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Schweizerisches Bundesblatt.

29. Jahrgang. II.

Nr. 18.

25. April 1877.

ahr (portofrei in der ganzen Schweiz): 4 Franken.

Einrükungsgebühr per Zeile 15 Rp. -- Inserate wind franko an die Expedition ei nz UH en de n Druk und Expedition der Stämpflischen Buchdrukerei in Hern.

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des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1876.

Geschäftskreis des Post- und Telegraphendépartements.

I. Postwesen.

I. Einleitung.

1) Wie in frühern Jahren beginnen wir auch den Geschäftsbericht vom Jahre 1876 mit der Darstellung des finanziellen Ergebnisses, nicht sowohl weil dasselbe an sich wichtig ist, sondern weil in demselben die Haupterscheinungen im Verkehr und Betrieb sieb getreu wiederspiegeln.

Der Reinertrag des Jahres 1870 betragt nur Fr. 100,417. 28 und steht demnach um Fr. 38,815. 22 unter demjenigen des Vorjahres, welches bereits als sehr ungünstig angesehen werden mußte, und um Fr. 740,482. 72 unter dem Voranschlag pro 1876.

Obgleich wir in 2 Rubriken (Büreaukosten und Transportkosten) unvermeidliche Kreditüberschreitungen zu verzeigen haben, Bundesblatt 2 9 . Jahrg. Bd. I

I

.

2

6

382 welche im Dezember 1876 noch nicht mit genügender Bestimmtheit vorausgesehen werden konnten, um die Vorlage eines Nachkreditbegehrens an die h. Bundesversammlung zu ermöglichen und welche wir bei den genannten Rubriken des Nähern rechtfertigen werden, troz dieser Kreditüberschreitung, sagen wir, sind die G e s a m m t ausgaben um Fr. 89,693. 73 unter dem Voranschlag geblieben, weil in mehreren andern als den obgonannten zwei Rubriken, so namentlich in den ,,Gehalten und Vergütungen", in den ,,Lokalmiethzinsen" und in den ,,Werthformularen" die bewilligten Kredite um eine ziemlich erhebliche Summe nicht aufgebraucht worden sind.

Es muß demnach der Ausfall des Reinertrags pro 1876 gegenüber dem Budget in dem Umstände gesucht werden, daß die E i n n a h m e n die erwartete Höhe nicht erreicht haben. Und diese Erscheinung wird bei der allgemeinen Geschäftslage, welche man so ungünstig, wie sie sich dargestellt hat, bei Aufstellung des Budgets Weder voraussehen konnte noch durfte, Niemanden in Erstaunen sezen. Dazu kommt, daß im Jahr 1876 auch die Witterung der eigentlichen Saisonmonate wiederum dem Fremdenverkehr im Allgemeinen ungünstig war. So sind denn die Gesammteinnahmen der Postverwaltung vom Jahr 1876 um nicht weniger als Fr. 871,878. 33 unter dem Voranschlag geblieben. Einen Ausfall zeigen a l l e Rubriken (mit Ausnahme der ,,Empfangscheine" und des von Zufälligkeiten abhängenden ,,Verschiedenen"). Besonders groß ist aber der Ausfall auf der Rubrik ,,Reisende", wo er mehr als eine halbe Million beträgt. Dann kommen die Rubriken ,,Briefe" mit ea. Fr. 106,000, ,,Fahrpost" mit circa Fr. 133,000, ,,Konzessionsgebühren" mit ca. Fr. ,70,000.

Wir beschränken Uns ingegenwärtiger Einleitung darauf, diese Hauptpunkte hervorzuheben, und werden in den einzelnen Rubriken die finanziellen Ergebnisse und überhaupt die größeres Interesse darbietenden Erscheinungen des Nähern besprechen.

2) Das Jähr 1876 bietet für die Postverwaltung eine besondere Wichtigkeitdar durch das in demselben erlassene und (vom 1. September an) vollzogene neue P" os t t a x e n g e s e z , an welche» sich die vom Bundesrathe gründlich revidirte (und vom gleichen Zeitpunkt an in Vollzug gesezte T'r ansportordnung angeschlossen; hat. Wir werden über die Wirkungen dieser neuen Erlasse,soweit sie sich jezt schon beurtheilen lassen,
im gegenwärtigen Berichte wto noch näher äußern.

'<· 3} Eine allgemeine Bedeutung haben die im Laufe des Jahres 1876 theils vorbereiteten"j'' theils vollzogenen B e i t r i t t e von ü ber se e is e he a' L ai n d ern zum a l l g e m e i n e n P o s t v e r e i n . Die schweizerische Postverwaltung hatte hierin nicht

383 blos als Mitglied dieses Postvereins, sondern im Sinne von Art. 17 des allgemeinen Postvereinsvertrages vom 9. Oktober 1874 als geschäftsführende Verwaltung zu handeln. Wir werden unter Abtheilung "o HL hienach auf die Sache näher eintreten.

II. Gesezgebung und Organisation.

1) Von gesezgeberischen Erlassen betreffend die Post ver waltung haben wir lediglich zu erwähnen das P o s 11 a x e u g e s e JA vom 23. März 1876 (A. S. n. F. II, 339), welches, wie, bereits oben bemerkt, mit dem 1. September in Vollzug gesezt worden ist.

2) Die vom Bundesrath unterm 10. August 187(i (A. S. n. F. II, 401) erlassene r e v i d i r t e T r a n s p o r t o r d n u n g steht im engsten Zusammenhange mit diesem Geseze und bildet in vielen Punkten eine Ergänzung dieses leztern.

Die nähere Betrachtung der Wirkungen dieser Filasse gehört unter Abschnitt IX, ,,Dienstbetrieb", hienach.

3) In Bezug auf die bei der h. Bundesversammlung liegenden Traktanden P o s t r e g a l g e s e z , V e r s c h m e l z u n g d e s P o s t und T e l e g r a p h e n d i e n s t e s , R e o r g a n i s a t i o n d e r Postv e r w a l t u n g und Dienstverbesserungen in der Teleg r a p h en v e r w a l tu n g hat die h. Bundesversammlung unterm 20. März 1876 den im Bundesblatt 1876, Band l, pag. 835 enthaltenen Rükweisungs -, beziehungsweise Verschiebungsbeschluß gefaßt.

In der Frage der allgemeinen Organisation der Post- und Telegraphenverwaltung, über welche der Bundesrath der h. Bundesversammlung nach genanntem Beschluß Vorlage zu machen hat, haben im Jahre 187(5 Vorarbeiten stattgefunden. Jedoch ist diese wichtige und schwierige Frage im Schooße unserer Behörde noch nicht zum Entscheid gebracht worden und daher die fragliche Vorlage in ganz nächster Zeit noch nicht zu erwarten. Immerhin wird der Bundesrath die Behandlung dieser Angelegenheit so viel als möglich beschleunigen.

4) Das Postulat vom 5. Juli 1876 (A. S. n. F. II, 384) betreffend Beschränkung in der Verabfolgung von Postfreikarten ist durch Art. 95 der revidirten Transportordnung vom 10. August 1876 (A. S. n. F. II, 401) erledigt werden, welcher die Freikarten auf dasjenige Maß reduzirt, dus nach dienstlichen.Befürfnissen und Interessen gerechtfertigt erscheint und . im, Uebrigen die bis jezt beachteten Humanitätsrüksichten nicht ausschließt;, 5) Das Postulat vom 23. Dezember 1876 (A. S.n.F. II, 5G4, Z. 5) betreffend den V e r k a u f s p r e i s der F r a n c o c o u v e r t e ist, im

384

Augenblike, wo wir Gegenwärtiges schreiben, durch ein Bundesgesez, erledigt worden.

6) Wiewir bereits im Vorjährigen Geschäftsbericht (Bundesblatt 1876, II, Seite 5) bemerkt haben, kann das Postulat vom 1. Juli'1815 (A. 8. n. F. I, 580, Ziffer 18) betreffend die Beschaffung eines Gebäudes für die Anfertigung der Werthzeichen wegen der gegenwärtig bestehenden Vertragsverhältnisse jezt noch nicht erledigt werden Der Bundesrath wird übrigens dieser Frage seine volle Aufmerksamkeit schenken und zu geeigneter Zeit die 1) Im Uebrigen sind keine die Post Verwaltung betreffenden Postulate der h. Bundesversammlung unerledigt.

III. Vertragsabschlüsse.

1) Wie wir bereits im leztjährigen Bericht erwähnt, fand in Bern im Januar eine Poskonferenz statt, Es tagten nämlich vom 17. bis 27. Januar 1876 unter dem Vorsiz, des Chefs des Postdepartements Abgeordnete von Deutschland, Oesterreich, ,Ungarn, Egypten, Spanien, Frankreich (Postverwaltung und Ministerium der Kolonien), Großbritannien, Britisch Indien, Italien, Niederland, Schweden und Norwegen, um die Bedingungen, unter welchen überseeische Länder im Allgemeinen, namentlich aber Britisch Indien, die französischen Kolonien, die niederländischen Kolonien, die spanischen Kolonien, sowie Brasilien dem Allgemeinen Postverein beitreten könnten, zu besprechen und eventuell festzusezen. Die Hauptfrage betraf die Höhe der Kosten des Seetransportes nach und von diesen Ländern, von welcher selbstverständlich auch die Hohe der vom Publikum zu beziehenden Taxen abhängt.

' Die, Konferenz konnte sich nur in Beziehung auf Britisch Indien und "die französischen Kolonien einigen und es sind diese Länder auch mit dem 1. Juli 1876 in den Allgemeinen Postverein getreten. die Taxen von der Schweiz- nach diesen Landern mußten wegen der besondern Seetransportkosten auf das Doppelte der gewohnlichen Untionstaxen gestellt werden ,' · mit Ausnahme des Zuschlags für unfrankirte Briefe, Welcher-d er gewöhnliche bleibt, und der Rekommandations- und Rükscheingebühr, die eine einmalige undfesteist. - Auch der Betrag von 50 Cts. für einen frankirten Brief nach Britisch Indien und sämmtlichen französischen Kolonien kann alsein «sehr i mäßiger betrachtet werden; der Hauptgewinn besucgt aber darin,dass, mit- Ausnahme des B e t r a g s der Taxen, die> .Bedingungen des Briefposttransports für genannte Länder ganz die nämlichen sind, wie im ursprünglichen Gebiete des Postvereins.

385 Was die Beitrittsbegehren der n i ed erl u n di s du: n K o l o n i e n , der s p a n i s c h e n K o l o n i e n und B r a s i l i e n s , sowie die, Frage der Festsezung von allgemeinen Bedingungen für den Beitritt überseeischer Länder überhaupt betrifft, so wurde für die Behandlung dieser Angelegenheiten die Abhaltung einer weitern Konferenz, wenn möglich mit Siz in London, in Aufsicht genommen. Dieselbe kam jedoch nicht zu Stande oder war vielmehr nicht, notwendig, indem die Postvereinsverwaltungen sich auf dem Korrespondenzwege einigten, die obgenannten Kolonien und Brasilien zu den gleichen Bedingungen wie Britisch Indien und die französischen Kolonien in den Allgemeinen Postverein aufzunehmen. Der Eintritt wird jedoch erst im Laufe des Jahres 1877 stattfinden. Fernere Eintritte, welche im Jahr 1876 vorbereitet wurden, jedoch erst im Jahr 1877 zur Vollziehung gelangen werden, beireffen die b r i t i s c h e n K o l o n i e n Ceylon, Straits Settlements, Labuan, Trinidad, Britisch Guyana, Bermuda, Jamaica, Mauritius mit Dependenzen und HongKong, das Kaiserreich Japan und sämmtliche p o r t u g i e s i s c h e n Ko l onien.

Der Allgemeine Postverein wird also schon nach zwei Jahren seines Bestandes den Zuwachs eines Gebietes von zirka 283,000 Meilen mit einer Bevölkerung von zirka 27(i Millionen Seelen gewonnen haben.

Im Jahr 1877 sind bereits, weitere Beitrittsbegehren eingelangt und beim Postdepartement in Behandlung. Diese Angelegenheiten werden im Geschäftsbericht von 1877 erwähnt wurden.

Den im Jahre, 1870 gestellten Beitrittsbegehren von Seite K a n a d a s u n d N e u f u n d l a n d s , sowie d e r S a n d w i c h s - I n s e l n (Hawaï) konnte nicht entsprochen werden, weil die Vereinsverwaltungen sich bezüglich der Bedingungen dieser Beitritt« (in Bezug auf die Seetransporttaxen), nicht einigen konnten, nach dem Postvereinsvertrage aber für eine Neuaufnahme Einstimmigkeit herrschen muß.

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· 2. Auf den WunschFrankreichs -wurde der nächste a l l g e m e i n e Postkongreß, . welcher nach Art; 18, de? Berner Postvertrages vom 9. Oktober 1874 im Jahr 1877 m Paris stattfinden, sollte, im allseitigen Einverständniss der Vertragsstaaten auf das Frühjahr 1878 verschoben.Die Vorarbeiten zu diesem Kongress macht, nach dem Postvereins-Reglement, die französische Postverwaltung unter
Mitwirkung des internationalen Büreau , 3. An die Kosten des internationalen Büreau des allgemeinen Postvereins, deasen Geschäftsbericht wird dente gegenwartigen anreihen, hatte die Schweiz für 1876einen Beitrag von Fr. 1590 zu entrichten.

386

4. Dem in Berlin unterm 1. Juni 1876 abgeschlossenen Uebereinkommen wegen Einfuhrung einer s c h w e i z e r i s c h - d e u t s c h e n Einheitstaxe f ü r P a k e t e bis 5 K i l o g r a m m Gewicht hat die hohe Bundesversammlung unterm 19. Dez. 1876 (A. S. II, 553) die Genehmigung ertheilt. Dieses Uebereinkommen ist seit dem 1. Februar 1877 in Vollzug. Wie wir in unserer bezüglichen Botschaft voraussagten, werden diesem Taxsystem noch verschiedene Staaten beitreten. So hat Deutschland in jüngster Zeit einen dahin zielenden Vertrag mit Danemark abgeschlossen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß in näher Zeit andere Staaten ähnliche Abkommen mit Deutschland schließen werden.

5. Ebenfalls mit D e u t s c h l a n d wurden, unterm 4. Juni 1876, die Bedingungen betreffend den gegenseitigen Austausch von P o s t a u f t r a g s b r i e f e n (Einzugsmandaten) und Posta n w e i s u n g e n zum Gegenstande einer neuen Vereinbarung gemacht (A. S. II, 317). Das Nähere hierüber ist weiter unten erwähnt.

,,* 6. Infolge Aufhebung des deutschen Postamtes im badischen Bahnhofe in Basel wurde bezuglich der dortigen gegenseitigen Ueberlieferung und der Zollbehandlung der Postgegenstande ein Uebereinkommen (d d. Berlin 26. Mai 1876, Postamtsblatt Nr. 31) abgeschlossen, welches aber, gleichzeitig mit den andern Debereinkommen batreffend die Regulirung der G r e n z p o s t v e r h a l t nisse zwischen der Schweiz und dem G r o ß h e r z o g t h u m B a d e n (s. Postamtsblatt 1874, Nr. 55 und 1875, Nr. 51) von der deutschen Reichspostverwaltung bereits gekündet worden ist.

Die Gesammtheit der* fraglichen Grenzpostverhaltnisse ist durch ein neues Uebereinkommen (d. d. Konstanz 24. Januar 1877) geordnet worden, über welches der nächste Geschäftsbericht sich auszusprechen haben wird.

"', 7. Bezuglich des G e l d a n w eisungsverkehrs mit Niederländisch-Ostindien wurde unterm 20/30. April 1876 ein Uebereinkommen abgeschlossen (A. S. II, 172.), bezüglich dessen Vollziehung weiter unten nähere Angaben enthalten sind.

8. Auch mit L u x e m b ü r g wurde der Geldanweisungsverkehr durch ein Uebereinkommen (d. d. 12/20. Juni 1876, Postamtsblatt Nr. 21) nett geordnet. (Vide unten.) ' > t 9. Die Beziehungen der schweizerischen Posten zu den Vereinigten Gesellschaften fur die D a m p f s c h i f f f a h r t auf dem Comersee
wurden,, infolge Kündigung des Vertrags durch leztere Gesellschaften, in befriedigender Weise neu geordnet. Der bezugliche Vertrag (vom 23. November 1876) ist in Nr. 3 des Postamts-

387 blattes von 1877 enthalten. Der Vollzug hat der Vereinbarung gemäß mit dem 1. Januar 1877 begonnen.

10. Wie wir in Abschnitt ,,Kurswesen", Abtheilung IX, litt, f hienach, des Nähern auseinandersezen werden, hat sieh der Bundesrath veranlaßt gesehen, den Postbetrieb im V e l t l i n (Streke ColicoSondrio Tirano-Bormio) mit dem 1. Januar 1877 aufzugeben.. Der bezügliche Vortrag mit der Regierung von Italien vom 21. Mai 1872 (Rev. Postamtsblatt, Band II, Seite, (509) ist daher vom genannten Zeitpunkt an dahingefallen.

11. Mit der Gotthardbahn wurde auf den Zeitpunkt der Eröffnung der Eisenbahnlinie Comò-Chiasso (28. September 1876) ein neuer Vertrag betreffend die Beziehungen der Gotthardbahn zum Postdienst abgeschlossen und in demselben unter Anderm die Entschädigung für den Transport der Fahrpoststüke über 5 Kilogramm aversionirt.

IV. Personelles und Besoldungen.

1. B e s t a n d des P e r s o n al s.

Auf Ende 1876 betrag die Gesammtzahl der Postbüreaux 797, Vermehrung gegenüber 1875 um 8, ,, Ablagen 1982, .

1875 ,, 84.

Obige Postbüreaux klassifiziren sich wie folgt: I . Klasse (Siz der Kreispostdirektionen) .

.

.

. 11 II. ,, (Bureaux mit mehreren Beamten) .

.

· 9 6 > III.

,, (übrige Bureaux und Filialen) , .

.6900 Total ~ 797 Von den 1982 Ablagen sind 893 nicht rechnungspflichtig, 231 rechnungspflichtig. aber nicht geldanweisungspflichtig, 858 rechnungspflichtig und mit dem innternena Geldanweisungsdienste betraut.

Total 1982 " ' , . ; Die Zahl der Brief-; und Paketträger, Paker, Büreaudiener, Boten und sonstigen Bediensteten (ohne die Kondukteure). betrug auf Ende 1876 1482, gegen 1411 im gleichen Zeitpunkte des Vorjahres.

' '''' -'·', " ' ' l' Im Kondukteurpersonal ist gegenüber1875 eine Vermehrung von 3 fix angestellten Kondukteliren (Gesammtanzahl 242) eingetreten.

388

Die Zahl der Postbüreaubeamten betrug Ende 1876 1531, gegen 1505 im Vorjahre und hat sich mithin um 26 vermehrt.

Die Gesammtvermehrung des fix angestellten Personals beträgt 154 Beamte und Angestellte und die Gesammtanzahl der Beamten und Angestellten 5302 (4917 männlichen und 385 weiblichen Geschlechts).

Indem wir im Uebrigen auf die Tabellen Nr. l und 2 der Generalstatistik verweisen, lassen wir nachstehend noch ein Verzeichniß der im Jahr 1876 stattgefundenen M u t a t i o n e n im Postpersonal folgen: Beamte.

Bedienstete.

Total.

Versezungen (freiwillige) 60 60 120 Todesfälle 20 81 101 Freiwillige Rüktritte .

.

. 63 169 232 Abberufungen .

.

.

. 12 30 42 Total

155

340

495

2. I n t e g r a l - E r n e u e r u n g s w a h l e n .

Die periodischen Erneuerungswahlen der Postbeamten, für die Amtsdauer vom 1. April 1876 bis 31. März 1879, wobei eine genaue Durchsicht dos Personals in Bezug auf Geschäftstüchtigkeit und Charakter stattgefunden hat, gaben zu folgenden speziellen Verfügungen Anlaß: Versezungen (freiwillige) i n .

.

.

.

. 4 Fällen, Wiederwahlen unter Vorbehalt in .

.

. 2 ,, Nichtwiederwahlen i n .

.

.

.

.

.

2 ,, Provisorische Wahlen .

.

.

.

.

. 34 ,, Wahlverschiebung wegen obwaltender Untersuchungen 2 ,, Nochmalige Spezialausschreibung von Stellen in Folge freiwilligen Rüktrittes in .

.

.

.

. 10 ,, Von den provisorisch gewählten Beamten konnte die Mehrzahl schon im Laufe des Jahres 1876 definitiv bestätigt werden, bei einigen wurde das Provisorium bis auf Weiteres verlängert und einige provisorische Wahlen fielen durch Todesfall und freiwilligen Rüktritt dahin.

Im Uebrigen konnten sämmtliche Postbeamte um so unbeanstandeter wiedergewählt werden, als troz der ergangenen Kollektivausschreibung nur in wenigen Fällen neue Anmeldungen vorlagen.

389 3. L e h r l i n g e und A s p i r a n t e n .

Im Bericht]ahre zeigte sich im Allgemeinen kein Bedürfniß für Aufnahme neuer Postlehrlinge und es fand daher eine solche nur in einigen Ausnahmsfällen statt.

P a t e n t i r t wurden 1876 99 Aspiranten; davon erhielten: 20 die I. Note (vorzüglich) 51 ,, II. ,, (gut) 28 ,, III.

,, (genügend) Total 99.

Auf Ende 1876 waren in Verwendung: 80 patentirte Aspiranten und 94 Lehrlinge.

4. S t a n d d e r B e s o l d u n g e n .

, Die beiliegende Tabelle (Nr. 1) erzeigt den Stand der Besoldungen auf Ende Dezember 1876, verglichen mit demjenigen des gleichen Zeitpunktes der Jahre 1875 und 1874.

Die Erhöhung rührt zum großem Theile von der nothwendigen Vermehrung des Personals, von unausweichlichen Dienstverbesserungen im Allgemeinen und von vermehrten Dienstanforderungen in Folge der Eröffnung neuer Eisenbahnlinien her. Kür eigentliche Gehaltsaufbesserungen wurden nur circa Fr. 190,000 verwendet und dabei hauptsächlich die Beamten der Postbureaux I. und IL Classe., wenn auch im Einzelneu in nicht bedeutenden Beträgen, berüksichtigt.

5. Nachdem die hoho Bundesversammlung den bezüglichen Kredit von Fr. 8000 per Jahr, über dessen beabsichtigte Verwendung wir derselben in der Botschaft betreffend das Budget pro 1877 (Bundesblatt IV, Seite 515) nähere Auskunft ertheilt hat!en, bewilligt, erließen wir bezüglich der A u s r i c h t u n g v o n E n t s c h ä d i g u n g e n b e i U n f ä l l e n des P o s t p e r s o n a l s auf D i e n s t f a h r t e n eine Verordnung, welche auf Seite 515 des Bandes II der amtlichen Sammlung zu linden und mit dem 1. Januar 1877 in Kraft getreten ist. Bis jezt ist die Postverwaltung nicht im Falle gewesen, solche Entschädigungen zu verabfolgen.

V. Geschäftsführung und Disziplin.

1. Die Zahl der bei den rechnungspflichtigen Poststelleu vorgenommenen Inspektionen (mit jeweiligem Kassaabschluß) hat betragen : ^

Beilage Nr. 1.

Zur Seite 389.

Gehaltsvergleichungen Dezember 1874, 1875 und 1876.

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Zahl der

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Jahresbesoldung

Angestellten.

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33 33 33

149,652 149,652 152,382

1874 1375 1876

466 529

1,044,096 1,089,132 1,179,660

--

2240 2059 2189

1874 1875 1876

276 306 319

572,784 626,004 687,048

~ -- --

2075 E046 È154

.1874 1875 1876

631 670 673

767,644 809,220 842,150

-- -- --

1216 Ì208 Ì251

1875 1876

1,916 1,928 1,982

692,888 699,708 776,692

1874 1875 1876

1,292 1,411 1,482

1,449,480 1,592,052 1,705,592

1874 1875 1876

222 239 242

491,8*4 526,860 542,208

1875 1876 .

!i Bureaux II. Klasse

Rp.

.1874 1875 1876

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1

VerErhöhung mindeI rang 1876 gegenüber 1875.

Durchschnitt des jährlichen GesammtEinkommens.

.

.

1874

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3855 3855 3920

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Î4534 Î4534 4618

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--

-- -- 3,56

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363 392

7,99

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Sfelö 2004 2241

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390 1871 ( 1 1 Monate)

1872 1873 1874 .

1875 1876

.

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.

.

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.

981

893 1326 1684 1789 1995

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-

Die im Jabr 1876 eingegangenen 1995 Inspektionsberichte gaben in 120 Fällen dem Postdepartement zu besondern Verfügungen Anlaß.

Es kann hier konslatirt werden, daß nunmehr sämmtliche Kreispostdirektionen ihr Möglichstes thun, um ihre rechnungspflichtigen Poststellen in der vorgeschriebenen Weise (jährlich" mindestens l Mal) "zu inspiziren und überhaupt diesem wichtigen Dieustzweige die gebührende Aufmerksamkeit schenken.

2. Beilage Er. 2 enthält ein Veiv.eichniß der gegen Postbeamte und Bedienstete wegen verschiedener Dienstfehlcr verhängten Ordnuiigsbußen.

V.T. Posfaegal.

Aus der Beilage Nr. 3 sind die Bußen ersichtlich, welche gegenüber von Privaten wogen Vorlegung des Postregals verhängt worden sind.' Die meisten derselben betreffen die mißbräuchliche "Wiederverwendung von Frankomarken. Es ist leider eine Thatsache, daß die gegenwärtig bei den verschiedenen Postverwaltnngen verwendeten Mittel zur Eritwerthung (Obliteration) von Marken gegen Mißbrauch nicht genügend sehüzen. .Das schweizerische Postdepartement hat es denn auch bei der ..großen Wichtigkeit der Angelegenheit nothwendig erachtet, die Frage der. Eutdekung eines praktischen und unfehlbaren Mittels zur Verhinderung solcher Mißbräuche einem bewährten Chemiker zur nähern, Untersuchung' und Begutachtung vorzulegen. Der erwähnte Fachmann hat diesfalls eine sehr interessante Arbeit geliefert,, welche ,der Erwartung Raum gibt, es könne der fragliche Zwek wenigstens annähernd erreicht werden.

Die allfä-ilige praktische Verwerthung der fraglichen Arbeit würde dem Jahre 1S77 oder einer spätem Geschäftsperiode anheimfallen.

Leicht durchführbar wäre das vorgeschlagene System aus. dem Grunde nicht, weil schon in der .Herstellung der Marken Aenderungen getroffen werden müßten.

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VII. Lokale.

Die beiliegende Tabelle (Nr. 4) enthält eine postkreisweise Vergleichung der Ausgaben für G-ebäulichkeilen in den Jahren 1876 und

Beilage Nr. 2.

Zur Seite 390.

U ebersicht

der gegen Postbeamte und Bedienstete verhängten Ordnungsstrafen 1876.

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Hur Seite 390.

Beilage Nr. 3.

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Beilage Nr. 4.

Zur Suite 390.

Postkreisweise Vergleichung der Ausgaben für Gebäulichkeiten, 1876 und 1875.

Postkreise.

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Einnahmen an Untermiethen.

Miethzinse (Brntto-Ausgaben).

1876.

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4,398

1876.

1875.

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15,549

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Ausgaben für bauliche Aenderungen, Reparaturen etc.

Netto-Ausgaben an Miethzinsen.

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1875.

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1876.

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391 1875. Angesichts der steten Steigung der Miethzinse kann die Mehrausgabe von circa Fr. 30,000, welche sich im Berichtjahre gegenüber dem Vorjahre ergibt, als ganz mäßig betrachtet werden. Die Mehrausgabe für bauliche Aenderungen, Reparaturen etc. kommt lediglich von der Einrichtung provisorischer Postlokale in der ehemaligen Barfüßerkirche in Basel her. Im Uebrigen sind die Ausgaben dieser Rubrik u n t e r denjenigen des Jahres 1875 geblieben.

Die im Jahr 1876 behandelten wichtigsten Lokalfragen betreffen: tigs 1. Abschluß eines Vertrages mit der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn bezüglich der Erstellung eines Gebäudes im Bahnhofe Genf zur Aufnahme eines Transit- und Filialpostbüreau. Dieses Gebäude ist am 15. Mura 1877 bezogen worden.

2. Unterhandlungen bezüglich der Erstellung erweiterter Postund Telegraphenlokale in V e v e y. Nach Erwägung aller Umstände mußte dem Projekt der Vergrößerung des jezigen Postlokals unbedingt der Vorzug gegeben werden, obgleich dasselbe theurer zu stehen kommt, als andere Projekte.

Der definitive Vertragsabschluß ist dem Jahre 1877 vorbehalten.

3. Vertrag betreffend Umbau der gegenwärtigen Postlokale in N e u e n b u r g im Sinne der erheblichen Erweiterung und bessern Eintheilung derselben. Diese schon so lange, obschwebende Frage konnte zu ganz annehmbaren Bedingungen zu einem Abschlüsse gebracht werden. Der Bezug der erweiterten Lokale wird im Jahre 1877 stattfinden.

4. In Behandlung kamen im Berichtjahre ebenfalls die Angelegenheiten betreffend die Erstellung neuer Post- und beziehungsweise Telegraphenlokale in Nyon, Ste. Croix, Porrentruy, Ölten Bahnhof, Zofingen, Herisau, Locamo etc.

5. Das im leztjährigen Geschäftsberichte erwähnte Filialpostund Telegraphenbüreau in St. Galleu ist am l, Juni 1870 eröffnet worden.

VIII. Material.

1. W a g e n u n d S c h l i 11 e n.

Auf Grundlage der Inventarien ist das gesammte Material an Wagen und Sehlitten, Fuhrwesengegenständen und Bahnpostwagen bei der schweizerischen Mobiliarversicherungsgesellschaft, mit Beginn vom 1.Juni 1876 ab auf 5 Jahre, gegen Feuergefahr v e r s i c h e r t worden.

