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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung eines Zusatzkredites für das Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhof (Vom 9. März 1962)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Mit der Sammelbotschaft vom 7.Januar 1958 über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude hat der Bundesrat den eidgenössischen Bäten das Bauvorhaben -Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhof unterbreitet. Am 20. März 1958 haben Sie für dieses Projekt einen Objektkredit von 35 695 000 Franken bewilligt, der sich aus folgenden Positionen zusammensetzte : Franken

Abbrucharbeiten und Bauplatz-Installationen Bau Zufahrten, Passagen, Erschliessungs- und Umgebungsarbeiten Verschiedenes.

Landerwerb Tunnelanlagen

887 500 23 821 345 4 862 655 1038500 3500000 2085000 35 695 000

Das Projekt sah folgende Gliederung vor: Betriebstrakt 3.Untergeschoss

Keller Luftschutzraum

n2. TT , , Untergeschoss g

Ei t n für fth.

Einstellraum für tutti Motorfahrzeuge {f Ein,. . und Ausfahrt , . ,auf 8 \ die Avenue du 0Simplon Magazine Maschinenraum

587 l.Untergeschoss

Paketausgabe 1 Zu- und Wegfahrt auf die Eil- und Telegrammzustellung j Avenue du Simplon Autowerkstatt Posttunnel zu den Perrons des Personenbahnhofs

Zwischengeschoss Büros Garderoben Kleinwerkstätten Geleisegeschoss

Hochparterre

Bürotrakt I.Stock 2.Stock 3./4. Stock 5.Stock Dachgeschoss

Massenannahme ^ Zu- und Wegfahrt vom Bahnhofplatz Ortstransportdienst ) und der Avenue d'Ouchy Bahnpostamt Paketversand mit Umleitstelle Postbahnhof Annahmeamt Briefversand Briefausgabe , , 1 1 , 1 Zu- und Wegfahrt über eine Eampe auf Autoparkplatz { ,. , ,?,-. , r r l die Avenue d Ouchy

Materialdienst der Kreispostdirektion Checkamt Kreispostdirektion Sozialdienstliche Bäume, Sitzungszimmer Zwei Dienstwohnungen

Postbahnhof Vier Geleise von zusammen 325 m Abstellgeleise von 175 m der SBB, das der Post während der Nacht zur Verfügung steht.

Das Projekt musste von den PTT-Betriebs- und Baudiensten sowie den privaten Architekten, welche von der Direktion der Eidgenössischen Bauten beauftragt wurden, in äusserst kurzer Zeit ausgearbeitet werden.

Während langer Jahre hatten die PTT-Betriebe eine andere Lösung zu verwirklichen versucht, bis sich im Jahre 1955 die SBB plötzlich bereit erklärten, den PTT das heutige Bauterrain abzutreten. Erst von diesem Zeitpunkt an konnte die Neuplanung beginnen. Unterdessen war die Erstellung eines neuen Postbetriebsgebäudes aber äusserst dringlich geworden. Einmal sind die Verhältnisse im heutigen Postamt am Bahnhof für die Betriebsabwicklung und für die mehreren Hundert Bediensteten, die dort arbeiten, äusserst schlecht, so dass dringlich für Abhilfe gesorgt werden musste. Als zweiter Grund ist die Landesausstellung zu nennen, die Termine stellt. Der wegen dieser Ausstellung zu er-

588 wartende grosse Postverkehr kann nur reibungslos bewältigt werden, wenn die neuen Anlagen bis zu deren Eröffnung im Jahre 1964 betriebsbereit sind. Aus diesem Grunde unternahmen die Beteiligten alles, um das umfangreiche und komplizierte Werk dem Parlament möglichst bald zur Krediterteilung vorzulegen. Ende 1957 wurde bereits die Botschaft ausgearbeitet, und in der Märzsession 1958 bewilligten die eidgenössischen Eäte den Kredit von 35 695 000 Franken.

