369 J.n Vergleich zum Budget stellt fich das Resultat wiefolgt : .Mehr eingenommen als budgetirt wurden

..

.

Fx.

894,635. 27

was eineu Gesammtüberschuß ausmacht von

.

.

Fr.

906,391. 76

Dagegen weniger ausgegeben . . . . . .

..

11,756. 4..)

Weitere Aufschlüsse find ans den obgedachteu Spezialtabellen erfichtlich.

.auf welche wir hier einfach verweisen.

#ST#

Ans den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 21. April 1858.)

Der vom kais. russischen Ministerium als Geschäftsträger bei der Schweiz. Eidgenossenschaft ernannte Herr Staatsrath Jules de Tengoborski hat dem Bundesrath sein vom 1 t . Februar abhin datirtes Beglaubigungsschreiben eingereicht.

.

Der Bundesrath hat den Herrn Louis William V i oll i er, in Genf als prov. Vizekonful der nordamerikanischen Vereinsstaaten anerkannt, und .wählte ferner als schweizerische Vizekonsuln .

a. sür Melbourne: Hrn. Samuel R e n t s c h , von Köniz, Kts.

Bern , Kaufmann in Melbourne.

b. für D e t r o i t : Hrn. Emile Lhuilier, von Genf, Mechaniker in Detroit.

Der schweizerische Konsul in N e w - O r l é a n s , Herr P i a g e t vou Yverdon, erstattete dem Bundesrathe einen vom 10. Januar d. J. datixten, sehr interessanten Bericht über Handels- und Auswanderungs-Verhältnisse, den wir auf Seite 37I hienach wörtlich geben.

(Vom 23. April 1858.)

Der Bundesrath genehmigte die zwischen dem Regierungsrathe des .Kantons Bern und der schweiz. Zentralbahn in Basel unterm 30. März d. J. abgeschlossene Uebereinkunft über den Bau und Betrieb einer Eisenbahn vom Bahnhofe in B i e l bis zum Landungsplaze der Dampfschiffe In Nid au und die Erstellung eines Hafens an lezterm Orte.

Behufs Regelung der Vergütung vou Frachttaxen bei Geldsendungen von höherm Gewicht als 10 &, hat der Bundesrath beschlossen: 1.. Es sei von den über 10 & wiegenden Geldsendungen, welche die eidgenössischen Behörden empfangen , oder zur Beförderung auf den Postbureaux aufgeben, so wie von Armengeldersendungen über 10 &, füx .den Posttransport auf Eifenbahnstreken die von der Postverwaltung an die Eisenbahnverwaltung jeweilen zu entrichtende Bahntaxe zu vergüten.

370

^

^

2. Die Geldsendungen, welche an eidgenössische Behörden gerichtet werden, oder von denselben ausgehe..., seien p o r t o f r e i zu befördern^ hingegen habe die Portofreiheit süx diejenigen eidg. Gelder nicht einzu^ treten, welche unter D r i t t p e r s o n e n versendet werden.

Der Bundesrath hat sein Post- und Baudepartement ermächtigt, mit der Regierung des Kantons Tessi n und derjenigen von Wallis in Unterhandlung zu treten wegen Errichtung von Telegrapheubüreaux i^

Mendxisio und St. Moriz.

Fernex erhielt das gedachte Departement die Ermächtigung , die Tele^

graphenvexbindung zwischen St. Gallen und Feldkirch bei Oberried aufzuheben, wodurch der am 26. April 1852 mit O e st erreich abge^ schlossene Telegraphenvertrag (Ill. 466) theilweise abgeändert wird.

(Vom 28. April 1858.)

Herr Bex.uard Antoine B e l l a i g u e de B u g h a z , welcher un^ term 25. Februar d. J. von der kaif. französischen Regierung zum Agenten^

Vizekonsul (Agent Vice-Consu1) bei der schweiz. Eidgenossenschaft, mit Re^ fidenz in La E h a u x - d e - F o n d s , ernannt worden war, hat in diesem Eigenschaft das Exequatur vom Bundesrathe erhalten.

(Vom 30. April .1858.)

.

^ Der Bundesrath hat fein Post- und Baudepartement ermächtigt, von^ 1. Juni nächstkünstig an den Postkurs B x e m g a r t e n - A f f o l t e r n ^ Z u g aufzuheben und dagegen einen Kurs Z ü r i c h - A f f o l t e r n - Z u ^ zu erstellen.

^.^.^^^^..^ Am 29. März abhiu beschloß der Bundesrath : es sei die bisherige ^..ostablage in W i l d e g g , Kts. Aargau, in ein Postbureau umzuwandeln^ und zwar vom 1. Mai d. J. an, als dem Tage der Eröffnung der Eisern bahnstxeke zwischen Aarau und Brugg.

Der Bundesrath wählte am 8. April Herrn l^.. R. D e d e k i n d^ von Braunfehweig, zum Professor für theoretische Mathematik am eidg...

Polytechnikum.

Zu Posthaltern find gewählt worden.

(am 23. April)

^

für Eon e i s e , Kts. Waadt. Hx. Jaeob Boullenaz, ^oon Eorsier (Waadt)^

^ (am 28. April)

.. Uster, Kts. Zürich: Hr. J. Daniel, Gemeindammann in dort.

