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Schweizerisches Bundesblatt.

50. Jahrgang. II.

Nr. 15.

30. März 1898.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz) : 5 Pranken.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Raum 15 Rp. -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stämpfli & Cie. in Bern.

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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre

1897.

F.

Einleitung.

Herr Bundesrat Emil Frey, welcher dem Militärdepartemente seit dem Jahre 1891 vorgestanden, trat im Frühjahr, infolge seiner Ernennung zum Direktor des internationalen Telegraphenbureaus, aus dem Bundesrate aus und demgemäß auch auf 25. März 1897 -von der Leitung des Departements zurück. An seiner Stelle übernahm dieselbe der bisherige Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartements Herr Bundesrat Ed. Müller.

Im Berichtsjahr sind, nachdem die Referendumsfrist unbenutzt geblieben, in Kraft getreten die drei Gesetze betreffend die Vermehrung der Divisionskavallerie, die Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie und die Neuordnung der Landwehrtruppen der Infanterie. Die zur Durchführung der beiden letztern erforderlichen Verordnungen wurden vom Bundesrate erlassen und die Arbeiten für den Vollzug derselben begonnen.

Durch die Annahme dieser drei Gesetze wurden die dringendsten Forderungen der ,,Truppenordnung" vom Jahre 1893 erfüllt und damit ein wesentlicher Schritt zur Stärkung unserer Heeres·organisation gethan.

Bundesblatt. 50. Jahrg. Bd. II.

19

278

Ferner wurde von der Bundesversammlung angenommen der Entwurf eines Bundesgesetzes betreffend Errichtung einer Balloncompagnie, für welchen indessen die Referendumsfrist noch nicht abgelaufen ist. Die Vorlage betreffend die Maschinengewehrabteilungen der Kavallerie dagegen wurde an den Bundesrat zurückgewiesen und wird das Militärdepartement im Sinne der gefallenen Beschlüsse den Gesetzesentwurf einer Umarbeitung unterziehen.

Zu erwähnen ist · ferner der Bundesbeschluß betreffend Errichtung von Kasernen und Beamtenwohnungen am St. Gotthard und der Bundesbeschluß betreffend den Ausbau der Verpflegungsmagazingruppe bei der Station Ostermundigen.

Unterm 9. Juni/8. Oktober wurde von der Bundesversammlung: folgendes Postulat gestellt: Der Bundesrat wird eingeladen : 1. Eine Revision der Militärorganisation vom 13. November 1874 vorzulegen, welcher die seither hinsichtlich unseres Wehrwesens erlassenen Gesetze einverleibt sind; 2. In dieser Vorlage a. auch diejenigen Änderungen und Ergänzungen gesetzlich zu ordnen, welche seither auf dem Budget- oder Verordnungswege eingeführt worden sind; b. die Frage des Landsturmes und seines Unterrichts im Sinne der Entlastung neu zu ordnen und c. diejenigen Änderungen und Ergänzungen vorzunehmen, deren Erledigung ein dringendes Bedürfnis ist.

Die Vorarbeiten für die in diesem Postulate verlangte Vorlagesind von unserm Militärdepartement an die Hand genommen worden.

Die Durchführung dieser Arbeit wird jedoch geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Durch Beschluß vom 26. November 1897 haben wir diedringend notwendige Änderung der Organisation der Festungstruppen und Sicherheitsbesatzungen am Gotthard und bei St. Maurice durchgeführt, wobei es möglich war, den vielfachen Erfahrungen, die man im Laufe der Jahre in Bezug auf die Organisation der am Gotthard und bei St. Maurice zu verwendenden Truppen gemacht hatte, Rechnung zu tragen, und wobei man auch die neue Organisation in Einklang bringen mußte mit dem ßundesgesetz über die. Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie und demjenigen der Liindwehrtruppen der Infanterie.

Einem Postulate betreffend die Erhöhung der Equipementsbeiträge an Offiziere haben wir durch Umarbeitung der bezüglichen' Verordnung Folge gegeben. Nebst dem bisherigen Geldbeitrage-

279 soll der neuernannte Offfizier künftighin die hauptsächlichen Gegenstände seiner Bewaffnung und Ausrüstung vom Bunde unentgeltlich und in Natura erhalten, so daß der bisherige Geldbeitrag nur noch für die Beschaffung der Bekleidung zu dienen hat. Die Frist für den Erneuerungsbeitrag wurde von 160 auf 120 Diensttage herabgesetzt.

Schließlich wurde auch ein neues Bekleidungsreglement zu Ende beraten, das jedoch erst im Januar 1898 in Kraft trat. In der Hauptsache stellt dasselbe nur die bisherigen Ordonnanzen fest, die aber durch kleine Toleranzen nach und nach unmerklich verändert oder ganz in Vergessenheit geraten waren. Das neue Reglement soll wieder klare Vorschriften schaffen, auf deren strikte Einhaltung gedrungen werden kann. Im übrigen war man bestrebt, die Bekleidung möglichst einfach und feldmäßig zu gestalten und die Unterscheidungs- und Gradabzeichen in logischer und konsequenter Weise zu ordnen.

Die Abteilung Bekleidungswesen wurde bei ihrer Organisierung im Jahre 1888 als besondere Unterabteilung dem Oberkriegskommissariate einverleibt, weil diese Verwaltung bezüglich der persönlichen Ausrüstung mit den Kantonen bereits verkehrte.

Triftige Gründe für Vereinfachung und Vereinheitlichung des Verkehrs bezüglich der persönlichen Ausrüstung haben die Wiederzuteilung des Bekleidungswesens zur Kriegsmaterialverwaltung technische Abteilung, in Übereinstimmung mit der Militärorganisation von 1874 notwendig gemacht, welche im April des Berichtsjahres erfolgte. Es besorgt nun die Abteilung Bekleidungswesen alles, was die persönliche Ausrüstung, ausgenommen Bewaffnung, betrifft und die Equipierung der Offiziere.

I. Erlaß von Gesetzen, Verordnungen, Instruktionen und Reglementen.

a. Von der Bundesversammlung.

Bundesgesetz über die Verstärkung der Divisonskavallerie, vom 16. März 1897.

Bundesgesetz über die Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie, vom 19. März 1897.

Bundesbeschluß betreffend die vom Bunde 1897 an die Kantone für die Gegenstände der Packung nach Modell 1896 zu leistenden Entschädigungen, vom 23. März 1897.

Bundesbeschluß betreffend die Verwendung des Erlöses aus Waffen alter Ordonnanz zur Vermehrung der Bestände an Handfeuerwaffen, Kaliber 7,s mm., vom 24. März 1897.

280 Bundesbeschluß betreffend die Ergänzung des Bundesbeschlusses vom 25. März 1893 über Vergütung von Pferderationen im Friedensverhältnis, vom 26. März 1897.

Bundesbeschluß betreffend die Erstellung zweier Kasernen, eines Verwaltungsgebäudes und dreier Beamtenwohnungen in Andermatt, sowie Erwerbung des hierfür und für Exerzier- und Schießplätze etc. nötigen Terrains, vom 26. März 1897.

Bundesgesetz über die Neuordnung der Landwehrtruppen der Infanterie, vom 12. Juni 1897.

Beschluß betreffend die vom Bunde an die Kantone für die Bekleidung und Ausrüstung der Rekruten und die Kleiderreserven pro 1898 zu leistenden Entschädigungen, vom 2. Juli 1897.

Bundesgesetz betreffend die Aufstellung einer Balloncompagnie, vom 14. Dezember 1897.

ßundesbeschluß betreffend dea Ausbau der Verpflegungsmagazingruppe bei der Station Ostermundingen, vom 17. Dezember 1897.

b. Vom. Bundesrate.

Beschluß betreffend die Ergänzung von Artikel 97 des Réglementes über die Militärtransporte auf Eisenbahnen und Dampfschiffen, vom 12. Januar 18ü7.

Nachtrag zur Verordnung über die Führung der Inventarien bei den eidgenössischen Verwaltungen, vom 12. Januar 1897.

Beschluß betreffend die Munitionsvergütung an Revolverschießvereine, vom 16. Januar 1897.

Beschluß betreffend die Ausübung des Wahlrechtes während des Militärdienstes, vom 19. Januar 1897.

Regulativ betreffend die Aufsicht über die Handfeuerwaffen durch die Divisionswaffencontroleure, vom 29. Januar 1897.

Kreisschreiben an sämtliche Kantonsregierungen betreffend das Verbot der Besteuerung von Militärfahrrädern, vom 5. Februar 1897.

Beschluß betreffend die Dienstbefreiung der Prediger der evangelischen Gemeinschaft, vom 5. Februar 1897.

Beschluß betreffend einen Zusatz zu Artikel 8 der Verordnung über die Förderung des freiwilligen Schießwesens (Entschädigung der Schießoffiziere), vom 9. Februar 1897.

Beschluß betreffend die Abänderung der Verordnung vom 7. Februar 1896 über den Betrieb der eidgenössischen Waffenfabrik in Bern (Errichtung einer Adjunktenstelle), vorn 16. Februar 1897.

Beschluß betreffend die Abänderung der Verordnung vom 7. Februar 1876 über den Betrieb der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte in Thun (Errichtung einer Adjunktenstelle), vom 16. Fe. bruar 1897.

281 Beschluß betreffend die Aufhebung von § 26 (_Lieferungsverträge und Käufe) der Verordnung über die Aufstellung des Budgets des schweizerischen Militärdepartements, vom 5. März 1897.

Beschluß betreffend die Rekrutierung der Walliser Schützencompagnie, vom 2. April 1897.

Beschluß betreffend die Abänderung der Verordnung über die Verabfolgung der Ersatzbekleidung an die Unteroffiziere, vom 23. April 1897.

Beschluß betreffend Abzeichen für Richtkanoniere und Pontonfahrer I. Klasse, vom 30. April 1897.

Anleitung für den Dienst der Feldprediger des schweizerischen Bundesheeres, vom Bundesrat genehmigt den 14. Mai 1897.

Beschluß betreffend die Dienstbefreiung der Prediger der bischöflichen Methodistenkirene, vom 14. Mai 1897.

Beschluß betreffend die Berechtigung der Kantone zum Bezug der Militärpflichtersatzsteuer, vom 18. Mai 1897.

Beschluß betreffend die Berechtigung zur Adjutantenzulage, vom 13. Juli 1897.

Beschluß betreffend die Ordonnanz zum schweizerischen Kadettengewehr, Modell 1897, vom 27. Juli 1897.

Beschluß betreffend den Verkauf von Reitpferden der Regieanstalt auch an unberittene Offiziere, vom 6. August 1897.

Beschluß betreffend die Abgabe der starken Haferration für die ganze Dauer der Kavallerierekrutenschule, vom 20. August 1897.

Beschluß betreffend die Ordonnanz für Kadettengewehrpatronen, vom 8. September 1897.

Beschluß betreffend die Ordonnanz über die Büchsenmaoherkiste und Büchsenmachertaschen, vom 17. September 1897.

Beschluß betreffend die Jahresentschädigung der Landsturmkommandanten, vom 17. September 1897.

Kreisch rei ben an sämtliche Kantonsregierungen betreffend Rückerstattung der Militärpflichtersatzsteuer bei Dienstnachholung, vom 20. September 1897.

Beschluß betreffend die obligatorischen Schießübungen für den Landsturm, vom 4. Oktober 1897.

Beschluß betreffend die Numerierung von Truppeneinheiten der Landwehrinfanterie, vom 8. Oktober 1897.

Verordnung betreffend die Vollziehung des Bundesgesetzes über die Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie, vom 26. Oktober 1897.

Verordnung betreffend die Vollziehung des Bundesgesetzes über die Neuordnung der Landwehrtruppen der Infanterie, vom 2. November 1897.

282 Verordnung über die Unvereinbarkeit anderweitiger Stellen und Berufe mit eidgenössischen Anstellungen, vom 9. November 1897.

Beschluß betreffend die Patronenbanduliere für die Kavallerie, unter der Bezeichnung Modell 1893/1897, als Ordonnanz erklärt, vom 9. November 1897.

Beschluß betreffend die Einführung eines neuen Stammkontrollenformulars, vom 23. November 1897.

Beschluß betreffend die Festungstruppen und Sicherheitsbesat/ungen der Befestigungen um St. Gotthard und bei St. Maurice, vom 26. November 1897.

Beschluß betreffend die Verabfolgung der starken Haferration in den Rekrutenschulen der Artillerie, vom 26. November 1897.

Beschluß betreffend die Abänderung von Artikel 5 der Verordnung über die Abgabe und den Verkauf der eidgenössischen Kartenwerke, vom 20. Dezember 1897.

Beschluß betreffend Erlaß eines neuen Bekleidungsreglementes für die schweizerische Armee, vom 30. Dezember 1897.

Beschluß betreffend die Zuteilung der Feldprediger zu den Landwehrinfanterieregimentern l. Aufgebot, vom 30. Dezember 1897.

c. Vom Departement.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Ausrüstung der Infanterierekruten des Jahres 1897, vom 12. Januar 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Anwendung der Vorschriften vorn 30. Juni 1895 auf die altern Klassen der Kadettencorps, vom 13. Januar 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone, an die Aushebungsoffiziere und an den pädagogischen Oberexperten betreffend die pädagogische Rekrutenprüfung bei nachträglichen sanitarischen Untersuchungen, vom 20. Januar 1897.

Verfügung an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend die Kommandierung von Instruktionsoffizieren in Schulen und Kurse anderer Waffen, vom 23. Januar 1897.

Bekanntmachung betreffend die Abgabe von Revolvern an nichtgewehrtragende Unteroffiziere und an Militärvereine, vom 30. Januar 1897.

Instruktion für die zu den Herbstübungen beigezogene Feldgendarmerie, vom 3. Februar 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone und an die Kadettenkommissionen betreffend das neue Kadettengewehr, vom 3. Februar 1897.

283 Vorschriften betreffend die Unfallversicherung des Militärs durch den Bund im Jahre 1897, vom 3. Februar 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend die Tenue der Offiziersbildungsschüler, vom 20. Februar 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend die Kontrolle der Lieferungsverträge und -kaufe, vom 9. März 1897.

iKreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone, an die Waffenund Abteilungschefs, an die Armeecorps- und Divisionskommandanten und an die Landsturmkommandanten betreffend die Unterstellung der Abteilung Bekleidungswesen unter die technische Abteilung der eidgenössischen Kriegsmaterialverwaltung, vom 12. März 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend Militärtransporte per Eilfracht, vom 20. März 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend Kartenabgabe an Offiziere, vom 24. März 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Berechtigung der Kantone zum Bezüge der Militärpflichtersatzsteuer, vom 21. Mai 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend die unentgeltliche Abgabe von Karten an Unteroffiziere, vom 24. Mai 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone und an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend Rückerstattungen von Bquipementsentschädigungen, vom 2. Juni 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs und an die Armeecorps- und Divisionskommandanten betreffend Berechtigung zur Adjutantenzulage, vom 21. Juli 1897.

Kreisschreiben an die Aushebungsoffiziere betreffend die Rekrutierung der Radfahrer, vom 21. Juli 1897.

Übereinkommen erzielt mit der Präsidialverwaltung des schweizerischen Eisenbahnverbandes, betreffend die Ausfertigung der Militärtransportgutscheine, vom 25. September 1897.

Kreissehreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die obligatorischen Schießübungen für den bewaffneten Landsturm, vom 4. Oktober 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone und an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend die Neuordnung der Landwehrtruppea der Infanterie, vom 10. Oktober 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Einteilungsabzeichen für die neuformierten Truppenkörper der Artillerie, vom 13. November 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Ernennung der Unteroffiziere, vom 15. November 1897.

284 Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone und an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend Quartierschuhe, vom 17. November 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Unzulässigkeit der Verhängung von Geldbußen in Fällen von Dienstversäumnis, vom 18. November 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend die Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie, vom 19. November 1897.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone und an die Waffen- und Abteilungschefs betreffend Stammkontrollformulare, vom 24. November 1897.

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs zu Händen der Schul- und Kurskommandanten betreffend Anschaffung von Badeschürzen, vom 25. November 1897.

Generalbefehl für die Organisationsmusterungen der Landwehrinfanterie I. und II. Aufgebotes im Jahre 1898, vom 14. Dezember 1897.

II. Personelles.

Im Berichtsjahre ist Oberst Rothpletz, Professor der Kriegswissenschaften am schweizerischen Polytechnikum in Zürich, gestorben, der sich sowohl in dieser letzteren Stellung, sowie al» Truppenkommandant und als Militärschriftsteller um unser Wehrwesen in hohem Maße verdient gemacht hat. Das Provisorium, das schon während der langen Krankheit von Herrn Oberst Rothpletz bestand, wurde im Laufe des Berichtsjahres belassen. Im übrigen ist das Militärdepartement im höheren Beamtenpersonal von Verlusten durch Tod oder Rücktritt verschont geblieben.

An die im Budget 1897 zur Wiederbesetzung vorgesehene Stelle eines Chefs des Korrespondenzbureaus des Oberkriegskommissariates wurde Herr Major Ringier von Lenzburg gewählt. Im weiteren sind eine Anzahl Änderungen im untern Personal der Militärverwaltung vorgekommen.

IIT. Wehrpflicht.

Auf 1. Januar 1897 ist die im Laufe des Jahres 1896 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrgangs 1877 in das dienstpflichtige Alter getreten.

Nach Maßgabe des, Bundesgesetzes vom 4. Dezember 188fr und desjenigen vom 22. März 1888 hat der Übertritt vom Auszug;

285in die Landwehr und von der Landwehr in den Landsturm, sowie der Austritt aus der Wehrpflicht auf 31. Dezember 1897 wie folgt stattgefunden : In die Landwehr übergetreten sind : a. die Hauptleute des Jahrgangs 1859; b. die Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrgangs 1863 ; c. die Unteroffiziere aller Grade und die Soldaten der Infanterie,, der Artillerie, des Genies, der Sanitäts- und Verwaltungstruppen des Jahrgangs 1865; d. die Unteroffiziere, Trompeter (inklusive Stabstrompeter) und Soldaten der Kavallerie, welche zehn effektive Dienstjahre zählten; ferner diejenigen, welche im Jahre 1865 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst nicht durchwegs geleistet und sofern sie anläßlich ihres spätem Eintritts zur Waffe sich nicht zu längerem Auszügerdienst verpflichtet hatten ; e. die Hufschmiede, Sattler und Krankenwärter der Kavallerie des Jahrgangs 1865.

In den Landsturm übergetreten sind : 1. die Hauptleute, Oberlieutenauts und Lieutenants des Jahrgangs 1849; 2. die Stabsoffiziere (Majore, Oberstlieutenants und Obersten), welche das 48. Altersjahr vollendet hatten und sofern von denselben ein Entlassungsgesuch bis Ende Februar 1897 gestellt worden war; 3. die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffen und Grade des Jahrgangs 1853.

Aus dem Landsturm und somit aus der Wehrpflicht sind ausgetreten : · a. die Offiziere des Jahrgangs 1842, insofern sie sich auf erfolgte Anfrage seitens der Wahlbehörde nicht zu längerer Dienstleistung bereit erklärt hatten ; b. alle Unteroffiziere und Soldaten des Jahrgangs 1847.

IV. Sanitarische Untersuchung und pädagogische Prüfung der Wehrpflichtigen.

Das Ergebnis der s a n i t à r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n im H e r b s t 1897 war folgendes :

is5

Diensttauglich.

Zurückgestellt.

Untauglich.

Zahl.

total.

Zahl.



Zahl.

°/o

Kekruten von 1878 ,, früherer Jahrgäuge . . . .

14,463 3,850

54,9 44,7

4728 1489

17,9 17,1

7171 3307

Total Rekraten

18,313

6217

--

10,478

Aus ßekrutenscholen Entlassene . . .

Eingeteilte des Auszuges ,, der Landwehr

219 1,385 163

-- °/oo 11,6 2') 9,5 3) 1,9 )

115 855 47

6,1') 5,9 2) 0,5»)

Total Eingeteilte

1,767

8,1 <)

1017

f Rekruten von 1877 . .

. . .

,, früherer Jahrgänge . . . .

14,809 3,931

54,4 45,7

Total Rekruten

18,740

52,2

Aus Kekrntenschnlen Entlassene . . .

Eingeteilte des Auszuges ,, der Landwehr

173 1,270 211

o/oo 10,1 2l) 9,0 ) 2,6')

115 914 80

6,7') 6,4 23) 0,9° )

628 2703 866

36,7 2') 19.1 3) 10,7 )

916 4,887 1,157

-- o/oo 53,6 ') 34,6 32) 14,4 )

Total Eingeteilte

1,654

6,9*)

1109

4,6*)

4197

17,6 4)

6,960

29,2 4)

1897

1896

M 8 ) 3 ) *)

»/o

Zahl.

%

27,2 38,2

26,362 8,646

" --

--

35,008

--

683 2937 751

°/oo 36,4 ») 20,2 ") 9,ü=;

1,017 5,177 961

54,3 30 35,7 ) 11,6 ")

4,7«)

4371

20,2 *)

7,155

33,1 4)

5442 1674

20,0 19,3

7005 3028

25,6 35,0

27,256 8,633

7116

19,8

10,033

28,0

35,889

°/00

°/00

°/00

°/00

°/oo deres letztjährigen Rekruten.

%° d Effektivs des Auszugs auf 1. Jan nar 1897 (beziehungsweise 1896).

°/oo n ,, der Landwehr auf 1. J annar 1897 (beziehungsweise 1896).

°/00 B n » ganzen Armee auf 1. Januar 1897 (bezw. 1896), inklusive der letztjährigen Kekruten.

00 05

287 Es betrug das °/o der Tauglichen unter den endgültig beurteilten Rekruten des Jahres : 1888.

1889.

1890.

1891.

1892.

1893.

1894.

1895.

1896.

1897.

64,2

63,5

63,3

63

66,4

65,7

64,9

63,3

65,1

63,6

Von obigen Rekruten wurden im folgenden Jahre als untauglich -erklärt : 1888.

1889.

1890.

1891.

1892.

1893.

1894.

1895.

1896.

1897.

3,3

3,5

3,5

3,3

3,4

3,4

3,4

3,6

3,6

--

Laut obiger Tabelle sind im Berichtsjahre untersucht worden total 42,163 Mann.

Es wurden von diesen als tauglich erklärt: Rekruten

1897.

1896.

52,3 °/o

52,2 °/o

Zur Ausmusterung vorgeladen oder sich stellende : 1897.

1896.

Eingeteilte 24,7 °/o 23,8 °/o Die Gesamtzahl der im Jahre 1897 untersuchten Rekruten hat sich gegenüber dem Vorjahre um 881 und die Zahl der im Berichtsjahre diensttauglich erklärten Rekruten gegenüber derjenigen von 1896 um 427 vermindert.

Pädagogische Prüfung.

Im Januar des Berichtsjahres schied infolge plötzlichen Todes -aus dem P e r s o n a l der P r ü f u n g s e x p e r t e n Herr Janner, Lehrer an der Handelsschule von Bellinzona. An seine Stelle wurde für die Prüfungen im Tessin gewählt: Herr Sekundarlehrer Treuthardt in Bern. Für den schon im vorigen Jahre verstorbenen Prüfungsexperten Eisener in Bern wurde als Nachfolger bezeichnet Herr Professor Allet in Sitten, der bereits seit vielen Jahren im Wallis als kantonaler Experte thätig war. Herr Erziehungsrat Bucher in Luzern wünschte, schon dieses Jahr aus Gesundheitsrücksichten von der Hälfte der Rekrutenprüfungen entlastet zu werden.

Als sein Stellvertreter wurde Herr Sekundarlehrer Schilliger von Luzern ernannt.

Fttr die Kantone Graubünden, Solothurn und teilweise für den Kanton St. Gallen traten neue kantonale Experten in Funktion.

Im VI. Divisionskreis erhielt die pädagogische Kommission einen neuen Sekretär. Im übrigen sind in den pädagogischen Kommissionen keine Veränderungen zu verzeichnen.

288 Die o r d e n t l i c h e E x p e r t e n k o n f e r e n z fand den 15. und 16. Mai in Altdorf statt. Da in derselben nur die jährlich wiederkehrenden Verhandlungsgegenstände, Diskussion der letztjährigen Prüfungsergebnisse, Sichtung und endgültige Festsetzung des.

Prüfungsstoffes pro 1897, zur Besprechung gelangten, so wurde von der Beiziehung der kantonalen Experten zur Konferenz abgesehen.

D i e I n s p e k t i o n e n b e i d e n P r ü f u n g e n haben auch dieses Jahr ergeben, daß die Prüfungen überall nach einheitlichem Plan vorgenommen wurden, und daß betreffs der Forderungen an die Rekruten das Pensum einer guten Primarschule nirgends überschritten worden ist.

Die K o n t r o l l e n wurden überall vorschriftsgemäß geführt.

Bei Anlaß der diesjährigen E x t r a - A u s h e b u n g e n stellten sich zur Prüfung in Genf 60, in Basel 29, in Luzern 8, in Frauenfeld 3, in St. Gallen 3, in Gais 3 und in Winterthur l Mann.

Dieses Jahr haben acht Mann e i n e z w e i t e P r ü f u n g bestanden, um bessere Noten zu erhalten.

Das V e r h a l t e n d e r R e k r u t e n ist fast ausnahmslos ein sehr lobenswertes. Die Ergebnisse der pädagogischen Prüfungen werden in vielen Gegenden ungünstig beeinflußt durch den Besuch von Wirtschaften von Seiten der Rekruten in den frühen Morgenstunden. Das Departement hat die Militärbehörden der Kantone durch Kreisschreiben auf diesen Übelstand aufmerksam gemacht und sie eingeladen, geeignete Vorkehrungen zur Abstellung derselben zu treffen.

In Biasca und Willisau wurden die Prüfungen durch B e s u c h e r gestört.

Die P r ü f u n g s l o k a l i t ä t e n entsprechen fast überall ihrem Zweck. Es kommen nur noch einige Ausnahmen vor: In K l o s t e r s war das Lokal unreinlich, Tische und Stühle mußten reklamiert werden. Der Kasinosaal in C hur und das Lokal in M e n d r i s i o eignen sieh wegen ihrer Dunkelheit zur Abhaltung von Prüfungen nicht. In S a v a g n i n o fehlten Tinte, Tische und Stuhle. Die Lokale von M ü n s t e r (Luzern) und B i a s c a sind zu klein. Das Lokal in R o m on t war schmutzig. In L a u f e n b ü r g waren die Schultische zu eng und nicht in genügender Zahl vorhanden. DasS c h r e i b m a t e r i a l entsprach überall billigen Anforderungen.

T. Rekrutierung.

In gewohnter Weise lassen wir in zwei Tabellen, wovon dieerste die Rekrutierung nach Jahrgängen, die zweite diejenige nach

289 "Waffengattungen darstellt, das Ergebnis der Rekrutierung vom, Setzten Herbste folgen.

Die Gesamtzahl der im Berichtsjahre ausgehobenen Rekruten beträgt 18,339 Mann, die Rekrutenzahl des Vorjahres beträgt . . . . 18,680 ,, es ergiebt sich somit pro 1897 eine Verminderung der Rekruten um Mehr rekrutiert als im Vorjahre wurden: -Bei der Feldarüllerie, Fahrer bei der Gebirgsartillerie '. .

bei der Festungsartillerie beim Genie, Pontoniere °.

Pioniere bei den Verwaltungstruppen

341 Mann.

.

·

43 Mann, 4 ,, 39 ,, 21 ^ 48 ,, 25 ,, 180 Manu.

Weniger rekrutiert wurden: Bei der Infanterie bei der Kavallerie bei der Feldartillerie, Kanoniere . . .

bei der Positionsartillerie beim Armeetrain beim Genie, Sappeure bei den Sanitätstruppen

463 Mann, 20 ^ 22 ^ 4 ,, 6 , ,, 5 ^ l ,, 521 Mann,

gleich der oben erwähnten Verminderung der Rekruten pro 1897 um

341 Mann.

Das Verhältnis der einzelnen Jahrgänge zu dem Gesamtergebnis der Rekrutierung ist folgendes: Jahrgang.

1898. 1897.

1896.

1895.

1894.

1893.

1898.1897. 1896.

»/o

.Jüngster . . 14,643 14,758 13,720 14,054 13,649 13,358 Zweitjüngster. 2,093 2,206 1,919 2,063 2,010 1,946 Drittjüngster 1,041 1,070 876 847 940 860 Viertjüngster .

331 326 290 274 285 281 Fünftjüngster .

108 147 100 130 108 89 Ältere Jahrgänge . . , 123 173 142 160 156 177

o/o

>

79,87

79,00

80,48

11,41

11,81

11,26

5,67

5,73

5,13

1,80

1,74

1,70

0,68

0,70

0,69

0,67 0,98 0,ai 18,339 18,680 17,047 17,528 17,148 16,711 100 105 ÏÔÔ~

290 In einer dritten Tabelle geben wir eine Übersicht der Rekrutierung nach Waffengattungen in den letzten 10 Jahren.

Die Zahl der im Jahre 1897 ausexerzierten Rekruten beträgtr.

