehlägen für die Korrektion der Maggia sowohl als sür die Wiederherstellung der alten und den Bau einer nenen Maggiabrüke.

Rachdem wir dieses erneuerte Gesuch im Allgemeinen geprüft und

gefunden, dass sich die Bewilligung einer Bundessubsidie sür den Bau fraglicher Brüke und die zu ihrer Sicherung erforderlichen Sehuzbauten uumittelbar oberhalb derfelben aus mehrfachen Gründen, die wir seinerzeit in eiuer diesfälligen Vorlage au die h. Bundesversammlung des Rähern erortern werden, rechtfertigen lasse, beaustragten wir das Deparlement des Jnuern, die von Tessin vorgelegten Brojekte durch Herrn Oberingenieur H a r t m a n n untersuchen und begutachten zu lassen.

Jn dem Gutachten, welches Hr. Hartmann insolge dieses Austrags über die vorliegenden Brojekte an das Departement erstattet hat, macht

286 derselbe am Schluss darauf aufmerksam, dass sieh eine nicht unerhebliche Reduktion der Baukosten erzielen liesse , wenn man sich entschlossen könnte, sragliche Brüke statt in Stein, in Gestalt eines ossenen eisernen Viaduktes zu erstellen.

Das Departement glaubte dieser Anregung nähere Aufmerksamkeit schenken zu sollen und liess auch noch über den Bau einer eiserneu Brüke durch die in diesen. Fache bewanderten Herren Ott & Eomp. in Bern ein Gutachten ausarbeiten, welches dann wirklich, wie Hr. Hartmaun angedeutet hatte, zu Gunsten der Eisenkonstruktion ansgefalleu ist.

Diese beiden Gutachten sind nun der Regierung von Tessin mitgetheilt worden, mit der Einladung, sich über das von den genannten Experten befüwortete Brojekt einer eisernen Brüke anssprechen zu wollen.

B.

Gewässerkorrektionen.

1 . L i n t h u n t e r n e h n. u n g.

Bundesgesez betreffend Unterhaltung des Linthwerkes.

Bei speziellerer Eingehung in die Geschäftstätigkeit der Linthverwaltung verdient vor Allem hervorgehoben zu werden , dass in diesen.

Jahre ...er bereits im legten Geschäftsberichte erwähnte, nach seinem Zweke und seiner allgemeinen Grundlage chaxakterisirte Gesezesvorschlag betreffend die Unterhaltung der Linthwerl.e, nachdem er die Berathung des Bundesrathes uud der obersten Räthe der Eidgenossenschaft passirt hat, uuterm 6. Ehristmonat 1867 ohne wesentliche Veränderung Gesezeskraft erlaugt hat.

Bezüglich der einlässliehen Begründung und Rechtfertigung dieses Gesezes verweisen wir ans die Jhnen diesfalls vorgelegten Botschaften vom 17. Juni und 20. Rovember 1867).

Roch im Monat Dezember wurde durch Weisungen des Präsidenten der Linthkommission an den Linthingenieur dafür gesorgt, dass das Gesez mit Anfang des Jahres 1868 zur Vollziehung komme, uud wir hegen mit der Linthkommission die Hoffnung, dass der Zwek desselben, die Unterhaltung des Linthwerkes und dessen sortschreitende Ausbildung zu einem Meisterwerke der Wasserbantechuik zu gestalten , erreicht uud anf alle Zeiteu gesichert werde, uud dass bei rüksiehtsvoller Durchführung sich auch die .Liuthgenossamen mit denselben völlig aussohnen werden.

Siehe eld. Gesez sammlung Band IX, Seile 208.

Bundesblalt v. J. 1867, Band II, Seite 24... und Band III, Seite .)5.

287

^

Reubau der Z i e g e l b r ü k e in E i s e n k o n s t r u k t i o n . B e i t r a g d e s L i n t h s o n d s an den Bau.

Dem Danton Glarus ist auf Ansuchen der Standeskommission au den Bau einer eisernen Brüke an der Stelle der alten bausälligen Ziegelbrüke von der Linthverwaltung ein Beitrag von Fr. 3000 bewilligt worden. Dieser Beitrag rechtfertigt sich durch die Vorgänge beim Umbau

der Biäschebrüke und durch die an den Beitrag geknüpfte Bedingung, dass durch die Ausführung das bisherige für die Schiffahrt gefährliche Mitteljoch beseitigt werden müsse.

Zierde des Linthwerkes.

Die Brüke ist erstellt und eine neue

B o d e n v e r k a u s und A n k a u f .

Reehtseitig am Wallensee ist ein Complex Liuthboden , dessen Beibehaltnng für die Linthunternehmung von keinem Juteresse war, veräussert worden , dagegen hat die Liuthverwaltnng zwei am Escher- und Gryuaukaual gelegene Stüke Boden angekauft. Eines dieser Stüke, rechtseitig am Escherkaual , enthält gut gelegene Steiubrüche mit etwas

Wald, ein zweites Stük ist mitten im Lintheigenthum gelegen, rentirt sich als Streuewieslein und kann später sür Linthzweke dienen.

R u z b a r m a c h u n g der Linth für industrielle Zweke im u n t e r n Linthgebiete und S c h l e u s e u b a u am A u s f l u ß des Wallensees.

Auf das im Anfange des Berichtjahres eingegangene Besuch der Gemeinden Schanis, Reichenburg und Benkeu, betreffend die Frage, ob und in welcher Art die Linth von der Ziegelbrüke abwärts für gewerbliehe Zweke dienlieh gemacht werden konnte, hat die Linthverwal-

tung mit Reicht aus die Bedeutsau.keit der Sache und die mitbetheiligte

Schiffahrt vom Linthingenieur ein Gutachten abverlangt, und demselben zur umfassenden und gründlichen Untersuchung dieser Frage einen zweiten, wohlbekannten Techniker in der Berson des Hrn. Professor Dr. E u lm a n u beigegeben.

Den gleichen Herren Experten ist auch die schwebende Frage des Schleusenbaues am Aussluss des Wallensees zur Begutachtung Angewiesen worden, über welche vorläufig die Meinuugsäusseruugen der Regierungen von St. Gallen und Zürich vernommen worden, deren Kantonsgebiete

als direkt und indirekt betheiligt erscheinen. Das Gutachten über beide Fragen steht noch aus.

B e s e h w e r d e über d i e D a m m b a u t e r e e h t s e i t i g am Aussiuss

des Wallen s e es.

Auf die Beschwerde verschiedener Gemeinden am Wallensee , dass die rechtseitige Dammbaute am Ausfluss des Wallensees als ein be-

.

288 deutendes Abflusshinderuiss und als Stauungsfaktor des Wassers erscheine, und aus eine, diese Beschwerde einbegleitende Zuschrift der Standeskommission von Glarus hat die .Linthkommission den Bericht ihres Jngenieurs eingeholt, und gleichzeitig hatte die Regierung von St. Gallen, als Vertreterin der wesentlich iuteressirten Anwohnerschast, ein Gutachten ihrer kantonalen Jngenieure eingeholt. Beide Gutachten erklärten die diesfalls geführten klagen als grundlos, worauf die Linthverwaltuug sich zu weitern Massregeln nicht veranlasse sehen konnte. Die Beschwerdeführer gaben sieh aber mit dem doppelten Gutachten nicht zufrieden und verlangten aus Grundlage abweichender Ansichten anderer Techniker eine Superexpertise. Um den von den betreffenden Anwohnern geäusserten Befürchtungen in vollem Masse gerecht zu werden und für die eigene Aufklärung kein Mittel unangeweudet zu lasseu , hat die Liuthbehorde

fraglichen. Begehren entsprochen und mit der diessälligen Expertise zwei

anerkannte Autoritäten auf diesem Gebiete die Herren Professoren Dr.

Eulmann und Dr. Zeuner betraut.

V e r g l e i ch m i t d e r E sche r k a n ... l g e u o s s a m e.

Der alte , schon in mehreren frühern Geschäftsberichten erwähnte Streit mit der Escherkanaigenossame wurde dieses Jahr eudlich durch gütlichen Vergleich erledigt. Die Genossame befahlt alle ausstehenden Raten vollständig, wogegen ihr die Verzugszinse erlassen wurden.

S ch i f f f a h r t s v e r k e h r a u s d e r L i n t h.

Die dem Geschäftsberichte der Linthkommission beigegebene Tabelle über den Schisfahrtsverkehr auf der Linth zeigt gegenüber den Resultaten des vorigen Berichtsjahres in allen Beziehungen Rükgang, nämlich : nur 359 Rekerzüge gegen 431 ; nur 607 Leerschiffe gegen 767 ; nnr 2606 Zentner Kanfmannsguter und Landesprodukte gegen 7477 und auch, theilweise wegen der erhohten Tar.en , nur die Summe von Fr. 6268 Rekergebnhren gegen Fr. 7948 im Vorjahre. Jm Vorjahre hatte sich die Zahl der Waarenzentner gegen das Jahr 1865 sogar unerwarteterweise um 2000 Zentner gehoben. Jm Berichtjahre dagegen

ist die Zentuerzahl selbst stark hinter diejenige des Jahres 1865 zurük-

gegangen.

Bezüglich der während des Berichtjahres a u s g e f ü h r t e n A r b e i t e n a n d e r Linth verweisen wir aus den vom Linthingenieur aufgestellten ,,Generalrapport

des Jahres 1867", Beilage Rr. 1.

Zusammenstellung der Ausgaben

Zur Seite ^

für die im Jahr 1869 llll Gebiete der Linthunternehmung ausgeführten Wuhr- und Dallmmarbeiten.

.^ e

Einzel^ ...lrbeite^ am ^che^aaal.. Wuhrarbeiten u n d Reparaturen .

.

.

.

.

Dammaxbeiten, Erhohung u n d Verbreiterung .

.

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.

.

Hintergrabenarbeiten, Sohlenbeseze und Reparaturen im Ableitungskanal. m.term Tschingel ^

kops ^^

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..

..

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. .

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. .

.

.

^

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.^rl.eite^ am Lnuhlaual: Ufersieherungen, Steinwurf am Weesenerdammkops .

Rekweg und Dämme, Aufnahme der Versenkung, Beschotterung ...e. .

Dotationsboden, Baumpflege, Strassenunterhalt ^.

.

.

.

Escherdenkmal, Umbau u n d Unterhaltung desselbeu .

.

.

^

.

.

^orre..tion unterhalb ^.u.u: Faschinenwuhr, zirka 2000^ lang, Flechtwerke, zirka 1350^ lang, neue Dammftreke, zirka 4000.^ laug

.

.

.

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.

.

.

.

.

^.

1,322 2,335 310 5l 1,652 1,040 2,289 45,108

t

-

^

^.

Total

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Rp.

95 96 41 70 01 ll 76 07

Rp.

^

.^ ^ ^ ^ ^

.

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.

^.^

^.^

.^

^

Zu obigen A u s g a b e n für ausgeführte Arbeiten kommen noch folgende .Auslagen : a.

b.

3,000 566 1,593 3,000 2,366 1,432 80 1,525 1,500 700 300 .200 966

A^u

sserordentliche A u s g a b e n : Beitrag an den Reubau der Ziegelbruke Esehers Jubiläum, Beitrag an das Fest ..e.

Bodenankaus .

.

.

.

.

.

A l l g e m e i n e A u s l a g e n . Jngenieurgehalt Linthaufsicht an der ol^ern und untern Linth Blanimetrische Arbeiten .

.

.

.

Begelbeobachtungen in Mollis, Weesen Ziegelbrüke und Schmerito Schiff und Geschirr, Reparaturen und Anschaffungen

.... V e r w a l t^ u n g s k o st e n : G e h a lt d e s L i n t hz a hlm e i ste r s behalt d e s Rechnun^sführers . . . .

Linthsehiffahrtsaufseher i n Gr^nau .Konferenzen, kommissionen ...e. .

Büreaubedürsnisse, Miethzinse ..e.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ 99 62 80 49 ^ 25 -

-

.

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.

.

95

04

n 71,343 11 ^.^

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Total

.^ ^ i^

289 K o r r e k t i o n Grynau-Zürichsee.

Die für die Hauptkorrektion Gryuau-Zürichsee bestellte MehrwerthSchäzungskommission hat die Klasseufeststelluug und Einweihung der mehrwerthspflichtigen Liegenschaften vollendet ; die spezielle Durchführung des

Verfahrens mit Bezug ans § 8 des Schäznngsreglements (Osfiz. Ge-

sezsammluug Bd. Vlll, Seite 402) ist jedoch noch im Rükstande. wird .aber ebenfalls in Balde beendigt sein.

Die Korrektionsarbeiten selbst sind im .Lause des Jahres, troz des sehr ungüuftigeu Wasserstaudes, bedeutend gefordert werden. Die gegen Ende 1866 in Akkord gegebenen drei Bauloose siud zu 3/4 vollendet; der Rest dieser Arbeit wird im lausenden Winter ausgeführt. Jn lezter Zeit sind zwei weitere Bauloose vergeben morden , die im lausenden Jahre auszuführen find, Jm Berichtjahre siud aus eine Lauge von 4000 Fuss nur Dämme ersteilt worden , die zum Theil ins alte Fluss-

bett hineingestellt werden mussten. Aus zirka 1500 Fuß Lauge siud

Faschinen- und Streichwuh...... zum S eh uz des rechtseitigen Hintergrabendammsnsses ausgeführt worden. An der Linth selbst wurden auf 500 und auf 1350 Fnss Länge Flechtwerke zur Fixirung des neuen Linthusers angebracht.

Die Grynau-Zürichseekorrektion kostete im Jahre 1867

Fr. 45,108. 07 .hiezn vom Jahre 1859-1866 . . . . . . 60,503. 39 somit bisherige Gesammtkosten .

.

. F r . 105,6l1. 46 R e ch u u n g s e x g e b n i ss d e s J a h r e s 1867.

Das Rechnuugsergebuiss des Jahres 1867 ist sollendes : Der Vermogensbestand der Liuthunternehmung beträgt aus .Ende

1867 . . . . . . . . Fr. 494,376. 6 2 Rämlich : An Liegenschaften . . . . Fr. 99,196. 46 ,, Kapitalien . . . . . ,, 383,865. 23 ,, Mobilien . . . . . ,, 6,000. --.. .....ükständen und Kassasaldo ., 5,314. 93 - .. .494,376. 62 Eude 1866 war der Bestand . . . . . ,, 529,576. 81 Vermogensverminderung Fr. 35,200. 19 Dieser Rükschlag sällt. selbstverständlich und vorausgesehenermassen aus die Korrektion Grynau-Zürichsee.