392 Weitere Angaben über das Material an Wagen und Schlitten sind unter dein Abschnitt ,,Finanzielle Ergebnisse", Rubrik 6, Postmaterial (siehe weiter unten), sowie in der Tabelle Nr. 39 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik enthalten.

2.

B ü r e a u in a t e r i a 1.

1. Vom 1. Juli 1876 au wurde versuchsweise den Bahnposten, den Sektionen der Hauptpostbüreaux, don Filialbüreaux und sämmtliehen Bureaux II. Klasse (mit mehr als einem Beamten) für den Verbrauch au kleinerm Büreaumaterial (Schreibmaterialien, Verpakungsmaterial, Schnüre etc.) eine fixe Geldentschädigung verabfolgt, wogegen sie den bezüglichen Bedarf selbst anzuschaffen hatten, sei es bei dem Material bureau des betreffenden Postkreises, sei es beliebig anderswo. Dieses System is't geeignet, Ersparnisse herbeizuführen, soweit diejenigen Beamten (Büreauchefs), welche pecuniär verantwortlich sind, es in der Hand haben, den Verbrauch zu überwachen und zu kontrolieren.

< ·· Die Postverwaltung wird nach den gemachten und noch zu machenden Erfahrungen ohne Zweifel das erwähnte System definitiv einfuhren, jedoch- mit Ausschluß der Bahnposten und der Hauptpostbüreaux, bei welchen die fragliche Kontrolirung und Ueberwachung durch die verantwortlichen Beamten entweder unmöglich oder sehr schwierig ist und wo die den Verbrauch bedingenden dienstlichen Bedürfnisse öfters wechseln. Im Geschäftsbericht pro 1877 werden wir hierüber Weiteres mittheilen. \ 2. Die nöthigen Anordnungen sind getroffen worden, um die im Gebrauch''der Post stehenden " Ma ß e l i n d G e w i c h t e mit dem neuen System in ' Einklang zu bringen.

3. Die Einrichtung, der sogenannten a m e r i k a n i s c h e n Fächer, vermöge welcher die bei der Post abonnirten Adressaten ihre Briefschaften bei derselben ohne vorherige Meldung am Schalter, und durch ' blosse Eröffnung der für "sie reservirten Kästchen

v o n Aussen i n Empfang nehmen können, hatt im Jahr 1876

393

IX. Dienstbetrieb.

«. A l l g e m e i n e s .

Wir werden unter dieser Rubrik und unter denjenigen der Briefpost, der Fahrpost, der Nachnahmen, der Geldanweisungen und der Einzugsmandate hauptsächlich die durch das neue, Posttaxengesez (A. S. II, 339) und die revidirte Posttransportordnung (A. S.

II, 401) eingeführten wesentlichen Neuerungen oder Abänderungen, sowie auch, soweit dieß jezt schon, nach wenigen Monaten Erfahrung in einer Zeit mit anormalen Verhältnissen möglich ist, die- Wirkungen derselben besprechen.

1. Art. 5, Ziffer 3 und 4 der Transportordnung ordnen -- in dem Sinne wie der Entwurf eines neuen Postregalgesezes -- das Verfahren bezüglich der B e s c h l a g n a h m e von Postsendungen oder der Auskunftertheilung über den Postverkehr zwischen bestimmten Personen.

2. Bezüglich der B e s t e l l u n g der Postsendungen wurden (Art. 18 der revidirten Transportordnung) die Vorschriften bestimmter gefaßt. Was speziell die Sendungen an Militärs, betrifft, so sind durch das in Ziffer 9 des genannten Artikels Vorgeschriebene die früher bestandenen Schwierigkeiten in befriedigender Weise beseitigt.

7). B r i e f p o s t .

1. Hier beschränken sich die durch das neue Posttaxengesez eingeführten Aenderungen auf a. Erhöhung des Zuschlags für unfrankirte oder ungenügend frankirte Briefe in dem Sinne, daß statt der fixen Mehrtaxe von 5 Ct. stets noch einmal der Betrag der Frankaturtaxe berechnet wird. Wohl nicht nur aus diesem Grunde, .sondern weil das Publikum sich mehr und mehr an das Frankiren gewöhnt hat -- 1876 gegen 1875 -- die Zahl der unfrankirten Briefe wieder verhältnißmäßig abgenommen.

' , , Folgendes war das,, Verhältniß im -innern Verkehr (Tabelle Nr. 8 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik), wobei wir der Merkwürdigkeit wegen auch das Jahr 1863 anführen, frankirt Lokalrayon Lokalr ayon / unfrankirt Außerhalb des | frankirt Lokalrayons \ unfrankirt frankirt T . , Total 1 unfrankirt

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1875. 1863.

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394

Dabei ist zu bemerken, daß der Zuschlag für unfrankirte Briefe außerhalb des Lokalrayons von 1863 auf 1875 keineswegs etwa erhöht, sondern (durch das Gesez vom 13. Juli 1871) vielmehr ermäßigt worden ist, so daß z. B. ein doppeller unfrankirter Brief, der früher 30 Cf. kostete, nur mehr mit 25 Ct. taxirt wurde.

Beispielsweise führen wir noch an, daß im Verkehr mit Belgien die unfrankirten Briefe nur noch l °,o, im Verkehr mit Deutschland nur noch 2 % der Gesammtzahl ausmachen.

Diese Thatsachen beweisen, daß das Publikum aus eigenem Autriebe mehr und mehr dem Grundsaze der Frankatur sich nähert und daß die Einführung der Zwangsfrankatur nur diesem allgemeinen Zuge gerecht würde.

Diese Frage wird übrigens, infolge des Postulates des hohen Nationalrathes vom 16. März 1876, in einer Vorlage an die hohe Bundesversammlung einläßlich behandelt werden.

b. Die Rekommandationsgebühr wurde von 10 auf 20 Ct. erhöht. Diese Erhöhung hat dem Verkehr im Allgemeinen keinen oder nur unwesentlichen Eintrag gethan.

c. Für Druksachen über 500--1000 Gramm, welche früher der Fahrposttaxe unterlagen, wurde eine Taxe von 15 Ct. festgesezt.

d. Unfrankirte, ungenügend frankirte oder sonstwie den bestehenden Vorschriften nicht entsprechende Druksachen werden nicht mehr befördert.

e. Eine neue Taxkategorie wurde für die Geschäftspapiere kreirt, welche übrigens im Innern der Schweiz in sehr geringer Anzahl vorkommen.

2. Durch Instruktion vom 10. August 1876 (Postamtsblatt Nr. 27) hat das Postdepartement ein neues Zählungsverfahren für die Briefpost eingeführt, welches bereits den bezüglichen Tabellen der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik vom Jahre 1876 (Nr. 7 und 8) zu Grunde liegt.

Die Zählungs Perioden Bürden;von monatlich 5 (mit zusammen 60 Tagen) auf jährlich bloß 2, die eine von 4, die andere von 3 Tagen reduzirt. Dafür müssen aberwährend dieser beschränkten Periode die Zahlungen mit Genauigkeit stattfinden, was bei dem frühern Mo du s leider nicht der Fall war. Nach diesem leztern notirten nämlich die Poststellen die einzelnen Zählungsergebnisse nur für sich und wurden daher von Niemanden kontrolirt; nach dem neuen Verfahren Wird Dagegenjedem Briefpostpaket (Kartenschluß) außer der gewöhnlichen Briefkarte eine besondere Zählingskarte beigegeben ; die versendende Poststelle verzeichnet in dieser Zahlungskarte

die im Briefpaket enthaltenen Gegenstände nach den einzelneu Kategorien und die empfangende Poststelle verifizirt diese. Angilben und berichtigt sie wenn nöthig. Auf diese Weise glauben wir einZählungsresultatt erhaltenzu haben, welches so ziemlich der Wirklichkeit entspricht, während bei der früherenunkontrolirteni Zahlung der Tendenz der Beamten, den Verkehr ihrer Bureaux möglichst bedeutenderscheinenn zu lassen, allzuviel Spielraum gegeben war.

Während in Folge dessen früher die nach der Statistik sich ergebende Anzahl frankirter Briefpostgegenstände viel höher gewesen war, als sie nach dem Stand der verkauften Werthzeichen hätte sein sollen, und man also entweder die Statistik als unrichtig haue betrachten oder zur Vermuthung kommen müssen, es werden Wer! hzeichen verwendet, welche nicht d i e Postverwaltung geliefert habe., s o ist jezt stände und demVeri brauchan Werthzeichen,, also zwischen den Resultaten der Tabelle 7 der allgemeinen Post- undTelegraphenstatistikk einerseits und denjenigen der Tabellen 9, 10, 11 und 12 anderseits, soweit bei dem angewandten Zahlungsmodus überhaupt von Uebereinstimmung gesprochen werden kann, so ziemlich hergestellt. Wenn also die Briefpoststatistik pro 1876 gegenüber derjenigen des Vorjahres eine Verminderung aufweist, so ist dieselbe nur eine scheinbare und beruht auf derThatsache,, daß die Ergebnisse der Zahlungen von 1875 und rükwärts zu hoch dargestellt waren.

3. An g e r i c h t l i c h e n A k t e n werden im Jahr 1876 12,421 mit einem Totaltaxertrag von Fr. 4858. 00 befördert. Im Berichtjahr war dieses Institut nur noch im Kanton G e n f allgemein eingebürgert. Seit dem 1. Januar 1877 besorgt, die Post auch im Kanton A a r g a u die Zustellung von gerichtlichen Vorladungen etc..

und haben sich, nach uns zugekommenen Berichten, .schon in dieser kurzen Zeit im Allgemeinen sowohl Behörden als Publikum mit der neuen Einrichtung befreundet. Wir können nur hoffen, daß dieselbe bald auch in ändern Kantonen Eingang linde.

4. Das Postdepartement hat die Frage geprüft, oh nicht iu Bezug auf die unbestellbaren Briefe (Rebuts) ein besseres Vorfahren als bisher eingeführt, eventuell auch ob, nach dem, Beispiel von -,England und den Vereinigten Staaten, ein Centralbüreau für dieBehandlung der Rebuts organisirt werden sollte. Man hat die letzere Frage, namentlich
um die Errichtung neuer Beamtenst ellen.. zu vermeiden, verneint, dagegen durch Nr. 14 des Postamtsblattes von 1876 verschiedene Weisungen ertheilt, welche bei gewissenhafter

396

Befolgung zu Vorminderung der Zahl der Rebütsbriefe erheblich beitragen sollen.

5. Der Fabrikation der W e r t h z e i c h e n und der bezüglichen Kontrole wurde auch im Berichtjahr volle Aufmerksamkeit geschenkt und wir können mit Beruhigung die Behauptung aufstellen, daß dießfalls das Mögliche zur Verhütung von Mißbrauchen gethan worden ist und gethan wird.

6. Den Erzeugnissen einer neuen Methode der Vervielfältigung von Schriftstüken (der sogenannten P a p y r o g r a p h i e ) wurde von der schweizerischen Postverwaltung und den meisten andern Postvereinsverwaltungen der Genuß der Druksachentaxe eingeräumt.

c. F a h r p o s t .

1) Die durchgreifendste Aenderung des Gesezes besteht in der Einführung einer E i n h e i t s g e w i c h t s t a x e (mit Ausnahme eines Lokalrayons von 25 Kilometer in gerader Linie) für Fahrpoststüke bis 5 Kilogramm. Nachdem diese Frage im Schooße der h. Bundesversammlung reiflich berathen und definitiv zum Abschluß gebracht worden ist, kann es nicht unsere Aufgabe sein, hier auf dieselbe zurükzukommen. Dagegen glauben wir mittheilen zu müssen, daß nach dem Resultate zweier (im Oktober 1876 und im Februar 1877 vorgenommenen) Spezialzählungen man in der Festsezung des Betrags der Taxe (20 Centimes für den Lokalrayon und 40 Centimes für die übrigen Distanzen) das Richtige getroffen zu haben scheint. Bekanntlich war nicht die Erhöhung dos Taxertrags im Allgemeinen, sondern die Vereinfachung der Taxberechnung und des Dienstes der Hauptzwek der fraglichen Aenderung.

Nun geht aus obgenannten Zählungen hervor, daß , bei gleicher Stükzahl, der Gesammttaxertrag nach dein früheren Tarife allerdings , jedoch nicht um eine verhältnißmäßig bedeutende Summe, niedriger gewesen wäre, als nach dem neuen Tarif.

Aus Kreisen der Uhrenindustrie sind verschiedene Eingaben an uns gelangt, welche theils auf eine Abänderung des Gesezes betreffend die Fahrposttaxe, theils auf die durch das Gesez (Art. 19, Absaz 2) vorgesehene Erweiterung des Lokalrayons für Fahrpoststüke bis 250 Gramm hinzielen.

Der Bundesrath wird diese Angelegenheit auf Grundlage der vorgenommenen Spezialzählungen in nächster Zeit zur Entscheidung bringen.

397 2) Die Ermäßigung der W e r t h t a x e hat nur einen Theil der Versender bewogen, die der Post übergebenen Sendungen voll zu deklariren, und wir sind weit davon entfernt, die diesfällige Konkurrenz der Transport - Versicherungsgesellschaften ganz aus dem Felde zu schlagen. Trozdem könnten wir eine weitere Ermäßigung der so geringen Werthtaxe nicht anrathcn.

3) Art. 40, 41 und 42 der revidirten Transportordnung sezen in Bezug auf den durch Art. 24 dos Gesezes vorgesehenen Zuschlag für den Transport über die Alpenpässe und für Stüke, welche die Post nur bedingt zur Beförderung annimmt, das Nähere fest.

ct. N a c h n a h m e n .

1) Durch Art. 50 der revidirteu Transportordnung ist das Minimum der Provision für Nachnahme-Fahrpoststüke auf 30 Ct.

erhöht worden , welcher Betrag angesichts der mit diesen Sendungen verbundenen Mühewalt und Verantwortlichkeit nicht zu hoch erscheint.

23 Die Frist, innert welcher der Nachnahmebetrag dem Versender ausbezahlt werden darf, wenn auch keine Meldung über die richtige Einlösung der Nachnahme bui der Aufgabepoststelle eingegangen ist, wurde (Art. 56 der Transportorduuug) von 21 auf 15 Tage abgekürzt.

e. G e l d anwe i s u u g e n.

In e nie, v Verkehr.

Durch das Posttaxengesez vom 23. März 1876 wurde der M a x i m a l b e t r a g der bei größern. vom Postdepartement zu bezeichnenden Postbureaux zahlbaren Geldanweisungen von Fr, ,500 auf Fr. 1000 und der Maximalbetrag der bei den übrigen Postbüreaux und den Ablagen zahlbaren Postanweisungen von Fr. 200 auf Fr. 500 erhöht. Ferner wurde dem Bundesrathe anheimgestellt, für die zwischen Hauptpostbüreaux ausgewechselten, sowie für amtliehe (bei den Hauptpost bureaux zahlbare) Geldanweisungen einen höheren Maximalbetrag festzusezen. ' Ebenso ist die Festsezung der Gebührendem Bundesrathe überlassen worde Derselbe hat nun das Maximum von Fr. 1000 für diejenigen Anweisungen bewilligt, welche bei den Postbureaux 1. und II. Klasse Bundesblatt. 29. Jahrg. ßd. II.

27

398 (107) zahlbar sind, dann einen höheren Maximalbetrag bis auf Fr. 10,000 lediglich auf die postdienstlichen Anweisungen für Werthzeichenbestellung ausgedehnt und den H ö c h s t b e t r a g für alle t e l e g r a p h i s c h e n G e l d a n w e i s u n g e n auf Fr. 300 fixirt, mit Rüksicht auf die mit dieser Klasse von Anweisungen verbundene Gefahr.

Was die T a x e n anbelangt, so hatte eine möglichst genaue Untersuchung herausgestellt, daß die bisherigen Taxen, nämlich : 20 Centimen für Anweisungen bis Fr. 100 30 von über Fr. 100 bis Fr. 200 40 ,, ,, 200 ,, ,, 300 50 ,, . ,, ,, ,, ,, ,, 300 ,, ,, 400 60 ,, ,, ,, ,, ,, ,, 400 ,, ,, 500 nicht einmal die Selbstkosten der Verwaltung dekten. Es war daher eine E r h ö h u n g der G e b ü h r e n angezeigt und wurden dieselben festgesezt wie folgt : 30 Centimen für Anweisungen bis auf Fr. 100 40 ' von über Fr. 100 bis Fr. 200 50 » ' ,, ,, ,, ,, ,, 200 ,, ,, 300 60 ,, ' ,, ,, : ,, ,, ,, 300 ,, 400 70 ,, ,, 400 ,, 500 80 ,, ,, ,, 500 ,, 600 90 » ,, ,, * ,, 600 ,, 700 100 ,, ,, ,, 700 ,, 800 110 ,, . ,, ,, ,, 800 ,, 900 120 ,, ,, .

900 ,, ,, 1000 Nach angestellten Berechnungen werden selbst diese erhöhten Taxen wenig mehr als die Selbstkosten der Verwaltung deken.

Eine w e i t e r e G e b ü h r Von 25 Ct. wurde für diejenigen telegraphischen, Geldanweisungen festgesezt, welche bei Poststellen aufgegeben werden, wo sich das Telegraphenbüreau nicht im nämlichen Lokale, . mit ersterer befindet, um für die Mühe der Ueberlieferung etwelche Kompensation zu erzielen.

Früher ; mußte für jede Taxkategorie ein besonderes, zum Taxwerthe zu Kaufendes An weis u n g s f o r m u l a r verwendet werden, was ( für die Komptabilität eine sehr einfache und zwekmäßige Einrichtung, für das -Publikum aber zuweilen etwas lästig war. Dieses System war nun bei 10 Taxkategorien gegenüber dem Publikum nicht mehr wohl festzuhalten und so wurde dann ein e i n z i g e s

399

zur M i n i m a l t a x e (30 Ct.) zu verkaufendes Formular mit der Bestimmung eingeführt, daß die Mehrtaxen für die Fr. 100 übersteigenden Beträge mittelst Aufkleben von Frankomarken zu deken seien.

Alle diese Neuerungen sind mit dem 1. September 1876 in Wirksamkeit gesezt worden, so daß einstweilen nur die Erfahrung von 5 Monaten vor uns liegt. Es hat sich aber doch bereits herausgestellt , daß der Zwek, für welchen die Maximalbeträgt! erhöht wurden, nämlich Erleichterung für das Publikum, welches weniger Anweisungen auszufertigen, und für die Verwaltung, welche wenigei Anweisungen zu behandeln hatte, erreicht wurde; gleichzeitig aber seheinen die erhöhten Taxen eine geringere Zunahme der Goldanweisungen zu bewirken. Wie zwekmäßig es war, das Maximum zu erhöhen, geht daraus hervor, daß während der lezten 4 Monate des Berichtsjahres bereits etwa 13,000 Geldanweisungen von über Fr. 500 versandt wurden, welche bei dem altea Maximum ebensoviel Stüke mehr ergeben hätten. Hiernach und abgesehen von der Red u k t i o n der Stükzahl der bei den Postbureaux III. Klasse und den Ablagen zahlbaren und bis Fr. 500 (statt Fr. 200) zuläßigen Anweisungen, ergibt die Ausdehnung des Maximalbetrages bis Fr. 1000 bei g l e i c h e m B e t r a g e e i n e j ä h r l i c h e R e d u k t i o n der S t ü k z a h l von wenigstens 40,000.

Die nachstehenden 5 Monate erzeigen übrigens folgendes Ergebniß gegenüber dem gleichen Zeiträume des Vorjahres: Mehr.

Weniger.

Stüke.

Franken.

Stüke.

Franken.

September . . 3332 908,720. 75 -- Oktober . . . -- 3400 67,410. 81 November . . -- 580,702. 18 3276 -- Dezember . . -- -- 7929 89,451. 99 Januar . .

-- 74,987. 29 57(i8 -- Das Ergebniß vom September ist offenbar dem Umstände zuzuschreiben, daß das Publikum mit den neuen Maximalbeträgen noch wenig bekannt war. Die Monate Oktober bis und mit Januar lassen aber im Ganzen und mit Inbegriff der Zunahme des Betrages auf einen jährlichen Rükgang der Stükzahl um 70--80,000 schließen, währenddem nur November und Dezember einen, zwar unbedeutenden, Rükgang der Summen verzeigen, so daß kein. Riikgang, sondern lediglich eine Minderzunahme zu gewärtigen ist.

400

Bei der neuen Einrichtung in Bezug auf die Geldanweisungskartons und da die permanenten statistischen Erhebungen noch nicht durchgeführt sind, lassen sich die G e b ü h r e n e r t r ä g n i s s e nur annähernd durch Proportionsrechnung bestimmen. Dieselben würden, wenn die neuen Taxen während des ganzen Jahres bestanden hätten, zirka Fr. 505,000 abgeworfen haben und ist der wirkliche Ertrag auf Fr. 416,000 zu veranschlagen, wodurch sich gegenüber dem Vorjahre ein M e h r er tra g von Fr. 63,000 herausstellt, währenddem die durchschnittliche Zunahme der lezten 6 Jahre nur Fr. 40,000 betrug.

Für genauere Erhebungen über den Einfluß der Neuerungen auf den internen Geldanweisungsverkehr müssen die Ergebnisse des vollen Jahres 1877 abgewartet werden.

Die näheren Angaben über den internen Geldanweisungsverkehr sind in den Tabellen Nr. 19, 31 bis und mit 35 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik enthalten.

Verkehr mit Frankreich.

Mit dem 1. Januar 1876 ist der von Fr. 200 auf Fr. 300 erhöhte M a x i m a l b e t r a g in Kraft getreten, ohne indessen einen fühlbaren Effekt zu machen, indem die ausnahmsweise hohe Taxe (20 Ct. für je Fr. 10), für deren Ermäßigung die Schweiz.

Postverwaltung im Jahr 1875 sich vergeblich bemüht hatte, für den Verkehr zwischen Nachbarländern jede Entwiklung ausschließen muß.

V e r k e h r mit D e u t s c h l a n d u n d L u x em b urg.

Mit den Postverwaltungen des deutschen Reichspostgebietes, Bayerns und Württembergs wurden unterm 4. Juni und mit derjenigenvonLuxemburg unterm 12/20. Juni 1876 Uebereinkommen abgeschlossen in Bezug auf den gegenseitigen Austausch von Geldanweisungen. Unter Festhaltung des bisherigen (Carton-) Systems, sowie der bisherigen wesentlichen Bestimmungen gelangten durch diese Uebereinkommen folgende Neuerungen zur Ausführung ; ,1, Der Maxim albe trag wurde von Fr. 187 Va oder Mark 150 für gewöhnliche Anweisungen auf Fr. 375 oder Mark 300 und für telegraphische Anweisungen auf Fr. 200 oder Mark 160 erhöht.

401

2. Die bisherigen T a x e n von 50 Ct. für Anweisungen bis Fr. 93 3/4 oder Mark 75, und 75 Cts. für solche von höherm Betrage wurden durch folgende ersezt: 50 Ct. für Anweisungen bis auf 80 Mark = 40 Pfg. für solche bis auf Fr. 100.

100 Ct. für Anweisungen von über 80 bis auf 160 Mark -- 80 Pfg. für solche über Fr. 100 bis 200.

150 Ct. für Anweisungen von über 160 bis auf 240 Mark -- 120 Pfg. für solche über Fr. 200 bis 300.

200 Ct. für Anweisungen von über 240 bis auf 300 Mark = 160 Pfg. für solche über Fr. 300 bis 375.

Diese Neuerungen sind mit dem 1. Juli in Kraft getreten und erhoben den D u r c h s c h n i t t s e r t r a g einer Anweisung für die Schweiz gegenüber dem Vorjahr von 27,62 Ct. auf 30,83, also um etwa 11 1/2%.

V e r k e h r mit Niederlän disch Indien.

Am 15. Mai 1876 gelangte auch die Auswechslung von Geldanweisungen mit den sämmtlichen niederländischen Besizungen in Ostindien zur Einführung.

Der M a x i m a l b e t r a g dieser Anweisungen ist auf 150 holländische Gulden und die T a x e der Anweisungen nach niederländisch Indien auf 12 1/2 Ct. für je Fr. 25 nebst einem Zuschlag von 40 Ct. für je Fr. 20 festgesezt. Auf den Anweisungen aus Niederländisch Indien wird der Schweiz die nämliche Gebühr vergütet wie auf denjenigen aus den Niederlanden.

Dieser Verkehr erheischt k e i n e b e s o n d e r e Abrechnung, sondern die Anweisungen fallen in beiden Richtungen in die Abrechnungen über die Anweisungen nach und aus den Niederlanden, wobei auf den Anweisungen nach Niederländisch Indien die Vierseitige Verwaltung lediglich mit der oben erwähnten Zuschlagtaxe belastet wird.

Das Uebereinkommen mit den Niederlanden vom · ,, ' ovem ber o. Dezember 1874 überläßt es jeder Verwaltung, den Einzahlungskurs nach eigenem Ermessen festzusezen, hingegen bestimmte (Ins zugehörige Reglement vom 18/20. Dezember gl. J., daß für die Abrechnungen der Reduktionskurs von 211 64/100 Cts. für einen holländischen Gulden maßgebend sein solle. Diese Bestimmung wurde dahin abgeändert, daß vom 1. April 1876 an der erwähnte Reduktions-

402

kurs nur noch für die Taxbeträge festgehalten, der Abrechnungskurs für die Anweisungssummen aber, wie im Verkehr mit Deutschland, nach dem mittleren Börsenkurse des betreffenden Quartals bemessen wurde, und zwar nach demjenigen von Basel, wenn sich ein Saldo zu Grünsten der Schweiz herausstellt und nach demjenigen von Amsterdam, wenn der Saldo an die niederländische Verwaltung zu bezahlen ist.

Diese Neuerung erlaubte sofort, den hierseitigen Einzahlungskurs von 212 auf 210 Ct. per holländischen Gulden herabzusezen und ergab überdies eine kleine Kursdifferenz zu Gunsten der schweizerischen Postverwaltung, ohne daß der Einzahlungskurs bisher geändert werden mußte.

Ertrag der unan bringlichen und unrük vergütbar en Anweisungen.

Die Beträge derjenigen internen Geldanweisungen, welche dem Adressaten nicht ausbezahlt und auch den Aufgebern nicht zurükgestellt werden können, werden successive zu Gunsten der Postkasse in den monatlichen Rechnungen der Postkreise vereinnahmt, wenn die Auszahlung oder Rükvergütung während der 3 auf den Monat der Einzahlung folgenden Monate nicht bewerkstelligt werden kann. Bei etwaiger späterer Reklamation werden die betreffenden Beträge wieder io Ausgabe gestellt.

Nach den Verträgen mit dem Auslande verfallen die erwähnten Anweisungen nach 8 Jahren definitiv der Postkasse. Die daherigen, in die Rechnung vom Jahr 1876 einbezogenen Einnahmen betragen nun: aus dem Verkehr mit Italien von den Jahren 1861 bis 1867 Fr. 1643. 52 und aus dem Verkehr, mit Frankreich von den Jahren 1865 bis 1867 Fr. 2157. 13.

,

Allgemeines.

Der wirkliche T a x e r t T a g, wobei allerdings, wie hievor erörtert; derjenige des internen Verkehrs nur auf approximativer Berechnung beruht, hat sich gegenüber dem Vorjahr von Fr. 452,927 auf Fr. 530,329 erhöht '' ' ' ' ' '" Außer den oben erwähnten Neuerungen sind im Postanweisungs- · verkehr Aenderungen nicht eingetreten und. erzeigt derselbe, troz der ungünstigen Zeitverhältnisse, fast durchwegs eine n o r m a l e E n t w i k l u n g u n d . Z u n a h m e . Lediglich die Sendungen nach Italien sind zurükgegangen, was dem Umstände zuzuschreiben ist, daß Eisenbahnbauten in der Schweiz in woniger großem Maße als früher stattfanden.

403

Die nähern Angaben über den Geldanweisungsverkehr sind in den Tabellen 19 bis und mit 35 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik enthalten.

Einzugsmandate.

Durch das Uebereinkommen mit den deutschen Postverwaltungen (Reichspost, Bayern und Württemberg) vom 4. Juni 1876 ist der M a x i m a l b e t r a g eines Einzugsmandates aus der Schweiz nach Deutschland von 150 auf 600 Mark und derjenige eines solchen aus Deutschland nach der Schweiz von Fr. Ì87. 50 auf Fr. 750 erhöht worden.

Ebenso erhöhte der Bundesrath mittels Schlußnahme vom 14. Juni 1876 den Maximal b e t r a g der internen Einzugsmandate von 500 auf 1000 Franken.

Diese beiden Neuerungen traten mit dem 1. Juli 1876 in Wirksamkeit.

Die ursprüngliche T a x e (50 Ct.) per Einzugsmandat (jedoch mit Zuschlag der betreffenden Portosäze auf den Einzugsmandaten nach Deutschland, welche das einfache Briefgewicht von 15 Gramm übersteigen), wurde nicht erhöht, weil man von der Annahm ausging, die Verwaltungen finden eine entsprechende Compensation in den Gebühren für die Geldanweisungen, mittels welchen die eingezogenen Beträge an den Auftraggeber zurükgesandt werden.

Da die nähern Angaben über den Zwek, die Behandlung, den Erfolg, Ertrag u. s. w. der seit dem 1. April 1875 im innern Verkehr sowie mit Deutschland eingeführten Einzugsmandate im Geschäftsberichte für das Jahr 1875 enthalten und besondere Thatsachen nicht zu melden sind, so verweisen wir auf die Spezialtabellen Nr. 15, 16 und 17 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik, indem wir lediglich konstatiren, daß sich der Verkehr in den entsprechenden 9 M o n a t e n des Jahres 1876 gegenüber den Monaten April bis Dezember 1875 mehr als verdoppelt hat.

Es verzeigen nämlich die erwähnten beiden Perioden : Stükzahl.

Betrag.

Aufgegebene Einzugsmandate für die Schweiz .

.

.

. 1875 = 24,048 F r . 3,051,055 Aufgegebene Einzugsmandate für die Schweiz .