Patente für den Pnlververkaus haben erhalten : Felix Jägex, Gemeindammann und Bezirksxichtex, in Pfäfers, Kt.^ St. Gallen.

Nieolas Eonus, in Sivexiez bei Romont, Kts. Freiburg.

^

37^ Der Bundesrath ernannte (am 29. Januar d. J.) zum schweizerischen Konsul in Buenos-.

^ l y x e s , iu Südamerika, Herrn Antonio D e m a r c h i , . von Astan...^ Kts. Tessin, Direktor des naturhistorischen Museums in B u e n o s - A . ^ r e s ^ (am 19. Februar abhin) zum schweig Vizekonsul in Philadelphia^ Herrn Philipp Jakob Wildberger, von Neunkirch, Kts. Schasshausen^ im Haufe der Herren Shuff und Wernway in Philadelphia.

Bericht de^ schive^. ^ousul.^ iu ^te^-^ rtean... ul.er ^andel.^ uu..^ ^...u^wauderuu^.^-^erhattni^e.

(An den fchweiz. Bundesrath erstattet am 10. Januar 1858.)

Tit.

Gemäß den Artikeln 8 und 14 .^es Reglements für die schweizeri^ scheu Konsuln, und um dem Kreisschreiben Jhres Handels- und Zoll^ departements vom 30. November Folge zu leisten, habe ich die Ehre^ Jhnen über den Handel dieses Konsularbezirkes in Beziehung ans diejenigen Punkte Bericht zu erstatten, welche mir für den Handel der Schweiz vo^ Jnteresse zu sein scheinen.

Als E i n f u h r p l a z hat sich New -Orleans nicht zu derjenige^ Bedeutung erhoben, welche die Stadt hinsichtlich ihrer A u s f u h r einnimmt. Dennoch ist auch in jenem Verkehrszweige eine stätige Entwiklun^ bemerkbar. Die Ausweise des Zollamtes ergeben wirklich, daß während des fünfjährigen Zeitraumes von 1853/57 die jährliche Zunahme^ dex Einfuhr sich im Durchschnitt auf 2,100,000 Piaster belief, indem im erstem dieser Jahre die Einfuhr 12,300,000 Piaster betrug und in dem mit de.r..

30. Juni 1857 zu Ende gegangenen Jahre auf 23 Millionen anstieg. Dieses lezte Jahr allein erzeigte gegen das vorhergehende eine .Zunahme vor^ 8 Millionen.

Es scheint, als müsse New -Orleans der Einkaufsmarkt für da.^.

ganze Mississippithal sein, dessen natürlicher Hafen der Plaz ist. Dieß ist

aber nicht der Fall, und besonders nicht in Beziehung auf die Manu...

fakturwaaren. Die Pläze im Norden, vorzüglich New^ork, wetteifere rnit New^Orleans in einer Weise, gegen welche leztere Stadt bis jezt nur mit Nachtheil gerungen hat. Das langjährige Bestehen dieses Handels.^ zweiges auf dem Plaze N e w - ^ o r k und die großen Summen, welche in^ Laufe der Zeit auf denselben verwendet wurden, bieten ^ihre natürliche^ Vortheile, nämlich größere und vollständigere Einkaufe, einen leichtere und längern Kredit, welch' lezterer Umstand besonders d r e i V i e r t h e i l e.

der großentheils nur a u f K r e d i t arbeitenden Handelsleute im Lande.

für New^ork bestimmt.

Daher werden die natürlichen Vortheile, welche New ^Orleans au.^ seiner Lage ziehen könnte, zum Theil wenigstens neutralistrt, so daß de^

.

^72

^

Plaz, außer feinem örtlichen Bedarf, nux noch Louis i an a und die un-

..nittelbax angränzenden Staaten Mississippi, T e x a s u. s. w. theil^veise nur mit Manufakturerzeugnissen

versorgt.

..Die unmittelbaren Handelsbeziehungen zu M e x i k o nehmen vo^ Jahr zu Jahr ab, und der Verkehr geschieht nun größtenteils mit den kleinen texanisehen Städten am Ufer des Rio-Grande.

..Nachstehend folgen nun die aus guter Ouelle gezogeneu und mix passend geschienenen Mittheilungen übex die verschiedenen Erzeugnisse des schweizexischeu ^ewerbsfleißes, welche auf hiesigem Markte einen regelmäßigen und vorteilhaften Absaz finden. Sie enthalten . einige Andeutungen , welche ^ie Produzenten zu leiten geeignet sind; im Uebrigen geben fie annähernd den jährlichen Absaz einiger Artikel an.

Musselin.

Dieser Artikel ist fortwährend der bedeutendste unter Schweizerischen Industrie anher gelieferten Waaren wegen seines Vorzuges vor allen ihm entgegengestellten Nachahmungen und großen Absazes zu jeder Jahreszeit. Wir wollen über die tungen, welche vorzüglich auf hiesigem Plaze verkauft werden,

den von dex unbestrittenen wegen seines Musselingathier nament-

lich aufzuzählen..