1897.

Infanterie Kavallerie .

Artillerie Genie Sanität Verwaltung

14,243 . . . .

634 1,848 423 485 121 Total

17,754

1896.

12,450 573 2,008 499 413 93 16.036

Irn Durchschnitt sind daher 95 °/o der Rekruten ausexerziert worden.

In den Vorjahren schwankt der Prozentsatz zwischen 95,i °/a.(1895) und 94 % (1896).

Ergebnis der Rekrutierung vom Herbst 1897 für das Jahr 1898.

I. Nach Jahrgängen.

-

---- -- = Divisionskreise.

Jüngere.

-~

1878.

1877.

76 89

168

126

58

4 5 3 1 11

2093

1041

331

108

50

Total

16

14,627

VI VII

1873.

8 10 8 13

Vili

IV V

1874.

40 24 28

-- ~2 1 1

III

1875.

16

219 270 347 421 194 198

II

5 4 1 2

1876.

mi^^·^^·^^^··^

-

52 35 52 42

276

2,098 1,657 1,765 1,682 1,709 2,014 1,905 1,797

I

-

^^·^^^^·^····i

129 112 186 160 163

13 24 16

7 9 10

-

=

?=^=^^

~

1872.

1871.

1870.

ältere.

7 4 4 4 1

4 2 4 1 1 2 -- 1

5 2 2

2 5 6

-- 1 1

--

-- 1

-- 1

2,601 2,062 2,324 2,258 2,349 2,332 2,231 2,182

12

17

18,339

3 1 5

29

15

-- 3

Total.

ÌI. Nach "Waffengattungen.

I II III IV V VI

1,946 1,655 1,864 1,889 1,857 1,821 1,807 1,904

vn VIII Total 1896

86 78 82 75 76 78 62

51 103 27 43 43 70 36 59 62 115 44 55 47 97 12 11

41 30 9 9

10 25



3 a '·** _0

'1 OH

64 106 26 25 25 12 3 23 41 17 34 76 24 14 11

a< m

0>

s (D

H

1

OQ

50 53 73 47 42 77 41 57

40 24 34 22 32 28 28 49

14,743 537 322 553 124 217 284 440 257 15,206 557 344 510 120 221 245 446 262

16 7 10 7 13 14 16 6

Pioniere.

'S

Fontaniere.

£

.*

Genie.

Festungsartil] erie.

S

ja

Gebirgsbatterien.

Fahrende Batterien.

Kanoniere.

Kavallerie.

Divisionskreise.

Infanterie.

Artülerie.

17 14 17 14 18 23 14 12

»t co

B

o>

Ì

Sä e § £

65 55 56 54 56 66 53 73

16 25 29 20 20 16 18 22

Total.

2,601 2,062 2,324 2,258 2,349 2,332 2,231 2,182

89 129 478 166 18,339 68 81 479 141 18,680

i

III. Bekrutierung nach Waffengattungen während IO Jahren.

e.

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SH

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Génie.

Artillerie.

I ä et

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1 ·§.

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Fahreade Batterien.


'ft

0

3 M

W f

1897 1896 1895 1894 1893 1892 1891 1890 1889 1888

14,743 15,206 13,343 13,785 13,432 12,549 11,665 11,462 11,046 11,379

537 557 591 551 446 522 433 378 336 340

05

3

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1 tu *H

O

·e

322 344 379 458 452 524 530 536 546 572

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Ü

Parkkolonnen.

3 a 00

a a -S

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00

V

553 124 217 284 510 120 221 245 551 209 212 343 601 188 220 333 527 201 266 333 662 71 221 141 654 53 225 142 647 87 216 108 648 72 258 -- 652 63 254 --

128,610 4691 4663 6005 1188 2310 1929

a

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MS .203 SaS ce-S 2-0 H -3 co '<->

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6 129 128 124 138 142

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4 205 219 210 202 195

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48 55 47 54 55

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ì

3 n o CM

440 446 386 327 376 360 319 348 310 307

257 262 278 299 334 414 453 430 40 409

89 68 99 98 109 133 132 144 131 132

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2 OE O

S

129 81 98 97 103 128 158 140 151 143

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£

478 166 479 141 461 97 432 139 426 133 460 154 457 140 451 138 422 119 407 122

667 1035 259 3619 3540 1135 1228 4473 1349

18,339 18,680 17,047 17,528 17,148 16,721 15,703 15,466 14,837 15,172 166,701

294

TI. Organisation und Bestand des Bnndesheeres.

Der Kontrollbestand des Heeres auf 1. Januar 1898 ist folgender: A. Auszug.

1. Nach Truppeneinheiten.

Effektiver Bestand

18918.

Armeestab Truppen der Stabsquartiere I. Armeecorps: Stäbe I . Division . . . .

n. ,,

. . . .

Corpstruppen . . . .

H. Armeecorps: Stäbe HE. Division . . . . .

V. ,, . . . .

Corpstruppen . . . .

1897

49 501 74 15,191 16,661 3,712 72 15,495 15,677 3,621

OK COQ

04 ÖCK

HI. Armeecorps: Stäbe 74 V I . Division . . . . 16,269 m ,, . . . . 15,868 Corpstruppen . . . .

3,629

49 508 74 14,858 16,678 3.823 OK 4OQ

72 15,518 15,337 3,735 74 15,345 15,285 3,721

9,4 425

OK CJ4A

IV. Armeecorps: Stäbe 72 I V . Division . . . . 14,642 vm. ,, . . . . 13,057 Corpstruppen . . . .

3,739 Besatzungstruppen des Gotthard Besatzungstruppen von 8tMaurice . . . .

Disponible Truppen . .

94 fifjo

72 14,641 12,438 3,824 CM K-in

9.0 Q75

3,604

3,604

1,613 3,571 147,191

1,574 3,592 144,822

Anmerkwtg. Infolge der teilweise noch vorzunehmenden Organisationsmusterungen der Landwehr-Infanterie und der -Artillerie, sowie des Umstandes, daß von einigen Kantonen die Kapporte über die Bestände des Auszuges noch nicht eingelangt sind, mußte eine bedeutende Zahl von Einheiten in ihrem letztjährigen Bestände aufgenommen werden.

295 2. Nach Waffengattungen.

Effektiver Bestand

1898.

Generalstab und Eisenbahnabteilung . .

66 Infanterie 108,309 Kavallerie 4,245 Artillerie 21,355 Genie 5,915 Sanitätstruppen 5,127 Verwaltungstruppen 1,607 Justizoffiziere 48 Feldpost- und Feldtelegraphenoffiziere .

78 Feldprediger 85 Stabssekretäre 130 Radfahrer 226 147,191 B. In der Landwehr.

Generalstab und Bisenbahnabteilung . .

42 Infanterie 58,528 Kavallerie 3,292 Artillerie 12,812 Genie 3,894 Sanitätstruppen 3,707 Verwaltungstruppen 927 Justizoffiziere 32 Feldpost- und Feldtelegraphenoffiziere .

7 Feldprediger 3 Stabssekretäre 39 "83^283 C. Im Landsturm.

a. Im bewaffneten Landsturm.

Offiziere 1,779 Unteroffiziere 6,899 Mannschaft . . . ' 44,793 53,471 Offiziere Unteroffiziere Mannschaft

b. Im unbewaffneten Landsturm.

633 1,601 216,075 218,309

1897.

66 105,542 3,972 21,803 6,209 5,053 1,591 48 78 85 130 245 144,822 42 58,528 3,261 12,511 3,849 3,428 855 32 7 3 39 82^555

1,893 7,173 46,436 55,502 688 1,531 210,833 213,052

to l» cn Feldprediger.

Stabssekretäre.

>-i§

8

10

_

15

49

1222 1162 1245 1212

-- 376 382 393 381

226 -- -- 17 -- 17 -- 17 -- 17

-- 24 19 25 16

-- 19 19 21 21

501 35,638 34,865 35,840 31,510

63

4

--

--

2

3,604

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1

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Radfahrer.

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Artillerie.

1

Kavallerie.

O F*
Infanterie.

Nach Truppeneinheiten.

Generalstab und 1 isenbahnabteilung. l

I, Kontrollstärke des Auszuges auf l, Januar 1898,

m.

IV.

Besatzuogstruppen des Gotthard .

Besatzu ngstr uppen von St. Maurice Disponible Truppen

10

l

--

--

12 12 12 12

8 8 8 12

2

--

1 -- 5 11

Total 66

B.o>

IS && 'S P

W

Armeestab . . .

Truppen der Stabsquartiere . .

I. Armeecorps .

II.

\

l!

_

2

2

259 -- 27,522 951 26,915 1014 27,680 972 23,309 1026

16 4,169 3,967 4,095 4,105

1318 1350 1372 1399

1,723

2

1,808

--

1

--

--

--

Total.

«

968 107

-- 21

48 108,309 4245

608 2,670

2 472

30 192

3 -- 60 --

21,355 5915 5127 1607 226

-- -- 78

-- 1

1 32

1,613 3,571

85 130 147,191 '

Nach Divisionen.

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I . Diviaionskreis .

II.

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III.

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IV.

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. . . .

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1

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--

6,355 7,249 5,965 3,989 7,455 8,234 8,489 5,497 3,218 2,016

446 423 368 384 374 372 406 349

1,099 1,255 968 753 1,202 1,157 1,083 881 719 416

169 286 295 146 315 157 160 119 691 242

253 313 305 259 338 370 332 223 161 113

84 95 96 100 110 109 117 92 10 4

-- -- -- -- -- -- -- -- --

"® fe

îkretare.

*£ §5 *2

Offiziere.

II

1

II, Kontrollstärke der Landwehr auf l, Januar 1898.

co

Total.

£a 55

-- -- --

8,406 9,621 7,997 5,631 9,794 10,399 10,587 7,161 4,799 2,791

-- -- VI.

,, . . . .

-- VII.

,, . . . .

-- VIII.

,, . . . . -- -- -- -- Besatzungstruppea des Gotthard -- -- -- ,, von St. Maurice -- -- -- -- -- Disponible Truppen (inkl. Stäbe und Offiziere des Territorial61 170 2,565 1314 1037 110 und Etappendienstes) . . . 42 32 7 3 39 5,380 Landwehrtrainabteilungen beim Auszug der Sanität . . .

714 -- 3 -- -- -- -- 717 -- -- -- -- Total 42 32 58,528 3292 12,812 3894 3707 927 7 3 39 83,283 i --

Zu Seite 297.

Kontrollstärke des schweizerischen Landsturms pro 1. Januar 1898.

TJril>ewaftiieter Laiidstui-m.

Bewaffaet.er Landsturm.

H

1 cq

1

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des

Radfahrer.

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Tota!

60

Mannschaft zur Verfügnn des Militärkommandos

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Bureaugehülf« und Schreibe

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"Werkstatten arbeiten

ë 1* ·£*<

Gebirgsträge

Signaliston.

Total.

Fuhrleute und Pferdewärtei

Total.

bewaffneten Landsturms.

i

Landsturm verschiedener Verwendung.

Sanitütsinannschaft.

Soldaten.

Unteroffiziere

Offiziere.

Soldaten.

Unteroffiziere

Offiziere.

Soldaten.

Unteroffiziere

Total.

des

Unteroffiziere

Total

j Total

Pioniere.

Soldaten.

Positionsartillerie.

Offiziere.

Schützen.

FUsiliere.

Offiziere.

Geordnet nach den Territorialkreisen.

unbe· waffneten Land', sturms.

Total.

i

(tonerai- 1 total.

i;

I

292

1039

6,350

7,681

35

118

739

892

29

75

357

461

9,034

103

111

10.407

10,621

907

1,457

412

377

697

2,130

636

427

283

1692

3,122

182

12,322 u

.22,943

31,977

II

133

457

2,807

3,397

15

70

320

405

9

38

148

195

3,997

117

467

5,958

6,542

810

1,435

984

431

563

1,946

546

317

192

769

4,370

159

12,522 i;

19,064

23,061

III

252

1128

7,068

8,448

9

98

665

772

7

61

443

511

9,731

54

40

26,117

26,211

1305

2,091

1238

532

752

3,059

759

480

355

964

4,676

183

16,394

42,605

52,336

IV

86

333

2,578

2,997

10

27

205

242

1

19

116

136

3,375

22

97

8,100

8,219

440

865

434

362

231

1,705

532

226

166

509

766

80

6,316 !ì

14,535

17,910 '

V

201

708

5,823

6,732

12

30

209 1

251

12

71

342

425

7,408

89

396

13,636

14,121

856

1,322

677

627

235

3,281

925

400

417

915

6,613

214

16,482 j:

30,603

38,011

VI

226

757

4,146

5,129

--

--

10 | 10

17

66

377

460

5,599

61

37

14,396

14,494

1387

1,446

173

233

122

3,758

826

704

492

882

14,481

172

24,676 ìi

39,170

44,769

VII

195

924

6,060

7,179

24

75

745

14

62

399

475

8,399

90

42

14,737

14,869

1275

1,459

676

273

240

2,182

977

879

490

1514

5,724

114

15,803 1

30,672

39,071

VIII

88

297

2,262

2,647

289

3

12

88

103

3,039

57

109

4,458

4,624

167

257

130

139

127

700

148

106

67

291

954

10

3,096

7,720

IX

101

383

2,306

2,790

--

1

17

81

99

2,889

40

302

4,029

4,371

557

321

426

272

696

1,003

359

216

106

323

2,307

40

6,626

!

646 1

1 7 --

34

248

--

--

·

:

l

Total

1574

6026

39,400

47,000

112

452

3042

3606

93

421

2351

2865

53,471

633

1601

101,838

104,072

7704 '!

10,653

5150

3246

i

3663

19,764

5708

3755

2568

7859

43,013

1154

10,997

10,759 | i 13,886 ;

i

j

li

114,237 j 218,309

·

271,780

298

TU. Unterricht.

Instruktionspersonal, Der Bestand des Instruktionspersonals ist folgender: Bestand

Infanterie Kavallerie .

Artillerie Genie Sanität .

Verwaltung .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

nach Gesetz . 1 2 8 Mann .

15 ,, . 37 . 16 ,, . 11 ,, .

4 ,,

Total

211 Mann

auf Ende 1897

129 Mann 11 ,, 36 ,, 15 ,, 12 ,, 3 ,, 206 Mann

Die Überschreitung der gesetzlichen Zahl der Infanterieinstruktoren rührt daher, daß von der Infanterie wie im Vorjahre ein Instruktor II. Klasse zu den Verwaltungstruppen kommandiert wurde, wogegen dann bei der Verwaltung eine Instruktionsslelle II. Klasse nicht besetzt wurde.

Im Laufe des Berichtsjahres ist bei der Infanterie ein Instruktionsoffizier II. Klasse aus dem Instruktionscorps ausgetreten und ein anderer durch Tod in Abgang gekommen; sie wurden durch Beförderung zweier Instruktionsaspiranten ersetzt.

Bei der Kavallerie wurde ein Instruktionsoffizier II. Klasse ernannt.

Die Artillerie verlor einen Instruktor I. Klasse durch Austritt aus dem Corps; an dessen Stelle wurde ein Instruktor II. Klasse gewählt und dieser durch einen Instruktionsaspiranten ersetzt. Eine Stelle als Instruktor II. Klasse blieb noch unbesetzt.

Ein Genieinstruktor II. Klasse trat infolge von Versetzung aus dem Instruktionscorps aus und wurde im Laufe des Berichtsjahres nicht ersetzt.

Bei der Sanität und der Verwaltung kamen keine Veränderungen im Instruktionscorps vor.

Vorunterricht.J Der Turnunterricht in der Volksschule hat in gewissen Richtungen einen Fortschritt aufzuweisen. Nachgerade scheint bei sämtlichen kantonalen Erziehungsbehördeu die Überzeugung sich geltend zu machen, daß das Turnen der Knaben nicht bloß eine wichtige

299 Aufgabe für das Wehrwesen zu lösen bat, sondern auch ein wesentliches Bedürfnis richtiger Erziehung zu befriedigen berufen ist. Gesetzliche und reglementarische Bestimmungen wurden nirgends erlassen, man hielt sich mehr an praktische Veranstaltungen, um den Forderungen der bundesrätlichen Verordnungen nachzukommen. So wurden für die Volksschullehrer Turn- respektive Repetitionskurse angeordnet in den Kantonen Luzern, Schwyz, Nidwaiden, Freiburg, Thurgau und Genf. -- Teilnehmer an dem vom Departement subventionierten Turnlehrerbildungskurs in Yverdon wurden von verschiedenen Kantonen finanziell unterstützt. -- Specielle Kreisschreiben wurden in Uri und Wallis an die untern Schulbehörden und Lehrer erlassen mit der Mahnung zur genauen Beobachtung der bestehenden Bestimmungen. Der Kanton Baselland erließ ein entsprechendes Cirkular an die Turnlehrer. -- An Staatsbeiträgen für Erstellung von Turnhallen und Turnplätzen, sowie für Anschaffung von Turngeräten wurde Erhebliches geleistet. -- In einer Reihe von Kantonen sucht man durch besondere Prüfungen und Inspektionen das verhältnismäßig noch junge Fach zu heben. Durch die Herausgabe von Jahresprogrammen (Bern, Sahaffhausen, Aargau) und durch methodisch geordnete Leitfäden (Zürich, Schaffhausen, Baselstadt) wird darnach gestrebt, den vielen Lehrern noch schwer zu erteilende Turnunterricht zur erleichtern. -- In einer Reihe von Städten bestehen staatlieh unterstützte Lehrerturnvereine, welche sich bestreben, der Entwicklung des Turnunterrichtes Vorschub zu leisten. In Schaffhausen hat sich ein solcher Verein gebildet, welchem die meisten Turnunterricht erteilenden Lehrer des Knntons angehören. -- Zürich verabreicht dem Seminarturnverein in Küsnacht und dem Universitätsturnverein einen jährlichen Staatsbeitrag, und St. Gallen verwendet jährlich Fr. 100 zu Prämien für die Kantonsschüler.

Die beigefügten Tabellen können nicht auf Vollständigkeit und Genauigkeit Anspruch machen, und die Schlüsse, welche aus denselben gezogen werden, sind nicht durchweg absolut richtig. Wallis macht unter gleicher Begründung wie letztes Jahr keinerlei Angaben über die Schülerzahl. Tessin weist 158 Schulen und 4211 Schüler weniger auf als im Vorjahr, und 6463 Schüler, d. h. alle, turnen das ganze Jahr, und überall erreicht der Turnunterricht das vorgeschriebene Minimum
von 60 Stunden per Jahr; dagegen sind 143 Gemeinden, welche noch keinen Turnplatz besitzen, und 188 Gemeinden, welche noch keine Turngeräte haben. Im Berichte von Freiburg stimmen weder die Zahl der Gemeinden noch diejenige der Schulen in den verschiedenen Rubriken.

a. Von 3871 Schulgemeinden, beziehungsweise Schulkreisen (Verminderung 3 gegenüber 1896) besitzen (Tabelle I):

300

genügende Turnplätze . 2760 = 71)8 °/o (1896 = 72,s °/o) ungenügende Turnplätze 574 = 14,8 °/o ( ,, = 14,e °/o) noch keine Turnplätze . 537 = 13,9 °/o ( ,, = l3,» °/») alle vorgeschriebenen Geräte 1735 = 44,8 % ( ,, = 42,8 °/o) nur einen Teil der Geräte 1391 = 36 °/o ( ,, = 38,r °/o) noch keine Geräte . . 743 = 19,2 % ( ,, = 19,B °/o) ein genügendes Turnlokal 486 = 12,e °/o ( ,, = 18,4 °/o) ein ungenügendes Turnlokal 238 = 6,1 «/o ( ,, = 18,4 °/o) noch kein Turnlokal . 3148 = 81,8 °/o ( ,, = 81,e °/o) Es zeigt sieb insofern ein Rückgang, als ein Prozent der Schulgemeinden weniger genügende Turnplätze hat, wogegen die Zahl der Gemeinden mit allen vorgeschriebenen Geräten um 2 °/o höher steht. Auch mit Bezug auf die Turnlokale ist eine sehwache Besserung (0,s °/o) eingetreten; da aber gerade die größten Gemeinden mit teilweise einer sehr großen Zahl von Schulklassen diese genügenden Lokale aufweisen, so würde sich die Sache viel günstiger gestalten, wenn die Zahl der Knaben, die Turnunterricht erhalten, angegeben würde.

In den Kantonen Zürich (l Privatschule ausgenommen), Obwalden, Glarus, Zug, Solothurn, Baselstadt, Appenzell A.-Rh., Appenzell I.-Rh., Thurgau und Genf (mit Ausnahme von 3 Privatschulen), (gleich 1896) haben alle Gemeinden Turnplätze. Schwyz, Baselland melden je l Gemeinde ohne Turnplatz, Uri hat deren 2, Aargau und Neuenburg haben deren je 3. In Prozenten ausgedrückt, ergiebt sich für die übrigen Kantone betreffend die Gemeinden ohne Turnplatz folgende Reihenfolge : 1. Bern 4,7 % gegen 5,s °/o im Vorjahr.

2- Wallis 12,3 ,, ,, 12,8 ,, ,, 3- Luzera 18,4 ,, ,, 20 ,, ,, ,, 4- Waadt 20,9 ,, ,, 21,4 ,, ,, 5. St. Gallen . . . . 21,, ,, ,, 20 ,, ,, 6. Graubünden . . . 32 ,, ,, 38 ,, ,, fl 7. Nidwaiden . . . . 37,6 ,, ,, 37,6 ,, ,, ,, 8. Freiburg . . . . 37,s ,, ,, 11,9 ,, ,, ,, 9 Tes sia 54 ,, ,, 56,5 ,, ,, ,, Freiburg zeigt einen auffallenden Rückgang.

In den gleichen Kantonen wie im Vorjahr, nämlich Uri, Obwalden, Glarus, Zug, Solothurn, beide Basel, Schaffhausen, beide Appenzell, Aargau und Thurgau haben alle Schulgemeinden Turngeräte. Neuenburg hat nur zwei Gemeinden ohne Turngeräte. Filidie übrigen Kantone mit Gemeinden ohne Turngeräte ergiebt sich folgende Abstufung :

301 1. Zurich 1,8 °/o 2. Genf 7,4 ,, 3. Bern 12,7 ,, gegen 15 °/o im Vorjahr.

4. Schwyz 13,8 ,, 5. Waadt 24,7 ,, ,, 24,7 «/o ,, 6. Wallis 26,6 ,, ,, 26,6 ,, ,, ,, 7. St. Gallen . . . . 27 fl ,, 23 ,, ,, ,, 8. Freiburg . . . . 27,8 ,, ,, 18,e ,, ,, ,, 9. Nidwalden . . . . 37,5 ,, ,, 37,B ,, ,, ,, 10. Luzern 39,9 fl ,, 61,a ,, ,, ,, 11. Graubünden . . . 47,6 ,, ,, 51 ,, ,, ,, 12. Tessin 71ve fl ,, 74,7 ,, ,, ,, Auch hier ist in Freiburg der stärkste Rückgang zu verzeichnen, während Luzcru einen ganz namhaften Fortschritt aufweist.

In 5427 Primarschulen, beziehungsweise Schulklassen wird Turnunterricht erteilt (Tabelle I) : das ganze Jahr in . 1863 Schulen = 34,s °/o (1896 = 30,a °/o) nur einen Teil des Jahres in ...

3179 ,, = 58,e ,, C -n = 58,8 w ) noch nicht in ...

385 ,, = 7,i ,, ( ,, = 11,5 ,, ) Die Zahl der Schulen, an welchen das gauze Jahr geturnt ·wird, hat um 4,i °/o zugenommen, diejenige der nicht turnenden Schulen sich um 4,4 °/o vermindert.

In 14 Kantonen (l mehr als 1896), Zürich (.1 Privatachule ausgenommen, Uri (l Schule ausgenommen), Obwaldea, Glarus, Zug, Solothurn, Basel-Stadt, Basellandschaft, Schaffhausen, Âppenzell A.-Rh., Appenzell I.-Rh., Aargau, Thurgau (l Schule ausgenommen), Tessin, haben alle Primarschulen Turnunterricht. Die übrigen Kantone mit 4 und mehr Schulen, welche diesen Unterricht nicht erteilen, kommen in folgende Reihenfolge:
2.

3.

4 5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

Freiburg Neuenburg .

Genf . . .

Schwyz .

Waadt . .

St. Gallen .

Wallis . .

Graubünden Luzern .

Nidwaiden .

.

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,, C ·n ,, ( ·n ,, C TI ,, C T) ,, C ·n

= 14,5 fl ) = ",6 ,, )

= 20 fl) = 21,5fl) = 30,6,,) = 50 fl)

302 Nach dieser Übersicht zeigen gegenüber dem Vorjahre Luzern und Nidwaiden günstigere Resultate, während mehrere Kantone stabil geblieben sind.

d. Die Brgänzungs-, Repetier-, Fortbildungs-, Übungsschulen liefern in mehreren Kantonen, wo solche bestehen, das Hauptkontingent in der Rubrik der nicht turnenden Schüler; ohne eingreifende Gesetzesrevision in diesen Kantonen wird aber der Übelstand kaum zu heben sein. Über den Turnunterricht dieser Schulen werden folgende Angaben gemacht: Kein Turnunterricht wird erteilt in dea Kantonen Zürich, Glarus und Baselland. Von den 1407 Fortbildungss'-hülern des Kantons Luzern erhalten 65 Turnunterricht. Zug hat eine einzige Gemeinde (Baar), welche den Knaben der Repetierschule Turnunterricht erteilen läßt. Die Übungsschüler von Appeazell A.-Rh. erhalten durchschnittlich 30 Turnstunden per Jahr. In Appenzell I.-Rh. turnen 9 Repetierschulen, 3 nicht. Von den Ergän/.ungsschülern St. Galleus erhalten 102 das ganze Jahr, 655 nur einen Teil des Jahres und 1300 keinen Turnunterricht. In Schaffhausen besuchen die Schüler des 9. Schuljahres die Schule nur im Winter uud erhalten in dieser Zeit wöchentlich l Turnstunde.

e. Von 464 höhern Volksschulen (3 mehr als im Vorjahr) haben (Tabelle II) 6 Schulen = l,a % noch keinen Turnplatz (189ß = l,o °/o) 5 ,, = l,o ,, noch keine Geräte ( ,, = 4,i B ) 115 ,, = 24,7 ,, die Geräte nur teilweise ( ,, = 23,2 ,, ) 172 ,, = 37,o ,, noch kein Turnloual ( ,, = 40,o ,, ) 8 ,, = I,T ,, noch keinen Turnunterricht ( ,, = 0,8 ,, ) 139 ,, = 30,o ,, noch nicht das vorgeschriebene Minimum von 60 Turnstunden (189H = 29,4 °;o) Hier ist keine nennenswerte Bewegung, weder in auf- noch absteigender Linie, zu bemerken.

f. Zieht man von der Gesamtzahl der 157,028 Schüler (ohne Wallis) die 1990 Dispensierten ab, so haben von den verbleibenden 155,038 Schülern (Tabelle III) 73,464 = 47,4 % (1896 = 39,a %) das ganze Jahr 72,684 = 46,9 ,, ( ,, = 52,o ,, ) nur einen Teil des Jahres 8,890 = 5,7 ,, ( ,, = 8,0 ,, ) noch keinen Turnunterricht.

Die Zahl der Schüler, welche das ganze Jahr turnen, hat sich um 8,2 °/o vermehrt, die Zahl derjenigen, die nur einen Teil des Jahres turnen, hat sieh um 5,9 % und die Zahl der noch nicht turnenden Schüler um 2,a °/o vermindert.

303

18 Kantone machen Angaben über die Dispensationen. Die Zahl der Dispensierten (1990) macht l,a °/o der Gesamtschülerzahl aus.

In 8 Kantonen, nämlich Uri, Obwalden, Solothurn, Baselstadt, Baselland, Schaffhausen, Appenzell I.-Rh. (l Schüler ausgenommen), Tessin haben alle Schüler Turnunterricht erhalten. Appenzell I.-Rh.

giebt die Zahl der Schüler der 6 nichtturnenden Ergänzungsschulen nicht an.

Ohne Rücksicht auf die Dispensierten ergiebt sich mit Bezug auf die nichtturnenden Schüler folgende Zusammenstellung: 1. Neuenburg . .

0,7 °/o (1896 = 0,7 °/o) 2. Bern . . . .

2,2 ,, ( ,, = 2.,6 ,, ) 3 . Thurgau . . . 3 , o 4. Appenzell A.-Rh.

3,i ,, ( ,, -- 4,o ,, ) 5. Aavgau . . . .

3,6 ,, ( ,, = 1,9 fl ) 6. Freiburg . . .