.

.

.1876 = 49,596 ,, 6,904,176 Aufgegebene Einzugsmandate nach Deutschland .

.

. 1875 = 690 Mk. 50,675

404

Stükzahl.

Aufgegebene Einzugsmandate nach Deutschland .

.

. 1876 = 894 Mk.

Empfangene Einzugsmandate aus Deutschland .

.

. 1875 = 3,206 Fr.

Empfangene Einzugsmandate aus Deutschland .

.

. 1876 = 5,516 ,,

Betrag.

63,759 311,241 629,610

Der Verkehr des vollen J a h r e s 1876

erzeigt : Stükzahl.

Betrag.

Aufgegebene Einzugsmandate für die Schweiz 62,212 Fr. 8,481,774 ,, ,, nach Deutschland 1,147 Mk. 74,760 Empfangene ,, aus ,, 6,917 Fr. 771,417 Die E r f o l g l o s i g k e i t des Einzugsversuches hat sich gegenüber dem Vorjahr im internen Verkehr von 29,08 auf 31,74 °/o gesteigert, in Bezug auf die Einzugsmandate aus Deutschland hingegen von 33,21 auf 25,07 % vermindert.

Der E r t r a g der Einzugsmandate kann, abgesehen von der Vermehrung der Geldanweisungen auf rund Fr. 32,000 veranschlagt werden, obwohl die oben erwähnte Tabelle Nr. 17 den Erlös von Fr. 35,700 für 71,400 verkaufte Couverte für Einzugsmandate nachweist. Die Differenz zwischen diesen beiden Summen, sowie zwischen dem wirklichen Ertrag und dem Verkaufserlös im Jahr 1875 ist in den Vorräthen zu suchen, welche die Postbüreaux und Privaten au Einzugsmandatcouverten besizen.

Als weitern Beweis der E n t w i k l u n g s f ä h i g k e i t dieses Verkehrszweiges lassen wir die statistischen Ergebnisse von Deutschland und Belgien folgen, bemerkend, daiS die nachstehenden Angaben umfassen: bei der R e i c h s p o s t und W ü r t t e m b e r g , die bei den eigenen Postanstalten aufgegebenen, nach dem In- und Auslande bestimmten, sowie die .vom,, .Auslande eingelangten und bei B a y e r n die bei den eigenen Postatistalten und für Bayern bestimmten, sowie die vom Reichspostgebiete und Württemberg eingelangten Einzugsmandate. Die Angaben bei B e l g i e n umfassen lediglich den, Einzug von Quittungen oder quittirten Rechnungen (encaissement de,quittances), mir die lezten Ziffern (33,287: Franken 8,372,7l 0) (geben die vom 1. Oktober (mit welchem dieser Verkehrszweig "zur Einführung gelangte) bis 31. Dezember eingezogenen W echsel (effets de commerce) an.

405 Stükzahl. Einzuziehende Beträge.

Mark.

Deutsche Reichspost 1872 1873 1874 1875

1873 1874 1875 1876 1872 1873 1874 1875 1876

Bayern .

Württemberg

1872 1873 1874 1875 1876-

Belgien .

g.

143,302 457,116 965,161 1,627,149

9,433,941 40,467,222 100,533,008 184,025,190

22,878 82,430 97,356 163,900

165,273 9,876,508 7,663,884 20,582,544

1,460 3,886 16,884 55,098 72,751

83,000 312,057 2,181,939 7,488,310 9,495,843 Fr.

343,146 ] 383,345 1 keine Erhebungen vorhanden.

439,967 J| 500,255 8,432,299 562,886 10,426,553 33,287 8,372,710

Kurswesen.

1. A l l g e m e i n e s , Die Einnahmen aus dem Passagierverkehr während des Jahres 1876 beziffern sich auf Fr. 3,489,495. 89 und blieben somit, gegenüber dem Budget von Fr. 4,000,000 um Fr. 510,504. 11 und gegenüber dem Ertrage des Vorjahres um Fr. 288,263. 59 zurük.

Dieser Rükschlag findet seine Begründung hauptsächlich darin, daß im Laufe des Jahres 1875 und 1876 eine Menge der rentabelsten Postroutcn mit einer Ausdehnung von ca. 900 Kilometern an den Eisenbahnbetrieb übergegangen sind, deren Ausfall auf Fr. 350,000 angeschlagen werden muß, während die Einnahmen der im Laufe des Berichtjahres neu erstellten Lokalkurse höchstens auf Fr. 60,000 geschäzt werden darf. Zieht mau sodann noch weiter in Betracht, daß neben einer allgemeinen und anhaltenden Geschäftsstokung die höchst ungünstigen Witterungsverhältnisse, beim Beginn der Sommersaison die Fremdenzirkulation beeinträchtigten und durch die Weltausstellung in Philadelphia eine Menge Touristen vom Besuche der Schweiz abgehalten wurden, so kann das vorliegende Ergebniß nicht auffallen.

406

Ein für das finanzielle Resultat des Kurswesens höchst nachtheiliger Umstand ist sodann aber auch darin zu suchen, daß bei den seit der Centralisation des Postwesens so zu sagen immer sich gleich gebliebenen oder aber nur unbedeutend erhöhten Passagiertaxen die Ansprüche der Postpferdhaltereien unter dem Druke der wesentlich veränderten Verhältnisse sich bis aufs Doppelte und mehr gesteigert, und bis zur Stunde eine nie da gewesene Höhe erreicht haben.

Das zur möglichsten Ausgleichung dieses Mißverhältnisses zwischen Einnahmen und Ausgaben am wenigsten empfindliche Abhilfsmittel dürfte darin gesucht und gefunden werden, daß die Fortexistenz aller derjenigen Postkurse, deren Passagier- und Fahrpostertrag gegenüber den Transportkosten um 50 % zurükbleibt, von einer entsprechenden Subvention der dabei interessirten Landesgegend abhängig gemacht würde. Eine ähnliche Maxime besteht in Deutschland und bekanntlich in unserer eigenen TelegraphenVerwaltung.

Mit erheblichen Schwierigkeiten ist die Aufstellung der Postfahrtenpläne und die damit zusammenhängende Organisation des Postkursbetriebes verbunden, weil damit erst nach erfolgter Bereinigung der Eisenbahnfahrplanprojekte, somit zumeist erst im lezten Momente deren Inkrafttretung begonnen werden kann. So lange daher die schon wiederholt angestrebte Aufstellung eines möglichst konstanten, allgemeinen Schweiz. Fahrtenplanes nicht zur That und Wahrheit wird, erscheint es im Interesse einer sicheren und geordneten Abwiklung des Fahrplan- und Organisationsgeschäftes im Postkursbetrieb dringendst nothwendig, daß die im Art. 33 des Eisenbahngesezes anberaumte Frist von 14 Tagen für die Vorlage und Prüfung der Fahrplanprojekte auf allerwenigstens 4 Wochen verlängert werde.

Erhebliche Störungen im Kurs- und Speditionsdienste kamen im Berichtjahre in zahlreicher Menge vor, weil der Gotthard- und Simplonpaß in Folge außerordentlichem Schneefall im Frühjahr, der Fluela- und Albulapaß. · wegen anhaltenden Regengüssen zum Theil für längere Zeit unfahrbar und in der Ostschweiz verschiedenen Orts der Post- und Bahnbetrieb in Folge andauernder Ueberschwemmung unterbrochen wurde.

Mit dem 1. September trat das neue Taxengesez in Kraft Weil indesscn die sofortige Anwendung einer erhöhten Passagiertaxe wegen'den mit in- und ausländischen Transportunternehmungen und Bâhngësellschaften vertragsmäßig vereinbarten direkten Passagierbilleten mit erheblichen Inkonvenienzen verbunden gewesen

407

wäre, so wurde die Revision der Passagiertarife auf das nächste Berichtjahr verschoben; dagegen hat die mit 1. September zur Ausführung gekommene Reduktion des Freigewichtes eine Vermehrung der Uebergewichtstaxen zur Folge gehabt.

Die hauptsächlichsten Veränderungen im Kurswesen sind auch in diesem. Jahre, wie schon im vorhergehenden, durch eine beträchtliehe Anzahl von Eisenbahneröffnungen hervorgerufen worden, nämlich : 7

g

"

Eisen b a h n e r off n ungen pro 1876.

1. Bischoffzell-Sulgen 2. Lyß-Morat 3 . Bischoffzell-Gossau .

.

.

4. Winterthur-Koblenz resp. Waldshut 5. Effretikon-Hinweil 6 . Morat-Palézieux .

.

.

.

7 . Fribourg-Payerne .

.

.

8. Wohlen-Bremgarten .

.

.

9. Wald-Rüti .

.

.

.

.

10. Delémont-Glovelier 11. Wald-Bauma 12. Olten-Solothurn-Lyß 13. Ta vannes-Court 1 4 . Münster-Delémont .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1. Februar.

12. Juni.

.

5 . Juli.

. 1. August.

17.

,, . 25. ,, . 25. ,, . 1 . September.

.29.

,, 15. Oktober.

15.

., 4. Dezember.

15.

,, . 15.

,,

Zufolge dieser Bahneröffnungen mußten wieder 64 Postkurse aufgehoben, dagegen aber 32 neue Kurse, mit Inbegriff von Omnibus- und Fourgondiensten, zwischen Post- und Bahnhöfen erstellt werden.

Die Eröffnung neuer Bahnlien bringt der Postkatsse keineswegs, wie man etwa vermuthen könnte, einen direkten finanziellen Gewinn, indem die wegfallenden Passagiertaxeinnahmen, die Ausgaben für neue kleinere Kurse und diejenigen für den veränderten Dienst der Bureaux, Ablagen, Boten und Briefträger die wegfallenden Kurskosten meistens bedeutend übersteigen.

^ 2. A l p e n k u r s e .

Die oben erwähnten Verkehrsstörungen, sowie die allgemeine Geschäfts- und Verkehrsstokung übten eine ungünstige Rükwirkung auf die Passagierfrequenz aus, so daß die diessfallsigen Einnahmen erheblich hinter den gehegten Erwartungenzurükgebliebenu sind.

408

U eber die Frequenz Verhältnisse der wichtigsten Alpenpostkurse gibt die beiliegende tabellarische Uebersicht (Nr. 5) näheren Aufschluß.

3." Veltlin e r k u r s e .

In den lezten Jähren haben sich die finanziellen Ergebnisse des Postkursbetriebes im Veltlin successive zu Gunsten der Schweiz.

Pastverwaltung gebessert.

Nachdem der Jahresbericht von 1875 gegenüber dem Jahre 1874 bereits eine, Vermehrung des Reingewinnes nachgewiesen hat, gestaltet sich der Rechnungsabschluß des Jahres 1876 im Vergleiche zinn Jahre 1875 wie folgt: " 1875.

Gesammteinnahmen Gesamtausgaben .

;,

.

.

Mehreinnahmen:

1876.

Fr. 134,750. 60 129,453.72

Fr. 139,706. 85 ,, 133,702.91

Fr.

Fr.

5,296. 88, :

6,003.94

.! Angesichtsdieses Ergebnisses wäre die Fortsezung des fraglichen Transportdienstes im Veltlin aus den in früheren Jahresberichten bereis hervorgehobenen Gründet wohl außer Frage geblieben, wenn "nicht, wie wir bereits ini leztjährigen Geschäftsbericht voraussagten, die Postpferdhalter im Veltlin eine bedeutende Erhöhung ihrer fixen Kurszahlungen, für Welche die Verträge mit dem Jahr 1876 abliefen, verlangt hätten.

':. Unter diesen Umständen fand der Bundesrath die Fortsezung dieses - ausländischen Kursbetriebesnur dann zuläßig , wenn die italienische Postverwaltungihre bisherige j' Subvention (Fr. 10,000 per Jahr) entsprechend erhöhe. Troz des-von der Schweiz. Postverwaltung diesfalls bewiesenen Entgegenkommens konnte eine Verständigung mit der italienischen Postverwaltung nicht erzielt werden und wurde schweizerischerseits der Vertrag vom 21. Mai 1872 (Rev. P. A.-B1. Band n, Seite 609) betreffend die Veltlinerkurse auf Ende 1876 gekündet und der Betrieb derselben auf diesen Zeitpunkt eingestellt. Die Liquidation ging ohne Störung und unter günstigen Bedingungen vor sich.

4. B e s t a n d [der P o s t f ü h r u n g e n .

Auf Ende des Jahres 1876 betrug die Gesammtzahl der Postkurse, mit Inbegriff der subventionirten Privatkurse, 617. Auf Ende 1875 bestanden deren 626; es ergibt sich somit pro 1876 eine Verminderung von 9 Kursen.

Zur Seite 408.

Beilage Nr. 5.

;

Vergleichende Uebersicht

der Anzahl Reisenden und der Erträgnisse der hauptsächlichsten Alpen- und Touristenkurse in den Jahren 1875 und 1876 gegenüber 1861.

1861.

Alpenpässe.

Postroutén.

Ertrag.

Kurse. Reisende.

1

1876.

1875.

Simplen . . . .

Gotthard . . . .

Bernhardin . . .

Splügen . . . .

Schyn und Julior .

Schyn-Landwasser .

Albula . . . .

Flüela . .

Maloja . . . .

Bernina . . . .

Oberalp . . . .

Furka , Brünig . . . .

SieiTe-Arona Fllielen-Btasca und Bellenz-Lugano .

Chur-Bellenz . . . . ., · Chiir-Uolico · Chur-Tiefei)kasteii-Sauiadeji Thusis-Alveneu-Davos mici Chnr-.Eenz*Davo8 Chur-Samadeu-St. Moritz ' Landquart-Davos-iScliitls J Chiavenn^-b'umaduu, Schu|s-Naudcrs . i Samaden- Tirano . ". . · Chur-Dissentis-Auderniatt Bri^uc-Gletsch-Andermatt BvÌnz-AIeYì'int)teii-Alpoachti ·:

·· "

-;-

;

·· ·

Total

Kurse. Reisende.

Fr.

Ct.

184,142 267,581 " &4580J3 136,498 68,25|7

45 30 85 95 75

Î1

5,461 6,732 1,909 6,018

11,664 26,141 6,"249 20,078

25 65 65 05

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Fr.

20

3 4 3 3 2 3 3 3 5 3 2 2 6

28,874 72,030 11,293 25,836 12,743 5,997 11,605 19,120 16,561 6,218 11,114 2,959 21,973

10

42

246,323

214,942 578,263 81,088 237,981 118,229 24,807 95,316 113,388 89,335 24,239 59,179 27,253 128,537 1,792,562

Kurse. Reisende.

Ct.

65 05 10 55 85 85 65 30 05 10 30*) 80 58

83

Ertrag.

Fr.

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6

28,190 69J547 11,113 25,376 13,081 5,829 9,874 19,097 19,191 5,265 11,884 2.675 19^957

200,877 536,111 74,827 228,685 126,206 23,893 90,365 107,973 94,165 22,892 58,866 27,106 111,733

4l j

241,079

1,703,704

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2 2 3 4 5 2 2 2

Ct.

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*) Mit blos einem durchgehenden Sommerku^s zwischen Dissentir und :Anderi»att, **) Mit zwei dtti-chgehenden Sommerkursen zwischen Dissefitis und AudeSmatti

Ertrag.

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409

Die Zahl der neu erstellten und abgeänderten Kurse betrug zwar 90: dagegen sind einerseits in Folge der im Laufe, des Jahres 1876 stattgefundenen Eisenbahneröffnungen und anderseits wegen ungünstigen Ertragsergebnissen eine noch größere Anzahl Kurse aufgehoben und abgeändert worden.

Nebst diesen 617 Kursen bestanden noch, theilweise nur im Sommer, theilweise aber auch während des ganzen Jahres, 62 Omnibusdienste, welche zum Theil ebenfalls zum Posttrausport benuzt wurden. Im Weiteren sind zehn Konzessionen an Dampfbootgesellschaften auf schweizerischen Seen ertheilt worden.

Obige 617 Kurse zerfallen in : 405 Jahreskurse auf Rechnung der Postverwaltung, 52 Sommerkurse ., ,.

,, 22 Winterkurse ,, ,, ,, ,, 48 Omnibus- und Fourgondienste zwischen Post- und Bahnhöfen, 90 subventionirte Privatkurse, welche zum Posttransport benuzt werden, deren Passagierertrag aber von den Unternehmern bezogen wird.

O Bei 104 Kursen, welche auf Rechnung der Postverwaltung ausgeführt werden, sind die betreffenden Unternehmer gegen entsprechende Reduktion der fixen Kurszahlung mit 50% am Passagierertrag betheiligt.

Diese sämmtlichen Kurse, mit Ausnahme der blos konzessionirten und der bloßen Fourgondienste zwischen Post- und Bahnhöfen, haben zusammen eine Ausdehnung von 6229 Kilometern und es wird diese Kursstreke täglich mindestens zwei-, größten! heils aber noch mehrmal befahren, was sich daraus ergibt, daß die, täglich zurükgelegten Kilometer auf sämmtlichen Postkursen im Sommer 23,075 und im Winter 19,973 oder zusammen per Jahr 7,668,589 betragen.

Vertragsabschlüsse für neue Kurse, Erneuerungen und Abänderungen bereits bestehender Verträge haben pro 1876 23(5 stattgefunden.

5. Fahrende P o s tjb ü re a[u x.

Auf den 1. Juni des Berichtsjahres trat eine voränderte Organisation des Bahnpostdieustes auf den Linien zwischen BernBasel und Zürich resp. Rorschach ein, verbunden mit einer gleichzeitigen Reduktion der Bahnpostkurse auf einzelnen Bahngebieten und wesentlicher Erleichterung der internationalen Schnellzüge in Beziehung auf den Bahnposttransport.

410

Mit der Eröffnung der Broyethalbahn auf 15. August trat ein neuer Bahnpostdienst zwischen Palézieux und Lyß in's Leben.

Ferner wurden mit der Eröffnung der Gäubahn auf 4. Dezember die Bahnpostkurse Lausanne-Herzogenbuchsee auf die Linie LausanneOlten verlegt, mit Ausnahme eines Kurses ; ebenso auch die Bahnposten Basel-Glovelier auf die Route Basel-Moutier auf 15. Dezember.

Die; Zahl der auf Ende 1876 ira Bahnpostdienst täglich befahrenen Kilometer ist von 13,210 Kilometer im Vorjahr auf 12,970 zurükgegangen, während der Schiffspostdienst mit täglich 574 Kilometern sich gleich geblieben ist.

Mit der im Laufe des Jahres 1876 zur Ablieferung gekommenen, vom Vorjahre noch rükständigen 5 neuen Bahnpostwagen erreicht die Gesammtzahl der Bahnpostwagen 82 Stük. Die Zahl der von denselben im Berichtsjahre durchlaufenen Kilometer beläuft sich auf 4,837,990 gegenüber von 4,186,323 im Vorjahr, was im Durchschnitt auf den einzelnen Wagen 59,000 Kilometer ausmacht (gegenüber 58,143 im Jahr 1875), somit erheblich unter dem vertragsmäßigen Maximum von, 72,000 Kilometer per Jahr steht.

.: Da die versuchsweise Vertheilung der Reparaturarbeiten an den Bahnpostwagen an die Werkstätten verschiedener Bahnverwaltungen sich nicht als zwekmäßig und vorteilhaft erwiesen hat, so wurde auf 1. Juli 1876 zum Zweke einer einheitlichen Reparatur neuerdings wieder mit der Schweizerischen Centralbahn ein Vertrag für Reparatur à forfait abgeschlossen, wodurch indessen die Vornahme von Reparaturen untergeordneten Belanges zum Zweke der Vermeidung eines unnöthigen Wagentransportes nach und von der Hauptwerkstätte Olten ,an Ort und Stelle des Wagens nicht ausgeschlossen ist.

Angestellte Versuche mittelst eines von Herrn Riggenbach, Direktor der mechanischen Werkstätte in Aarau, angewandten neuen Systems des Aufhängens der Bahnpostwagen, womit die Seitenschwankungen des Wagens vermindert werden und überhaupt eine ruhigere Gangart erzielt wird,sind von gutem Erfolg gewesen, so daß auf eine successive Ausdehnung dieser-Vorrichtung auf die übrigen Wagen Bedacht genommen werden wird.

Ferner wurde zur Erleichterung des Manövrirens der Bahnpostwagen in,; denBahnhöfen,Versuche mit der Anbringung von Federbremsen, gemacht, welche Neuerung nach und nach auf sämmtliche Bahnpostwagen .Anwendung finden wird.

Erhebliche Unfälle im Bahnpostdienst kamen im Berichtsjahr 4 vor, welche mit Ausnahme des Zusammenstoßes in Bern am

411

19. November ohne erhebliche Verlezungen des Bahnpostpersonals, wohl aber mit bedeutender Beschädigung der Bahnpostwagen abliefen.

Ueber die Zahl der im fahrenden Postdienste verwendeten Beamten und deren Entschädigung ist in Rubrik ,,Personelles" Näheres enthalten. Die Zahl der im Berichtsjahre durch die fahrenden Postbureaux umspedirten Fahrpoststüke belief sich auf 3,278,431 Stük gegenüber von 2,959,419 im Vorjahre.

Das Nähere über den Stand der Bahn- und Schiffspostkurse und deren Kartenschlüsse ist in Tabelle 41 der allgemeinen Postund Telegraphenstatistik enthalten.

Spezialausgaben für die Bahn- und Schiffsbüreaux.

Im Budget wurde hiefür vorgesehen eine Summe von Fr. 109,000. -- Verausgabt wurde : a. Für 5 neue Bahnpostwagen mit neuem Aufhängsystem .

.

. F r . 33,200. -- b. für außerordentliche Reparaturen und Umänderung von Bahnpostwagen etc. . ,, 8,664. 80 c. für Unterhalt und Reparatur der Bahnpostwagen .

. ,, 34,560. 92 d. vertragsmäßiges Schmieren und Reinigen der Bahnpostwagen (4,837,990 Kilom.

à 1/2 Ct.)

,, 24,189. 95 e. für Unterhalt der Schiffsbüreaux auf dem Zürichsee gemäß Uebereinkunft 2,500. -- 103,115.67 Verbleibt als Minderausgabe gegenüber dem Budget Fr.

5,884. 33 6. K a r t i r u n g s - und I n s t r a d i r u n g s v e r h ä l tnisse.

Auch in diesem Jahr hat sich die Zahl der täglich im Innern der Schweiz zur Abfertigung gelangenden Brief- und Fahrpostkartenschlüsse gegenüber dem Vorjahr wesentlich vermehrt. In Folge der successiven Eröffnung von neuen Eisenbahnen tritt in der Regel auch in den Speditionen zwischen den einzelnen Bureaux unter

412

sich eine Vermehrung ein, was neben den Dienstverbesserungen in Folge Kreirung neuer rechnungspflichtiger Poststellen die Ursache dieser steten Zunahme in der Zahl der Kartenschlüsse bildet.

In Bezug auf die Zusammenstellung dieser internen Kartenschlüsse, sowie derjenigen im Verkehr mit dem Auslande geben die Tabellen 6 und 41 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik nähern Aufschluß.

Als erwähnenswert!) sind nachstehende im Betriebsjahre eingetretene Veränderungen hervorzuheben : Mit Beginn des Monats Juni 1876 wurde die direkte Postverbindung zwischen B e r n und P a r i s , anläßlich der Einführung der Sommerfahrtordnung dadurch etwas beeinträchtigt, daß die JuraBern-Luzern-Bahn den Pariserzug ab Bern wieder um '/4 Stunde früher abfertigen ließ. Pis steht jedoch in bestimmter Aussicht, daß diese Verbindung nach Vollendung des jurassischen Bahnnezes, resp. nach Eröffnung der durchgehenden Bahnstreke zwischen Sonceboz und Pruntrut, wesentlich beschleunigt werden kann.

Die Postverbindung aus der C e n t r a l - und O s t s c h w e i z nach dem s üd l i oh eil F r a n k r e i c h und umgekehrt konnte dadurch beschleunigt werden, daß für die Korrespondenzleitung neben der bis anhin ausschließlich in Anspruch genommenen Route via Genf auch diejenige via Pontarlier-Dijon in Benuzung gezogen wurde.

Die im Jahr 1873 während der Dauer der Wiener Weltausstellung bestandene SchnellzugsVerbindungMarseille-Lyon-GenfRomanshor n - M ü n c h e n - W i e n wurde auch, wenigstens in einer Richtung, während; der Dauer der Sommerfahrtordnung des Berichtjahres wieder hergestellt. In der Richtung n a c h Marseille ging der Anschluß von Wien verloren und die Verbindung war nur von München aus via Romanshorn nach Genf-Lyon-Marseille eine ununterbrochene.

In Folge Einlegung von Nachteilzügen von Basel nach Straßburg und vice versa konnte für die: internationale Postverbindung mit D e u t s c h l a n d via Frankfurt und Cöln, sowie für den direkten Korrespondenz verkehr mit B e l g i e n , den N i e d e r l a n d e n , G r o ß b r i t a n n i e n und den V e r e i n i g t e n Staaten von Amerika.eine Beschleunigung erzielt werden.

Die im. Laufe, des Jahres 1875 eingeleiteten Unterhandlungen behufs Einführung direkter F a h r p o s t k a r t e n s c h l ü s s e zwischen B a s e l und L o n d o n , via Cöln, haben im Berichtsjahre einen befriedigenden Abschluß gefunden und es findet nunmehr zwischen

413 diesen beiden Auswechslungsstellen ein regelmäßiger täglicher Geldund Frachtkartenwechsel statt.

Mit der Eröffnung der Bahnstreke Comò-Chiasso auf 28. September 1876 wurde der Bahnpostdienst Mailand-Como bis Chiasso ausgedehnt und ist zur Erstellung einer wesentlich beschleunigteren, ununterbrochenen Verbindung des Jahreskurses über den Gotthard ab Locamo nach Arona, Mailand, Genua, Turin und weiter mit der Direktion der Dampfschiffe des Langensees die Unterhaltung eines Nachtschiffkurses auf dem Langensee auch während des Winters vereinbart worden.

7. E x t r a p o s t w e s e n .

Die Totaleinnahmen dieses Dienstzweiges betrugen im Jahr 1874 1875 187« Fr. 95,130. 52 Fr. 83,665. 48 Fr. 89,112. 80 Das Ergebniß dieses Dienstzweiges weist somit während des Berichtsjahres gegenüber dem Vorjahr 1875 eine etwelche Erhöhung auf, steht aber nichtsdestoweniger nicht so hoch wie dasjenige vom Jahr 1874, was einestheils der durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse abgekürzten Fremdensaison, anderseits der immer mehr im Zunehmen begriffenen Lohnkutscherei zugeschrieben werden muß.

Der Verwaltung erwächst durch dieses Institut eine direkte Einnahme aus den Provisionen, Expeditionsgebühren und Wagengeldern.

Die Postpferdhalter, welche in Folge der unbeschränkten Passagieraufnahme auf ihren Stationen zur Haltung einer unverhaltnißmäßig großen Anzahl von Pferden verpflichtet sind, erhalten durch den Extraposttransport Gelegenheit, ihre verfügbaren Pferde nuzbringend zu verwenden.

Die Reisenden, welche sich nicht an die regelmäßigen Kurszeiten halten wollen, den Kostenpunkt als Nebensache betrachten und mehr auf Bequemlichkeit und Eleganz sehen, finden in den Extraposten die gewünschte, unter staatlicher Aufsicht stehende Transportgelegenheit.

Die Bruttoeinnahmen vertheilen sich auf die einzelnen Postkreise wie folgt: Lausanne .

.

.

. F r . 7,482. 35 Luzern .

.

.

.

.

4,950. 59 Chur ,, 72,451. 06 Beilenz ,, 4,228. 80 Bundesblatt. 29. Jahrg. Bd. II.

28

414 Die an die Postpferdhalter ausbezahlten Nettoeinnahmen betrugen Fr..69,61(X 75., Der restirende- durch die Postverwaltung verrechnete Betrag von Fr. 19,502. 05 vertheilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Unterrubriken: 1) Provisionen .

.

. Fr. 2,828. 30 2) Expeditionsgebühren .

. ,, 1,651. --· 3) Wagengelder . ,, 14,985. 30 4) Differenzen .

.

. n 37. 45 Der im Jahr 1875 durch die Postverwaltung für diesen Dienstzweig vereinnahmte Betrag belief sich auf Fr. 17,962. 64.

X. Finanzielle Ergebnisse.

1. A l l g e m e i n e s .

Die Beilage (Nr. 6) bietet eine Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1876 in den verschiedenen Hauptrubriken der Rechnung und vergleicht dieselben mit den entsprechenden Ergebnissen des Vorjahres, sowie mit den Ansäzen des Budgets.

2. R e i n e r t r a g .

In der Bundeskasse ist pro 1876 ein Reinertrag von 100,417 Franken 28 Rappen gefallen.

3. H a u p t e r g e b n i s s e des I n v e n t a r s .

Das Inventar über sämmtliches Postmaterial betrug auf 31. Dezember 1876 Fr. 2,865,138. 54 und erzeigte nach Abzug des Bestandes auf 31. Dezember 1875 . ,, 2,807,953. 57 eine V e r m e h r u n g gegenüber dem leztjährigen Bestand von .

.

.

.Fr.

57,184. 97

In seinen einzelnen Rubriken erzeigt das Inventar folgenden Bestand :

Beilage Nr. 6.

Zur Seite 414.

11. U e b e r s i G h t

;

der finanziellem Ergebnisse des Jahres 1876 und Vergleichung derselben mit denjenigen des Vorjahres, sowie mit dem Voranschlag pro 1876.

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1

EL. E i n n a li m en.

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Rechnungsrubriken.

Voranschlag

: 1875.

1876.

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1876-.-

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A. vTs g- a l> e n .

E i n n a h m e n . . ·_._·---. h.4,845,823 55 Ì1^591,9ja 8,8. 15,676,000 -- Ausgaben . . . .

14,745,406 27 14,452,738 38 14,930,100 -- Reinertrag

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180,065

1. Gehalte und Vergütungen . . . . .

2. Kommissäre und Reisekosten 3. Büreaukosten . . .

Total

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Mehr.