Als Folge der gebotenen Eile zeigten sich bei der Ausarbeitung der Detailpläne Schwierigkeiten, die bauliche und betriebliche Änderungen als notwendig erscheinen liessen. So mussten u. a. der Gebäudeteil mit dem Annahmeamt um 90 Grad abgedreht, die mechanischen Einrichtungen des Postbetriebes vergrössert und abgeändert.werden und schliesslich erwies es sich als zwingend notwendig, den Postbahnhof grösser zu gestalten. Dazu ergaben sich Schwierigkeiten unabhängig vom Willen und Verhalten der PTT-Betriebe, wie z. B.

wesentlich schlechtere Bodenverhältnisse als angenommen und ferner der Verzicht der SBB, das Gebäude IV zu erstellen, in dem die PTT einzelne Teile hätten mieten sollen.

Nach eingehender Überarbeitung musste das Projekt in folgenden Punkten geändert werden : Betriebstrakt 8. Untergeschoss 2. Untergeschoss

fällt weg

(Grundfläche um 50 Prozent verkleinert) Luftschutzräume Heizung elektrische Anlagen, Ventilation Keller l. Untergeschoss (entsprechend vergrössert) und ZwischenPaketausgabe untergeschoss Eil- und Telegrammzustellung Zu- und Wegfahrt auf die Avenue du Simplon Autowerkstatt EinsteUraum für die Postfourgons Posttunnel zu den Perrons des Personenbahnhofs Betriebsbüros Kleinwerkstätten Garderoben, Toiletten Hochparterre und Annahmeamt (um 90 Grad abgedreht) Zwischengeschoss Briefversand Briefausgabe Garderoben, Toiletten Autoparkplatz l Zu- und Wegfahrt über eine Boiler- und Velogarage } Bampe auf die Avenue d'Ouchy

589 Bürotrakt 3. Stock

Kreispostdirektion vermietbare Bäume

4./5. Stock

Kreispostdirektion Sitzungs- und Instruktionszimmer

Attikageschoss

zwei Dienstwohnungen Dienstküche und Essraum

Postbahnhof a. beim Postbetriebsgebäude : vier Geleise von zusammen 270 m SBB-Geleise am Perron l mit 160 m, das den PTT von 2400 bis etwa 0500 Uhr zur Verfügung steht; b. Eosemont: für Umlad 200 m Geleise für Manöver und als Abstellgeleise 224 m.

Ausgangspunkt für das umgearbeitete Projekt ist nach wie vor die Vorlage an das Parlament vom 7. Januar 1958, so dass bei den Kosten auf die von den eidgenössischen Bäten am 20. März 1958 bewilligten 35695000 Franken abzustellen ist.

Wir beehren uns, Ihnen im folgenden die Änderungen zu begründen und jeweilen die sich ergebenden finanziellen Auswirkungen darzulegen.

A. Neuanlagen 1. Postbahnhof Bosemont

Eingehende betriebliche Untersuchungen ergaben, dass im bisher geplanten Postbahnhof knapp 17 Bahnpostwagen für den Ein- und Auslad aufgestellt werden können. Von 0100-0400 Uhr befinden sich aber schon heute täglich 21-25 Bahnpostwagen gleichzeitig im Bahnhof Lausanne zum Beladen oder Entladen. Bei der vollständigen Belegung mit 17 Wagen ist jedes Verschieben einzelner Fahrzeuge ausgeschlossen. Die Kapazität des Postbahnhofs würde also bereits überschritten; dabei wird dessen Belegung durch den ständigen Verkehrsanstieg noch zunehmen.

Um ohne grosse Kosten Abhilfe zu schaffen, ersuchten die PTT-Betriebe die SBB, nachts während der grössten Verkehrsdichte mietweise Abstellgeleise benützen zu dürfen. Die SBB sind jedoch betrieblich im Bahnhof Lausanne selber eingeengt und können den PTT lediglich 160 m Geleise und zwar nur für die Zeit von 2400-0500 Uhr überlassen, was Abstellmöglichkeiten für nur sieben zusätzliche Bahnpostwagen schafft.

590 Um auch für die Zukunft gewappnet zu sein, müssen daher die PTT den Postbahnhof unbedingt vergrössern und ihn mit dem Leistungsvermögen der Versand- und Umleitdienste im Betriebsgebäude in Übereinstimmung bringen.

