107 fern nur der Zwangskurs ausgehoben und das erreicht wird , dass die Geschäfte wieder in Metallgeld abgemacht werden konnen.

X. Der Diskonto der Rationalbank stand fortwahrend aus 5 Brozent, die Vorschüsse aus Staatseffekten auf 7 Prozent.

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des

schweizerischen Generalkonsuls in Merico (Hrn.

Arnold Suter

von Bühler, Kts. Appenzell A. Rh.) über das Jahr 1867.

(Vom 3l. Dezember 1867.)

An den hohen Bundesrath.

Tit. l ll. Die allgemeiuen Handels- und Gesehästsperhältnisse haben sich im verflossenen Jahre noch ungünstiger gestaltet. .Agrikultur, Miuenbau und Handel liegen darnieder. Schweizerwaaren fiudeu nur geringen Absaz der ehemals starke Konsum von hat beinahe gänzlich ausgehort ; Uhren und Bijouterie siud sehr zurükgegaugen und die greise,

bei dem überführten Markt, gedrükt.

Von andern Produkten der ...Schweizer Jndustrie ist der Verbrauch relativ unbedeutend ; sie leiden alle unter unserer so schwierigen Ge-

schäftslage.

Geld ist selten und thener.

2. Zahlreich sind die Erzeugnisse der Landwirlhschaft ; wegen Mangels an Straßen und Eiseubahuen aber konnen nur die wenigsten zur Ausfuhr gelangen. Mais, ferste, Weizen werden im Lande selbst

108 konsumirt. Weitere Erzeugnisse sind.: .Gemüse, Früchte, das Brodukt des Mague.^ (Agave^ : das den Landeigentümern ^rossen Gewinn abwerfende Bul.^ue . Holzer aller .Art, wovon Farbl..olzer und seine Holze...

aus den Küstenftaaten ex.portirt werden ; Znker , Kaffee , Cochenille ,.

Vanille , Sassaparilla , Jalappawurzel , rohe Rinder- , Ziegen- und Hirsehhaute. Wolle und Talg, im Lande erzengt, dienen ausschließlich für den innern Konsum. Die Viehzucht ist in einigen, besonders in den nördlichen Staaten und an den Küsten bedeutend ; Bserde, Rinder, Ziegen, Manlthiere, Esel, Schafe und Schweine werden daselbst gezogen. ^- Oel, namentlich Olivenol, wird in grosser Menge importirt.^ Brodukte der mexikanischen Jndustrie sind Garne, ordinäres Baumwollentuch. Kaschemir, Zerapen, Sattelzeuge, Leder. ordinäre Topserund Giaswaaren, Filzhüte, Gold- und Silberborten, Möbeln.

Brodnkte des Bergbaues : Silber (der Hanptartikel sur deu Export),

Gold, Eisen, Kupfer, Blei, ........ueksilber.

Steinkohlenlager pon Bedeutung hat mau noch nicht aufgesunden.

Uebex Artikel 3 , 4 und .^ ist , da eine bezügliche Statistik uns abgeht, nichts mitzutheilen.

.^. Die Zolle wurden vermehrt und müssen in den Hasen gleich beim Empfang der Waaren baar bezahlt werden. Der Taris ist unverändert geblieben . nur wurden ihm einige additionelle Steuern beigefügt: 8 Brozent aus dem Jmportatiouszoll zu Gunsten eines Fonds zu Uuterstüzung der Witwen und Kinder der im Kriege g..salleuen Mexikaner. serner Biaster 1. 121/2 per 200 .^ jeder Waareugattung, welche Abgabe zur Verbesserung der Wege verwendet werden soll , wo-

gegen alle Weg- und Transitzolle ausgeboben sind.

7.

Auch hiefür gilt das bei Rr. 3, 4 und 5 Gesagte.

8.