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4. Dienstkleidung . .

5. Lokalmiethzinse -f 6. Postmaterial . , | 7. Transportkosten .

8. Wertbformulare (Frankomarken etc.)

9. Verschiedenes .. .

dem Budget pro 1870.

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dem Vorjahre.

Mehr.

1

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Das Resultat von 1876 beträgt gegenüber

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1. Reisende . . . · 2 . a . Briefe . . . .

b. Geldanweisungen .

3. Pakete und Gelder .

4. Zeitschriften . . .

5. Transitgebtthren . .

6. Gebühren v. Empfangscheinen 7. Fach - und Lagergebühren . . . .

8. Konzessionsgebühren .

9. Verschiedenes (Strafgelder und Bussen, Untermiethen , Kursdifferenzen , Verkauf von altem Postmaterial etc.) . . . .

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*) Nachtragskredite vom 29. Januar 1877.

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1.

2.

3.

4.

5.

Wagen und Schlitten .

Fuhrwesenmaterial Bahnpostwagen .

Büreaugeräthschaften .

Bekleidungsmaterial

1875.

Fr. Rp.

. 1,733,310. 82 238,130. 82 316,836. -- .

484,682. 13 34,993. 80 2,807,953. 57

1876.

Fr.

1,715,869.

228,814.

315,032.

560,415.

45,005.

2,865,138.

Rp.

78 85 40 91 60 54

Verminderung.

Fr. Rp.

17,441. 04 9,315. 97 1,803. 60

Vermehrung.

Fr.

Rp.

75,733. 78 10,011. 80 85,745. 58 28,560. 61 28,560. 61 Nach Abzug der Verminderung Vermehrung wie oben .

57,184. 97 Die Vermehrung rührt hienach einzig von den neuen Anschaffungen an Büreaugeräthschaften und Bekleidungsmaterial her. Dagegen ist die Verminderung bei der Rubrik l weniger dem wirklichen Abgang an Wagen und Schlitten, als vielmehr dem Umstand zuzuschreiben, daß auf diesem Inventar, gleichwie auf demjenigen Nr. 2, Fuhrwesenmaterial, für Abnüzuug 15"/o jährlich abgeschrieben werden, während hingegen diese Abschreibung auf dem Inventar Nr. 3, Bahnpostwagen, nur ÌO °/'o und auf demjenigen Nr. 4, Büreaugeräthschaften, nur 5 °/o beträgt.

Vom Bekleidungsmaterial findet gar keine Abschreibung statt. Es folgen hienach die nähern Angaben über die im Laufe des Jahres in jedem Inventar vorgekommenen Veränderungen im Zuwachs und Abgang.

B e s t a n d d e s P o s t m a t e r i a l s a u f 3 1 . D e z e m b e r 1876.

B e s t a n d des I n v e n t a r s auf 31. D e z e m b e r 1875 .

.

.

. F r . 2,807,953. 57 Z u w a c h s.

1. An Wagen und Schlitten : a. Neue Anschaffungen .

.

. F r . 323,974. 50 b. üebertragungen . ,, 14,230. -- 2. Fuhrweseumaterial : a. Neue Anschaffungen ,, 143,611. 21 b. Üebertragungen ,, 64,715. 59 üebertrag ~Tr. 546,531. 30 Fr. 2,81)77953757

^ £

.

.

4. Buveaugfiràïhschaften : a. JSÎeue Anschaffungen « - û ^ ~ b. tlebertragungen . .

. 'i c. RevjsioiJsbemSïkungëh .

5. Beldadträgsmaterial i a. $eue Anscbaffimgen " r t * * b. Revisionsbemerkungen .

- 1.

1

Uebertrago Fr. 546,531. 30 Fr.. 2,807,953.

57 7 7 -- .

33,200.

T) 110,827. 10 T) 68,875. 80 . .

f> 1,175. 15 · ;i ·n 186,655. 29 101. 10 ,, 947,365. 74 ·ii .

Fr. 3,755,319. 31

' y ^ ^ ~"

-i

^ ^ Abgang: An Wagen und gelitten; a.

Verbraußb .

1.

x B ' b. Uebertragung .

.

.

2. An Fuhrwesenmateria.! ^.a. Verbrauch ,, ·="' b. Uebertragupg .

.

.

,,.

3. Bahnpostwagen .

.

.

4. Bureaugeräthschafteir: a-. Verbrauch .

b- Uebertragung .

.

.

c. Revisionsbemerkungen .

.

.

.

.

5. Bekleidungsmaterial : Verbrauch .

.

Abschreibung wegen Abnuzung d e s Postmaterials

.

Inventarbestand

au f 31. D ez em b e r 1876

.

. Fr. 40,885.

11,960. -- ·n -- ·i 132,998. 89 44,264. 80 ··> --.

11 -- 6,646. 20 ·n 68,875. 80 ·n 126. 70 n 176,744.

59 ·n

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

482,501. 98

Fr. 3,272,817. 33 407,678. 79 . ,, Fr. 2,865,138. 54

416

3. Bahnpostwagen-. Neae Anschaffungen

417 4. E i n n a h m e n .

1. E r t r a g der R e i s e n d e n .

Budget pro 1876 Einnahmen im Jahr 1876 ,, ,, 1875 .

.

.

Mindereinnahmen pro 1876 gegenüber 1875 ,, gegenüber dem Budget

.

.

.

.

Fr. 4,000,000. -- ,, 3,489,495. 89 ,, 3,777,759. 48 ,, 288,263. 59 ,, 510,504. 21

Die Zahl der beförderten Postreisenden betrug: im Jahr 1876 .

.

, .

1,329,305 ,, ,, 1875 .

.

.

.

1,441,298 Verminderung pro 1876

.

.

111,993

Die Einnahmen an Gepäk- und Uebergewichtstaxen speziell · betrugen : im Jahr 1876 '.

.

. F r . 90,721. 81 ,, ,, 1875 .

.

. ,, 81,270. 10 Vermehrung im Jahr 1876 . Fr. 9,4.51. 71 Die Einnahmen der mit Beiwagen beförderten Reisenden speziell betrugen : im Jahr 1876 .

.

. F r . 620,915. 28 ,, ,, 1875 .

.

. ,, 687,442. 27 Verminderung im Jahr 1876

Fr.

66,526. 99

Die Anzahl der mit Beiwagen beförderten Reisenden beläuft sich : im Jahr 1876 auf .

.

.

. 160,964 ,, ,, 1875 ,, .

^«2,224 Verminderung im Jahr 1876

.

.

21,260

Im Laufe des Berichtjahres wurden nicht weniger als 317,5 Kilometer Eisenbahnen eröffnet.

Zufolge dessen mußten 64 meistens der einträglichsten Postkurse aufgehoben werden. Rechnen wir dazu, daß schon im Vorjahre aus dem nämlichen Grunde 50 der rentabelsten Postkurse ganz oder theilweise in Wegfall kamen, so wird die dießjährige Verminderung der Einnahmen von Fr. 288,263 durchaus nicht mehr überraschen, namentlich wenn noch in Betracht gezogen wird, welchen ungünstigen Einfluß die schon lange andauernde allgemeine Geschäftsstokung und die im Allgemeinen wenig günstige Witterung während der Fremdensaison auf den Personenverkehr ausübte.

418 Weil nun an Play, der an die Eisenbahnen übergegangenen einträglichen Postkurse meistens kleinere, kostspielige Vertikalkurse und Fourgondienste in Verbindung mit den Bahnstationen erstellt werden mußten, die wegen des Transportes der Postsendungen nicht vermieden werden konnten, die aber zur Vermehrung des Reisendenertrages wenig oder gar nichts mehr beitragen, so kann der Rükschlag der Passagiereinnahmen gegenüber früheren Jahren nur allmälig wieder durch die successiv eintretende Erhöhung der Passagiertaxen, sowie durch die Beschränkung des Freigewichts ausgeglichen werden, Trozdem nämlich die Einnahmen von Reisenden in dem Zeiträume vom 1. September bis Ende Dezember 1876 gegenüber dem gleichen Zeitumfang des Vorjahres um Fr. 146,243 abgenommen haben, ist der Ertrag der Uebergewichtstaxen in der nämlichen Zeit um Fr. 9486 gestiegen.

Die Beschränkung des Freigewichts ist nämlich, wie schon früher bemerkt, schon mit 1. September 1876 verfügt worden, währenddem die Erhöhung der Passagiertaxen für das Jahr 1877 vorbehalten wurde.

Die Verminderung der Einnahmen von Beiwagenreisenden steht im Zusammenhang mit der Abnahme des Reisen den ertrages überhaupt.

Im Uebrigen verweisen wir auf die Tabellen Nr. 40 und 42 der schweizerischen Post- und Telegraphenstatistik pro 1876, welche vergleichende Zusammenstellungen über die Einnahmen von dea Jahren 1850 bis und mit 1876 enthalten.

2. E r t r ag d e r B r i e f e u n d G el d a n w e i s u n g e n.

Obschon der Ertrag der B r i e f e um circa Fr. 100,000 unter dem Voranschlag geblieben ist, kann derselbe (circa Fr. 600.000 mehr als 1875) als angesichts der allgemeinen Geschäftslage sehr günstig betrachtet werden.

Ueber den Umfang des internen, sowie des internationalen Briefpostverkehrs, das Verhältniß der frankirten und unfrankirten Briefe und über den Verkauf der' verschiedenen Taxwerthzeichen enthalten die Spezialtabellen 7 bis und mit 11 der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik : die nähern Angaben. Wir berufen u s w auch- auf das unter Abschnitt IX, litt, b Gesagte.

Auch die Einnahmen der G e l d a n w e i s u n g e n stehen über denjenigen des Jahres 1875. Ueber diesen Dienstzweig ist, weiter hievor das Nähere enthalten.

Bezüglich der Transitverhältnisse enthält Ziffer 5 hienach das Nähere.

419 3. P a k e t e und G e l d e r .

In dieser Rubrik zeigt sich sowohl gegenüber dem Vorjahre wie gegenüber dem Budget ein erheblicher Ausfall, der nicht etwa einer Abnahme der Z a h l der Stuke zugeschrieben werden kann, indem die Statistik (Tabelle Nr. 36) im Gegentheil eine Vermehrung dieser Zahl aufweist. Ebensowenig kann der fragliche Rükschlag dem neuen Tarif zur Last fallen, indem dieser Tarif, wie oben bemerkt, im Ganzen eine kleine Mehreinnahme an Taxen bietet. Dagegen ist zu bemerken, daß im Jahr 1876 für den Fahrpostverkehr mit dem Auslande circa Fr. 150,000 Saldi mehr bezahlt werden mußton als im Jahr 1875.

Es betrugen nämlich:

1875.

1876.

die Bruttoeinnahmen an Taxen und Nachnahmen . . . Fr. 5,471,450. 50 Fr. 5,385,056. 57 die Aktivsaldi in den Abrechnungen mit dem Auslande .' ,, ' 40,049. 78 ,, 29,362.01 Fr. 5,511,500. 28 Fr. 5,415,318. 58 die Passivsaldi im Verkehr mit dem Auslande ,,1,864,833.- ,, 1,724,969. 70 Bleibt Ertrag Fr. 3,646,667.28 Fr. 3,690,348. 88 Wir verweilen übrigens auf Abschnitt IX, Z. 2 hievor.

4. Z e i t s c h r i f t e n .

Diese Rubrik weist gegenüber dem Vorjahr eine dor seit Jahren sich geltend machenden Zunahme des Verkehrs entsprechende Mehreinnahme an Taxen im Betrage von Fr. 19,824. 71 auf.

5. Transitgebühreun , a. Ertrag der über die Schweiz versandten Korrespondenzen.

Im Jahr 1876 sind folgende - Transitgebühreu von über die Schweiz versandten geschlossenen Korrespondenzpaketen vereinnahmt worden: : Deutschland-Italien IV. Quartal 1875 .

.

.

Fr. 105.17 Oesterreich-Italien II. Semester 1875 .

, .

,, ,; -8.31 Oesterreich-Frankreich und! III. Quartal 1875 , ,, , ,, Frankreich-Oesterreich IV. , ,, , 1 8 7 5 . ,, Italien-Deutschland und) IL , · . ,,,,/ , PC TT Deutschland-Italien / Semester '.; " '. "''129TM6868 Total

Fr. 353. 05

420 In Wirklichkeit aber transitirten im Jahr 1876 folgende Korrespondenzen über die Schweiz : G e s c h l o s s e n e r Transit.

Deutschland-Italien Italien-Deutschland Frankreich-Oesterreich.

Einzel-Transit.

Deutschland-Italien Italien-Deutschland und Oesterreich Oesterreich-Frankreich.

Der .Ausfall der Einnahmen im Jahr 1876, welcher sich in Folge der durch die erwähnten Neuerungen nothwendig gewordenen Uebertragung ergibt, ist etwa auf Fr. 600 zu veranschlagen.

b. Kosten der aus und n a c h der S c h w e i z ü b e r a n d e r e fandet) ausgewechselten Korrespondenzen.

Die Rechnung dés Jahre 1876 enthält noch folgende für das IV. Quartal 1875 an, Frankreich und für das II. Semester 1875 an Deutschland bezahlte und nach den alten Preisen (weil Frankreich erst mit dem 1. Januar 1876 dem allgemeinen Postvereine beitrat) berechnete Transitkosten für geschlossene Pakete: an F r a n k r e i c h : Sendungen nach Spanien - ,.

.

,, ,, Italien , . - . .

,, ,, Belgien ,, ' .,, " Oesterreich .

.

.

,, ,, England . ,, , .

Amerika .

.

*

r, 11

an Deu tschl am d : Frankreich .

.

.

i

.

.

.

.

.

.

Fr. 2,297.72 ,, 4,892.29 ,, 349.10 ,, 102.36 ,, 2,575.20 ,, 417.88

,,

7,058.32

« 5 Ferner enthalt die Rechnung von 1876 folgende, auf " Grundlage des allgemeinen Postvertrages berechnete Transitkosten : üebertrag

Fr. 17,692.87

421 Uebertrag für geschlossene Pakete: An Deutschland, für Sendungen nach England, Belgien, Holland, Oesterreich u. Amerika im II. Semester 1875 ,, L ,, 1876 für Sendungen nach Oesterreih Italien Belgien ,, ,, ,, England ,, ,, Amerika England Deutschland Oesterreich

Fr. 17,692. 87

,, 16,351.66 ,, 13,137.26 21. 90 ,, 7,462.08 ,, 2,601.01 ,, 10,398.86 72. 31

für Einzel-Transit: Deutschland für das II. Semester 1875 2,346. 97 2,455. 54 ,, ,, I.

, 1876 Italien ,, ,, n.

,, 1875 1,564. 94 Oesterreich ,, II.

1875 710. 92 Total Fr. 74,816. 45 Die durch die neuen Verhältnisse bedingten Uebertragungen ergeben für das Jahr 1876, gegenüber dem Vorjahre, eine Minderausgabe von etwa Fr. 30,000, welche indessen nicht zu Lasten des Jahres 1877 fällt, aber zur Folge hat, daß die Gesammttransitkosten eines Jahres erst je im folgenden Jahre zur Verausgabung gelangen, mit Ausnahme der an Deutschland zu bezahlenden Gebühren jedoch, indem diejenigen des l. Semesters 1876 auf den besondern Wunsch der Reichspostverwaltung bereits im Jahr 1876 reglirt wurden.

In Bezug auf die Einzelheiten der Transitgewichte, Transitpreise, Transiteinnahmen und Transitkosten wird auf die Spezialtabellen Nr. 13 und 14 der allgemeinen Statistik der Post- und TelegraphenVerwaltung verwiesen, und werden deren Darstellungen fürderhin erlauben, über diese Abtheilung in gedrängterer Kürze zu berichten.

6. E m p f a n g s c h e i n e .

Ertrag der Empfangscheine .

Fr. 32,206. 50 ,, ,., Bescheinigungsbücher 77,930. 80 ,, ,, Frachtbriefe und Deklarationen 7,498. 75 Total Fr. 117,636. 05 Voranschlag ,, 115,000. -- Ertrag 1875 ' '" ,,' 111,855. 02 Die Zunahme von 1875 auf 1876 .mit, "Fr.5781. .03, ist unter dem Durchschnitt der lezten sechs Jahre, nämlich seit dem Jahr 1870, in welchem der Preis der Empfangscheine von 10 auf 5

422

Centimes herabgesezt wurde, geblieben, indem derselbe Fr. 10,740 beträgt.

7. F a c h - und L a g e r g e b ü h r e n .

Ertrag der Fachgebühren Fr. 44,240. -- ,, Lagergebühren .

.

.

.

1,300.20 Total Fr. 45,540.20 Voranschlag ,, 50,000.-- Ertrag 1875 ,, 44,844. 60 Die Zunahme von nur Fr. 695. 60 gegenüber 1875 bestätigt die im Berichte zum Budget für das Jahr 1876 niedergelegte Ansicht, daß diese Rubrik einer fühlbaren Einnahmesteigerung nicht mehr fähig sei.

8. K o n z e s s i o n e n .

Ueber den Stand der Konzessionsgebühren gibt die angefügte SpezialÜbersicht (Beilage Nr. 7) näheren Aufschluß.

Die Mindereinnahme von Fr. 62,503. 85 gegenüber dem Vorjahre und von Fr. 69,220.17 gegenüber dem Budget rührt davon her, daß die Nordostbahn für ihr Hauptnez keine Konzessionsgebühr und die Centralbahn nur die Hälfte derjenigen, welche sie im Jahre 1875 zu entrichten hatte, bezahlen mußte.

Von den Eisenbahnen haben Konzessionsgebühren in die Postkasse bezahlt: Die C e n t r a l b a h n für ganz 1876, Fr. 50 für je 248 Kilometer Fr. 12,400. -- vom 4. Dezember an (Gäubahn) Fr. 3.82 für je 58,7 Kilometer .

.

.

,, 224.23 Fr. 12,624. 23 Die N o r d o s t b a h n pro 1876: für Zürich-Luzern, Fr. 100 für je 64 Kilometer .

.

. F r . 6,400 f. Bülach-Regensberg Fr. 200 für je 20 Kilometer . ,, 4,000 ,, 10,400.Total Fr. 23,024. 23 Die V i z n a u - R i g i b a h n pro 1876 Fr. 200 für je 7,1 Kilometer ,, 1,420. -- Die Uetlibergbahn pro 1875, -Er. 100 per Jahr für jeden der 9 Kilometer, vom ' Datum der Eröffnung (12. Mai) an .

,, 577. -- Zusammen Fr. 25,021. 23

1876.

Beilage Nr. 7.

Zur Seite 422.

Konzessionen.

t j

Anzahl i der Koiizessionen.

Postkreisef

Dànjpfscliiffe.

Fr.'

Total »

.

<··«' . . . .

32

, ·

'.

.

.

.

.

.

.

.

.

8

100 2475

5

1}70

J. . .

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.

.

.

:

. . . l ' r876 . . . | "Ï875

Weniger pro . i *1>I876'1"

71

' · ; 81

·-» Uo

Eisenbahnen'.

Total.

j

:

Genf . .

Lausanne Bern Neuenburg Basel .

Aarau .

Luzern .

Zürich .

St. Gallen Chur .

Bellenz .

Omnibus.

···

· '..

Ct.

--

--i 3

Fr.

3277

247 50

Ct.

50 30 20

,

t i ,

6780 ·'·· 5V87

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.

-- J . -^- b»s --

127 275

Ct.

_^_ .

;:

' '- ! 1000 · · ' 2Q35 '

Fr.

-u

I1r.

Ct.

3 377 2,722 1.220

50 30 20

12,624

-- 23

12J(Ì24

1,420 10,877

.--

2,420 13,012 127 275

80 80 --

23 i _

80 : 80 1 1

3978 4248

«0 38

25,021 ; 23 88,248 05

35,77!» 98,283

369

78-

63.J226

62|r>03>~| 85 !

82

«3 , 08 !

423

Bezüglich der Uetlibergbahn pro 1876, der Basler Verbindungsbahn und der Bözbergbahn wurde ein Beschluß bin nach genauer Kenntnißnahme der bezüglichen Betriebsergebnisse vorbehalten.

10. V e r s c h i e d e n e s .

Die Gesammteinnahme von .

.

. Fr. 180,065. 83 ergibt sich aus folgenden Unterrubriken : 1) a. Ordnungsbußen gegen Beamte, Bedienstete, Kondukteure, Postillone und Postpferdhalter .

. Fr. 6,394. 99 b. An Privaten auferlegte Strafen wegen Verlegung des Postregals .

. ,, 690. 60 Fr. 7,085.59 2) Erlös von verkauftem altem Postmaterial . ,, 21,412. 23 3) Vergütung für den Gebrauch diesseitiger Postfuhrvverke ,, 1,573. 61 4) Erlös aus dem Verkauf unanbringlicher Fahrpoststüke .

.

.

.

.

. ,, 1,748. 26 5) Wechselkursdifferenzen . ,, 36,817. 9!)

6) Zufällige Einnahmen (Rükerstattung schon geleisteter Vergütungen etc.) .

.

14,147. 06 7) Erlös von annullirten Geldanweisungscartons 915. 70 8) Bruttoerlös aus dem Verkauf verschiedener postalischer Druksachen (Tarife etc.)

. ,, 2,234. 88 9 ) Rechnungsdifferenzen .

.

.

.

.

. 2,824. 0 2 10) Untermiethe von Lokalen (Miethzinsbeiträge der Telegraphenverwaltung etc.)

, . ,, 48.982. 64 11) Erlös aus dem Verkauf von Makulatur . ,, 5,563. 63 12) ,, ,, ,, ,, ,, Dienstkleidungsmaterial ' . ,, 17,795. 41 13) Besoldungsbeiträge der Telegraphenverwaltung .

,, 6,232. 38 14) Vereinnahmung nicht zurükzahlbarer Mandatbeträge ,, 3,975. 70 15) Verkauf von Büreaumaterial .

.

-· 8,756. 73 Total wie oben Fr. 180,065. 83

424

Bezüglich der K u r s d i f f e r e n z e n (Ziffer 5) bemerken wir: Dieselben haben Fr. 36,817. 99 abgetragen und waren zu Fr. 40,000 veranschlagt.

Bekanntlich rühren die Kursdifferenzen größtentheils von dem Geldanweisungsverkehr mit Deutschland her, indem der Einzahlungskurs in der Regel etwas höher gehalten wird, als der Börsenkurs, dessen Mittel für die Abrechnungen als Grundlage dient.

Bei den öftern Kursschwankungen kann sich der Voranschlag nun auf keinerlei verläßliche Anhaltspunkte stüzen.

Diesem Kursgewinn stehen die Kursverluste (Ausgaben IX, 9) gegenüber, welche dann entstehen, wenn im Zeitpunkt der Reglirung der Kurs, zu welchem die Bundeskasse die Wechsel für die Saldozahlungen ankauft, höher steht, als der mittlere Börsenkurs des Verkehrsmonats, welcher der Abrechnung zur Grundlage diente.

V. A u s g a b e n .

1. G e h a l t e .

Die Beamten und Angestellten der Postverwaltung haben im Jahre 1876 an Gehalten bezogen die Summe von Fr. 6,451,299. 12 gegenüber von ,, 6,036,342. 15 im Vorjahre.

Vermehrung demnach .

.

. Fr. 414,956. 97 über deren Verwendung im Hauptabschnitt IV, Ziffer 4, die nöthigen Mittheilungen enthalten sind.

Die Besoldungen, verglichen mit den Roheinnahmen, bilden : 1865 .

.

31,8 % 1866 .

.

32,3 ,, 1867 .

.

33,6 ,, 1868 .

.

35,8 ,, 1869 .

.

34,5 ,, 1870 .

.

35,9 ,, 1871 .

.

32,6 ,, 1872 .

.

32,0 ,, 1873 .

.

38,8 ,, 1874 .

.

39,1 ,, 1875 .

.

41,4 ,, 1876 .

.

43,5 ,, Diese Steigerung des Prozentsazes ist nicht blos der Vermehrung der Ausgaben für Besoldungen, sondern wesentlich auch der

425

Verminderung der Roheinnahmen auf der Rubrik ,,Reisende" zuzuschreiben.

Für weitere Aufschlüsse verweisen wir auf die beifolgende Tabelle Nr. 8, in welcher in den verschiedenen Unterrubriken die Ausgaben des Jahres 1876 denjenigen des Vorjahres uud den bewilligten Krediten gegenüber gestellt sind, sowie auf Tabelle Nr. 9, welche postkreisweise Angaben enthält.

2. K o m m i s s ä r e und R e i s e k o s t e n .

Diese Rubrik zeigt gegenüber dem Vorjahre eine Minderausgabe von circa Fr. 4000, welche auf die Generalpostdirektion fällt.

3. B ü r e a u k o s t e n .

1875.

Budget Ausgaben

.

.

.

.

. , .

.Fr. -- . ,, 499,029. 12

1876.

Fr. 530,000.

,, 549140. 81

Zur Seite 425.

Beilage Nr. 9.

Uebersicht der Ausgaben der Postverwaltung für Gehalte und Vergütungen im Jahr 1876, (Nach dem Ergebuiss der Postverwaltungsredinung.)

1

Klassen

}

und

1

Abtheilungen.

Postkreise.

Generalpostdirektion

Genf.

Lausanne.

Bern.

Neuenburg.

A 1

Beamte.

Generalpostdirektion .

Ko^troleure . . .

Adjunkte . . . .

Kassiere . . . .

Postbüreaux : ;I. Klasse . . .

141,916 '95 . . . · _ _ ' ·

--

--

--

l i

S

5,496

--

_

·*-.'.

'4,200

"-- ' >'· 3,420

5,496

--

4,500

"·- 4,2ÜO

TM

_ _

--

5,160 --

4,500

-- 4,992 -- 3,720

3,600 4,620

-- -- --

5,496 4,500

--

4,200

-- 4,620 --

--

--

--

5,496

-

.5*280

4,170 3,930 3,840

--

--

ii.

·>

. . .

III.



. . .

--

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,3,929 05..

· &850

· 4,5,00: -- ^4,5,00 --

4

· M « -4-.

ii

'

-- --

03 9, 224 l 32 15,648 75

--

18,778

127,375 42 116,316 60 115,556 36

145,577 07 86,953 75 42,924 80 169,459 j -- 77,398 73 84,603 65

170,614

27

42,419

-- 61,178 15

,

_·-

*-

5,280

I1

&fc?° 4,992

--

--

·

:<ä<#92

--

63,690, 1P ., 87,305. 84* 64,835 71 24,064 -- 83,249 72 83,767 05 ;

178,327 39 143,696| 17 173,799 23

Bellenz.

Chur.

§400 --

-R-.

,

-- --

. St. Gallen.

4,494 -- · 4,344 -- s4,992 4--

--·

--

T

5,16« 4,170 4j050 3,420

4,260 4,290 -i4-320

--

--

-- -- --

141,916

95

58,659 47,423 05 45,254 --

47,448

-- :

\'.

1

.'*-L: = 140,688 VT

Zürich.

i ' "

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-- --

:

- ·-

t

Kreispostdirektionen : Direktoren , . .

'

TV "

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L«.,;

Aarau.

Basel.

Total.

94t524 - 04 · " 57,753 76: ' 2^,992' 05 35,264 08 12,115 -- 84,591 70 35,891 85 76,452 21 90,658 75

1,179,001 77 744,910

38 898,204 45

Entschädigungen an fahrende Post'

büreaux

. . .

69

14,098

73

12,679

90

13,680

--

13,989

95

6,503

Kondukteure

'·'·· \

_ .

. . .

.-- i

__12,911 33 227,371 14

100,966 25 274,228 41

93,867

77

144,443

13

53

.. 66,478 46

2,580

--

7,515 --

2,311 593,382

40,049

84

26,595

--

4,545

--

5,420

--

4,105

--

1,185

--

4,556

741, 919 i 45 674,482 90

568,206

59

527,520

67,436 55

40,686

141,916

95

4^,298 17

861,569 77

587,077 44

1875

141,782 09

452,877 03

810,548 ; 54

556,075 97

Mehr im Jahre 1876

134 86

14,421 14

51,021 23

1

51

65

31,001

47

05

--

3,403

78;

--

--

135,276 07

" V ^-i ' """

54,876

99,924

54

i:

23

04

Total auf Ende 1876

16,450

112,273 85 304,291 41

46,886

4,634

26,032 85

78,223 74"; 56,499 76,186 85 '85,349

--

--

».

54,377 166,957 38

89,775

--

»

63,053 15 201,324 25

20,365 fil

0. Besoldungsnaeb.i genusse . . .

.-.»

9,658

<:.

>.-·,-) i

B. Bedienstete.

' Ibiagehalter . . .

Andere Bedienstete

10

51

420,362

39 1,031,902 36

57

422,909 66 395,904 40

386,505

54

942.70o| 42

02

27,005 26

33,856

85

89,201 94

67.,248 76 ' , ? 70,180 76 173,462 21 , 41,661 92 45,166 50 85,536 30

1,560 50

35,002

86

64,249 66 37,37,7 48

--

366,813 [ 72

558,379 i 64 ; - · i ( '·' i,

3Ji315

1,050 -- 1

247,940

12

347,440 79 : 242,124 26 ;

19,372 93 ]

·i

5,815 86

740,997 1,759,525 613,221

39,461

12 59 74

--

6,451,299 6,036,342

15

414,956

97

8

t

Die Ausgaben vertheilen sich auf folgende Rubriken: Weniger

Mehr als

1. Papier und Drukkosten 2. Bureau materia lien .

.

und Siegellak .

.

3.

4.

5.

6.

.

.

.

Buehbinderarbeiten .

.

Beleuchtung .

, .

.

Beheizung' .

.

.

.

Verschiedene Büreaubedürfnisse

.

.

.

.

..

.

.

1875.

1875.

1876.

Fr. Ep, 244,698. 96 75,190. 17 9,584. 40 84,774. 5 7 '29,340.25 -'85,830.83 33,511. 17 20,873.34

Fr. Rp.