1. G l a t t e Mu s s e l i n , in Stüken von 10 ^ards^), ^ Breite.

^Die geeignetesten O.ualitäten sind diejenigen im Preise von Piaster 2. 75 bis 6 Piaster. Diese Sorten haben eigentlich gar keine Konkurrenz mit ^en Erzeugnissen anderen Ursprungs auszuhalten. ^ Die glatten Musselinzeuge geringerer Qualität konkurriren mit Nach^theil mit derjenigen, welche England zu weit wohlfeilern Preisen liefert, .and deren Gewebe überdieß besser, so wie besonders auch für das Auge

gefälliger ^ift.

2. Gestikte Musselin, in Stüken von 10 .^ards, ^ Breite.

Die Sorte findet nur geringen Abfaz. Die gangbaren Qualitäten müssen zu 2--5 Piaster das Stük ^..erkauft werden können. Die besten Arten von Stilerei sind Bouquets, Ramages und Petitspois. Jn den obbezeichneteu Sorten findet diese Art Musselin ebenfalls keine Konkurrenz. .

3. M u s s e l i n für V o r h ä n g e und M o u s t i q u a i r e s , ^Stüke von 24 ^..ards Länge. Diese Sorte paßt für die ganze Union ^nd findet auch in M e x i k o Absaz. Vorzüglich werden damassirte Ra^.mages, damafsirte Earreaux oder einfache, nicht damassirte Earreaux in...

greise von 4, 31,^ und 2^ Piaster das Stük begehrt.

^) 1 ^ard -

.^ Fuß.

^

373

An diese Sorten schließen sich die Jacquard -Musselinen au, welche gleichfalls in Stüken von 24 und 30 .^ards, zu ..) bis 10 Piaster das Stük, leicht verkauft werden. Die dritte Art Musselin stößt eben so wenig auf gefährliche Konkurrenz.

4. G e d r u k t e M u s s e l i n. Diese wird bloß in L o u i s i a n a hegehrt und findet auch dort nur schwachen Absaz. Man zieht in allem e n g l i s c h e Artikel vor, weil sie viel wohlfeiler sind und wegen schönerer .Appretur besser in die Augen fallen.

5: G e s t i k t e M u s s e l i n - und T ü l l - V o r h ä n g e . Erstere zu 3--.^ Piaster, leztere zu 6-24 das Paar, finden einen bedeutenden ..'lbsaz. Jn diesen beiden Artikeln hat die Schweiz keine Konkurrenz auf dem Markte. Die durchbrochene Stilerei (Guipüre) paßt für den Verkauf auf diesem Plaze nicht.

Seideuwaareu.

Der Betrag des jährlichen Absazes auf diesem Markte kann ungefähr ...u 850,000 Piaster angeschlagen werden, wovon 500,000 auf s c h w a r z e

Seidenstoffe und 350,000 auf f a r b i g e fallen.

Jn den kostbaren Sorten machen die ähnlichen Artikel aus F r a n k r e i c h .und den rheinischen Städten El b e r s e l d u n d E r e s e l d den schweizerischen Seidenstoffen eine starke Konkurrenz; dagegen sind leztere wieder in den M i t t l e r n Qualitäten im Vortheil.

1. Schwarze S e i d e n s t o f f e für Roben zu 22--36 Zoll Breite, .a Piaster 0.75 und Pstr. 0.50 die ^ard. Diese finden einen allgemeiner^ und [tätigeren Absaz , als die farbigen Seidenstoffe, denen hienach Er.vähnung geschehen soll. . Sie leiden weniger von der Feuchtigkeit, und da sie den Veränderungen der Mode nicht ausgesezt find , so bleiben sie mehr vor der aus den amerikanischen Märkten so häufigen Waarenentwerthung

.geschüzt.

2. F a r b i g e S e i d e n s t o f f e für Roben zu 18 bis 24 Zoll Breite, n Pstr. 0.70 bis Pstr. 1. 10 die ^ard. Diese Seidenstoffe sind für die Einflüsse des feuchten Klima von Louisiana sehr empfindlich , indem sie binnen kurzer Zeit Fieken bekommen. Es ist daher durchaus nothwendig, übermäßige Einfuhr zu vermeiden, da dieser Umstand, in Verbindung mit dem Wechsel der Mode , einen schnellen Absaz unerläßlich fordert , und 1veil aus zu großem Vorhandensein von Waaren ein starkes Sinken dex preise entsteht.

3. Bänder. Die Bänder sind auf diesem Plaze ein unbedeutender Einfuhrartikel. Jn kleinern .Quantitäten machen die schweizerischen Ex.zengnisse durch ihren billigern Preis den französischen Bändern Konkurrenz.

Die gangbarsten Arten find: 1) G l a t t e A t l a s b ä n d e r in passender .Farbenauswahl von Nr. 1-.l2; 2) S c h w a r z e T a f f e t b ä n d e x von.

....74 Nr. 1--16; 3) G e m u s t e r t e Bänder von Nr. 6--20. Die hellen .Farben, rosenroth und himmelblau ..x. werden leichter als die andern verkauft. Jn den façonnirten Bändern ist die Neuheit unerläßlich, wenn guter Absaz gefunden werden soll. Das Jahr 1857 war für die Bänder sehr schlecht , da man mit 50 o,^ Verlust und noch darunter verkaufen mußte.

Guingans.