Eisenbahnen in Betrieb stehend : von Vera Ernz nach Baso

del Macho , 18 stunden ; von Vera Eruz nach Medellin , 3 bis 4 Stunden ; von Vera Eruz nach Santa Fe, 21/2 Stunden ; von Mexiko nach Apisaeo, 34 Stunden. von Mexiko ua.l^ Eohoaean, 3 Stunden.

von Me^iko^naeh Taeuba^a, 1 Stunde.

Konzessionirt sind folgende Linien : von Vera Eru^ nach Me^ik^, über Baso del Macho, Orizaba, Apisaeo, nebst einer Zweigbahn nach Bnebla,^von Vera Eruz nach Buebla über Jalapä und Berote. (Bferdebahn), von Mexiko nach Tu^pan (die Arbeiten haben noch nicht begonnen).

Die vom Kaiserreich ertheilteu Konzessionen sind säu.mtlich annullirt ^worden. Die Strassen sind in der trokenen Jahreszeit ziemlich gnt, in der Regenzeit aber meist unwegsam. Jn der kriegerischen Beriode der jüngsten Vergangenheit wurde daraus zu wenig verwendet.

109

^. Oefsentliche Banken gibt es keine. Jn der Hauptstadt besteht ein durch den Conde de Re^la fundirter Mont de I^été, der auch Gelder in Depot nimmt und demnach eine Sparkasse konstituirt.

10. Zinsfnss frei. ^Diseonto im Handel 10 bis 15Brozent und auch ^mehr, je nach den Verhältnissen.

11. Versicherungen keine.. wohl aber Agenturen von europäischen Gesellschaften.

I^.

^eue Erfindungen: Richts.

.

.

^ .

.

.

^

Jahresbericht des

schweizerischen .^.onful^ in Philadelphia (.^rn. Nudolf .^oradi von Niederneunforn,. ^. ^hurgau) uber da.^ Jahr 18^7.

(Vom 5. Februar 1868.)

^n den hohen Bundesrath.

^Tit.l Mein lezter Jahresbericht musste leider ^.gestehen, .dass eine Ver^ wirkliehung der in Vezug auf das Jahr 1866 gehegten Hosfnuugen in den Vereinigten Staaten nicht ersolgt war. Doch waren die Zustände .und Aussichten im Allgemeinen befriedigend und man durste annehmen, das Jahr 1867 werde die vollständige Wiederherstellung der gestorteu staatliehen Verhältnisse der Union zu Stande bringen .^ allein auch heute noch kann nur von einem Fortschritt im Rekonstrnktionswerke berichtet werden, ohne dass es noch moglich wäre, mit Sicherheit den Zeitpunkt ^ines glüklichen Abschlusses zu bestimmen.

Das Jnland sowohl wie das Ausland hatte aus die bisher bewie..

fene Entwiklungsfähigkeit des jungen kräftigen Landes gerechnet, hierbei

110 aber die grossaxtigen und vielfachen Schwierigkeiten der Ausgab.., die staatlichen und ökonomischen Störungen eines gewaltigen 4jährigen Bruderkrieges wieder auszugleichen und zu verwischen, übersehen. Würdigt man jedoch diese Schwierigkeiten in ihrer vollen Bedeutung , so wird man sich eher darüber verwundern. dass der Gang der Wiederherstellung bis jezt mit keiuen grossern Störungen verbunden war.

Der grosse Verkehr in Handel, Gewerben und Fabrikation war in den nördlichen Staaten während des Krieges ein aussergewohnlicher und grossentheils durch den Krieg und seine Anforderungen selbst bedingter. .Der Absaz naeh dem mehr. als geahnt, verarmten Süden war für die angehäusten Vorräthe und die Produktion der durch die Beendigung des Krieges vermehrten Arbeitskräfte im Rordeu nicht genügend ; der rüksichtslose Verbrauch des Geldes schränkte si^h ein und es erfolgte uothweudigerwe.se eine Geschästsstokung und Arbeitslosigkeit, wie sie so anhaltend in diesem Lande bisher kaum erhört war. --.- ....ur die glukliche Beschränkung des Kreditireus und gesegnete Ernten waren im Stande, einer neuen Krisis vorzubeugen. Wie lan^e dieser Anstand noch andauern wird, ist schwer zu bestimmen.

