961

#ST#

B

e

r

i

ch

t

des

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über die Ergänzungsbauten auf dem Waffenplaze Thun.

(Vom 4. Dezember 1868.)

Tit. l Durch Schlussnahme vom 23. Juli l. J. ^) haben Sie uns beaustragt, betreffend die Aussühruug solgender Ergänzungsbauteu aus dem Wafsenplaze Thun, beforderlich Bericht und Antrag zu hinterbriugen : .

a. über die Einrichtung der Räumlichkeiten über den Stallungen zu b.

Mannschastslokalen ; ,, ^die Erstellung einer ausreichenden Anzahl von Treppen zu

e.

,,

diesen Räumlichkeiten ; c. ,, die Verlegung des Spitals ; d. ., die Einrichtung einer Beschlaganstalt ; k.

die Veränderung der Wacht- und Arrestlokale und

,, die zwekmässigere Einrichtung der Abtritte.

Wir beehren uns, Jhnen in Ausführung dieses Auftrages folgenden Bericht zu erstatten : Die obern Räume der Stallungen. ursprünglich für das ...lusbewahren pon Futter bestimmt, sind eine sehr willkommene Gelegenheit zur Unterbringung von Truppen bei ausnahmsweise grossern Truppenanhäusungen aus dem Wassenplaz, oder wenn man gezwungen ist, wegen schlechtem Wetter das Zeltlager aufzuheben. Als Wohnräume liessen diese Lokalien, obschon auf den Mann ea. 400 Rubikfuss Luftraum

kommen, hauptsächlich desshalb zu wünschen übrig, weil es an Dach-

fenstern für .Licht und zu besserer Lüftung fehlte, und weil sich nnmittelbar unter dem Dache eine zu grosse Hize eutwikelte. Diesem leztern

Uebelstande kann durch Eintäfelung der Dachfläche und durch Deklisten ^) Slehe eldg. Gesezsammlung, Band IX, Seite 393, Ziff. 3.

962 über die Längenfngen abgeholfen werden. Die Dachlichter werden, von Blech konstrnirt, aus Fr. 900 veranschlagt , und die Vertäselung wird aus Fr. 5270 zu stehen kommen.

Ein anderer Uebelstand bei Benuzung dieser Dachräume bestand daxin , dass sie zwar wohi ihre eigenen Treppen hatten , jedoch in ^ die Stallungen ausmündeten.

Dies war einerseits ftorend für den Stalldienst, und andererseits war ^u befürchten, dass sich die Mannsehast bei allfälliger Feuersgefahr nicht hätte ins Freie retten konnen. Diesem Uebelftande kann durch Anbringung von vier äussern Doppeltreppen bei den beiden Seitendurchsahrten aus eine sehr zwekmässige und genügende Weise und ohne dass die äussere Architektur darunter leidet, ^ abgeholfen werden. Für die nähern Details verweisen wir auf mitfolgenden Blan nebst Devis, welch' iezterer sür diesen Gegenstand eine Summe von Fr. 11,000 vorsieht.

Die Krankenzimmer waren bisher im Mittelgebäude der Stallungenuin mehr als einer Hinsicht übel plaeirt, und der Wunsch nach Verlegung derselben war daher ein sehr gerechtfertigter. Rach näherer Vrüfung dieser Frage hat sieh das Hürnerhaus für diesen Zwek als die geeigneteste Lokalität erwiesen, wo 6 grossere und 2 kleinere heizbare Zimmer sammt 2 Küchen , eine grosse ^ahl Kammern ...... znr Verfügung steheu. Die Kosten der baulichen Einrichtungen würden nach Devis aus Fr. 1462 zu stehen kommen.

Eine Beschlaganstalt sür den Waffenplaz Thnn ist schon ^u wiederholten Malen, so namentlich mit Vostnlat vom 18. Juli 1866,^ verlangt worden. Die Ausführung der baulichen Einrichtungen seheiterte bis jezt daran, dass die vorgelegten Projekte einen allzu grossen Umfang angenommen hatten und daher auch finanziell nicht ausführbar schienen.

Eine Losung seheint nun mit wenigen Kosten in der Weise gesunden zu sein, dass die Besehlaganstalt mit der Reparaturwerkstätte verbunden wird und man sich darauf beschränkt, nur eiuen bedeuten Vlaz zu erstellen. Für die Aussührung liegen ebenfalls Blan und Devis vor.

legeres weist die Summe von Fr. 1600 aus.

Die Wacht- und Arrestlokale

haben sich in der Vra^is zwar als

geuügend bewährt. doch wäre die ..Belegung des Blattenbodens mit

einem Bretterboden wünsehbar, und es ist die Kostensumme mit Fr.. 720 in dem nachstehenden Kreditbegehren inbegrifsen.