269,347. 7892,104. 64 l --J

28,659.07 93,542.85 40,530. 36 24,956,. 11

.

499,029. 12

549^140^ 81

-

Fr.

--

Rp.

-- _

Fr. Rp.

24,648. 82 ,, qon 07 , ' · - ' ; : .

j681. Ì8 "-- -- J- t~7,712.02 "~- «-- 7,019. 19 '--^ -|·". 4,082.77

^s! .''Ï8

± 50,792. 87

426

Gegenüber dem Voranschlage für das Jahr 1876 stellt sich ein Aüsgabenübersehußi heraus von : Fr. 19,140. 81 wovon jedoch . . .

.

.

.

>· r ' .

. - . ,, 8^56. 73 für verkauftes B ü r e a u m a t e r i a l in Folge der bereits weiter oben: erwähnten Festsezung von Aversalbeiträgen für den Verbrauch von Büfeaumateriol i» <îep_ Postbüreftüx ^ ~ I. und II. Klasse,' vom.l. Juli 1876 an ftls E i n n a h m e , welche -im,Budget JM-O 1876tnieht ^ . -\".

vorgesehen wurde, in Abzug kommen, so daß-der wirkliche Ausgabenübereehuß nur * . FK 10,;384. 08

427

beträgt, welcher sich hauptsächlich auf die Drukkosten bezieht, in Folge Eröffnung neuer Eisenbahnlinien und daheriger Vermehrung im Formularverbrauch für Kartenschlüsse. Das Jahr 1876 weist nämlich 48,675 tägliche interne Kartenschlüsse auf, gegenüber 45,119 im Jahr 1875.

Im Jahr 1876 betrugen die D r u k k o s t e n per Kartenschluß Fr. 5. 53; bei einer Vermehrung von 3556 Kartenschlüssen gegenüber 1875 betragen die diesfälligen Mehrausgaben Fr, 19,664. 68.

Durch die Aufnahme dieses Ausgabenüberschusses in die Rechnung vom Jahr 1876 wurde jegliche-Uebertragung auf das Jahr 1877 vermieden.

4. D i e n s t k l e i d u n g .

1875.

1876.

Budget .

.

.

. Fr. -- - Fr. 186,000. -- Ausgaben .

.

.

. ,, 183,796. 10 ,, ,185,288. 94 Die Ausgaben vertheilen sich auf nachstehende Rubriken : 1875.

1876.

Fr.

Rp.

Fr. Bp.

1. Ankauf von Tüchern, Leinwand, Knöpfen 144,211.85 143,308.09 2. Anfertigungskosten .

.

.

35,765. 65 36,697. 95 3. Fracht, Reparaturen etc. .

.

519. 60 1,147. 90 4. Entschädigung für weibliche Be- dienstete .

.

.

."

3,299. -- 4,135. -- 183,796. 10

185,288. 94

Der Verkaufserlös von Dienstkleidungsmaterial erseheint mit Fr. 17,795. 41 unter den Einnahmen, Rubrik ,,Verschiedenes", Ziffer 12, so daß sich die Nettoausgaben auf Fr. 167,493. 53 reduziren.

5. G e b ä u l i c h k e i t e n .

1875.

1876.

Bruttoausgaben für Miethzinse Fr. 335,294. 97 Fr. 364,825. 72 Einnahmen an Untermiethen, · (von der Telegraphenverwaltung u. von Privaten) ,, 47,514. 84 48,982. 64 Bleibt Nettoausgabe für Mieth.,, zinse .

.

.

. Fr. 287,780. 13; " Fr. 317,843. 08 Uebertrag Fr. 287,780. 13 Fr. 317,843. 08

428 Uebertrag Fr. 287,880. 13 Ausgaben für bauliche Aenderungen, Reparaturen etc.

(Unterrubrik ,,Unterhalt") ,, 22,913. 16 Totalausgabe für Gebaulichkeiten (nach Abzug der Einnahmen an Untermiethen) Fr. 310,693. 29

Fr. 317,843. 08 ,,

31,925. 83

Fr. 349,768. 91

Für die postkreisweise Vergleichung der Bruttoausgaben für Miethzinse, der Einnahmen an Untermiethen und der Ausgaben für bauliche Aenderungen und Reparaturen, 1876 gegenüber 1875, verweisen wir auf die Tabelle Hr. 4, îm Uebrigen beziehen wir uns auf das unter Rubrik VII (Lokale) Gesagte.

6. P o s t m a t e r i a l .

A. W a g e n und S c h l i t t e n .

29. Jahrg. Bd. U.

Budget Ausgaben

1875.

1876.

Fr. 964,000. -- ,, 949,285. 30

Fr. 851 ,000. -- ,, 846,990. 89

Die Ausgaben vertheilen sich auf die einzelnen Rubriken wie folgt : 1) Für neue Anschaffungen : a. Wagen und Schlitten Fr. 411,986. 20 b, Fuhrwesen-Material ,, 164,591. 57 2) Für Reparaturen an Wagen und Schlitten ,, 412,894. 26

Fr. 323,974. 50 ,, 143,611. 21

Fr. 989,472. 03

Fr. 880,207. 07

Abzuziehen : Für geliefertes Material zu neuen Wagen

,,

,, 412,621. 36

,,

40,186. 73

33,216. 18 Fr 846 QQO *Ji7 89 JL I » C?TTU«*7i/L'»

Fr. 949,285. 30 Gegenüber dem Voranschlag pro 1876 betragen die Ausgaben : 29

1) Für neue Anschaffungen: a. Wagen und Schlitten b. Fuhrwesen-Material 2) Für Reparaturen an Wagen und Schlitten

Voranschlag

Ausgaben

pro 1876.

pro 1876.

Fr. 350,000. -- ,, 188,000. --

Fr. 323,974. 50 ,, 143,611. 21

,, 348,000. -

,, 412,621. 36

Mehr.

-- -- Fr. 64,621. 36

Weniger.

Fr. 26,025. 50 ,, 44,388. 79 --

j|

430

Die Minderausgabe von zusammen Fr. 102,294. 41 gegenüber dem Jahre 1875 rührt einzig daher, daß im Jahre 1876, infolge Eröffnung verschiedener neuer Eisenbahnlinien und daheriger Aufhebung von Postkursen, 44 Wagen und 29 Schlitten weniger angeschafft werden mußten, als im vorhergehenden Jahre. Aus dem gleichen Grunde haben sich auch die Ausgaben für neue Anschaffungen von Fuhrwesen-Material (Vorrathsmaterial für neue Wagen) entsprechend vermindert.

In Betreff der Ausgaben für Reparaturen, so haben sich diese ebenfalls um etwas Geringes vermindert, indem sie durchschnittlich por Wagen nur Fr. 259 betragen, gegenüber Fr. 270 im Jahre 1875, trozdem sich die Anzahl der Wagen im Berichtsjahr um 65 Stüke vermehrt hat.

Der Bestand an Wagen und Schlitten ist folgender : Wagen.

Schlitten.

Auf 31. Dezember 1875 .

.

.

.1528 768 Zuwachs pro 1876 146 12 Abgang pro 1876 Bestand am 31. Dezember 1876

1674 81

780 12

1593

768

Nachdem die Zahl der Wagen im Laufe des Jahres nach fortlaufender Nummer bis auf 1619 Stük gestiegen war, hat sich dieselbe bis Ende des Jahres bereits wieder bis auf 1593 vermindert und wird in der Folge noch mehr abnehmen, da der nächstkîinftige Bedarf zum großen Theil aus dem in Iczter Zeit verfügbar gewordenen Wagenmaterial von aufgehobeneu Kursen gcdckt worden kann und bei der voraussichtlich kleinen Anzahl neu zu erstellender Kurse die Zahl der neu anzuschaffenden Wagen, meistens kleiner Gattung, bedeutend geringer sein wird, als diejenige der in Al)gang kommenden Wagen.

B. B a h n p ö ä t'è n.

' Ausgabelf .< · V

1875.

.

. -Fr. 126,598. 42

1876.

Fr. 103,115. 67

tJèber die Bahnposten sind unter Abtheilung Kurswesen, Ziff. 5^ die näheren Angaben, enthalten.

431

C. B ü r e a u g e r ä t h s c h a f t e n .

1875.

Ausgaben .

.

.

. Fr. 165,779. 47 Die Ausgaben zerfallen in: 1) Neue Anschaffungen . Fr. 131,977. 06 2) Reparaturen .

.

. ,, 33,802. 41

Fr. 110,827. 10 ,, 36,763. 44

Fr. 165,779. 47

Fr. 147,590. 54

1876.

Fr. 147,590. 54

Rekapitulation.

Ausgaben : A. Wagen und Schlitten B. Bahnposten C. Büreaugeräthschaften

1875.

1876.

. Fr. 949,285. 30 Fr. 846,990. 89 . ,, 1215,598. 42 ,, 103,115. 67 . ,. 1(55,779. 47 ,, 147,590. 54 Fr.l,241,663. 19 Fr.1,097,697.10

7. T r a n s p o r t k o s t e n .

Budget pro 1876 Fr. 5,700,000. -- Ausgaben laut Rechnung des Jahres 1876 . ,, 5,765,643. 85 » » ,, 1875 . ,,' 5,784,781. 33 Minderausgabe pro 1876 gegenüber 1875 . ,, 19,139. 48 Mehrausgabe gegenüber dem Budget .

.

65,643. 85 Wie wir bereits im Eingang des gegenwärtigen Berichts erwähnt , konnte die Büdgetüberschreitung, als die Nachkredite in der Dezembersession deu hohen Räthen vorgelegt wurden, noch nicht mit Bestimmtheit vorausgesehen werden. Die Kreditüberschreitung rechtfertigt sich durch die Thatsache, daß die Postverwaltung nicht die Möglichkeit hatte, dieselbe zu verhüten.

Die Transportkosten zerfallen in drei Hauptrubriken, nämlich : A. F i x e auf V e r t r ä g e n b e r u h e n d e K u r s z a h l u n g e n .

Ausgaben im Jahr 1876 .

. Fr. 4,337,357. 34 ,, ,, 1875 .

. ,, 4,354,671. 92 Verminderung im Jahr 1876 Fr. 17,314.

58 Es mag auffallend erscheinen, daß die fixen Transportkosten nicht in entsprechendem Verhältniß zu den im Laufe derJahre 1875 und 1876 zahlreich an den Eisenbahnbetrieb übergegangenen oder sonst aufgehobenen Postkursen abgenommen haben.

432 Der hauptsächlichste Grund hiefur ist in dem Umstände zu suchen, daß eine Menge Kurszahlungserhohungen bewilligt werden mußten, welche erst mit dem Jahre 1876 in's Leben getreten sind.

Hiezu kommen noch die Kosten für neu erstellte Postkurse und zahlreiche Fourgondienste zu abgelegeneu Bahnhöfen.

Da nun aber die Vertrage für die größeren Postpferdehaltereien auf den Alpenkursen, wo die Konkurrenzausschreibungen in der Regel fruchtlos sind, weil wegen des bedeutenden Risikos selten cm neuer Unternehmer erhaltlich ist, zum größten Theil auf mehrere Jahre hinaus abgeschlossen wurden und bei den kleineren Postunternehmungen schon wegen der lebhaften Konkurrenz überhaupt keine erheblichen Erhöhungen zu befürchten sind, so darf nun wohl die Erwartung ausgesprochen werden, daß von dieser Seite die Ausgaben an feen Kurszahlungen in den nächsten Jahren nur noch in ganz geringem Maße, belastet werden.

Alsdann durfte auch der Verlust auf dem Personentransport, der im Berichtsjahre infolge der seit Jahren andauernden Kurszahlungserhöhungen bis auf die Summe von Pr. 2,276,148. 06 gestiegen ist, Von Jahr zu Jahr wieder zurükgehen, wenn wenigstens die Einnahmen von Reisenden, in Beziehung auf den Einfluß der erhöhten Passagiertaxen und Beschrankung des Freigewichts nicht hinter den gehegten Erwartungen zurukbleiben.

B. B e t h e i l i g u n g s b e t r e f fnijssé der Postpferdehalter an den Passag iereinnahmen.

Ausgaben im Jahr 1876 ,, ,, 1875

.

.

. Fr. 198,248. 84 . » 242,230. 41

Verminderung im Jahr 1876

Fr.

43,981. 57

'

Auf Ende des Jahres 1875 bestanden noch 143 Postkurse mit Betheiligung der Unternehmer an den Passagiereinnahmen, auf Ende des Jahres 1876 .aber nur noch 104. Die meisten dieser Betheiligungen sind Weggefallen, weil die betreffenden Kursfuhrungen an die neu eröffneten Eisenbahnen ubergegangen sind. Von daher kommt denn auch die Verminderung dieser Ausgabenrubrik.

'

k

C. I r r e g u l ä r e T r a n s p o r t k o s t e n .

Ausgaben im Jahr 1876

, ,,

,,

,,

> 1875 .

· Fr. 1,230,037. 67 . ,, 1,187,879. -

Vermehrung im Jahr 1876

Fr.

42,158. 67

43

Diese irregulären Transportkosten zerfallen in 9 Unterrubriken, nämlich : 1. Kosten für b e f ö r d e r t e Beiwagen mit Personentransport.

Ausgaben im Jahr 1876 ,, ,, 1875.

...

, Fr. 832,807.' 69 .

884,734. 05

Verminderung im Jahr 1876

Fr.

51,926. 36

Diese Verminderung geht Hand in Hand mit der Abnahme in der Frequenz und im Ertrag der Reisenden pro 1876, welch' leztere, wie schon früher bemerkt, hauptsächlich dadurch entstand, daß wegen den in den Jahren 1875 und 1876 stattgefundenen Eisenbahneröffnungen eine Anzahl Postkurse aufgehoben werden mußten.

Theilweise ungünstige Witterungsverhältnisse und die schon lange andauernde Geschäftskrisis haben selbstverständlich ihren Theil auch dazu beigetragen, daß die Postkurse im Allgemeinen wenig benuzt wurden.

, 2. V e r m e h r t e B e s p a n n u n g der H a u p t w a g e n .

Ausgaben im Jahr 1876 ,, ,, 1875,

.

.

. Fr. 20,474. 47 . ,, 15,092.04

Vermehrung im Jahr 1876

Fr.

5,382, 43,

die hauptsächlich von der vermehrten Bespannung, resp. Verwendung größerer Wagen bei einer Anzahl von -Postkursen während der Murtenfeier und des eidg. Schüzenfestes herrührt.

3. A u ß e r g e w ö h n l i c h e T r a n s p o r t k o s t e n .

Ausgaben im Jahr 1876 ,, ,, 1875

. Fr. 53,856. 32 . ,, 47,684.-34

'.

Vermehrung im Jahr 1876 Fr. 6,221. 98 herrührend von den im Monat Juni 1876 erstellten provisorischen Posteinrichtungen während der Zeit der Verkehrsunterbrechungen auf den Eisenbahnen in der Ostschweiz infolge von Ueberschwemmungen.

·'

·

t

434

4. A u s g a b e n für E x t r a p o s t l i e f e r u n g e n .

Ausgaben im Jahr 1876 .

. Fr. 69,499. 73 ,, ,, 1875 .

. ,, 65,702. 84 Vermehrung im Jahr 1876 Fr. 3,796. 89 Bezüglich dieser Mehrausgabe verweisen wir auf den besondern Bericht über das Extrapostwesen pro 1876 (Abtheilung Kurswesea, Ziff. 7).

5. S c h i f f a h r t s g e l d e r .

Ausgaben im Jahr 1876 .

.

. F r . 5,628. 92 ,, ' ,, ,, 1875.

.

. ,, 7,308. 01 Verminderung im Jahr 1876

Fr. 1,679. 09

6. G e b ü h r e n an das A u s l a n d , resp. Grenz- und Brükenzölle.

Ausgaben im Jahr 1876 .

.

. Fr. 176. 34 ,, ,, 1875 .

.

. ,, 111. 50 Vermehrung im Jahr 1876

Fr.

64. 84

7. W a g e n b e l e u c h t u n g und W a g e n s c h m i e r e .

Ausgaben im Jahr 1876 .

. Fr. 27,925. 16 ,, ,, 1875 .

. ,, 27,398. 07 Vermehrung im Jahr 1876 Fr. 527. 09 8. P r o v i s i o n e n an A g e n t e n und S c h i f f s k a p i t ä n e für Einschreibung von Reisenden.

Ausgaben im Jahr 1876 .

. Fr. 17,195. 61 ,, ,, 1875 .

. ,, 18,003. 95 Verminderung im Jahr 1876

Fr.

808. 34

9. V e r g ü t u n g an die E i s e n b a h n e n und D a m p f b o o t e für den T r a n s p o r t der F a h r p o s t s t ü k e ü b e r 10 S.

Ausgaben im Jahr 187(5 .

. Fr. 202,473. 43 ,, ,, 1875 .

. ,, 121,894. 20 Vermehrung im Jahr 1876

Fr.

80,579. 23

Zur Seite 435.

Beilage Nr. 10.

Uebersicht der Einnahmen von Reisenden und der Ausgaben an Transportkosten im Jahre 1876 im Vergleich zum Vorjahre; Einnahmen an Passagier- und Uebergewichtstaxen ii^ch den Monatsreuniuingeu.

Anzahl der Reisenden nach don Stuiidenpassen.

1

P'ixe auf Yerträgun beruhende Bezahlungen.

Provisionen Vergütungen an Agenten au die und WagenEisenbahnen une Schiffsbeleuchtung Dainpfboote und kapitaiue für den Trausport für Wagenfett.

der Einschreibung Fahrposstiicke von Reisenden. über 10 S".

Außerordentliche und Beiwageiikosteu.

Tntal J. UltLl

Betheiliguiigsbetreffnisse der Postpferdhalter.

t Extrapost eu.

Vennelirte , AiiBüergewöhnBespannung ' liehe der TrausportHauptwagen.

kosten.

! Beiwagen· beförderuug.

ausserordeutlicher und

Schiffiahrlsgeliler.

Gebühren an das Ausland.

"R niiv dlicll".Uö[ ü O"pn Ir n Q f ClJ.

P 11 .OUI."

Total irregulärer Kurskosten.

Total.

1

4-

i

Ct.

Fr.

Ct.

Fr.

Ct.

Fr.

Ct.

i

Fr.

1875 1876

100,732 87,837

180,847 75 169,742 j 94

304.059 50 308,687 ., 65

21,036 24 14,508 . 68

28,405 90 22,572 ; 75 ;;

Februar ,,

1875 1876

84,449 90,988

185,145 i 04 168,590 Ì 47

304,511 Ì 63 309,628 ! 72

17,254 15,060

26,857 1 20 80 27,327

1875 1876

210,131 ! 06 211,864

101,963 106,303

307,472 | 7 5 309,507 88!

i 310.834 4li 312.443 42!

; 84 1

April Mai ,,

70

19,243 16,938

^

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,,

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118,354 l ' 112,179 *

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··496,393 479.427

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614,660 592,118

51 69

502,001 492.'514

21 87

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'

147,435 127,627

481,'931 414,218

28 38

459,037 462,030

laa.ess

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437

Internationales Bureau des Allgemeinen Postvereins.

Organisation des Büreau.

Die Organisation des Internationalen Postbureau ist in unserm Bericht über die Geschäftsführung von 1875 näher beschrieben worden. Da in dieser Beziehung im leztverflossenen Berichtsjahre keine wesentliche Aenderung eingetreten ist, so wäre es überflüssig, die Zusammensezung dieses Bureau und die Verhältnisse, unter welchen es gewirkt hat, zu wiederholen. Wir beschranken uns daher darauf, zu erwähnen, daß, wie wir im frühem Bericht voraussagten , das Personal um einen Sekretariatsadjunkten französischer Zunge vermehrt worden ist.

Indessen können wir nicht umhin, eine Aenderung zu erwähnen, welche wir bei Abfassung unseres, lezten Berichtes nicht hatten voraussehen können und die im Jahre 1876 wenn auch nicht vollzogen, so doch beschlossen und vorbereitet worden ist. Es betrifft dies die Verlegung des Bureau in ein anderes Lokal.

Man hatte anfänglich die aus fünf Zimmern bestehenden Räumlichkeiten, welche wir gegenwärtig an der Bundesgasse inné haben, genügend erachtet; aber die Erfahrung hat bald gezeigt, daß fünf Zimmer wohl genügen, um darin das Personal unterzubringen, daß es dagegen unumgänglich nothwendig sei, im gleichen Gebäude über einige weitere Räumlichkeiten zur Verwahrung der Vorräthe, für das rasch sich anhäufende Archiv, für die Spedition des Journals etc.

verfügen zu können.

Nachdem glüklicherweise die Gelegenheit sich gezeigt, hatte, ohne Miethzinsvermehrung Lokale, deren Raum mehr als das Doppelte der bisherigen ausmacht und die nicht weniger günstig gelegen sind, als leztere, zu erlangen, beeilten wir uns, diese Gelegenheit zu benuzen. Wir konnten indessen nicht ohne Opfer aus dem bisherigen Miethzinsverhältniß treten: um dasselbe; auf,1. Mai 1877 , mit welchem Tage wir die neuen Lokale beziehen werden, zu lösen , mußten wir eine Entschädigung von Fr. 2000 bezahlen.

Diese zum Voraus entrichtete Summe erscheint unter den außerordentlichen Ausgaben des Jahres 1876. Troz dieser unvorhergesehenen Leistung sind, wie wir später nachweisen werden , die Gesammtausgaben erheblich unter dem Voranschlag geblieben.

438

Arbeiten des internationalen Bureau.

Journal ,,l'Union Postale".

Das über unser Journal im Geschäftsberichte von 1875 und neulich in dem Spezialbericht Nr. 1936 vom 10. November 1876 Gesagte enthebt uns diesfälliger längerer Auseinandersezungen.

Im erstern dieser Berichte war in Kürze der für die Veröffentlichung angenommene Modus erwähnt und die Thatsache konstatirt worden, daß dank der Gefälligkeit mehrerer Verwaltungen, welche die Sammlung von- Abonnementen in ihren Dienstgebieten erleichterten, eine unerwartet große Anzahl von Postbeamten und Angestellten auf das Journal abonnirt hatten.

Der zweiterwähnte Bericht brachte eine approximative Bilanz des Rechnungsergebnisses des Journals pro 1875/1876, schäzte den betreffenden Reinertrag auf Fr. 500 , beantragte, diese Summe als Reserve für 1877 zu verwenden , und gab schließlich die Gründe an, aus welchen ' das Journal eine gewisse Kategorie seiner ursprünglichen Abonnenten verlieren werde.

Es bleibt uns demnach lediglich mitzutheilen übrig, daß die Rechnung des! Journals auf 3l. Dezember 1876 mit einem wirklichen Ueberschuß von Fr. 461. 35 abschließt und daß, unserer Voraussezung entsprechend , ein Theil der Abonnemente nicht erneuert worden sind. Diese Verluste sind jedoch nicht der Art, um unser Zutrauen für die Zukunft zu erschüttern. Wir konstatiren Im Gegentheil mit- Befriedigung, -fad,,gegenwärtig die Zahl der gegen Bezahlung erfolgten Abonnemente 1800 beträgt, ohne daß die Hoffnung, neue Bestellungen au erhalten, ausgeschlossen wäre.

Im Ganzen ist die Zahl der Abzüge von 4000 auf 3000 herabgeseztworden u n d - e s wird dieselbe poch auf 2500 zu reduziren sein.

Wir müssen jedoch billiger Weise erwähnen, daß auch andere als die von uns vorausgesehenen Ursachen mächtig zum Verlust von Abonnenten beigetragen haben. "} So wurden in vielen Ländern den Postangestellten, welche die Unionpostale" gerne auch ferner, bezogn, hätten, d i e '* fand man , daß unser Journal nicht nothwendig star Alles was die ^Union postale" Interessantes bringen könne /'Werde durch PrivatPostzeitungen reichlich wiedergegeben.

Wir sind jedoch weit entfernt, uns über diese Uebertragungen zu

439 beklagen; im Gegentheil sehen wir darin eine Ermuthigung und erleichtern sie bei jedem Anlaß , von der Ueberzeugung geleitet, daß derartige Veröffentlichungen nur zur Entwiklung der dem I'ostverein zu Grunde liegenden Ideen, welche das Journal zu verbreiten berufen ist, beitragen können. Der Nuzen unseres Journals kann sonach nicht strikte nach der Zahl unsererPrivatabonnementee bemessen werden.

Arbeiten betreffend die Berner Konferenz und den nächsten Pariser Kongress.

Zum Zweke der Feststellung der Grundlagen für die Aufnahme Britisch Indiens und mehrerer anderer überseeischen Länder und Kolonien in den allgemeinen Postverein trat am 17. Januar 1876 eine Konferenz in Bern zusammen. Ihre mit großer Thätigkeit geförderten Arbeiten führten zum Abschluß eines das Datum vom 27. Januar tragenden Uebereinkommens, gemäß welchem Britisch Indien und die französischen Kolonien der verschiedenen Welttheile mit dem 1. Juli in den Postverein getreten sind.

Man kennt den Antheil, welchen der Direktor des Internationalen Bureau und sein erster Sekretär an den Arbeiten dieses Kongresses genommen haben , Ersterer als Delegirter der egyptischen Regierung, Lezterer als Sekretär der Konferenz, mit einem Oberbeamten des schweiz. Postdepartements. Unser Uebersezer hat bei diesem Anlaß -· in der Eigenschaft eines Interpreten für das Englische -- ebenfalls seine Dienste leisten können.

Bei diesem Anlaße wurde das Internationale Bureau beauftragt, die den Abgeordneten vor der Konferenz vorzulegenden Aktenstüke, sowie die von ihnen zu berathenden Vorschläge zusammenzustellen und dem Druk zu übergeben.

Die Kosten dieser Drukarbeiten haben Fr. 842. 10 betragen, welche als ,,Unvorhergesehenes" unter den außerordentlichen Ausgaben des Jahres 1876 erscheinen.

Sofort nach erfolgter Ratifikation des Uebereinkommens ist das Internationale Bureau mit den neuen Gliedern der Union in Verkehr getreten.

In der Voraussicht, daß der nächste -- in Paris abzuhaltende -- Kongreß im Jahre 1877, wie es der Berner Postvertrag- featgesezt hatte, eröffnet würde, hat das internationale Büreau es angemessen erachtet, vom Beginne des Jahres 1876 im mit der Nothwendigkeit sich zu befassen, mit möglichster Beförderung
440

die Vorarbeiten fur den Kongreß unter Mitwirkung des internationalen Bureau zu machen hat, war bereits ein Schritt in diesem Sinne gethan worden, als Frankreich beantragte, den Kongreß auf das Frühjahr 1878 zu verschieben ^ Da dieser Antrag mît Rüksicht auf die Erwagungen, welche ihm tu · Grande lagen, Aussicht auf Erfolg hatte, unterbrachen wir die bereits begonnenen Vorarbeiten, ohne jedoch dieselben aus den Augen zu verlieren,und bereit, dieselben auf das erste Zeichen wieder aufzunehmen. Diese Aufgabe ist dem gegenwartigen Geschäftsjahr vorbehalten; wir werdet} daher uber die Erfüllung derselben erst im nächsten Bericht Rechnung abzulegen haben.

,- , Beitritte zum, Allgemeinen Postverein.

Bekanntlich sind im Jahre 1876 zahlreiche Gesuche um Aufnahme in den allgemeinen Postverein eingegangen. Das Uebereinkommen vom 27. Januar scheint die schwierige Aufgabe, die Grundsaze des Berner Vertrages mit den ìnteressen der, große Seepostkurse unterhaltenden Verwaltungen -zu vereinbaren, in billiger Weise gelost zu haftenund könnte daher nicht anders als günstig darauf einwirke, daß * dieUnion'auf diejenigenn Lander und Kolonien, welche obige Kursee mitEuropa vverbinden,, ausgedehnt werde.

Wir haben übrigens die im Berichtjahr eingelangten Beitrittsbegehren nur zu erwähnen, um zu bemerken, daß das séhweizerische Postdepartement, gemäß Art, 17 des Vertrages, es übernommen hai, diesen zahlreichen Begehen die nothige Folge zu geben und daß dabei die Mitwirkung des internationalen Bureau in keiner W ·
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Mittheilungen, betreffend den internationalen Postverkehr.

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ie Aufgabe, ' zur Vermittlung Her den internationalen Postverkehr betreffenden regelmässigen und allgemeinen Mittheilungen zu dienen, war, wie bisherfür das internationalele Bureau wenn auch nicht ganz null, d o c h V g e r i n g e r B e d e u t u n g . U i i g .

Dagegen sind zahlreiche Auskunftsbegehren, sowohl über den internationalen Dienst als auch über den innen Dienst der verschiedenen Vereinsländer, sowohl von Seite von Verwaltungen als namentlich von Seite von Privaten eingelangt. In den meisten Fallen konnte das Internationale Bureau mit Hülfe der ihm bereitwillig zur Verfügung gestellten Dokumente den fraglichen Begehren sofort entsprechen, obwohl diese Dokumente für viele Lander nichts weniger als vollständig sind. Die Antworten auf das in

441

unserm leztjährigen Berichte erwähnte Fragenschema sind uns auch in mehr als einem Falle von großem Nuzen gewesen.

Statistik, ,.

Bekanntlich hatte sich das Internationale Bureau, kaum eingerichtet, beeilt, die Formulare für die Eintragungen der auf das Jahr 1875 bezüglichen statistischen Angaben aufzustellen und unter die verschiedenen Vereinsverwaltungen zu vertheilen.

Nach den Bestimmungen des Art. XXVII, 8. Alinea des Reglements, sollten diese Formulare dem Internationalen Bureau im Laufe des I. Halbjahres 1376 zurükgesandt werden.

Angesichts des vorgerükten Zeitpunktes, in welchem die Formulare zur Vertheilung gelangten, durfte das internationale Bureau nicht erwarten, für das Jahr 1875 in jeder Hinsicht vollständige Angaben zu erhalten, aber es glaubte sich doch zu der Hoffnung berechtigt, es werden wenigstens die verfügbaren Angaben innert der reglementarischen Frist geliefert.