Die im Rorden unter diesen Verhältnissen am meisten leidenden Theile sind die Arbeiter und die Reu-Eingewanderten in den grossern Städten ; im Süden dagegen sind ganze Länderstreken und ^wax der ehemals reiche ^flan^er ebenso gut wie der schwarze .Arbeiter in äusserst schlimmer Lage und es wird wohl, so viel auch Brivatbestrebungen leisten, die Regierung direkt zur Abhülse der Roth einschreiten müssen.^

Die Finanzlage des .Landes ist im Allgemeinen nicht so ungünstig, als man nach der allseitigen lauten Besprechung der Frage erwarten könnte.

Ratürlieh hat mit der Verminderung des geschäftlichen Verkehrs aueh die Einnahme an Bundessteuern abgenommen und in Folge dessen auch die Kriegsschuld im Jahre 1867 keine so bedeutende Reduktion ersahren, wie im vorhergehenden Jahre ; doch ist sie immerhin uni ein Ramhastes reduzirt worden und da^ nun überall auf grossere ^ekonomie im Staatshaushalt Bedacht genommen, anch die Kriegsschuld naeh und nach sun-

dirt wird, so steht der allmäligen Abnahme des Gold-Agio und der

schliesslichen Wiederaufnahme der Gold-Zahlungen eigentlich nichts mehr im Wege. Der Zeitpunkt lasst sieh indessen nicht mit Sicherheit vorher bestimmen,. da derselbe sowohl von der hiesigen Speknlation als auch vou äussern Einflüssen abhängt. Eine Ermässigung der Buudes^.^teuerraten steht als notwendige ^olge der gegenwärtigen Verhältnisse jeden-

falls in Aussicht un..^ es fragt sich alsdann, Angesichts der schon jezt

sehr bedeuteuden Verminderung der Einnahmen aus dieser Quelle, ob über die Kosteu des Staatshaushalts hinaus noch eine entsprechende

Summe für den .^ilguugsfoud der Kriegsschuld ^zur Versügung stehen

wird.

So viel ist sicher, dass die nun im Werke begrisfeue Reduktion

111

der Ausgaben nicht nur direkt aus die Ermöglichung dieses Resultats, sondern indirekt auch ^ur Vermehrung der Buudessteuereiunahmen^hinarbeiten wird, insofern sie im Stande ist, bessere Geschäftszeiten herbeizuführen.

Eine Reduktion der Jmportationszolle, die für unsere Schweiz vom grossteu Jnteresse wäre, ist leider vor der Hand um so weniger zu erwarten, als gerade eine grosse Vartei, ^und natürlich mit Zustimmung aller hiesigen Fabrikanten , die gegenwärtige Geschästsstokuug dem Um^staude Anschreibt, dass die Zolle aus sremde Manufakturwaaren die durch hohe Arbeitspreise und hohe Steuern gedrükte heimische Fabrikation immer noch nicht genug fchüzen, refp. u och nicht einem volligen Verbote gleichkämen. Eines scheint sicher zu sein, dass nämlich die von der frühern Jmporiation herrührenden Vorräthe den gegenwärtigen Bedarf, namentlich an Seidenwaaren, noch weit übersteigen, eine Thatsache, die in der im Volke mehr und mehr überhandnehmenden Beschränkung der ^u^.sausgaben theil.veise ihre Ursache hat.

Ein Hauptgrund aber des Darniederliegens gerade dieser Branche mogen denn doch die gewaltigen, ihren Umsa^ ^u 50 Millionen per Jahr und hoher berechnenden Etablissements in Rew-^ork sein, die zur Erreichung solcher Resultate zu Bedingungen ein- und verkaufen , bei denen die kleinern soliden Etablissement... mit einem Umsa^ von 1/2 bis 2 Millionen Dollar per J.ahr nicht mehr bestehen können und also vom Geschäft ausgeschlossen werden.