Jm^ Allgemeinen gelten die schweizerischen Guingans als die besten ^ auch stehen fie hier in hoher Gunst. Die hellen Farben werden vorge-

zogen, und die beliebteste Breite ist 28 Zoll. Es werden hier jährlich ungefähr tausend Kisten zu 50 Stük angebracht. S a c h s e n , welche^ diesen Artikel nach der Schweiz am besten liefert, drohte während einigen Jahren ein sehr gefährlicher Konkurrent zu werden , weil seine Fabriken niedrigere Preise stellten, als die schweizerischen Manufakturen. Die Vertheurung der Handarbeit, welche im genannten Lande durch die neuliche Konkurrenz der Wollenindustrie mit der Baumwollfabrikation eintrat^ brachte die sächsischen Guingans wieder in jeder Beziehung gegen die schweizerischen in Nachtheil.

R o t h g e f ä r b t e B a u m w o l l e n z e u g e (Cotonnades rouges à 1'huile).

Der Absaz auf hiesigem Plaze beträgt ungefähr 500 Kisten zu 50 Stüken, das Stük zu 50 ^axds, 32--34 Zoll breit. Vermöge ihrer Qualität lassen die schweizerischen rothgefärbten Zeuge alle ähnlichen Produtte weit hinter sich zurük ; allein die englischen Zeuge, Qualitäten, die zwar leichter sind , allein in neuerer Zeit sich viel gebessert haben, treten mit den schweizerischen in ernste Konkurrenz, weil sie im Allgemeinem um 6 bis 7 Eents per ^ard im Preise niedriger stehen. Die englischen.

Stüke haben a l l e 24 ^ards Länge, ein Maß, das für M e x i k o , wohiI.

eine ordentliche Quantität von diesem Artikel abgesezt wird , das einzig zweckdienliche ist.

Die gedrukten^ rothen Zeuge finden hier gleichfalls einigen, wenn auch.

unbedeutenden Abfaz.

Madras-Saktüchex.

Jn den geringern Sorten (Piast. 1 -- 1. 50 das Duzend) habe^ die schweizerischen M a d r a s keinen Konkurrenten, und man kann ihre^ jährlichen Verbrauch auf diesem Plaze zu ungefähr 100,000 Duzend anschlagen. Es ist dieß die für die Einfuhr vorteilhafteste Qualität. Die .höhern Qualitäten (Piast. 1. 50 -- 2. 50) befinden sich im Nachtheil gegenüber dem französischen Artikel , welcher sich durch besseres Gewebe, glänzendere Farbeu und geschmakvolleres Dessin auszeichnet. Die indischen Madras treten, in Folge des Sinkens ihrer Preise, ganz an di^ Stelle der bessern ..........alitäten europäischer Fabrikation. Die für gewöhn^ .liche Saktüchex passendste Dimension ist 32 Ouadratzoll, und für höhere

^

375

Sorten 34 Ouadratzoll. Mau beklagt fich , daß die schweizerischen ^Madras nicht immer regelmäßige Dimensionen haben.

Jaeonnats.

Die Jaeonnats mittlerer Qualität (à 22 --24 Eents die ^ard) können die schweizerischen Fabriken mit Vortheil den französischen und englischen Artikeln entgegenfezen. Erstere erfordern einen viel höhern Preis ^33 -- 35 Eents) in Folge ihrer bessern Qualität, und besonders des .Geschmaks und der Neuheit ihrer Muster wegen. Die Engländer, welche in Diesen Punkten zurükstehen, wissen durch täuschende äußere Ausstattung die wahre Qualität zu verbergen. Ueberdieß fichert ihnen die Preisdifferenz.

^4--20 ^nts) einen leichten Absaz.

Da der schweizerische Fabrikant mit dem französischen iu Betreff der ^Produktion n e u e r Mustex sich nicht messen kann, so muß er sich vorAnglich an die kleinen Dessins und an Parsemés halten , welche immer ^erkauft werden können. Diese Bemerkung gilt für die meisten andern, .dem Modewechsel unterworfenen Stoffe. Es werden meistens helle Far..

.ben begehrt, und eine Breite von 28--.30 Zoll.

Stikereien.

Für Stikereien bietet New^Orleans den schweizerischen Erzeugnissen .nur einen schwachen Abfaz. Dieser Handelszweig liegt in den Händeu französischer Häuser, welche von Paris aus, wo die Stikereien mit mehr Eleganz und Gefchmak ausgeführt werden , Sendungen anher machen.

Frankreich liefert vorzüglich feine Artikel. Jn ordinären Gattungen schließen ^die englischen Stikereien durch ihre Wohlfeilheit alle andern aus.

Jn schöner Qualität finden Battist^Saktücher , Krägen , Aermel, Chemisetten, gestikte Roben, Unterröke, Streifen, Einsäze u. s. w. zu^ weilen einen guten Markt.

Uhrenmacherei.

New-Orleans ist für Geschäfte in Uhren nur ein Nebenplaz. Der Absaz ist beinahe rein lokal und erfordert ungefähr dieselben Sorten wie der Norden der Vereinigten Staaten, d. h. goldene und .silberne Uhren

mit . Blinder- und Ankerhemmung. Die sorgfältig gearbeiteten, doppel-

schaligen Uhren (Savonnettes) mit Ankerhemmnng sind besonders beliebt.

Goldene Doppelschalen find sehr begehrt und so zu sagen unerläßlich für jede Uhr von einigem Werthe, während die silbernen Schalen nur süx geringe Uhren sich eignen.