290 E sche r s e i e r.

Jn den Monat August des Berichtjahres fiel der hundertjährige Geburtstag Hans .Conrad Eschers pon der Linth. Die Bepolkerung der Linthgegenden verlangten aus eigener Jnitiative , einem Herzensdrange folgend , diesen Tag an der Linth würdig zu begehen. Es ergingen auch Einladungen an die noch lebenden Greise , die au der Grabung der ersten Kanäle mitgearbeitet , an die Familie Escher und die Behörden, Bundesrath, Regierungen, .Linthverwaltung u. s. w.

Ohne Ausnahme folgte Alles der herzliehen Einladung , und in wahrhast gehobener Stimmung seierte in eiuem der herrlichsten Feste ein dankbares Volk das Andeukeu seines Frenndes und Retters aus Elend und Roth , das Andenken Hans Konrad Eschers von der Linth , dessen Bürgertugend , Thatkrast und Gemeinsinn das Linthwerk ins .Leben gerufen hat.

Rheinkorrektion.

Die Rheinkorrektionsarbeiten haben auch während der Baucampagne

1866/67 ihren gehörigen Fortgang gehabt. Die bezüglichen Vorlagen, Bläne und Brofile sind vom Bundesrathe im Herbst 1866 genehmigt worden. Rach denselben waren vorgesehen : im Kanton St. Gallen, Arbeiten im Betrage von Fr. 572,000. -

,,

,,

Graubünden für . . . . . . . ,, 90,000. -zusammen für Fr. 662,000. -

Jn Wirklichkeit waren am Schlösse der Eampagne ausgeführt : im Kanton St. Gallen Arbeiten im Betrage von . . . Fr. 416,821. 49 im Kanton Graubünden Arbeiten

im .Betrage vvn

. . .

., 75,750. -

,, 492,571. 49 die Gesammtbauausgabe blieb also um . . . . Fr. 69,428. 51 unter der büdgetirten Summe.

An diese Bauausgaben sind den beiden Kantonen die durch den Bundesbeschluss von 1862 bestimmten Beitragsquoten ausbezahlt worden, und zwar :

dem Kanton St. Gallen (pro rata) ,, ,, Graubünden . .

.

.

.

.

. Fr. 138,910. 74 . ,, 30,000. -

zusammen

Fr. 168,910. 74

291 A r b e i t e n a u s d e m G e b i e t e d e s K a n t o n s S t . Gallen.

Die auf dem Gebiet des Kantons St. Gallen ausgesührten Arbeiten verteilten sich in 18 Gemeinden auf 40 Baustellen.

Rach der vom eidgenössischen Experten für die Rheinkorrektion, Hr. Jngenienr graisse, ausgestellten Ueberstcht sind ausgeführt worden: 13,519 Lausfuss Leitwerke, 4,385 ., Vorgründe, 556 ,, Querdämme, .zusammen 18,460 Laufsuss neue Werke.

Die Bauausgaben für diese Werke und einige Rebenarbeiten per-

theilen sich wie solgt :

ten d e r neuen Dämme .

.

.

,, ., Erhohung bestehender Wuhre

,, ,, Binnendämme .

Allgemeine Ausgaben .

.

.

.

.

.

.

Fr. 338,339. 5 4 ,, 33,715. 30

.

,, 14,167. 24 .

,, 30,599. 41 Summa Fr. 416,821. 49

Die Gesammtkosten der seit dem Beginn des Unternehmens bis zum Schlusse 1866/67 Kampagne aus dem Gebiete des Kantons St. Gallen ausgeführten Korrektionsarbeiten belaufen sich ans die Summe

von Fr. 200,446. 21 , an welche 1/2 aus der Bundeskasse bezahlt worden ist.

Die während den ersten süus Jahren ausgeführten Arbeiten repräsentiren eine Gesamtlänge von 97,410 .Lauffnss (29,223 Meter) neuer Werke.

Bei Beurtheilung des Forts.l.reitens der Arbeiten darf nicht ausser

Acht gelassen werden. dass die für die Flussbauten hauptsächlich günstige Zeit des Riederwasserstandes hinsichtlich der Witterungsverhältuisse die.

schlechteste Jahreszeit ist. Daher kommt es, dass es nicht immer moglich ist, die bei Festsezung der Bauvorlagen in Aussicht genommenen Arbeitsprojekte strenge einzuhalten , . indem theils durch die ost von Woche zu Woche äuderuden Flussverhältnisse des Rheins , theils durch Regen und Sehneesall, welche die Kummunikationen uupraktikabel und den Materialtransport saft oder ganz unmöglich machen, unvorhergesehene Schwierigkeiten und Verzögerungen mancherlei Art oft. unvermeidlich sind. Dies erklärt denn auch , warum häusig zwischen den Bauvorlagen und den Rechnungen über die ausgesuhrten Arbeiten hinsichtlich der Ausdehnung dieser leztereu so bedeutende Differenzen vorkommen.

Jm Uebrigen machen die bisher ausgeführten Arbeiten in ihrer Gesammtheit bereits einen hoechst befriedigenden Eindruk ; a...s grosse

292 Streken sind die erzielten Resultate ersichtlich und ihr Erfolg steht ausser Zweifel.

A r b e i t e n a u f d e m G e b i e t e d e s K a n t o n s Graubünden.

Die von den Gemeinden Maienfeld und Fläsch ausgeführten Arbeiten geben zu besonderen Bemerkungen keine Veranlassung.

Die Gemeinde Maienfeld hat ihre Dämme aus eine Lange von 700 Fuss (210 Meter) erhoht mit einem Kostenaufwande von Fr. 15,750 Die Gemeinde Fläsch hat ihren neuen Damm um 1333 Fuss (400 Meter) verlängert und dafür verausgabt ,, 60,000

Total 2033 Fuss (610 Meter) Fr. 75,750 Mit den Arbeiten des Jahres 1866/67 repräsentireu nunmehr die bis jezt , also während fünf Baueampagnen, auf Büudnergebiet ausgeführten Korrektionsbauten im Ganzen eine Länge von 18,127 .Laussuss = 5488 Meter, und die Gesammtbaukoften belaufen stch auf

Fr. 640,573. 82.

Die dem Kauton Graubünden für die lezte Baueampagne ausbezahlte Beitragssumme. von Fr. 30,000 übersteigt den dritten Theil des Betrages der wirklich ausgeführten Arbeiteu um Fr. 4750. Da aber die beiden Gemeinden Maieufeld und Fläsch sur die während den vier ersten Baueampagnen ausgesührteu Arbeiten bedeutend mehr zu begehen haben als ihnen, da das Maximum des jährliehen BundesBeitrages aus Fr. 30,000 limitirt ist, ausbezahlt u..erdeu konnte, so erreicht der Gesammtbeitrag der fünf ersten Baujahre noch immer bei weitem nicht den dritten Theil der Gesammtbaukosten, und es find fomit die genannten Gemeinden hinsichtlich der ihnen zu gut kommenden Beitragsquote zur Zeit uoch bedeutend im Vorsehuss.

Jm Ganzen find vom Beginne des Unternehmens an bis Ende Juni 1867 Arbeiten ausgeführt worden : Jm Kanton Baukosten.

St. Gallen 97,410 Laufsuss mit . . Fr. 2,000,446. 21 Graubünden 18,127 ,, ,, . .

,, 640,573. 82 zusammen 115,537 Lauffuss(= 34,661 Meter) mit Fr. 2,641,020. 03 B a u p r o j e k t e f ü r d i e Vl. E a m p a g n e , 1867/68.

Die von den Regierungen von St. Gallen und Graubünden für die sechste Baueampagne gemachteu Vorlagen find von uns unterm 4.

und 11. Oktober 1867 genehmigt worden.

.

Die diesfälligen Arbeiten stnd in voller Ausführung begriffen . die Vollendung derselben wird aber erst im Sommer 1868 ersolgen, und es

.

293 können somit auch die bezüglichen Rechnungen erst aus diesen Zeitpunkt und nach stattgehabter Jnspektion der Arbeiten abgeschlossen werden.

.Laut den erwähnten Bauvorlagen sollen während dieser Campagne im Ganzen Arbeiten ausgeführt werden, im Betrage von Fr. 474,000, nämlich : im Danton St. Gallen , in 1..) Gemeinden für .

.

.

. Fr. 400,000 im Kanton Graubünden (Maienfeld und

Fläsch)

.

.

.

.

. " 74,000

,, 474,000

Was den Kanton St. Galleu anbetrifft, so sind bei den diesjährigen (1867/68) Arbeiten die untern Gemeinden in grosserem Masse betheiligt, als dies in den vorhergehenden Jahren der Fall gewesen,

und es ist hinsichtlich dieses Theiles des Korrektionswerkes nur zu be-

dauern, dass infolge der immer noch fortdauernden Ungewissheit bezüglich der Durchstichfrage die Baubehörden des Kantons St. Gallens in der Freiheit des Handelns allzusehr gehemmt sind.

Bezüglich des Fortschreitens des Unternehmens der Rheinkorrektion auf dem Gebiete des Kantons St. Gallen macht der eidg. Experte folgende Bemerkungen : Aus den Resultaten der vorhergehenden Jahre ergebe sich im Allgemeinen, dass die Korrektionsarbeiten im Kanton St. Gallen sich nicht leicht rascher als in bisheriger Weise fördern lassen.

Die lokalen Hilfsmittel seien beschränkt dureh verschiedene Verhältnisse , Bindernisse , die sich nur durch übermäßige Ausgaben übersteigen liessen.

Jndessen moge es wohl im Jnteresse eines guten Fortgangs der Arbeiten und der Sicherung eiues materiellen Erfolges derselben rathsamer sein , die Arbeiten nicht über das durch eine aufmerksame Beobachtung der Flussverhältnisse des Rheines gegebene Mass hinaus zu.

beschleunigen.

Jm ferneren sügt er bei, dass die Vollendnng des ganzen Unternehmens sich möglicherweise über den im Bundesbeschluße vom 24. Heumonat 1862 bestimmten Termin hinaus ziehen konnte . dagegen sei vorauszusehen, dass der Voranschlag nicht überschritten werde. So viel gehe wenigstens aus den bisher gesammelten Ersahrungen hervor. Jndessen werde anch hierüber erst die nächste Zukunft ein bestimmteres Urtheil gestatten.

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Jn unserem lezten Geschäftsberichte haben wir in ziemlich einlässlieher Weise über die im Jahre 1866 mit der osterreichischen Regierung

294 über die Frage der Ausleitung des Rheines in den Bodensee gepflogenen Unterhandlungen Bericht erstattet.

Die Erosfnnngen und Vorschläge, welche wir unterm 17. September

1866 in Bezug auf diese Angelegenheit durch unsern Geschäftsträger der

österreichischen Regierung machen liessen, waren der Art, dass wir aus eine befriedigende Losuug glaubten hoffen zu dürfen. Die erhaltene Antwort lautete indessen uicht ganz so befriedigend , wie wir erwartet hatten.

Gleichwohl hat dieselbe die Angelegenheit iu so weit wieder um eiuen Schritt vorwärts gebracht, als die österreichische Regierung den ausrichtigen

Wunsch bezeugte, sich einmal gründlich über die Frage selbst und über

den Werth der von Seite einiger beteiligter Ufergegenden erhobenen .Opposition aufzuklären.

Jn Folge dessen wurde eine neue Konferenz vorgeschlagen, um die streitigen Fragen nochmals einlässlich kontradiklorisch zu erortern.

Judem der Bundesrath auf diesen Vorschlag einging , bezeichnete er als Abgeordnete die Herren Oberingenienr H a r t m a n n in St. Gallen und E. B e ft a l o z z i, Brosessor am eidgenossichen Polytechnikum in Zürich. (Herr Jngenieur g r a i s s e , Jnspektor der Rheinkorrektionsarbeiten, wünschte mit Rüksicht anf den Umstand, dass er der deutschen Sprache nicht hinlänglich mächtig sei , um an den Verhandlungen mit Nuzen theilnehmen zu können , von der Betheiligung an derselben eutbnnden zu werden.)

Die osterreichische Regierung ihrerseits war vertreten durch die Herreu Ritter Florian B a s e t t i , k. k. Ministerialratl.. ; Ministerialoberingenieur Anton Beyer, Baudirektor, Oberbaurath Martin Kiuk.

Als Vertreter der betheiligten Gemeinden des rechten Rheinufers war vom vorarlbergischen Landesansschnss Herr Oberiugenieur Joseph von L e u t u e r abgeordnet worden.

Die Konferenz wurde in Konstanz abgehalten, und dauerte vom 3.

bis 26. Juni 1867.

Weuu die diesfälligen Verhandlungen anch nicht zu eiuer vollständigen Uebereinstimmung unter den Jngenieureu , aus welchen die

Konferenz gebildet war, geführt hat, so ist das allgemeine Ergebuiss

derselben nichts desto weniger als ein entschiedener Fortschritt zu Gunsten des schweizerischen Durchstichprojektes und der Bregeuzer Konferenzvorsehläge von 1865 zu bezeichnen; und in der That ergibt sich aus dem Protokolle der Konferenz deutlich, dass durch die stattgehabte Diskussion, indem sie neues Licht über die ganze Angelegenheit verbreitete, der Werth und die Vortheile der Konferenzvorschläge von 1865 immer evidenter nachgewiesen worden sind. Man kann gewissermaßen sag..n , dass die technische Frage gelöst sei , nnd die Schweiz kann sieh nur Gluk dazu

295 wünschen , dass die von ihr gemachten Vorschläge in solch' bestimmter Weise gerechtfertigt worden sind.

Hossen wir, dass die k. k. Regierung, über die technische Frage nunmehr vollständig ausgeklagt , sich endlich zu Unterhandlungen herbei .lasse, welche geeignet sind, auch noch die mit dem Unternehmen perknüpften administrativen und finanziellen Fragen zu losen.