Es zeigte sich dabei die.Gelegenheit, von den SBB das an sich geeignete Areal Eosemont zu erwerben, das jedoch vom Postbahnhof durch die Avenue d'Ouchy getrennt ist.

Dadurch ergeben sich folgende Neuausgaben : Franken

a. Landerwerb von den SBB, 4540 m2

l 700 000

b. Bauliche Einrichtungen auf dem Areal Eosemont.

In Eosemont werden dem Postbetrieb zusätzlich 424 m Geleise zur Verfügung stehen und zwar 200 m an Perrons für den Umlad und 224 m als Eangier- und Abstellgeleise. Das Verschieben der Bahnpostwagen vom Postbahnhof beim Betriebsgebäude nach den Geleisen Eosemont wird ein PTT-eigener Eangiertraktor besorgen. Der Ein- und Auslad wird, soweit als möglich, im eigentlichen Postbahnhof erfolgen, wo technische Einrichtungen die Arbeiten erleichtern und beschleunigen.

Eosemont ist somit die zusätzliche Ein- und Ausladestelle, wenn die Kapazität des Postbahnhofs voll ausgeschöpft ist, aber in erster Linie das unentbehrliche Ventil, um die im Postbahnhof zu behandelnden Wagen rasch austauschen zu können.

Auf den so geschaffenen Anlagen des Postbahnhofes und der Abstellgeleise werden bei normalem Verkehr täglich 60-65 Bahnpostwagen beladen und entladen.

Die Kosten dieser neuen Anlagen betragen : - Bahnperrons

Franken

- Arbeiten am Bahnkörper, Damm und Schotter, Kanalisation 280000 - Erstellung der Umladperrons 125 000 - Perrondächer 600000 955 000 - Stützmauer gegen den Chemin du Treyblanc und Bauarbeiten in den Eundbogen unter dem Chemin du Treyblanc für die Ladestation der Hubschlepper, Materiallagerräume usw 100 000 - Werkstätte, elektrische Installationen usw 180 000 - Honorare und Verschiedenes 165 000 Bauliche Einrichtungen auf dem Areal Eosemont 1850000 Übertrag 8050000

591 Franken

Übertrag 3050000 c. Erweiterung der Bahnbrücke und Erstellung einer Passerelle über die Avenue d'Ouchy.

Weil die SBB betrieblich eingeengt sind, können sie den PTT kein Geleise für die zahlreichen Manöver der Bahnpostwagen zwischen dem Postbahnhof und den Geleisen Eosemont zur Verfügung stellen. Die Bahnbrücke über die Avenue d'Ouchy muss deswegen um ein Verbindungsgeleise erweitert werden.

Zugleich ist eine 4 m breite, zweispurige Passerelle für den Verkehr der Umladwagen der Post zu bauen, damit zwischen dem Postbetriebsgebäude und den PTT-Perrons Eosemont eine Verbindung besteht.

Die Kosten belaufen sich auf: - Verbreiterung der Bahnbrücke und Bau der Passe- Franken relie 690 000 - Bauorganisation und Sicherungen während des Bauvorganges · 50 000 - Tieferlegung und Anpassung der Avenue d'Ouchy 550 000 - Honorare und Verschiedenes . . 160000 Erweiterung der B a h n b r ü c k e und Erstellung einer Passerelle .

1450000 d. Entschädigung an Stadt und Dritte.

Das Postgeleise über die Avenue d'Ouchy kommt so nahe an private Gebäude zu liegen, dass entweder die Eigentümer entschädigt oder die Grundstücke erworben werden müssen.

Die Stadt Lausanne hat sich entgegenkommenderweise bereit erklärt, die Liegenschaften zu kaufen, woran die PTT einen Beitrag für den Minderwert von 200 000 Franken leisten. 100 000 Franken sind als Eeserve für allfällige Ansprüche Dritter eingesetzt , . . . .