Eine ganz besondere Aufmerksamkeit wird den Uhrensehalen gewidmet, die daher mit Genauigkeit gemacht sein müssen. Die schweizerischen Schalen sind meistens in dieser Hinsicht mangelhaft ; sie sind zu schwach, der Boden biegt sich , und sie bekommen Beulen. Um gut verkauft werden zu können, müssen die einfachen Schalen 25-- 40 Gramm Gold wiegen, diI^

^

^76

Doppelschalen aber 35--60 Gramm, bei einer Größe von l 7-20 Linien,.

und im Verhältniß zur Höhe und dem Werthe des Uhrwerkes.

Mittlere Größenverhältnisse ensprechen am ehesten dem allgemeinen Geschmake. Was die Verzierung anbetrifft, so wird einfache Gnillochirung in Gerstenkoxnform (à grains ..l'orge) den Bilder.. und Phantasiegravuren vorgezogen , selbst für Damenuhren. Jn lezterex Gattung find solche mit emaillirtem Grund und m.t Diamantbouquets .e. auch beliebt. Die Zifferblätter werden immer in Email mit kleinen Sekundenzahlen begehrt. Rükfichtlich der Zeiger und anderer kleiner Zuthaten richtet sich der Geschmak gern nach dem Neuesten.

Der schweizerische Fabrikant muß fich sehr hüten, die englischen Genres nachahmen zu wollen; denn es gelingt ihm nie vollständig, und ex wird nur ein Bastardgenre hervorbringen , das eb.en so theuer zu stehen kommt, wie die wahren englischen Uhren, und doch deren Konkurrenz nicht aushalten kann, während die ächten s c h w e i z e r i s c h e n Uhren ihrer Eigenthümlichkeiten wegen sehr geschäzt find.

W e x m n t h g e i s t und Kixschwasser.

Diese Pxodukte stehen immer noch in dem Rufe, den sie seit vielen Jahren genossen haben, und es ist den zahlreichen Nachahmungen, die überall gemacht werden, noch nicht gelungen, ihnen auf hiesigem Plaze ernstlich im Absaze zu schaden, der jährlich ungefähr 3000 Kisten beträgt.

Die passendste Ver^ndungsart ist die im Kanton N e u e n b u x g üb-

.liche, nämlich in Gefässen zu 12 Litres, und schön etiquettirt. Da in Folge eines Vorurtheils, welches den längst bekannten Firmen den Vorzug gibt, der Verkauf neu bezeichneter Waare schwer hält, so muß den Fabrikanten , welche geneigt sind , Probesendungen zu machen , empfohlen werden, nur mit geringen Quantitäten zu beginnen, um sich nicht bedeutendem Nachtheile auszusezen.

Käse.

Der Grcherzexkäse eignet sich einzig für New^Orleans, weil man da die zarten und wenig gesalzenen Sorten liebt. Obwol diese Konsumtion rein lokal ist , so hat sie dennoch in den lezten Jahren sehr zugenommen; man kann sie zu 1000 bis 1200 Zentner anschlagen.

Da die Seereise und die Aufbewahrung hier sehr leicht der Qualität des Grcherzexkäfes schaden kann , so ist es für den vorteilhaften Abfaz der Waare wichtig , daß davon nicht zu viel auf ein Mal gesandt werde.

Allgemeine Bemerkungen.

Bei'm Beginn des Jahres 1857 war der Verkauf der Manufakturartikel ziemlich allgemein befriedigend, so daß troz höherer Arbeitslöhne lohnende Preise erzielt werden konnten.

Die Hexabseznng des Tarifs, welcher Anfangs Juli in Kraft treten sollte, führte als erste Folge eine große Stagnation auf den Einfuhxmäxlten

^

.1^

37.^

.herbei. Der Handelsmann hatte sehr beschränkte Zeit, um die Waaren^.

vorräthe abzusezen, denen, wegen dem auf dem alten Fuße entrichteten.

Zoll , bedeutende Verluste drohten. ^Es trat ein beinahe allgemeines Sinken der Preise ein. Während dieser Zeit häuften fich die Einsuhren in Folge der Zollermäßigung, was Massen von Waaren in die Lagerhäuser brachte.

Als diese Massen dann aus den Markt kamen, so verursachten die über^.

mäßigen Vorräthe ein weiteres Sinken der Preise, welches mit dem aus der Zollermäßigung gehossten Gewinn a.^ßer allem Verhältniß stand. Die zu New-.^ork im September ausgebrochene Krisis brachte vollends den Geschästsmarkt in die vollständigste Verwirrung; das Verschwinden der Baarschaft sührte nothgedrnngene Verkäufe herbei, so daß die kostbarsten Artikel zu jedem Preise losgeschlagen wurden, nur um noch Etwas dasür zu erhalten. Hiedurch wird das enorme Sinken der Seidenstoffpreise erklärlich. Die durch die Krifis entstandene Waareuentwerthung lastet jezt noch schwer auf sämmtlichen Jnduf.rieerzeugnissen.

Alle diese Thatsachen, welche zuerst und am stärksten i n N e w - . ^ o r k hervortraten, zeigten ihre Rükwirkung bald auch auf den andern Märkten.