Leider haben sich in Folge verschiedener unvorhergesehener Umstände unsere Voraussezungen über diesen Punkt nur theilweise erfüllt. Muß daraus geschlossen werden, dass viele Verwaltungen, mit Rüksicht auf den Nuzen der Statistik, diejenigen Ansichten nicht theilen, welche bei Anlaß des Berner Kongresses maßgebend gewesen waren? -- Man würde bei dieser Annahme ohne Zweifel ein wenig zu weit gehen, indem die Notwendigkeit, die Tabellen der allgemeinen Statistik zu veröffentlichen und namentlich sie zur Vertheilung zu bringen, so lange die betreffenden Angaben noch ihren vollen Werth behalten haben, nicht förmlich bestritten worden ist.

Wie dem auch sei, so war es dem Internationalen, Bureau erst im Januar 1877 möglich , die allgemeine Statistik vomJahr 1875 dem Druke zu übergeben; und auch jezt noch enthält dieseArbeit Luken, welche um so bedauerswerther,sind,als sie picht gerechtfertigt erscheinen. Die Vertheilung der Tabellen .dieser ersten Statistik unter die verschiedenen Vereinsverwaltungen konnte schließlich im Februar abbin vor sich gehen.

Werden wir in Zukunft glüklicher sein, d. h. werden unsere künftigen Tabellen vollständig und rechtzeitig, erscheinen können?

Es hängt nicht von uns ab, daß. dem also werde und dass das Reglement gleich wie in den (indem auch, ip diesem Punkte, zur vollständigen Vollziehung gelange. Immerhinmuß mmani bekennen, daß Schwierigkeiten bestehen und daß esnothwendigg sein wird, dieselben in der Praxis zu berüksichtigen, so lange die Elemente,

442

auf welche die Poststatistik sich zu beschränken hat, nicht bestimmt und im gemeinsamen Einverständniß festgesezt sein werden.

Diese Bemerkungen veranlagen uns, den Wunsch auszudrüken, es möchte am nächsten Pariser Kongreß eine Kommission bestellt werden mit dem Auftrage, ein speziell die Statistik betreffendes Reglement auszuarbeiten. Wenn diese Kommission zur Ansicht gelangt, daß die Menge der Details einer guten und nüzlichen Statistik vom postalischen Standpunkte aus hinderlich ist, könnte sie sich darauf beschränken, auf den bisherigen Tabellen, welche nach den Angaben des Petersburger statistischen Kongresses aufgestellt sind, diejenigen Rubriken zu bezeichnen, welche passen, und diejenigen, welche füglich "entfernt werden können. Falls die Kommission zum entgegengesezten Schlüsse gelangen würde, so hatte sie Mittel ausfindig zu machen, um der in dieser Materie hie und da noch herrschenden Gleichgültigkeit zu begegnen. Konnte dieses Mittel nicht einfach darin .bestehen, die Poststatistik dadurch anziehender zu machen, daß man, sich bemüht, derselben den gegenwärtig, ihr vollständig abgehenden -- Charakter relativer Wahrheit zu geben und zwar etwa vermöge eines auf die finanziellen Ergebnisse sich stüzenden Kontrolesystems? indem der Stand der Einnahmen in allen mit der Büdgeteinrichtung versehenen Ländern als richtig angenommen worden muß.

Die Aufstellung einer solchen Kontrole würde sicherlich der -- lediglich auf vorübergehende Zahlungen gegründeten -- Poststatistik das unbedingte Zutrauen und das Interesse wieder geben, welches sie bis jezt in, den Augen derjenigen verloren hat, welche wissen, ,wie schwierig es, ist, diese Zahlungen in den einigermaßen wichtigen Bureaux vorzunehmen, und die allgemeine Neigung der andern Bureaux, ihre Leistungen zu, übertreiben, kennen.

Ist es nicht klar, daß wenn In einem Lande mit vielen kleinen Bureaux jedes derselben in einer auf eine einzige Woche beschrankten Zahlung einige Einheiten zu viel angibt, das Gesammtjahresergebniß dadurch sehr bedeutend hinaufgeschraubt wird?

Einerseits aus Mangel an .Zeit und anderseits in der Befürchtung, für die , wenn auch nur scheinbar, die Schwierigkeiten bezüglich der Statistik zu vermehren, hat das Internationale Bureau bis jezt diese nüzliche Reform nicht naher studirt.

Man" sollte übrigens, Wenigstens auf
den ersten Blik, annehmen dürfen, dass diese Reform, vermöge der Einrichtung der Union, welche die Taxen unifizirt und die bezügliche Abrechnung aufgehoben hat, keinen ernstlichen Hindernissen begegnen sollte. Selbstverständlich müßte man sich mit annähernd entsprechenden Ergeb-

445

Nach unserer von Eigenliebe freien Ansicht hat der von uns aufgestellte Vorschlag seine Mängel wie jeder andere, aber nur einen, welchem nicht abgeholfen werden könnte und der nicht im System, sondern in dem Betriebsfeld liegt, aufwelche unser Projekt speziell berechnet war.

In der That läßt die ungeheure Ausdehnung des Vereins, welcher bald die gesammte zivilisirte Welt in sich fassen wird, die Hoffnung nicht aufkommen, daß die Quartalabrechnungen regelmäßig geliefert und beförderlich saldirt werden können.

Immerhin war die Frage, wie wir seither Vernommen haben, am Berner Kongreß in Privatgesprächen zwischen den Abgeordneten der verschiedenen Länder aufgeworfen worden. An der lezten Konferenz war auch die Aufmerksamkeit des Internationalen Bureau auf dieselbe gelenkt worden. Es war daher Von Nuzen, dieselbe vom praktischen Standpunkte aus näher zu untersuchen.

Unser Projekt ist also, wenn es sich auch nie verwirklichen sollte, keine ganz verlerne Arbeit. Uebrigens wurde dieses Projekt, vollinhaltlich dem Journal l ' U n i o n p o s t a l e beigegeben, und wenn es auch nur dazu gedient hat, einen Theil der Leser desselben in den Mechanismus der kaufmännischen Buchhaltung einzuweihen oder die Grundsäze derselben denjenigen, welche sie aus den Augen verloren hatten, wieder inErinnerung- zu bringen , so kann man uns nicht vorwerfen, mit einer ganz unnüzen Arbeit uns beschäftigt zu haben.

Rechnung des Berichtsjahres 1876.

Die Betrachtungen, ' mit welchen wir den Rechnungsbericht einleiten könnten, würden, mit Ausnahme der hauptsächlichsten Zahlen, nur von geringem Interesse sein.

Wir glauben daher, uns auf eine einfache Darlegung unserer Ausgaben und deren Vertheilung- beschränken zu sollen.

Diese Ausgaben beliefen sich auf Fr. 61,507. 95 und bestehen in folgenden Posten: "" Personal, Gehalte .

.

. . . .

. F r . 48,1 6 6 . (i(i ,, Reisekosten .'

., 882. -- Miethzins ,, 4,000. -- Mobiliar .

.

. . . . . .

. , » . , i i > . .> - ^ ' 563. 95 Heizung und Beleuchtung . · . , .

; · ' ' 553. 10 Büreaumaterial .

.

" ^ 2,257. 74 Druk und Autographie ..

,,; ".

,, ". 1,419, <-- Journal (pro memoria) .

.

.

.

.

.

*-- -- Telegramme u n d Porti .

.

.

.

.

.

148. 4 5 Uebertrag Bundesblatt. 29. Jahrg. Bd. II.

Fr. 57,900. 90 30

446

Uebertrag Fr. 57,990. 90 Verschiedene Kosten, und unvorhergesehene Ausgaben, -nämlich: a. Drukkosten für
.

.

. F r . 842.10 b. Entschädigung für Losung des Mietvertrages .

. ,, 2,000. -- c. Andere verschiedene-Ausgaben ,, 674. 95 ,, 3,517. 05 °

- l- n

1

-

,, zusammen Fr. 61,507. 95 Hiezu der Ausgabensaldo in der Rechnung des Vorjahres . / ,, 166. 41 Total Fr. 61,674. 36 Diese Summe von Fr. 61,674. 36istt in 388 Theile zu theilen, nämlich: } n 9 Verwaltungen 1. Klasse zu 25 Einheiten = 225 1 Verwaltung 2. ,, ,, 20 ,, = 20 6 Verwaltungen 3.

,, 15 ,, = 90 4 ,, 4.

,, ,, 10 ,, = 40 2 ,, 5. ^ ,, ,, 5 = 10 fl l Verwaltung 6. ,, ,, 3 = 33 fl

Total 388 Einheiten.

Um Bruchtheil von Franken zu vermeiden, beabsichtigen wir, den Einheitsbetrag auf Fr. 159 festzusezen, eine Summe, welche, mit 388 multiplizirt, ein Total v o 1 , 6 9 2 F^^5692 ausmacht; die Diff e 1 7 .

von Fr. \1J. 64 wird in die "Rechnung pro 187 Haben des Vereins übertragen.

Der demnach von den verschiedenen Verwaltungen zu leistende Beitrag für das Jahr 1876 ist aus nachstehender Zusammenstellung zu ersehen: Für die 1. Klasse Fr. 3,-975, für 9 Verwaltungen Fr. 35,775 ,, ' fl 2.' " £> "V3,480, ,, 1 Verwaltung ,, 3,180 ,, ,, 3. ,, 2,385, ,, 6 Verwaltungen ,, 14,310 ,, , ,, *> . , 1,590, ,, 4 ,, ,, 6,360 ,, ,,5. ,, V 795 ,, 2 ' ,, ,, 1,590

V..^ l «:"^..,>

«T. » *

"

»

477

Total Fr. 61,692 Man wird bemerken haben, daß im Detail der Ausgabenrechnung das Journal des Postvereins nur,,pourr mémoire" aufgeführt ist. Diese Zeitung, welche sowohl Ausgaben als Einnahmen mit

447

sich bringt, bildete bis dahin den Gegenstand einer besondern Rechnung, deren Abschluß, wie schon früher gesagt, auf 31. Dezember abhin einen Reinertrag von Fr. 461. 35 verzeigt. Dieser Betrag wurde als Reservefond in das Haben der Rechnung pro 1077 übertragen, Zur Zeit des Abschlusses, d. h. am Ende der ersten 15 Monate des Bestehens (Oktober 1875 bis Dezember 1876) betrugen die Ausgaben für die Zeitschrift Fr. 12,343. 29, die Einnahmen Fr. 12,804. 64.

Die Zeitschrift hat demnach dem Postverein bis anhin keine Kosten verursacht; wir zweifeln jedoch daran, ob das Verhältniß auch in Zukunft so bleibe; !

Nichtsdestoweniger haben wir Grund zu der Annahme, daß die gewöhnlichen Ausgaben im Jahre 1877 diejenigen von 1876 nicht übersteigen werden. In, dieser Voraussezung und in Berüksichtigung der großen Zahl neuerTheilnehmer glauben wir, der Einheitsbetrag für das laufende Geschäftsjahr werde kaum Fr. 125 erreichen.

· "' "' ' . · : · ··

II. Telegraphenverwaltung.

1. Allgemeine Bemerkungen.

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ö

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Das Jahr 1876 hat sich durch eine ungewöhnliche Geschäftsstille bemerkbar gemacht. Das Darniederliegen von Handel und Industrie, die vielen Eisenbahnkalamitäten, die in Folge der ungünstigen Witterung sehr kurze und dabei noch wenig belebte Fremdensaison konnten nicht, verfehlen, auf die Verkehrsanstalten im Allgemeinen und somit auch auf die Telegrapheneinen höchst drükende Einfluß auszuüben. In der That blieben die Depeschenzahlen und damit auch die Einnahmen erheblich unter dem sehr mäßig gehaltenen, durch die bisherigen Erfahrungen vollkommen gerechtfertigten Voranschlage, wie es sich aus der nachfolgenden Zusammenstellung ergibt.

448 .;, ,,.-..,,.

...

, · , . . Rechnung. Voranschlag. Rechnung.

1875.

1876. 1876.

Zahl der .internen Depeschen ,..'" . 3,062,439 2,295,000 '2,118,373 "., ,, internationalen Depeschen 594,315 641,500 ·vv.i ' r '5r>>lTÌSJ!'> M;,T,.rw!jT'.;<>:i:1.-"?!,-.· ^'.'5' li'tiil'h!-') - : · : - · . , -- -·

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Fr.

·Ertrag-·iae^,9ep«&chBI -.» r^-1,055;,^^^ \045,000 1,941,749. 92 .·· Der Dpeschenverkehr ,ergab, somit eine Mindereinnahme von F r . 103,000,und'd ddereVoranschlag eineneu Aktivsaldo v o n F r .

Defizit voFr.." 100,000 entstanden, wenn nicht gleichzeitig auch auf deAusgabenfnamentlichninidenn'

R

Der:, internationale ; und Transitverkehr, auf welchem allem eine Reineinnahme,.,erziel wird·hat'nicht^^ n d e n ^ e n Voranschlag nicht erreicht, sondern i s o g a r g a ï erheblich unter d e n Zahlen

nicht

nicht verwiklicht hatiu nd

sich

d^sMv' Vorderhand auch

Diese schlimme Situation hat ihren Grundsowohl in der Unzulänglichkeit der internen Taxe, als auch in der großen Zahl unrentabler Bureaux. Diese beiden Momente ergänzen sich gegenseitig und jedes für sich alleine hatte die gegenwärtige Krisis nicht h ervorzubringen vermöcht. Es kann sich daher nur fragen, ob die zu treffenden Gegenmaßregeln den einen oder den andern dieser Faktoren oder beide zugleich ins Auge zu fassen haben. Der Bundesrath hat sich hierüber in seiner Botschaft vom 19. Februar 1877 deutlich ausgesprochen und kann hier um so mehr auf eine

449

nochmalige Erörterung verzichten, als ihm der Ständerath einstimmig beigepflichtet hat. Es bleibt nun zu gewärtigen, was der Nationalrath in der nächsten Session dießfalls beschließen wird.

Die mehrfach ausgesprochene Befürchtung, die Erhöhung der Taxen möchte eine erhebliche Verminderung der Depeschenzahlen zur Folge haben und dadurch den gehofften Gewinn aufheben oder gar in einen Verlust umwandeln, kann der Bundesrath nicht theilen Möglich ist es freilich, daß "die Kategorie der unnüzen Depeschen etwas zurükgehen wird ; dieß ist jedoch kein Unglük, denn der Telegraph soll nicht zu Spielereien dienen. Mit der Verminderung dieser Depeschen fällt aber auch ein Theil der Ausgaben (Provisionen, Formulare) dahin und die Einbuße wird keine erhebliche sein. Wer dagegen auf seine Mittheilung auch nur einigermaßen Werth legt, wird eine Mehrausgabe von 10--20 Cts. nicht scheuen.

In Deutschland ist für das Jahr 1876 freilich eine Verminderung der Depeschenzahlen eingetreten und zwar um 5,5 % Die deutsche Verwaltung schreibt dieß«aber nur zum kleinen Theile der Taxerhöhung zu, erblikt vielmehr die Hauptursache in der allgemeinen Geschäftsstokung. Troz dieser Verkehrsabnahme ist jedoch die Einnahme um 8,8 °/o gestiegen und es darf bei den im Uebrigen genau übereinstimmenden statistischen Zahlen mit Sicherheit auch für die Schweiz ein ähnliches Ergebniß gewärtigt werden.

Ebenso erscheint die Belastung des Verkehrs, welche vielfach als Einwurf gegen eine Taxerhöhung geltend gemacht wird, als kaum in Betracht fallend, wenn man in Erwägung zieht, daß einerseits die Handelsdepeschen,,nur etwa den «dritte», Theil der sämmtlichen internen Depeschen ausmachen und daß sich anderseits der auf den Handel fallende Theil der Mehrbelastung wieder auf eine sehr große Zahl einzelner Firmen vertheilt.

Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die in dem bisherigen Geseze enthaltenen Bestimmungen über die Vervielfältigung, Nachsendung, Frankatur etc. etwa zu dem Zweke weggelassen worden seien, um auch in dieser Richtung Erschwerungen oder Beschränkungen eintreten zu lassen. Der Bundesrath kann dießfalls auf seine bezügliche Botschaft verweisen, in welcher diese Weglassung dadurch begründet wird, daß jene Fragen in das Gebiet der Administration fallen und somit auf dem Wege der Verordnung geregelt werden müssen. Es liegt
dabei nicht im Entferntesten die Absicht vor, die bisherigen Erleichterung zu beschränken oder gar aufzuheben.

Endlich wurde auch von einer ,,Vereinfachung der Verwaltung" gesprochen, und es könnte daraus der Schluß gezogen werden,

450

die Organisation habe sich im Laufe der Zeit mehr und mehr komplizirt. Dieselbe ist aber heute noch die nämliche wie vor 25 Jahren und kann nicht wohl einfacher gedacht werden. Es bestehen heute wie damals drei Hauptorgane: Zentralverwaltung, Kreisinspektionen und Bureaux, und die eingetretenen Aenderungen betreffen keineswegs die Organisation als solche, sondern beschränken sich auf eine, im Verhältniss zur Ausdehnung des Nezes und des Verkehrs höchst bescheidene Vermehrung des Personals. Eine Vergleichung mit den auswärtigen Verwaltungen ergibt das nachfolgende Prozentverhältniß für die Zahl des höhern Personals gegenüber, der Gesammt-Beamtenzahl : - - Norddeutschland 3,9 °/o Bayern .

.

.

.

.

. 8,3 °/o Württemberg 8,2 °'o Oesterreich , 6,9 % , , Belgien . · 3,5 % FranIrreali

4 8 %

England .

.

.

;(!'.,, . 6,4 % Italien.

,, . ,, . . . 6,2 % c.

t.

N i e d e r l a n d e . . . . . . 4,3 % Schweden 3,7 % Dänemark . J 3,6 % Schweiz .

.

..^.

. 2,7% ' Die Schweig hat also auch in dieser Beziehung einen Vergleich mit dem Auslande nicht zu scheuen.

2. Linien.

Die im Jahre 1876 ausgeführten Linienbauten lassen sich zusammenfassen wie folgt: Länge in Kilometern der Linien, der Drähte, a. N e u e r s t e l l t e L i n i e n :

An Eisenbahnen An Straßen

33,0 105,5 138,5

37,8 157,7 195,5

b. N e u e D r ä h t e an b e s t e h e n d e n Linien: A n Eisenbahnen .

.

.

.

.

.

An Straßen

-- --

96,6 68,9

Total

--

165,5

Total

451 Lange in Kilometern der Linien, der Drahte.

c. U m g e b a u t e Linien: An Eisenbahnen verlegt An Straßen ,, .

» Total

231,2 -10,*

436,2 11,8

242,0

448,0

d. Ausgewechselte Drahte: An Eisenbahnen, .

.

./ ., An Straßen .

.

.

, \ ,

300,5 26,5 327,0

Total

--

Total

10,1 10,1

e. A b g e b r o c h e n e Linien: A n Eisenbahnen .

.

.

.

A n Straßen .

.

.

.

.

12,0 12,0

f. Abgebrochene D r a h t e : A n Eisenbahnen .

.

.

.

A n Straßen .

.

.

.

.

Total

0,1_ 0,1

--

Durch die vorstehenden Aenderungen stellt sich nun die Lange der Staatstelegraphenlinien, nach der Drahtezahl geordnet, auf den 31. Dezember 1876 wie folgt:

(f

H

/

I

; il

11 T

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Kreise.

Lange in Kilometern d ir Linien zu:

f JL«>* 1

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6 u. mehr

2 Dj^ijien, 3 Drä^jtep.-j 4,Drä hteij.1 ß probten. JDiÄhtfen.

--^ ,-- **· ~= 1

,

,

.

'} ft

664,7 $$'4

I. Lausanne I I Bern . . . .

III Ölten · .

IV. Zürich

.

.° ." .

.

.,,

V. St. Gallen

-» " \

>

' 334,7

103,1

' 209;f '

200,^'

«8$

246,8

W 313,6

, 23?,CM

i 187,1

185,41

^
146,5

SÖijO

i9g;e'

Bestand auf 31. Dezember 187^

2724,16

1465,3

913,5 *

1874

2656,8

1418.9

Vermehrung

67,8

46,4

*

. . . . .

,, 31.

,,

Verminderung

)

tji^

2Si;4

VI Chur . .

Total

'

}

9B,5 7M'" J

lll

J 8

H> >C'3

40,2 59,0 J 84,3

104,2 105^2

esii?'

, 107,8

1196,6

' / 71 4 8 5,9 . 67,1 l , '"' 51,1 10 >,1 ( 91,5 (l i ' > " 7 J,5 1 ( i! 14,2 13,6 I

Kilometer.

« , ' . . ) i=r f ~ ^^--=-- ^ feffi j 1342,4

:TO 889,9 878,3

's4,o

315,9

493,7

6462,0

925,6

541,2

304,2

487,3

6334,0

-- 12,1

7,8

11,7

6,4

128,0

Die Lange der sämmtlichen Staatslinien und Drahte stellt sich, auf Eisenbahnen und Straßen vertheilt, in Kilometern wie folgt: Drahtlangen

Jinienlangen

Kreise.

1in Bahnen. An Straßen.

An Straßen.

An Bahnen.

Total.

Total.

j i.

I. Kreis

II

SRI y

~ j ^U

440,^

,,

( T

1

' 1281,7

i ,

1138^

31,30,8

8731

* 12165

1075,4

2291,9

§89 9

1870,4

57VJ2

878,3

240,3

1655,2

6462,0

8764,6

7031,4

IV · ') _Dt ,

3ß0<7

492,4

4*85,9 f "< 1 65,8" '

40*,0

812,5 '

22^5,3

4186,7

i VI.

·> ( - I W T > ,

,,

_

Total KL6186'

' t

-^3G&£,8-

1992,0

1196,6

v' · V n

ì

1373,0--

294*7,4

675,6

T

1705^ ^TM

1207,3^

i

III 1 *·

i

v if -r 841,4

1342\^,, ,,

') 521,0

<"

1

ç

-iJfcìa.. .

1740,1 t *

i

y

2447,6 1 i 1895,5 15796,0

454 Linienlänge. Drahtlänge 6334,0 15442,6 138,5 361,0

Der Bestand auf Ende 1875. betrug Neubauten im Jahre 1876 tv /

"6472,5 10,1

Abgebrochen

15803,6 12,1

6462,4 15791,5 Differenzgegenüber vorstehenden Tabelle, + 0,4 -- 4,5 welche daher rührt, daß beiVerlegungen von Linien die Längen der alten und neuen-Tra ces. nicht immer genau übereinstimmen.

Die den Eisenbahngesellschaften Drähte erzeigen folgenden Bestand:

angehörenden

Total IL

·

und

Linienlänge. Drahtlänge.

268,4 310,8 ,,, -- 2317,6

Unabhängige (Bahnlinien .

Bahndrähte an Staatslinien -,

Linien

' "

Bestand des Vorjahres Vermehrung

-268,4

2628,4

226,6

2281,6

41,8

346,8

" "Die ; an Gesellschaften und Private konzedirten Linien stellen sich wie folgt: Linienlänge. Drahtlänge.

90,1 110,9 UnabhängigePrivatlinien ".'

' 18,0 Privatdrähte an Staatslinien Total

Bestand des Vorjahres

90,1 66,9

Vermehrung 23,2

128,9~ 97,7

31,2

Die Gesammtheit der in der Schweiz lauf Ende 1876 bestehenden Telegraphenlinien er: zeigt daher folgende Längen : Linienlängen. Drahtlänge.

6462,0 15796,0 Staatslinien ., 268,4 2628,4 Bahnlinien , ,, ,,, V · ;'; I 90,1 128,9 Konzedirte LinienBestand auf Ende 1875

Total . 6820,5 6627,5 Vermehrung

193,0

18553,3 17821,9

731,4

453

Die vorstellend verzeichneten Neubauten betreffen zum Theil solche Linien, welche zur Einschaltung der neu errichteten Büreaux nöthig wurden, zum Theil die Abzweigungen von den Eisenbahnlinien nach den Ortschaften. Eigentliche Neuanlagen sind keine vorgekommen.

Anlaßlich der laufenden Reparaturen wurden gegen 1700 gewöhnliche Holzstangen durch impragnirte Stangen esezt, welche troz des höheren Anschaffungspreises vermöge ihrer laugten Dauer schließlich doch finanziell vortheilhafter sind.

Die verschiedenen Stangengattung vertheilen sich nun wie folgt: Anzahl. °/o der G-esammtzahl.

Stangengattung.

Eise ns t a n g e n : 6.55' | 8,083 Konische .

.

.

.

.

.

4Ì08 10,73 5,036 Muffen Winkeleisen .

.

.

.

. . 123 - 0,10 j I m p r ä g n i r t e Staugen: 38,72 } 47,871 Nach Boucherie .

.

.

.

0,41 44,89 506 ,, Burnet .

.

.

.

.

K an 7,098 · 3,7« j ·n 3' Un p r ä p a r i r t e Holzstaagön: 15,29 \ 44 ;58 Harte Holzsorten .

.

.

.

18,800 2»:09 l) 35,880 Weiche ..

.

.

'.

?

100,00 Total 123,457 100,1)0 Die Länge der Kabelleitungen betrug auf Ende 1876 (, 54,1 Kilometer mit einer Vermehrung von 0,5 Kilometerngegenüber dem Vorjahre.

Die Statistik der Linienstörungen ergibt für die Jahre 1875 und 1876 folgende Zahlen: , r »

- - Zalil der Störungen.

_ _,1875. 1876.

Verwiklungen Unterbrechungen Ableitungen Total

Dauer

Uurchsohnitts-

·in Runden,.

~"

«i*

1875.

1876.

4239 3180 23,038 17,143 2149 1891 13,148 11,47« ' 534 , 441 3,831 3,237 _. .

6922 5512 40,017l 31,859

,

, dauer< 'T i -

1875. < 1876.

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456

Die Gesammtzah der Störungen hat daher gegenüber dem Vorjahre um 1410 oder 20 % die Gesammtdauer der Störungen urn 8158 Stunden oder ebenfalls um 20 % abgenommen; dagegen ist die durchschnittliche Dauer jeder einzelnen Störung gleich ge: blieben.

Es fiel eine Störung auf 2,86 Kilometer Drahtlänge (gegenüber von 2,23 im Vorjahre) und 2,07 Störungsstunde auf den Kilometer (gegenüber von 2,57 im Vorjahre).

In Bezug auf die durchschnittliche Dauer jeder einzelnen Störung haben wir schon, im legten Jahresberichte darauf hingewiesen , wie sehr dieselbe von den klimatischen Verhaltnissen unseres Landes beinflusst wird. So blieb z. B. die Linie über die Furka während der beiden lezten Winter vollständig und die Linie über denFlüelapassß während mehrerer Wochen unzugänglich; das Gleiche, war im Frühjahr mit einer größern Anzahl Leitungen in Folge deWasserverheerungeen der", Fall und wiederholt sich jedes Jahr bald aiT,diesen, bald an jenen Steilen. .

Wenn
Es ist der Verwaltung in neuerer Zeit der Vorwurf gemacht worden, sie verwende für ihre Linien zu gutes, beziehungsweise zu theures Materini. , '. · .

Dieser v orwur bezieht sich hauptsächlich auf dieimprägnirten Stangen, Porzellan-Isolatorenunddverzinktenn Drähte, Materialien, welche i m Auslande schon längst a l s vortheilhaft erkannt ca. Fr. 8, eine gewöhnliche ca. Fr. 4; erstere dauert aber erfahrungsgemäß wenigstens drei Mal langer (15 Jahre gegen 4 -- 5) und bietet daher Vortheil nicht nur in Bezug auf die Anschaffungskosten, sondern auch in Bezug au i die, Arbeitslöhne.

Das Gleiche gilt von den verzinkten Drähten. Der Zinküberzug schüz dieselben vor schnellem. Verrosten und es darf angenommen werden, daß solche Drähte wenigstens die anderthalbfache Dauer haben, .wahrend der Preisunterschied etwa 25 -- 30 °/o beträgt.

Für das laufende Jahr stellt sich der Preis (aus einem der vorzüglichsten Eisenwerke bezogen) auf 45 Cts. per Kilogramm und es wird denselben kaum Jemand zu hoch finden können.

457 Die Porzellanisolatoren, weiche je nach ihrer Grosse undFormm den zwei- bis vierfachen Preis der Gläsisolatoren gelten, bieten folgende Vortheile: ' 1) Sie sind weniger bruchig; 2) Bruche und Risse sind leichter bemerkbar; 3) aie sind weit weniger empfanglich für Feuehtigkeitsniederschlage ; 4) sie lassen sich in Doppelglokenform anfertigen, was für längere Leitungen unerläßlich ist.

Es gilt auch hier, wie fast überall, der Saz, daß das Theuerste schließlich doch das Billigste ist, und es muß, zum guten Theile wenigstens, gerade den früher verwendeten geringwerthigen Materialien zugeschrieben werden, daß unsere Linien nach und nach in einen mangelhaften Zustand geriethen und .nun mit großem Kostenaufwand wieder verbessert weiden müssen. Es muß Übrigens auffallend erscheinen, wie auf der einen Seite der schlechteLinienzustand (womit es indessen in neuerer Zeit wesentlich gebessert hat), anderseits aber auch jedes Bestreben za. einer Verbesserung getadelt wird.

Die Ausführung größerer Linienarbeiten erfolgt, soweit es immer thunlic ist, im Akkord, und es w ird dabei natürlich stets- getrachtet, die möglichst günstigen Bedingungen zu erlangen.

Bei Taglohnarbeiten schwanken die Löhne for einen gewohnlichen Arbeiter je nach der Landesgegend zwischen & und 5 Fr.

und stellen sich im Durchschnitt etwa auf Fr. 4, was nicht übertrieben erseheinen kann, wenn man bedenkt, dass diese Arbeiter sich fortwahrend auswärtsverkostigenen m ü s s e u n d m z w y \ arfastst jeden Tag wieder in eineandernij Ortschaft. DaWechselni, der Arbeiter von Ort zu Ort wäre nichtzuuempfehlenen, weidiesebc Arbeit eine, gewisse Uebung erfordert und, diErsparnissiß aLohnenidurchji die geringern Leistungewiederemehrl^ alaufgewogenn^ wurde.