Die Breise der Lebensbedürfnisse im Allgemeinen sind momentan bei Weitem nicht mehr so hoch, .wie vor einem und zwei Jahren; aber gerade das kennzeichnet den jezigen Zustand, dass dessenungeachtet der Konsum jezt eiu viel sparsamerer geworden ist.

Arbeitslöhne, soweit Arbeit vorhanden, sind, namentlich in erlernteu und schwierigeren Berufen, noch gut und selbst hoch , in den weniger Gesehik erfordernden natürlich niedriger, weil darin Ueberflnss an Arbeitskräften ^vorhanden.

Darum ist auch das .^oos der Einwanderer, also auch unserer Landsleute, die meistens dieser Klasse augehören, für den Ansang und, wenn sie nicht die Mittel besten oder erwerben konnen,^ um sich in^s Juuere .und nach dem Westen zu begeben, oft sür längere Zeit ein sehr trauriges und mehr als je sollten jezt die Warnungen gegen das Einwandern dieser beruss- und mittellosen Klassen beachtet werden,
da es ost schwer^ hält, sie selbst in den Armenhäusern unterzubringen, wenn sie so hülflos geworden sind, um darin Zuflucht suchen zu müssen.

Das deutsche Element, das sich schon dnrch seine starke Betheiliguug am Kriege ungemein gehoben hat, sährt for.t, seine Stellung zu behaupten, wie diess die überhandnehmende Einführung der deutschen Sprache als Unterrichtszweig in den öffentlichen Schulen, der Ban von osfentlichen Anstalten, Spitälern, Theatern u. s. w. beweist, die öffentlichen

112 Beamten in unserm Staate wie auch im Westen fangen an, es für notwendig zu erachten, sich zur deutscheu Bevölkerung auf .guten Fuß zu stellen.

Die Gesammtsehuld der Vereinigten Staaten-Regierung betrug am

1. Januar 1868 ^ 2508,125,650, gegen ^ 2543,325,174 am

1. Jauuar 1867, Abnahme demnach ea. 35 Millionen. Seit dem hochsten Stand derselben, am .l. September 1865, mit .^ 2757,689,571, beträgt die Gesämmtabnahme während 28 Monaten bis l. Januar 1868

.^ 249,563,921.

^

Die ^Total-Eirkulation der Rationalbanken war Ende 1867 un^ gesähr ^ 300 Millionen, gesichert ^dnrch .^ 379 Millionen Unterlage.

Der jezige Stand der Ver. Staaten-Armee ist ans 43,000 Mann festgese^t, die Seemacht ist reduzirt aus 238 Schiffe mit 1869 Kanonen. Bemannung während des verflossenen Jahres 11,900 Mann.

Die Staatssehuld von Bens^lvania betrug am 30. Rovember 1867

.^ 34,766,431 gegen ^ 35,622,052 zu gleicher Zeit im Jahr l 866.

Schulen der Freedman. (befreiten Sehwarzen), nach dem legten Berieht des ^reedma.^s-Büreau , 2207 mit 2442 Lehrern , worunter 699 Schwarze. 1056 Schulen stnd ganz oder theilweise vou Schwarzen unterhalten, 319 Gebände ihr Eigenthum. Die Gesammt-Unterhaltungskosten des Freedman's-Büreau, dieses vortrefflichen und unendlich viel Gutes wirkenden Jnstituts zum Schuze der Farbigen im Süden , be-

trugen vom 1. Jauuar 1865 bis zum 1. Januar 1868 ^5,959,457.

Jm Gebiete der Bundes-Gesezgebung ist namentlich von grosser Wichtigkeit das neue Bankerottgese^, das jedem insolventen Geschäftsmann gegen Ue^ergabe seines Gesammtvermogens unter Eidabnahme die gänzliche Befreiung von allen Forderungen seiner Gläubiger gewährt und ihm den Renbegiun geschästlicher Transaktionen, wenn er Kredit hat, erleichtert. .Human und befriedigend, wie das Gesez bei seiner redlichen Anwendung erscheint, sind ^ doch die Klagen darüber schon so häufig, dass die Vermuthung nahe liegt, es ermuthige eher die betrügerischen Bankerotte und werde darum wol.^l kaum vou langer Dauer seiu.