3,8 ,, ( ,, = 0,7 ,, ) 7. Zug 4,o 8. Sehwyz . . . 4,i ,, ( ,, = 6,6 ,, ) 9. Waadt . . . . 8,0 ,, ( ,, = 8,0 ,, ) 10. Genf . . . . 8,4 ,, ( ,, = 16,o ,, ) 11. Graubünden . . 8,8 ,, ( ,, = 7,8 ,, ) 12. Zürich . . . . 10,2 ,, C ,, = 12,i ,, ) 13. Nidwaiden . . 12,5 ,, ( fl = 29,o ,, ) 14. Luzern . . . . 13,o ,, ( ,, = 32,3 ,, ) 15. St. Gallen . . . 20,2 ,, ( ,, =19,! fl) 16. Glarus . . . . 28.,e ,, ( ,, = 22,3 ,, Ì Die Lehrerrekruten wurden in allen acht Divisionskreisen auf die Befähigung zur Erteilung des Turnunterrichtes geprüft. Es wurden 70 solcher Rekruten als ungenügend vorbereitet in einen Turnrepetitionskurs (Nachkurs) einberufen, der in Euzern stattfand.

An dem nach Luzern verlegten und im Monat Juni durchgeführten Nachkurs nahmen 40 Lehrer (16 deutsch- und 24 französischsprechende) teil. Das Hauptgewicht wurde abermals auf die Förderung des Selbstunterrichts verlegt.

Im Jahr 1897 wurde der Turnunterricht an den Lehrerbildungsanstalten Locamo, Schiers (Privatanstalt), Chur, Peseux und HauteRive zum erstenmal inspiziert. Den Inspektionsberichten sind folgende allgemeine Ergebnisse zu entnehmen: 1. An 4 Seminarien wirken Speciallehrer im Fache des Turnens, an einer (Schiers) erteilt der Turnlehrer auch Unterricht in andern Fächern.

2. Klassenzusammenzug beim Turnunterricht findet in 4 Anstalten statt, in einer (Chur) wird jede Klasse für sich instruiert.

304

3. Der Turnunterricht erstreckt sich überall auf das ganze Jahr, jedoch in Locamo mit Einschränkung durch ungünstiges Wetter.

4. Die Stundenzahl erreicht nirgends die Zahl 3 per Woche, meistens werden 2 Stunden erteilt, die sich aber durch Klassenzusammenzug für einzelne Abteilungen auf l Va bis l reduzieren.

5. Das Turnfach ist in allen Anstalten den übrigen obligatorischen Disciplinen koordiniert; aber nirgends findet eine Aufnahmsprüfung in demselben statt. Schiers entläßt seine Abiturienten in die verschiedensten Kantone, wo sich dieselben bei der Patenterwerbung den gesetzlichen Bestimmungen zu unterziehen haben.

6. Dispensationen erfolgen auf ärztliches Zeugnis.

7. Die Turnplätze werden überall als genügend taxiert; aber mit den Geräten im Freien dürfte es da und dort besser bestellt sein.

8. Locamo hat noch kein Turnlokal : dasjenige in Peseux ist primitiv, ungenügend und mangelhaft mit Geräten ausgerüstet ; auch in Schiers läßt das Lokal in mehr als einer Richtung zu wünschen übrig. Die Turnhallen in Chur und Haute-Rive entsprechen auch mit Bezug auf die Ausrüstung allen Anforderungen.

9. Da wo es mit den Leistungen besser sein sollte, wird von den Inspektoren auf mehr Unterrichtszeit, auf bessere Vorbereitung der unteren Klassen, auf richtigere Verlegung der Turnstunden, auf rationellere Bildung von Turnklassen gedrungen. Dem Mangel an Befähigung der Turnlehrer sollte durch Teilnahme derselben an einem vom Centralkomitee des eidgenössischen Turnvereins veranstalteten Turnlehrerbildungskurs abgeholfen werden.

Diese Inspektionsberichte wurden den kantonalen Erziehungsbehörden mit der Einladung zugestellt, den von den Inspektoren gestellten Anträgen für Verbesserung und Vervollständigung der Einrichtungen, wie des Turnunterrichtes mit möglichster Beförderung zu entsprechen.

Der freiwillige militärische Vorunterricht III. Stufe ist auch dieses Jahr in allen Kantonen, in denen er letztes Jahr betrieben wurde, fortgesetzt worden.

Die Beteiligung war folgende:

305 Durchschnittliche Stundenzahl.

Schülerzahl am Anfang am Ende des Kurses.

1. Verband Zürich und Um917 988 gebung, XIV. Kurs . . .

2. Verband Winterthur, XV. Kurs 592 3. Winterthur , Technikum , 99 IV. Kurs 4. Verband Zürcher Oberland, V. Kurs . .

. . 229

549

52 58

93

43

202

72

Total Kaaton Zürich 1908 5. Bern, Kanton, X. Kurs . 406 6. Luzern, Knabensekundar94 schule, IX. Kurs . . .

7. Luzern, Stadt, II. Kurs . 123 43 8. Solothurn, Stadt, I. Kurs .

24 9. Derendingen, II. Kurs .

32 10. Dornach, I. Kurs . . .

11. Zuchwil, I. Kurs . . .

22 12. Baselstadt, VIII. Kurs . . 243 13. Baselland, 11. Kurs . . . 355 14. St. Gallen, Kanton, IV. Kurs 334 15. Aargau, III. Kurs . . . 961 16. Thurgau, III. Kurs . . . 216 Total 1897 4761 ,, 1896 4810 Verminderung 1897 49

1761 352

69

?

67 92 104 95 91 89 52 40 48 51--60

81 100 28 22 29 18 214 286 251 807 169 4118 4176 58

Am Unterrichte beteiligten sich, abgesehen von den Mitgliedern der leitenden Vorstände: Offiziere.

Unter- Nicht eingeteilte Lehrer und Offiziere und Soldaten. Vorturner.

26 55

80

99 104

16 29 20

18 37 50

1. Verband Zürich . .

2. Verband Winterthur 3. Technikum Winterthur 4. Zürich, Oberland 5. Bern, Kanton . .

6. Luzern, Knabensekundarschule . . . .

18 16

2

1

Übertrag

76

201

2 8 30

Total.

34

311

306 Offiziere.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

Unter- Nicht eingeteilte Offiziere Lehrer und und Soldaten. Vorturner.

Übertrag 76 4 Luzern, Stadt . .

Solothurn, Stadt . .

1 Derendingerj . . .

--2 Doro a c h . . . .

Zuchwil . . . .

Baselstadt . . . . --9 Baselland . . . .

11 S t . Gallen . . . . 11 Aargau 36 Thurgau . . . .

8

201 9 4 1 3 1 12 52 33 106 28

1897 158 1896 175

450 400

Total ,,

34 -- -- -- -- -- 1 -- 1 -- 36 46

Total,

311 13 5 1 5 1 22 63 45 142 36 644 621

Verminderung 17 -- 10 -- Vennehrung -- 50 -- 23 Die Beteiligung der Schüler hat sich gegenüber dem Vorjahr um cirka l % vermindert, diejenige der Instruierenden um cirka 3 °/o vermehrt.

Die Zahl der Schüler hat in den Kantonen Zürich, Solothurn, Baselland und Aargau zugenommen, die ändern Kantone weisen unwesentliche Schwankungen auf mit Ausnahme von Thurgau und ganz besonders Bern, wo gegenüber dem Vorjahr ein erheblicher Rückgang konstatiert werden muß.

Der Bericht aus dem letztern Kantone giebt der Hoffnung Ausdruck, daß im nächsten Jahre der Vorunterricht wieder zu neuem Leben erwachen werde, indem es neben der Inanspruchnahme durch die Schützengesellschaften, besonders auch die Vorbereitungen auf die Übungen des II. Armeecorps gewesen seien, welche viele Offiziere verhindert haben, sich dieses Mal mit dem Vorunterricht zu beschäftigen.

Ein Faktor, von dem die Durchführung der Kurse wesentlich beeioflußt wird, ist die Verabfolgung von Exerzierblusen, und wird man auf eine entsprechende Erhöhung des Vorrates Bedacht nehmen müssen, da es dieses Jahr kaum möglich war, allen Anforderungen rechtzeitig zu entsprechen.

Von großem Einflüsse auf einen befriedigenden Erfolg sind die Vorkurse für die Instruktoren. In den meisten Verbänden wird zu diesem Behufe das Lehrpersonal vor Beginn der eigentlichen Schüler-

307

kurse besammelt, um mit ihm die Unterrichtsprogramme durchzuarbeiten.

Damit wird offenbar ein unsicheres Herumsehwanken, sowohl in der Methode als auch in Bezug auf die zu erstrebenden Ziele, vermieden und sprechen sich denn auch ganz besonders die Inspektionsberichte aus den Kantonen, wo in dieser Weise vorgegangen wurde, über die konstatierten Resultate sehr anerkennend aus.

Bemerkenswert ist die Thatsache, daß man zum erstenmal in den diesjährigen Rekrutenschulen der V. und VI. Division aus Vorunterrichtsschülern besondere Unterrichtsklassen formierte, mit welchen nachweisbar günstigere Ergebnisse erreicht wurden als bei den übrigen Rekruten. Dies gab Anlaß, im Unterrichtsplan für die Rekrutenschulen der Infanterie pro 1898 zu gestatten, aus den frühern Vorunterrichtsschülern und Kadetten besondere Instruktionsabteilungen zu formieren.

Der oft bestrittene Beweis, daß der militärische Vorunterricht auf die Förderung des Unterrichtes in den Rekrutenschulen einen günstigen Einfluß habe, ist somit geleistet, und ebenso wird auch die größere Dienstroutine des im Vorunterricht als Lehrer mitwirkenden Cadres zugegeben.

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I. Primarschulen.

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i1. Zunch| rj- · \. fa offeriti. Schulen 361 biprivatensta|ten 21 2. Bern 787 3 . Luzern . . . .

168 23 4. Uri 5. Schwyz . . . .

30 7 6. Obwalden . . .

7. Nidwaiden . . .

16 8. Glaras 27 U 9. Zug 10. Freibnrg . . . . 230 11. Solothnrn . . .

128 12. Basel-Stadt . . .

4 13. Basel-Land . . .

71 14. Schaffhausen . .

36 93 15. Appenzell A.-Rh. .

15 16. Appenzell l.-ßh. .

Übertrag

Von den Schulgemeinden besitzen

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In den Primarschulen wird d.vorgeschriebtne Minimum von 60 Stunden

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6. Obwalden . . .

7. Nidwaiden . . .

8. Glarus 9. Zug 1 0 . Freiburg . . . .

11. Solothurn . . .

12. Basel-Stadt . . .

13. Basel-Land . . .

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25 23 1 21. Tessin . . .

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Von den Knaben des 10. bis 15. Altersjahres besuchen den Turnunterricht C.

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6 . Obwalden . . . .

137 7. Nidwaiden . . .

254 8. Glarus .

. . .

389 9 Zug . .

. .

1 0 . Freiburg . . . . 1,457 1 1 . Solothurn . . . . 1.309 12. Basel-Stadt . . .

4,772 13. Basel-Land . . .

661 14. Schaffhausen . . .

1,737 15. Appenzeil A.-Rh. .

829 16. Appenzel) I.-Rh. .

336 1 7 . S t . Gallen . . . . 3,349 18. Graubünden . . .

261 1 9 . Aargan . . . .

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) Inkh sive 1300 Ergänzungsschuler. UJ Inklusive : 85 Kantonaschüler.

) Fast ausschliessli ßh Répétiez schulor. ' ) Nach de n letzten Beri cht a. 3650; b. 2450; c. 4500; d. 10,600. ' ) Inklusive Msdchenkl assen, welc ae Turnunterri cht erhalten.

313

Untemchtskurse.

A. Generalstab.

I. Schulen und Kurse.

Es fanden 3 Generalstabsschulen statt. -- Der im Budget pro 1897 bewilligte vierte Kurs, ein 14tägiger operativer Kurs für höhere Generalstabsoffiziere, mußte zufolge der Übertragung der Stellvertretung im Kommando des II. Armeecorps an den Chef des Generalstabsbureaus auf das Jahr 1898 verschoben werden.

1. G e n e r a l s t a b s s c h u l e I (I. T e i l ) dauerte 6 Wochen.

An derselben beteiligten sich 21 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, nämlich 12 von der Infanterie, 3 von der Kavallerie, 5 von der Artillerie und l vom Genie. An den Swöchentlichen theoretischen Kurs, der in Bern stattfand, schloß sich eine sechstägige Übungsreise an.

2. G e n e r a l s t a b s s c h u l e I (II. Teil). An dieser Schule beteiligten sich 14 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, welche im Jahre 1896 den ersten Teil der Generalstabsschule I bestanden hatten. Die ersten 3 Wochen der Schule fanden in Bern statt; eine sechstägige Übungsreise beschloß den Kurs. -- Von den Kursteilnehmern wurden 12 Offiziere (6 aus der Infanterie und 6 aus der Artillerie) im Berichtsjahre in das Geueralstabscorps aufgenommen.

3. G e n e r a l s t a b s s c h u l e II, für Generalstabsoffiziere, welche die Schule I absolviert haben, hatte die gesetzliche Dauer von 6 Wochen. Am ersten, vierwöchentlichen Teil der Schule, welcher in Bern stattfand, beteiligten sich außer 7 Generalstabsoffizieren auch 3 Offiziere der verschiedenen Waffen. Zu der anschließenden 14tägigen Übungsreise, welche durchs Simmenthal nnd Pays d'Enhaut ins untere Rhonethal führte, wurden noch 5 Generalstabsoffiziere, welche zeitweilig zur Truppe versetzt gewesen waren, sowie ein Stabsoffizier der Artillerie zugezogen.

Sämtliche Schulen waren vom Chef des Generalstabsbureaus kommandiert; als weitere Lehrer wirkten die ständigen Beamten des Generalstabsbureaus mit, in der Generalstabsschule II außerdem ein Fachlehrer für Kriegsrecht.

Außer den 3 Generalstabsschulen fanden noch folgende S p ec i a l k u r s e statt : 1. Ein K u r s f ü r O f f i z i e r e des Te r r i t o r i a l - , E t a p p enund E i s e n b a h n d i e n s t e s , in der Dauer von 18 Tagen. Der Kurs zählte 24 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen --

314

4 Obersten, 8 Oberstlieutenants, 4 Majore, 6 Hauptleute und 2 Oberlieutenants -- und zerfiel in eine deutschsprechende und eine französischsprechende Unterrichtsklasse. Der Kurs war vom Chef des Generalstabsbureaus kommandiert; als weitere Lehrer bethätigten sich der Hauptetappenkommandant und drei Abteilungschefs des Generalstabsbureaus bei diesem Kurse.

2. E i n e R a d f a h r e r - U n t e r o f f i z i e r s s c h u l e i n der Dauer von 3 Wochen; Waffenplatz Bern. In dieselbe hatten 26 Unteroffiziere, welche noch keine solche Schule besucht hatten, und 19 Soldaten, welche zu Unteroffizieren vorgeschlagen waren, einzurücken. Im Laufe der Schule mußten zwei Unteroffiziere aus Gesundheitsrücksichten entlassen werden; von den 19 Soldaten konnten am Schlüsse des Kurses sämtliche zu Unteroffizieren befördert werden. Schulkommandant war ein Abteilungschef des Generalstabsbureaus.

3. Bin R a d f a h r e r - W i e d e r h o l u n g s k u r s. Zu demselben rückten die Radfahrer des I. und II. Armeekorps und des Armeestabes und ein Teil der Radfahrer der LandwehrinfanterieBrigadestäbe, total 104 Mann, ein. Der Kurs dauerte 11 Tage; anschließend nahmen die Radfahrer des II. Armeekorps noch mit ihren Stäben während 8 Tagen an den Manövern des II. Armeekorps teil. -- Kurskommandant war ein Abteilungschef des Generalstabsbureaus.

n. Abteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiten des Generalstabshureaus waren kommandiert: Vom G e n e r a l s t a b s c o r p s : 12 Oberstlieutenants, 2 Majore und 12 Hauptleute, mit zusammen 560 Diensttagen.

Von der E i s e n b a h n a b t e i l u n g : 3 Obersten, 8 Oberstlieutenants, 6 Majore und 10 Hauptleute, mit zusammen 167 Diensttagen.

Von den ä n d e r n W a f f e n g a t t u n g e n (inklusive Offiziere des Territorial- und Etappendienstes, Feldpost- und Feldtelegraphendienstes): 11 Offiziere mit 432 Diensttagen.

m. Specialdienste.

In die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der 4 Waffen wurden folgende Generalstabsoffiziere kommandiert : 6 Offiziere zur Infanterie, 3 Offiziere zur Kavallerie, 2 Offiziere zur Artillerie, 3 Offiziere zum Genie.

315 l Offizier führte interimistisch eine Kavalleriebrigade. 12 Offiziere nahmen am Kurse für höhere Offiziere des II. Armeecorps, 10 Offiziere am Kurse für höhere Offiziere des IV. Armeecorps und 5 Offiziere am Schießkurs für Infanteriestabsoffiziere teil. Eine Anzahl Offiziere war mit Specialrekognoszierungen betraut. Mehrere Generalstabsoffiziere wurden sodann auch dieses Jahr wiederum als außerordentliche Instruktoren in verschiedenen Militärkursea (Centralschule, Stabssekretärwiederholungskurs, Kurs für Sanitätsstabsoffiziere, Sanitätsoperationskurs, Verwaltungskursen) verwendet.

B. Infanterie.

1. Bekrutenschulen.

In der L, II. und VIII. Division wurden nur je 2 Rekrutenschulen abgehalten, wobei aber die sehr großen Bestände (3 Schulen zählten gegen 900, l über 1000 Rekruten) sich sowohl in Bezug auf die Unterbringung, als namentlich auch hinsichtlich der Durchführung des Unterrichtsprogrammes als nachteilig erwiesen haben.

Die Ausbildung der Rekruten in den übrigen Divisionen fand je in 3 Rekrutenschulen statt, deren Bestände von 400 bis 700 Rekruten schwankten.

Einzelne Kantone hielten sich bei der Verteilung der Rekruten auf die verschiedenen Schulen nicht an die hierfür erlassenen Vorschriften, so daß das Verhältnis zwischen Unteroffizieren und Rekruten in den einzelnen Schulen von 1:6 bis l : 11 variierte.

Es sind im ganzen 14,449 Rekruten, 1696 mehr als im Vorjahre, in die Schulen dei- Kreise eingerückt, und davon 13,916, inklusive 79 in der Fachschule (Waffenfabrik) ausgebildete Büchsenmacher, ausexerziert worden, also 1777 mehr als im Vorjahre. So erfreulich einerseits diese Thatsache ist, so erwächst daraus anderseits der Militärverwaltung doch aucli wieder die Verpflichtung, durch Rekrutierung und Schulung einer entsprechend g r o ß er n Z a h l von U n t e r o f f i z i e r e n die Einzelnausbildung und die niedere Führung, sowohl in den Rekrutenschulen, wie auch in den Truppeneinheiten sicher zu stellen.

Von den ausexerzierten Rekruten sind 1047 bei den Schützen eingeteilt worden ; für gute Leistungen im Schießen erhielten 4318 Füsiliere und Schützen (= 31 % des Bestandes) die Anerkennungskarte, und 1166 Füsiliere (==. 9 °/o des Bestandes) das Schützenabzeichen, für gute Leistungen im Entfernungsschätzen 882 Unteroffiziere und Rekruten (= 6 °/o des Bestandes) das betreffende Abzeichen.

316 In den 3 Rekrutenschulen der VI. Division wurden jeweilen diejenigen Rekruten, welche vorher einen militärischen Vorunterrichtskurs bestanden hatten, versuchsweise in besondere Compagniert formiert, bei welchen in Bezug auf Sicherheit in der Handhabung der Waffe, Präcision beim Exerzieren und Ausdauer auf dem Marsche' merkbar bessere Leistungen als bei den ändern Compagnien sich zeigten. Damit ist der Beweis erbracht worden, daß durch allgemeine Durchführung des militärischen Vorunterrichtes die Durchbildung des Infanteristen auf eine höhere Stufe gebracht werden kann, was für die Feldtüchtigkeit der Armee so wünschenswert,, aber bei der knapp bemessenen Dauer der Rekrutenschule durch diese allein nicht zu erreichen ist.

Im übrigen wird allgemein anerkannt, daß Dank der hingebenden Thätigkeit, sowohl der Instruktionsoffiziere als auch der Truppenoffiziere und-Unteroffiziere, die Ausbildungsergebnisse sich so günstig, als in der gegebenen Zeit überhaupt möglich, gestaltet haben, und daß bei der immer mehr zur Durchführung gelangenden Methode: Ausbildung der Rekruten ausschließlich durch das Truppencadre, dieses letztere an Feldtüchtigkeit und Selbstvertrauen von Jahr za Jahr gewinnt.

2. Wiederholungskurse.

A. Auszug.

BataillonsTcurse des 1. Armeecorps.

Die Kurse waren meist gruppenweise derart angeordnet, daß 2 bis 3 Bataillone gleichzeitig, jedes auf einem besoodern Waffenplatz, zum Dienst einberufen, und dann gegen den Schluß desselben., unter der Leitung des inspizierenden Regimentskommandanten, zu dreitägigen Feldübungen vereinigt wurden.

Eine der Gruppen bestand ausnahmsweise aus 4, eine andere aus 5 Bataillonen, doch wurden auch hier zu den Feldübungen nur je 2 bis 3 Bataillone zusammengezogen.

Endlich haben, besonderer Umstände wegen, 2 Bataillone dea ganzen Wiederholungskurs, und 2 andere Bataillone die Feldübungen allein bestanden.

Bei je einer Gruppe der I. und II. Division wurden die Felddienstübungen für den Anfang des Dienstes festgesetzt; dabei hat sich, bei im übrigen gleichen Erscheinungen wie im Vorjahre, auch wieder die Zweckmäßigkeit solcher Übungen herausgestellt; sie allein sind im Stande, Behörden und Kommandierende aller Gradeüber die Leistungsfähigkeit der zum Aktivdienst besammelten Ein.heiten sofort nach der Mobilisierung einigermaßen zu orientieren.

317 Die verantwortliche Leitung des Unterrichtes war ganz in die Hände der Bataillonskommandanten gelegt. Ein Teil derselben entledigte sich dieser Aufgabe mit anerkennenswerter Geschicklichkeit ; bei manchem hingegen entbehrte die Anordnung und Durchführung des Dienstbetriebes noch der wünschbaren Sicherheit und Festigkeit, welche wohl nur durch wiederholte Übung und jedesmalige einläßliche Vorbereitung zu erreichen sind.

Ein Gleiches läßt sich von den Subalternoffizieren sagen, welche die Compagnien und die Züge auszubilden hatten.

Bei den Unteroffizieren waren die altern Jahrgänge ihrer Stellung meist nicht mehr hinreichend gewachsen.

Die Mannschaft zeigte überall den besten Willen. Nach den Inspektionsberichten entsprach daher die Truppe, da wo sie gut geführt war, auch bescheidenen Anforderungen hinsichtlich der Feldtüchtigkeit.

Die getroffene Maßregel, den Truppenkommandanten Berufsoffiziere als Ratgeber zuzuteilen, hat sich zur Zeit als noch sehr nützlich erwiesen; in den Kursberichten wird ihrer Mitwirkung auch durchweg volles Lob gezollt.

B. Landwehr.

BataillonsTcurse des III. und IV. Armeecorps.

Da wir infolge Annahme des Bundesgesetzes vom 12. Juni über die Neuorganisation der Landwehrtruppen der Infanterie mit Schlußnahme vom 2. Juli die weitere Durchführung der pro 1897 angeordneten Landwehr-Wiederholungskurse sistierten, so haben im ganzen nur 9 Bataillone den Dienst bestanden, nämlich von der VI. Division: l Bataillon, von der VII. Division: 3 Bataillone und von der VIII. Division: 5 Bataillone, Dabei konnten die nämlichen nicht vollständig befriedigenden Ergebnisse konstatiert werden, welche samt deren Ursachen schon im Berichte über die Landwehr-Übungen des Jahres 1896 Erwäh-uung gefunden haben.

318 Prässnzstand der Bataillone des Auszuges und der Landwehr in den Wiederholungskursen.

-Ä.MSZ'Ujg1.

Zur Übung eingerückt.

1895.')

1897.1)

L Division.

Schützenbataülon 1 Füsilierbataillon 1

T)

7)

fi 75

2 3 4 5 6 7 8 9 10 t 11 122) Total

7)

7)

14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Total

1

821 728 724 742 823 811 790 847 772 776 908 832 690

9862

10,264

Zur Übung eingerückt.

1895.1) 1897.1)

H. Division.

Schützenbataillon 2 Fü silierbataillon 13

7)

795 717 747 720 780 763 794 784 760 728 813 780 681

772 728 800 828 768 903 861 855 850 850 879 884 708

973 732 697 917 838 838 832 769 826 1,001 671

10,686

10,626

) Cadres 12 Jahrgänge, Mannschaft 10 Jahrgänge.

) St. Maurice.

2

755 777

319 Zur Übung eingerückt.

III. Division.

Schützenbataillon 3 Füsilierbataillon 25 26 T) 27 ·n 28 ~n 29 ·n 30 11 31 11 32 11 33 n 34 n 35 *i 36 n

1895.1)

.

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1897.1)

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.

.

722 766 809 825 660 701 674 719 820 637 613 666 740

811 908 879 825 775 824 746 821 876 792 685 795 867

Total

9352

10,604

Zur Übung eingerückt.

V. Division.

Schützenbataillon 5 Füsilierbataillon 49 in 11

·n ·n TÌ T> 7) T)

"n ·n 11

1895.1)

50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 Total

1897.1)

689 827 760 980 844 826 921 799 604 568 646 689 639

765 778 764 763 836 877.

1,097 692 762 719 703 765 669

9792

10,190

*) Cadres 12 Jahrgänge, Mannschaft 10 Jahrgänge.

320 Lantl^vehr.J)

Von der Landwehr haben pro 1897 von 24 Bataillonen nur 9 den Wiederholungskurs bestanden, und zwar: VI. Division.

Füsilierbataillon 72 mit 439 Mann.

VIL Division.

Füsilierbataillon 73 mit 454 Mann, 76 ,, 466 ,, 78 ,, 573 ,, VIII. Division.

Schützenbataillon 8 mit 318 Mann, Füsilierbataillon 92 ., 305 ., 94 ,, 401 ; 95 ,, 317 ,, 96 ,, 352 ,, 3. Herbstmanöver des u. Armeeeorps.

Im Berichtsjahr hatte das II. Armeeeorps den Truppenzusammenzug zu bestehen. Die Leitung der Manöver im Armeeeorpsverbande wurde infolge Erkrankung und daheriger Beurlaubung des Kommandanten des II. Armeeeorps, Herrn Oberstcorpskommandant Berlinger, dem Herrn Oberstdivisionär A. Keller übertragen..

An dessen Stelle wurde Herr Oberstbrigadier A, Scherz interimistisch mit dem Kommando der V. Division betraut.

Das Einrücken der Infanteriebataillone und der meisten übrigen Truppen in die Vorkurse geschah am 31. August; die Vorkurse wurden (das Gefechtsexerzieren der Regimenter und Brigaden inbegriffenl vom 1. bis 6. September abgehalten; am 7. September fanden Übungen Regiment gegen Regiment mit Beiziehung von Kavallerie und Artillerie, am 8. September Übungen der Brigaden gegen einander, ebenfnlls mit Beiziehung dieser Specialwaffen statt.

Der 9. September war Retablierungstag. Die Einschaltung eines Ruhetages mehr als bisher hatte zur Folge, daß innerhalb der Divisionen ein Manövertag Brigade gegen Brigade ausfallen mußte.

Dieser Nachteil ist aber durch die Einräumung eines Tages für das Brigadegefechtsexerzieren und durch die Vorteile, die mit dem Retablierungstag verbunden waren, reichlich aufgewogen worden. Der Retablierungstag diente zur Wiederauffrischung alles dessen, was an den vorangegangenen Arbeitstagen Not gelitten hatte, in perso') 9 Jahrgänge Unteroffiziere und Soldaten.

321 aeller, materieller wie administrativer Beziehung. Die Kursberichte ·der Einheitskommandanten sprechen sieh übereinstimmend günstig AUS über den thatsächlichen Gewinn, welchen die gute Verfassung, in der sich die Truppe während der ganzen Dauer der Manöver befand, aus dieser Neuerung gezogen habe. Als eben so nützlich hat es sich erwiesen, daß die Einheitskommandanten bis zu den Hauptleuten vor Beginn der Wiederholungskurse die Kantonnemeute und das Übungsgelände für den Vorkurs rekognoszierten und an Hand dieser Rekognoszierung die täglichen Übungsprogramme ausarbeiteten. Diese Arbeit, für welche zwei Tage eingeräumt wurden, war in hohem Maße geeignet, die Offiziere auf den Dienst vorzubereiten, ein zielbewußtes, zweckentsprechendes Verfahren bei der Instruktion zu befördern und die Übungen der Vorkurse, insbesondere auch diejenigen im Gefechtsexerzieren, lehrreich für Truppe ·und Führer zu gestalten.