300 000 Die infolge der Erweiterung des Postbahnhofes auf dem Areal Eosemont verursachten Mehrkosten betragen somit 4 800 000 In diesem Betrag sind die Geleise sowie die elektrische Fahrleitung nicht inbegriffen; hiefür werden die SBB den PTT-Betrieben nach ausgeführter Arbeit Bechnung stellen. Die erforderlichen Kredite werden im Voranschlag unter den Betriebsanlagen eingestellt.

2. Gebäude IV Die SBB haben 1957 den PTT-Betrieben schriftlich mitgeteilt, sie seien bereit, das Verwaltungsgebäude P7 entlang dem Bahnhofplatz zu erstellen und das Erdgeschoss den PTT als Durchgang vom Bahnhofplatz zur Schalterhalle

592 zu vermieten. In der Folge verzichteten die SBB jedoch auf das Gebäude IV.

Da dieses einen Bestandteil der gesamten Postbetriebsanlage bildet, bleibt den PTT nichts anderes übrig, als selbst zu bauen. Die SBB gewähren ihnen dazu für die rund 380 m2 ein Baurecht zu einem Zins von jährlich ca. 10 000 Franken.

Sie behalten sich ferner die teilweise Aufstockung zu ihren Gunsten vor sowie die Mietpriorität für alle übrigen Eäume.

Das Gebäude IV dient folgenden Zwecken : Untergeschoss Durchgang Posttunnel-Postbetriebsgebäude .

ZwischenTreppenhaus untergeschoss Maschinenraum für Eolltreppe Velogarage SBB Erdgeschoss Durchgang zum Annahmeamt (Eolltreppe) Treppenhaus Nordpassage (8 m breite Fahrstrasse Bahnhofplatz-Avenue d'Ouchy, die vollständig überbaut ist) Fahrzeugaufzug für die im SBB-Gebäude bestehende, an Dritte vermietete Garage, die durch den Neubau die Auffahrtsrampe zum I.Stock verliert 1. Stock Freizejtwerkstätte PTT Erweiterung der im SBB-Gebäude bestehenden, an Dritte vermieteten Garage 2. Stock Vermietbare Büros.

Franken

o

a. Die Kosten des Gebäudes IV betragen l 650 000 fe. Aus Zweckmässigkeitsgründen erstellen die PTT für die SBB zwischen dem Gebäude IV und dem Aufnahmegebäude des Bahnhofs Lausanne eine unterirdische Velogarage für . . . .

310 000 Dieser Betrag wird den PTT von den SBB durch jährliche Amortisation zurückvergütet, c. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist der Bahnhofplatz wieder instandzustellen, was Kosten von 38 000 verursacht. Die Hälfte davon, d. h. 19 000 Franken, gehen zu Lasten der SBB.

Die Gesamtkosten für das Gebäude IV betragen somit . . . . l 998 000 wovon l 669 000 Franken effektive Auslagen auf die PTT entfallen.

3. Verschiedenes Entsprechend den Neuanlagen sollte auch der bisherige Posten «Verschiedenes» mit l 038 500 Franken, in dem u. a. auch eine Eeserve enthalten war, vergrössert werden. Wir schlagen vor, diese auf ca. 5 Prozent der Neuanlagen festzusetzen mit

354 500

598 Für Neuanlagen (Postbahnhof Eosemont, Gebäude IV und Eeserve) werden somit Kredite von zusammen 7 152 500 Franken benötigt, wovon 329 000 Franken den PTT nachträglich von den SBB wieder vergütet werden.

B. Mehrkosten für Land und Bauten Wegen des schlechten Baugrundes wird auf das dritte Untergeschoss verzichtet und das zweite wesentlich verkleinert. Um dennoch die benötigte Betriebsfläche in den Untergeschossen zu Verfügung zu haben, wird das erste Untergeschoss um ca. 2700 m2 grösser gestaltet. Dies ist allerdings nur möglich durch die Unterfahrung des Postbahnhofs, was zusätzliche Stützen erfordert.

Betrieblich bietet diese Lösung erhebliche Vorteile, und ferner kann auf die zweispurige Zu- und Wegfahrt unter den Bahngeleisen der SBB von der Avenue du Simplon zum zweiten Untergeschoss verzichtet werden. Die ursprünglich vierspurige Zufahrt unter den SBB-Geleisen kann so auf zwei Spuren reduziert werden.