Das Rekonstruktionsgesez ist vom obersten Geriehtshos der Verein.

Staaten mit geringer Mehrheit inkonstitutionell erklärt worden und es liegen darum dem Kongress Anträge vor , nach deren einem 1/2 , nach einem andern aber alle Stimmen des betretenden Gerichtshofes erforderl.ich sind, um über ein solches, vom Kongreß angenommenes Gesez ab^nurtheilen.

^ür den Sehuz der Einwanderer auf der Herreise, nameutlieh aber zum Schuz der naturalisirten Einwanderer, der Adoptivbürger, die im alteu Vaterlande Schwierigkeiten von Seiten ihrer Heimatbehorden ausgesezt sind, liegen ebenfalls Anträge im Kongress vor.

113 2.

E r z e u g n i s s e d e r La n d w i r t h s c h a f t , B e r g w e r k e , Jnd u strie .e.

Die Zufuhren an Brodstosfen, Vroviant ..e. aus dem Jnnern nach ^ew-^ork und nach andern Häsen^ und ebenso der Export in dieser Branche waren im Jahr 1867 bedeutender als im vorhergehenden.

Aeusserst ergiebig bewies sieh Kalifornien, dessen Kornaussuhr bereits die Goldaussuhr übersteigen soll.

Die Kohlenproduktion ergab im Jahr 1867 ea. 12,750,000 Ton-

^nen, ..a. 350,000 Tonnen mehr als 1866. Erportirt wurden 1.^67: 70,000 Tonnen, 1866: 67,000 Tonnen.

An Kohlen-Oel wurde ex^portirt 1867: 67,052,020 Gall., (1866: 67,430,451 Gall.), davon von Philadelphia 29,437,429 Gall. gegen 28,811,853 Gall. im Jahre 1866.

Der Baumwollenertrag des Jahres 1867 wird ans ea. 2.^ Mi^ lionen Ballen, von manchen Seiten aber niedriger angeschlagen , der Vorrath in sämmtliehen Häfen betrug Ende 1867: 340,000 Ballen,

gegen 540,000 Ballen zu Ende 1866 und gegen durchschnittlich 696,000 Ballen in den Jahren 1856 .-1861.

3. T o t a l - E i n s u hr und A u s f u h r .

Die Gesammt.^Jmportation in Rew^ork betrug im Jahr^1867,

exklusive Eontanten und zollfreie Güter , .^ 238,327,655 , lettere inbegriffen .^ 252,648,475 Gold-W., darunter Käse für .^ 218,489

und Taschenuhren sür .^ 1,999,369. die Gesammt-Einsuhr anderer Hasen wird aus 81 Millionen Dollars angeschlagen.

Die Gesammt^Aussuhr von Rew-^ork im Jahre 1867 betrug,

exklusive Eontanten, .^ 186,790,025, Eontanten .^51,801,948, Total in Goldwährung .^ 189,211,470. Die Einsuhr von Gold betrug nur .^ 3,096,869, gegen ^ 9,579,390 im Jahr 1866.

4.

E i n s u h r a u s d e r S eh w e i z.

Der Jmport von Seidenwaaren in Rew^ork betrug im Jahre ^l867

.^ 18,371,631, gegen ea. 241/2 Millionen im Jahr 1866. Taschen-

uhren, wie schon oben erwähnt, 1867 .^1,999,369, gegen ^ 2,387,765

im Jahre 1866. Käse 1867 .^ 218,489, gegen ^ 188,841 im Jahre

1866.

Wie viel hiepon schweizerisches Fabrikat war, konnte ich nicht ermitteln.

114 5.

V e r m e h r u n g r e s p . V e r m i n d e r u n g der Ein- und Ausfuhr.

Während der Betrag der Jmportationen in Rew^ork sich um ea.

45 Millionen Dollars verminderte, .blieb sich die Ausfuhr ziemlich gleich.

Von dem Ausfall im Jmport von Seidenwaaren, Taschenuhren ..e. wird leider die Schweiz wohl am meisten betrossen.