Versuchsweise sind dieses Jahr neue Bestimmungen über die Thätigkeit des Schiedsgerichts und die Ausübung der Manöverkritik aufgestellt worden. Für die Manövertage vom 10. bis 16. September wurde das Schiedsgericht bestellt aus 23 höhern Offizieren des IV. Armeecorps, mit dem Kommandanten des letztern als Obmann; dagegen wurden nur dem Armeecorpskommandanten IV als Obmann und den beiden Kommandanten der IV. und VIII. Division Adjutanten beigegeben. Nach den erwähnten Bestimmungen fiel die bisher übliche Beratung des Schiedsgerichts unmittelbar nach Schluß oder Unterbrechung des Manövers weg. Der Leitende schritt sofort nach Besammlung der zur Kritik befohlenen Offiziere und nachdem die beiden Divisionskommandanten ihre Gefechtsrelation erstattet hatten, zur Abhaltung der Kritik. Nach der Rückkehr in das Quartier traten die Mitglieder des Schiedsgerichts zur Beratung zusammen, um die kritischen Bemerkungen festzustellen, zu welchen ihnen das Manöver des betreffenden Tages Anlaß gab. In ähnlicher Weise versammelten sich die Waffenund Abteilungschefs und die Oberinstruktoren unter dem Vorsitze des Chefs des Militärdepartements, um ihre Bemerkungen auszutauschen. Die Hauptergebnisse dieser Beratungen wurden dann den Truppenkommandanten gedruckt zur Kenntnis gebracht.

Zu den Manövern vom 13. und 14. September, Division gegen Division, und zum Manöver des vereinigten Armeecorps gegen einen markierten
Feind, vom 15. September, wurden ein aus Rekrutenbataillonen der IV,, VI. und Vili. Division gebildetes InfanterieRégiment, das Kavallerie-Regiment 8, die Gui den compagnie 8 und ein aus dem Corpspark gebildetes Artillerie-Regiment beigezogen, zum Coi'psmanöver vom 15. September überdies noch die Positionsartillerie-Abteilung V.

322 Das Armeecorps hatte am 12. September mit den zugeteiltem Truppen folgenden Bestand: Offiziere Mannschaft

Total

Pferde

30 10,127 9,641 2,362

57 10,587 10,078 2,521

51 995 1,004 1,813

22,160

23,243

3,863

13

168

181

31

27 4 22 25 24

482 2 704 778 761

509 6 726 803 785

545 7 23 22: 21

33

629

662

133

148

3,524

3,672

782

A r m e e c o r p s II:

Corpsstab II III. Division V. Division Corpstruppen

27 460 437 159 Total

Zugeteilte Truppen: Eisenbahnbat., Stab und zwei Compagnien Kav.-Reg. 8 und Guideucompagnie 8 Inf.-Rekrutenreg.-Stab . . .

Inf.-Rekrutenschule IV/3 . .

,, VI/3 . .

,, VIII/2 .

Positions- Art.- Abteilung V mit Train Total

1,083

Für die vier Übungstage Division gegeo Division wurde nur eine Generalidee ausgegeben ; die für das Gefechtsexerzieren des Armeecorps bestimmte knüpfte an die Kriegslage an, wie sie sieh gegen den Schluß der vorangehenden Übuugatage ungefähr gestaltete. Diese Generalidee für die Manöverlage vom 10. bis 15.

September lautete: ,,Eine Westarmee befindet sich im Vormarsch vom Berner Jura nach der untern Aare. Die zur Westarmee gehörende Division III lagerte am 8. September zwischen Biel und Grenchen. Sie überschritt am 9. September die Aare bei Arch (10 km. oberhalb Solothurn) und rückte im rechten Aarethal vor, in der Absicht, die Verbindungen der Ostarmee mit der Central- und Ostschweiz zu unterbrechen.

,,Eine der Westarmee entgegenrückende Ostarmee hat am, 8. September mit ihren Vortruppen die Linie des Frenkenthales und der untern Ergolz erreicht (Langenbruck-Liestal-Base]äugst)..

Auf die Nachricht vom Aareiibergang der feindlichen Division bei Arch entsandte der Kommandant der Ostarmee am 9. September die Division V aus dem Frickthal über den Jura nach dem Aare-

323

thaï, um die rückwärtigen Verbindungen der Ostarmee über die Aare zu decken."1 Die einander gegenübergestellten Divisionen traten demnach als detachierte Heeresteile in Thätigkeit, die wohl im strategischen, nicht aber im taktischen Zusammenhang mit größeren Armee-verbänden stehend zu denken waren.

Am Vorabend des Beginns der Manöver Division gegen Division hatte die III. Division die Gegend von Langenthal erreicht..

Sie hatte vom Kommando der Westarmee (beziehungsweise durch Specialidee der Übungsleitung) den Befehl erhalten, im rechten Aarethal vordringend am 10. und den folgenden Tagen successive die rückwärtigen Verbindungen der Ostarmee bei Ölten, Aarau, Wildegg und Brugg zu unterbrechen. Dem Divisionskommando III stand für den 10. September das Kavallerieregiment 3 zur Verfügung. Die V. Division befand sich am Abend des 9. September in den Ortschaften zwischen Küttigen und Winznau. Das Kavallerieregiment 5 war auf das rechte Aareufer nach Starrkirch und Duliken vorgeschoben. Die Division hatte den, Befehl, die III. Division aufzusuchen und zu schlagen. Der V. Division wurden das Kavallerieregiment o, die Corpsartillerie II, die Kriegsbrückenabteilung II und die Telegraphencompagnie II beigegeben. Die Kriegsbrückenabteilung erstellte noch am 9. September abends in der Gegend von Obergösgen eine Schiffbrücke. Am 10. morgens überschritt die V. Division die Aare und marschierte dem Feind auf der rechten Flußseite entgegen. Beide Divisionen traten ihren Vormarsch in zwei Hauptkolonnen an, die V. mit einer Kolonne gegen OftringenKreuzstraße,, mit der ändern über Rothacker, Schneckenberg, Küngoldingen gegen die Wiggerbrücke bei Asch ; die III. Division mit einer Kolonne über Murgenthal, durch das Langholz gegen RothristKreuzstraße, mit der ändern über Vordemwald gegen Asch. Es entstanden so zwei räumlich getrennte Gefechte bei Rothrist-Kreuzstraße einerseits und bei Küngoldingen-Äsch anderseits. Gemäß Verfügung der Übungsleitung zog sich die III. Division hinter die Linie Wikon-nördlich an Brittnau vorbei-Vorstadt-LeidenbergWeiergut-Ägerten zurück; die V. Division rückte bis auf die Linie Altachen südlich Zofingen-Strengelbach-Iselishof-OberrykenVorholz vor. Beidseitig wurden Vorposten ausgestellt.

Für den 11. September wurde die III. Division durch die Corpsartillerie II verstärkt und erhielt
den Befehl, ihre Offensive fortzusetzen. Die V. Division besetzte die Thaleingänge zum Muhlethal bei Zofingen und zum Wallerswylerthal bei Leimgraben mit starken Arrièregarden und sammelte das Gros ihrer Kräfte hinter Safenwyl, die linke Flanke (.Bottenwylerthal) durch Kavallerie

324

schützend. Die III. Division rückte in einer Kolonne das Pfaffnernthaï abwärts vor, ließ die Avantgarde bis an den Thalausgang und von da in der Richtung gegen Leimgraben vorgehen ; mit dem Gros schlug sie die Straße über Strengelbach auf Zofingen ein. Die zur linken Seitenkolonne gewordene Avantgarde ließ ihre Artillerie auf der Signalhöhe bei Rothrist auffahren und marschierte mit der Infanterie über Rothrist und Of'tringen-Kreuzstraße gegen Leimgraben vor. So entstanden auch an diesem Tage zwei räumlich getrennte Kampfgruppen.

Der Kriegszustand wurde nach Abbruch des Gefechtes vom 11. September bis Montag 13. September morgens 6 Uhr unterbrochen. Der Sonntag (12. SeptemberJ war Ruhetag. Die III. Division bezog Kantonnemente in Schönenwerd, Grezenbach, Kölliken, Holziken, Ürkheim, Mühlethal, Safenwyl, Walterswyl, Oftringen, Starrkirch, Duliken, Däniken ; die V. Division in Aarau, Unterund Oberentfelden, Muhen, Gränichen, Suhr, Buchs, Rohr, Rupperswil, Hunzensehwil.

In den Verband der III. Division traten nach Gefechtsabbruch am 11. September: die Corpsartillerie II und die Kavalleriebrigade II, die Kriegsbrückenabteilung II und die Telegraphencompagoie II.

Am Nachmittag des 12. September rückten ein und traten 1. in den Verband der III. Division: das Rekrutenregiment und die beiden Parkartilleriebatterien; 2. in den Verband der V. Division: das Kavallerieregiment 8 und die Guidencompagnie 8.

Am 12. September wurde dem Kommandanten der III. Division mitgeteilt, daß sich die feindliche Hauptarmee nach dem Frickthale zurückgezogen habe und daß die Westarmee ihre Vorwärtsbewegung fortsetze. Die Brücken von Ölten, Schönenwerd und Aarau wurden als vom Feinde zerstört supponiert. Die III. Division erhielt die Aufgabe, in weiterer Verfolgung ihres ursprünglichen Auftrages mit den ihr beigegebenen Truppeu am 13. September die Operationen fortzusetzen. Die V. Division hatte ihrerseits dem Feinde das weitere Vordringen über die Wyne und untere Suhr zu verwehren, zum Zwecke der Sicherung der dem Gros der Ostarmee noch verbliebenen rückwärtigen Verbindungen über Wildegg und Brugg. Sie erhielt die Weisung, mit Rücksicht auf die dem Feinde zugekommenen neuen Verstärkungen, ihre Aufgabe in einer aktiven Verteidigung der Wyne- und Suhrlinie zu suchen. Demgemäß besetzte die V. Division mit ihrem rechten Flügel
die Waldungen gegenüber Suhr, mit dem linken die Höhen östlich von Gränichen.

Die Übergänge über den untern Lauf der Suhr bis zur Aare wurden durch das Schützenbataillon gesperrt. Hinter dem linken Flügel, am Strick, stand eine Infanteriebrigade io Reserve, die Kavallerie

325 dockte die linke Flanke. Der Angriff wurde seitens der Westdivision in der Weise bewerkstelligt, daß die auf der Safenwylerstraße anmarschierende Kolonne bei Kölliken sieh teilte ; die Avantgarde ging als Seitenkolonne links über Oberentfelden gegen Suhr vor (Nebenangriff) ; das Gros der Division wendete sich gegen Muhen, stieg nach dem Rütihof hinauf, benutzte die von da nach Gränichen hinabführenden Waldwege zur Bewerkstelligung seines Aufmarsches längs dem Ostrand der Waldungen, ließ auf den untern Terrassen des Ostabhanges des Mohrberges seine Batterien auffahren und drang sodann mit der Infanterie in einheitlicher und zusammenhängender Gefechtslinie gegen die Stellungen des linken gegnerischen Flügels zum Angriff vor. Die Kavallerie folgte der Bewegung rechts auswärts. Die Ostdivision hielt den Nebenangriff des Feindes bei Suhr auf, beschoß den Aufmarsch und das Vorrücken der Hauptkolonne des Gegners und dirigierte ihre Reservebrigade im geeigneten Moment gegen die rechte Flanke der feindlichen Angriffsfront.

Nach dem Gefecht vom 13. September gab die III. Division an die V. ab : das Rekrutenregiment, die Corpsartillerie nebst den beiden Parkbatterien, die Kriegsbrückenabteilung und das Geniehalbbataillon 3. Die III. Division sollte am 14. September ihre Aufgabe weiter verfolgen, doch wurde ihr mit Rücksicht auf den erlittenen Abgang anheimgestellt, dieselbe zunächst in der Defensive zu suchen, immerhin unter Festhaltung des Gebietes, das sie inné hatte. Die V. Division hatte den Befehl, sich wiederum in den Besitz der Wyne- und Suhrlinie zu setzen. Beide Divisionen suchten ihr Heil in der Offensive, die Westdivision mit Rücksicht auf die Geländeverhältnisse, die Ostdivision, weil dies in ihrer Aufgabe lag.

Beide Divisionen besetzten mit schwächeren Kräften einen an der eigenen Hauptoperationslinie gelegenen Stützpunkt (die Westdiviaion den Hürnenberg, die Ostdivisioa den Staufberg), ließen ihre Artillerie sich an denselben anlehnen und stießen mit ihren Kauptkräften am eigenen Stützpunkt vorbei gegen den des Gegners vor, die Westdivision von Eulenmühle über Schafisheim gegen den Stauf berg und Lenzburg, die Ostdivision vom Lenzhard aus in der Richtung auf den Hürnenberg und Hunzenschwyl.

Die Generalidee für das Corpstnanöver vom 15. September knüpfte an die allgemeine Generalidee
an. Die Ostarmee mußte sich am 14. September vom Bötzberg über die Aare zurückziehen.

Es wurde supponiert, daß die Ostdivision noch am Abend des 14. September in die Stellung von Dottikon-Othmarsingen (Maiengrün) zurückgegangen sei, wo bereits seit dem 13. September abends eine Positionsartillerieabteilung der Ostarmee Stellung genommen hatte. Die V. Division trat in den Verband des II. Armeecorps Bundesblatt. 50. Jahrg. Bd. II.

22

326 (der Westarmee) zurück und wurde durch folgende Truppen, welche unter dem Kommando des Herrn Artillerie-Obersten Hebbel den Feind markierten, ersetzt: Schützenbataillon 5, Rekrutenregiment, Guidencompagnie 8, Dragonerregiment 8, die beiden Parkbatterien, Positionsartillerieabteilung V, Geniehalbbataillon 3, Kriegsbrückenabteilung II.

Das Manöver vom 15. September war ein Gefechtsexerzieren des vereinigten Armeecorps, bestehend in einem einheitlichen Angriffe vom Hunzenschwiler Feld aus gegen die vom markierten Gegner besetzte Stellung auf dem Maiengrün. Sein Zweck, einen zusammenhängenden Infanterieangriff größeren Stils vor sich gehen zu lassen, nachdem derselbe mit der gesamten Artillerie vorbereitet worden war, wurde erreicht.

Am 16. September fand auf dem Felde zwischen Dintikon und Dottikon bei strömendem Regen die Inspektion des Armeecorps.

statt. Die Inspektion und das Defilieren wurden durch das Wetter und den aufgeweichten Boden aufs äußerste erschwert. Gleichwohl konnte von der Durchführung der bezüglichen Befehle nicht abstrahiert werden. Die detailliert ausgearbeiteten Befehle über die Bildung der Marschkolonnen vom Inspektionsfeld nach den Verladestationen, die Rücktransporte und die Entlassung, von deren pünkt; liebster Befolgung die Sicherheit des außerordentlich gesteigerten Eisenbahnfahrdienstes abhing, durften und konnten nicht in der eilften Stunde abgeändert oder kontermandiert werden, ohne daß Störungen verschuldet worden wären, welche verhängnisvolle Folgen hätten nach sich ziehen können. Übrigens sind die Aufstellung zur Inspektion und das Defilieren als nichts anderes denn eine Übung zu betrachten, die eine wohldisciplinierte Truppe auch unter erschwerenden Umständen befriedigend zu bestehen den Ehrgeiz haben soll; und es darf denn auch konstatiert werden, daß die Truppe diese Übung trotz den äußerst widrigen Verhältnissen mit Ehren bestanden hat.

Der darauffolgende Rücktransport und Rückmarsch der Truppen nach den Entlassungsorten ist ohne erhebliche Störung vor sich gegangen.

Der ganze Truppenzusammenzug hat einen guten Eindruck hinterlassen, was nicht zum mindesten der vorzüglichen Anlage und Leitung der Manöver zuzuschreiben ist. Cadres und Mannschaft haben während des ganzen Wiederholungskurses den besten Willen gezeigt und sind mit Pflichteifer und Freude an
die Arbeit gegangen.

Trotz der sehr ungünstigen Witterung zeigten die Truppen eine erfreuliche Ausdauer und einen ungetrübten guten Humor und gute Disciplin in den Kantonnementen, auf den Märschen und auf dem

327 Gefechtsfelde. In der Truppenausbildung sind manche Erfolge zu konstatieren.

Die I n f a n t e r i e zeigte einen schönen Grad von Marschdisciplin und Marschfähigkeit, von Beweglichkeit und Fähigkeit im Überwinden von schwierigem Gelände und von Hindernissen. IQ der Feuerentwicklung waren Ruhe und Ordnung zu beobachten, und auch mit Bezug auf Feuerleitung und Schießfertigkeit sind Fortschritte zu konstatieren, wenn auch gerade in dieser Hinsicht immer noch bessere Resultate angestrebt werden müssen. Die Unterführer legten bei größerer Selbständigkeit und Initiative das Bestreben an den Tag, immer in Übereinstimmung mit den Intentionen der höheren Kommaudostellen zu handeln. Das Unteroffizierscorps hat an Autorität und Selbständigkeit gewonnen.

Bei der K a v a l l e r i e darf das flotte Reiten der einzelnen Leute und ihre Fähigkeit, sich im schwierigsten Terrain zurechtzufinden und ohne Zögern hineinzugehen, lobend anerkannt werden.

Wie in früheren Jahren war auch das Aufklärungs- und Meldungswesen der Patrouillen gut und trafen die Meldungen rechtzeitig ein.

Noch mehr zu lernen ist die Verschleierung der eigenen Absichten und der Kontakt mit der höhern Führung im Laufe des Gefechts.

Hin und wieder machte sich ein etwas zu starker Hang zum Feuergefecht bemerkbar.

Bei der A r t i l l e r i e war zunächst bei der großen Schießübung bei Buren an der Aare während des Vorkurses ein guter Erfolg zu konstatieren. Es konnte ferner beobachtet werden, daß das Bestreben vorhanden ist und mit wachsendem Erfolg sich geltend macht, daß die Artillerie in Übereinstimmung mit der höhern Führung arbeitet. Das taktische Verständnis für den Kampf gemischter Detaehemente hat sich gehoben. Rühmend darf auch die große Beweglichkeit der Batterien in schwierigem Gelände hervorgehoben werden.

Die G e n i e t r u p p e n zeigen allgemein einen arbeitswilligen Corpsgeist, von dem Offiziere und Mannschaft beseelt sind. Speciell die Pontoniere haben mit dem Brückenschlag bei Obergösgen, der bei sehr hohem Wasserstande ausgeführt werden mußte, eine große Aufgabe mit strammer Arbeit gut gelöst. Die Geniehalbbataillone waren gewandt in der Herstellung kleiner Flußübergänge mit Requisitionsmaterial, ebenso die Telegraphencompagnie in der Erstellung von Feldtelegraphenleitungen.

Die S a n i t ä t etablierte während aller Gefechte, meist in richtig gewählten Aufstellungen, Verbandplätze. Die soldatische Ausbildung dieser Truppe weist Fortschritte auf. Das Truppensanitätspersonal

328

bestand seinen Vorkurs mit seinen Einheiten; zum Unterricht wurde dasselbe regimentsweise besammelt und unter der Kontrolle und Aufsicht der Divisionsärzte instruiert. Der neue Regimentssanitätswagen scheint sich gut zu bewähren. Der Gesundheitszustand des Armeecorps war sowohl während des Vorkurses als während der Manöver ein guter.

Bei der V e r w a l t u n g darf die große Leistung rühmend erwähnt werden, welche die Corpsverpflegungsanstalt trotz ihres kleinen Bestandes durchaus gut bewältigt hat. Die von ihr besorgten Brotund Fleischlieferungen befriedigten fast ausnahmslos vollkommen.

Der Dienst der Fassungen hat sich in guter. Ordnung vollzogen.

Das Heranziehen der Proviant- und Bagagekolonnen der Einheiten in die einzelnen Kantonnemente geschah mit wenigen Ausnahmen rasch und ohne Störung. Da auch die Truppen in der Regel frühzeitig in die Kantonnemente einrückten, so konnten sie auch rechtzeitig abkochen und die Arbeiten des inneren Dienstes besorgen.

Die Verpflegung war gut und reichlich. Die Erhöhung der Zulage des Bundes an die Haushaltungskasse machte einen Soldabzug überflüssig.

Als eine neue erfreuliche Erscheinung darf noch erwähnt werden, daß es nun auch gelungen ist, im T r a i n w e s e n und im Dienst hinter der Linie gute Ordnung herzustellen. Die Trainkolonnen, die bisher fast immer zu Aussetzungen Anlaß gaben, haben in der That in diesem Dienste eine sehr befriedigende Ordnung und Marschdisciplin an den Tag gelegt. Die Neutralerklärung der Trains hat ermöglicht, dieselben auf den Moment des Gefechtsabbruchs hin bis nahe an die hintern Linien der fechtenden Truppen heranzuziehen, so daß die Dislokationsbefehle der Divisionen die Trainkolonnen frühe erreichten und der Weg von da in die neuen Kantonnemente für die Trains der Einheiten ein verhältnismäßig kurzer war.

V e r p f l e g u ngs w esen. Im Truppenzusammenzug wurden während der Manöverperiode Fleisch und Brot durch die Corpsverpflegungsanstalt in Regie geliefert. Die Lieferung des Schlachtviehs an die Corpsverpflegungsanstalt II war, in Ausführung des Art. 16 des Bundesbeschlusses betreffend Herstellung des Gleichgewichtes in den Bundesfinanzen, vom 21. Februar 1878, zur öffentlichen Konkurrenz ausgeschrieben worden; von den drei bezüglichen Offerten kamen zwei in Frage, die wie folgt lauteten :

329

Ochsen

in Centimes per kg.

Rücknahme der Kühe Nierenstücke zu

Gebrüder Pulver in Bern Ì 152 130 162 fe 14Q E. Vogt, Wmterthur j Landwirtschaftliche Genossenschaft der Manöverkantone 158 148 158 ,, 148 Die erstere Offerte ist für Ochsen um 4 °/o, für die Kühe um 14 °/o günstiger als die letztere, abgesehen vom höheren Preise für die zurückzunehmenden Nierenstücke. Die gesamte Lieferung stellte sich mit der ersten Offerte um ca. Fr. 9000 günstiger als nach der zweiten. Mit Bezug auf Leistungsfähigkeit und auf pünktliche Erfüllung der zu übernehmenden Verpflichtungen boten beide Offerten gleich gute Garantie. Der Zuschlag der gesamten Lieferung erfolgte an die Herren Pulver und Vogt zu den oben angegebenen Preisen mit der Bestimmung, daß ungefähr zur Hälfte Ochsen (nicht über 8 Jahre alt) und zur Hälfte Kühe (nicht über 5 Jahre alt) zu liefern seien.

Der Bericht des bestellten Fleischinspektors, Herrn Veterinärmajor J. Meier in Ölten, spricht sich über die Schlachtviehlieferung folgendermaßen aus : ,,Insgesamt wurden geschlachtet 104 Kühe und 113 Ochsen, zusammen 217 Tiere. Sämtliche Schlachttiere wurden bei ihrer Ankunft in Ölten einer sanitarischen Untersuchung und einer Alterskontrolle unterstellt. Alle Tiere wurden als gesund qualifiziert, 199 Stück waren im Alter von 3--5 Jahren, über 5, beziehungsweise als 6 Jahre alt taxierte ich 18 Stück, nämlich 13 Kühe und 5 Ochsen. Alles zur Schlachtung gekommene Vieh war Inlandsvieh; alle, insbesondere auch die über 5 Jahre alten Tiere befanden sich in gutem bis sehr gutem Mastzustande, mittelmäßige Ware war gar nicht vertreten. Durchschnittlich gehörten sowohl Kühe als Ochsen dem schweren Schlage an, alles fleischig und gut mit Fett belegte Tiere; dieselben lieferten durchschnittlich ein Fleisch von guter bis vorzüglicher Qualität, meist zartes, mit Fett nicht allzusehr überladenes, aber fein durchzogenes Fleisch erster Güte, nur einige der schwereren Tiere dürften ein allzusehr mit Fett behangenes Fleisch geliefert haben, mittelmäßige Fleischqualität war nicht anzutreffen.

,,Das durchschnittliche Schlachtgewicht betrug bei den Kühen 324 kg. und bei den Ochsen 406 kg.; dasjenige des schwersten Ochsen war 637 kg.

^Gestützt auf meine allseitig gemachten, auf strenger Objektivität beruhenden Wahrnehmungen und Beobachtungen gelange ich

330

zu der Schlußfolgerung, daß die* diesjährige Schlachtviehlieferuüg für die Schlächterei der Corpsverpflegungsanstalt II als eine recht gute, ja vorzügliche bezeichnet werden darf und daß daher auch die Fleischverpflegung der Truppen durch Lieferung einer durchschnittlich vortrefflichen Fleischqualität eine thatsächlich gute sein mußte."

Die R a d f a h r e r hatten bei dem infolge der Witterung eingetretenen schlechten Zustand der Kommunikationen schwere Arbeit. Sie haben dieselbe mit anerkennenswerter Ausdauer bewältigt.

Die F e l d p o s t , welche diesmal wieder gleich mit Beginn des Wiederholungskurses in Funktion trat, erfüllte ihren Dienst trotz außerordentlich starker Inanspruchnahme, namentlich durch Gepäcksendungen, zur Befriedigung.

Die F e l d g e n d a r m e r i e war gegenüber früheren Jahren etwas verstärkt. In Abweichung von dem bisherigen Verfahren wurden jedem Bataillon zwei Feldgendarmen zugeteilt, von denen der eine sich dem Gefechtstrain, der andere dem Bagagetrain anschließen sollte. Auf dem Marsch, im Gefecht und im Kantonnement hatte sich der Dienst dieser Gendarmen auch auf die benachbarten Specialwaffen auszudehnen. Vor dem Abmärsche der Bagagekolonnen hatten die diesen zugeteilten Feldgendarmen die von den Truppen verlassenen Kantonnemente abzusuchen, um allfällig zurückgelassene oder verloren gegangene Ausrüstungs- oder Wertgegenstände einzusammeln und den Eigentümern wieder einzuhändigen.

Schließlich sei noch erwähnt, daß sowohl in den Vorkurs- als in den Manövergebieten die Aufnahme der Truppen seitens der Gemeindebehörden und der Bevölkerung eine überaus gute und zuvorkommende war.

Der Chef des Militärdepartements erließ nach Abnahme der Inspektion am 16. September folgenden Tagesbefehl: ,,Offiziere, Unteroffiziere nud Soldaten !

,,Die Manöver des II. Armeecorps sind beendigt, und Ihr kehrt zu Euerem häuslichen Herd zurück. Mit Befriedigung dürft Ihr auf die Anstrengungen dieser Tage zurückblicken. Das Bewußtsein, Eure Pflicht gethan zu haben, wird Euch dabei mit Genugthuung erfüllen.

Ich danke dem Führer des Armeecorps für die vortreffliche Anlage und Leitung dieser Übungen. Ich danke den Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten für ihren Ernst, ihre Ausdauer und ihre Leistungen. Mit besonderem Vergnügen anerkenne ich die ruhige und soldatische Haltung des Armeecorps.

331 Schreitet weiter auf dem betretenen Wege und versäumt nichts, ·was zu Eurer militärischen Ausbildung dienen kann. Übt Euch im Gebrauche der Waffen und stählet die Muskeln Eures Körpers ; seid entschlossene, unternehmende Männer und übt in allen Dingen über Euch selbst strenge Disciplin. Dann werdet Ihr auch bereit sein, wenn in Tagen der Gefahr daa Vaterland ruft."1 4. Offizierbildungsschulen.

Der Bestand der Schulen und ihr Ergebnis ist durch nachstehende Tabellen ersichtlich gemacht.

Bestand der Schulen: Zur Brevetierung nicht

SchUler.

I. Division .

II. ,, . .

III. ,, . .

iv.T v-

VI.

VII.

VIII.

,, ,,

,, ,, ,,

. · .

. .

. .

. .

Total 1896

38 30 44 21 38 37 33 40 281 256

empfohlen.

emipfohlen.

Infanterie . Festungsartillerie. In!:anterie.

32 29 36 20 38 32 33 32 252 238

6

-- 1

-- -- -- -- -- -- 4 10 6

8 1 --5 -- 4 19 u. 1 Radf. 11

Zugehörigkeit der Schüler : l. Division II. ,, III.

,, .

IV. ,, .

V. ,, .

VI. ,, VII.

,, VIII.

,, .

St. Gotthard-Division St. Maurice-Brigade

Brevetiert.

28

.

. .

.

. .

.

Total

32 33 18 42 32 34 30 7

Zahl der Teilnehmer.

Nicht brevetiert.

-- 1

8 1 --5 -- 4

6

-- --

262

19

Total.

