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des

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung , betreffend Verwendung des außerordentlichen Bewaffnungskredites von 12 Millionen Franken.

(Vom 10. Juli 1868.)

Tit..

Dureh Postulat vom 19. Dezember 1867 wird der Bundesrath

eingeladen, .,über die Verwendung des Anleihens von Fr. 12,000,000 für das Jahr 1868. nachträglich noch einen Voranschlag nebst beleuchtendem Bericht vorzulegen und in den folgenden Jahren einen solchen Voranschlag demjenigen über die ordentliche Jahresverwaltung beizufügen.

Jndem wir diesem Auftrage hiemit nachkommen , schiken wir eine kurze Angabe über die pon obigem Anleihen bis Mitte Juni bereits zur Verwendung gekommenen Summen voraus.

Der für die ausserordentliche Bewaffnung bewilligte Kredit be-

trug

.

.

.

.

.

.

.

.

Davon waren bestimmt.

a. Für die Artillerie (Erstellung resp. Umänderung der s.hweren Feld- und Posii.io..sgeschnze u n d deren Munition) .

.

.

.

b. Für Umänderung resp. Reubesehaffnng von

Fr. 12,2l 5,830

F r . 1,474,480

Hiuterladnngsgewehren

10,741,350

zusammen obige Fr. 12,215,830 Bundesblatt. Jahrg. XX. Bd.IlI.

3

.^4

Der für die Artillerie ausgesäte Kredit war Mitte Juni lausenden Jahres bis auf die Summe von Fr. 195,881. 05 zur Verwendung gekommen, und von dieser re^anziichen Summe wird im lausenden Jahre, da die Geschüzumwandlung nun vollendet ist, noch ein Theil für die Erstellung von Munition ausgegeben werden. Jn keinem Falle ist eine

Uebersehreitung des bezüglichen Kredites ^u gewärtigen.

Was die .^Ausgaben für den Gewehrkredit betrifft , so betrugen

solche aus 1. Januar 1868 . . . . Fr. 3,298,674. 12 bis Mitte Juni 1868 kamen ferner hinzu .

,, 1,076,866. 72 Total-Ausgaben bis Mitte Juni Fr. 4,375,540. 84^ Jn dieser Summe sind im Wesentlichen folgende Ausgaben inbegriffen : a . Die F o x t s e z u n g d e r F a b r i k a t i o n d e r G e w e h r e ,

Modell 1863.

Die Fabrikation dieser Gewehre konnte selbstverständlich mit dem Beschlusse sür Umänderung der Gewehre in Hinterlader noch nicht eingestellt werden, sondern musste theils mit Rüksicht aus die abgeschlossenen

Verträge, theils im Jnteresse der Wehrbereitschast des Landes selbst

notwendigerweise bis zu dem Zeitpunkte des Beginnes der Fabrikation des neuen Gewehres sortgesezt werden. Da wir dadurch, dass die im Gange befindliche Fabrikation nicht aufgehalten wurde , in verhältnissmässig kurzer Zeit ein schones Quantum ganz guter Hinterladungsgewehre erhalten haben , so ist die grossere Produktion von 1863ger Gewehren nicht als ein Rachtheil, sondern als ein^ Vortheil zu betrag

ten. Aus Rechnung des gegenwärtigen Kredites sind seit dessen Erofsnung bis Mitte Jnni lausenden Jahres zirka 23.500 Gewehre erstellt

worden, und zwar theilweise noch mit Bodensehrauben und vollständiger Zugehor , theilweise --- nachdem das System des Hinterladungsgewehres definitiv sestgesezt war ohne Bodenschrauben und mit Hinweglassung der nicht mehr nothwendigen Zugehoren.

Reben der Vollendung dieser Gewehre ging die Vorarbeit sür einzelne Bestandtheile einher, so dass zur Stunde noch eine Zahl von nicht montirten Bestandtheilen in verschiedenen ^abrikationsstadien vorhanden ist. Rachdem die Zahl der zu erstellenden Gewehre nun vom Departement definitiv festgestellt ist, werden keine neuen Bestandtheile mehr sabrizirt, aus den vorhandenen so viel als moglich ganze Gewehre moutirt, und der Rest der Bestandtheile wird als Ersaz bei Reparaturen magazinirt.