6.

V e r ä n d e r u n g e n im T a r i s

sind während des verflossenen Jahres wenig vorgekommen. Während^ einzelne ^ur inländischen Fabrikation erforderliche Artikel vom Zol.l befreit wurden, ist in den Hauptartikeln, namentlich. in den die Schweiz interessireudeu, keine Ermässigung eingetreten und auch von der nächsten Zukunft nicht zu erwarten. Dessenungeachtet würde mit bessern .Geschäfts-Eonjunkturen der Jmpor.. sich .oohl wieder aus den Bedarf früherer Jahre heben, da hiebei bei unsern Geldverhältnissen und den hohen Fabrikationsnnkosten selbst diese hohen Zolle in guten Zeiten, mit denen hohe Arbeitslöhne meist Hand in Hand gehen ,. nicht im Stande. sind, prohibitiv zu wirken und gerade die Vermindernng .der Bnndessteuer-Eiunahmen die Aufrechthaltung der Solleinnahmen nothig macht, zu welchem Ende sie wohl mögliehst hoch, aber doch nicht geradezu prohibitiv sein. dürfen. - Die Bestrebungen zur .Ermässigung innerer Steuer- und Tax^Ansäze sind noch ernstlicher als im vorigen Jahre, da dieselben im Volke als die ^anptursache der gegenwärtigen Stagnation augesehen werden. Die Solleinnahmen in Rew^ork betrugen

im Jahr 1867 .^ 114,085,^0.

7. D u rchf u h r , iusofern sie Philadelphia betrifft, kann nicht ermittelt werben.

Rivalisiren mit Rew-^ork dauert natürlich sort.

8.

Das

E i s e n l.. a h n e n , K a n ä l e .e.

Mit der die Amerikaner aus diesem Gebiete kennzeichnenden Rührigkeit wird unuuterbrochen im ganzen .^and an diesem Hanptverkehrs...itte..

sortgearbeitet. Es sind gegenwärtig in den Verein. Staaten 54,325

Meilen Eisenbahnen theils bereits im Betrieb, theils im Bau begriffen .

davon sind vollständig im Betrieb 38,851 Meilen, deren Erstellnng

.^ 1,655,483,820 gekostet hat. Die Union^aeifie-Eisenbahn, welche den Verein. Staaten den großen aussereuropäischen Weltverkehr zu sichern bestimmt ist, da Rew-^orl. nach deren Vollendung den meisten aussereuropäischeu Haupthandelspläzen^ näher lieg.. als .^on^on, ist

115 jezt bis an den östlichen Fuss der Rock^ Mouutains geführt und soll bis 1870 vollendet sein. ^ Jm.Bostwesen der Verein. Staaten wird ununterbrochen au der Erleichterung des Verkehrs fortgearbeitet. Durch neue Verträge mit deutschen, amerikanischen und englischen Dampfschifsfahrtsgesellschaften wurde das Borto für Briefe nach uud von europäischen Bläzen um ein Namhaftes ermässigt; Briefe nach der Schweiz, vorher 26 und 33 Ets.^ für ^ Unze, kosten jezt auf diesen Linien.^nur noch 15 uud 20 Ets.

per ^ Unze, während sie, wenn sie mit den fra.^osischeu Dampsschifsen befördert werden, nach wie vor 21 Ets. für die Viertelnde , somit

^42 Ets. für 1/2 Unze kosten. Der Vostverkehr mit Europa bietet jezt per Woche viermalige Gelegenheit.

9.

B a n k e n.

Der Bankverkehr in den Verein. Staaten ist seit der Kompletirung des Rational-Banks^stems ein sehr solider geworden .^ der kürzlich im Kongreß eingebrachte Gegenvorschlag, wonach da, wo solche vorhanden, nur die direkten Verein. Staate n-Schazämter, nicht aber die Banken die Depositarien von Verein. Staaten-Regieruugsgelder.. sein sollen, rührt nicht von Misstrauen gegen lecere her, sondern soll wohl hanptsächlich d.^n dienen, gewissenlose Zahlmeister am Spekuliren mit Verein.