Sollte gegen unser Erwarten das lokale Jnteresse einiger Gemeinde.

des rechten Rheinusers die Oberhand behalten und somit ein befriedigender Abschluss dieser Angelegenheit nicht erzielt werden ko.inen , so müssten sich die schweizerischen Behorden , wenn auch ungerne , entsehliessen , die Arbeiten ans dem linken User nach den in den Jahren l837, 1844 und 1845 bestimmten, zwischen Oesterreieh und dem Danton St. Gallen vereinharten Korrektionslinien in der Weise fortzusezen, dass das schweizerische

Ufer vollständig gegen den Rhein geschüzt würde.

dieses Vorgehen , welches uns im angedeuteten Falle durch d ie diesseitigen Uferverhaltnisse selbst in gebieterischer Weise vorgeschrieben würde, müsste in kurzer Zeit in der dortigen Gegend einen Zustand herbeiführen , welcher die Ausführung des Fussacherdurchstiches einzig im Jnteresse des rechten Ufers unvermeidlich machen würde, während gegenwärtig beide Ufer das gleiche Jnteresse am Zustandekommen. desselben haben und es somit für beide Theile in jeder Beziehung vorteilhafter wäre, ihre Kräfte zur Ansführnng einer rationellen und drchgreifenden Korrektion zu vereinigen.

Rhonekorrektion.

A. V la n v o r l a g en.

Wie .vir in früheren Geschäftsberichten mitgetheilt haben, sind die Vlane der Rhone, so weit dieselbe korrigirt und eingedämmt .verden soll, fast in ihrer ganzen Länge in Bezug anf Richtung nnd Rormalbreite

festgestellt und genehmigt worden. Es blieben noch im Rükstande eiuzig

die Streke Leuk (Susten) bis zur Gampelbrüke und diejeuige von der Lalden-Brüke bis zur Einmündung der Saltine in die Rhone. Da aber d a m a l s ans Diesen beiden leztern Streken einstweilen keine Arbeiten in Aussicht genommen waren, so war die Regierung von Wallis uicht im Falle, für die Rhone selbst neue Planvorlagen zn macheu.

Dagegen wurden die Pläne und Normalien für die Eindämmung der Morge, der Greffaz, des Garçon der Saltine nnd der Lizerne oorgelegt und genehmigt , ebenso ein Normalplan der Thalsperren an der Saltine.

Neue Ausnahmen wurden gemacht auf dem Leukerfeld , auf der Strecke Turtmann-Eyen, iu. Gomserthal und an mehreren kleinen Wilddächen.

Bundesblatt. Jahrg. XX. Bd. II.

20

296 Die autographirten Bläne im 1/2000 Massstab wurden bis Ehippis.

gegenüber Siders fortgesezt. Diejenigen von Siders bis .Leuk wurden,.

da aus dieser Streke keine Korxektionsarbeiten auszuführen sind, nur in 1/4000 angefertigt.

Für die Streke von Gampel bis an die Mündung der Vispe wurden die in 1/1000 ausgenommenen Vläne in 1/2000 reduzirt.

Die aus dem Leukerseld gemachten Aufnahmen werden, sobald die Richtung der Rhone definitiv bestimmt sein wird, ebensalls autographirt.

Die Kontrollpläne über sämmtliche Rhonekorrektionsarbeiten, deren Ausstellung ziemlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als im Ansange vorgesehen werden konnte, sind so weit ausgesertigt und vervollständigt, d. h. nachgetragen , als di.e autographirten Bläne es möglich machten.

Mit der Reinanssertigung dieser Kontrollpläne ist ebensalls beDonnen worden.

Unterm 5. August übermittelten wir der Regierung von Wallis einen Bericht der eidgenossischen Experten, in welchem speziell die Frage der Wiederbewaldung der Gebirgsabhänge erortert wird. Wir luden die Regierung ein , diese für die Korrektion der Rhone und ihrer Zuflüsse und die Sicherung eines dauernden Erfolges dieses Unternehmens hochft wichtige Frage ernstlich in Erwägung zu ziehen und uns ihre Ansichten darüber mittheilen zu wollen.

B.s jezt ist indessen eine diessällige Vernehmlassung von Wallis nicht eingelangt.

B. A u s f ü h r u n g der A r b e i t e n .

Wegen den bedeutenden Sehneemassen, welche sieh im Monat Januar angehäuft hatten und der regnerischen Witterung der Monate Februar und März ist während den ersten drei Monaten des Jahres der eigentliche Riederwasserstand nicht eingetreten. Der Spiegel der Rhone, wo er am tiefsten stand , war immer noch 0,24 M. oder 0,8 Fuss über dem Rullpunkt. Erst im Anfang des Monats April sank der Wasserspiegel,

jedoch nur auf ganz kurze Zeit , vom 2. bis 7. April bis auf 3 Zoll über Rnll und hielt sich den ganzen Monat hindurch ziemlich niedrig, so dass die Fundationen der in Aussicht genommenen Arbeiten noch erstellt werden konnten. Auch der Monat Mai, während welchem das mittlere Niveau der Rhone nur 2 1/2 Fuss über Rull stund, war sür die Fortsezung der Arbeiten ganz günstig , fo dass in dieser Baueampagne

der Betrag der jährlich büdgetirten Bauausgabe von Fr. 660,000 nicht

nur erreicht, sondern sogar um Fr. 94,000 übersehritteu wurde.

297 Es sind während der V. Baueampagne ausgeführt worden :

1) auf der Streke von Brieg bis Sitten in 13 Gemeinden Arbeiten im Betrage von

.

2) von Sitten bis an den See in 24 Gemeinden 3) an verschiedenen Wildbächen für .

.

4) für Hilfsgeräthschasten und allgemeine kosten sind verausgabt werden .

.

.

.

.

Fr. 159,187. 09

,, 482,492. 98

,,

91,252. 98

,

21,476. 2 4

Summa der Bauausgaben für die Arbeiten von 1866/67 Fr. 754,409. 29 Diese Summen ergeben sich aus den Aufnahmsbüchern der Bauausseher und aus dem aus Ende der Baueampagne abgeschlossenen Messbuche. Die in lezterem enthaltenen Quantitäten werden mit den im Voranschlage der eidgenössischen Experten vom 26. Dezember 1863 angenommenen preisen multiplizirt und so den einzelnen Gemeinden verrechnet.

Obige Bauausgabe von 1866/67 von Fr. 754,409. 29 verteilt sich auf die verschiedenen Kontribuenten wie folgt:

1) auf den Bund 1/3 mit . . . .

Fr. 251,436. 43

2) aus den Danton fallen: a. die Arbeiten, deren Aus-

führung dem Staate einzig obliegt und an welche derselbe somit 2/3 zu leisten hat Fr. 69,027. 57

b. Kantonsbeitrag

an den

Durchstich bei Saxon (1/3) ,, 47,718. 59

c. allgemeine Kosten .

.

,, 10,525. 13

Total des Betreffnisses für den Kanton 3) bleibt aus .Lasten der Gemeinden

.

.

,,

127,271. 29

.

.

,,

375,701. 57

Fr. 754,409. 29 Von der den Gemeinden aufsalleuden Summe von ist noch der Beitrag von .

.

.

.

.

Fr. 375,701. 57 ,, 21,200. ---

abzuziehen , welchen die Regierung gemäß Dekret vom 29. Dezember 1862 an die armen Gemeinden

leistet. Es bleiben somit .

.

.

.

. Fr. 354,501. 57

.velcher Betrag von den Gemeinden the.ls in Baar an die Unternehmer bezahlt, theils durch Frohndienste und Fuhrleistuntgen abperdien wird.

298 Wie oben angeführt worden , beläuft sich der Drittel der für die 1866/67 Arbeiten verausgabten Gesammtkosten aus Fr. 251,436. 43

also

.

.

.

.

.

.

.

.

,

, 31,436. 4 3

mehr als das durch den Bnndesbeschlnss vom Juli

1863 sestgesezte jährliche Beitragsmaximum von . Fr. 220,000. ---

beträgt. D e r Mehrbetrag v o n .

.

.

.

, , muss somit aus dem Kredite pro l 868 bezahlt werden.

31,436. 4 3

Die sämmtlichen Arbeiten find sowohl während des Baues , als auch nach ihrer Vollendung durch den eidgeuossiseheu Experten für die Rhonekorrektion, Hrn. Oberingenieur .Blotnitzki.. , wiederholt inspiri und, unwesentlichere Mängel, welche sofort verbessert wurden, abgerechnet, durchwegs als plan- und vorschriftsgemäss und solila ausgesülzt erfunden worden.

Für die Wirkung der bereits ausgeführten Korrektionsarbeit..... war das während vier Monaten des Jahres 1867 anhaltende Mittelhochwasser sehr günstig, inde.n dasselbe ohne irgend welche gewaltsame BeSchädigungen der erstellten Werke zu verursachen, an verschiedenen Stellen das Flussbett vertiefte und so den umliegenden Boden bedentend verbesserte. Werden nun noch, was in Bälde gestehen soll, die nothigen Kolmalionssehleuseu angelegt, so ist mit Sicherheit zu gewärtigen , dass schon in nächster Zeit grossere Partien brachliegenden Bodens der Knltur Zugänglich gemacht sein werden, wie dies bereits in der Gemeinde Saxon der Fall ist , welche in Folge der daselbst abgeführten durchgreifenden Korrektionsarbeiten schon nahezu a.. 250 Barzellen (zu zirka 1/3 Juehart) gewonnenen kultursäl..igen Boden nnter ihre Bürger vertheiien konnte.

Noch haben wir , als einer grossern und wichtigern Arbeit , des zwischen Saxon un... Saillo.. ansgesührten 5000 Fnss langen Durch..

stiches und des unmittelbar oberhalb desselben erstellten 1200 Fuss

langen Verbaunug des alten Flussbettes zu erwähnen , welche Arbeiten keit ihrer Vollendung bereits eine wirklieh überraschende Wirkung gemacht haben, indem die Rhone daselbst ihre Sohle um volle 6 Fuss vertieft und das alte Flussbett vollständig kolmatirt hat.

Ebenso kann auch die an der Saltine ausgeführte Thalsperre als eine vollständig gelungene Arbeit bezeichnet werden, welche die günstigsten Resultate liefern und eben dadurch anch andern Gemeinden als Sporn zu einer rascheren Anhandnahme solcher Verbauungen dienen wird.

R h o n e k o r r e k t i o n a u f d e m G e b i e t e d e s K a u t o u s Waadt.

Jm Geschäftsbericht pro 1866 haben wir mitgetheilt, dass die Regieruug von Waadt verschiedene, auf die Rhonekorrektion ans Waadttändergebiet bezügliche autographirte Bläne, Brosile, Rormalien u. einge-

^

299 sandt habe, weiche von uns den eidgenössischen Experten H a r t m a n n und Blotnitzky zur Brüsung zugestellt und sodann, nachdem dieselben darüber Bericht erstattet, wieder an Waadt zurükgesandt worden seien, mit der Einladung, diese Vorlagen im Sinne der von den Experten gemachten Bemerkungen ergänzen und zugleich verschiedene von denselben gewünschte nähere Ausschlüsse über einige spezielle Bunkte ertheilen zu wollen.

Unterm 3. Juli 1867 übermittelte hieraus das Baudepar..ement von Waadt unserm Departement des Jnnern ein ausgearbeitetes neues Projekt mit sehr umfangreichem Material an Bläuen, Brofilen ...e. Diesel neue Brockt wurde gleichfalls wieder den genannten Experten zugestellt mit den. Auftrage , dasselbe einlässlich zu prüfen und sowohl über da...

Brojekt im Allgemeinen als insbesondere auch mit Beziehung auf die am gegenüber liegenden Walliseruser erstellten oder zu erstellenden Arbeiten ihr Gutachten abgeben zu wollen.

Aus dem Berichte, welchen die eidgenössischen Experten gemäss dem erhaltenen Auftrage über die neuen Vorlagen erstatteten , g.ng im Allgemeinen hervor, dass Waadt beabsichtige, die Korrektion aus seinem Gebiete naeh einem von der Walliser Rhonekorrektion ganz abweichenden System, nämlieh mit Längen- oder Barallelwuhren, statt mit sogenannten Sporen auszuführen, was nach der übereinstimmenden Ansieht der Techniker wegen der ungleichen Wirkung der beiden verschiedenen Konstruktionen schon au und für sich unzwekmässig und fur die beidseitigen Arbeiten schädlich wäre und überdies znr Folge hätte , dass Wallis di.. Arbeiten aus dem linken User bedeutend erhohen müsste.

Mit Schreiben vom 16. Oktober stellte das Baudepartement des Kantons Wallis, welches von dem Waadtländerprojekt Kenntniss erhalten hatte, das Ansuchen, dass ihm die betreffenden Bläne zur Einsicht mitgetheilt werden mochten, welchem Wunsche dann seitens unseres Departements des Jnnern auch entsprochen wurde.

Die Einsicht fraglicher Vorlagen veranlage nun den Staatsrath von Wallis, gegeu das nene Korrektionsprojekt verschiedene Einwendungen zu erhebeu , welche mit deu von den eidgenossisehen Experten gemachten Aussezuugen übereinstimmten.

Bei dieser Sachlage sanken wir nicht für zwekmässig, die Angelegenheit, so wie sie stund, d. h. mit Anträgen im Sinne der Vorschläge der eidgenossisehen Experten , der Bundesversammlung vorzulegen , indem wir befürchteten , dass dieselbe wegen der waltenden Differenzen hinsichtlich des Korrektionssystems zurükgewiesen werden konnte, was nur eine weitere Verzögerung ihrer Erledigung zur Folge gehabt hätte. Wir zogen daher vor , der Regierung von Waadt sowohl den Bericht der eidgenossischen Experten, als auch die Einsprache der Regierung von

300 Wallis mitzutheilen, indem wir sie einluden, die Angelegenheit nochmals einlässlich prüfen und sich sodann darüber aussprechen zu wollen, ob sie an dem sür die Korrektion der Rhone aus de.n Gebiete des Kantons Waadt vorgeschlagenen System festhalte , oder ob sie geneigt sei , zu einem gemeinschaftlichen Vorgehen mit Wal.lis Hand zu bieten und somit ihr Brojekt mit der linkseitigen Rhonekorrektion in Uebereinstimmung zu bringen.

Eine Autwort aus unser diesfälliges Schreiben (vom 6. Rovember 1867) ist uns bis jezt nicht eingegangen, und wir sind somit auch nieht im Falle gewesen , in Sachen irgend welche weitere Schritte zu thnn, so sehr es nns erwünscht wäre , auch diese schon längere Zeit pendente Angelegenheit zu einem definitiven Abschlusse zu bringen.

