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^

die Diät aber nicht gerade namhaft erhöhen, sondern nur auf Fr. 12 abrunden.

Ganz besonders glaubt sie, daß im Hinblicke auf viele Abnormitäten, welche sich bei der Entschädigung für die Reiseans.agen wahr..

nehmbar gemacht und nicht seltenen Anstoß erregt haben, hiefür ein andere Maßstab gesucht und festgestellt werden sollte, und legitimirt auch darum den Antrag ans Eintreten. Falls derselbe angenommen wird, werden die speeiellen Anträge mündlich begründet und Beweise erbracht werden, das mehrere Kantone sich veranlaßt gesehen haben , die Mitglieder des Ständexathes anders zu salariren.

Da inzwischen die Verhältnisse der Uebersetzer fich geändert haben und Abänderungen hinsichtlich der Kommissionaldiäten fich nicht als nöthig, noch

dringlich ergeben, will auch die Minderheit auf diesen Theil des Entwurfes (3. Lemma) nicht eintreten.

Mögen Sie hienach entscheiden, wie Sie Würde der Versammlung angemessen erachten.

es der Sachlage und der

Hochachtungsvoll.

Bern, den 15. Dezember 1857.

Jm Namen der Kommission, Der Berichterstatter: Sulzberger.

#ST#

Ans den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathe..

(Vom 29. Januar 1858.)

Veranlaßt durch die Warnung des schweiz. Konsuls in New-York vor e i n s t w e i l i g e r Auswanderung nach den Vereinsstaaten Nordamerikas ) hat der in Highland (Staat Jllinois) niedergelassene Sohn des im verslossenen Jahre verstorbenen Herrn eidg. Obersten Rilliet-Constant, von Genf, in einer vom 2l. Dezember v. J. datirten Zuschrift an den Bundesrath folgende Mittheilungen über die Auswanderung nach Amerika gemacht ,,Wenn man (wie Herr de Luze) nur die großen Handelsstädte in's ,,Auge faßt und das schreckliche Elend, welches dort als unvermeindliche ,,Folge der Geldkrisis die arbeitende Klasse treffen mußte, so muß man ,,allerdings erschrecken bei dem Gedanken, daß arme Einwanderer daselbst ,..zu dieser Zeit ganz sicher dem größten Elende und dem Hungertode preis ...gegeben würden.

Wenn der Zustand der großen amerikanischen Städte ,,bedenklich ist und die nächste Zukunft für die Einwanderer beklagenswerth ,,sein wird, so verhält es fich ganz anders in den L a n d g e g e n d e n de..Westens, die gerade das Ziel der meisten schweizerischen Emigranten find

*) S. Bnndesblatt v. J. 1857, Bd. II, S. 420.

,,Für Diese ist die gegenwärtige Handelskrisis darum günstig, weil ....die außerordentliche Prosperität der lezten Jahre die Preise des Bodens, ..der Produkte, des Viehs und der Handarbeit auf eine ungewöhnliche Höhe ....getrieben hatte, weswegen der mit geringen Mitteln angekommene Ein^wanderer die größte Mühe hatte, sich zu etabliren und ein Besizthum ..sich zu verschaffen. Daher war sein kleines Vermögen bald aufgebraucht, .......und er sah sich bei der Theure aller Lebensrnittel in eine höchst schwierige ,,Lage versezt.

,,Jn Folge der Krisis giengen nun aber im W e s t e n Amerikas alle.

..Preise bedeutend herunter, so daß gegenwärtig der mit baarem Gelde.

^versehene Einwanderer um einen g a n z e n D r i t t t h e i l wohlfeiler sich ^et^bliren kann, als er es noch vor einem halben Jahre hätte thun können.

..Seine Reise von New-.^ork nach dem Westen kostet auch weit weniger ..als früher, weil die Wirthshauspreise und die Transportkosten merklich ^.herunter gegangen sind. Der Lohn für ^.ie H ä n d e a r b e i t ist allein sich

..gleich geblieben.

,,Die Arbeiter in den Städten, obschon sie derzeit ohne Verdienst ...find, wollen nicht ans's Land hinaus kommen, theils aus Stolz, theils.

..weil sie ans einen baldigen Wiederbeginn der Arbeit hoffen. Ueberdieß ^ist es ein charakteristisches Zeichen unserem Zeit, daß überall die Bevöl,,kerung in Masse nach den großen Verkehrspunkten sich zusammendrängt:, ...woher es denn kommt, daß zu gleicher Zeit, wo in den Städten die ,,Arbeiter zu Taufenden brodlos find, man auf dem Lande alle Mühe hat^

..die nöthige Anzahl Hände für die Feldarbeiten zu finden.

,.Ein Bauernknecht erhält, außer Kost und L^gis, monatlich 12 Dol^ ,.lars. Der Taglohn beträgt diesen Winter 75 Eents sammt Kost, in ge^ ^.wissen Gegenden sogar einen Dollar. Zur Zeit der Aernte im lezteu ..Sommer mußte man 11,^ bis 2^ Dollars sammt Kost bezahlen. So ,,wird es auch noch in diesem Jahre sein, weil die Hände mangeln und ,,auf geraume Zeit nicht ausreichen werden. Der Krieg in der Krimm ^.hat die Einwanderung junger Leute bedeutend gehemmt, und gegenwärtig

^wird ,der indische Aufstand die gleiche Wirkung von Seit..^ Englands üben..