35 h.

U m a n d e r u n g der B e w e h r e g r osse n und k l e i n e n Kalibers in Hinterladungsgewehxe.

Rach den abgeschlossenen Vertragen kommen die schmiedeisexnen Verschlüsse ausgeglüht zu stehen : beim grossen Kaliber auf .

.

.

Fr. 2. 19 beim kleinen Kaliber auf .

.

.

.

., 1. 89 Die Ausarbeitung der Verschlüsse und das Anpassen an die Gewehre kommt bei beiden Gewehren aus Fr. 15. 80 zu stehen. ^ ^ Der Fabrikationsstand war auf Ende Juni folgender: Gewehre kleinen Kalibers:

Stnzer .

Jägergewehre.

.

.

.

.

. 1,282 . 1,813

Jnfanteriegewehre, Modell 1863, 12,304

Gewehre großen Kalibers

.

.

--- 15,399 . 22,688

zusammen 38,087 Gewehre.

Daneben eine Menge vorgearbeiteter Bestandtheile aller Stadien der Fabrikation.

Jm Monat Juni allein wurden umgeändert:

klein Kaliber .

gross Kaliber .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

5,483 9,289 14,772

c. A n s c h a f f u n g von B e a b o d ^ - G e w e h r e n .

Die Totalausgabe für die 15,000 in Amerika beschafften Gewehre , Transport- und Kontrole kosten inbegrisfen , belauft sich auf Fr. 1,360,805. 61.. Das Gewehr (ohne Bajonnett) kommt somit auf Fr. 90. 68 zu stehen.

Jn den Beilagen befinden sich hierüber die nähern Ausweife.

d.

V e r schi e d e n e s..

Weitere Ausgaben entstanden infolge der Fortsezung der Versuche zur Feststellung des .Repetirgewehres oder einzelner Bestandtheile desselben, Anschaffung von Versuehsgewehren und Modellen , Brämien für die Erfinder des Umänderung^ und des neuen Gewehrs.^stems, Kontrole, Transportkosten u. s. w.

Eine detaillirte Uebersicht der oben snb a-^d besprochenen Ausgaben liegt den Akten bei, und wir müssen der Kürze halber hier darauf verweisen.

36 Die bisher

von .

.

.

aus

.

dem Gewehrkredit

.

.

gemachten Totalausgaben

.

.

Fr. 4,375,440. 84

wird übrigens dadurch reduzirt, dass die Kantone noch mindestens für 35,000 Gewehre, Modell 1863,

die theils sich noch in den eidgenossischen Depots sind, den Drittel des Anschaffungspreises zu verguten haben. Es ergibt dies per Gewehr zu befinden, theils noch in der Fabrikation begriffen

Fr. 26. 67 gerechnet eine Einnahme von

.

Es ist daher nur die Summe von .

vom Gewehrkredit von .

.

.

.

.

.

.

933,450. ---

.

Fr. 3,441,990. 8.^

.

,, 10,741,350. -

als verwendet zu betrachten, so dass noch ver-

wendbar bleiben zirka .

,,

.

Fr. 7,298,359. 16

Die Frage nun betreffend , welche weitere Ausgaben im lausenden Jahre aus obiger restirender Summe noch gemacht werden , konnen wir mit ziemlicher Bestimmtheit sagen , dass diese Ausgaben beschlagen werden : a. Die ganzliche Vollendung der Fabrikation der Gewehre Modell

1863.

b. Die gänzliche Vollendung der Umänderung in Hinterladungsgewehre.

c. Die Anschaffung eines Theiles der Munition.

d. Die Konrrolekosten.

e. Ein Theil der Ausgaben für das Repetir^ewehr.

Jene Ausgaben bezifsern sieh naeh einem Voranschlage , wie er in

solchen Verhältnissen moglich ist auszustellen, wie folgt : Ad a. Die Zahl der ans vollendenden Gewehre ist aus infolge dessen die Bezahlung Gewehre ausstehen .. Fr. 68.

den vorhandenen Bestandtheilen noch zu 4875 Stük festgestellt worden ; es wird von noch etwa 11,500 zu vollendenden 50 Et. , macht eine Summe von

Fr.

fertigmachen von 22,000 ohne Bodenschraube angefertigten und so umgeänderten Gewehren, abzüglich

3924 schon bezahlte a Fr. 5 per Stük

.