Juragewäs s e r k o r r e ktion.

Mit .Botschaft vom 12. Juli 1867 betreffend die JnragewässerKorrektion haben wir Jhueu unter Berichterstattung über den Stand dieser Angelegenheit, wie sieh derselbe in Folge der am l 9. Jnni nnd 1. Juli gl. J. stattgehabten Konserenzverhandlungen gestaltet hatte, den Entwurf eines Bnudesbeschlusses vorgelegt, durch weleheu eine Er-

hohung des früher bewilligten Buudesbeitrages von Fr. 4,670,000 aus Fr. 5,000,000 und im Weiteren eine Abänderung des bezüglichen Bundesbesehlusses in dem Sinne beantragt wnrde, dass statt der in demfel.ben angenommenen gemeinsehastliche.. Aussühruug des Unternehmens jedem der betheiligten Kantone die Ausführung der auf seinem Gebiete zu erstellenden Arbeiten zugeschieden und solgeriehtig auch eine entBrechende Repartition des Bundesbeitrages stattfinden solle.

Rachdem dieserAntrag unter.n 25. Juli Jhre Sanktion erhalten hatt,) theilteu wir sofort den betheiligten fünf Ständen den bezüglichen Bundesbeschluss mit der Einladung mit, sieh inner der sestgesezten Frist, uämlich bis 1. März 1868, über ihren Beitritt zu demselben zu erklären.

Vor Ende des Berichtjahres haben ihre Zustimmung erklärt die Kautone Bern und Freibarg, nnd seither sind nun aneh die übrigen dre Kantone nachgefolgt , so dass nun endlich dieses grossartige nationale

.Werk vollständig gesichert ist.

tiefer legung des Laugensees.

Da Ende 1866 der Berieht über die im Jahre .1864 im Einverständniss mit der italienischen Regierung angeordnete Expertise über die Frage der Tieserlegung des .Langensees noch immer nieht eingelangt war, so sah si..h unser Departement des Jnuern veranlasst, diessalls an die eidg.

Siehe eldg. Gesezsammlung, Band lX , Seite 93.

301 Experten, die Herren Oberingenieur H a r t m an n und Oberstlieutenant Fraschina, eine Recharge zu erlassen.

Jnfolge dieser Mahnung sandten sich die genannten Experten an ihren italienischen Kollegen, Herrn Oberingenieur E a l l e x i o in ....opara , welcher die Besorgung .der noch im Rükstande befindlichen Arbeiten und die Abfassung des Gutachtens übernommen hatte.

Aus dem Antwortschreiben des Hrn. Eallerio, welches dem De.partement des Jnnern durch Hrn. Jngenieur Hartmann mit Bericht vom

15. März 1867 mitgetheilt worden ist, ergibt sieh, dass die eingetretene

weitere Verzogerung durch die in neuerer Zeit aufgetauchten Projekte sür Anlage von Bewässerungskanälen aus dem Lago Maggiore und dem Luganersee veranlasst worden ist.

Nachdem nämlich im Herbste des Jahres 1864 verschiedene Projekte über Bewässerung der obern Lombardei dem Provinzialrathe von Mailand eingereicht worden, habe lezterer eine technische Kommission von süns Mitgliedern (darunter Hrn. Eallerio selbst) ernannt, mit dem Austrage, diese Projekte zu prüfen und geebnete Anträge zu stellen. Das fast einstimmige Gutachten dieser Kommission gehe nun dahin : Es sollen der .Luganer- und der Langensee an ihren Ausläusen bei Ponte.. Tresa und Sesto..Ealende durch Barrageu so regulirt werden, dass aus diesen Seen sowohl im Winter als im Sommer die zu den Bewässerungszweken erforderliche Menge Wasser erhalten werden konne.

Unterm 9. Mai 1867 ist uns durch den schweizerischen Minister in

Florenz bezüglich obiger Angelegenheit telegraphisch mitgetheilt worden,

dass die von der italienischen Regierung für die Prüfung fraglicher Projekte niedergesezte Kommission sich in Mailand versammeln und dass dortseits gewünscht werde, es möchten auch die schweizerischen Experten Hartmann und Fraschina an den bezüglichen Verhandlungen Theil nehmen.

diesem Wunsche entsprechend, beauftragten wir Hrn. Frasehina (Hr. Hartmann hatte wegen dringenden anderweitigen Geschäften abgelehnt) , sieh naeh Mailand zu begeben, an den Verhandlungen Theil zu nehmen und Darüber Berieht zu erstatten.

Während nun Hr. Oberingenieur Hartmann, gestüzt aus die Mittheilungen des Hrn. Eallerio, der Ansicht war, man solle in der AnGelegenheit der Tieserlegung des Langensees ein wenig temporären, indem man. wenn fragliches Projekt ausgesührt würde, mit unverhältnissmassig weniger oder vielleicht ganz ohne Kosten zu dem angestrebten Ziele kommen werde, spricht sich Hr. Oberstlieut. Fraschina am Schlusse seines Berichtes über die Verhandlungen der mehrerwähnten technischen Kommission dahin aus, dass die sraglichen Projekte noch nicht vollständig ausgearbeitet seien, dass die .Lösung dieser grossartigen Aufgabe noch versehiedene Verzögerungen erleiden werde, und dass inzwischen jedenfalls

302 auf Beseitigung der unterhalb Sesto-Calende befindlichen Fischhurden hingearbeitet werden sollte , indem schon durch die Entfernung dieser leztern eine erhebliche Verbesserung des Seeabslusses erzielt werden konne.

Die Regieruug von Hessin , welcher wir den Bericht des Hrn.

Fraschina mittheilten, erklärt sich mit dessen Ansichten einverstanden und

wünscht ebenfalls , dass die Beseitigung der Fischhurden durchgeht wer-

den mochte.

Wir werden nicht ermangeln, in diesem Sinne bei der italienischen Regierung weitexe Schritte zu thun, sobald uns das im Eingang erwähnte Gutachten eingegangen sein wird.

Schweizerischer Forstverein.

V e x b a u u n g v o n W i l d b äche n u n d A u f f o r st u n g e n.

Jn gleicher Weise wie in den Jahren 1865 und t 866 wurden die.

in verschiedenen Gegeudeu der Schweiz begonnenen Unternehmungen zur Verbauung von Wildbächen und Aufforstung der Quellengebiete fortgesezt.

.

Reue Unternehmungen wurden keine in Ausführung genommen .

dagegen sind einige Projekte in Voruntersuchung, und es walten über deren.

Ausführung Unterhandlungen ob.

Ueber den gegenwärtigen Stand der in Ausführung begriffenen einzelnen Unternehmungen entheben wir dem Jahresberichte des ständigen Komitees des schweizerischen Forstvereins folgende Aufschlüsse:

1.

S i o n n e.

Die Arbeiten an der untern Sekti on , von Sitten bis Monlms de Drone , sind noch sehr im Rükstande , ebeuso die Voxarbeiteu an den obern Sektionen, so dass das ständige Komite den im Budget pro 1867 vorgesehenen Beitrag von Fr. 2000 nicht ausbezahlt hat.

Die Walliser Behorden entschuldigen diese Verzogernng durch die sehr bedeuteudeu .Arbeiten am Wildbache les Princes und au der Rhone,.

stellen aber für das Jahr 1868 ein kräftigeres Vorgeheu in Aussicht.

2. Brienzer W i l d b ä c h e .

Das Gesammtprojekt über die Verbauung und Aufforstung der Brienzer Wildbäche wurde im Jahre 1866 von Oberex.perten gründlich geprüft und vom Departement des Jnnern unterm 18. Februar 1867 genehmigt.

303 Das Unternehmen soll in zirka 10 Jahren ausgesührt werden. Die bezüglichem. Arbeiten sind folgendermaßen veranschlagt.

Aufforstungen.

Summa.

Bauten.

Fr ^r.

Trachtbach

Gl^ssenbach Schwandenbach Lammbach Eistlenbaeh

Summa

7,000 7,000 1 ,^00 l ,000 ^,000 .21,000 ^.

6,000 12,000 6,000 l.^,000 26,000 68,000

13,000 19,0^,0 7,000 19,000 3 l ,000 89,000

Am 10. Juni 1867 beschloß die Regierung von Bern, an dieses Unternehmen einen jährlichen Beitrag von Fr.3000 zu leisten, sofern die beteiligten Gemeinden ihrerseits den eingegangene Verpflichtungen nachkommen. Die Leitung der Arbeiten wurde der bernischen Forstdirektion übertragen.

Jm Winter von 1866 ans l 867 wurden ausgeführt.

A m T r a ch t b a ch : Eine Thalsperre unterhalb der Einmündung des Alpboglibaches, mit Fallboden und Flügelmauern.

Eine Stüzmauer am rechten User des östlichen Ryzgrabens.

Ausschalung des westlichen Ryzengrabens bei seiner Einmündung in den Traehtbaeh.

Flechtzäune im Ryz und Aufforstung mit Fichten , Kiesern , Eschen und Weisserlen.

A m G l ...sse n b ach: Fortsezung der Stüzmauern aus dem linken User beim Eiwald .

Stüz- und Futtermauern auf dem rechten User zur Sicherung des Bosehungsfusses im Bahnholz.

Ausforstungen im Bahnholz and im obern Theil des Eiwaldes.

A m E i st l e n b a eh .

Eine Thalsperre ob der Gorgenfluh , mit Fallboden und Futtermauern.

Aufsorstung der steilen Abhänge auf beiden Ufern des Wildbaehes oberhalb und unterhalb der Gorgenfluh.

Am 12. November fand im Kienholz eine Besprechung mit den Abgeordneten der Gemeinden Brienz , Schwanden und Hofftetten statt.

Es wurde beschlossen, . das angefangene Werk mit erneuten Kräften fortzusezen.

304 3.

V

a i

eei.v

.

.

.

.

Jn der Arcia gronda wurde dieses Jahr eine neue, sehr mächtige .Thalsperre in Angriff genommen , direkt unterhalb der beiden Seitenxüsen. Mit den früher erstellten füns Thalsperren wäre nun zirka ein .Sechstheil der Rüse verbant. Die Haltbarkeit der Verbauung hat sich bewährt, und die ersten drei Mauern haben eine harte Probe mit bestem Erfolg bestanden.

Die bezwekten Wirkungen sind bereits bemerkbar ; das Terrain an den verbauten Abhängen ist zum Stehen gebracht und sängt an, sich zu Gewachsen. Jn ziemlich weitem Umkreise haben die Erdschlipfe ausgehört , grosses Geroll bleibt entweder zwischen den Mauern oder unmittelbar unter denselben liegen. Das Baehbett wird immer mehr von grobem Gestein geräumt, so dass ini u.ntern Fachgebiet manche Wnhre entbehrlich geworden si..d. Diese erfreulichen Resultate würden aber von kurzer Dauer sein , wenn die Bauten und die damit in Verbindung stehenden Aufforstungen nicht systematisch und beharrlich fortgesezt würden, wenigstens bis zur Vergabelung der beiden Tobel..

Speziell für Kulturen geschah in diesem Jahre nur wenig, .weil der Erfolg der neuen Thalsperre noch abgewartet werden musste. Dagegen soll im Jahre 1868 in grosserer Ausdehnung mit Ansaaten und an ganz zur Rnhe gekommenen Stellen mit Pflanzungen begonnen werden.

Zu den Bauten dieses Jahres haben beigetragen .

Die Gemeinde Valeava . . . . . . .

Das Hilssl.omite aus gesammelteu Liebesgaben

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Der

Kanton

.

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und der Forstverein

Fr. 3000 ,, 2000

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2000

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"

2000

Fr. 9000 Die Genieinde mnss jährlich 11 bis 12 o/oo. Steuer erheben, um den nothigen Aufwand für diese Schuzbauten zu bestreiten ; sie verdient daher in hohen. Grade eine allseitige krästige Unterstüzung.

Es wurde der Gemeinde Baleava auch pro 1868 ein Beitrag von

Fr. 2000 zugesichert.

4.

S eh w a n d e u b ä ch e.

Jn den Jahren 1865 und 1866 sind am Riedernbach bei Schwan.den für Ausräumungen, Wuhrungen, Eindämmungen u. zirka Fr. 12,500 verausgabt worden. Jm Jahre 1867 wurde die Verbauung eines grossen Rutsches vermittelst sechs Terrassen und damit in Verbinduug stehender Anpflanzungen ausgesührt.

305 Der Forstverein hat an dieses Unternehmen bis dahin keine finangellen Beiträge geleistet er war nur durch Ertheilung von Rath und durch Ausführung einer Voruntersuchung behilflich.

Für das Jahr 1868 sind Wuhrungen im Betrage von Fr. 20,000 projektirt . da dieselben aber im untern Bachgebiet liegen , so berühren ste die Zweke ni..ht, welche der Forstverein anstrebt.

Hingegen sind im

.Herrenwald Anpflanzungen beabsichtigt, mit gleichzeitiger Bannung des Waldes gegen das Weiden und Wildheuen.

5. E a g i a l l o.

Die Gemeinden Eagiallo. Eampestro und Lopagno streben für ihre

zirka 2200 Jncharten haltenden Waldungen und Weiden eine gründliche Verbesserung der bisherigen Wirthschaf.. an. Au die Spitze des Re-

formprogrammes, welches das Komite des Forstvereins auf Ansuchen der drei Gemeinden ausgestellt hat , wurde die Bereinigung des Rechtsverhältnisses gesezt, sowie die Anlage von Saat- und Bslanzschuleu und die Heranbildung eines tüchtigen Gemeindeforsters.

Seither haben die Gemeiuden auf gütlichem Wege einen Loskauf mit den neun nnzungsbereehtigten Rachbargemeinden augebahnt, aber ohne Erfolg . dann haben sie mit zwei Gemeinden eine Bereinigung auf gerichtlichem Wege versucht, sind aber in den Vorfragen vor Gerieht unterlegen und haben iu Folge dessen allen Muth verloren.

Das ständige Komite des Forstvereins stellt einen besondern Bericht über diesen Gegenstand in Aussicht.