Jn N e w - O r l e a n s haben die Einfuhrgeschäfte sehr darunter gelitten..

allein man kann sagen, daß hier die Folgen der Krifis im Allgemeine^ weniger desaftrös waren, als auf den andern Pläzen des nordamexikanischeu Festlandes.

Die Aernten in Z u k e r , Baumwolle, T a b a k u. s. w., welche die Basis des hiesigen Handels ausmachen, waren zwar im Jahr 1856 schwach ausgefallen; allein die sür diese Artikel erlangten hohen Preise .hatten das Defizit mehr als gedekt, indem der Gesammtwerth der Baumwolle, troz eines Ausfalles von 250,000 Ballen, einen Mehrertrag von 15 Millionen.

Piastern aufweist, während di.e Zukerproduktion mit einem Aussall von 157,000 Fässern (Boueauts) einen Rükfchlag von 10 Millionen Piastern im Vergleich zum vorigen Jahre ergab. JnI Ganzen ergaben die aus dem Jnnern erhaltenen Produkte während des mit dem 31. August zu Ende gegangenen Jahres einen Gesammtwerth von 158 Millionen, gegenüber

von 144 Millionen im Jahr 1856, mithin einen Vorschlag von 14 Millionen Piastern.

Der Plaz war daher im Stande, das Eintreffen der Aernteergebnisse vom Jahr 1857 auf dem Markte abzuwarten, um den Verbindlichkeiten nachzukommen, die man in Erwartung des günstig sich zeigenden Jahres übernommen hatte.

Auch lag die Verfallszeit der meisten Zahlungen noch fern, nämlich vom Januar bis März. Wirklich wurden auch, troz der Mühe, die man hatte, die ersten Produkte anzubringen, weger^ der ungemeinen Schwierigkeit des Papieraustausches und troz der Störung, welche durch Unterbrechung der regelmäßigen Eskon.ptirung von Seit^ der Banken eingetreten war, nur einige Zahlungseinstellungen, und zwar

die meisten nur für zeitweise, erklärt.

Diefes glükliche Ergebniß wnrd^

aber nicht ohne Opfer erzielt. Man glaubte fest, die Baumwollenpreis^ würden wieder steigen, sobald die Zustände ein wenig besser geworden wären^

^

.^78

D.ie Folge hat aber gezeigt, daß diese Hoffnungen illusoxis...:. waren, und ^..aß man im Gegentheil darauf gefaßt fein mußte, die Preise aller Pro^utte auf einen beträchtlich niedrigeren Stand fallen zu sehen, als man gerechnet hatte. Diese Gewißheit reihte sich an diejenige, t.aß die auf ^.en günstigen Stand dex Aussaat gerichteteu Erwartungen durch die ungünstige Witterung im Herbste zum Theil zu Nichte gemacht wurden, und dieß .gerade zu der Zeit, wo die stärksten Zahlungen zu leisten waren. Daher ist zu befürchteu, daß die Wirkungen der Krists fich hier erst theilweise gezeigt haben..

....^u.^suhr.

Baumwolle.

Die Baumwolle-Eampagne von 1856/57 zeichnete

fich durch Festigkeit des Marktes und durch regelmäßiges Steigen der

Preise aus.

Nachdem der Markt im September 1856 mit 11 bis 111,^ Eents für ..Middling.^ eröffnet worden war, hatten die Preise am Ende August 1857 den Stand von 15--15^ Eents erreicht. Der Durchschnittspreis vom ganzen Jahre kommt auf 12^ Eents zu stehen; im vorhergehenden Jahre aber kam ex auf 9 Eents. Jn den Hafen liefen in Allem 1,450,000 Ballen ein, durchschuittlich 456 .^ wiegend. Jn derselben Zeit.^ betrug die Ausfuhr l,517,000 Ballen, von denen 750,000 nach England, 258,000 nach F r a n k r e i c h , 286,000 nach andern Pläzen des europäischen Festlandes und 223,000 nach dem N o r d e n der Ver^ e i n i g t e n S t a a t e n versandt wurden.

Ein so leichter und vortheilhaster Absaz dieses Produktes mußte natürlich die Pflanzer zu vermehrter Anpflanzung anspornen; und wirklich trafen sie Maßregeln, damit die Aernte von 1857 alle vorangehenden überträfe.

Ein sehr günstiges Frühjahr ließ einen frühzeitigen Beginn der Arbeiten zu, und so waren denn viele Pflanzungen weit genug vorgerükt, um von dem am 5. April eingetretenen Froste ergriffen und zerstört zu werden.

Ein zweiter Frost trat am 13. ein, und ein dritter am 23. des gleichen ^Monats , einem merkwürdig späten Tage. Diese ans einander folgenden Fröste und die nachherige kalte Witterung sezten es außer allen Zweifel, ^daß die Aexnte in Rükstand kommen werde. Ferner verhinderte in einigen Bezirken der Mangel an Samen , die zuvor schon bepflanzten Grundstüke ^eu zu besäen. Troz dieser Unfälle gelang es dennoch, ein gutes Gewächs zu erzielen , und die Witterung im Sommer war für dessen Entwiklung Ziemlich günstig. Jndessen waren die atmosphärischen Einwirkungen nicht der Axt, daß die drei- oder viexwöchentliche Verspätung noch hätte gut gemacht werden können. Obwol die Herbstfröste spät eintrafen, so fielen doch viele Grabauts ab , bevor sie reis waren , und der Regen hinderte häufig am Einsammeln.