Eine erhebliche Verbesserung konnte ferner durch die Vergrösserung des Dachgeschosses, das nur zwei Dienstwohnungen vorsah, zu einem Attikageschoss erreicht werden. Dadurch entsteht eine erwünschte grössere Raumreserve im Bürotrakt, so dass bis auf weiteres Bäume im 3. Stock vermietet werden können.

1. Mehrkosten Landerwerb von SBB - Erhöhung des Erwerbspreises : Die SBB verlangen von den PTT für die nachträgliche bessere Ausnützung der 12 730 m2 Terrain eine Erhöhung des Kaufpreises um :

700000

- Entschädigung für Wegfall eines Ladengeschäftes : Die SBB verlangen von den PTT wegen des Wegfalls eines Ladengeschäftes und der kleinern Erträgnisse aus der Vermietung einiger Büros eine Entschädigung von

102 500

- Überschreitung der Bauhöhe des Betriebstraktes : Die SBB verlangen von den PTT für die Überschreitung der Bauhöhe um je 10 cm eine Entschädigung von 10 000 Franken, gesamthaft

50 000

- Baurechtsentschädigung: Die SBB verlangen für Tunnels unter SBB-Terrain, wie z. B. für denjenigen unter den Geleisen nach der Eue du Simplon, eine einmalige Baurechtsentschädigung von global

100 000

- Geometerkosten (hier auch für das Areal Eosemont eingesetzt) Mehrkosten L a n d e r w e r b von SBB

Franken

5 000 957 500

594 2. Postdienstgebäude a. Zusätzliche G e b ä u d e k o s t e n - Innere Kanalisation: Infolge der Verlegung von Ventilationskanälen von der Decke des Untergeschosses in den Boden muss die Kanalisation geändert werden, was Mehrkosten verursacht von

160 000

- Zusätzliche Bodensondierungen: Um eine genügende Grundlage für den Kostenvoranschlag zu erhalten, mussten zusätzliche Bodensondierungen vorgenommen werden

40000

- Fundation: Die Sondierungen ergaben eine schlechte Bodenbeschaffenheit, die eine Verstärkung der Fundation erfordert

270 000

- Eisenbetonarbeiten: Im bisherigen Projekt wurde mit ungenügenden Belastungen gerechnet. Genaue Prüfungen und insbesondere auch der Vergleich mit soeben im Ausland fertiggestellten grossen Postbetriebsgebäuden mit zahlreichen mechanischen Einrichtungen zeigen, dass dies nicht genügt, um auch für eine zukünftige Entwicklung gewappnet zu sein. Neu sind die Betriebsräume für eine durchschnittliche Nutzlast von 500 kg/m2 berechnet. Die Mehrkosten betragen

980 000

- Vergrössertes Bauvolumen: Die Abdrehung des Annahmeamtes um 90 Grad erlaubt dessen Vergrösserung, wodurch 19 statt bloss 17 Schalter eingebaut werden können. Durch den Ausbau des Dachgeschosses des Bürotraktes zu einem Attikageschoss nimmt die Zahl der Kubikmeter ebenfalls zu.

Gesamthaft vermehrt sich die Zahl der Kubikmeter um rund 5000.

700 000

Franken

Postbahnhof: Es war vorgesehen, die bahntechnischen Anlagen des Postbahnhofes durch die SBB erstellen zu lassen und die Kredite im Voranschlag unter Betriebsanlagen einzustellen. Es sollten jedoch die Kosten für die Erstellung der Perrons in den Objektkredit aufgenommen werden, da es sich um Beton- und Maurerarbeiten handelt. Für die Geleiseanlage und die Fahrleitung werden die SBB den PTT nach Abschluss der Installation Eechnung stellen 440 000 Übertrag 2590000