28 33 41 19 42 37 34 34 7 6 281

332 In der Meinung, daß die allgemein militär-wissenschaftlicho Ausbildung des später zum weitern Avancement sich eignenden Offiziers Sache der Centralschule sei, wurde beim Unterricht in der Offizierbildungsschule ein, hauptsächlich auf praktische Schulung zum Zugführer abzielendes Verfahren eingeschlagen.

5. Schiessschulen, a. Für Offiziere.

Es haben auf dem Waffenplatz Wallenstadt 5 Schulen für neu ernannte Offiziere, und eine Schule für Stabsoffiziere und Hauptleute stattgefunden. Die Schulen hatten folgenden Bestand : Die Infanterieoffiziere verteilen sich nach Divisionen:

Teilnehmer.

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o

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1



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to (D

SC.

Schulen für neu ernannte Öl fiziere . . .

1228 -- n -- 1896 -- -- 171 i Schule fürStabsoffiziere und Hauptleute . 5 -- 22 4 1896 2 -- 26 --1 4

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û J ·3 ^ ^ I 3

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5 -- 245 31 17 31 22 23 42 36 24 1 1 175 22 23 21 14 31 22 26 n

2 1

-- --

3 -- 34 2 -- 2 5 2 1 2 6 '2 35 4 4 3 4 3 4 1 2

2

--

1

b. Für Unteroffiziere.

Über die in den Divisionskreisen abgehaltenen Unteroffiziersschießschulen und deren Erfolg giebt die nachstehende Tabelle Auskunft:

333

I II

m

IV V VI VII Vili

. . .

1897 1896

5 o

12 14 14 13 14 14 15 14

214 212 164 183 197 228 199 220

226 226 178 196 211 242 214 234

204 206 149 174 197 227 198 214

110 94

1617 1704

1727 1798

1569 1654

1-

nicht vorgeschlagen.

vorgeschlagen.

Soldaten.

Divisionskreis.

Zu Korporalen

Unteroffiziere.

Bestand der Schulen am letzten Diensttage.

10 !

6 1 15 9 1 1 6

48 50

Das im Berichtsjahre zur Anwendung gebrachte Verfahren, durch Zuteilung von Instruktionsoffizieren in größerer Zahl den Bestand der Unterrichtsklassen auf etwa 20 Mann zu reduzieren, hat wesentlich zu den in den Inspektionsberichten erwähnten, durchweg guten Ergebnissen beigetragen.

6. Kurs für neu zu ernennende Trompeterkorporale.

Dieser Kurs fand wieder in Verbindung mit der Unteroffiziersschule der VI. Division in Zürich statt \ er hatte folgenden Bestand : 8 Korporale und 5 Trompeter = 13 Schüler.

7. Specialkurse für Büchsenmacher.

In der Waffenfabrik Bern fanden unter Leitung des Direktor» dieses Etablissements 2 Kurse statt, an welchen 8 Waffenunteroffiziere und 61 Büchsenmacher teilgenommen haben.

8. Obligatorische Schiessübungen für Auszug und Landwehr.

Bestand der Teilnehmer : Auszug . . .

Landwehr Total

Füsiliere.

Schützen.

Total.

1896

1460

110 39 149

1570 923 2493

'1648 839 2487

884

2344

334

Die Disciplin beim Einrücken läßt immer noch viel zu wünschen übrig.

9. Freiwilliges Schiesswesen.

I. Die Revision der Schießberichte der freiwilligen Schießvereine hat folgendes Resultat ergeben : Anzahl der Vereine, welche behufs Bezug einer 1897.

1896.

Bundessubvention Schießberichte eingereicht haben 3,385 3,304 Die Total-Mitgliederzahl dieser Vereine beträgt 198,416 191,682 Zu Bundesbeiträgen waren berechtigt: Fr.

Fr.

a. Für die obligatorischen Übungen (Bedingungsschießen) : 155,382 Mitglieder à Fr. 1. 80 = . . 279,687. 60 279,558. -- b. Für die fakultativen Übungen: 32,716 Mitglieder à Fr. 1. 40 = 45,802. 40 33,571. 20 c. Für das Revolverschießen: 438 Mitglieder à Fr. 3 =. . . .

1,314.-- 1,164.-- d. Für taktische Übungen : 37 Vereine mit 1140 Mitgliedern = .

1,175. -- 1,465. -- An Bundessubvention erhielten die Schießvereine 327,979. -- 315,758. 20' II. An 36 Kadettencorps aus 12 Kantonen mit zusammen 4913 Kadetten wurden folgende Bundesbeiträge verabfolgt: I. S c h i e ß k l a s s e .

1303 Kadetten à Fr. 1.50 = Fr. 1954. 50 II. S c h i e ß k l a s s e .

762 Kadetten à Fr. 2 = ,, 1524.-- Allgemeine Beiträge für Unterricht . . . . ,,3125.-- An Bundessubvention Kadettencorps

erhielten

die 6,603. 50

6,647. --

Totalbundessubvention an Schieß vereine und Kadetten = 334,582. 50 322,405. 20

335

Die Schießvereine haben sich im Berichtsjahre um 81, die -Gesamtzahl der Mitglieder um 6734 vermehrt. Bei den obligatorischen Übungen ist sich die Zahl der zum Bundesbeitrag berechtigten Mitglieder nahezu gleich geblieben (Vermehrung 72 Mitglieder); desgleichen beim Revolverschießen (Vermehrung 50 Mitglieder). An den fakultativen Übungen haben sich 1687 Vereine, d. h. 50 °/o sämtlicher Schießvereine beteiligt, mit zusammen 32,716 Mitgliedern. Im Vorjahre absolvierten das fakultative Programm von 3304 Vereinen nur 1438 Vereine = 43,5 °/o derselben mit zusammen 27,976 Mitgliedern. Das Jahr 1897 erzeigt somit bei ·diesen fakultativen Übungen eine Zunahme von 249 Vereinen und von 4740 Mitgliedern.

Es läßt sich also die erfreuliche Entwicklung, welche das freiwillige Schießwesen unter der neuen Verordnung vom 15. FebTuar 1893 genommen hat, auch für das Jahr 1897 konstatieren.

Die Zahl der Kadettencorps hat sich um 3, die Zahl der Kadetten um 102 vermindert. Diese Verminderung rührt daher, ·daß das Kadettencorps von Lausanne durch Gemeindebeschluß aufgelöst wurde und zwei weitere Kadettencorps pro 1897 keine Berichte eingereicht haben. Auf die Entwicklung des Kadettenwesens wird zweifelsohne die letztes Jahr beschlossene Einführung des neuen Kadettengewehrs sehr günstig einwirken, 10. Centralschulen.

Die drei Centralschulen I und die Centralschule II fanden, wie im Vorjahre, in Thun statt. Die Centralschule I b wurde, nach einer 4tägigen Übungsreise, in Solothurn, die Centralschule II, nach einer lOtägigen Übungsreise, in Luzern entlassen.

Die Centralschule III nahm auf dem Waffenplatz Basel ihren Anfang; die Übungsreise führte durch den Jura nach der Hochebene; Entlassung in Burgdorf.


Übersicht des Bestandes der Centralschulen:

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I. 11. III. IV.

V. VI. VII. Vili.

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Nicht im verband

Teilnehmer.

03

1

I

111

9

20

7

6

4

157 ',151

6 14 13 21 17

12

15

22

21

5

17

3

1

4

7

7

6

6

5

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9

2

5

3

7

4

1

4

2

2

9

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II

34

2

7

3

3

3

52 ,, 39 13 il

23

2

8

2

2

1897

168 13

35

12

11

9 248 229 19 19 19 28 31

23

22

32

28

11

35

1896

162

30

10

15

9 236 212 24 28 30 34 14

29

25

16

16

8

36

III

10

2

39 .i 39 -- jl

337

11. Mannschaftsinspektionen und -Übungen des bewaffneten Landsturms.

Diese Übungen fanden wieder compagnieweise statt. Es war ·nur in wenigen Divisionen möglich, Instruktionsoffiziere zuzuteilen.

Auch da, wo sie mitwirkten, konnte in der kurzen Zeit, und infolge des Mangels an Dienstkenntnissen bei den Cadres, kein nennenswerter Erfolg; erzielt werden.

12. Obligatorische Schiessübungen für den bewaffneten Landsturm.

Zu denselben rückten 929 Mann ein. Viele Leute waren mit -der Handhabung des Gewehres so wenig vertraut -- einige hatten noch gar nie geschossen -- daß die Schießresultate im allgemeinen als schwach bezeichnet werden müssen. Die Disciplin hingegen war befriedigend.

Lantlstuj-iii.

Zur Übung eingerückt.

1896. 1897.

I. Territorialkreis.

1

Landsturm-Schützencompagnie V und von Genf Landsturm-Füsilierbataillon l ,, 2 ,, 3 4 ·n

687 101 488 400 430 516

K-\-t \> 4. x

/IQ/t -x \j n

6

452

393

7 8 9 10 11 12 13 88 89

469 623 601 397 499 549 450 525 545

412 544 487 345 499 565 430 518 521

..,

a *j

11

» ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

) 234 655 527 608 636

.

.

.

.

.

.

Total 8381 *) Auf die andern Kantone verteilt.

7830

338 Zur Übung eingerlickL

II. Territorialkreis.

Landsturm-Schützencompagnic I--IV agnic I -- IV . .

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15 16 17 t> n

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20 Total

Landsturm-Füsilierbataillonn 21 . . .

M T) V) T)

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1897.

276 523 491 455 457 565 571 etJ) *-J 553

257 511 474 425 458 529 475

3899

3683

**/!

OO'l

Zur Übung eingerückt., 1896.

J897.

III. Territorialkreis.

7)

1896.

22 . . . .

23 . . . .

2 4. . .

25 ...

26 . . . .

27 . . . .

28 . . . .

2 9. . . .

30 ...

31 . . . .

32 33 ..

34 35 . . . .

36 ...

37 38 39 40 Total

456 495 496 488 577 316 389 703 379 441 489 417 543 434 448 496 409 364 424 388 9152

419 473 503 467 568 343 392 637 368 426 539 331 522 405 442 469 405 368 434 376 8887

339 Zur Übung eingerückt.

1896.

1897.

IV. Territorialkreis.

jniee I und II ..

Landsturm-Schützencompagni

i 41 42 43 44 45 47 48 Total

Y. Territorialkreis,

7) V) T)

·n ·n t> ·n ·fl

·n ·n TÌ

132 323

3125

3099

379 529 402 321 469 544

Zur Übung eingerückt.

1896.

1897.

Landsfrurm-Schützencompagnie »nie I Landsturm-Füsilierbatailloni 46 46 ·n

141 349 401 481 419 415 479 440

369 524 535 715 582 611 615 383 351 467 526 378 312

158 348 492 523 749 531 587 576 393 446 447 505 391 309

6532

6455

164

49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 Total

340 Zur Übung eingerückt.

VI. Territorialkreis.

Landsturm-Füsilierbataillon 61 62 T) 63 T) 64 ·n 65 V) 66 n 67 n 68 n 69 ·n 70 T) 71 n

VII, Territorialkreis.

Landsturm-Schützenbataillon 7 Landsturm-Füsilierbataillon 73 74 n 75 n 76 11 n n n n

n n n n

. .

. .

. .

. .

. .

. .

.

.

.

.

77 .

78 79 .

80 .

81 .

82 .

83 84 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

.

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.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1896.

1897.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

6 6 7 5 3 2 5 3 7 5 0 6 4 2 2 401 348 4 3 5 428 355 4 3 8

592 533 532 487 414 407 366 413 427 330 424

Total

5069

4925

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Zur Übung eingerückt 1897.

1896.

689 669 602 640 684 7 2 2 830 9 1 3 516 5 6 7 476 535 730 7 5 7 486 4 9 5 462 4 4 9 617 6 8 5 585 5 5 8 602 640 695 706

Total 8336

7974

3-41 Zur Übung eingerückt

Vni. Territorialkreis.

1896.

Landsturm-Schützencomp tioaffnie I Landsturm-Füsüierbataülon illon 85 90 91 92 93

1897.

267 416 523 532 509 446

141 451 569 534

562 494

Total

2693

2751

Zur Übung eingerückt.

1896.

1897.

3.

IX. Territorialkreis.

dllon 72 Landsturm-Füsilierbataillon

86 87 94 95 96 Total

503 585 410 287 178 325

566 418 266 172 314

2288

2287

551

Zusammenstellung.

Zur Übung eingerückt.

I. Territorialkreis II.

·n

m.

IV.

V.

VI.

VE.

vm.

IX.

·ft 11 n ·n 11 11 n

Total

BundesWatt. 50. Jahrg. Bd. II.

1896.

1897.

8,381 3,899 9,152 3,125 6,532 5,069 8,336 2,751 2,288

7,830 3,683 8,887 3,099 6,455 4,925 7,974 2,693 2,287

49,533

47,833

23

342 13. Unterricht am Polytechnikum.

Die Zahl der eingeschriebenen Schüler und Zuhörer, die an dem kriegswissenschaftlichen Unterrichte teilgenommen haben, war folgende : Wintersemester Ì896I97.

Allgemeine Wafienlehre Permanente Befestigung Kriegsgeschiehtliche Beispiele aus dem Festungskrieg .

Waffenkonstruktionslehre und innere Ballistik . . . .

Militärtopographie Das Schießen der Infanterie, I. Schießtheorie . . . .

Schießübungen Ältere Kriegsgeschichte bis zu Friedrieh dem Großen .

Neuere Kriegsgeschichte von der französischen Revolution bis zur Gegenwart

23 Mann 27 ,, 13 ,, 19 ,, 25 ,, 64 ,, 49 ,, 26 ,, 31

,,

Sommersemester -1897.

Feldbefestigung mit Übungen im Terrain Das Schießen mit Geschützen (Feld-, Positions-, Festungsartillerie) , Croquieren Das Schießen der Infanterie, II. Feuertaktik . . . .

Schießübungen Äußere Ballistik Taktik Strategie

17 Mann 19 33 42 29 8 24 29

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

Wintersemester 1897/98.

Allgemeine Waffenlehre Permanente Befestigung Lehre des Festungskrieges und des Kampfes um befestigte Stellungen, erläutert an kriegsgeschichtlichen Beispielen Innere Ballistik Rekognoszieren Schießen der Infanterie, I. Schießtheorie Schießübungen Ältere Kriegsgeschichte bis zum 17. Jahrhundert . .

Neuere Kriegsgeschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart

32 Mann 34 ,, 23 18 24 37 32 16

,, ,, ,, ,, ,, ,,

24

,,

34?,

P r ü f u n g e n legten ab: Ende Wintersemester 1896/97 Ende Sommersemester 1897 G e s a m t n o t e n erhielten: Ende Wintersemester 1896/97 Ende Sommersemester 1897

26 Mann 35 ,, 3 Mann 4 ,,

Mutationen im Lehrkörper.

In Stellvertretung des wegen Krankheit beurlaubten Herrn Oberst Rothpletz wurde der Unterricht in Kriegsgeschichte, Taktik und Strategie Herrn Oberstdivisionär Alex. Schweizer übertragen.

Am 13. Oktober starb Herr Oberst E. Rothpletz, der seit dem Jahre 1878 als Vorstand und erster Professor an der kriegswissenschaf'tlichen Abteilung gewirkt hat.

Die Wiederbesetzung der durch dessen Hinschied frei gewordenen Lehrstelle fällt in das Berichtsjahr 1898.

C. Kavallerie.

1. Beschaffung der Kavalleriepferde.

Bestand an Remonten am 31. De/ember 1896 Ankauf im Ausland Ankauf im Inland, inkl. selbstgestellte Pferde

.

.

. .

399 Stück 768 ,, 36 fl

Total

1203 Stück

Am 31. Dezember 1897 war der Bestand aa Pferden im Depot und in den zwei Remontenkursen 706 Remonten und 159 Depotpferde, letztere zur Berittenmachung remontierender Mannschaft und zur Verwendung als Reservepferde in Schulen.

Im Berichtjahr wurden im ganzen 290 eingeteilte Kavalleristen neu beritten gemacht. Hierfür wurden verwendet 140 Remontenpferde und 150 Pferde, die von Kavalleristen, welche aus der Wehrpflicht traten, zurückgenommen wurden, oder die man den Reitern ausgetauscht hatte.

Am 31. Dezember 1897 traten 237 Mann in die Landwehr über. Von diesen waren 143 Mann im Besitze ihres ersten Pferdes, 16 Mann hatten kein Pferd mehr, und 78 Mann waren im Besitz von Ersatzpferden. Von diesen letztgenannten 78 Ersatzpferden kamen 19 ins Depot zurück, und die ändern 59 Pferde wurden als freies Eigentum, als Landwehrpferde oder als Drittmannspferde von den Reitern erworben.

344

2. Centralremontendepot.

Der Pferdebestand am 1. Januar 1897 (Remonten- und Depotpferde) betrug inkl. der in den Remontenkursen I und II stehenden Pferde 842 Stück Zu wachs: Angekauft im Ausland 768 Stück Angekauft im Inland 2 ,, Selbstgestellte Rekrutenpferde . . . . 25 ,, Selbstgestellte Ersatzpferde 9 ,, Zurückgenommene Pferde 397 ,, 1201 ,, Total Davon k a m e n in Abgang: Umgestanden 34 Stück Ausrangiert oder abgeschlachtet . . . 228 ,, An Offiziere verkauft 22 ,, An Rekruten abgegeben 604 ,, An remontierungspflichtige Mannschaft . 290 ,,

2043 Stück

1178 Bestand des Depots am 31. Dezember 1897 inkl.

der Pferde in den beiden ersten Remontenkursen pro 1898

,,

865 Stück

An Redressurpferden wurden zu den schon auf Depot befindlichen 7 Stück 81 neue Pferde eingeliefert gegenüber 83 im Vorjahre. Von diesen 88 Pferden stehen noch in Redressur 11 Stück o Die übrigen fanden folgende Verwendung: Als korrigiert an den Reiter zurückgegeben . . . . 18 ,, Ausrangiert und abgeschlachtet 12 ,, Als Ersatzpferde an Offiziere abgegeben 20 ,, Stehen als Reserve- oder Ersatzpferde noch zur Verfügung 27 ,, Total

88 Stück

In die Kuranstalt des Centralremontendepot oder sonst zur Beobachtung wurden zu den schon auf Depot befindlichen 32 Stück im ganzen 603 Pferde eingeliefert (24 Offizierspferde und 16 Artilleriemietpferde inbegriffen). Aus Schulen und Kursen wurden eingebracht 316 Patienten, der Rest wurde direkt von den Besitzern zur Beobachtung eingeliefert. Der durchschnittliche Aufenthalt der Pferde in der Kuranstalt betrug 33 Tage. Von der Totalsumme der Kuranstalts- und Beobachtungspferde von 635 Stück wurden den Besitzern 356 Pferde zurückgegeben.

345

In Abgang kamen 232 Pferde als ausrangiert oder umgestanden ; abgeschlachtet oder zurückgenommen, um wieder abgegeben, oder weiterhin als Reservepferde Verwendung zu finden und in Behandlung oder sonst als Beobachtungspferde auf Depot blieben 47 Pferdo.

Die zur Verfügung stehenden Stallungen genügten trotz der neuerstellten vier Stallbaracken infolge vermehrter Einlieferung von Kuranstaltspferden nicht, und es mußten daher wieder Privatstallungen gemietet werden.

Epidemien sind keine vorgekommen. Der Gesundheitszustand der Pferde war überhaupt ein normaler; bei der rationellen Fütterung konnte ein verminderter Pferdeabgang durch Tod konstatiert werden.

8. Unterricht.

a. Remonterikurse.

Der Zahl der Rekrutenschulen entsprechend wurden 4 Remontenkurse abgehalten : 2 in Aarau und je einer in Bern und Zürich.

Die Pferdebestände, je ca. 150 Stück, genügten nach Abzug der auf Schluß der Kurse nicht zur Abgabe sich eignenden Pferde kaum für die Berittenmachung der Rekruten.

Im allgemeinen war das Resultat der Dressur und Abrichtung der Remonten am Ende der Kurse ein ziemlich befriedigendes.

b. Belcrutenschulen.

Es fanden 4 Rekrutensehulen statt, in welche 694 Rekruten einrückten. Von diesen wurden 634 Mann ausexerziert, wovon 404 den Guiden und 230 den Dragonern zugeteilt wurden.

In diesen Schulen erhielten die im Jahre 1896 neu ernannten Unteroffiziere und Offiziere ihre praktische Schulung und wurden 5 Oberlieutenants zu Einheitskommandanten ausgebildet. Wenn auch die starke Rekrutenzahl der Instruktion Schwierigkeiten bereitete, so kann doch gesagt werden, daß die Ausbildungsresultate im allgemeinen denjenigen des Jahres 1896 nicht nachstehen.

Mehr Sorgfalt dürfte in künftigen Schulen der E r h a l t u n g e i n e r besseren Kondition d e r j u n g e n Dienstpf'erde z u g e w e n d e t werden.

c. Wiederholungskurse.

Die II. Kavalleriebrigade und die Guidencompagnien 3, 5 und 10 nahmen nach nur eintägigem Vorkurs an den Übungen des II. Armeecorps teil.

346

In den drei letzten M ano ver tagen wurde dann noch das Kavallerie-Regiment VIII und die Guidencompagnie 8 zu den Übungen beigezogen.

Nach längerem Unterbruch wurden dieses Jahr wieder KavallerieDetachemente zu den Regimentsübungen der Infanterie gestellt.

Wenn diese Maßnahme vom Standpunkt 'der Cadres- und Mannschaftsausbildung beider Waffen begrüßt werden muß, so liegt anderseits eine Gefahr darin, daß die in geringer Reitkondition sich befindenden Dienstpferde rasch verbraucht sind, bezw. dauernde Nachteile davontragen.

Für größere Kavallerieübungen waren dies Jahr die I. Kavalleriebrigade und eiue aus dem Dragoner-Regiment IV und den Guidencompagnien l, 2, 4 und 9 kombinierte Kavalleriebrigade bestimmt.

Diesen Manövern gingen ca. sechstägige Vorkurse voran, für welchen Zweck die I. Brigade in Aarberg und Umgebung, die kombinierte Brigade in Thun und Umgebung disloziert war.

Die I. Kavalleriebrigade hatte von der Linie Aarberg-Lyß weg vor einem supponierten Armeecorps gegen die Linie ßurgdorf-Bern, die kombinierte Brigade aus dem Emmenthal, ihrem supponierten Armeecorps vorausgehend, gegen die Linie Büren-Murten aufzuklären. Der Kriegszustand zwischen den beiden Gegnern dauerte vom 27. September, nachmittags 4 Uhr, bis zum 30. September mittags ohne Beschränkung ununterbrochen fort. Die beiden Brigaden trafen in der Gegend von Hindelbank das erste Mal aufeinander, nächtigten dann bei Burgdorf und Jegensdorf, begaben sich ändern Tags, die Fronten ihrer supponierten Armeecorps frei machend, auf das linke Aareufer, wo sie nach zweimaligem Zusammenstoß einander gegenüber lagerten. Am letzten Manövertage operierten die Brigaden über die untere Saane in der Richtung Bern-Gümmenen-Kerzers-Biel. An diese Manöver schloß sich am 1. Oktober die Inspektion -- Gefechtsexerzieren und Defilieren -- auf dem Bargenfeld bei Aarberg.

Bei der Führung der Brigaden trat auf beiden Seiten die Absicht deutlich zu Tage, höhern taktischen Zwecken zu dienen; man konnte im -allgemeinen kein Hin- und Herlavieren im Gelände wahrnehmen, die Dispositionen der Brigadekommandanten waren zielbewußt auf das große Ganze gerichtet, sie verfolgten nicht kleinliche' Selbstzwecke. Mit der taktischen Seite der Führung stund jedoch die kavalleristisch-technische nicht stets im Einklang; da und dort konnte e i n M a n g e l d e s
G e f ü h l s f ü r d i e L e i s t u n g s f ä h i g k e i t des Pf e r d e m a t e r i a l s konstatiert werden. In dieser Beziehung sind Fortschritte dringend nötig und gut möglich. Die Manöverierfähigkeit der Truppen war im allgemeinen recht befriedigend, und die Anordnungen für die Sicherung und Aufklärung

347

einfach und zweckentsprechend. Was zu wünschen übrig ließ, war einerseits das Verständnis für die Führung des Feuergefechtes, anderseits bisweilen auch das Benehmen von Patrouillen.

Im allgemeinen waren die Truppen bei diesen Übungen, welche den Führern aller Grade reiche Belehrung boten, mit munterem Interesse bei der Arbeit \ es ging durch dieselben ein ernster,'^ soldatischer Zug.

Die III. Kavalleriebrigade nebst den Guidenkompagnien 6 und 7 hielt in Bülach und Frauenfeld Wiederholungskurse mehr formeller Natur ab, an welche sich dreitägige einfache Feidienstübungen mit Gegenseitigkeit schlössen. Eine Inspektion auf der Frauenfelder Allmend -- formelles und Gefechtsexerzieren etc. -- bewies, daß die Truppen gut in der Hand ihrer Führer waren, und daß das Reiten der Dienstpferde außer Dienst nicht vernachlässigt wird.

d. Die Cadresschule.

In der Cadresschule wurden ausgebildet: 5 Obei'lieutenants zu Einheitskommandanten, 8 Dragoner-Korporale zu Wachtmeistern, und 106 Soldaten zu Dragoner- und Guiden-Korporalen.

Die Ausbildung der Mannschaft zu Unteroffizieren geschah unter Anleitung und Aufsicht von Instruktionsoftizieren durch die Oberlieutenants. Die Ausbildungsresultate waren im allgemeinen befriedigende.

e. Die Offieiersbildungsschule.

In dieser Schule wurden 18 Unteroffiziere und Soldaten zu Kavallerieoffizieren ausgebildet.

Die Ausbildung, die rein praktische Zwecke verfolgte, gelangte zu einem befriedigenden Resultate.

f. Taktische Kurse.

In die zwei taktischen Kurse, von denen der eine in Zürich, der andere in Neuenburg begann, rückten, vom Schwadron- und Kompaguiekommandanten aufwärts, die Kavallerieoffiziere des I.

und II. Armeecorps ein.

Der vorwiegend applikatorisch erteilte Unterricht behandelte die Thätigkeit der Divisionskavallerie und der selbständigen Kavallerie vor der Front, vor und nach dem Gefechte, wobei großes Gewicht auf einfache, natürliche Anordnungen und auf richtige Befehlgebung gelegt wurde.

348

D. Artillerie.

1. Rekrutenschulen.

Im Berichtsjahre wurden abgehalten : 4 Rekrutenschulen für fahrende Batterien, l Rekrutenschule für Gehirgs-Artillerie, l Rekrutenschule für Positions-Artillerie, 4 Rekrutenschulen für Armeetrain, l Rekrutenschule für Trompeter.

In diesen Schulen sind ausexerziert worden : 330 Kanoniere für fahrende Batterien, 423 Trainsoldaten für fahrende Batterien, 70 Arbeiter für fahrende Batterien, 31 Trompeter für fahrende Batterien, 117 Soldaten für Gebirgs-Artillerie (Inbegriffen 4 Arbeiter und 2 Trompeter), 150 Kanoniere für Positions-Compagnien (inbegriflen 3 Arbeiter und l Trompeter, 360 Trainsoldaten für den Armeetrain, 34 Arbeiter für den Armeetrain.

Total 1518 Mann.

Im ganzen sind zu den Schulen 1544 Rekruten eingerückt, von denen aus verschiedenen, meist sanitarischen Gründen 71 wieder entlassen wurden ; außerdem rückten von frühem Jahrgängen 45 nicht ausexerzierte Nachzügler ein. Die Cadresbestände der Rekrutenschulen wiesen auf: 94 Ofßziere, 201 Unteroffiziere und 22 Gefreite und Arbeiter, welche indessen nur die eine Hälfte der Schule mitmachten. Die Trompeterrekruten, welche die 1. Hälfte ihrer Rekrutenzeit in einer besonderen Schule absolvierten, machten die 2. Hälfte der Rekrutenschulen noch als bereits ausexerzierte Trompeter mit.

Die Leistungen der Schulen haben im allgemeinen befriedigt; die Verlegung eines Teiles der Gebirgsartillerie-Rekrutensehule ins Hochgebirge war für die felddienstliche Ausbildung der Truppe von großem Vorteil.

2. Wiederholungskurse.

a. Auszug.

Es wurden abgehalten : 4 Wiederholungskurse der Regimenter der Divisions- und Corpsartillerie des I. Armeecorps;

349 , 3 Wiederholungskurse der Divisions- und Corpsartillerie des II. Armeecorps ; l "Wiederholungskurs der vereinigten Parkkolonnen des Corpspark I, (der Corpspark II formierte zwei fahrende Batterien und eine Trainabteilung, welche beide zu den Manövern des II. Arméecorps beigezogen wurden) ; l Wiederholungskurs für die Gebirgsartillerie ; 3 Wiederholungskurse für die Positionsartillerie, wovon eine Abteilung zu den Manövern kam ; 5 Wiederholungskurse für die Trainabteilungen und den Linientrain des I. Armeecorps.