Staaten-Geldern^n verhindern. J.. den Banken Re.v-^,ork^s befanden

sich ^u Anfang Januar 1868 ^ 12,266,650 in Gold und Silber, ungefähr gleich viel .^ie zu derselben Z..it im vorigen Jahr, im Un terScha^amt in Rew^ork befanden sich am 4. J...n..ar 1868 97^ Millio- ^ nen D.oll. in Gold und Silber, g^en l02^^ Millionen Doll. Anfangs Januar 1867.

Der Betrag des in den Verein. Staaten vorhandenen

Goldes wird aus ungefähr 300 Millionen Doll. ta^irt, der Gesamml.Goldvorralh der Regierung am 1. Januar 1868 ans 108^ Millionen

Dollars. ^-- A.s B^.^eis für di.^ grossartige Goldspel^lation, die sortwährend so verderblich auf unsere Geldverhältnisse einwirkt , mag der Umstand dienen, dass während des Zeitraumes von 8 Monaten, vom Mai bis Dezember 1867, die Golddeklarationeu an der Rew-^orker

Gold-Borse ^ 11,^,67.^,000 betrugen.

10. Z i n s und Dis e o ut o.

Das Geld war auch im verflossenen ^Jahr.. in knr^n Zwischenperioden, bei ungenügender Verwendung iu ^.olge des flauen Geschäftsganges, ziemlich leicht uud zu verhält^issmässig uiedrigen Raten erhältlich. Die seiner Zeit iu der Veus^lvauia-Gese^gebuug beantragte Erhöhuug des gesezlichen Zinssusses von 6 auf 7 ^ ging nicht durch; kaufmännische Vapiere diseonl.irten sich in gewohnteu Raten von 6-10 ^,

116 je nach der Solidität der Aussteller. Der Zinsfuss in den westlichen Staaten regulirt stch immer noch, nach dem Uebersluss oder Mangel an Baargeld, ^wischen ea. 7 und 15 ^.

Das Gold-Agio betrug im Jahre 1867 in seinem niedrigsten Stand 32 (l 32 Ets. Bapier .^ Doll. 1 Gold), in seinem horsten 46,

gegenwärtig steht es aus 411/2.

11.

.

Versieherungen.

Jn Folge der bedeutend geringern ^ahl von Unglükssällen machten .

die Versicherungsgesellschaften aller Art sehr gute Geschäfte und kamen unter ihnen auch fast keine Fallimente vor.

Es wird gegenwärtig das Brojekt einer Versicherung gegen Diebstähle besprochen, wonach eine Gesellsehast, mit einigen tüchtigen Deteetives an der Spize, welche ..icht im ofsentliehen Dienste ständen, aber doch polizeiliche Autorität hätten, den Kausleuten, .^egen Zahlung einer jährlichen Versicherungssumme im Verhältniss zur Trosse des Geschästs, ihr Lager gegen Diebftahl garantiren würden. Jn grossen Geschäftsstädten, wo die Kaufleute ihre Geschäftslokale und Waarenlagex in gewissen .Quartieren beisammen haben , sollte sich diess allerdings ohne grosse Opfer für den Einzelnen .leicht thun lassen.

12.

R e u e E r s i n d u.n g e n , B a t e n t e .

Die ^ahl der im Jahre 1867 ausgegebenen Batente (13,0l 5 gegen 9500 im Jal..re 1866)^beweist, dass die Brodnktivität der Amerikaner in neuen Erfindungen eiue ganz aussergewohuliche war, ohne dass ich ^.gerade aus etwas besonders Hervorragendes hinweisen konnte.

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Bericht des schweizerischen Generalkonsuls in Merico (Hrn. Arnold Suter von Bühler, Kts.

Appenzell A. Rh.) über das Jahr 1867. (Vom 3l. Dezember 1867.)

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1868

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37

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

15.08.1868

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107-116

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