595 Tranken

Übertrag 2 590 000 - Baukostenanteil für die Einrichtung der postbètriebstechnischen Anlagen : Im Kostenvoranschlag waren für diese Positionen 300 000 Franken vorgesehen. Es zeigte sich jedoch, dass infolge des vermehrten Einbaus mechanischer Einrichtungen dieser Kredit für die bei den Beton- und Eisenarbeiten vorzunehmenden Verstärkungen, für Schallisolationen usw. nicht ausreicht. Es sind zusätzlich notwendig 460000 Ventilationsanlagen : · - im l.Untergeschoss. Die Ventilationskanäle müssen von der Decke in den Fussboden verlegt werden, damit die technischen Einrichtungen bei einer allfälligen spätem Verlagerung nicht behindert werden. Mehrkosten - im Annahmeamt, der Briefausgabe und dem Briefversand werden im Sommer wegen des Flachdaches und der grossen Flächen, die keine natürliche Lüftung aufweisen, hohe Temperaturen entstehen, die eine Lüftung erfordern - Postcheckamt. Die grossen Säle, die stark mit Personal belegt sind, bedürfen einer künstlichen Lüftung . .

Mehrkosten für Ventilationsanlagen

Franken

126 000

335000 160 000

- Aufzüge: Die mit dem Gebäude dauernd und fest verbundenen Aufzüge sowie die Rolltreppen sind in den Kredit aufzunehmen . . . .

621 000

386 000

- Honorare: Entsprechend den zusätzlichen Kosten steigen auch die Honorare der Ingenieure und Architekten 500 000 Zusätzliche Gebäudekosten 4557000 b. Zusätzliche Baukosten für Aussenanlagen - Tunnel nach der Eue du Simplon : Franken - Die Bodenbeschaffenheit verursachte auch bei der Ausfahrt vom l.Untergeschoss unter den Bahngeleisen Mehrkosten. Es mussten bereits ca. 50 t Zement eingespritzt werden, um die Widerlager zu verstärken . . 223 000 Übertrag 228000

596 Pranken

Übertrag 228000 - Entschädigung an die SBB wegen Geleiseverlegung, Notbrücke usw 135 000

Franken

858 000

- Nordpassage: Diese gedeckte, rund 180 m lange Durchfahrt wird fast ausschliesslich von Motorfahrzeugen benützt, so dass zum Absaugen der Auspuffgase eine Ventilation erforderlich ist

100 000

- Äussere Kanalisation: Der Anschluss des grossen PTT-Areals an die Kanalisation verursacht Mehrkosten von

40 000

- Velo- und Kollergarage : Diese muss vom l. Untergeschoss aus betrieblichen Gründen weggenommen und besonders hergerichtet werden. Sie wird ca. 100 Koller und 100 Velos aufnehmen können Zusätzliche Baukosten für Aussenanlagen

105 000 603000

c. Zusätzliche Kosten für Umgebungsarbeiten - Gestaltung Avenue d'Ouchy: Nach einer Vereinbarung treten die PTT der Stadt Lausanne 400 m2 Strassenterrain gratis ab, die dafür den Unterhalt übernimmt. Die erstmalige Herrichtung ist Sache der PTT

70 000

- Den SBB infolge des Baues des Postdienstgebäudes verursachte Kosten : Die SBB stellen den PTT jeden Monat Kechnung für ihre Auslagen, wie z. B. Verlegung von Kabeln, Geleisen, Fahrleitungen usw. Insgesamt ist mit Ausgaben zu rechnen von . . . . . . .

Zusätzliche Kosten für Umgebungsarbeiten Für das Postdienstgebäude sind deshalb erforderlich : - zusätzliche Gebäudekosten - zusätzliche Baukosten für Aussenanlagen - zusätzliche Kosten für Umgebungsarbeiten