6. T r ü b b a eh.

Wie bereits im Berichte pro 1866 angesührt worden, hat die. Gemeinde Wartau im St. Gallischen Rheinthale aus die Verbaunng und Aufsorstung des Trübbaches eine Summe von Fr. 28,000 verwendet, an welche der sehweizerisehe Forstverein in zwei Raten einen Beitrag von

Fr. 4000 geleistet hat.

Die Thalsperren haben sich sehr gut gehalten. Troz wiederholter bedeutender Anschwellungen zur Zeit der Schneeschmelze und bei Gewittern ist gar keine Zerstorung an denselben bemerkbar. Dagegen haben sieh alle diese Thalsperren mit Geschiebsablagerungen hinterfüllt, und es wird daher nothig , dass die Gemeinde Wartau dieselben erhoht und gleichzeitig in den obern Regionen neue Bauten und Aufforstungen vornimmt. Die neu prosektirten Arbeiten werden auf F... 8000 bis 10,000 veranschlagt.

7. O b e r r i e t .

Am Fahrnerenberg, der Reuenalp und am Hardt im Rheinthal hat testes Frühjahr eine mächtige Erdbewegung stattgesunden , welche grosse.

306 Verheerungen angerichtet hat und eine Korrektion der dortigen Bergbäche und eine neue Aufforstung ansehnlicher Flächen nothwendig macht. Das.

.domite des Forstvereins , von der Gemeinde Oberriet um Rath und finanzielle Hilse angegangen , hat die Sache an Ort und Stelle untersuchen lassen und wird darüber unserm Departement des Jnnern eine besondere Vorlage einreichen.

B e l e h r e n d e Schrift für Waldbesizer.

Die sranzosische Ausgabe dieses Volksbuches ist nun zu gleich billigen Vreisen gesichert, wie die deutsche Ausgabe , nämlich einzeln zu

Fr. 1. 25 und in grossern Vartien zu 95 Rp. das Exemplar.

Um der sranzosischen Ausgabe von vornherein einen ansehnlichen Absaz zu sichern, erliess das Komite am 17. Januar ein Kreissehreiben an die Regierungen der .westlichen Kautone, mit dem Ansuchen, sie mochten sich zum Voraus zur Abnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren verpflichten. Die betreffenden Regierungen haben diesem Ansuchen auf

freundliche Weise entsprochen uud 1150 Exemplare bestellt, nämlich Gens 50, Waadt 500, Wallis 150, Freiburg 50, Reuenburg 200,

.Bern 200 Exemplare.

Ueber die Verwendung der finanziellen Hilssmittel stellt das ständige fomite folgende Rechnung .

E i n n a hme n.

.

.

.

.

r .

R p .

Kassasaldo auf 31. Dezember 1866 . . . . . .

408. 50 .Bundesbeitrag pro 1867 . . . . . . . . . . 10,000. Binsen in Eouto-Eorrent .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Summa der Einnahmen

Ausgaben: A. Vorstudien, Leitung der Arbeiten, Drukkosten, Vlanaussertigungen u. . . .

B. Beiträge an sorstungen :

Verbauungen

und

Fr.

18. 30 10,426. 80

Rp.

1t86. 40

AufFr.

1) Brienzer

2) 3) 4) 5)

Wildbäche ,

Beitrag . . .

Valeava . .

Trübbach, dritter Eagiallo . .

Schwaudenbäche

dritter

...

. . .

Beitrag . . .

. . .

.

.

.

.

2500 2000 2000 1000 1000 .---------

8500.

---

Summa der Ausgaben .----------- 9,686. 40 Kassasaldo aus neue Rechnung

.

.

740. 40

307 Hydrometrische Beobachtungen.

Raehdem die schweizerische hydrometrische Kommissiou im Jahr 1866 die O r g a n i s a t i o n d e r B e o b a c h t u n g und R e g i s t r a t u r der t ä g liehen Schwankungen aller erheblichen s c h w e i z e r i s c h e n G e w ä s s e r in der Hauptsache geordnet und in ein einheitliches System gebracht hatte, blieb im Jahr 1867 nur noch die w e i t e r e Ausbildung des schw e i z e r i s eh e n P e g e l n e z e s u n d die A n k n ü p f u n g dess e l b e n an die a n st osse n ... e n a u s l ä n d i s c h e n B e g e l s i . . st e m e an den der Schweiz entsliessenden Stromen, so wie auch die Aufnahme der für die W i s s e n s c h a f t b e s o n d e r s w i c h t i g e n Normalb e o b acht u n g e u übrig .

Jn Versolgnng dieser Z.veke kam die Kommission im Jahr 1867 ihrem Ziele um eineu bedeutenden Schritt näher.

Jn ihrem Personalbestand trat die Aend..rung ein , dass der bisherige Präsident, Jngeuieur Lauterburg, seiue Entlassung einreichte, sieh indessen die Funktionen des Ehess des hydrometrischen Zentralbüreans vorbehielt. Zur Vräsidentsehast wurde an seiner Stelle Herr Brosessor E u l m a n n , Vorstand der Jngenieurschule des schweizerischen Polytechnikums in Zürich , ernannt , eine Wahl , welche allerdings geeignet war, der Kommission neue Kraft und wissenschastliche Unterstüzung znzu.venden.

Wie in frühern Berichten erwahnt, bildet das gan.,e Pegelsystem ein..n organischen Verband von altern Einzelsystemen und von eingestreuten neuen Systemen nnd Ergänzungen, welehe allniählig auf einen und denselben Horizont und ans das nämliche Tleilungsverhältniss zurül.gesührt werden sollen. Damit diese Zeit ohne Rachtheil abgewartet werden konne, ist die Darstellung der Wasserstandschwankungen aller iener Systeme unter Anwendung des graphischen Versahrens so angeordnet worden , dass die Verschiedenheit der Nullpunkthöhen , der auf- oder abwärts zählenden Theilnugen nnd des Maßsystems der

lezteru der Uebersiehtliehkeit und Vergleichungsfähigkeit der Schwankungs-

kurven keinen Eintrag thun konne , und dass die sie enthaltenden Monatsbülletins wegen jener Mannigfaltigkeit der alten und neuen Vegelverhältnisse nicht an Klarheit verlieren.

Zu den alten Pegelsystemen gehörten unter Andern auch das Vegels..,stem der projektirteu Juragewässerkorrektion , welches bis auhin unter der direkten Oberleitung des eidgenossischen Departements des Junern gestanden hatte. Die Beobachtung und Unterhaltung dieser Pegel wurden vom 3l. Dezember 1867 hinweg der idrometrischen Kommission übertragen und bei diesem Anlass die bisher bestandeuen 25 Vegetationen aus 20 reduzirt.

Mit der speziellen Auf-

308 ficht dieser Beobachtungen wurde Herr Jngenieur Benteli, Professor an der Kantonsschule in Solothurn , beauftragt.

Zu den Ergänzungen des Begelshstems , welche durch die aner-.

kennenswerthe Unterstüzung der Kantone bereits zu Stande gekommen, zählen wir in erster Linie diejenigen des obern Rheingebiets, des Tessins und der Rhone.

Den Kantonen verdankt die Kommission serner die Aufnahme und Einsendung einer Menge Stromprofil- und Geschwindigkeitsmessungen bei verschiedenen Begelständen zur Bestimmung der Abflussmengen dieser Ströme für alle Beistände. Endlich gingen verschiedene Kantons-.

Regierungen dem hydrometrischen Unternehmen auch dadurch an die Hand, dass sie ans den Wunsch des Zentralbüreaus ihre Detailkarten gratis zur Verfügung stellten.

Für die Ausdehnuug des Begelnezes und die gegenseitige Mittheilung der Beobachtungen und Abhandlungen wurden, wie früher erwähnt , auch mit sämmtlichen Nachbarstaaten der Schweiz Unterhandlungen angebahnt, die im allgemeinen einen günstigen Erfolg hatten.

Am bereitwilligsten erwies sieh in dieser Beziehung F r a n k r e i c h dureh

die sofortige Eingehuug eines gegenseitigen Austausches der Bülletins, welche sranzosischerseits (so weit es vorläufig die bereits seit einem Jahre einlaufenden Rhonebülletins betrifft) genau nach nnsern Bulletins eingerichtet sind, so wie aneh Baden und O e s t e r r e i e h , welche beide der Kommission werthvolle Senduugen gemacht und den Bülletinaustauseh ohne Zweifel mit Ansang dieses Jahres werden eintreten lassen. Dass auch J t a l i e n , welches sehon vor Beginn seiner politischen Stürme sür diese Angelegenheit eine besondere Kommission eingesezt hat, dem-.

nächst die bereits offiziös aufkündigte gemeinsame Besprechung an..

ordnen werde, steht ausser Zweifel. Frankreich betreffend ist noch anzuführen , dass von Seite der Direction genera ie des Ponts et Chaussées et des Chemins de fer in Paris die Zusendung aller wichtigen hydrographischen Arbeiten Frankreichs, welche auf amtlichem Wege edirt werden sollten, offiziös znges.chert worden ist.

Zur Beurtheilnug der Begehungen der Wasserstandschwankungen zu den Temperaturwechseln und Niederschlagen hat das Zentralbüreau bei dem Direktor der schweizerischen meteorologischen Beobachtungen, Herrn Professor W o l s , die Vermittlung sür die direkte monatliche Einsendung der meteorologischen Beobachtungen einiger Haupt.stationen ausgewirkt, so dass nunmehr in den Bülletins jedem der sechs Hauptflussgebiete eine graphische Darstellung der täglichen Temperaturen und Riederschlagshohen beigesügt erscheint, wodurch schon mancher schäzbare Ausschluss erlaugt worden ist.

Die im srühern Jahresbericht erwähnten R o r m a l b e o b a c h t u n g e n sind querst im Gürbethal (Kts. Bern) eingeführt und damit besondere

..

309 und genaue Beobachtungen über Riedersehlagshohen, Temperatur- und Wasserstaude orgauisirt worden, welche seit dem September 1867 regele massig fortgeführt werden. Einleitende Schritte wurden auch für die Organisation von Rormalbeobachtungen an der Landquart und im Urserenthal gethan, und es wird hoffentlich die wirkliehe Einführung derselben nächstens erfolgen konnen.

An verschiedene kantonale , städtische und ausländische Behörden ist die Anfrage gerichtet worden, ob sich dieselben zur Anschaffung von Limnigraphen (selbstregistrirenden Wasserstandszeigern) verstehen konnten, um die Schwankungen einzelner besonders wichtiger Gewässer, namentlich der Seen , genauer studiren zu kennen. Verschiedene solcher Jn-.

strumente sind in Bern zu Brobe aufgestellt, und haben sich im Ganzen gnt bewährt.

Eine grossere wissenschaftliche Unternehmung, bei weleher die h..drometrische Kommission in.. starkem Masse betheiligt war, betrifft die R o r m a l f t r o m m e s s u n g e n in B a s e l , die zum Zweke hatten, die sämmtlichen bisher für Strommessungen gebräuchlichen Jnstrumente durch Verwendung an einer und derselben Flussstelle nach Zuverlässigkeit und Genauigkeitsgrad zu prüfen und unter sich zu vergleichen. Die Jnitiative zu diesem Vorhaben war von Herrn Jngenieur G r e b e n a u ,.

koniglieh bayerischem Baubeamteu in Germersheim , ausgegangen , während alle Vorbereitungeu und Anordnungen zur Zusammenberufung der Fachmänner aus den verschiedenen Staaten dem Zentralbüreau aufsielen. Die Vorversammlung zu den projektirten Operationen fand am 1. und 2. November 1867 in Basel statt und wurde von Herrn Professor Eulmann präsid.rt. Zu der angeordneten Besprechung hatten sich verschiedene hervorragende Techniker des Jn- und Auslandes eingesunden. Jn der ersten Sizung wurde der Operationsplan in der Weisen festgesezt, dass successive die Methoden der Herren L e g l e r , Grebenau und Eulmann mit verschiedenen Jnstrumenten zur Anwendung gebracht werden sollten , serner wurde die hydrometrische Angelegenheit

überhaupt besprochen und die g e g e n s e i t i g e Mittheilung der

B e o b a c h t u n g e n und A b h a n d l u n g e n beschlossen. Die eigentliehen Messungen fanden in den darauf folgenden Wochen statt von wissenschaftlichen Berichten darüber ist indess bis jezt einzig derjenige des Herrn Linthingenienrs L e g l e r eingesandt .vorden.

Die monatlichen Bulletins der hydrometrischen Kommission nahmen gegen Ende des Berichtjahres an Zahl nnd G r o s s e so zu, dass nun.

jeweileu bei 180 Doppelbülletins mit 65 Stationen abgezogen werden müssen, während zu Anfang des Jahres nur 80 einfache Bulletins mit.

bloss 35 Stationen ausgefertigt worden sind. Seit dem Monat Mai.

wurde jedem Bülletin auch eine Tabelle über die relativen Schwankungen der Gewässer beigegeben.

310 Zu den ausgearbeiteten, 'aber noch nicht publizirten Arbeiten gehort endlich: das aus deu meteorologischen festen ausgezogene R e g e n h ö h e n t a b l e a u sämmtlicher meteorologischer Stationen während der

Jahre 1864, 1865 und 1866. eine Uebersicht der Stromabslussm e n g e n derjenigen unveränderlichen Stromprofile, deren Gesehwindigkeiten wirklich in einem gewissen Gesez mit den Beiständen zunehmen, das J a h r e s b ü l l e t i n , welches den allgemeinen Charakter der verschiedenartigen Wasserstandskurven übersichtlieh darstellt, und das graphische Tableau sämmtlicher schweizerischer F l u s s l ä n g e n p r o s i l e von einiger Erheblichkeit.

Ueber die Verbreitung der hhdrometrisehen Bulletins und Drukschriften wurde ein Vertrag mit der Buchhandlung H. G e o r g in Basel abgeschlossen und das A b o n n e m e n t a u f d ie B ü l l e t i . n s und s ä m ni t l iche u A r b e i t e n d e r h y d r o ni e t r i sche n K o m m i s s i o n im Betrag von Fr. 18 jährlich definitiv eroffne...

C.

Eisenbahnen.

Konzessionen.

E i s e n b a h n Romanshorn- K o n s t a n z .