'3. Apparate.

Die Zahl der auf 31. D > P K « m b e r Dienste)Dstehendeneiienden M o r s e - A b e t r u g 1384 l.'iSlf m i V e r m i n d e r u n g e v o n uber dem V o r j a h r e B e s t a n d des Hughesl(22)Sund M u l - u a é i i M u l tipel-Apparate ( 2 ) i V e r m i n d e r u n g i e i n g e t r e t e n . ^ D i e aïs Apparate d R e l a i s e h a t l u m h a t z u g e n o m m e n undii 1 6 8 a u f 1(58.

.

/ , j 'J t i Nebstdem besaß die Verwaltung, theils als Reserve im Ontralmagazin und auf den Bureaux, theils in Miethe bei den Bahn-

458 gesellschaften 1 Hughes-Apparat, -192 Morse-Apparate, 226 Relais und. 204 außer Dienst, gesezte Apparate.älterer Konstruktion.

, Von den auf Ende des Vorjahres noch im Dienste stehenden 103 ältern Reliefschreibern. würfle» im Berichtsjahre 64 ausgewechselt und es bleiben somit noch 39 , deren Ersa durch Farbschreiber für das Jahr 1877 ih Aussicht genommen ist.

Die Ruhestromeinrichtun, bei welcher auf den Zwischenbüreaux die ' Batterien wegfallen, wurde auf 12 weitern Leitungen mit zusammen 79 Bureaux eingeführt.

· -In Folge einer Publikation im ,,Journal télégraphique" wurden Versuche mit einem von Vianisi in Messina erfundenen neuen Gegensprechsystem angestellt, und diese Einrichtung dann zur Vermeidung einer weitern Drahtanlage zwischen Genf und Lausanne definitiv eingeführt. Dieses System unterscheidet sich von den bisherigen, theilweise schon seit 2,0,fahren bekannten, wesentlich dadurch, daß dasselbe bloß eine veränderte Konstruktion des Tasters erfordert, sonst aber auf jeden gewöhnlichen Schreibapparat angewendet werden kann. · ..

; '· ' : Es ist in der Presse getadelt und auch in den Räthen erwähnt worden, daß die Verwaltung große Summen für unnüze Pröbeleien auswerfe und daß sie namentlich für den Multipelapparat, der nicht viel leiste 5 Fr. 30,000 ausgegeben habe. Zwei solcher Apparate wurden in> .Jahre 1874 , nachdem sie sich im Aulande mehrfach bewährt hatten, angeschafft und kosteten die Verwaltung, mit Inbegriff der Beamteninstruktion durch den Erfinder selbst, zusammen nicht 30,000 , sondern 10,000 Fr. D i e s e A u s g a b e ist seit 1869 die einzige i h r e r A r t und es wird daher kaum gerechtfertigt erscheinen, hieraus einen so ernsten Vorwurf herzuleiten.

Wenn dieser Apparat auf unsern Linien auch nicht vollständig ausgenuz werden kann, so leistet er doch in gewissen Fällen sehr gute Dienste und es kann dessen Erwerbung durchaus nicht als eine unnüze Maßnahme bezeichnet werden.

4. Bureaux.

Im Berichtsjahre wurden 58 neue Bureaux errichtet, 45 weniger als im Vorjahre.

Von diesen neuen Bureaux sind 48 gewöhnliche, 2 Eisenbahnbüreaux, 4 Sommerbüreau und 4 Aufgabenbüreaux Die Eisenbahn-Telegraphenbüreau Altstetten, Bouveret, Dietikon, Gisikon und Mettmenstetten wurden, theils in Folge Kündi-

459

gung von Seite der Bahngesellschaften, theils auf den Wunsch der betreffenden Gemeinden, in gewöhnliche Büreaux umgewandelt.

Die Eisenbahn - Telegraphenbüreaux in Chiasso und Satigny, sowie das Sommerbürea Monte Generoso, wurden aufgehoben.

Die dem Publikum geöffneten Telegraphenbüreaux vertheile sich wie folgt : . . .

Ende VerVerEnde 1875. mehrung. minderung. 1876.

Fortwahrend geöffnete Staatsbureaux .

.

.

.

831 53 -- 884 Sommerbüreaux .

.

.

63 4 l 66 Eisenbahnbüreaux 108 2 7 103 Total der Telegraphenbüreau 1002 Aufgabebüreaux 35

59 4

8

1053 39

Gesammt-Total 1037 63 > 8 1092 Hinsichtlich ihrer Dienststunden vertheilen sich die Bureaux wie folgt: Ununterbrochener Dienst .

.

.

5 Verlängerter Tagdienst .

.

, .

10 Voller Tagdienst .

.

.

.

.

51 Ganz oder theilweise erweiterter Dienst 87 Beschränkter Dienst .

.

.

. 900

1053 * Die Eisenbahn-Telegraphenbüreau und die in den Bahnhöfen für den öffentlichen Dienst errichteten Aufgabebüreaux vertheilen sich auf die verschiedenen Bahnverwaltungen wie folgt:

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Dem Publikum geöffnet als

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Bahngesellschaften.

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Telegraphenbüreaux.

Aufgabebüreaux.

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Westbahneu .

.

.

Jougnebahn .

.

.

Bulle-Romont .

.

Sìmplon .

.

.

Jura Industriel .

.

Jura-Bern-Luzern .

.

Centralbahn .

.

.

Nordostbahn .

.

.

Vereinigte Schweizerbahnen Toggenburg .

.

.

Bödelibahn .

.

.

Emmenthal .

.

.

Aargauische Südbahn .

Rigibahn .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

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.

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.

.

69 7 2 15 9 59 74 138 81 10 4 5 7 5

Uebertrag

485

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2 1 5 7 9 2 -- -- -- -- 33

Total.

Auf den Auf den Staatslinieu Bahnlinien.

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Telegraphenbüreaux.

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Total.

Auf den Auf den Staatslinien Bahnlinien.

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Uebertrag

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05 (--^

Arther Rigibahu Lausanne-Echallens Gotthardbahn .

Kaltbad-Scheidegg .

Uetliberg Nationalbahn .

Tößthalbahn Winkeln-Herisau .

Rorschach-Heiden .

Badische Bahn .

Genf-Lyon .

.

Broyetbalbahn .

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

.

.

.

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485

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55

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592

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25

137

455

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1 -- -- -- --

16 -- 2 3 1

1

--1 5

3

462 Wenn auch zugegeben werden muß, daß sich die in den Bahnhöfen errichteten Aufgabebüreaux keiner großen Frequenz erfreuen, so läßt sich anderseits doch nicht bestreiten, daß dieselben in einzelnen Fällen gute Dienste leisten, und die Verwaltung hat daher bei den Bahnverwaltungen die Vermehrung dieser Aufgabestellen,, namentlich für die vielen Kreuzungs- und Abzweigungsstationen, angeregt, freilich ohne allseitig das gewünschte Entgegenkommen, zu finden.

Wie schon mehrfach angedeutet wurde, liegt in der allzugroßen Vermehrung der Büreauzahl eine der Hauptursachen der gedrükten Finanzlage, und der Bundesrath glaubte daher derselben einigermaßen entgegenwirken zu sollen, indem er unter dem 12. April die Verfügung erließ , daß bei einem allzu geringen Depeschenverkehr die Leistungen der Gemeinden ganz oder theilweise über die üblichen 10 Jahre hinaus entrichtet werden sollen. Dieser Maßnahme mag es zum Theile zugeschrieben werden, daß im Berichtsjahre die Vermehrung der Bureaux nicht die für die Vorjahre sich erzeigenden Dimensionen angenommen hat.

5. Personal.

Die im Laufe des Jahres 1876 im Personalbestand der Tclegraphenverwaltung vorgekommenen Mutationen lassen sich zusammenfassen wie folgt: Rüktritte. Entlassungen. Todesfälle.

Centralverwaltung .

.

2 -- -- Haupt- und Spezialbüreaux 10 -- 3 Zwischenbüreaux 35 2 11 Bedienstete .

.

. 11 -- 2 58

2

16

In Anbetracht der Geschäftsstille und der daraus folgenden geringen Zunahme des Verkehrs wurden keine neuen Telegraphistenstellen errichtet, im Gegentheil blieben einzelne vakant gewordene-.

Stellen vorläufig unbesezt.

Aus dem gleichen Grunde wurde auch die Annahme neuer Lehrlinge wesentlich beschränkt, was um so mehr für geboten erschien, als noch eine sehr große Anzahl patentirter Aspiranten sich ohne Anstellung befindet.

Die im Jahre 1875 aufgenommenen Lehrlinge nebst einigen andern Aspiranten, zusammen 71, wurden zu dem üblichen Schluß-

463

kurse einberufen und bestanden das Patentexamen. Es wurden denselben 62 Patente ausgestellt, wovon 25 II. und 37 III. Klasse.

Ueber die Verlegung des Depeschengeheimnisses sind der Verwaltung zwei Beschwerden eingegangen, welche sich aber schon durch die angehobene administrative Untersuchung als unbegründet herausstellten.

Die im Berichtsjahre über die Beamten und Angestellten der Verwaltung verhängten Ordnungsbußen erreichen die Zahl von 1305 im Gesammtbetrage von Fr. 2602. 85.

Die beigeschlossene Tabelle (Beilage I) enthält das Verzeichnis aller auf Ende 1876 bei dem Telegraphendienst beschäftigten Personen , jedoch mit Ausschluß der auf dem Linienbau verwendeten Arbeiter.

6. Beziehungen zum Anstände.

Die schon im lezten Jahresberichte erwähnten Verhandlungen zum Abschluß eines neuen Spezialübereinkommens mit Deutschland konnten erst gegen Ende des Berichtsjahres zu Ende geführt werden. Der neue Vertrag enthält als Hauptgrundlagen die Einführung einer Einheitstaxe für ganz Deutschland unter vollständiger Beseitigung des bisherigen Unterschiedes zwischen Süd- und Norddeutschland , und sodann die Einführung des Worttarifsystems in Verbindung mit einer Grundtaxe. Leztere beträgt 40 Pfennig = 50 Rappen, die Worttaxe 5 Pfennig = 61/* Rappen. Die Abrechnung beschränkt sich darauf, daß die Schweiz an Deutschland für jedes von ihr a b g e s a n d t e "Wort l*/a Rappen herauszahlt.

Im Laufe des Berichtsjahres haben sodann England, Brasilien, Rumänien, Luxemburg und die ^Eastern Telegraph Company"1 ihren Beitritt zum internationalen Vertrage von St. Petersburg erklärt.

7. Telegraphischer Yerkehr.

Bisheriger Uebung gemäß geben wir hienach: 1) eine vergleichende Uebersicht der während der beiden lezten Jahre b e f ö r d e r t e n Depeschen; 2) eine vergleichende Uebersicht der in den beiden lezten Jahren von den verschiedenen auswärtigen Staaten e i n g e g a n g e n e n und dahin b e f ö r d e r t e n Depeschen.

(Tabellen I. und H.)

Beilage I.

Zur Seite 463.

Personalbestand der Telegraphenverwaltung auf 31. Dezember 1876.

i

i

I

1

--

--

Total der Kreise

' Gesammttotal Ende 1876 i « « 1875 l '.

Vermehrung Verminderung

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1

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3 3 3 3 1-

54 42 53 36 29 2 j 20 n

15 jì 234

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9 17 , «

5 5 6 3 9,

42

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Gesammt-T<

Provisorisct

Definitiv.

Definitive.

Bahnbeamte

Privatbeam

Postbeamte

Bahnbeamt«

Weibliche.

Männliche.

Weibliche.

Weibliche.

Männliche.

Männliche.

34 23

66 2 64 90 5 54 1 72 1 53

9

1 3 i

10 9,9 9 1« 95 21 l 15 50 48 ?,3 34 21

41 40 9,4

5

15 |i 40

12 33

18 23

8

9 399 122 l! 186 197 106

32

8

9 399 i 122 i' 186 197 'i 106 29 396 ' 94 M 180! 179 !lll

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4 4 12 2 6 4

3 1 2 2

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6 7 7 17 2 3

3 | 4 i | 48 jj 25 42

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17

1

18

1 1 1

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Telegraphenkreise:

1 1 1 1 1 1

.1

10

l 1 1 1 1 1 1

»

S

1

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Lausanne Bern j Ölten Zürich St. Gallen i Chur

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Weibliche.

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Männliche.

Weibliche.

»

Männliche.

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Kassiere.

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Adjunkte.

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Inspektoren

i

Provisorisch

Definitive.

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Revisoren.

Kontroleur.

Sekretäre.

Direktor.

a ·^ ^ <1

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Privatbeamte.

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-*J /4

Büreauchefs

.

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Volontärs.

Postbeamte.

Nicht Patentirte.

patentirte.

Weibliche.

·

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Männliche.

Kopisten.

i

Total Total des !

des Personals.

Personals.

Weiblich.

n

Gehilfen.

Boten.

Männlich.

und Telegraphisten. ,

AufgabeBlireaux.

Zwischenbüreaux.

Haupt- und SpezialbUreaux.

Gehilfen

1

2 -- >l i

18 1?, 13 14 4 3

3 _

--

4 --

96 95 56

91 " 235 48 1' 205 65 || 176

24 19 38 32 16 14

294 282 229

318 ' 301 ' 267 '

267 221 190 '

64

Q

1113

451

1421

143

1564

64

3

63

3

1131 1140

451 417

1438 1391

144 166

1082 ', 1557 i

47 --

-- 22

25 · --

!

j

1

222 206 211 176 173 125

-- --

1 -- i

ii

-- 9

34 ,| -- .,

Telegraphischer Terkehr.

Vergleichende Uebersicht der Depeschenzahlen 1875 und 1876.

Beförderte und empfangene interna- Transitdepeschen.

interne Depeschen. tionale Depeschen.

RpfVivH pvtp JJClUlUtJ LC

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total Vermehrung . .

Verminderung .

Total.

1875-

1876.

1875.

1876.

37,800 36,795 44,665 43,537 45,974 48,892 6n,492 73,126 61,932 51,957 43,279 40,866

38,806 37,275 41,368 40,409 45,491 49,973 61,552 73,509 60,763 51,790 45,456 41,278

17,613 17,116 21,550 20,113 19,228 19,851 22,107 19,918 19,351 22,132 20,550 20,642

18,801 16,470 19,058 18,013 18,860 14,932 16,454 17,270 17,572 20,064 18,793 16,528

179,045 173,869 207,320 217,808 241,282 244,520 310,809 331,465 294,730 276,486 217,304 202,287

190,203 184,180 207,694 211,581 238,865 260,055 307,447 340,206 282,744 275,180 221,647 199,056

2,062,439 2,118,373 594,315 587,670 55,934 6,645 2,71 % 1,12 °/o

240,171

212,815

2,896,925

2,918,858 21,933

1875.

Januar . .

Februar .

März . .

April . .

Mai . .

Juni . .

Juli . .

August .

September Oktober .

November Dezember

464

Tabelle I.

123,632 119,958 141,105 154,158 176,080 175,777 223,210 238,421 213,447 202,397 153,475 140,779

1876.

132,596 130,435 147,268 153,159 174,514 195,150 229,441 249,427 204,409 203,326 157,398 141,250

27,356' 11,39 %

1875.

1876.

0,75 %

465

Tabelle n.

Vergleichende Uebersicht der während der beiden lezten Jahre von den verschiedenen auswärtigen Staaten eingegangenen und dahin beförderten Depeschen.

Versandt.

Empfangen.

Länder.

1875.

Frankreich .

Italien . . .

Norddeutschland .

Baden . . .

Oesterreich .

Bayern . .

Elsaß-Lothringen ...

Württemberg England . .

Belgien Rußland . .

Niederlande .

Amerika .

Indien .

Aegypten . .

Donaufürstenthümer .

Spanien Türkei, europ.

Schweden Dänemark Türkei, asiat.

China u. Japan Malta u. Corfu Algier .

Norwegen Portugal .

Griechenland Persien . .

1876.

1875.

Total der gewechselten Depeschen.

1876.

1875.

1876.

82,500 80,820 83,453 79,421 165,953 160,241 37,849 39,569 41,631 41,162 79,480 80,731 40,213 30,037 24,099 18,224

39,834 30,423 23,565 18,388

39,644 25,127 22,500 16,507

38,765 24,617 23,587 17,314

20,202 18,660 16,138 14,507 19,715 18,515 15,946 14,443 9,618 8,604 10,909 9,996 5,045 5,896 4,551 i 5,206 4,695 4,461 5.309J 5,160 3,834 4,662 3,959 4,632 1,147 1,373 1,19 i 1,666 549 1,061 542 1,048 697 1,075 1,241 255

1,057 469 480 310 283 225 116 776 110 143 123 59 6

856 656 576 407 298 256 253 449 186 137 69 69 11

1,075 414 498 372 323 287 170 58 133 170 137 51 7

995 640 584 452 347 320 262 38 189 152 96 71 6

79,857 78,599 55,164 55,040 46,599 47,152 34,731 35,702; 36,340 35,661 20,527 9,596 10,004 7,793 2,337 1,091 1,330

33,167 32,958 18,600 11,102 9,621 9,294 3,039 2,109 1,938

2,132 883 978 682 606 512 286 834 243 313 260 110 13

1,851 1,296 1,160 859 645 576 515 487 375 289 167 140 17

Total 302,132 300,738 292,183 286,932 594,315 587,670

466

Ein alphabetisches Verzeichnis der schweizerischen Telegraphenbüreaux mit der Zahl der in den Jahren 1875 und 1876 beförderten und empfangenen Depeschen ist, wie bis dahin, der allgemeinen Post- und Telegraphenstatistik beigegeben.

Die Zahl der beförderten und empfangenen Telegramme (Transit und übertelegraphirt nicht Inbegriffen) ergibt per Tag für die bedeutendsten Ortschaften folgenden Durchschnitt: 74 Chur . . . 137 Rorschach Zürich . . 1042 74 Schaffhausen . 122 Basel . . . 800 Lugano 70 Iferten . .

Genf . . . 793 Biel . . . 117 62 Bern . . . 571 Aarau . . . 111 Glarus .

58 Montreux .

Lausanne 379 Freiburg . . 106 54 Winterthur . 312 Interlaken . . 104 Frauenfeld 54 Luzern Thun . . . 103 Herisau 307 54 Solothurn . . 95 St. Gallen . 303 Locle 54 Neuenburg . 2i!8 Neuin ünster . 86 Burgdorf .

53 Baden .

Romanshorn Chauxdefonds 164 . 75 52 Ölten . .

Vivis . . . 162 Morges . . . 75 Ueberdieß finden sich: 14 Ortschaften mit 41--50 Depeschen per Tag.

14 31-40 11 ,, ,, 27 21 30 ii ,, T) 97 11-20 n ,, ,, 200 6 -10 ,, n ,, 581 11 --"5 n 11 ,, 11 ,, 42 ,, weniger als l Depesche per Tag.

,, Die Vermehrung der Depeschenzahl im i n t e r n e n Verkehr, welche von 1874 auf 1875 11,67 °/o betragen hatte, ist von 1875 auf 1876 auf 2,71 % gesunken.

Im i n t e r n a t i o n a l e n Verkehr zeigt sich "sogar eine Verm i n d e r u n g von 1,12 °/o gegenüber einer Steigung von 5,7 °/o im Vorjahre.

Eine noch bedeutendere V e r m i n d e r u n g weist der T r a n s i t e v e r k e h r auf, nämlich eine solche von 11,39 %, während das Vorjahr eine Vermehrung von 11,2 °/o ergeben hatte.

Der telegraphische V e r k e h r im A l l g e m e i n e n ist beinahe gleich geblieben, indem die Zunahme blos 0,75 % beträgt.

Ueber die Ursachen verweisen wir auf die ,,Allgemeinen Bemerkungen".

467 Die Uepeschenstatjstik folgende Prozentsäze:

ergibt

mit Bezug auf den I n h a l t Interne.

1875.

1.

2.

3.

4.

5.

Staatsdepeschen .

Börsennachrichten.

Handelsdepeschen.

Privatangelegenheiten Zeitungsnachrichten

.

.

.

.

.

Internationale.

1876. 1875.

.

0,74 .

3,36 . 31,89 . 63,36 .

0,65

0,99 3,38 29,46 65,35 0,82

100,00

100,00

0,25 9,47 45,86 44,01 0,41 100,00

1876.

0,2,5 8,04 49,12 42,45 0,14 100,00

Die in dieser Ausscheidung nicht inbegriffenen Dienstdepeschen betragen 2,71 °/o der Gesammtzahl. Davon fallen 52,28 °/o auf den Post- und 47,72 °/o auf den Telegraphendienst.

Die Ausscheidung nach der A r t der Depeschen ergibt folgende Prozentsäze : Interne.

Internationale.

1875.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

1876. 1875.

1876.

Ohne besondere Angaben . 81,14 Mit bezahlter Antwort .

.

7,57 Bezahlte Antworten .

.

6,86 Mit ,,Expressen bezahlt* .

1,95 Mit ,,Expressen" .

.

0,58 Kollationirte -- Chiffrirte .

.

.

.

0,12 Mit Empfangsanzeige -- Rekommandirte .

.

.

0,06 Nachzusendende .

.

.

0,11 Mit mehreren Adressen .

0,69 Per Post zu bestellende .

0,66 Während der Nacht zu bestellende .

.

.

.

0,04 14. Mit mehreren Angaben .

0,22

80,14 8,07 7,47 1,98 0,73 -- 0,05 -- 0,06 0,10 0,61 0,58

94,23 4,52 -- 0,03 0,31 0,04 0,04 0,05 -- 0,02 0,33 0,38

94,96 3,88 -- 0,03 0,35 0,05 0,01 0,01 0,01 0,03 0,23 0,38

0,03 0,18

-- 0,05

-- 0,06

"100,00

100,00

100,00

100,00

Die Klassifikation der Depeschen nach der Wortzahl erzeigt folgendes Prozentverhältniß :

468

Interne.

Von l - 20 Worten .

21 -- 30 » 31--40 ,, 41-50 n 51-60 ,, 61--70 ,, 71- 80 ,, 81--90 ,,

91-100

-, 100 und mehr

Internationale.

1875.

1876.

1875.

1876.

.

88,72

88,67

87,38

87,72

.

.

.

.

.

.

.

.

.

8,11 2,25 0,51 0,22 0,09 0,03 0,02 0,01 0,04

8,21 2,22 0,49 0,22 0,07 0,05 0,01 0,01 0,05

9,08 2,55 0,53 0,28 0,04 0,03 0,03 0,05 0,03

8,60 2,54 0,69 0,21 0,11 0,08 0,02 0,01 0,02

100,00 100,00 100,00 100,00 Zum Ausweis über die Betheiligung der verschiedenen Arten von Bureaux an der Beförderung der Depeschen folgt nachstehend eine Zusammenstellung der verschiedenen Depeschengattungen, die Zahl der Bureaux und der Arbeitstage, sowie der daraus sich ergebende Durchschnitt, wobei die übertelegraphirten und Transitdepeschen doppelt gezählt sind: . 2,118,373 Interne abgehende Depeschen .

^ ankommende ,, . 2,140,229 (Kopien Inbegriffen)

4 °58 60°" Internationale abgehende Depeschen .

,, ankommende ,,

300,738 286,932 KR7 fi70

Amtliche abgehende ,, ankommende

68,175 68,190

Interne übertelegraphirte .

Internationale Transitdepeschen

.

4,036,864: .

1,291,594 Total 10,311,095

-1QC OtjK

Anzahl der Bureaux, der Depeschen. der Arbeitstage. Durchschnitt per Beamten und per Tag.

Hauptbüreaux .

15 6,383,624 114,205 56 34,494 35 Spezialbüreaux .

28 1,193,422 Zwischenbüreaux 1,010 2,734,049 369,660 7 1,053

10,311,095

518,359

20

469

Der Durchschnitt ist für die Hauptbüreaux gegenüber dem Vorjahre um l gefallen, bei den übrigen Bureaux, sowie im Total unverändert geblieben.

Die größten Durchschnittszahlen für das ganze Jahr finden sich auf folgenden Bureaux: Bern 65, St. Gallen 64, Zürich 62, Thun 61, Lausanne 60, Winterthur 57, Basel, Biel und Schaffhausen je 55, Luzern und Uster je 53, Genf und Vivis je 51, Neuenburg 50, Chur 49, Brieg, Ölten und Sitten je 45, Romanshorn 42,, Bellenz, Glarus und Samaden je 41, Interlaken 40.

Wie schon in den frühern Berichten bemerkt wurde, sind die obigen Zahlen jedoch zur Beurtheilung der Arbeitsleistung nicht unbedingt maßgebend, weil sich die Zahl der Beamten nicht ausschließlich nach der Größe des Verkehrs richten kann, sondern noch von andern Verhältnissen, namentlich von der Zahl der za bedienenden Apparate und Linien bedingt wird.

Die Statistik über die mittlere Zeit, innert welcher während den lezten vier Jahren die internen Depeschen befördert wurden, liefert folgendes Ergebniß : Von hundert Depeschen wurden befördert;

1873.

In 1--30 Minuten ,, 31--60 ,, ,, 61-90 ,, ,, 91--120 ,, ,, 121--150 ,, ,, 151 u. m e h r , ,

1874.

1875.

1876.

.

.

.

.

.

.

. 68,48 72,72 74,47 77,63' . 21,04 20,28 19,22 18,05 . 6,02 .4,19 4,04 2,95 . 2,35 1,50 1,45 0,89 . 1,00 0,60 0,56 0,29 . 1,11 0,71 0,26 0,19 100,00 100,00 100,00 100,00 Die B u r e a u x vertheilen sich hinsichtlich der durchschnittlichen Ankunftszeit der Depeschen nach folgenden Prozentsäzen : Ankunftszeit.

Bureaux.

1874.

1873.

1875.

1876.

63,20 58,12 69,22 82,62 36,75 32,01 29,33 16,75 3,76 3,96 0,72 0,63 0,86 0,33 0,29 -- 0,51 0,50 0,44 -- 100,00 100,00 100,00 100,00 Die vorstehenden Zahlen zeigen, daß in den lezten 4 Jahren der Prozentsaz, sowohl der Depeschen als der Bureaux, für die Beförderung innert einer halben Stunde fortwährend zugenommen, Innert 1 -- 30 Minuten .

,, 31-60 ,, .

,, 61-00 ,, .

,, »1-120 ,, .

,, 121 u. mehr .,

470

für die größern Beförderungszeiten dagegen von Jahr zu Jahr abgenommen hat. Es schließt dies selbstverständlich nicht aus, daß vereinzelte größere Verspätungen vorkommen, welche theils in Linienstörungen, theils in dienstlichen Versehen ihre Ursache haben.

Es wurde sodann auch im Berichtsjahre wieder eine Durchsicht der Belege zu dem Zweke vorgenommen, um zn konstatiren, wie lange die Depeschen auf den Aufgabe- oder Umspeditionsbüreaux unbefördert liegen bleiben. Das Ergebniß ist folgendes : Prozent der Depeschen.

1875.

Beförderung innert 1--30 Minuten ,, ,, 31--60 ,, 61-90 ,, ,, · 91-120 ,, ,, ,, 121 u. mehr ,,

1876.

.

.

.

.

.

. 95,83 96,87 .

3,16 2,38 . 0,64 0,47 . 0,17 0,14 .

0,20 0,14 100,00 100,00 Die bei Aufstellung dieser Statistik zu Tage getretenen Unregelmäßigkeiten wurden jeweilen entsprechend geahndet und die Resultate jedes Monats überdieß den Kreisinspektionen zur weitern Behandlung übermittelt.

Die infolge Verlust, Verspätungen oder Verstümmelung von Telegrammen der Centra l Verwaltung zur Kenntniß gelangten Reklamationen erreichen die Zahl von 243 gegenüber von 248 im Vorjahre. Davon fallen auf den i n t e r n e n Verkehr 67, von denen jedoch 24 als unbegründet abgelehnt werden mußten. In den übrigen 43 Fällen wurden entsprechende Disziplinarverfügungen getroffen und, so weit thunlich, die erlegten Taxen zurükerstattet.

Im i n t e r n a t o n a l e n Verkehr gingen der Verwaltung 147 Reklamationen ein, wovon 69 sich als unbegründet erwiesen und 4 auf Jahresende unerledigt blieben.

Im T r a n s i t v e r k e h r beträgt die Zahl der Reklamationen 29; davon waren 3 unbegründet und 2 blieben unerledigt.

Die Taxrükzahlungen im internationalen und Transitverkehr betragen für 92 Fälle Fr. 1554. 87, woran sich die Schweiz in 45 Fällen mit zusammen Fr. 242. 87 zu betheiligen hatte.

8. Finanzielles Ergebniss.

Die nachstehende Tabelle enthält eine Vergleichung der hauptsächlichsten Ansäze der Einnahmen und Ausgaben in der Rechnung von 1875, im Voranschlage und in der Rechnung für 1876.

Im Jahre 1875.

1. Einnahmen.

Fr.

a. und b. Interner und internationaler Verkehr .

c . Verschiedenes .

.

.

.

.

.

.

Budget und Nachtragskredite. Im Jahre 1876.

Rp.

Fr.

-- 1,941,749 -- 188,343

Rp.

1,855,«52 202,558

Fr.

Rp.

92 2,045,000 22 180,000

2,058,211

14

2,225,000

--

2,130,093

82

. 1,337,519 34,137 122,898 72,072 .

347,578 . 113,655 6,673 .

13,137 .

52 37 49 60 03 64 21 --

1,425,000 35,000 130,000 80,000 420,000 112,000 8,000 12,000

-- -- -- -- -- -- -- --

1,393,134 27,911 129,997 79,983 399,624 94,854 3,639 8,783

79 60 84 03 35 78 85 10

2,047,671

86

2,222,000

2,137,929

34

7,835

52

92 90

II. Ausgaben.

1 . Gehalte u n d Vergütungen .

.

.

2 . Reisekosten .

.

.

.

.

.