Die Trainabteilungen des II. Armeecorps kamen zu den Manövern. Der Wiederholungskurs für die Feuerwerkercompagnie 2 wurde nicht abgehalten, in Voraussicht der Auflösung dieser Einheit.

Eine Abteilung des I. Armeecorps hatte im Winter eine größere (12tägige) Marschübung auszuführen, verbunden mit Schießen und Bezug von Feuerstellungen im Gelände. Trotz der teilweise ganz erheblichen Schwierigkeiten, besonders des tiefen starken Schnees wegen, darf das Resultat dieser Übung als ein sehr befriedigendes und lehrreiches bezeichnet, und muß die sachgemäße Leitung durch den betreffenden Regimentskommandanten anerkannt werden.

In der Vorbereitung und Durchführung fast aller Wiederholungskurse war ein wesentlicher Fortschritt bemerkbar, was hauptsächlich der Vereinfachung des neuen Exerzierreglementes zu verdanken ist.

Die Verlegung der Vorkurse der Feldartillerie außerhalb der eigentlichen Artilleriewaffenplätze und des Wiederholungskurses der Gebirgsartillerie in das Hochgebirge hat sich sehr gut bewahrt.

Die Batterien haben hierdurch an Beweglichkeit wesentlich gewonnen.

Das Pferdematerial war in den Schulen und Wiederholungskuvsen im ganzen gut; von verhältnismäßig geringer Qualität waren nur die für die Manöver des II. Armeecorps aus der Westschweiz gelieferten Pferde.

b. Landwehr.

Es kamen nur vier Positionscompagnien zum Wiederholungskurs, von denen zwei mit den zugehörenden Auszügercompagnien an den Manövern teilnahmen.

Die vorgesehenen Wiederholungskurse für zwei Feldbatterien wurden nicht abgehalten, mit Rücksicht auf die Auflösung dieser Einheiten anläßlich der Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie.

350

3. Cadresschulen.

,

Die Cadresschulen umfaßten wie bisher die allgemeine Unteroffiziersschule und die Offiziersbild ungsschule.

In der Unteroffiziersschule wurden 109 Kanoniergefreite zu Kanonierwachtmeistern und 76 Traingefreite zu Trainkorporalen ausgebildet. Daneben nahmen noch 4 Lieutenants zu ihrer weiteren Ausbildung an der Schule teil.

Für die letzten 8 Tage der Schule wurden im weitern eine Anzahl Regiments- und Batteriekommandanten des II. Armeecorps einberufen, um das neue Exerzierreglement kennen zu lernen, da die Feldartillerie des II. Armeecorps im Vorkurs ganz nach dem neuen Réglemente instruiert werden mußte.

In die Offiziersbilduugsschule, I. Abteilung, rückten 82 Schüler ein, von denen im Laufe der Schule 9 entlassen, die übrigen am Ende für die II. Abteilung der Schule empfohlen werden konnten.

In die II. Abteilung traten unmittelbar aus der ersten 68 Schüler über, dazu kamen noch 2 Unteroffiziere und 2 Schüler von früheren Jahren, im ganzen 72 Schüler, von denen während der Schule 4 als untauglich entlassen werden mußten; die übrigen konnten am Ende zur Ernennung zum Offizier befähigt erklärt werden, und zwar wurden 63 Schüler der Feld- und Positionsartillerie und 5 Schüler dem Armeetrain zugeteilt.

Für das Exerzieren und die Übungen mit der bespannten Batterie waren der Schule 2 Traindetachemente zugeteilt.

Die Leistungen der Schüler befriedigten im allgemeinen, der theoretische Unterricht wurde auf das notwendigste beschränkt und ö° dafür mehr Zeit dem praktischen Dienste gewidmet.

4. Specialkurse.

Es wurden abgehalten : l Schießkurs für Offiziere, zugleich Speeialkurs für Richtkanoniere der Feldartillerie; l Schießkurs für Offiziere, zugleich Speeialkurs für Richtkanoniere der Gebirgsartillerie : i taktischer Kurs für Stabsoffiziere und ältere Hauptletite der Feldartillerie.

351 Am Schießkurse der Feldartillerie nahmen teil: 3 Majore, 7 Hauptleute (als Schießende), 5 Oberlieutenanta (als Schießende), 3 Lieutenants (als Zugführer), 7 Wachtmeister, 46 Richtkanoniere, dazu als Fahrer für die bespannte Lehrbalterie : 2 Trainkorporale und 17 Trainsoldaten.

Es konnten in diesen Kurs zum erstenmal auch einige Oberlieutenants einberufen und im Schießen ausgebildet werden; die Feldartillerie war in dieser Beziehung bis jetzt gegenüber der Positionsartillerie immer noch im Nachteil. Ist es einmal möglich, daß alle Artillerieoffiziere schon als Oberlieutenant oder Lieutenant einen Schießkurs machen können, so wird auch eine sorgfältige Auswahl der späteren Hauptmannskandidaten möglich und die Schießausbildung überhaupt gefördert. Der Kurs hatte ein gutes Resultat und > konnte auch eine größere Schießübung im Gelände abgehalten werden.

Der Schießkurs der Gebirgsartillerie umfaßte: 3 Hauptleute (als Schießende), 4 Oberlieutenants (als Schießende), 3 Lieutenants (als Zugführer), 8 Wachtmeister, 34 Richtkanoniere, und noch 12 Pferdeführer.

Es war dieses der erste Schießkurs für die Gebirgsartillerie und hat es sich evident gezeigt, wie notwendig es ist, daß auch für diese Artilleriegattung von Zeit zu Zeit ein solcher Kurs abgehalten wird, wenn die Schießausbildung der Gebirgsbatterien den Anforderungen des Krieges genügen soll.

Der taktische Kurs, besucht von 4 Stabsoffizieren und 7 Hauptleuteu, fand in Verbindung mit der II. Hälfte des Schießkurses statt und schloß sich dann noch eine Übungsreise an.

Außer diesen Kursen wurde noch in Verbindung mit der Unteroffiziersschule ein Kurs für Ordonnanzen der Stäbe des II. Arméecorps abgehalten.

Auch im Berichtsjahre konnten wieder mehrere Artillerielieutenants als Zugführer an Infanterierekrutenschulen teilnehmen.

352 E. Genie.

1. Rekrutenschulen.

Im Berichtsjahre fanden die üblichen drei Rekrutenschulen statt, nämlich : l Sappeurschule, l Pontonierschule, \ Pionierschule für die Rekruten der Eisenbahn- und Telegraphenpioniere.

An denselben nahmen teil: 28 Offiziere, 141 Unteroffiziere und Soldaten, 423 Rekruten.

Total 592 Mann.

Im ganzen wurden pro 1897 rekrutiert . . . . 457 Mann Davon rückten nicht ein oder wurden als nicht ausexerziert aus den Schulen entlassen 59 ,, Demnach vom Jahrgang 1897 eingestellt Von frühern Jahrgängen rückten ein

398 Mann 25 ,,

Den Corps wurden somit zugeteilt

423 Mann

Ferner wurden 14 Tambourrekruten der Infanterie zum Genie versetzt.

2. Wiederholungskurse.

Im Berichtsjahr hatten die Genietruppen des I. und II. Armeecorps und des III. und V. Divisionskreises der Landwehr den Wiederholungskurs zu bestehen. Im Auszug nahmen daran zehn und in der Landwehr neun Jahrgänge teil.

Die Beteiligung war folgende:

a. Auszug.

TelegraphenComI. Com- 11. Com- Total. comStab. I. Com- II.

pagnie.

pagnie. pagnie. Total. Stab. pagnie. pagnie.

KriegsbrUckenabteilung.

Geniehalbbataillon.

ï. Division

n. .

I. Armeecorps III. Division V.

,, II. Armeecorps Total 11.

26 21 21 21

25 18

,,

202 198 188 177

200 196 187 182

147 153

164 151

158 141

167 149

I. Armeecorps

;

III. Division V.

,, II. Armeecorps Total

23 24

1 Division II.

,, I. Armeecorps III. Division V.

,, 11. Armeecorps

1 3

Total °/o der Kommandierten

Zu den Wiederholungs [ursen k Dmmandif rt: 428 415 127 113 251 169 11 843 396 380 302 183 6 131 165 776 352 543 1619 Im W.ied erholung kurs an\resend : 336 322 7 113 105 198 65« 86 348 314 662 1320

6

111

128

245

Eisenbahncampagnie.

Total.

105

1368

101 206

1362

83

1052

2730

1119

443

132 245

80 163

2171

53

56

22

316

57

51 107 30,*

21 43 20,9

248 564

abwese nd: 55 45

36 45

30 36

20 33

92 93 185 50 69 119 304 18,8

4

27

22

4

20 47

37 59

110 20,»5

20,74

354

Die Kurse geben zu keinen Bemerkungen Anlaß. An den Divisions- und Corpsmanövern und zum Teil auch an den Brigademanövern nahmen sämtliche Genieabteilungen des II. Armeecorps teil, auch wurden die beiden Eisenbahncompagnien Nr. l und 2 des Eisenbahnbataillons herbeigezogen, um die für den Rücktransport des Armeecorps auf den verschiedenen Stationen nötigen Installationen einzurichten. Es sind dieses die einzigen praktischen Übungeu, welche man mit diesen Truppen abhalten kann. Man kommandiert daher dazu beide Compagnieu des Eisenbahnbataillons, welche in dem betreffenden Jahre den Wiederholungskurs zu bestehen haben.

Specialkurse wurden folgende abgehalten: J. Ein Mineurkurs. Es nahmen an demselben l Oberlieutenant, 5 Unteroffiziere und 44 Soldaten teil.

2. Ein optischer Signalkurs mit 3 Offizieren, 2 Unteroffizieren und 32 Mann.

Beide Kurse traten für die Teilnehmer an die Stelle eines ordentlichen Wiederholungskurses. Dieselben verursachen also keine Mehrbelastung an Dienstzeit.

b. Landwehr.

KriegsbrUckenabteilung 1.

Sappeure.

Division.

Stab.

ComCompagnie 1. pagnie 2.

Total.

TeleEisengraphen- bahnco [ricompagale 2. pagnie 2.

l

Total.

i

Zu den Wiederholungskursen kommandiert: III.

10 .

117 134 140 142

Total

533

Sappeurcompagnie 5 .

n 9

V.

'.

--

--

198

198

84

48

198

84

48

177

75

44

177

75

44

l 716 1

21

9

4

,

21

9

4

10,i

10,7

8,3

863

In die Kurse eingerückt:

tu.

v.

6 .

9 .

10 .

107 119 121 133

Total

480

Sappeurcompagnie 5 .

6 .

9 .

10 .

10 15 19 9

Total

53

Sappeureompagnie 5 .

} )

-

--

177

abwesend :

HI.

v.

,,

°/o der Kommandierten

9,94

} -

21

i

)

87 ' 10,08

1

356

c. Kurse für Nachdienstpflichtige.

Nachdem sich die speciellen Kurse für Nachdienstpflichtige im letzten Jahre vorzüglich bewährt hatten, wurden solche Kurse auch im laufenden Jahre sowohl für den Auszug als für die Landwehr eingerichtet. Im Auszug gingen dieselben jeweilen parallel mit der Rekrutenschule der betreffenden Unterabteilung, so daß es möglich wurde, trotz des schwachen Rekrutenbestandes, in der Pontonieruud Pionierschule gegen das Ende derselben größere Übungen abzuhalten.

Vom Auszug beteiligten sich 23 Unteroffiziere und 216 Mann, von der Landwehr 2 Unteroffiziere und 24 Mann.

Von 579 im Jahr 1896 nicht Eingerückten des Auszugs haben somit 239 den Dienst nachgeholt und von 110 nicht Eingerückten der Landwehr 36 Mann.

3. Cadreskurse.

a. Unteroffizierschule.

An derselben nahmen l Verwaltungsoffizier, l Fourier und 104 Mann teil.

Die Schule nahm ihren normalen Verlauf.

b. Offizierbildungsschule.

In dieselbe rückten 20 Wachtmeister ein, von denen zwei im Verlaufe der Schule freiwillig zurücktraten. Von den verbleibenden 18 konnten sämtliche am Schlüsse der Schule zur Beförderung zum <3ffizier vorgeschlagen werden, und zwar wurden eingeteilt: 8 zu den Sappeuren, 3 ,, ,, Pontonieren, 6 ,, ,, Telegraphencompagnien, l zum Eisenbahnbataillon.

Auch diese Schule giebt zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.

c. Technischer Kurs.

Ï. R e k o g n o s z i e r u n g h ö h e r e r Offiziere.

Dieselbe fand in gewohnter Weise unter dem Kommando des Waffenchefs statt. Es nahmen daran 10 Offiziere des Genies, l Offizier der Artillerie, l Offizier des Generalstabs und l Verwaltungsoffizier teil.

357 Sie bildete den Abschluß eines Cyklus von Rekognoszierungen der Grenze während einer Reihe von Jahren.

2. Technischer K u r s für s u b a l t e r n e Offiziere.

Nachdem im Vorjahre dieser sonst regelmäßig abgehaltene Kurs wegen ungenügender Teilnehmerzahl mußte fallen geTassen werden, wurde derselbe im laufenden Jahre wieder aufgenommen und unter dem Kommando des Oberinstruktors in gewohnter Weise durchgeführt. Es beteiligten sich an demselben 12 Lieutenants.

Da die Minenkammeranlagen im Laufe der Zeit bedeutend ausgedehnt worden und neue Gruppen entstanden sind und bei den ändern im Personal viele Mutationen stattgefunden haben, so wurde in diesem Jahre von der Inspektion der Minenkammern abgesehen und dafür nach einem Unterbruch von fünf Jahren die Gruppenchefs und ihre Stellvertreter zu einem theoretischen Kurse, verbunden mit praktischen Übungen, einberufen. Au diesem Kurse, der in Bern stattfand, beteiligten sich 26 Mann.

d. Specialkurse.

Mit Ausnahme des Mineurkurses und des optischen Signalkurses, die aber für die Mannschaft mehr als ordentliche Wiederholungskurse zu betrachten und deshalb unter dieser Rubrik aufgeführt sind, wurden keine weitern Specialkurse abgehalten.

4. Freiwillige Vereine.

Im Berichtsjahr hat sich der Pontonierfahrverein Wangen a/A.

aufgelöst. Dagegen hat sich in Brugg wieder ein derartiger Verein gebildet.

Im Laufe des Sommers fand in Bern ein allgemeines Wettfahren des schweizerischen Pontoniervereins statt, welchem beinahe alle von der Eidgenossenschaft unterstützten Vereine als Sektionen angehören. Die Leistungen, welche dabei zu Tage traten, waren sehr erfreuliche. Auch sprechen sieh die Offiziere, welche die Vereine auf ihren Übungsplätzen inspizierten, durchaus lobend aus.

Über die Mitgliederzahl nnd die Beteiligung an den sechs vorgeschriebenen Übungen giebt nachstehende Tabelle Aufschluß:

Bandesblatt. 50. Jahrg. Bd. 11.

24

358

Nr.

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

MitgliederZahl.

Yerein.

Bern Aarburg . . .

Klingnau . . .

Wallbach . .

Zürich . . .

Rheinfelden . .

Basel Schaffhausen .

Sisseln . . .

Aarau Wangen a/ A.

Bremgarten . .

Luzern . . .

Eglisau . . .

Ölten Ottenbach Breite bei Basel Aarwangen . .

Baden Ryken . . .

Seeland . . .

Brugg

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

1896.

1897.

68 53 19 13 47 32 24 24 30 74 14 18 25 39 24 16 40 18 14 23 28 -- 643

67 39 13 15 74 34 25 21 23 27 -- 19 41 41 24 16 31 25 21 27 26 41 650

Differenz.

Beteiligung an 6 Übungen.

Mann.

1 -- 14 - 6

+ 2 + 27

+

- _

2 1

-- 3 7 - 47 -- 14 + 1

+ 16 + 2

---- 9 + 7 +1 7 + 4 -- 2 + 41 +

?

63 38 13 15 66 25 21 21 23 27 -- 18 40 40 23 16 24 25 21 27 24 37 607

7» 94,o 97.5

ioo;0

100,o 89,2 73,B 84,o 100,o 100,o 100,o

-- 94,7 97,6 97,5 95,8 100,o 77,4

ioo;0 100,0 100,0 92.8 90,2

93,8

F. Sanität.

I. Medicinalabteilvmg.

i. Rekrutenschulen.

Im Berichtsjahr haben 4 Rekrutenschulen stattgefunden; sämtliche auf dem Waffenplatz Basel. Sie dauerten je 48 Tage. Eingerückt sind zu denselben 498 Schiller, von denen aus sanitarischen Gründen zu Beginn oder während der Schulen 19 wieder entlassen werden mußten. Ausexerziert wurden 485 Mann, worunter 6 zur Dienstnachholung Eingerückte. Letztere 6 sind in der oben angegebenen Zahl 498 nicht inbegriffen.

359 2. Spitalkurse.

In den Spitälern von Genf, Lausanne, Freiburg, 8t. Immer, Bern, Luzern, Zug, Ölten, Basel, Aarau, Zürich, Winterthur, St. Gallen, Wallenstadt, Herisau, Chur, Münsterlingen, Lugano und Sehaffhausen bestanden 210 Mann einen dreiwöchentlichen Spitalkurs. Von denselben konnten 198 zu Krankenwärtern befördert werden.

3.

Unteroffiziersschulen.

Es wurde im Berichtsjahre eine einzige Unteroffiziersschule abgehalten, deren 31 Teilnehmer alle zu Korporalen befördert worden sind.

4 Sanitätsunteroffiziere wurden in einer Verwaltungsunteroffiziersschule zu Fourieren ausgebildet; einer derselben ist nach mit Erfolg bestandener Aspirantenschule zum Lieutenant der Verwaltungstruppen befördert worden.

4. Offiziersbildungsschulen.

Es fanden im Berichtsjahre 2 Offiziersbildungsschulen für deutschund l für franzöaischsprechende Ärzte und Apotheker statt. An denselben haben teilgenommen 71 Ärzte und 6 Apotheker, welche sämtlich nach abgelegter Prüfung zu Oberlieutenants, beziehungsweise Lieutenants brevetiert wurden.

5. Operationskurse.

Operationskurse wurden drei abgehalten ; je einer in Bern und Lausanne für deutsch-, einer in Genf für französischsprechende Ärzte. Es nahmen 56 Oberlieutenants als Schüler an diesen Kursen teil.

6. StabsoffisiersJcurs.

Nach längerer Pause ist im Berichtsjahre wieder ein Stabsoffizierskurs abgehalten worden, an welchem 11 Majore sich beteiligten.

7. Vorbereitungskurs.

Für die Brigade- und Regimentsärzte des II. Armeecorps wurde im Frühjahr ein Vorbereitungskurs von 5 Tagen angeordnet.

8. Centralschulen.

Es sind im Berichtsjahre in die verschiedenen Centralschulen kommandiert worden:

360

In Centralschule I a., b. u. c. 6 Oberlieutenauts, ,, ,, II 3 Hauptleute, ,, III 2 Majore.

fl Ferner nahmen teil: l Oberst und l Oberstlieutenant am Kurs für Offiziere des Territorial- und Etappendienstes, und am taktischen Kurs in St. Maurice: l Hauptmann und 2 Oberlieutenants.

9. Wiederholungskurse.

Im Berichtsjahre haben ihren ordentlichen Wiederholungskurs in Verbindung mit den Corpsmanövern bestanden die Ambulanzen 11, 12, 13 (Divisionslazarett 3) mit Ambulanz 14 vom Corpslazarett II, sowie die Ambulanzen 21, 22, 23 (Divisionslazarett 5) mit Ambulanz 25 vom Corpslazaretl II. Alle diese Ambulanzen haben einen Vorkurs in Herzogenbuchsee durchgemacht. Die Anordnung, daß die Sanitätsmannschaft der Füsilierbataillone nicht in den Vorkurs der Ambulanzen einbezogen wurde, sondern den ganzen Wiederholungskurs mit dem Bataillon bestand, hat sich auch dieses Jahr als sehr zweckmäßig erwiesen.

Dagegen wurde in der I. und II. Division das Sanitätspersonal der Füsilierbataillone vereinigt mit den in Moudon und Yverdon ihren Wiederholungskurs absolvierenden Ambulanzen 4 und 5 (vom Corpslazarett 1} und den Ambulanzen 7 und 8 (vom Divisionslazarett 2).

Die Landwehrambulanzen 16 und 37 wurden mit der Sanitätsmannschaft von 3 Landwehrinfanterieregimentern zu einem Stägigen Wiederholungskurs nach Altdorf einberufen; die Ambulanzen 27 und 31 zu einem solchen nach Zug, zusammen mit der Sanitätsmannschaft von 2 Landwehrinfanteriebrigaden.

Das Sanitätspersonal der dienstfreien Ambulanzen des I. und II. Armeecorps wurde wie gewöhnlich in Extradiensten (Rekrutenschulen und andere Kurse verwendet.

361 Es haben im Jahre 1897 den Wiederholungskurs bestanden: Kontrollstarke.

Davon Davon Davon rücken Auf ent- unent1. Januar dienst- ent- Total. schulschul1897. pflichtig lassen.

digt. digt.

Auszug.

Lazarettpersonal.

I. Armeecorps (4 Amb.)

--

Total Lazarettpersonal

--

,,

(8 ,, )

I. Armeecorps . . .

II.

,, . . .

HI.

,, (Kav.Regimenter 6 und 7) IV. Armeecorps, (Kav.Regimenter 4 und 8) Festungstruppen Gotthard , ,, St. Maurice Truppen ausser Divisionsverb.

Total Truppen-Sanität .

163 293 466 403 517

1 4

5 7 3

15 18 33 40 27

9 4 13

6 14

19 4

21 23

2 1 1 70 24 103 37 232 152

2

20

7 --

--

Total Sanität Auszug .

1896 2099 Landwehr.

4 Land wehrambulanzen Truppensanität

Nicht eingerückt.

Ein-

Corps.

n.

Beim

8 16 21 972 1438 1907

11

153

5

1

16 41

46

66 80

13

4

9

3

1

2

1 5 3 2 2

1 2

I. Div,

n.

miv.

v.

,, ,, ,, ,,

--

VI. ,, VII. ,,

vm. ,, Festungstruppen Gotthard .

,, St. Maurice Truppen ausser Divisionsverb.

Total Truppen -Sanität Total Sanität Landwehr

-- --

6 21 5 76 79 68 11 5 20 291 444

1 1 3 1 3

9 14

16 29

3 3 2 2

4 ~Ï2~ 8 21

362 ÌO. Freiwillige Vereine.

a. M i l i t ä r s a n i t ä t s v e r e i n e . Der Schweizerische Militärsanitätsverein ist im Berichtsjahre von 13 auf 14 Sektionen gestiegen, die Zahl seiner Mitglieder hat sich um 67 gehoben. Die Thätigkeit des Vereins war eher eine geringere als im Vorjahre, doch sind einzelne recht rühmliche Leistungen zu verzeichnen und wir haben dem Verein pro 1897 und 1898 wieder eine Subvention von Fr. 1000 bewilligt.

b. S a m a r i t e r v e r e i n e . Aus dem Jahresbericht des Schweizerischen Samariterbundes für 1896/97 geht hervor, daß die gute Sache des Samariterwesens in unserm Lande einen erfreulichen Aufschwung nimmt. Die Zahl der Sektionen des Samariterbundes ist von 75 auf 89 angewachsen und die Gesamtmitgliederzahl hat um 1559 Mitglieder zugenommen. Auch die Zahl der abgehaltenen Samariterkurse zeugt von dem regen Leben in den beteiligteu Kreisen: sie beträgt 56 gegen 35 im Vorjahre; 1132 weibliche und 787 männliche, in Summa 1919 Teilnehmer (im Vorjahre 1008) haben nach bestandener Prüfung den Samariterausweis erhalten.

Dem Schweizerischen Samariterbund haben wir auch dieses Jahr eine Subvention von Fr. 750 bewilligt.

Über den gegenwärtigen Bestand des schweizerischen Samariterbundes siebt die nachstehende Tabelle nähern Aufschluß:

363

Stand auf t nde 1895.

Sektionen.

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1 M «J

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1

Stand auf E nde 1896.

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66 73 139 95 69 __ 164 57 49 -- 106 70 49 1 120 23 43 1 67 30 43 1 74 27 1-- 28 22 3 25 31 13 2 46 31 3 --2 36 -- 12 -- -- -- -- 12 27 38 65 25 --42 -- 67 21 52 --2 75 18 50 2 70 30 40 70 45 40 1 86 161 692 7 860 155 547 10 712 155 347 4 506 256 350 4 610 50 55 47 5 6 1 54 100 155 --2 257 135 127 2 264J 22 7 1 30 46 65 111 40 81 -- 121 -- 36 10 -- 46 36 10 46 23 5 1 29 65 4 --1 70 52 72 1 125 75 96 3 174 26 56 -- 82 20 52 72 30 40 -- 70 26 33 -- 59 93 133 3 229 65 148 --4 217 21 8 1 30 59 7 1 67 25 25 -- 19 -- 19 18 38 56 -- 22 22 18 -- -- 18 -- -- -- 18 2 -- 20 -- -- -- 46 31 77 30 42 72 -- -- 40 63 1 104 41 64 1 106 32 69 6 107 26 74 6 106 65 -- -- 65 62 244 -- 306 2 1 22 19 19 2 1 22 37 56 93 36 57 93 16 11 27 14 10 -- 24 3 --1 31 19 27 7 1 27 13 60 73 12 58 -- 70 46 98 -- -- 144 37 92 1 130 Übertrag 1442 2305 33 3780 1724 2457 44 4225

1 . Aarau . . . .

2 . Aarberg . . . .

3. Aarwangen . .

4. Alt-St. Johann . .

5. Am See (Bern) .

6 . Arbon . . . .

7. Arni (Bern) . .

8. Balsthal-Klus . .

9. Belp 10. Bern (Männer) . .

11. Bern (Frauen) . .

12. Bern-Marzili-Dalmazi 13. Biel 14. Biel Société rom. .

1 5 . Biglen . . . .

16. Bipperamt . . .

17. Birmensdorf (Zürich) 1 8 . Bolligen . . . .

1 9 . Bülach . . . .

2 0 . Bümpliz . . . .

21. Burgdorf . . .

22. Bucheggberg 2 3 . Buren . . . .

2 4 . Frutigen . . . .

25. Goßau (Zürich) .

26. Grenchen . .

27. Großhöchstetten .

28. Heuau (St. Gallen) 2 9 . Höngg . . . .

3 0 . Huttwyl . . . .

31. Innertkirchen .

32. Interlaken .

33. Kiesen (Bern) .

34. Kilchberg (Zürich) 35. Kirchberg (Bern) .

36. Kollbrunn-Rykon .

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364


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Ehren- | mitglieder.j

Sektionen.

1 Passive.j j

Stand auf Ende 1895. Stand auf E nde 1896.

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Übertrag 1442 2305 33 3780 1724 2457 44 1225 461 65 394 -- 459 75 386 37. Langenthal . . .

33 41 1 75 45 41 --1 87 38. Laugnau (Bern) .

39. Laupen (Bern) .

51 42 2 95 44 40 2 86 39 27 1 67 42 27 2 71 40. Meiringen 93 40 18 -- 58 78 15 -- 41. Hellingen . . .

71 34 29 -- 63 33 38 -- 42. Münsingen . .

39 112 1 152 41 111 I 153 4 3 . Murten . . . .

22 54 2 78 44. Muri (Bern) . . -- -- -- 26 40 6 --72 22 40 6 68 45. Neuveville . .

12 12 -- 4 6 . Nidau . . . . -- -- -- -- 89 37 55 -- --92 35 54 -- 47. Oberburg . . .

34 5 -- 39 31 12 -- 43 48. Oberdießbach . .

40 24 64 32 28 2 62 49. Ölten 53 56 -- 109 48 125 2 175 5 0 . Örlikon . . . .

51. Pieterlen -- -- -- -- 34 41 --12 -- --53 52. Rheinfelden . . . --21 13 -- 2 42 21 -- 2 23 53. Rorschach . . .

40 -- 71 45 28 73 43 28 -- 54. Rüegsauschachen .

13 146 --2 161 13 135 2 150 55. Saane-Sense . .

7 -- 26 23 3 26 19 56. Schangnau .

-- 69 31 36 -- 67 39 30 -- 57. Schlieren (Zürich) .

12 3 c 18 58. Seh warzen bürg 3 4 19 12 4 88 101 108 5 214 84 59. Solothurn . . .

57 -- 60. Thun 148 5 210 47 177 5 229 26 49 75 22 49 71 61. Trüb 41 16 35 -- 51 29 12 62. Trubschachen . .

82 9J 18 64 27 64 63. Utzenstorf . . .