160000 230000

4 557 000 603 000 230 000 5 890 000

597 3. Zusätzliche Tunnelbaukosten Franken

- Auf Verlangen der SBB sowie aus postbetrieblichen Gründen musste der Quertunnel West vom Postbetriebsgebäude zu den Perrons des Personenbahnhofs um 25 m nach Osten verschoben werden. Gleichzeitig wurde der Quertunnel Ost von 4,50 m auf 6 m verbreitert, damit Umladwagen abgestellt werden können. Die Mehrkosten betragen - Es zeigte sich, dass für die Längsverbindung zwei Bohrtunnels für Einbahnverkehr wirtschaftlicher sind als ein einziger breiter Tunnel. Der Kanton Waadt wie auch die SBB erachten den Ausbau der beiden Längstunnels als Notausgang der Luftschutzräume als notwendig, was eine verstärkte Ausführung zur Folge hat - Im ersten Kostenvoranschlag wurde der Teil des Tunnels, der die Verbindung zum Postbetriebsgebäude herstellt, aus Versehen nicht berücksichtigt - Zuschlag für schwierige Bodenverhältnisse - Infolge des komplizierten Bauvorhabens sind für die i Tunnelbauten voraussichtlich auch auswärtige Unter. nehmer beizuziehen, wofür ein Zuschlag eingesetzt wird von - Unvorhergesehenes

Franken

360 000

150000

470 000 360 000

310 000 250 000 "

Zusätzliche Tunnelbaukosten

1900000

Gesamthaft ergibt sich somit für das Projekt Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhòf folgender zusätzlicher Kreditbedarf, der im Dezember 1961 auf Grund dés Baukostenindexes von 237,1 wie folgt veranschlagt wurde : Neuanlagen

Erweiterung Postbahnhof auf Terrain Eosemont Gebäude IV Eeserve Mehrkosten für Land und Bauten Landerwerb Postbahnhof Postdienstgebäude Posttunnel

Franken

Franken

4 800 000 l 998 000 354500

7152500

957 500 5390000 l 900 000

8 247 500

Notwendiger Zusatzkredit

15 400 000

Verglichen mit dem bereits im Jahre 1958 bewilligten Objektkredit zeigt sich folgendes Bild: Bundesblatt. 114. Jahrg. Bd. I.

43

598 1958 bewilligt Franken

Landerwerb Postbahnhof Postdienstgebäude . . .

Posttunnel

3 500 000 30 110 000 2 085 000

35 695 000 Dazu kommen noch die Neuanlagen von . . .

noch nötig Franken 957 500

Total Franken 4 457 500

5 390 000 35 500 000 1 900 000 3 985 000 8 247 500

43 942 500 7 152 500

Das ergibt einen Gesamtkreditbedarf von wovon die SBB den PTT nachträglich zurückvergüten

51 095 000 329 000

so dass sich die Anlagekosten belaufen auf

50 766 000

Die betriebstechnischen Einrichtungen werden gegenwärtig geplant; die benötigten Kredite werden den eidgenössischen Eäten wie üblich im Voranschlag mit den allgemeinen PTT-Krediten für Betriebsanlagen unterbreitet.

Schätzungsweise ist für die mechanischen Anlagen, elektrischen Installationen, Bahnanlagen, Eohrpostanlagen, Hebebühnen, automatische Türen, Garage, Werkstätten usw. noch mit einem Betrag von 12,6 Millionen Franken zu rechnen.

Gestützt auf diese Ausführungen beantragen wir Ihnen, den beiliegenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss über die Bewilligung eines Zusatzkredites für das Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhof anzunehmen.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 9.März 1962.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : P. Chaudet Der Bundeskanzler : Ch. Oser

599 (Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Bewilligung eines Zusatzkredites für das Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhof

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der Schweizerischen E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 9. März 1962, beschliesst :

Art. l Für die Erstellung des Postbetriebsgebäudes Lausanne-Bahnhof wird ein Zusatzkredit von 15 400 000 Franken bewilligt.

Art. 2 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

6293

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Bekanntmachungen von Departementen

und andern Verwaltungsstellen des Bundes Änderungen bei den ausländischen Konsularvertretungen in der Schweiz Tschechoslowakei. Das Generalkonsulat der Tschechoslowakischen Sozialistischen Eepublik in Zürich ist vorübergehend geschlossen worden. Die konsularischen Obliegenheiten aus dessen Amtsbereich werden von der Tschechoslowakischen Gesandtschaft in Bern verwaltet.

6010

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung eines Zusatzkredites für das Postbetriebsgebäude Lausanne-Bahnhof (Vom 9. März 1962)

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1962

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

12

Cahier Numero Geschäftsnummer

8434

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.03.1962

Date Data Seite

586-599

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10 041 651

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