3. Büreaukosten . * .

4 . Gebäuliuhkeiten (Miethzinse) .

.

.

5. Bau und Unterhalt der Linien 6 . Apparate .

.

.

.

.

.

7 . Büreaugeräthschaften .

.

.

.

8 . Verschiedenes .

.

.

.

.

.

.

Passiv

--

472

Dieselbe gibt zu folgenden Bemerkungen Anlaß: i. Einnahmen.

a. und b. Der Ertrag der internen, internationalen und Transittelegramme hat gegenüber 1875 um Fr. 86,097 oder 4,6 °/o zugenommen, ist jedoch um Fr. 103,250. 08 unter dem Voranschlage geblieben.

Die approximative Ausscheidung dieses Ertrages nach den verschiedenen Depeschenarten wurde, wie in frühem Jahren, theils auf Grundlage der Statistik über die Wortzahlen, theils auf Grundlage der aus den Abrechnungen mit dem Auslande sich ergebenden Durchschnittssäze vorgenommen.

Es ergibt sich dabei folgender Durchschnittsertrag : Für ein internes Telegramm Fr. --. 54,5 Ct, ,, ,, internationales Telegramm ,, -- . 9 2 ,, ,, ,, Transittelegramm ,, l. 08 ,, Diese 2,118,373 587,670 212,815

Zahlen führen zu folgender Einnahme: interne Depeschen à 54,5 Ct. Fr. 1,154,513. 28 internationale Depeschen à 92 ,, ^ 540,656. 40 Transitdepeschen à 108 ,, ,, 229,840. 20 Fr. 1,925,009. 88

Dazu der approximative Werth der auf Jahresende im Umlauf befindlichen Marken mit

,,

16,740. 04

ergibt die Summe von Fr. 1,941,749. 92 wie dieselbe in der vorstehenden Tabelle unter a und b erscheint.

Zum gleichen Resultate führt die Zusammenstellung des Markenverkaufs mit den Zahlungen von und an das Ausland.

"o1 Telegraphenmarken wurden verkauft für Fr. 2,250,198. 25 Zahlungen an das Ausland Fr. 439,092. 81 ,, vom ,, * ,, 130,644. 48 Mehrzahlungen bleibt Nettoeinnahme wie oben

,,

308,448. 33

Fr. 1,941,749. 92

c. Die v e r s c h i e d e n e n Einnahmen erzeigen gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von Fr. 14,214. 32, dagegen eine Vermehrung von Fr. 8,343, 90 gegenüber dem Voranschläge.

Dieselben vertheilen sich wie folgt:

.473

Kechnvmg.

1875.

1. Gemeindebeiträge

Voranschlag.

1876.

Rechnung.

1876.

. Fr. 88,955. 50 Fr. 80,000 Fr. 86,209. 07

2. Rükzahlung für

Linienbauten

,,

99,283. 93

3. Verschiedene

andere Einnahmen .

,,

85,736. 07

,,

16,398. 76

,, 100,000 ,,

14,318. 79

Fr. 202,558. 22 Fr. 180,000 Fr. 188,343. 90 Die G e s a m m t e i n n a h m e n haben diejenigen des Jahres 1875 um Fr. 71,882. 68 überstiegen, sind aber um Fr. 94,906. 18 unter dem Voranschlag geblieben.

2. A u s g a b e n .

l. Die G e h a l t e und V e r g ü t u n g e n haben die entsprechende Summe des Vorjahres um Fr. 55,615. 27 überschritten, betragen jedoch Fr. 31,865. 21 weniger als vorgesehen wurde.

Lezteres erklärt sich einerseits aus dem bereits erwähnten Umstände, daß die Errichtung neuer Telegraphistenstellen unterlassen wurde, anderseits aus der Minderausgabe an Depeschenpro Visionen.

2} Die R e i s e k o s t e n sind um Fr. 6255. 77 unter der bezüglichen Ausgabe des Vorjahres und um Fr. 7088. 40 unter dem bewilligten Kredite geblieben.

Der hauptsächlichste Grund dieser Minderausgabe liegt in der geringern Anzahl neu errichteter Bureaux, von denen jedes für Einrichtung und Instruktion einen Kostenaufwand von durchschnittlich Fr. 120 verursacht.

2) Die B ti r e a u k o s t e n betragen Fr. 7099. 35 mehr als im Vorjahre und haben den bewilligten Kredit bis auf Fr. 2. 16 erschöpft.

Das stetige Steigen dieser Ausgaben rührt von der fortwährenden Vermehrung der Bureaux und Depeschenzahlen her, indem damit auch die fixen Vergütungen für Büreaukoste und der Formularverbrauch zunehmen.

4) Die Miethzinse sind gegenüber dem Jahre 1875 um Fr. 7910. 13 gestiegen und haben den bezüglichen Kredit bis auf TV. 16. 97 erschöpft.

474

5) Die Ausgaben für Bau und U n t e r h a l t der L i n i e n weisen gegenüber dem Vorjahre eine Vermehrung von Fr. 52,046. 32 auf, sind jedoch um Fr. 20,375. 65 unier dem Voranschlage geblieben.

Diese Minderausgabe erklärt sich größtentheils daraus, daß einzelne vorgesehene Verlegungsarbeiten nicht mehr zur Ausführung gelangten.

6) Die Kosten für A p p a r a t e erzeigen gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von Fr. 18,800. 86 und gegenüber dem Voranschlage eine solche von Fr. 17,145. 22. Auch diese Minderausgabe hängt mit der geringern Anzahl neuer Bureaux zusammen.

7) Die Ausgaben für B u r e a u g e r ä t h S c h ä f t e n (Mobiliar) betragen Fr. 3033. 36 weniger als im Vorjahre und Fr. 4360. 15 weniger als der Voranschlag.

8) Ebenso blieben die V e r s c h i e d e n e n A u s g a b e n um Fr. 4353. 90 unter der entsprechenden Summe des Vorjahres und um Fr. 3216. 90 unter dem Ansaze des Voranschlages.

Die G e s a m m t a u s g a b e hat diejenige des Vorjahres um Fr. 90,257. 48 überschritten, ist dagegen um Fr. 84,070. 66 unter dem Voranschlage geblieben.

Der Voranschlag erzeigt einen Aktivsaldo von Fr. 3,000. -- Dagegen ergab sich eine Mindereinnahme von Fr. 94,906. 18 und eine Minderausgabe von ,, 84,070. 66 ,, 10,835. 52 somit e i n Passivsaldo v o n .

.

.

.

. F r . 7,835. 5 2 Das I n v e n t a r der Telegraphenverwaltung an Mobiliar, Apparaten und Linien bau- Vorrathsmaterial betrug auf 31. Dezember 1876 Fr. 795,190. 21 mit einer Vermehrung von Fr. 134,129. 72 gegenüber dem Vorjahre.

Es ist wohl selbstverständlich, daß die Verwaltung fortwährend einen genügenden Vorrath von Apparaten und Linienbaumaterial zur Verfügung haben muß. Die Lieferung derselben wird jeweilen gegen Jahresende auf Grund des Büdgetentwurfes ausgeschrieben.

Der Zuschlag kann aber erst erfolgen, nachdem das Budget von den Räthen genehmigt ist. Für die Fabrikation und Lieferung muß dann ein Termin von einigen Monaten gewährt werden, so daß der größere Theil der Materialien erst vom Monat April oder Mai an successive zur Ablieferung gelangt. Die Verifikation und der Transport an die Verwendungsstellen nehmen dann

475 wieder eine gewisse Zeit in Anspruch. Anderseits müssen aber die größern Linienbauten soweit als möglich schon vom Eintritt günstiger Witterung an, meistens schon im März oder April, in Angriff genommen werden, damit, sie vor Eintritt des starken Verkehrs vollendet sind. Zu diesem Zweke erfolgen die Materialbestellungen der Kreisinspektionen meistens schon im Februar und es müßten arge Verlegenheiten entstehen, wenn man deren Ausführung auf den Eingang der Jahreslieferungen verschieben wollte.

Es ist daher durchaus nothwendig, daß auf Jahresanfang einige tausend Stangen, 150--200 Zentner Draht, 20--30,000 Isolatoren und ein entsprechendes Quantum anderweitiger Materialien vorräthig gehalten werden.

Das I n v e n t a r der im Betriebe stehenden L i n i e n , welche» im allgemeinen Inventar der Eidgenossenschaft nicht erscheint, erzeigt auf Ende 1876 einen Werth von Fr. 1,057,537. 05 mit einer Verminderung von Fr. 52,509. 29 gegenüber dem Vorjahre.

Wenn dieser Bestand sich troz der jährlichen Neubauten vermindert, so liegt der Grund in der üblichen Abschreibung von 10 °/o per Jahr, welche eine größere Summe ausmacht als der jeweilige Zuwachs.

III. Internationales Bureau der Telegraphenverwaltungen.

(Bericht an die Verwaltungen der Vertragsstaaten).

I. Tarife.

Das Internationale Bureau ließ am 1. August 1876 die dritte Ausgabe des G e n e r a l t a r i f s für die telegraphischen Korrespondenzen in Form einer großen Tabelle in zwei Blättern erscheinen.

Die Auflage betrug 1500 Exemplare und die Kosten stellten sich auf 458 Franken, so daß der Verkaufspreis per Exemplar auf 35 Ct.

festgesezt werden konnte. Unentgeltlich abgegeben wurden 184, verkauft 663 Exemplare und es blieb somit auf 31. Dezember 1876 ein Vorrath von 653 Exemplaren.

Da seit der Veröffentlichung das Blatt B dieser Tabelle (außereuropäische Korrespondenzen) ziemlich zahlreiche Berichtigungen

476

und Aenderungen erlitten hat, so wird nächstens eine neue verbesserte Auflage erscheinen.

Abgesehen von dem direkten Nuzen haben uns die bei Aufstellung des Generaltarifs nöthig gewordenen Nachsuchungen und Korrespondenzen in vielen Fällen Gelegenheit gegeben, zweifelhafte Punkte aufzuklären und eine Einigung für gleichmäßige Anwendung der Taxen herbeizuführen.

Wie in unserm letzen Berichte in Aussicht gestellt wurde, hat unser Bureau in den lezten Monaten von 1876 die neulich erschienene vierte Ausgabe des Verzeichnisses der Telegraphenbüreau vorbereitet und in Druk gegeben. Da die daherigen Ergebnisse auf das Jahr 1877 fallen, so müssen wir die Besprechung derselben auf den nächsten Jahresbericht verschieben.

Wir erinnern im Uebrigen an die zweimonatliche Herausgabe der Nachträge zum Büreauverzeichniss, sowie an unsere Korrespondenz, an unsere telegraphischen und autographischen Zirkulare betreffend die verschiedenen auf die Anwendung der Tarife bezüglichen Fragen. Obgleich dieser Dienstzweig des internationalen Bureau im Jahre 1876 ziemlich viel Arbeit verursachte, so ist dabei doch nichts zu Tage getreten, was das bisherige Verfahren ändern könnte oder was sonst eine, besondere Erwähnung ver, diente.

II. Statistik.

Im Juli 1876 erschien unsere a l l g e m e i n e S t a t i s t i k .von 1874. Wir bedauern, damit nicht schneller vorwärts zu kommen , aber ein Theil der zu dieser Arbeit nöthigen Mittheilungen .geht uns noch immer sehr verspätet zu, tro des von der Petersburger Konferenz in ihrer 14. Sizung (Konferenzverhandlungen Seite 547) ausgesprochenen Wunsches, welchen wir schon in unserm lezten Jahresbericht in Erinnerung brachten und auf welchen wir neuerdings im allgemeinen Interesse hinweisen.

Die Auflage und der Verkaufspreis der Statistik sind, erstere mit 400 Exemplaren, leztere mit 50 Ct. per Exemplar, unverändert geblieben.

III. Telegraphische Zeitschrift.

Gemäß einem, ebenfalls durch die Petersburger Konferenz in ihrer 14. Sizung ausgesprochenen und in unserm lezten Berichte erwähnten Wunsche haben wir uns bestrebt, der Zeitschrift im Allgemeinen und ihrem technischen Theile im Besondern eine größere Ausdehnung zu geben. Zu diesem leztern Behufe haben wir uns

477

in der Person eines bewährten Technikers einen ständigen Mitarbeiter verschafft und sind dadurch in den Stand gesezt worden, die von der Redaktion der Zeitschrift ausgehenden wissenschaftlichen Artikel auf breiterer Grundlage zu behandeln und namentlich auch den auf die Télégraphie bezüglichen neuen Werken, Bekanntmachungen und Erfindungen größere Aufmerksamkeit zu schenken.

Dank überdieß den oft sehr einläßlichen und mit zahlreichen Zeichnungen erläuterten Originalartikeln, welche uns von vielen Seiten, und zwar meistentheils von wissenschaftlich bekannten Persönlichkeiten, wie die Herren P. la Cour, von Hefner-Alteneck, Th. du Moncel, Olsen. Schwendler, Zetsche, zugingen, fehlte es uns nie an Fülle des Stoffes. Wir haben denn auch die Seitenzahl jeder Nummer, welche früher in der Regel 16 betrug, auf durchschnittlich 20 erhöht, und es steigt demnach die Totalseitenzahl des Jahrganges 1876 auf 236 an. Derjenige von 1875 erreicht freilich schon 230 Sieiten, also nur um 6 weniger; es ist indessen zu bemerken, daß he von 38 Seiten auf die als Beilage veröffentlichten Tarife und das Reglement von St. Petersburg fallen, so daß die eigentliche Zeitschrift nur 192 Seiten oder 16 Seiten per Nummer enthält und der Unterschied zu Gunsten des Jahrganges 1876 sich auf 44 Seiten stellt, abgesehen von der Verbesserung des Inhaltes selbst, welcher ·en Folge zahlreicher, für die Zeitschrift besonders verfaßter Originalrtikel, in geringerem Maße andern Werken entnommen werden mußte.

Die bezahlten Abonnemente stiegen gegenüber dem Vorjahre von 1136 auf 1184 und es betrug daher, unter Hinzurechnung von 203 Freiexemplaren, die Gesammtausgabe 1387; die bisherige Auflage von 1500 Exemplaren blieb demnach unverändert.

Die Ausdehnung des technischen Theiles der Zeitschrift, die zahlreichen Zeichnungen, das Honorar der Mitarbeiter hatten, wie die Konferenz von St. Petersburg es voraussah, auch eine Vermehrung der betreffenden Ausgaben zur Folge. Wie es sich aus der diesem Bericht angeschlossenen Rechnung ergibt, erreichten die Kosten für die Zeitschrift Fr. 6948. 85 und die Einnahmen nur Fr. 6129. 30, somit erzeigt sich ein Ausgabenüberschuß von Fr. 819 55 Ct., während früher die Rechnung sich annähernd ausglich oder dem Bureau sogar einen kleinen Gewinn zuführte. Diese Differenz, welche den durch die Vertragsverwaltungen
gemeinschaftlich zu bestreitendeu Kosten zugeschlagen wird, schien uns nicht bedeutend genug, um eine Erhöhung des Abonnementspreises zu rechtfertigen und wir ließen denselben daher unverändert.

Erwähnen wir hier noch (obgleich die daherigen Ausgaben und Einnahmen in der Rechnungsrubrik ..Unvorhergesehenes" Crii* ßundesblatt. 29. Jahrg. Bd II.

32

478

scheinen) die in einem Oktavband von 540 Seiten veröffentlichten Studien über die telegraphische Gesezgebung der verschiedenen Staaten, welche in den Jahrgängen 1872 bis und mit 1876 der Zeitschrift nach und nach erschienen sind. Diese Sammlung wurde in 500 Exemplaren abgezogen, wovon 184 an die verschiedenen Verwaltungen abgegeben und 41 im Laufe des Jahres verkauft wurden, so daß auf den 1. Januar ein Vorrath von 250 Exemplaren blieb.

IT. Telegraphenkarte.

Wie in unserm Berichte über das Jahr 1875 vorgesehen wurde, haben wir unter dem 14. August abbin ein Kreisschreiben erlassen, um von den Verwaltungen dieAngabe der Aenderungen und Berichtigungen zu verlangen, welche für die zweite Ausgabe der großen Telegraphenkarte gewünscht werden, sowie um die Anzahl der außer der Gratisvertheilung gewünschten Exemplare zu erfahren.

Da die Antworten einiger Verwaltungen lange auf sich warten ließen, so war es uns nicht möglich, unser Projekt im Jahre 1876 zu verwirklichen. Inzwishcen hat die Zahl der Bestellungen eine genügende Höhe erreicht, um das Unternehmen zu sichern und wir werden ohne Verzug zur Ausführung schreiten.

Wir haben schon im lezten Jahre mitgetheilt, daß die erste Ausgabe der großen Karte vollständig vergriffen ist. Was den in besonderer Einrahmung darauf befindlichen 1kleinen Erdglobus anbetrifft, von welchem wir im Jahre 1875 in 3 Auflagen einen Separatabzug anordneten , so blieben uns davon, auf den 1. Januar 1876, 1040 Exemplare auf Lager, welche Zahl sich bis zum 31. Dezember auf 284 reduzirte. Da uns fortwährend von-diesen kleinen Karten verlangt werden, so werden wir ohne Zweifel demnächst eine weitere Auflage beschaffen müssen.

V. Administrative Untersuchungen von allgemeinem , · Interesse.

: ...-, , ·· Die Anwendung des Petersburger Vertrages .auf den 1. Januar 1876 hatte eine Reihe von Bemerkungen über die Ausführung gewisser Reglementbestimmungen zur Folge und führte daher zu mancherlei Vorschlagen auf Aenderung, Ergänzung und Auslegung der einschlägigen Artikel. Durch eine weitläufige Korrespondenz und Kreisschreiben wurden diese Fragen untersucht und das Ergebniß allen Betheiligten mittelst besonderer Berichte zur Kenntniß gebracht. Wir beschränken uns darauf, diesen Dienstzweig unseres Bureau neuerdings zu erwähnen, ohne auf die schon anderwärtsbekannt gegebenen Einzelnheiten einzugehen.

479

TI. Konferenzarbeiten.

Die Aktensammlung der internationalen Telegraphenkouferenz von St. Petersburg erschien am 1. Juni 1876 und es fanden damit die hierauf bezüglichen Arbeiten ihren Abschluß. Die Sammlung bildet einen Band von 677 Seiten in groß Quart und wurde in 400 Exemplaren abgezogen, wovon 243 unentgeltlich theils an die Verwaltungen, theils persönlich an die Konferenzabgeordneten zur Vertheilung gelangten. Die Gesammtkosten dieser Sammlung beliefen sich auf 6531 Franken und es stellt sich somit der Verkaufspreis (beziehungsweise der Anschaffungspreis) auf 16 Franken; 107 Exemplare wurden zu diesem Preise verkauft und es blieben am 31. Dezember 1876 noch 50 Exemplare auf Lager.

Die Vorarbeiten für die Konferenz in London beschränkten sich im Berichtjahre auf ein Geringes. Der Direktor des Bureau wurde von der deutschen Verwaltung nach Berlin zu einer Zusammenkunft berufen, an welcher auch die österreichische Verwaltung vertreten war und wobei ein Projekt für eine Reform der internationalen Taxen und Abrechnung vorbereitet wurde, um dea Studien zur Grundlage zu dienen, mit welchen die Konferenz von St. Petersburg in der 4. und 12. Sizung anläßlich der Berathung über die deutschen und österreichisch-ungarischen Vorschläge das Bureau beauftragt hatte.

TU. Jahresrechnung.

Wir geben hienach in der üblichen Form den Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1876, indem wir zur Vergleiehung und Erläuterung einerseits die Rechnung von 1875 und den Vorschlag für 1876, anderseits den vorn Bundesrathe für das Jahr 1877 festgesczten Voranschlag gegenüber stellen.

Wir erlauben uns, hinsichtlich der Organisation des Rechnungswesens und der allgemeinen finanziellen Ergebnisse der seit der Gründling des Bureau verflossenen Jahre auf die detaillirten Auseinandersezungen unseres leztjährigen Berichtes zu verweisen und vervollständigen dieselben mit Bezug auf das Jahr 1876 mit folgenden Bemerkungen : Während der ordentliche Kredit für die gewöhnlichen Ausgaben Fr. 60,000 beträgt (Reglement, von St. Petersburg, Art, LXXVII1) und der Voranschlag für 1876 den durch die Beitragsquoten zu dekeuden Saldo mit Fr. 42,800 vorgesehen hatte, stellt?sich der wirkliche Saldo auf Fr. 40,753. 15 und bleibt somit um Fr. 19,246. 85 unter dem reglementarisehen Kredit und um Fr. 2046. 85 unter dem Saldo des Voranschlages.

480

Für die. besondern Konferenzkosten ist der reglemcntarische Kredit unbeschränkt-, und der Saldo des Voranschlages von 1876 zu Lasten der Vertragsstaaten beträgt Fr. 2500; die Rechnung von 1876 weist dagegen Fr. 809. 85 auf und bleibt somit um Fr. 1690 15 Ct. unter dem Budget.

Für die von den Verwaltungen zu tragenden Totalausgaben hat der Voranschlag Fr. 45,300 vorgesehen, die wirkliche Ausgabe beträgt aber nur Fr. 41,563, also um Fr. 3737 weniger.

Da endlich die Zahl der Beitragseinheiten 356 beträgt, so würde sich nach dem Budget jede Einheit auf Fr, 127. 25 stellen.

In Wirklichkeit aber erreicht sie für die Gesamrntkosten nur Fr. 116. 75 und bleibt also um Fr. 10. 50 unter der vorgesehenen Summe.

Die nachstehende Tabelle enthält sowohl über die Ausgaben, als über die Einnahmen so detaillirte Angaben, daß wir nur weniges beizufügen haben.

In Bezug auf Abschnitt I der Ausgaben erinnern wir un den schon im lezten Jahresberichte erwähnten Entscheid des Bundesrathes, durch welchen die Gehalte des Direktors und des Sekretärs auf die in der Rechnung von 1876 enthaltenen und auch im Budget für 1877 vorgesehenen Beträge festgesezt wurden. Nachdem der seit mehr als drei Jahren im Dienste des Bureau stehende zweite Gehülfe aus Gesundheitsruksichten zurüktreten mußte, gewährte ihm das Departement innert den Schranken des Budget eine Entschädigung von Fr. 750, welche dem vierten Theil seiner Jahresbesoldung (Fr. 3000) gleichkommt. Sein Ersazmann wurde mit einer geringern Besoldung angestellt und es wird sich hieraus, für ·den Augenblik wenigstens, eine Ersparniß ergeben.

Die Reisekosten (Abschnitt II) beziehen sich auf die bereits oben unter VI (Konferenzarbeiten) erwähnte Zusammenkunft in Berlin.

In unserm lezten Berichte haben wir hinsichtlich der allgemeinen Büreaukosten (Abschnitt V) auf die erhebliche Vermehrung der Ausgaben hingewiesen, welche aus der Aufhebung der Portofreiheit entstand, wobei wir bemerkten, daß die Frankaturauslagen künftig nicht mehr unter die allgemeinen Büreaukosten, sondern unter die betreffenden Rechnungen für Druksachen eingereiht werden, was bis dahin nur mit Bezug auf die Zeitschrift geschehen war.

Diese Uebertragung entlastete die allgemeinen Kosten, deren Ziff. 5 (Frankaturen, Porti etc.) von Fr. 1310. 25 auf Fr. 487. 25 gefallen ist, während dagegen die Rechnungen des Abschnittes VI (Druksachen) gegenüber den betreffenden Einnahmen größere Zahlen aufweisen.

481 Wenn nun dieser leztere Abschnitt mit der Rubrik I der Einnahmen (Druksachenverkauf) zusammengehalteu wird, so bemerkt man, daß wir im Laufe dieses Berichtes das auf der Rechnung für die Zeitschrift entstandene Defizit, sowie den Uebertrag der Kosten für die zweite Ausgabe der großen Telegraphenkarte von 1876 auf 1877 bereits angedeutet und erklärt haben. Es bleibt nur beizufügen, daß die im Budget von 1877 für das Büreauverzeichniß vorgesehene Summe von Fr. 20,500 den Druk der IV. Ausgabe betrifft, deren Kosten ganz auf dieses Jahr fallen.

Die besondern Konferenzkosten (Abschnitt VII) beziehen sich ausschließlich auf die Herausgabe der Aktensammlung der Petersburger Konferenz. Da im Jahre 1875 bereits eine Abschlagszahlung von Fr. 4000 geleistet wurde, so figurirt in der Rechnung nur der Saldo der betreffenden Ausgabe mit Fr. 2620. 60, wobei einige Versendungsauslag mit Inbegriffen sind. Die hierauf bezüglichen Einnahmen (Abschnitt II) betragen Fr. 1810. 75 und es ergibt sich somit zu Lasten der Vertragsstaaten ein Saldo von Fr. 809. 85 auf den besondern Konferenzkosten.

Andererseits erreicht der Saldo der allgemeinen Rechnung für die gewöhnlichen Geschäfte die Summe von Fr. 40,753. 15, welcher einen zur Abrundung zugefügten Betrag von Fr. 2. 20 einbegreift.

Dieser Zuschuß wird auf Rechnung des Jahres 1877 gutgeschrieben.

Die Totalsumme der gemeinschaftlichen Kosten beträgt somit Fr. 41,563, woraus sich, auf die 356 Beitragseinheite vertheilt, der Einheitspreis von Fr. 116. 75 ergibt.

Auf dieser Grundlage stellt sich nun, gemäß der in Art. LXXVIII des Reglements von St. Petersburg festgesezten Vertheilun, der Antheil der verschiedenen Verwaltungen an den gemeinschaft liehen Kosten wie folgt:

482

EinBetrag heiten Klasse. per per Klasse.

Klasse.

I.

n.

in.

IV.

v.

VI.

25 20 15 10 5 3

Fr.

2918.

2335.

1751.

1167.

583.

350.

75 -- 25 50 75 25

Total Zahl der Verwaltungen.

der Einheiten.

8 1 5 4 3 2

200 20 75 40 15 6

23

356

der Beträge.

Fr.

23,350. 2,335. -

8,756.

4,670.

1,751.

700.

25 -- 25 50

41,563. --

Zur Seite 482.

Rechnung für das Jahr 1876.

i

i Rechnung

Budget

1875.

1876.

Fr.

Ep.

Einnahmen.

Fr.

Rechnung

Budget

Rechnung

Budget

1876.

1877.

1875.

1876.

Fr.

Ep.

i

Fr.

Fr.

JBp.

!

:

88 50 25 25 10 04 41

6,200 3,800 150 350 4,200 900 400

43 55 12

16,000

890 180

16,275

10

17,700

32,751 15,688

55 45

42,800 2,500

15,204

;

1 1

48,440

1,500 200

45,300

II. Verkauf von Konferenzakten III. Verschiedenes IV. Beiträge der Staaten.

.

.

6,129 3,056 88 276 220 1,700 244

30 15 45 40 30 85 95

14,500 6,000 8,100 20,500 6,900 100 100 4,000 1,000 ! 29,500 100

11,716

31,800

1,810 43

40 75 20

13,570

35

32,000

.

.

40,753 809

15 85

44,600 2,400 i

41,563

47,000 1i i i

, ii :

i

1

35,000 2,000 2,100

192 118

75 40

300 500

311

15

800

267 247 23 412 1,310 887

90 55 60 95 25 95

300 250 50 400 1,000 1,200

3,150

20

3,200

4,786 3,164 172

70 20 50

4,276 685

55 70

6,500 3,200 350 350 4,000 900 500

13,085 65 16,579 i -

15,800 4,000

81 ' 90 64,715 10

100

|

; 64,715 ; 10 ;

63,000

1876.

1877.

Kp.

Fr.

55,133

35

79,000

1 . Direktor .

.

.

.

.

.

. 16,000 10,000 2. Sekretär 3 . Angestellte u n d Gehülfen .

.

.

. · 7,260 750 4 . Vergütungen .

.

.

.

.

.

16,000 10,000 7,000 1,000

34,010 1,144 45 2,007 20

II. Reisekosten III. Miethzinse

34,000 2,000 3,000 i

IV. BUreaumaterial.

1

.

.

16,000 10,000 8,000 1.000

2,007 20

100 100

i

':

Budget

1. Gehalte und Vergütungen.

2 . Büreauverzeichniss .

.

.

.

.

3. Statistik 4 Generaltarif 5 . Telegraphenkarte .

.

.

.

.

.

6. Kreisschreiben (Rükzahlung der Gesellschaften) 7. Unvorhergesehenes

1 . Laufende Ausgaben .

.

2 . Besondere Konferenzkosten .

Rechnung

Fr.

Fr.

1. Verkauf von Druksachen.

5,417 3,800 68 2 5,043 872

"

Ausgaben.

63.000

l

1. Bücher, Karten, Zeitschriften etc.

2. Mobiliar

V. Allgemeine Büreaukosten.

1 . Büreaubedürfnisse .

.

.

.

2. Buchbinderarbeiten 3 . Beleuchtung .

.

.

.

.

4 . Beheizung .

.

.

.

.

.

5. Frankaturen, Porti, Pakmaterial etc.

6 . Bedienung .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

VI. Druksachen.

1 . Zeitschrift .

.

.

2 . Büreauverzeichniss .

3. Statistik 4 . Generaltarif .

.

5. Telegraphenkarte 6 . Kreisschreiben, Formulare 7 . Unvorgesehenes .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

VII. Besondere Konferenzkosten VIII. Verschiedenes.

(Saldovortrag auf das künftige Jahr) .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

331 73

55 75

300 700

405

30

1,000

436 151 39 379 487 930

50 30 60 25 70

450 200 100 450 600 1,100 ;

2,424 35

2,900 '

6,948 2,872 274 . 524 16 1,214 667

85 70 40 35 65 90 40

12,519 ! 25 2,620 \ 60 i i 2 ' 20 55,133 35

7,000 | 20,500 !

350

350 :

4,000 Ì 1,000 ; 300

33,500 2,500 100 79,000

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1876.

In

Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1877

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

25.04.1877

Date Data Seite

381-482

Page Pagina Ref. No

10 009 531

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