Man rechnet allgemein , die Produktion von

1857 werde 3 Millionen Ballen nicht übersteigen.

Seit dem 1. September sind uns 698,000 Ballen von der neuen ^lernte zugekommen, während in dex gleichen Zeit des vorigen Jahres

8^6,000 eingegangen waren ; es besteht mithin ein Ausfall von 198,000

^

.

^

Ballen, welcher dadurch erklärt wird, daß in vielen Fällen die Pflanzer zu sehr mit der Feldarbeit beschäftigt waren, um das Mahlen und Pressen (Inoulinage et compressage) der Baumwolle gehörig besorgen zu können ; auch ist es wahr, daß viele unter ihnen, über den zu erlangenden Preis getäuscht und in der Erwartung eines neuen Steigen..., mit der Waare zurükhielten. Es ist daher allgemeine Meinung, daß im Jnnern noch Baumwolle liege, welche später auf den Markt gebracht werden werde.

Was die .künftigen Preise betrifft, welche für ^Middling.^ seit End..

September von 16^.. Eents auf 81/^--8^ Eents fielen, so hängt es ganz von der Wendung der Handelsgeschäfte in Europa ab. Man stellt die Manufakturen im Norden der Vereinigten Staaten als außer Stand

dar, fich in irgend beträchtlichem Maße a.^ der K...^fom...^ti....n des Artikels zu betheiligen..

Zuker.

Obwol der Zuker aus Louisiana nicht in^s Ausland geführt wird, so hat doch die Produktion dieses Artikels einen ziemlich direkten Einfluß auf die allgemeinen Kurse, so daß einige darauf bezügliche Nachricht nicht ohne Jnteresse sein mögen. Die Aernte von 185^ hat nur 74,000

Fässer zu 1000 ^ geliefert, die schwächste Produktion in den lezten zwanzig

Jahren.

Jm vorhergehenden Jahre betrug sie 231,000 Fässer, ungefähr

das Ergebr.iß einer Mittelgute, und im Jahr 1853 sti^g der Ertrag auf .449,000 Fässer. Man ho^te, im Jahr 1857 300,000 Fässer einthun zu können ; allein unglücklicherweise wurden die Ro.^ spät reif, und Fröfte traten zu frühe ein. Der hieraus entstandene Verlust wird auf wenigstens 50,000 Fässer gefchäzt. Die Vereinigten Staaten werden daher aus den andern Ländern, wo Zukex gepflanzt wird, m..hr als die Hälfte ihres Bedarfes beziehen müssen.

Taba.^.

Die Tabakpflanzungen in den Staaten T en esse e und Kentu.l^ lieferten, besonders hinsichtlich der Ou^ntität, einen guten Ertrag; und da fie nach einem größern Maßstabe als bisher ausgeführt wurden, so glaubt man, daß New-Orleans größere Quantitäten als in den lezten Jahren erhalten werde. Jm Jahr 1856/57 betrugen die Zufuhren aus dem Junern 55,000 Fässer. Sie können dieses Jahr auf 75,000 Fässer ansteigen. Wahrscheinlich wird der feit der Kxifis auch bei diesem Artikel eingetretene uiedxige Preis der gleiche bleiben.

Eerealieu.

An Eerealien führt New-Orleans Mehl, Getraide und Mais aus, welche Produkte aus den westlichen Staaten kommen. Jm Jahr 1856,^7

giengen 1,290,000 Fässer (Barils) Mehl, 776,0(..() Säke Walzen und 1,437,000 Säke Mais ein. Ein großer Theil wird nach dem Norden der Vereinigten Staaten ausgeführt. Auswärts ist England der stets offene Markt für diese Produkte. Die Preise find im Allgemeinen großem

.^...ndesblatt. ^ahxg. X. Bd. I.

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und schnellem Wechsel unterworfen; besonders erleidet der ^Rais er^aunliche Variationen. Das Mehl wird sehr genau untersucht, und sichert daher bessere Qualitäten, als man fie auf den andern Märkten der Vereinsstaateu findet. Da die Eerealienärnte im Westen sehr reich ausgefallen und die ausländische Nachfrage geringer geworden ist, so werden wahrscheinlich die Preise während des ganzen Jahres niedrig bleiben.

Einige andere Artikel werden auch noch ausgeführt, wie z. B. Schweineschmalz, Leder, Alkohol, Harz u. s. s. Allein fie sind verhältnismäßig von geringer Bedeutung und haben meistens auf den einheimischen und benachbarten Märkten Preise , die ihren Absaz im Auslande nicht zulassen ^ weßhalb ihrer keine weitere Erwähnung hier geschieht.

....Auswanderung.

Der Jahresbericht der deutschen Wohlthätigkeitsgesellschaft, vom 1. Juni abhin, gibt eine geringe Zunahme in der Auswanderung während des Jahres 1856,^57 au, im Vergleich zum vorhergehenden Jahre; allein die Zahl der Auswanderer ist weit unter derjenigen von 1851 bis

1855 geblieben.

