595 welche die Beleuchtung von Visa und von Reggio erstellte und betreibt, auch ordentliche Geschäste machen soll.

Die Société Helvétique de Bienfaisance hat einen sehr

Wirkungskreis.

nützlichen

Der S eh .... e i z e r v e .. e i n in .Livorno zur Förderung geselligen Zusammenhaltens zählt gegenwärtig unter seinen Mitgliedern 36 Schweizer und 34 Deutsche.

Jn Florenz besteht eine ähnliche , jedoch weit weniger zahlreiche

Gesellschaft.

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des

schweizerischen Generalkonsul in Nom (Hrn. Ludwig Schl a tte r von St. fallen) über das Jahr 1867. .

(Vom 10. Februar 1 868.)

An

den hohen Bundesrath.

Tit. l Jeh brauche nicht zu erwähnen , wie sehr das verflossene Jahr sur dieses Land ein unruhiges nnd ereignissreiches gewesen ist. Zuerst das organisirte Brigantenunwesen und seine Vernichtung in einzelnen .Gegenden des Kirchenstaats . hernach die Cholera , die den ganzen Sommer hindurch ihre Verheerungen fortsetzte, und endlich die Ereignisse des legten Herbstes.

Diese Verhältnisse lasteten schwer ans den. Handel, und die Geschästsstockung erreichte ihren Hohepunkt.

Jedermann schränkte seine .Ausgaben ein . von Festlichkeiten war keine Rede , und Fremde besuchten Rom nicht wie in andern Jahren. Eine gewiffe Furcht und

596 Unbehagliehkeit lahmte selbst die offentliehen Vergnügungen, den Theaterbesuch u. s. w. Die Lage des Handels wurde hiedurch eine äusserst .gedrückte ; die Fallimente nahmen zu, und ein allgemeines Misstrauen beherrscht je^t die Geschäftswelt. Der Geldkrise , welche unvermeidlich

schien, wurde glücklicherweise durch die Hülfeleistung des Auslandes vorgebengt. Das Agio der Bankbillets steht für Silber aus 4 .^ , sür Gold aus 6 ^. Wechsel aus auswärtige Blä^e sind in Folge der für

den Staat von allen Seiten her eingesandten Geldsummen in Masse vorhanden.

Was die Handelsbeziehungen betrifft, die zwischen unserm Vaterlande und dem Kirchenstaat bestehen , so ist es mir tro^ der eifrigsten Rachforsehnngen nicht moglieh , Jhuen über die schweizerische Einsuhr Ausschlüsse und bestimmte Daten anzugeben. Die Waaren aller Länder, welche zur See oder zu Land importirt werden, kommen und gehen ans den Donanen, ohne Angabe ihrer Herkunst, so dass demnach die Ausmittlung der schweizerischen Artikel nur in annähernder Weise n.oglich ist.

Die Basler Seidenbänder und die Seidenwaaren ans dem Kanton ^ürieh rivalisiren , was die Breise anbetrifft, mit den franzosischen und italienischen Erzeugnissen. Die Broderien und Mousselinen von St.

Gallen bleiben sortwähreud den franzosischen vorgezogen, ja man darf

.behaupten, dass, in Bezng anf diesen Artikel, ^t. Gallen ansschliesslich den Markt beherrscht. Die bedrukten Glarner Mouchoirs, die sarbigen Ealieos von Zürich und die bedrnkten Bauu.wollentücher von Bondrh und Zürich verlausen sich zwar regelmässig, haben aber gegeuüber d.^n englischen, die bei geringerer Qualität billiger zu steheu kommen. einen schwereu Stand.

Ehemals war die Einfuhr von Kalbsellen aus den Kantonen Waadt und Genf bedentender. je^t aber haben Deutschland u..d Frankreich die Oberhand , indem ihre preise niedriger gestellt , allerdings aber auch die Qualitäten leichter sind. Man sieht hier jedoch mehr aus das äussere Ansehen und die Billigkeit, als auf die Solidität der Waare.

Der Handel mit Leinwaud und Tischtüchern , der ehemals ziemlieh bedeutend war , ist seit einigen Jahren zur Bedeutungslosigkeit herabgesuuken . indem Jrland leichtere Qualitäten zu billigern Breisen liesert. Roher Zwillich allein permansi sich noch, allein in geringerer Menge als srüher.

Es werden in den Kirchenstaat keine andern Uhren als ans Genf, Waadt und ^euenburg eingeführt . Bijonteriewaaren kommen auch aus ersterm Kanton. ^ür Uhren besteht keine Konkurrenz. die Bijouteriehaaren dagegen haben gegenüber denen von Baris nnd von hier, besonders in Betreff der Reinheit der Arbeit, einen harten Stand.

597 eines

Schweizerkäse erfreut sieh in den Städten Rom und Eivitapeechia starken Konsums. das übrige Land aber begeht beinahe keinen.

Die Ausfnhr aus dem Kirchenstaat ist nur von geringer Bedeutnng, namentlich was unser Land betrisst. Was nach der Schweiz ex.portixt wird, beschränkt sich aus Wolle, Alaun und Talg.

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schweizerischen Konsuls in Manila (Hrn. Karl Hermann von St. fallen) über das Jahr 1867.

(Vom 12. Februar 1868.)

An den hohen Bundesrath.

Tit..

Jeh gebe mir die Ehre, Jhneu den vorschristsgemässen Jahresrapport vorzulegen.

Die H a n d e l s l a g e im allgemeinen kann leider nicht als befriedigend bezeichnet werden. Der Hauptimportartikel, die Baumwollengewebe , waren im verflossenen Jahre in Europa sehr rasch im Vreise gesunken , wogegen die meisten Jmporteurs und Detailperkäuser noch bedeuteude Lager von der srühern thenren Waare haben , ans welcher bedeutende Einlassen unvermeidlich sind ; dazu kommt noch der aussexgewohnliche Geldmangel in allen Schichten der Bevölkerung , dessen Ursprung einerseits in den Verheerungen, welche im vergangenen Jahre durch Ueberschwemmungen und Orkane entstanden, andererseits aber auch in dem Umstande zu suchen ist, dass die Regierung gegenüber den Bflanzern in den Provinzen Eagai..an und Jsabela, denen es verboten ist, etwas anderes als Tabak zu pflanzen, mit der Bezahlung der Ernten im

Rückstande blieb.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Generalkonsul in Rom (Hrn. Ludwig Schlatter von St. Gallen) über das Jahr 1867. (Vom 10. Februar 1 868.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1868

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

26

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

06.06.1868

Date Data Seite

595-597

Page Pagina Ref. No

10 005 783

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