,,Jn den kleinen Landstädten finden Z i m m e r l e u t e , M a u r e r , .

. . W a g n e r und S c h m i e d e jederzeit reichliche Arbeit. An weiblichen.

..Dienstboten herrscht im ganzen Westen A.nerika.s ein absoluter Mangel.

,,Jch sehe also durchaus nur Gründe zur Ermuthigung,^ -gegenwärtig nach dem W e s t e n der Vereinigten Staaten auszuwandern.

..Diejenigen, welche nichts besizen, und die bloß im Taglohn oder als ..Knechte arbeiten wollen, sind s i c h e r , für ihre Arbeit reichlich bezahlt ..,,zu werden.

Wer aber Geld zum Ankauf von Ländereien mitbringt,.

..könnte dazu keinen günstigeren Zeitpunkt wählen.

Später , wenn die ..gegenwärtige Krisis vorüber ist, werden die jezigen niedrigen Preise wie^ ..der steigen, und so hoch zu stehen kommen, oder wohl noch höher, al^ ...im vorigen Jahre. ^

(Vom 3. Februar 1858.)

Jn Folge eingegebener Demissionen hat der Bundesrath die nachstehenden Offiziere aus dem eidgenössischen Stabe entlassen, und zwar iu Ballen Ehren und unter beßter Verdankung der geleisteten Dienste.

.Herr Buchwalder^), Antoin... Joseph, von und in Delsberg (Bern), Oberst im Geniestab.

... M a r i o t t i , Giuseppe, von und in Bellinzona, Oberst im Generalfiab.

...

.^

Fischer, Gustav, von und in Reinach (Aargau), Oberstlieutenant im Artilleriestab.

J s l e x , Jakob, von und in Wohlen (Aargau), Oberstlieutenant im Generalstab. ^

...

^

v. El eri e, Peter, von und in EhiIr, Major im Generalslab.

v. Erlach, Ferdinand, von Bern, in Spiez (Bern), Major im Generalstab.

,,

De la Rive, William, von und in Genf, Hauptwann im Generalstab.

.^err .^r. Heer, Joachim, von und , in Glarus, ^ .. Müller, Walther, von und iu l ,...,.....

.

.^ ^ .

^ .^ ^.

. J u st i z b e a m t e mit Hauptmannsrang.

,.

v. B u r e n , .....wauuel. von Bern, ^ in Thun,

..^err Teuseher^), J. J. Samuel, von und in Thun, Kommissariatsbeamter mit Oberstlieutenantsrang.

,, Suter, Samuel, von Kötliken, in Aarau, .^ommissariatsbeamter mit Hauptmannsrang.

^ Gilli, Joseph, von und in Luzern, Kommissariatsbeainter .uit Haupt^nannsrang. ^ ^, Dulon, L. P. E., von Villeneuve, in Vevev (Waadt), Kommissariatsbeamter mit Oberlieutenantsrang.

.^err Evrde.^, Emile, von und in ^..verdon (Waadt), Divisionsarzt mit Majorsrang.

^ ^ Schiferli, Karl Moriz, von und in Bern, Stabsarzt mit Hauptniannsrang.

.. Dolder, Jakob, von Münster. in Ettisw^l (Lnzern), .^mbulaneearzt mit Oberlieutenantsrang.

^ Nach Art. .^ der ei^g. Militärorganisation behalten die ..^erren B u c h w a l d e x und Tenfcher, weiche nach vollendetem 50 Altersjahre ans dem eidg. Militär^ Dienste treten. die Ehrenberechtigung ihrer Grade ^ei.

9t .Herr Z ü r c h e r , Joh. Melchior, von Menzingen, in Zug, Ambulaneearzt mit Oberlieutenantsrang.

,, And re oli, Pietro, von und in ^ B.o.^no

(Tessin),

t

..

.^

.

....

.........

^.

,,

Müller, Joseph Jakob, von ^^^ .^ ^. ^t^^ Walchw^l, in Baar ^^

..

K e l l e r m a n n , Emil, von und in Bafel, Ambulaneeapotheker mit Oberlientenantsrang .

B r u n n e r , Franz, von und in Dießenhofen (Thurgau), AmbulanteApothekergehilfe mit ll. Unterlieutenantsrang.

S t r ä h l , Gustav, von und in ^ Zofingen (Aargau),

.,.

...

^ug),

,,

H u b e r ,

^

ten, in Stamncheim^^^^^^^^^ (Zürich), ^ Hauptmannsrang.

W v ß , Johannes, vonAssoltern, ^

Konrad,

vo^

Altstät^

^

.

.

.

.

....

..

.

.

.

.

.

..

^,

..

...

in Otelfingen (Zürich), ^

.^err K u r z , Ludwig, von Langnau (Bern), in Bern, ,, K a x r e r , Joh. Jakob, von Teufenthal, in Kulm Stabssekretäre.

(Aargau),

Wahlen des Bundesrathes.

Postbeamte : 1. Februar.

^.

,,

Herr Louis Frédérie L ' E p l a t t e n i e r , von und in Geneve^s sur Coffrane, Kts. Neuenburg, zum Kommiß auf dem Hauptpostbüreau in Neuenburg.

Herr Alfred Ehallandes, von Fontaines, Kts. Neuenburg, zum Postkommis in la Ehaux-de-Fonds.

.

^ ^ ^ .

^ ^ .

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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