Jch mache es mir zum Vergnügen, hier die Hauptpunkte des erwähnten

fachbezüglichen Berichtes zu geben:

Die Schritte, welche früher zu dem Zweke gethan wurden, den Be^ trügexeien vorzubeugen, deren Opfer die Auswanderer so oft vor der Einschissung sowol, als während der Ueberfahrt und nach ihrer Ankunft in diesem Lande waren, hatten zux Folge, daß dießfällige Klagen beinahe gänzlich aufgehört haben.

Die häufig an die Auswanderer gerichteten Ermahnungen , ihx Vaterland nicht zu verlassen, ohne ein bestimmtes Ziel sich voxgestekt zu haben, müssen ihnen stets wiederholt werden, indem die Aussichten auf Glük füx Abentheurer noch immer so schlecht sind, wie srüher. Wahr ist es, daß die Eisenbahnbauten im Staate Louisiana, welche jezt über die Sumpfgegenden hinausgekommen find und auf hochgelegenem Boden ausgeführt werden, wo der Arbeiter viel mehr vor Erkrankung gefchüzt ist, eine grof^ Hilfsquelle für die arbeitende Klasse waren; allein unter derselben gibt es sehr viele Leut.., die sich für Eisenbahnarbeiten nicht eignen,^ und zudem ist N e w - O r l e a n s nicht der Ort, wo dem Auswanderer, der kein Handwerk versteht, guter Verdienst geboten werden kann; daher ist die Anzahl derjenigen, welche aus Mangel an Arbeit Noth litten, groß gewesen , besonders in den lezteu Monaten des Jahres.

Jn den akerbautreibenden Gegenden des W e s t e n s kann der Auswanderer ein besseres Loos finden. Jn den Städten ist zwar der Taglohu hoch und wirklich aulokend ; allein die Arbeit ist uusicher und der Lebens.^ unterhalt theuer, so .daß der Arbeiter am Ende des Jahres so arm ist, ^ie im Anfang desfelb...^ .......

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Dagegen find die zu den verschiedenen häuslichen Verrichtungen geeig..

neten F r a u e n und M ä d ch e n sehr gesucht, uud erhalten bei guter Aufführung schnell einen sehr schönen Lohn.

Die Fahrtpreise auf den Dampfbooten ^nd beinahe das ganze Jahr hindurch 3--31/.. Piaster für eine erwachsene Person. Die Eröffnung der.

J l l i n o i s - Z e n t r a l b a h n bietet den Auswanderern , welche sich nach St. L o u i s begeben wollen zur Zeit , wo der Misfiffippi zugefroren ist, große Bequemlichkeiten dar.

Besteigt man die Bahn in K a i x o , so vermeidet man jeden Aufenthalt. Diefe Route ist für die während des niedrigen Wasserstandes nach den nordwestlichen Staaten gehenden Auswanderer von bedeutendem Nuzeu.

Es mag vielleicht nicht unpassend sein, diesen Bericht mit eiuigeu

Vemexkungeu über .die schweizerische Kolonie N e w - O x l e a n s z u schließen.

Sie werden mit Vergnügen vernehmen, Tit., daß unsere Landsleute da-

selbst neuerdings eine gegenseitige Hilfsgesellschast gegründet haben, welche

gegenwärtig 80 Mitglieder zählt. Der geringe Erfolg früherer schweizerischex Hofgesellschaften war Anfangs ein Hinderniß für das Gelingen der neuen Unternehmung ; allein es ist zu hoffen , der Eifer ihrer Direktoren werde die Gesellschaft befestigen und alles Gute, das man von ihr erwarten darf, realifixen. Besonders ist zu wünschen, daß sie eine schöne Eintracht untex unfern Landesleuten hervorrufe, die bisher in^den gegenfettigen Beziehungen uur zu oft fehlte.

Tit., es thut mir außerordentlich wehe, Jhnen noch die Mittheilung machen zu müssen, daß ich als Konsul der Eidgenossenschaft bei einer An^

zahl meiner Landesleute Opposition finde. Dieselbe zeigte fich bereits bei meiner Ernennung, wo noch gar nichts zu derselben Anlaß gegeben habeu konnte , und fie äußerte fich lezthin wieder bei einer Meinungsverschiedenheit über die meiner Stellung zukommenden Pflichten. Man behauptet nämlich, ich müsse die in der Noth befindlichen Schweizer pekuniär untersten, wie dieß ihre Gemeinden thun würden. Diese Auslegung meiner amtlichen

Obliegenheiten habe ich stets bekämpft. Die Nächstenliebe verpflichtet mich

allerdings , den Unglüklichen nach Vermögen beizustehen ; allein ich erachte mich zu Nichts verbunden gegenüber denjenigen, welche durch gewöhnliche Umstände oder durch schlechte Aufführung, Trägheit, Mangel au Beharrlichkeit u. s. w. in Verlegenheit gekommen find.

Meiner Meinung nach beschränkt fich der Wirkungskreis des Konsulats auf die S ch w e i z e r , und vorzugsweise auf die mit diesem Lande uoch unbekannten Schweizer, welche außerordentliche Unfälle uöthigen, zu demselben ihre Zuflucht zu nehmen.

Jch würde mich glüklich fchäzen, vernehmen zu können, daß Sie die.

Anschauungsweise, nach welcher ich bisher gehandelt habe, theilen.

N e u - O r l e a n s , den 10. Januar 1858.

Der schweizerische Konsul.. A. ^iage.^ ^ ^ .

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01.05.1858

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369-381

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