Was dagegen die zwekmässigere Einrichtung der Abtritte betrifft.

so glaubten wir dafür keine besondere Summe in Anspruch nehmen zu sollen, da wenn einmal die Kaserne unsern Anträgen gemäss mit Wasser versorgt sein wir.^, die betreffenden Einrichtungen nichts mehr zu wünschen übrig lassen werden.

^ Siehe eldg. GesezsammIun^ Band vIII^ Seite 858. ^iff. .....

963.

Als eine weitere notwendige Ergänzung der militärischen Bauten aus dem Wassenplaze Thun erscheint die Errichtung eines Holzschuppens

für die Reparaturwerkstätten. Es ist die Erstellung eines solchen s. Z.

von der ständeräthlichen Geschästsprüfungskommission in Anregung gebracht worden, und wir haben inzwischen die nothigen Bläne und Devise erstellen lassen. Jn dem Holzschuppen würde eine Malerwerkstätte eingerichtet und dasür der alte Malerschuppen abgebrochen.

Bei der gegenwärtigen Lagerung des Holzes im Freien, wo das-

selbe dem Wechsel von Hize, Regen, Schnee und Wind ausgesezt ist, ist der Abgang ge^wiss weit grosser , als Zius und Uuterhalt des zu erxichteudeu Schuppens betragen, so dass die Erstelluug eines solchen im wirtschaftlichen Jnteresse der Werkstätten gelegen ist und Jhnen daher bestens empsohleu werden .kann.

Der Blan für einen solchen Schuppen liegt bei, die Erstellungskosten betragen nach delaillirtem Devis ^r. 13,979.

Die Kosten der vorstehend beantragten Ergän^nugsbauten werden wie folgt veranschlagt:

1. Herstellung der Treppen in den Stallungen, Eintäselnng der Daehräume und Erstellung der Dach lichter Fr. 17,170. 40 2. Verlegung des Spitals ins Hürnerhaus ,, 1,462. 18 3. Erstellung eines bedekten Beschlagplazes ^

,,

1,600. ---

4. Erstelluug eines Holzschuppens für die Reparaturwerkstätte ^ 13,979. 57 ^r. 34,212. 15

Wir schliesseu mit deu^ Antrage : 1) Der Bundesrath wird mit der Ausführung der in gegenwärtiger Botsehast beantragten Ergänzungsbauten auf dem Wasfenplaze Thun beauftragt.

2) Es wird ihm hiefür ein Kredit von Fr. 34,500 bewilligt.

Genehmigen Sie , Tit. , die Versicherung unserer vollkommenen Hoehaehtnug.

B e r n , den 4. Dezember 1868.

Jm Ramen des schweiz. Bundesrathes, ^ Der B u u d e s p r ä s i d e n t :

^. ^. Dubs.

Der Kauzler der Eidgenossenschaft: Schieß

.964

#ST#

Bericht des

Bundesrathe an die h Bundesversammlung über die Wasser.

Versorgung der Militäranstalten in Thun.

(Vom

4. Dezember 1868.)

Tit. l

^

Durch Beschluss vom 24. Jnli l. J. haben Sie uns beaustragt, Jhnen in der nächsten Session Anträge über die Anleitung von Trinkwasser zu den Militäraustalten von Thun vorzulegen und vorher eine genaue vergleichende Brüsnng der Quellen der Mühlematt und derjenigen im Homberg vorzunehmen. Der Bundesrath ist diesem Auftrage nachgekommen, indem er die frühern Untersuchungen in einer Weise ergänzen

liess, welche eine absehliessende Vergleichnug moglieh macht. Es liegen

nun über die beiden ........ u elle n eine Reihe von Gutachten por , welche theils die geologische Beschaffenheit der Quellengebiete , theils das chemische und hygienische Verhalten des Wassers zum Gegenstande haben.

A. Tie Quellengebiete.

1) Die Mühlemattquellen.

Das Gutachten der Herren S t u d e r und L a u t e r b u r g vom

14. Februar 1868 spricht sich hierüber so ans:

.,Die Quellen entspringen am untern Abhang eines 150--180^ über dem Boden der Thunerallmend aussteigenden Hügel zuges und erhalten ihr Wasser theils aus einem von Rordwest,

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über die Ergänzungsbauten auf dem Waffenplaze Thun. (Vom 4. Dezember 1868.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1868

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

56

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

19.12.1868

Date Data Seite

961-964

Page Pagina Ref. No

10 005 997

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.