Ueber die Angelegenheit betreffend die Konzesfionirung einer Eisenbahn von Romanshorn nach Konstanz, welche uns im Laufe des Berichtjahres vielfach beschäftigt hat, haben wir Jhnen mit Botschaft vom

24. Juni I867, so weit es das Zwangskonzessionsbegehren des sog.

Seethall.omites anbetraf, einlässlich Bericht erstattet). Was nun den weitern Verlauf dieser Augelegeuheit, deren vollständige Behandlung durch die Räthe auf Ansucheu des genannten Eomites durch Beschluss des Nationalrathes vom 10. Juli 1867 verschoben wurde, anbelangt, so werden wir im Falle sein, Jhnen im Lause d i e s e s Jahres darüber eine besondere Vorlage zu maehen. Mit Rüksicht hieraus finden wir, um Wiederholungen zu vermeiden, für angemessen, nnsere diessällige Berichterstattung auf jenen Anlass zu versparen.

. e L i gn d'I t a l i e.

Bezüglich der Angelegenheit betreffend die Genehmigung der vom Grossen Rathe des Kantons Wallis der neuen Gesellschaft der Ligne d'Italie unterm 17. Hornung l866 nnd 23. Rovember 1867 ertheilten Konzession verweisen wir auf unsern Berieht vom 11. Dezember 1867 und den Bundesbeschluss vom 20. Dezember 1867.

Ausweise.

Von der Rordoftbahngesellschast ist der durch Art. 3 des BundesBeschlusses vom 18. Rooember 1865, betreffend den Bau und Betrieb

Siehe Bundesblatt v. J. 1867, Band II, Seite 283.

311 Deiner Eisenbahn von Rorschach nach Romansborn vorgeschriebene Ausweis über den beginn der Arbeiten und die Mittel zur gehörigen Fortführuug dieses Unternehmens inner der hiesür festsetzten Frist (18. Fe.bruar 1867) geleistet worden, und zwar der Finanzausweis unterm 5/10. Januar und der Ausweis über den beginn der Erdarbeiten am

1. Februar 1867.

Nachdem wir durch die Regierungen der Kantone Thnrgau uud St. Gallen hatten konstatiren lassen , dass auf beiden Kantonsgebieten die Erarbeiten wirklieh in Angriff genommen worden seien, wurden die beigebrachten Ausweise durch Schlussnahme vom 10. März von uns als genügend erklart.

F r i ft v e r l ä n g e r n n g e n .

Jm Jahr 1867 sind für zwei Eisenbahnlkonzessioen die Termine für die ....eistnng des Finanzausweises und den Beginn der Erdarbeiten verlängert worden, nämlich : a. durch Bundesbeschluss vom 1..). Juli für die Eisenbahn von E b-

nat nach Wyl. (Toggenburgerbahn). Der mit 18. J..li 1867

abgelassene .....ermin wurde um ein Jahr, also b.s 18. Juli 1868 verlängert; b. durch Bundesbesehlnss vom 19. Dezember l 867 für die Eisenbahn Pruntrut-Del le , Verlängerung des Termins bis 31. Dezem-

ber t 869.

S eh ä z u n g s k o m m i s s i o n e n.

Für die Expropriationen auf den Eisenbahnlinien Jougne-Eelép e n s und E b n a t . . W p l sind aus Ansuchen der betretenden Gesellschaften die eidgenössischen Shäzungskommissionen bestellt worden, deren Zusammensezung ans dem beigefügten Etat ersichtlich ist.

Jm Fernern wurde aus Ansuchen der Centralbahngesellschaft die Schhäzungskommission für die Streke Birs- Ha ue u stein, deren Amtsdauer u.it Ende 1865 abgelaufen war, so weil die damaligen Mitglieder und Suppleanten noch zur Verfügung waren , aus unbestimmte Zeit in ihren Funktionen bestätigt. Bezüglich des jezigen Bestandes erwähuter Kommission verweisen wir ebensalls aus den beiliegenden Etat.

A u f n a h m e der G r e n z - u n d K a d a st e r p l ä n e d e r s ch w e i z e r i s eh e u E e n t r a l b a h u .

Nachdem an der im März 1866 in der Angelegenheit betreffend die Ausnahme der Grenz- und Kadasterplä..e der schweizerischen Centralbahn stattgehabten Kouserenz über die drei erstem fragen, nämlich über die Kadasterpläue, die Beschreibung der Kunstbauten und das Jnventar des Betriebsmaterials eine Verstäudignng erhielt worden war, blieb einzig noch der vierte Punkt, die Ausstellung der Baurechunng betreffend, zu

Bundesblatt. Jahrg. XX. Bd. II.

21

Zur Seite 311. .^

^tat der ^iseuba^ns^^u^s^^nlnlis^nen.

^^ t^ ^ ^.

Eisenb ab nlinien.

Bulle^omotIt.

^o^e.^Lausa^e^e^on.

Kantone.

Frelburg.

Waadt.

Vom Bundesgerichte gewab.lt.

L ..^tglied .^rr -^er^er, Theodor, ^ro^rath,inLaufann^ II. Mitglied 1. ^rsa^mann ^ ,, de hontet, ^richtsprasident, in Vims. 1. ^rsa^man.t ^.

,, ^ ,, Bro^rd, alt ^ro^rath, in Montreur.

.^

III. ..^tglted .^err Richo^, Kommissär, tn Se^rtez.

.^err Rendre, Ricolas, in Belfaur.

,, Bondall..^, in S.^suis.

,, Sudan, .^ean, Kommandant, in Freiburg. l.^rsa^nann.

..

., K oll n. Kontroleur, in .^raroman.

,, ^ro usa^, ^ean, (.o^n^^e ....rpent.eur, 2.

ln Freiburg.

I. ^tglied

.^err .^enrn, konstant, Friedensrichter, in ^or- III. ^rt^lied tatllod.

,, ..^ o n n e .) , Jean, alt Syndikus, in fables, 1. ^rsa^mann Kts. Freiburg.

,, .^ougemont, Auguste, alt Nationalrath, 2.

tn St. Aubin, Kts. ^euenburg.

Aargau.

Waadt.

2.

,, ^eglon, Gerichtspräsident, in ^oudon.

^.

. .^err Füller, eidg. Oberst, tn Zug.

,, .^ur., .^ro^rath, in Sch^, Kts. Lu^rn.

.^.

,, von Arr, Nationalrath, in ^lten.

l. ^rsa^mann

I. .^itg^ed St.^allen.

Turrettni, in ^olignn.

1.^rsa^mann

.^

. ^lnla^l.

.

"

I. ^tglied ^on^e^elé^ens.

^err ^uhen, ^r.^rath, in ^letteren^.

1. .^rs^mann

.I.^tglied ^osch^a^a^en.

1. ^rsa^mann .^.

^err J a a u t e r ^ , konstant, Fr.edensrichter, in .^ronan.

,, Rochat, Antoine, Gerichtspräsident, in Aubonne.

,, hontet, ^arc, Gerichtspräsident, in

Bl.o^.

II. ^tglied 1. ^rsa^mal.n l.

II. .^.tg^ed l. ^rsa^ma^.l.n 2.

.^err ^iethelm, Be^irksstatthalter , in ^rlen,

Kts. Thurgau.

,, Fuhrmann, Jakob, Be^rksrichter, in ...^iefendangen, Kts. Zürich.

,, Akeret, Gemeindeammann, in Sen^ach,

Kts. Zürich.

II. .^it^d 1. ^rfazmann .-.

,,

.^err Schaffhauser, Kantonsrichter, in An.^ II. Mitglied w1)l.

,, .^tltn, Rudolf, Bataillonskommandant, 1. ^rsa^mann in Buchs.

., K u h n, Gro^rath, in ^egersheim.

.^.

.^err Nationalrath V o g e l in Wangen.

,, Vi.ssaula, ^roßrath, in Kurten.

,, .^ e n r r. , konstant, Fried ensrichter, in ^ortaillod.

.^err Wapf, Nationalrath, von Münster, in Ludern.

^, von Salis, Rudolf, Stadtvogt, in Datenfeld.

,, Fuhrmann, Jakoh, alt Be^rksrichter, in Winterthur.

.

.

^ ^

^err Burkhardt, Statthalter, in Neunkirch, ^II. ^itglted Kts. Thurgau.

,, ^allaner, Ständerath, in Trasadrngen. 1. ^rsa^mann St.^ allen. 1 . ^rsa^mann ,, Kesselring, Be^rksgerichtsprästdent, in .^.

.^.

Bol.tshausen. .

I. Mitglied

.^ors^^^^T^r^n^^e^e.

I. Mitglied

1. ^rsazmann

..^o^ost^^liniea im Tlnlr^.

Von der Kantonsregierung gewablt.

Vom Bundesrathe gewablt.

Thurgau.

.^.

.^err .^öfll.ger, ^andammann, in St. fallen. IL Mitglied ,, ^chaffh auser, Kantonsru.hter, in And^ 1.^rsa^mann wul.

,, Schwar^, alt ^unftgerichtsprüstdent, in .^.

..

Wülflingen.

,, R ochat, Antoine, Be^rksgerichtsprasident, in .^luhonne.

,, ^orho^, Vo.^er des Distriktes Lavau^r.

Unbestimmt.

.^err Band, Charles, Nationalrath, in Apples.

1. ^.rsa^mann

,, Briod, Sl., ^ro^rath, rn London.

.^.

,,

1. ^rsa^mann

Unbest.tn....t.

^^s^Bollia.er, ^roi^rath, in Buchs.

^.

III. ^tglied

31.^.1870.

.^err Ja.^et, ...ldvokat, in ^verdon.

IIL Mitglied ^ .^err Wtedlisbach, J. Baptist, Oberförster, tn ..^aran.

^nner, .^einr., Be^rksrichte^rn.^attn..^.

1. ^rsa^mann

III. Mitglied

Amt.^gue....

31.^.1873

Liaudet, in ...^ontpreve.^res.

.^err Bersinger, Kantonsrichter, in ^trauben^

^ell.

,, Stüdle, alt ^emeindrath, in Flaw.^l.

,,

^nde 18.^2.

.^auchle, Be^rksamtmann, in .^o^au.

^ ^ ^ ^

.^err .^iethelm, B^rksstatthalter, in .^rlen, III. Mitglied ^ .^err .^eßmer, Bradent, im .^hal.

Kts. ..^hurgau.

1. ^rsa^mann . ,, Kubl.^, F., Archet, in St. fallen.

.^nde 187^.^.

,, Dublin, Friedensrichter, in ^n.

,, .

^ ,, R ü t i s h a u s e r , J., Baumeister, in ^oi^au.

,, ^ettlin, Friedensrichter, in Rothen- 2.

hausen.

.^err Schenk, .^berftl^ut., in Uhnnesen.

,, .^eier, Karl, e.dg. .^berstlient., in .^of

bei ..^chtenft.^g.

,,

^aaer, Reaierunasftatthalter, in Aar^

wangen.

III. Mitglied ^ ^err Keller, eidg. ^berstl., in Wigoldingen.

1.^rsa^mann^ ,, .^ettli, Be^rksrichter, in Rothenhansen.

2.

Hafner, Friedensrichter, in ....lltnau.

^ ^nde 187.^.

312

.

reguliren übrig, nnd es wurde durch Beschluß der Konferenz die Centralbahn eingeladen, ein bezügliches Schema auszustellen und dasselbe zur Behandlung an einer fpätern Konferenz vorzulegen.

An dieser z.veiten Konferenz, welche am 28. März 1867 stattfand,.

wurde das von der Eentralbahn. gemäss obigem Besehluss ..n das Departement des Jnnern eingesandte Schema sür die Ausstellung der Baurechnung einlasslich berathen und von der Mehrheit der kantonalen AbOrdnungen . nämlich von . Bern , Luzern, Aargan und Basel-Stadt (Basel-Landschaft hatte die Konferenz nicht beschikt) mit dem Vorbehalte angenommen, dass es den Kantonen frei stehe, die von der Eentralbahn nach sragliehem Schema ausgestellten Baurechnungeu einer materiellen Prüfung zu unterwerfen und dass dieselben sür alle spätern Verhältnisse.

zwischen dem Bund und den Kautonen eiuer- nnd der Gesellschaft andererseits durchaus keiue verbindliche Bedeutung haben sollen.

Für die Vorlage der Baurechnungen wie auch sür die Einreichung der unterm 16. März 1866 vereinbarten Vorlagen wurde der Termin

aus Ende 1867 festgesetzt.

Das Protokoll der Konferenz vom 28. März 1867 wurde durch unser Departement des Jnnern den sämmtliehen betheiligten Kantonsregierungen zugestellt, mit dem Ersuchen, sich über ihre Zustimmung zu den gesassten Beschlüssen aussprechen zu wollen.

Die Regierungen von Bern, Luzern, Basel-Stadt, Basel-Landfchaft und Aargau erklärten unbedingt ihre Zustimmung, wogegen diejenige von Sololhurn. in Uebereinstimmung mit den von ihrer Abordnung an der Konferenz vom 28. März zu Protokoll gegebenen Erlärungen den Beitritt zu dem Besehlusse betretend die Ausstellung der Baureehnungen ablehnte.

B e s o n d e r e E i s e n bah na u B e l e d e n h e i t e n .

G e n e h m i g u n g d e s V l a n e s s ü r d e n n e u e n Bah n h o s Schaffhausen.

Unterm 14. April 1867 übermittelte uns die Regierung desKan-..

tons Sehasshausen die Vläne des definitiven Bahnhoses Schasshausen, welchen wir, nachdem in denselben eine vom Handels- und Zolldepartement gewünschte Modifikation angebracht worden, unterm 2. Oktober 1867 gemäss Art. 3 des Staatsvertrages über die Weiterführung der badisehen Eisenbahnen über sehweizerisehes Gebiet, vom 27. Juli und 11. August 1852, die Genehmigung ertheilten.

K o n f l i k t z w i s c h e n Freiburg und G e n s , b e t r e f f e n d die E i s e n b a h n Genf-Verfoix.

Jn einem Konflikte, welcher sieh zwischen der Regierung von Frei....urg und derjenigen von Genf bezüglich der mit der Oronbahn an den

313 Canton Freiburg übergegangenen Eisenbahnstreke Genf-Versoix (inelusive Céligny) erhoben . hat die Regierung von Freiburg mit Rekurs vom 30. Mai 1867 unsere Dazwifche.nkunst angerufen. Da indessen die Akten in dieser ziemlieh verwikelten Angelegenheit zur Zeit noch nicht geschlossen sind , so beschränken wir uns daraus , dieselbe pro memoria vorzumerken, wobei wir uns vorbehalten, Jhnen über den Sachverhalt und unsern bezüglichen Entscheid seinerzeit einlässlich Bericht zu erstatten.