.

787,750.

,, 90,380.

Fr. 878,130.

37 ..^d h. Die Zahl der umzuändernden Bewehre ist folgende : 1. Grosskalibrige Gewehre .

.

Einstweilen ist nur diese Zahl umzuändern in Aussicht genommen, obschon in den Kautonen noch eine grossere Zahl umänderungs-

52,000.

fähiger Gewehre dieses Kalibers

^

vorhanden wäre.

2. Kleinkalibrige Gewehre, Stu^r,

zirka

.

.

Jägergewehre .

Jnsanteriegewehre ,

Model 63 Da

in

.

obiger

.^

8,000

.

12,000

.

55,000 zusammen

^umme

75,000.

127,000.

von

Fr. 4,375,440 die Kosten der Umänderung v o n zirka . . . .

23,365.

Gewehren enthalten sind , so bleiben

noch umzuändern zirka .

.

. 103,635.

was zu Fr. 15. 80 eiue Ausgabe macht von .

Hiezu kommen uoch au nachträglich anzuschaffenden rohen Verschlüssen 3000 grossen Kalibers a Fr. 2. 19

15,000 kleine Kalibers a 1. 89.

.

47,000 Vorrathsauswerfer a 40 Et. .

59,000 Schlagftiste .^ 30 Et. . .

.

.

.

.

..

.

Fr. 1,637,433.

,,

6,570.

..

,, ,.

28,350.

18,400.

17,700.

,.

,.

240,000.

40,000.

,.

555,000.

.^d c. Jm ^aufe dieses Jahres wird aus Rech-

nung des gegenwärtigen Kredites die Anschaffung der Vorrathsmunition für etwa 30,000 Gewehre fallen, was per Gewehr nach Al^ug des Werthes der alten

Munition à Fr. 8 ausmacht . . .

Ad d. Kontrolekoften für das 2. Semester

.

.

Ad e. ^ür Repetirgewehre sind bis je^t 50,000

Gewehrläuse bestellt, welehe zu ^r. 4 bis Fr. 4. 50

zu stehen kommen. Die Ausarbeitnug dieser^ Läufe, die nun sofort beginnen kann , da ein Theil jener Läuse schon geliefert ist, kommt per^tük auf zirka Fr. 7 zu stehen, so dass sur Repetirgewehre im laufenden Jahre eine Ausgabe vorgesehen wird von .

Voraussichtliche Ausgaben vou Mitte Juui bis Ende 1868 . . . . . . .

, , 3,421,583.

38 Rach Bestreitung dieser Ausgaben würde für die weitere Fabrikation von Repetirgewehren , für die Kavalleriebewaffnung , für die gänzliche Erstellung der Munitionsreserve noch eine Summe von Fr. 3,876,776. 16 erübrigen, über deren Verwendung wir Jhrer Einladung gemäss jeweilen bei der Vorlage des ordentlichen Budgets weitere Voranschläge unterbreiten werden.

Angesichts des Umftandes , dass m^t den umgeänderten ..Bewehren und mit den Beabodr^ewehren auf Ende des Jahres zirka 142,000

Hinterladungsgewehre, wovon 90,000 des kleinen einheitlichen Kalibers,......

vorhanden sein werden , haben wir einstweilen die Beschaffung von nur 80,000 Repetirgewehren in Aussicht genommen, da diese Zahl hinreichen würde, unsere Bewaffnung so zu ergänzen , dass auch die Landwehr mit dem Gewehr des einheitlichen kleinen Kalibers versehen werden konnte.

Genehmigen Sie , Tit. , die Versicherung unserer vollkommensten Hochachtung.

B e r n , den 10. Juli 186.^.

Jm Ramen des schweizerischen Bundesrathes , Der B u n d e s p r ä s i d e n t : ...^ ,^ . Dubs.

Der^ Kanter der Eidgenossenschaft : ^chie^

.

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Bericht des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung , betreffend Verwendung des außerordentlichen Bewaffnungskredites von 12 Millionen Franken. (Vom 10. Juli 1868.)

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01.08.1868

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