44 44 -- 2 46 44 -- -- 64. Wasseramt (Soloth.)

37 37 25 12 -- 25 12 -- 65. Wattenwyl . . .

31 35 17 14 19 16 66. Wichtrach . . .

-- 16 75 --2 93 6 7 . Worb . . . . -- -- -- -- 29 26 12 17 -- 13 13 68. Wynigen (Bern) .

24 6 --1 31 22 6 1 29 69. Zimmerwald . .

7 0 . Zofingen . . . . 90 61 7 158 88 172 7 267 71. Zürich-Außersihl . 145 95 10 250 185 91 14 290 Übertrag 2696 3870 79 6645 3090 4446 105||764I

365 Stand auf Ende 1895. Stand auf Ende 1896.

Sektionen.

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Übertrag 2696 3870 79 6645 3090 4446 105 7641 85 46 8 i 139 110 97 19 226 72. Zürich-Enge -Wollish.

50 27 4 81 38 30 3 71 73.

,, -Fluntern .

74.

,, -Neumünster 108 84 7 199 93 85 7 185 41 95 -- 136 38 85 -- 123 75.

,, -Oberstvaß .

40 57 1 98 50 67 1 118 76. ,, -Unterstraß .

38 95 1 134 43 93 1 137 77.

,, -Wiedikon .

54 111 2 167 36 130 2 168 78. ,, -Wipkingen .

43 15 79. Zürich I, M. S. V.

58 55 42 1 98 80. Zürich ,,Nächstenliebe"1 18 -- -- 16 34 33 -- 18 51 1 70 71 81. Wald (Zürich) . -- -- -- -- --1 38 -- -- 37 8 2 . Dietikon . . . . -- -- --30 -- 3 -- 33 83. Vechigen (Bern) . -- -- -- 18 12 1 31 84. Kriens (Luzern) . -- -- -- -- -- -- -- -- 35 85. Weißlingen . . . __ 15 20 -- -- 21 47 -- 78 86. Frauenfeld . . .

-- 20 -- -- 20 87. Neuenegg (Bern) . -- -- -- -- -- -- --· 67 67 88. Baden (Aargau) .

59 56 -- 3 -- 89. Thalweil . . . -- -- -- -- -- -- -- Total 3173 4400 118 7691 3920 5161 159 9240 Bestand 1896 Zunahme 1896/97

3173 4400 118 7691 747 761 41 1549 1

c. S c h w e i z e r i s c h e r C e n t r a l v e r e i n vom R o t e n K r e u z . Es ist im vergangenen Jahre ein Bericht der Direktion des Schweizerischen Central Vereins vom Roten Kreuz erschienen über die Jahre 1895/96. Wir entnehmen demselben, daß auch dieser Verein eines stetigen, wenn schon langsamen Wachstums sich erfreut. Es sind 5 neue Sektionen dem Vereine beigetreten, dessen Mitgliederzahl am 1. Januar 1897 20,093 betrug. Das Vermögen des Vereins, Centralkasse und Baarvermögen der einzelnen Sektionen, betrug auf denselben Zeitpunkt Fr. 192,519. 77. Der ziemlich beträchtliche Wert von vorhandenen Materialien ist nicht eingerechnet.

366

Auch aus dem Berieht des Roten Kreuzes erhält man den Bindruck, daß hier noch viel guter Boden brach liegt, welcher nur der kundigen Hand wartet, die ihn systematisch und konsequent bebaut.

II. Veterinärabteilung.

i. Offigierbüdungsschule.

Von den in dieselbe eingerückten 13 Pferdär/ten mußte einer nach 14 Tagen wegen Krankheit entlassen werden ; alle ändern 12 konnten am Schlüsse der Schule zur Brevetierung als Lieutenants «mpfohlen werden.

2. Wiederholungskurs für Truppenpferdärzte.

Alle 10 altern Oberlieutenants des Auszuges, welche diesen 14tägigen Kurs besuchten, haben mit viel Eifer gearbeitet, so daß von einem recht guten Erfolg gesprochen werden kann.

3. Hufschmiedkurs, In den Hufschmiedkurs sind 69 Mann eingerückt. Davon wurden während der ersten Hälfte des Kurses 23 Mann wieder entlassen, entweder weil sie den eigentlichen Hufschmiedberuf aufgegeben haben, oder weil sie ungenügende Fortschritte machten.

Ein Teil derselben kann nochmals in einen Kurs einberufen werden.

Am Ende des Kurses konnte das Fähigkeitszeugnis zum Militärhufschmied an 46 Teilnehmer verabfolgt werden.

G. Verwaltungstruppen.

1. Bekrutenschule.

In diese Schule rückten inklusive Cadres 153 Mann ein, nämlich 6 Offiziere, 18 Unteroffiziere, 2 Tambouren und 127 Rekruten.

Von den Rekruten kamen aus verschiedenen Gründen vor Schluß der Ausbildung 6 Mann in Abgang, so daß die Zahl der ausexerzierten Rekruten 121 beträgt.

Im allgemeinen darf die Beschaffenheit des Personellen als befriedigend bezeichnet werden; zwar kam es auch dieses Jahr wieder vor, daß zu kleine und zu wenig kräftige Leute ausgehoben wurden. Nicht jeder beliebige Bäcker ist den Anstrengungen gewachsen, welche der kontinuierliche Betrieb einer Feldbäckerei von diesem Personal fordert.

Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung waren im allgemeinen gut. Bei der Bekleidung läßt die Anfertigung der Waffenröcke

367

und Blusen zu wünschen übrig, indem der Kragen selten richtig sitzt und entweder zu eng oder zu weit ist. Bei der kleinen Zahl der in jedem Kanton einzukleidenden Rekruten dürfte das Anfertigen nach Maß angezeigt sein. In qualitativer Beziehung ergaben sich zwischen den einzelnen Kantonen keine wesentlichen Differenzen, was durch eine besondere Inspektion konstatiert wurde.

Die Disciplin war im allgemeinen gut.

2. Wiederholungskurse.

a. Für

Verwaltungsoffiziere.

Im Berichtsjahr fand ein von 22 Hauptleuten besuchter Kurs statt. Einer dieser Offiziere mußte wegen Krankheit vor Beendigung des Kurses entlassen werden. Die meisten Teilnehmer arbeiteten mit Eifer und gutem Erfolg.

b. Für Verwaltungscompagnien.

Den ordentlichen Wiederholungskurs hatten die Verwaltungscompagnien Nr. l, 2, 3 und 5 zu bestehen, und zwar jeweilen die beiden Compagnien zusammen im Verbände der Armeecorpsverpflegungsan sta 11.

Die Compagaien Nr. 3 und 5 (Armeecorpsverpflegungsanstalt II) rückten zum Truppenzusammenzug des II. Armeeeorps ein und hatten nach Absolvierung eines achttägigen Vorkurses für die Verpflegung des II. Armeeeorps zu sorgen.

Die Compagnien Nr. l und 2 (Armeecorpsverflegungsanstalt I) hatten einen elementaren Wiederholungskurs zu bestehen und keinerlei Truppen zu verpflegen. Dieser Kurs dauerte, inklusive Einrückungsund Entiassungstag, bloß 10 Tage. Das Resultat darf als ein befriedigendes bezeichnet werden.

Die Corpsverpflegungsanstalt I rückte mit 286 und die Corpsverpflegungsanstalt II mit 306 Mann ein ; in dieser letztern Zahl sind 32 Mann Nachdienstpflichtige anderer Compagnien inbegriffen.

Die Zahl der unentschuldigt ausgebliebenen Mannschaft betrug für alle vier Compagnien 32 Mann.

Die Disciplin war überall eine gute.

3. Cadresschule.

In diese Schule rückten 8 Offiziere, 16 Unteroffiziere, l Tambour und 20 Soldaten ein. 2 Wachtmeister mußten wegen Krankheit vor Schluß der Schule nach Hause entlassen werden. Alle 20 Sol-

368

daten konnten zur Beförderung zum Wachtmeister vorgeschlagen werden.

Die Disciplin war eine ganz befriedigende und der Gesundheitszustand gab zu keinen besondern Bemerkungen Veranlassung.

4. Unteroffiziersschulen für Verwaltungstruppen.

Es wurden, wie in frühern Jahren, drei Fourierschulen abgehalten. Die Einberufenen gehörten folgenden Waffen an: 79 der Infanterie, 7 der Kavallerie, 30 der Artillerie, 12 dem Genie, 5 der Sanität, 4 der Verwaltung.

Total 137 Mann.

Hiervon konnten 130 Mann zu Fourieren und von diesen wiederum 34 Mann zum Besuche der Verwaltungsoffizierbildungsschule vorgeschlagen werden. 4 Mann mußten als zum Fourier ungeeignet und drei ärztlich entlassen werden.

S. Offizierbildungsschule.

Diese Schule wurde besucht von 2 Infanterieoffizieren und 22 Fourieren der verschiedenen Waffen, total 24 Mann. Sämtliche Teilnehmer konnten zur Brevetierung vorgeschlagen werden.

6.^Offiziersschule7füräVerwaltungsoberlieutenants.

Im Berichtsjahr fand keine solche Schule statt.

Während des Vorkurses wurden die Truppen des ganzen Arméecorps durch Lieferanten verpflegt. Auch dieses Jahr wieder hat es sich herausgestellt, daß der Vorkurs absolutes Bedürfnis ist.

Trotz des numerisch viel zu geringeo Mannschaftsbestandes hat sich die Corpsverpflegungsanstalt II ihrer Aufgabe in befriedigender Weise entledigt.

Im diesjährigen Truppenzusammenzug zeigte es sich wieder deutlich, daß die Bestände der Verwaltungscompagnien viel zu seh wach sind, um auf längere Zeit den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden zu können. Es muß darauf Bedacht genommen werden, die Bestände der Verwaltungscompagnien successive erheblich zu erhöhen.

369 H. Schulen und Kurse der Festungstruppen.

I. St. Oottliard.

1. Taktische Kurse.

a. Für Abschuittskommandanten, Stabsoffiziere und Hauptleute wurde l Kurs abgehalten. An demselben nahmen im ganzen 26 Offiziere aller Waffen teil.

Der Kurs zerfiel in einen ersten vorbereitenden theoretischen Teil, in welchem die Teilnehmer mit den Verhältnissen der Gotthardverteidigung eingehender bekannt gemacht wurden und in einen zweiten applikatorischen Teil, in welchem die auf die Verteidigung bezüglichen Fragen im Terrain bearbeitet wurden.

b. Für neueingeteilte Offiziere aller Waffen wurde l Kurs abgehalten, zu welchem 23 Offiziere einrückten.

Nach einem kurzen einleitenden theoretischen Unterricht wurden von den Teilnehmern in 3 Gruppen größere Rekognoszierungen des Gotthardgebietes ausgeführt, mit welchen die Lösung taktischer Aufgaben verbunden war.

2. Infanterie.

a. Rekrutenschule.

Es wurden 205 Rekruten ausgebildet, eingerückt sind 217, und zwar : von Uri 79 Obwalclen . . . 9 4 v ,, Nidwaiden . . . 4 4 An Cadres nahmen teil : 10 Offiziere, 37 Unteroffiziere.

Der erste Teil der Schule fand, mit Rücksicht auf die ungenügenden Unterkunftsverhältnisse in Andermatt, in Zug statt.

b. Wiederholungskurse.

In dem diesjährigen Wiederholungskurs für Nachdienstpflichtige der Gotthardinfanterie A. rückten ein: 2 Offiziere, 7 Unteroffiziere, 76 Soldaten.

Das Einrücken der Mannschaft war tadellos und die Arbeit dieser meist den altern Jahrgängen angehörenden Leute befriedigte.

370

e.

Zu dieser rückten von ,, ,,

Unteroffimierschule.

ein: Uri 19 Obwalden . . . 1 5 Nidwaiden . . . 5

Total 39 Schüler, wovon jedoch wegen mangelnder Befähigung 3 des Détachements Uri nach der ersten Schulwoche entlassen werden mußten.

d.

Offizierbüdu'ngsscJtule.

B Korporale der G-otthardinfanterie haben die Offizierbildungsschule (t in Luzern, 2 in Chur) mit Erfolg bestanden.

3. Fesfrungstruppen.

a. BekrutenscJiulen.

Im Berichtsjahr wurde nur l Rekrutenschule in Andermatt abgehalten, zu welcher im ganzen 146 Rekruten einrückten. Von diesen mußten nur 2 Mann wieder entlassen werden, so daß ausexerziert werden konnten : 84 Kanoniere, 31 Beobachter, 29 Masehinengewehrschützen.

Total 144 Mann.

Es nahmen ferner 5 Offiziere und 26 Unteroffiziere der Trappe an der Schule teil.

Das Rekrutenmaterial kann als mittelmäßig bis gut bezeichnet werden. Unter im ganzen günstigen Witterungsverhältnissen nahm die Schule einen befriedigenden Verlauf. Bewaffnung, Bekleidung und Ausrüstung der Rekruten gaben bezüglich Qualität zu wenigen Bemerkungen Anlaß, dagegen ließ das Anpassen der Bekleidung immer noch zu wünschen übrig.

b. Wiederholungskurse.

Es fanden in diesem Jahr keine Wiederholungskurse Festungsartillerie statt.

der

371

e. Gefreitenschule.

In diese rückten 2 Unteroffiziere und 41 Soldaten ein, welch letztere am Schlüsse der Schule alle befähigt zur Beförderung zu Gefreiten erklärt werden konnten.

Es wurden ausgebildet: 24 Kanoniergefreite, 8 Beobachtergefreite, 9 Maschinengewehrschützengefreite.

Die Qualität der Mannschaft erwies sich als befriedigend bis gut.

d. Cadreschule.

Es nahmen an der Unteroffizierschule teil : 21 Kanoniergefreite, 4 Beobachtergefreite, 6 Maschinengewehrschützengefreite Total 31 Schüler, von welchen jedoch l ärztlich entlassen werden mußte.

Mit wenigen Ausnahmen waren die Gefreiten gut ausgewählt, und es konnte am Schlüsse der Schule allen das Zeugnis zur Befähigung zum Korporal ausgestellt werden.

Zum theoretischen Kurs rückten 6 Offiziere ein, und zwar: 3 Lieutenants, die aus der Feldartillerie, 2 ,, ,, fl ,, Festungsartillerie hervorgegangen waren, und l Lieutenant, der Positionsartillerie angehörend.

Außerdem nahmen zu ihrer eigenen Ausbildung 2 Instruktionsoffiziere der Artillerie an diesem Kurse teil.

Schließlich wurde der Schießkurs von 4 Oberlieutenants der Festungsartillerie besucht.

e. Offieierbildungsschule.

l Wachtmeister und 3 Korporale der Festungsartillerie haben die Offizierbildungsschule der VIII. Division mit gutem Erfolg durchgemacht.

4. Positionsartillerie.

a. Rekrutenschule.

Die Rekrutenschule für die Rekruten der Positionsartillerieabteilung IV wurde in Verbindung mit der Festungsartillerie-Rekrutenschule in Andermatt abgehalten.

372

Es rückten zu derselben 52 Rekruten ein, von denen vor Schluß der Schule 4 krankheitshalber entlassen werden mußten.

Ausexerziert wurden .31 Rekruten der Positionscompagnie l und 17 ,, 7.

Das Cadre bestand aus 4 Offizieren und 10 Unteroffizieren.

Die Qualität der Rekruten erwies sich als befriedigend bis gut; der Erfolg der Schule war ein zufriedenstellender.

Die Bekleidung der Rekruten erforderte einige Austausche und etwelche Abänderungen, im übrigen gab die persönliche Ausrüstung nicht viel zu bemerken.

b, Wiederholungskurse.

Die beiden Landwehrcompagnien der Positionsartillerieabteilung Nr. IV, Nr. l Zürich und Nr. 11 Aargau, bestanden ihren Wiederholungskurs in Andermatt.

Trotz umsichtiger Leitung von seite des Kommandos und gutem Willen und Eifer von seite der Truppe war das Resultat des Dienstes kein genügendes.

Die Dauer dieser Wiederholungskurse ist zu kurz bemessen.

Im übrigen bilden diese 2 Compagnien eine Truppe, welche bei entsprechender Schulung zu guten Leistungen befähigt wäre.

Im ganzen rückten zu diesem Wiederholungskurse ein 15 Offiziere, 30 Unteroffiziere, 151 Soldaten.

c. Cadreschulen.

5 Gefreite der Positionscompagnien Nr. l und 7 nahmen an der allgemeinen Unteroffizierschule der Artillerie mit Erfolg teil.

5. Feldartillerie.

Der Wiederholungskurs der Feldbatterie Nr. 3 L. wurde infolge der Reorganisation der Artillerie nicht abgehalten.

6. Genie.

Die Sappeurcompagnien Nr. 11 und 13 L. bestanden ihren Wiederholungskurs in Andermatt.

373

Dazu rückten ein : 11 Offiziere, 31 Unteroffiziere und Gefreite, 192 Soldaten.

Der Kurs hatte teilweise unter schlechter Witterung zu leiden, so daß es nicht möglich war, die Schießübungen durchzuführen.

Sonst nahm derselbe einen normalen Verlauf, und da sowohl Cadre wie Mannschaft namentlich bei den praktischen Arbeiten viel Eifer und Geschick zu Tage legten, konnte das vorgeschriebene Arbeitsprogramm voll und ganz durchgeführt werden.

II. St. Maurice.

1. Infanterie.

a. ReTcrutenschule.

In der Rekrutenschule wurden 122 Rekruten ausgebildet, wovon 4 Trompeter.

Die Bewaffnung, die Ausrüstung und die Bekleidung waren gut.

Die Disciplin war befriedigend und desgleichen der ganze Erfolg der Schule.

b. Wiederholungskurse.

Das Püailierbataillon 12 A. hatte seinen Wiederholungskurs zu bestehen. Es fanden zwei Kurse statt, da je nur zwei Compagnien gleichzeitig einberufen wurden; der erste Kurs wurde durch den Bataillonskommandanten kommandiert und der zweite durch den Adjutanten.

Es rückten im ganzen 675 Mann ein.

Die Cadres sind im allgemeinen sehwach und rückten zum Teil unvorbereitet ein; sie haben zu wenig Autorität über ihre Untergebenen, was zum Teil der im Kanton Wallis durchgeführten compagnieweisen Rekrutierung zuzuschreiben ist.

2. Pestungstruppen.

a. Rekrutenschule.

Es wurde eine Rekrutenschule abgehalten. Die Zahl der ausgebildeten Bekruten betrug 52 Kanoniere, 37 Beobachter und 49 Maschinengewehrschützen, total 138 Mann, wovon 4 Trompeter.

Die Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung gaben zu keinen nennenswerten Klagen Anlaß.

Bnndesblatt. 50. Jahrg. Bd. II.

25

374

b. Wiederholungskurse.

Es fanden im ganzen 4 Wiederholungskurse statt, nämlich : einer für die Kanoniere von Savatan (jetzige Festungskanoniercompagnie 7); einer für die Kanoniere von Dailly (jetzige Festungskanoniercompagnie 8); einer für die Maschinengewehrschützen, und einer für die Beobachter und Festungssappeure.

Die Maschinengewehrschützen hatten Gelegenheit, gemeinschaftlich mit den beiden Wiederholungskursen des Füsilierbataillons 12 A.

zu üben, und die Beobachter und Festungssappeure hielten eine gemeinschaftliche mehrtägige Felddienstübung mit der gleichzeitig in Dailly stattfindenden Infanterie-Rekrutenschule und der in Savatan stattfindenden Festungs-Rekrutenschule ab.

Es rückten im ganzen 316 Mann zu diesen Wiederholungskursen ein, das Resultat war durchweg ein ordentliches.

c. Gefreitenschule.

Infolge Versetzung eines Offiziers in die Verwaltung der Gotthardbefestigungen und ärztlicher Entlassung eines zweiten Instruktionsoffiziers mußte die Gefreitenschule auf das Jahr 1898 verschoben werden, weil das übrige Instruktionspersonal in dem gleichzeitig stattfindenden Wiederholungskurse der Kanoniere von Savatan beschäftigt war, und die Gefreitenschule infolge der vorgerückten Jahreszeit nicht erst nach dem obgenannten Wiederholungskurse hätte abgehalten werden können.

d. Cadresschule.

An der Cadresschule nahmen als Schüler 5 Offiziere und 27 Mann teil.

Außerdem rückten zum Schießkurse noch ein Hauptmann und ein Lieutenant der Festuugsartillerie ein.

Der Positionsartillerie-Offizier konnte zur Festungsartillerie versetzt und die Gefreiten mit einer einzigen Ausnahme zu Korporalen befördert werden 5 der Erfolg der Schule war also ein befriedigender.

e. Offizierbildungsschule.

Sechs Unteroffiziere der Festungstruppen haben die InfanterieOffizierbildungsschule der I. Division bestanden, und zwar alle sechs mit Erfolg.

375

3. Positionsartillerie.

Die Wiederholungskuvse der Positionscompagnien 8 A. und 14 L. fanden gemeinschaftlich statt; bei dem Einrücken der Compagnie 14 wurden die Mannschaften des Auszugs und der Landwehr gemischt, und es wurden 4 Batterien à 2 Ablösungen gebildet, welche bis zum Schluß des Wiederholungskurses das Material nicht mehr wechselten, was zu einem ganz befriedigenden Resultate führte.

Da gleichzeitig die Cadressehule der Festungstruppen, abgehalten wurde, konnten mit derselben gemeinschaftliche Schießübungen organisiert werden.

Zum Positionsartillerie-Wiederholungskurse rückten im ganzen 311 Mann ein.

4. Specialkurse.

Es fand ein t a k t i s c h e r K u r s Nr. I statt; derselbe wurde durch den Kommandanten der Befestigungen von St. Maurice kommandiert, welchem sein Generalstabsoffizier, der Artilleriechef und der Geniechef zugeteilt waren.

An diesem Kurse nahmen 26 Offiziere als Schüler teil.

Der Kurs wurde in gleicher Art und Weise durchgeführt wie in den beiden Vorjahren.

TIII. Sanitätswesen.

A. Medicinalabteilung.

1. Sanitätsdienst.

a. Gesundheitspflege.

Im allgemeinen sind nun die gesundheitlichen Verhältnisse auf fast allen unsern Waffenplätzen befriedigende geworden, nur die Unterkunftsverhältnisse am Gotthard geben noch immer zu teilweise bittern Klagen Veranlassung. Immerhin ist auch dort schon manches besser geworden.

Was die Infektionskrankheiten anbelangt, so hatten wir bedeutend weniger Inüuenzafälle zu verzeichnen als letztes Jahr, auch Masern und Scharlach stehen mit 9 respektiv 2 Fällen hinter dem Vorjahr mit 15 respektiv 6 Fällen zurück.- Dagegen kamen 11 Typhusfälle in Behandlung (gegen 4 im Vorjahre), die alle heilten.

Sie verteilen sich gleichmäßig auf die verschiedensten Landesgegenden und waren zum Teil auch vordienstlichen Ursprungs, so daß kein Grund zu speciellen hygieiaischen Maßnahmen vorlag.

376

Bekanntlich hat die Diphtherie in der Schweiz in den letzten Jahren eine größere Verbreitung erlangt; wir bekamen die Polgen dieser Thatsache auch zu fühlen, indem 15 Diphtheriekranke (gegen 4 im Vorjahre) in die Spitäler von Bern, Neuenburg, St. Gallen, Zürich und so weiter evakuiert werden mußten. Eine größere Ausdehnung hat diese Krankheit, Dank den jeweilen getroffenen, energischen Maßregeln, in keiner Kaserne gewinnen können.

Im ganzen war der Krankenstand trotz der scheinbar ungünstigen Witterung geringer als im letzten Jahr, das doch schon zu den bessern Jahren gezählt hatte. Auf 100 Soldtage kamen 0,9 Krankentage (1896: 0,9 ; 1895: l,o).

b. Krankenpflege.

Wie gewohnt wurde der Sanitätsdienst in den Wiederholungskursen vom Truppensanitätspersonal, in den Schulen und Kursen von den Platzärzten und dem Personal der dienstfreien Ambulanzen der wiederholungskurspflichtigen Armeecorps besorgt. In dieser Weise haben im Berichtsjahre 57 Ärzte, 123 Wärter, 106 Träger Cadresdienst geleistet.

Von den Ambulanzen des II. Armeecorps wurden während der Manöver 3 Krankendepots errichtet, wovon eines in Burgdorf und 2 in Aarau. Nach diesen Krankendepots waren alle Fälle zu evakuieren, welche nicht beim Corps ambulant verpflegt werden konnten, und es sind dementsprechend in denselben 810 Kranke, Verletzte und Marode aufgenommen worden. Von diesen wurden 410 als geheilt zum Corps zurückgeschickt, 172 in die stehenden Spitäler evacuiert und 228 nach Hause entlassen. Der Dienst in den Krankendepots gab zu keinen Klagen Veranlassung.

In 79 s t e h e n d e n S p i t ä l e r n sind total 2247 Patienten (124 mehr als im Vorjahre) behandelt worden. Im Militärspital Thun wurden 139 Mann verpflegt mit 1429 Pflegetagen (1896: 85 Mann; 1895: 117; 1894: 114; 1893: 136.

Von den sämtlichen Spitalgängern wurden geheilt zum Corps zurückgeschickt 527, in andere Spitäler evakuiert 20, nach Hause entlassen (meist geheilt) 1663, gestorben sind 10 und in Pflege verblieben auf 1. Januar 1898 27 Mann. Die Gesamtzahl der Pflegetage beträgt 31,192 (1896: 31,683).

In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Spitalgänger regelmäßig zu, während die Summe der Pflegetage sich annähernd gleich bleibt und eher eine Tendenz zum Fallen zeigt. Es rührt dies offenbar davon her, daß die Patienten jetzt rascher in Spitalpflege übergehen, als dies früher der Fall war, und zwar trifft dies speciell

377

für die nachdienstlich Erkrankten zu, welche einen nicht geringen Teil der im Spital verpflegten Kranken bilden und welche heute in immer seltener werdenden Fällen lange Zeit zu Hause herumgeschleppt werden, bevor ihre Krankheit zur Anzeige uad dann zur richtigen Pflege im Spital gelangt.

Auch im Berichtsjahre sind eine größere Zahl von Hernien zur Radikaloperation gelangt.

Es starben im Berichtsjahre 17 Mann (1896: 23), wovon 4 bei der Truppe, 10 im Spital und 3 zu Hause. Als Todesursachen sind angegeben: Miliartuberkulose in l Fall, Tuberkulose der Lungen . . . ,, 7 Fällen, Tuberkulose Meningitis . . . . ,, l Fall, Bronchopneumonie ,,l ,, Perforation eines Magengeschwürs fl l ^ Perityphlitis ,, 2 Fällen, Nephritis ,, 2 ,, Gewaltsamer Tod ,, r 2 Die letztern 2 Fälle beziehen sich auf den tötlichen Sturz eines Fortwächters von Airolo und auf den Tod eines Bereiters durch Ertrinken im Thunersee.

Auffallend ist die hohe Zahl von an Tuberkulose Verstorbenen.

Es ist ja klar, daß während der kurzen Dauer unserer Schulen kaum je ein Militär im Dienst mit Tuberkulose sich infiziert ; die große Mehrzahl derjenigen, welche an Phtise in Bundesbehandlung sterben, haben ihr Leiden im Keim oder manchmal auch in schon vorgerücktem Stadium, zuweilen im Bewußtsein ihrer Krankheit, häufig ohne dieselbe zu ahnen, in den Dienst mitgebracht und müssen dann vom Bunde in Behandlung genommen werden, wenn die außerordentlichen Anforderungen des Dienstes ihnen die Existenz ihres Leidens enthüllt oder dasselbe gar verschlimmert haben.

Häufig gelingt es, die Krankheitserscheinungen durch geeignete Pflege wieder auf ihr früheres Stadium der latenten Tuberkulose zurückzuführen, in einzelnen Fällen aber ist der rapide Verlauf der Phthise nicht mehr zu hemmen und wir haben weitere Todesfälle in unserer Statistik aufzunehmen, welche, im Grunde genommen, mit dem|Dienst sehr wenig IM thun haben.

2. Pensionen und Entschädigungen.

Die ordentliche Jahressitzung der Pensionskommission fand am 15. Januar 1898 statt, außerdem fanden Extrasitzungen statt am

378

15. Februar, 15. Mai, 2. August und am 20. Oktober; ein Teil der Geschäfte wurde auf dem Cirkulationswege erledigt.

Der Pensionsetat betrug auf Anfang 1897 : Pensionen an Invalide . . . . Fr. 29,425 ,, ,, Hinterlassene . . . ,, 40,945 Fr. 70,370 Der A b g a n g betrug : Pensionen an Invalide . . . . Fr. 950 ,, ,, 2,130 B Hinterlassene . . .

fl 3,080 Fr. 67,290 Der Z u w a c h s betrug : Pensionen an Invalide . . . . Fr. 2,150 ,, ,, Hinterlassene . . . ,, 2.550 Reiner Zuwachs Fr. 1,620.