Eise n bahn Beringen-Schleitheim- Stühlingen.

Mit Schreiben vom 14/28. Februar 1867 stellte die Regierung von Sehaffhausen unter Bezugnahme auf den Bescheid , welchen das grossherzoglich badische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten

mit Rote vom 2..). August l 866 ans eine hierseitige Anfrage, bezüglich der Erstellung einer Eisenbahn Beringen-Schleitheim-Stühlingen ertheilt

hatte (stehe den Rechenschaftsbericht pro 1866) , das Ansuchen , wir mochten neuerdings in Earlsruhe Schritte thun , um von . der grossherzoglichen Regierung eine definitive Erklärung darüber zu verlangen, zu welchem festen Breis per Kilometer oder nach welchem Prozentverhält-

niss des Bruttoertrages bei drei Fahrten täglich die grossherzogliche Ver-

waltung den Betrieb übernehmen würde.

^

Auf die Rote, welche wir, diesem Ansuchen entsprechend, unterm l 5.

März an das grossherzogliche Ministerium richteten, machte uns dasselbe unterm 4. Juli zuhanden der Regierung von Schafshausen die gewünschten Mittheilungen , denen wir im Wesentlichen folgendes eutheben .

Als jährliehe Vergütung für den Betrieb der l 0,87 Kilometer langen die grossherzoglieh badische Eisenbahnverwaltung . bei täglich drei Bahrten fl. 27,175 (sl. 2500 oder rund Fr. 5500 per Bahnftreke verlangt

Kilometer).

Jn diesem Betrage wären begriffen der Aufwand für Lasten und Verwaltung , für Bersonal , Maschinen und Wägen , Bahnunterhaltung und Mitbenuzung der Station Beringen. Die .Erweiterung der lezteren würde aus Rechnung der Seitenbahn auszuführen sein.

Rachdem wir die disfällige Antwortnote der Regierung von Schafshausen zur Keuntniss gebracht haben, sind uus bis jezt in dieser Angelegenheit keine weiteren Mittheilungen mehr zugekommen.

.

A n s c h l u s s der E i s e n b a h n l i n i e Jougue-Celépens.

Raehdem die Arbeiten an . der Eisenbahn Jougne-Eelepens bereits zu Anfang des Beriehtjahres in Angriff genommen worden , stellte die Regierung von Waadt unterm 15. März das Ansuchen an uns, wir

314 mochten nns bei der sranzosischen Regierung dafür verwenden . dass der Anschlusspunkt der mit der Linie Jougne .. Eelepens zusammentreffenden Bahn Bontarlier-Jougne genau bestimmt werde, damit waadtländischerseits die Bläne bis .zur sranzosischen Grenze definitiv ausgestellt und genehmigt werden konnen.

Aus unsere diesfallige Verwendung erhielten wir durch unsern Mi. nister in Baris zuhanden der Regierung von Waadt den Bescheid, dass die Lyoner Eisenbahngeseilschaft noch verschiedene Studien vornehmen lassen müsse, bevor sie den sraglichen Anschlusspunkt bestimmen konne, dass aber diese Studien noch längere Zeit in Anspruch nehmen dürsten , als man waadtländiseherseii.s anzunehmen scheine.

Aus eine zweite Verwendung , welche wir in Sachen der gleichen Bahnnnternehmnng im August 1867 an die franzöische Regierung vermittelten, erhielten wir dann von Seite des sranzosischen Ministerium...

die Mittheilung , dass die Lyoner Eisenbahngesellschast nach nochmaliger Untersuchung an Ort und Stelle in einigen Monaten im Falle sein werde, den Anschlusspunkt bei Jougne bestimmt bezeichnen zu konnen.

Jndem wir der Regierung von Waadt unterm 27. September von diesem Bescheide Kenntniss gaben , glaubten wir , dieselbe daraus aufmerksam machen zu sollen , dass gemäss Artikel 4 des BuudesrathsbeSchlusses vom 5. März 1858 betreffend Genehmigung der Konzession sür die Eisenbahn Jounge-Massonger bezüglich des Anschlusses die Genehmigung des Trace's behufs Wahrung der militärischen Jnteresseu der .Eidgenossenschaft beim Buudesrathe einzuholen sei.

A l p e .. b a h n s r a g e.

Wir haben Jhnen in unseren legten Geschäftsberiehte von den VerHandlungen Kenutniss gegeben, welche si.ch au die zu Anfang des Jahres 1866 von der italienischen Regieruug uns gemachten Erofsuungen über

ihre Entschlüsse in der Alpenbahusxage geknüpft hatteu.

Der bald daraus ausgebrochene Krieg. au welchem sich auch Jtalien

betheiligte, entfernte die Angelegenheit plozlieh und sür iäng.ere Zeit von

der Tagesordnung. Er endigte, so weit es Jtalien betrifft, mit der Besizergreifung Veuetiens und mit einem Friedeusvertrag zwischen festerreich und Jtalieu , in welchem sich die beiden Länder unter Auderm auch verpflichteten, den Bau neuer Eisenbahnlinien zur Verbindung des italieuischeu und ofterreichischen Eisenbahnnezes zu begünstigen und die k. osterreichische Regierung namentlich das Versprechen gab , so viel als moglieh die Vollendung der Brenuerbahn zu beschleunigen. Dieselbe .vurde dann auch in der Weise gefordert , dass sie bereits Ende August des Jahres 1867 eroffnet werden .konnte, womit .eine unnuterbro.hene

3l5 Schienenverbindung zwischen Jtalien und dem ostlichen Deutschland her-

gestellt war.

daneben wurden von Jtalien auch während des Krieges die Arbeiten au der Durchbohrung des Mont..Eenis ununterbrochen fortgebt, und es ist dieselbe so weit vorgerükt, dass nicht nur das Gelingen des lange bezweifelten Werkes so viel als sichergestellt ist, sondern auch dessen Vollendung und damit die direkte Eisenbahnverbindung Jtaliens mit dem ganzen Westen von Europa in naher Ankunft bevorsteht.

Der Schweiz kommt weder die eine noch die andere Veränderung unerwartet, und alle Bestrebungen zur Erstellung schweizerischer Alpenbahnen mussten längst aus die Verwirklichung dieser grossen westlichen und ostlichen Konkurrenzlisten rechnen. Den Verkehrsbedürfnissen eines grossen Gebietes, wozu nicht nur die Schweiz, sondern auch ein Theil von Jtalien und von Mitteleuropa gehort, ist durch iene Verbindungen immerhin nicht Genüge geleistet, und es werden die Jnteressen jenes Gebietes an der Erstellung sur sie güustigerer Liuien nach wie vor fortbestehen und je länger desto dringender werden. Es mag auch das Vorausgehen der beiden Atpenbahneu über den Brenner und dureh den Mout-Cenis insofern für die Schweiz wesentliche Vortheile haben , als ihr Bau und Betrieb Erfahrungen bringt, welche die Erstellung jeder weitern Alpenbahn vor folgenreichen Missgrisfeu zu schüfen und ihr bedeutende Kosten zu ersparen geeignet sein dürsten.

Andererseits ist aber nicht zu verkennen , dass während der kürzexn .oder längern Zwischenzeit, wo die Schweiz ohne Alpenbahu sein wird, Ihre Juteressen nach allen Seiten hin schwer zu leiden haben werden.

Jezt schon ist eine merkliehe Abnahme des Verkehrs aus einem Theil unserer Alpeupässe vorhanden , . welche viele ....Quellen von Arbeit uud Verdienst plözlich versiegen mach.. uud dereu naehtheilige Wirkungen auch in den eidgenossischen Einnahmen von Dosten uud Rollen sehr deutlich.

nachweisbar sind. Jn den von den grossen durchgehenden Bahnen begünstigen Gebieten wird dem schweizerischen Handel, der schweizerische..

Produktion eine wirksame Konkurrenz entstehen, welche, einmal erstarkt, später kaum noch zu besiegen sein wird. Manche Fabrikationszweige, bei denen die Trausportkosteu schwer ins Gewicht fallen , werden sich allmählig genothigt sehen, auszuziehen und in jene Gegenden ausserhalb der Sehweiz überzustedeln, welche durch ihre Verbindungen ihnen die zu ihrem Fortbestand
nothigen Bedingungen darbieten , und zahlreicher als je dürfte in den nächsten zehn Jahren die Zahl der schweizerischen Familien werden , welche Mangel an Arbeit und lohnendem Erwerb. zur Auswanderung zwingen wird.

Wenn sich dies so verhält, so ist die Frage nach dem jezigen Stande der Bestrebungen zur Erstellung einer schweizerischen Alpeubahn

316 eine Frage von der grossten und allgemeinsten Bedeutung für die EidGenossenschaft.

Die Antwort , welche wir darauf zu geben haben , ist leider eine nicht sonderlich beruhigende. Auf der Grundlage unseres Eisenbahn. gesezes, welches den Bau nnd Betrieb der Eisenbahnen in der Schweiz den Kantonen, beziehungsweise der Brivatthätigkeit überlassen hat, haben sich die Jnteressen der ostlichen , mittlern und westlichen Schweiz in der Weise geschieden und gruppirt, dass jeder dieser Theile seinen besondern Alpe..pass in Aussicht genommen hat und die Verwirklichung desselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln anstrebt. Man kann den Vertretern dieser Unternehmungen die Anerkennung nicht versagen , dass sie zur Forderung derselben eine Thätigkeit und Ausdauer entwikelt haben, welche wohl langst von Erfolg gekront sein würde, wenn es sieh um Eisenbahnunternehmungen von gewohnliehen Dimensionen und gewohn-

liehen Verhältnissen gehandelt hätte. Die Brojekte sind sämmtlich in

der sorgfältigsten Weise studirt und ausgearbeitet , die Rachweise ihrer technischen , kommerziellen und finanziellen Verhältnisse lassen nichts zu

wünschen übrig , und so weit dies im Bereiche der Privatthätigkeit lag, ist das Mißlichste gethan worden , um in und ausser der Schweiz die erforderliche Beteiligung zu suchen.

Hier aber nun stellen sich den Bestrebungen die grossten Schwierigkeiten entgegen. Namentliche Alpenbahnprojekte sind der Art, dass ihre Verwirklichung auf dem Wege gewöhnlicher Gesellschaftsbildung keine Aussicht hat. Eine bescheidene Rente kann das eine wie das andere nur für einen Theil des Kapitals in Aussicht stellen , welches zur Erstellung der Bahn erforderlich ist, und alle sind somit darauf augewiesen, in erster .Linie einen bedeutenden Theil des Baukapitals durch Subventionen auszubringen , welche gar keinen Zins oder einen solchen uur in lezter Reihe beanspruchen. Diese Subventionen konnen in genügender Grosse in der Schweiz einzig uni so weniger aufgebracht werden , als sich drei Unternehmungen in dieselben theilen und die Unterstüzungen, welche von Kantonen und Eisenbahngesellschaften sur einen der drei Alpenpasse votirt sind, nicht eventuell auch für die andern gelten. So ist an ein Zustandekommen dieser Unternehmungen oder auch uur einer einzelnen derselben nicht zu denken, wenn es nicht gelingt, das Ausland, beziehungsweise diejenigen Staaten , deren Jntexessen an der Erosfnung einer schweizerischen Alpenbahn mitbetheiligt sind, zu einer thätigen , namentlich finanziellen Mitwirkung zu veranlassen.

An Bemühungen auch in dieser Richtung haben es die Vertreter .der schweizerischen Alpenbahnprojekte nieht fehlen lassen und wohl auch günstige Rükänsserungen erhalten, wie denn noch im lezten Jahre die Direktion der Vereinigten Sehweizerbahnen uuter Einsendung der neuen ..Lukmanierpläne sammt dazu gehörigem Material meldete, das Vrojekt

317 sei bereits den auswärtigen Regierungen und den der Gesellschaft befreundeten Finanzkreisen vorgelegt worden und habe allenthalben die günstigste Beurtheilung gesunden, welcher Umstand sie aus einen baldigen Erfolg ihrer Bestrebungen hofsen lasse.

Allein dab..i ist es geblieben, und von keiner auswärtigen Regierung .sind un.s Mitteilungen zugekommen, welche aus ernstliehe Anhandnahme der Frage schliessen liessen und bestimmte Schritte zn gemeinsamer .Losung derselben in Aussicht stellteu.

Die Umstände waren allerdings hiefür zu Ende des Jahres 1866.

und in den ersten Monaten des Jahres 1867 so ungünstig wie moglich.

Jtalien und die deutsehen Staaten . eben die Länder, welche an der Erstellung einer Eisenbahnverbindung durch die schweizerischen Alpen neben der Schweig am meisten betheiligt sind -. kamen eben von einem .Kriege her, welcher nicht nur ihre finanziellen Mittel sehr sühlbar mitgenommen , sondern auch eine Reihe grosser Fragen hinterlassen hatte, die die ganze Aufmerksamkeit und Tätigkeit der Regierungen in Ansprueh nahmen. Mit Anfang der zweiten Hälfte des Jahres schienen sich jedoch die Verhältnisse für eine .Wiederaufnahme der Alpenbahnfrage

insofern günstiger zu gestalten, als in Jtalien damals das Ministerium sich ziemlich konsolidirt hatte und in Deutschland die Errichtung und Organisation des norddeutschen Bundes vollendet u..ar.

Wir glaubten, diese Zeit im allgemeinen Jnteresse der schweizerischen Alpenbahnfrage benuzen zu sollen. Es konnte si.h dabei nur darum handeln , auschliessend an die im Jahr 1866 unterbrochenen Verhandluugen , Erledigungen über den Stand der Dinge einzuziehen, die Aufmerksamkeit der beteiligten Staaten der Frage wieder zuzuweuden und wenn moglich sie zu veranlassen, so w..it dies nicht bereits geschehen, Diejenigen vorbereitenden Untersuchungen einzuleiten, durch welche spätere bestimmtere Erosfnungen über ihr.. Mitwirkung an der Erstellung einer schweizerischen Alpenbahn bedingt sein mochten.

Jn diesem Sinne beauftragten wir durch Beschluß vom 7. September 1867 den schweizerischen Gesandten in Florenz, bei dem italienisehen Ministerium , anknüpfend an die zu Anfang des vorigen Jahres

.bezüglich der Alpenbahnfrage gewechselten Mittheilungen, die Angelegen-

heit wieder zur Besprechung zu bringen, sich nach den jezigen Jntentionen desselben bezüglich dieser Frage zu erkundigen, und sür den Fall, dass das Ministerium sich der ernsten Wiederaufnahme und Fortsetzung der bezüglichen Bestrebungen überhaupt geneigt Beigen sollte , habe er sich weiter zu erkundigen, auf welchem Wege die italienische Regierung die ........ach.. weiter zu betreiben gedenke: ob sie es nicht sür passend erachten würde, andere Staaten mit ins Interesse zn ziehen, namentlich .die deutschen Staaten und vorab Preussen, und ob si.. gemeinsame Schritte der Schweiz und Jtaliens in dieser Beziehung sür wünschbar erachte.

318 Wir gingen dabei von der Anficht ans, dass die Alpenbahnsrage für die Schweiz und die Träger der verschiedenen bezüglichen Brojekte nieht eher werde ins Klare kommen, als bis ermittelt sei, ob und in wie weit

und in welchem Sinne dabei aus die thätige Mitwirkung derjenigen Staaten, bei welchen ein Juteresse au der Erstellung einer solchen Alpenbahn vorausgeht werden dars, gerechnet werden konue . dass, wenn nicht mehrere Alpenbahnen gleichzeitig erstellt werden konnen, wenigstens auf

die baldige Sicherung einer derselben hinzuarbeiten ist. dass die Briorit.it

unter den bezüglichen Unternehmungen weder vou den Wünschen einer Anzahl von Kantonen, noch von sonstigen beliebigen Sympathien abhangt, sondern entschieden wird durch das Mass, in welchem die eine oder die andere derselben den Bedürfnissen und Jnteressen der versehiedenen betheiligten Staaten entspricht, und die Summe der sich ihr demgemäss zur Disposition stellenden Subventionen dass, wenn die sehweizexischen Kräfte nicht nuzlos sich abmüden sollen, daraus hinzuarbeiten ist,

dass die Augelegeuheit von den mitbetheiligten Staaten bald und gleichZeitig und wo moglich, unter Austausch der Anschauungen, wobei den verschiedenen schweizerischen Unternehmungen ungehemmte Geltendmachung ihrer relativen Vorzüge ofsen stehen müsste, in Behandlung gezogen werde,.

und dass endlieh die wirksame Anregung zu solcher ernstlicher Anhandnahme der Angelegenheit bei den auswärtigen Regieruugen uur von der Bundesbehörde ausgehen kann.

Wenn wir in dem angeführten Beschlösse neben Jtalien namentlich auch Breussen ins Auge sassteu , so geschah di.es mit Rüksicht ans die präponderirende Stellung, welche diese Macht im uorddeutseheu B..nde,.

wie in dem neu konstituirten deutschen Zollverein einnimmt, und iu dem wohl nicht unbegründeten Glauben, dass die preussische Regierung, wofern fi.. selbst ein allgemeineres deutsches Jnteresse in der Erstellung einer schweizerischen Alpenbahn erkennen würde, am ehesten im Fall sein dürfte, die deutsehen Staaten zu gemeinsamer Aktion in der Augelegenheit zu sammeln.

Unser Beschluss gab dem Regieruugsrathe von St. Galleu Veranlassuug, ein Schreiben an uns zu richten, in welchem derselbe eine.Deutung erfuhr, welche eben so ungerechtfertigt als uns unerwartet war..

Unser Vorgehen wurde mit Jusinuationen motivirt, welche von Seiten

des Gotth..rdkomit..s wenigstens in indirekter Weise zu.r Ergreifung der

Jnitiative im Sinne der Begünstigung dieses Uuternehmens an uus ergangen seien, und die Besorgniss ausgesprochen , es mochte den bei der k. italienischen Regierung gemachten Anregungen die Tendenz zu einer einseitigen Parteinahme für das Gotthardunternehmen zu Grunde liegen eine indirekte Jnterpellation , welche wir nicht anders beantworten zu sollen glaubten , als mit Verweisung auf deu Bericht über unsere Geschästsführung , welcher uns Gelegenheit bieten werde, der h. Bundes-

.

.

.

.

.

.

3 1 9

Versammlung über den fraglichen Besehluss und die demselben zu Grunde liegenden Motive und Anschauungen rukhaltslose Auskunft zu geben.

^

t

Gleichzeitig mit jener Eingabe übermittelte uns die Regierung von St. Galleu ein Protokoll über die Verhandlungen einer schon im September des Jahres 1866 abgehaltenen .Konferenz von Abgeordneten der Kantone Glarus , Appenzell beider Rhodeu , St. Gallen , Graubünden, Waadt, Wallis und Gens, betreffend Berathuug der schweizerischen Alpenbahnfrage , in welcher sich die Abgeordneten zu folgenden Erklärungen einigten : 1) dass sie in Beftätiguug der in ihrer .Denkschrift au den schweizer rischen Bundesrath von.. 14. September 1863 niedergelegten Erkläruugen neuerdings gegen die Bundesbehorden die vertrauensvolle Erwartung aufsprechen, dieselben werden, in Bezug auf die schweizerischen Alpenbahnunternehmuugen , die durch das Buudesgesez vom 28. Juli 1852 über den Bau und Betrieb von Eisenbahnen im Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft festgestellten Grundsäze und die kraft des bezeichneten Gesezes erworbenen Rechte nicht aus den Augen verliereu und weder zur Schaffung eines Monopols, noch zu Anweisung einer Bundessubsidie zu Gunsten eines Alpeuüberganges die Hand bieten ; 2) dass ein zentraler Alpenübergang - ganz abgesehen von den Raehtheilen, welche sich an denselben knüpfen, wenn er allein zu Staude kommen sollte die Verkehrsintexessen der oftlicheu und westlichen Schweiz niemals befriedigen koune , und dass daher diese Theile der Schweiz auch iu Zukunft au der Realisiruug ihrer besondern Projekte nnt allem Rachdxuke festhalten müssen.

Da wir über die Alpenbahnverhandlungen des Jahres 1866, welche das Zusammentreten der ebeu erwähnten Konferenz hervorgerufen zu haben.

scheinen, schon in unserm legten Geschäftsberichte einläßlichen Bericht erstattet haben, der zu keinen Bemerkungen Seitens der h. Buudesversammlung Veranlassung gegeben hat, so hielten wir es nicht für passend,..

neuerdings in Eroberungen über jene Verhandlungen einzutreten , und.

glauben auch hier davon Umgang nehmen zu sollen.

Erst spät erhielten wir von unserm Vertreter in Florenz Mittheilungen über den ihm ertheilten Austrag. Verschiedene Umstände hatten ihn verhindert, die Angelegenheit geeignetenorts zur Sprache zu bringen, und als dies endlich geschah, waren Bewegnugeu in Jtalien eingetreten, welche alle fragen des Friedens wieder .in den Hintergrund drängten.

Es konnte uns unter diesen Umständen nicht überraschen ,
als Resultat.

der von unserm Gesandten mit dem k. italienischen Ministerpräsidenten.

und dem Minister der osfentliehen Arbeiten gepflogenen Besprechungen die Mittheilung zu empfangen , dass Jtalien zwar fortwährend grosses

320 Interesse an der Erstellung. eines schweizerischen Alpenüberganges nehme, .die gegenwärtige politische .Lage des Landes jedoch ein Eintreten aus die .nähern Verhältnisse der Angelegenheit nicht günstig erscheinen lasse.

Die gespannte finanzielle Lage Jtaliens macht auch für die nächste Zukunft eine ernstliche Herbeiziehnng dieses .Landes zu dem Unternehmen einer schweizerischen Alpenbahn schwierig, obwohl zu hoffen ist, dass die

.eminente Wichtigkeit derselben gerade für die ökonomische Entwiklung des

Landes sie immerhin zu einer der ersten Fragen machen wird, weicher sich die Ausmerksamkeit und Sorge der k. italienischen Regierung zuwenden .dürste.

Für die Schweiz wird sie von Tag zu Tag mehr zu einer Frage von der allergrossten Bedeutung. Zwanzig Jahre sind verflossen , seit der erste Vertrag zwischen einer Anzahl von Schweizerkantone.. und SarLinien betreffend Ausführung einer Alpenbahn abgeschlossen worden ist, und heute stehen die Dinge im Wesentlichen noch aus demselben Buukte .wie damals, mit dem einigen, sreilich einschneidenden Unterschied, dass jezt die Alpen ostlich von der Schweig überschieut sind und die Alpen westlich der Schweiz in Bälde überschient sein. werden. Jmmer grosser wird die Verantwortlichkeit der Träger der schweizerischen AlpenbahnProjekte gegenüber dem Lande, welches den Kantonen, beziehn..gsweise der Brivatthätigkeit, die Erstellung der Eisenbahnen überlassen und dies in den. Vertrauen gethan hat, dass durch sie die Juteresseu der Schweiz

gewahrt und die zur Aufrehthaltung ihrer bisherigen Verkehrsstellnng

notwendigen Eisenbahnverbindungen werden erstellt werden können.: immer klarer aber auch für den Bundesrath die Vflieht , so weit ihm

das Gesez solches znlasst, alles dasjenige zu thun , was zur baldigen

Losung der Frage beitragen kann.

Jn welchem Sinne wir unsere daherige Ausgabe auffassen, haben wir oben angedeutet, und glauben u..ir aus die Billigung der h. Bundesversammlung hoffen zu dürfen, wenn wir auch serner in diesem Sinne

für die wichtige Angelegenheit thätig sein werden.

B u n d e s r a t h h a u s .

.B e s eh a s f u n g w e i t e r e r R ä u m l i ch k e i t e n i m B u n d e s r a t h h a u s e.

Seit einiger Zeit hatte sieh in mehreren Abtheilungen der eidgenosfischen Eeutralverwaltung infolge der Ausdehnung ihrer Geschäfte das Bedürfniss einer Vermehrung der ihnen zur Zeit angewiesenen Räumlichkeiten kund gegeben. Wir benoten nun den Anlass, welchen nns die Frage der Beschassnng der sur das nen treirte Stabsbüreau ersorderliehen Lokalitäten bot, um bei dem Einwohnergemeinderath von Bern die

.diessälligen Begehren, so weit wir dieselben als gerechtfertigt und drin-

,

321 gend erfunden , geltend zu machen. Es fanden diessalls wiederholte Konferenzen statt, die dann infolge beseitigen Entgegenkommens zu einer Verständigung führten , durch welche dem dermaligen Bedürfnisse der Anweisung weiterer Räumlichkeiten in der Weise entsprochen worden ist, dass der Gemeinderatl., sich anheischig machte, einerseits mehrere neue Räumlichkeiten zu erstellen uud andererseits an die Miethe der für das Staabsbüreau uud die Eentralpulververwaltung außerhalb des Bundesrathhauses bezogenen und noch zu beziehenden Lokalitäten eine billige

Vergütung zu leisten.

Hochbauten.

Gemäss dem Jhnen in unserm legten Geschäftsberichte mitgetheilten Beschlusse, nach welchem bis auf Weiteres sämmtliche neue Bauten der eidgenossischen Verwaltungen unserm Departement des Jnnern unterstellt find , ist der Neubau der im vorigen Jahre abgebrannten Zündkapsel- und Vatronenhülsenfabrike bei Koniz unter der Leitung des genannten Departements mit Beiziehung des Hrn. Architekten D ä h l e r ausgeführt worden.

Mit der Ausführung dieser Ba..te , welche - wegen der ansserordentlichen Dringlichkeit ohne Kouknrrenzansschreibnug ---. au Hrn.

Werkmeister F a s n a c h t in Bern um die Summe von Fr. 18,000 verakkordirt worden ist, wurde im Monat September begonnen, und es war dieselbe vertragsgemäss auf 1 l . November so weit vorgerükt , dass der grosse Maschinensaal bezogen werden konnte. Seither ist der Bau in seinen verschiedenen theilen bis aus einige Nachbesserung, welche auf die gute Jahreszeit verspart werden mnssten, vollständig erstellt worden.

Vertragsgemäß sind dem Unternehmer bis jezt Fr. 12,000, nämlich Fr. 6000 ans 11. November uud Fr. 6000 bei der Vollendung ausbezahlt worden. Die restirenden Fr. 6000 sind nach 6 Monaten vom Tage der Vollendung au gerechnet, fällig, sofern nach Dieser Frist kon-

statirt ist, dass der Bau mit den bei Ausbezahlung der zweiten Rate

.ausbedu..genen Ergänzungsarbeiten und Nachbesserungen in jeder Bezie-

hung vertragsgemäss ausgeführt ist.

Bezüglich des Baues ei..es Wohnhauses für den Aufseher dieser Fabrik verwesen wir ans den Geschäftsbericht des Finanzdepartements.

finanzielles.

Hinsichtlich der Ausgaben , welche im Jahre 1867 sür die Verwaltnngsabtheilung "Bauwesen" gemacht wurden, verweisen wir aus die.

beigefügte Zusammenstellung.

Zur Seite 321.

Zusammenstellung der Ausgaben für das Bauwesen illl Jahre 1867..

.^e^uun^sr tbrilen.

^

.^ns^en.

^Rp.

Fr.

1. Kanzlei: a. Sekretär . . . . . . . .

3,600

b. Kanzlist . ^ .

^^

9,993 22 17,999 25 1,178 08

2. Mobiliaranschasfuug und Unterhalt 3. Reisen und Expertisen

.

.

^

.

^

. ^

4. Büreauauslagen 5. Außerordentliche Ausgaben .

a. ^ür Aussehmükung des ^undesrathhauses h. Beiträge an Kantone sür ^grossere Werke .

1) Bünduerisehes Strassenne^ (5. Jahresrate) 2) Rheinkorrektion : ^ Kanton St. ^al.len (4. Jahresrate) ,, ..^raubünden (4.

,, ) 3) Rhonetorrettion (4.

,, ) c. Beiträge an Arbeiten schweizerischer Vereine : l) Wasserstandsbeobaehtung.^ (h^drometrisehe Kommission) .

. ^ 2) Verbauungen an Wildbächen u. Aufforstungen (schweizerischer Forstverein) .

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Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1867.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1868

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

20

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

07.05.1868

Date Data Seite

231-321

Page Pagina Ref. No

10 005 756

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