Somit beträgt der Pensionsetat auf Anfang 1898 : Pensionen an Invalide . . . . Fr. 30,625 ,, ,, Hinterlassene . . . ,, 41,365

»

47

' °°

Fr. 71,990 Nähere Details ergeben sich aus der beigehefteten Tabelle über Militärpensionen.

3. Unfallversicherung.

Wir haben auch im verflossenen Jahre keine größeren Unglücksfälle zu verzeichnen gehabt, so daß sich das Endergebnis unserer Rechnung wiederum bedeutend besser stellt, als dies vor Einfuhrung der Selbstversicherung der Fall war.

Es wurden im Berichtsjahre ausbezahlt : 1897

1896

An täglichen Entschädigungen . Fr. 25,937. 50 (Fr. 24,998. 05) Invaliditätsentschädigungen . . ,, 5,720. -- ( ,, 7,670. --) Entschädigungen für Todesfälle . ,, 6,000. -- ( ,, 9,000. --} Total Fr. 37,657. 50 (Fr. 41,668. 05) In dieser Summe sind die im Jahre 1897 bereinigten Pendenzen von 1896 Inbegriffen. 8 (1896: 12) Fälle harren noch der Erledigung; die Auslagen, die sie veranlassen werden, übersteigen jedenfalls die Summe von Fr. 7000 nicht, so daß die Summe der Aus-

Zu Seite 378.

Militärpensionen 1897.

Abgang in 1897.

Etat flir 1897.

Ka utone.

Zahl.

.

Etat fUi 1898.

i Invalide.

Zürich Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden Nidwaiden Glarus Zug Freiburg Solothurn Baselstadt Basel lanci Schaffhausen Appenzell A. Rii Appenzell I.-Rii St. Gallen Graubünden . .

Aargau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg Genf

Zuwachs in 1897.

.

. .

Total

Fr.

10 13 5 2 1 1

3,900 4,440 1,550 800 200 400

1 1 2 3 1 3 3 2

100 100 600 1,200 200 700 850 100

7 1 12

1,700 350 4,350

2 12 2 3

545 4,940 800 1,600

87

29,425

Hinterlassen e.

Zahl.

36 39 5 1 2 1 4 3 3 9 10 1 3 3

Fr.

7,370 8,650 970 100 180 80 900 600 380 2,000 2,445 650 400 650

Invalide.

Zahl.

Fr.

Hinterlassene.

Zahl.

2 1

Fr.

Invalide.

Fr.

Zahl.

450

2 2

Hinterlassene.

Zahl.

1

700 300 100

1

250

12 15 4 2 1 1

4,700 4,940 1,250 800 200 400

1 1 2

2

100 100 600 1,200 200 700 1100 100

(i 1 13

1,650 350 4,750

2 11 2 4

545 4,340 800 1,800

90

30,(>25 22,375 17,725 1,200

O O

CD

300

50

(D 1 1

80 200

1

200

0

,*>

1 «·)

8 1 13 6 8 16 5 1 3

1,800 200 3,050 2,700 2,100 3,800 1,300 120 500

1

181

40,945

3

1

1

100

1 U) 1 (2)

200 550 150

(2)

150

50

600

250

(D

1

1

1

400

1(6) 8

2130

(1) 6

_.

400

~2

700

200 2150

100

2

1 ~~ .

950

Fr.

Fr.

Zahl.

800 500

Invalide.

:,(1)10

__ 2550

.')

Für 1887

73

Für 1877

72

Vermehrung im Jahre 1897

;-j

Verminderung im Jahre 1897

, ii

Hinterlassene.

Zahl.

Fr.

37 40 5 1 3 1 4 3 3 8 10 1 3 3

7,020 8,950 1,070 100 430 80 900 550 380 1,920 2,245 650 400 550

7 1 12 5 10 IG 7 1 3

1,700 200 2,850 2,150 2,350 3,800 1,850 120 500

184 140 133 3

41,365 26,755 26,130 420

379

gaben pro 1897, mit Einrechnung der Verwaltungskosten im Maximum Fr. 51,000 betragt.

Bemerkenswert ist die relativ große Zahl von Unfällen, welche durch die immer mehr einreißende Unsitte, Patronen in die Bivouacfeuer zu werfen und dort explodieren zu lassen, hervorgerufen wurden. Wenn auch bisher durch die Splitter der platzenden Hülsen keine Verletzungen mit ernsteren Folgen, als einige TagefArbeitsunfähigkeit, zu stände gebracht wurden, so ist doch dieses Spiel mit den Patronen sehr gefährlich und muß demselben energisch entgegengetreten werden.

B. Veterinärabteilung.

1. Veterinärdienst.

Zu außerordentlichen Dienstleistungen wurden im Berichtsjahre 52 Veterinäroffiziere kommandiert. In Schulen und Kursen, denen keine Pferdärzte zugeteilt waren, kamen überdies noch 27 Civiltierärzte zur Verwendung.

Im ganzen wurden -- 367 außer Dienst zur Behandlung gekommene Regiepferde und 1107 im Centralremontendepot behandelte Remonten nicht inbegriffen -- 3685 kranke Militärpferde behandelt.

Davon entfallen auf:

co



a. Schulen und Kurse.

o

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität Linien- C.-Rem.- Linien- und VerDepot.

train.

waltung.

train.

Krankheiten.

Generalstab und Centralschulen.

Total.

i

1. Krankheiten der Bewegungsorgane . .

91

1294

497

41

106

2029

2. Druckschäden

15 15 8 19

111

251

13

29

419

62

32

4

1

114

92

92

4

3

199

79

4

6

148

2

40 2

--

4

42

35

3

2

86

Total der behandelten Pferde

152

1682

949

69

147

2999

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

10,4)*

28,i 3

16,i 1

10,8

Total der behandelten Pferde pro 1896

174

1451

1099

70

. .

.

3. Andere äußerliche Krankheiten

.

. .

4. Krankheiten der Atmungsorgane .

. .

5. Krankheiten der Verdauungsorgane . .

6. Krankheiten des Gehirns u. Nervensystems 7. Allgemeine Krankheiten

--

-·· "}W

4

--

29,57

20,6 )

102

2896

b. Kuranstalten.

Genie, Infanterie Kavallerie Artillerie inklusive exklusive exklusive Sanität Linien- C.-Eem.- Linien- nnd Vertrain.

Depot.

waltung.

train.

Krankheiten.

1. Krankheiten der Bewegungsorgane .

.

49

2

126

17

11

--

14

23

23

___

_

46

590

449

31

5,8

9,8

7,5

4,6

121

354

401

49

--

7 Allgemeine Krankheiten . . . .

Total der behandelten Pferde pro 1896

2 --

5. Krankheiten der Verdauungsorgane . .

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

797 176

-- --

7 1 2 2

4. Krankheiten der Atmungsorgane . . .

Total der behandelten Pferde

55 11

20

. .

6. Krankheiten des Gehirns u. Nervensystems

Total.

228 130 11 48 6 3

73

2. Druckschäden 3. Andere äußerliehe Krankheiten

Generalstab und Centralschulen.

85

421

21 34 71 9

7 1 3

70

14,05

67

1225

8,42

992

w

Od bO

c. Civiltierârzté.

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität Linien- C.-Eem.Linien- und Vertrain.

Depot.

train.

waltung.

Krankheiten.

1. Krankheiten der Bewegungsorgane 2 . Druckschäden

.

.

. .

.

7

.

99

1

--

6

. . .

2

12

4. Krankheiten der Atmuogsorgane . . .

5. Krankheiten der Verdauungsorgane . .

-- 1

77

3. Andere äußerliche Krankheiten

5

Generalstab und Centralschulen.

10

6. Krankheiten des Gehirns u. Nervensystems 7. Allgemeine Krankheiten

1

4

Total der behandelten Pferde

11

208

1 -- -- --

-- -- -- --

-- -- --

Total.

112 6 15 77 11

--

5 6

1

--

226

1 1

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

0,7

3,5

0,i

0,i

Total der behandelten Pferde pro 1896

80

137

14

31

l

1,56

7

269

1 i

2. Bezahlte Entschädigungen.

a. Für umgesiandene Pferde.

Krankheiten.

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität LinienBandesLinien - und Vertrain.

pferde.

train.

waltung.

1. Krankheiten der Bewegungsorgane . .

2 . Druckschäden . . .

.

. . .

3. Andere äußerliche Krankheiten . . .

4. Krankheiten der Atmungsorgane . . .

5. Krankheiten der Verdauungsorgane . .

6. Krankheiten des Gehirns u. Nervensystems 7. Allgemeine Krankheiten

--1

Total der umgestandenen Pferde

6

Wert der umgestandenen Pferde, Franken

6100

Davon sind Regiepferde Im Werte von Franken Total der umgestandenen Pferde pro 1896 Im Werte von Pranken

2 2950 5 5700

GeneralStab und Centralschnlen.

1

1 1

2 2

--1

Total.

__

-- -- -- --

2 15 10 -- 7

1

--

35

23,325

1150

--

33,875

6 7350 18 15,000

1150 1 1200

1

-- -- 1

12 7 -- 5

-- -- 1

2

26

3300

8 8100

--

9 1 11.450 32 !

30,000

b. Für übernommene und versteigerte, beziehungsweise zum Abschlachten verkaufte Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität LinienC.-Kem.Linien- und Vertrain.

Depot.

train.

waltung.

Krankheiten.

1. Krankheiten der Bewegungsorgane . .

2 . Drußkschäden . . .

. . .

3. Andere äußerliche Krankheiten . . .

4. Krankheiten der Atmungsorgane . . .

5. Krankheiten der Verdauungsorgane . .

6. Krankheiten des Gehirns u. Nervensystems 7. Allgemeine Krankheiten

. . . .

1 1

1 1

7 1 1

--

--

1

--

2 1

Total.

17 1 3 2 2 1

12

--

6350 1587

10,650

--

_

7100 1495

1800 103

25,900 5130

,,

5605

4763

8,705

--

1697

20,770

1 1800

3 3400

3 2700 34 19,693

4 4,500 45 28,493

Schatzungswert dieser Pferde . . Franken Verlust an denselben

4

Generalstab und Centralschulen.

6

Total der übernommenen Pferde

Erlös aus denselben

5

Pferde.

Regiepferde waren Im Werte von Franken Total der übernommenen Pferde pro 1896 Im Werte (Verlust) von . . . Franken

7

7 4610

1,945

1

790

1

26

co o>

3. Bezahlte Abschätzungen.

Krankheiten.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Infanterie inklusive Linientrain.

Krankheiten der Bewegungsorgane .

Druckschäden Andere äußerliche Krankheiten Krankheiten der Atmungsorgane . .

Krankheiten der Verdauungsorgane .

Krankheiten des Gehirns und Nerven-

138

7. Allgemeine Krankheiten Total der abgeschätzten Pferde

7 310

82 31 47 5

Genie, Kavallerie A.rtillcrÌ6 Sanität exklusive exklusive Bundes- Lini entr &ÌH. und Verwaltung.

pferde.

34 38 3

667 584 141 276 26

3 2 299

1 8 1703

149 70

Generalstab und Centralschulen.

9 3

27 4 -- -- --

1 126

-- 31

60

49 4

Total.

1041

789 210 370 37 4 18 2469

Betrag der Abschätzungen . . . Fr. 17,362.75 12,248. -- 75,437.50 5895. 25 4948. -- 115,891.50 Davon entfallen auf Regiepferde (ohne 650.- 17,300. - 3200. - 4450. - 29,400.Artillerie-Bundespferde) . . . Fr. 3,800.-- 2293 29 1518 124 276 346 Total der abgeschätzten Pferde pro 1896 Betrag der Abschätzungen pro 1896 Fr. 17,058.-- 16,760. 50 79,265. -- 5959. 50 5504. -- 124,547.-- Nachträgliche Abschätzungen wurden für 572 Pferde reklamiert (1896 für 410 Pferde) und schließlich für 426 Pferde im Betrage von Fr. 22,274 zuerkannt. Diese letztere Zahl ist im obstehenden Gesamtbetrag der Abschätzungen inbegriffen.

w co m

co

4. Bezahlte Kurmietgelder.

QO

a>

(Die Anzahl der Pferde und deren Krankheiten siehe sub l b hiervor.)

Total der Kurmietgelder . . .

Davon entfallen auf Regiepferde Total der Kurmietgelder pro 1896

Infanterie inklusive Linientrain.

Kavallerie exklusive Bandespferde.

Artillerie exklusive Linien train.

Genie, Sanität und Verwaltung.

Generalstab und Centralschnlen.

Total.

Fr.

Fr.

fr.

Fr.

Fr.

Fr.

3012. -- 1777. 50 3904. 50

1818. 50

2111.05

25,180. 20 10,384. 50 27,414. 70

208. 25 2297. 30

17,225.50 1013. 15 6,468. 50 56.-- 18,387. 85 1700. 05

1874. 25 1125.--

5. Bezahlte Behandlungskosten.

(Die Anzahl der Pferde und deren Krankheiten siehe sub l 6 hiervor.)

;

der Behandlungs-

kosten )ferde allein . . .

j der Behandlungsro 1896

5359. 25 2986. 30

29,829. 40 15,255. 17 2470. 75 310.-- 11,466.50 127. 50

3157. 80 2767. 50

56,072. 37 17,657.80

6307. 05

32,106. 45 25,584. 95 3039. 45

2599. 90

69,657. 80

387

Bei den Behandlungskosten sind diejenigen für Bundespferde inbegriffen.

Die Zahl der zur Auszahlung visierten Rechnungsbelege für Expertenkosten, Entschädigungen für umgestandene und übernommene Pferde, Abschätzungen, Kurmietgelder, BehandlungskostenT Vergütungen für das Abholen von Pferden aus Kuranstalten, Medikamente, Verbandstoffe etc. beträgt im ganzen 3624 Stück. Für diese Belege ist eine Totalsumme von Fr. 290,796. 12 visiert worden, gegenüber einer solchen von Fr. 305,299. 90 im Vorjahre, Zu gunsten der betreffenden Schulen und Kurse sind jedoch dem erstgenannten Ausgabenposten an Einnahmen Fr. 5130 als Erlös für versteigerte Offiziers- und Mietpferde gegenüberzustellen.

Eine Vermehrung ergiebt sich einzig in der Rubrik für umgestandene Pferde um beinahe Fr. 4000; alle ändern Rubriken weisen dagegen Verminderungen auf.

Es darf dies als ein günstiges Resultat betrachtet werden, und zwar namentlich auch angesichts des Umstandes, daß dieWitterungsverhältnisse während den Herbstübungen dieses Jahr wohl ungünstiger waren als je zuvor. Nicht ohne Grund wird hieraus der Schluß gezogen werden können, daß im verflossenen Jahr, insbesondere bei den Manövern, dem Pferdematerial eine vermehrte Sorgfalt zugewendet wurde.

IX. Pferdestellnng der Artillerie und Ankauf von Artilleriebundespferden.

Bei der Pferdestellung hat eine Personalveränderung stattgefunden : für die Ostschweiz wurde nämlich an Stelle des bisherigen Pferdestellungsoffiziers, Major Hofmann in Winterthur, Herr Oberstlieutenant Felder, Armeecorpspferdarzt, in Schötz, gewählt..

Die Mietpreise variierten von Fr. 3 für Rekrutenschulen bis zu Fr. 5. 50 für den Truppenzusammenzug.

Diese Ansätze entsprechen den letztjährigen.

Aus der Zusammenstellung der Pferde des Truppenzusammenzuges ergiebt sich, daß es immer schwieriger wird, besonders bei vermehrtem Pferdebedarf, die Artilleriepferde dem Kreise des betreffenden Armeecorps in genügender Weise zu entnehmen, da die Eigentümer von guten Pferden solche für diesen angestrengten Dienst immer weniger hergeben, respektiv ihre Ansprüche hierfür steigern..

Der Verkehr der Pferdestellungsoffiziere mit den Truppenkommandauten kann als ein guter bezeichnet werden.

388

Der Ankauf von Artilleriebundespferden im Berichtsjahre fand zugleich mit dem Ankaufe dreijähriger Landesfohlen für den eidgenössischen Pohlenhof und der Stutfohlenprämiierung statt.

Als Ankaufskommissionen funktionierten die für die betreffenden Kreise bestellten Prämiierungskommissionen.

Die Schauen wurden an 42 verschiedenen Orten abgehalten und wurden 48 Pferde angekauft zum Durchschnittspreise von Fr. 1020. 55 Pferde wurden vom eidgenössischen Fohlenhof übernommen zum Durchschnittspreise von Fr. 1190, 2 Pferde verblieben vom Depot der Artilleriebundespferde von 1896 zum Durchschnitts preise von Fr. 850. Es wurden also total 105 Pferde zum Durchschnittspreise von Fr. 1104 angekauft.

In Schulen und Kursen wurden die Pferde verwendet während 11,680 Diensttagen, was per Pferd im Durchschnitt 113 Diensttage ausmacht.

Ein Pferd wurde an einen Hülfsinstruktor verkauft. Vier Pferde wurden, weil für diesen Dienst nicht geeignet, ausrangiert. Ferner sind im Dienste vier Pferde umgestanden.

Der Verkauf der Pferde fand statt am 5., 7. und 8. Oktober und 2. November in Bern, Morges und Zürich.

Die Ankaufssumme der Pferde betrug . . . Fr. 115,955 Der Erlös der Versteigerung von 96 Pferden, nebst dem Erlös für das verkaufte Pferd, sowie für die umgestandenen und ausrangierten Pferde beträgt ,, 104,650 Differenz Fr. 11,305 was per Pferd eine Einbuße von Fr. 108 bedeutet.

Das vergütete Mietgeld inklusive Kuranstalt beläuft sich auf Fr. 38,930 oder im Durchschnitt per Pferd cirka Fr. 375.

389 X. Komniissariatsweseu.

A- Ordentliche Gebarung.

1. Verpflegung.

Preise der Mundportionen und Fouragerationen.

Die Durchschnittspreise betragen: 1896.

1897.

100 kg. Hafer Fr. 18. 55 Fr. 19. 60 100 ,, Heu ,, 8. 67 ,, 9. 62 100 ,, Stroh ,, 6. 91 ,, 7. 8l l ,, Brot ,, --. 19,84 ,, --. 23,50 l ,, Fleisch ,, 1. 30,98 ,, 1. 24,7 oder per Muadportion bezw. per Ration berechnet: Brotportion Fr. --, 14,ss Fr. --. 17,eo Fleischportion . · ,, --. 41,90 ^ --. 39,90 Ganze Mundportion Fr. --. 56,78 Fr. --. 57,5i Schwache Ration Starke ,,

Fr.

,,

1. 41,5 1. 68,6

Fr.

,,

1. 53,s 1. 83,o

Durchschnittspreis Fr.

1. 55,o

Fr.

1. 68,4

Brot ist also im Jahre 1897 bedeutend teurer gewesen als 1896, Fleisch dagegen etwas billiger. Auch die Fouragepreise ·stunden im Jahre l «97 wesentlich höher als 1896.

2. Ausländische Militärpensionen.

Von den Herren Meuricoffer & Cie. in Neapel wurden uns zu Händen der berechtigten Pensionäre folgende Summen übermittelt: Vom neapolitanischen Dienst herrührend . . . Fr. 56,946. 50 ,, römischen ,, ,, . . . ,, 1,972. 75 Fr. 58,919. 25 Fr. 4,649. 55 weniger als im Vorjahr.

Zu unserer Kenntnis gelangten 14 Todesfälle, dagegen haben 5 Pensionäre, welche bisher ihre Guthaben direkt bezogen, sich entschlossen, ihre Beiträge durch unsere Vermittlung zu beziehen.

Der Bestand der Pensionäre auf Ende des Jahres beträgt 156.

Bundesblatt. 50. Jahrg. Bd. II.

26

390

B. Kriegsbereitschaft.

1. Weizenvorräte.

Die Weizen Vorräte 1893er Ernte wurden im Winter 1896/97 gegen solche 1896er Ernte, sudrussischer Provenienz umgetauscht.

Die einleitenden Unterhandlungen üher diesen Umtausch sind im vorjährigen Geschäftsberichte besprochen worden.

Die Umtauschoperation gelangte im ersten Semester des Jahres 1897 zum Abschlüsse. Es wurde schon im letzten Geschäftsberichte gesagt, daß die 1896er Ernte in Südrußland weder qualitativ noch quantitativ eine günstige war, die gegenwärtig im Vorrat liegenden Weizen erreichen daher im Durchschnitt nicht ganz die QualitätS' stufe der früheren Vorräte, welche einer vorzüglichen Ernte entstammten. Immerhin hat nach fachmännischem Urteil das Konsortium für den Umtausch das beste geliefert, was unter den bestehenden Verhältnissen zu liefern war und es können die Vorräte in der That als prima bezeichnet werden. Sie gaben bis zur Stunde mit Bezug auf Lagerfähigkeit zu keinen Befürchtungen Veranlassung.

Es mag hier der Ort sein, einige Worte über die Lagerfähigkeit des Weizens zu sagen. Bei Anlage unserer Kriegsbereitschaftsvorräto war man über diesen Punkt sehr geteilter Ansicht, es gab Fachleute genug, welche dem Weizen unbeschadet seiner Qualität nur ein, höchstens zwei Jahre Lagerzeit geben zu dürfen glaubten.

Unsere letzten Vorräte sind nun aber bis zu deren Umsatz drei, einzelne Partien sogar vier Jahre alt geworden und da wo wirklich ein unparteiisches Urteil abgegeben wurde, lautete dasselbe über die Qualität des Weizens nur günstig. Zu bemerken bleibt, daß der Weizen während der ganzen Lagerzeit nicht aus den Säcken herausgekommen war und daß die Manipulationen sieh darauf beschränkten, alljährlich das Sacklager einmal umzulegen (umzuschichten). Es darf daher nicht unerwähnt bleiben, daß der südrussische Weizen guter Ernte bei Einlagerung in trockenem Zustande und unter günstigen Magazinverhältnissen ganz besonders lagerfähig und daher fui unsero Zweck vorzüglich geeignet ist.

Aus mannigfachen Gründen, auf die zum Teil schon im letztjährigen Berichte hingewiesen wurde, ist es unzweckmäßig, den gesamten Vorrat auf einmal, d. h. innerhalb des gleichen Erntejahres umzutauschen; wir haben uns daher dazu entschlossen, den Umtausch, wenn immer möglich, auf mehrere Jahre zu verteilen, so daß in Zukunft nicht mehr alle Vorräte von ein und derselben Ernte sein werden. Wir werden aber auch den Versuch machen, Weizen anderer Herkunft als nur aus Südrußland anzukaufen, unrt

391 nicht bei einer Fehlernte im letztgenannten Produktionsgebiet den Umtausch siatieren zu müssen. Hierzu dürften sich die besseren nordamerikanischen Weizen, namentlich Manitoba, eignen.

Über die zwei Versuche im Jahre 1896 betreffend Ankauf von inländischem Getreide haben wir im Vorjahre berichtet. Im Spätherbste des Berichtsjahres wurde der Versuch wiederholt, aber auch diesmal war die Teilnahme seitens der landwirtschaftlichen Kreise eine sehr mäßige. Auf eine bezügliche Publikation in mehreren landwirtschaftlichen Blättern und in den kantonalen Amtsblättern wurden Offerten eingereicht, welche lauteten auf: ca. 800 Metercentner Weizen , ,, 600 ,, Korn (Dinkel), ,, 1,400 ,, Hafer, wovon auf Empfehlung einer Expertenkommission ca. 600 Metercentner Weizen, ,, 80 ,, Korn und ,, 1,100 ,, Hafer gekauft werden konnten.

Die der Expertise vorgelegten Offertenrnuster repräsentierten eine ganze Stufenleiter der verschiedensten Qualitäten. Einige derselben waren zu wenig trocken und infolge dessen mit Feuchtgeruch behaftet, andere waren nicht genügend gereinigt. Es lagen aber auch einige recht gute Muster vor, namentlich ein Weizenmuster von der landwirtschaftlichen Genossenschaft in Muri (Aargau).

Dieses Muster war geradezu von vorzüglicher Qualität, es zeigte ein gleichmäßiges, gut entwickeltes, feinschaliges, nicht zu grobes Korn von glänzend rötlicher Farbe und glasigem Bruche, der Weizen war trocken und gut gereinigt. Leider lautete die Offerte nur anf eine unbedeutende Quantität.

2. Fleischkonserven.

Während bisher die Fleischkonserven für die Feldarmee ausschließlich von der Konservenfabrik in Rorschach bezogen wurden, haben wir schon im Winter 1896/97 und in noch bedeutenderem Umfange im Winter 1897/98 die Konservenfabrik in Saxon (Société de conserves alimentaires de la Vallée du Rhône à Saxon) versuchsweise mit einer Lieferung betraut und zwar für gebratenes Ochsenfleisch, während die Rorschacher Konserven aus gekochtem d. h.

gesottenem Ochsenfleisch bestehen. Bisher haben wir mit den Saxoner Konserven nur günstige Erfahrungen gemacht.

Über die Fleischkonserven im allgemeinen und speciell über den Verkehr im Berichtsjahre ist nichts neues zu sagen; sie finden

392 mit ganz wenig Ausnahmen bei den Truppen günstige Aufnahme, verdorbene und ungenießbare Büchsen kommen äußerst selten zum Vorscheine.

3. Zwieback.

Mit dem neuen Zwieback befinden wir uns noch im Stadium der Versuche, welche auf Ende 1898 abgeschlossen werden dürften.

Auf diesen Zeitpunkt wird man wahrscheinlich zu einem bestimmten Entschlüsse kommen können.

4. Suppenkonserven.

Diese sind nach und nach zu einem unentbehrlichen Verpflegungsmittel geworden, namentlich für die Konserventage, an welchen kein frisches Fleisch verabfolgt wird. Die Suppenkonserven verzeigen daher auch von Jahr zu Jahr einen zunehmenden Konsum.

Vorräte werden angelegt, soweit es die Lagerfähigkeit dieses Artikels gestattet.

5. Festungsverproviantierung.

Am 19. März 1897 ist eine Vorschrift betreffend die Verproviantierung der Befestigungen in Kraft getreten. Zufolge dieser Vorschrift steht die Verproviantierung der Festungswerke unter der direkten Leitung und Verantwortlichkeit des betreffenden Festungsbureaus. Das Oberkriegskoinmissariat hat, die Kontrolle der Vorräte und die Revision des Buchführungs- und Rechnungswesens zu besorgen. Zum Zwecke der Auffrischung der Vorräte haben alle Schulen und Kurse im Rayon der Befestigungen ihre Lebensmittel, soweit es nicht frisches Fleisch, Gemüse etc. betrifft, aus den Proviant verraten der Festungen zu beziehen.

6. Armeeproviant.

Der von Jahr zu Jahr zunehmende Konsum in den Rekrutenschulen und zum Teil auch in einigen Kursen erlaubt es, die bezüglichen Vorräte in beträchtlicher Höhe zu erhalten. Die Qualität und die Verkaufspreise an die Truppen sind derart, daß dadurch der Truppenverpflegung ein wesentlicher Vorteil erwächst.

7. Hafer.

Der hohen Getreidepreise wegen wurden die Haferankäufe im Herbste 1897 auf das notwendigste beschränkt, die Vorräte auf Ende 1897 stehen daher hinter denjenigen des Vorjahres zurück.

393 Die Vorräte werden im Frühjahre komplettiert werden. Der Haferkonsum betrug im Jahre 1897 ca. 33,000 Metercentner.

8. Fourage (Heu und Stroh).

Mit Rücksicht auf die günstige Heuernte wurden die Vorräte auf den W äffen p l ätzen Frauenfeld, Bern und Thun auf Ende 1897 bis zur vollständigen Füllung der verfügbaren Räume komplettiert.

In Bière wurde ein neuer Fourageschuppen erstellt.

9. Schuhvorräte und Winterartikel.

Die zur Ergänzung der Vorräte im Herbst 1896 begonnene Anschaffung von 10,000 Paar Schuhen hat im Laufe des Berichtsjahres ihren Abschluß gefunden. An Rekruten und eingeteilte Mannschaft gelangten 6600 Paar zur Abgabe, und es verbleibt auf Ende 1897 ein Vorrat von 45,400 Paar als Kriegsreserve.

Q u a r t i e r s c h u h e . Mit der neuen Ausrüstung der Infanterie nach Modell 1896 wurde als zweite Fußbekleidung ein ganz leichter und wenig voluminöser Quartierschuh eingeführt. Da ein bestimmtes Modell nicht zur Ausgabe gelangen konnte, so waren solche Schuhe liei der Truppe nur vereinzelt zu finden. Mit der nun erfolgten Ausgabe des Modells wird sich voraussichtlich ein entsprechender Schuh nach und nach einbürgern.

In den Schulen wurden die Inspektionen über das Schuhwerk in gewohnter Weise durchgeführt, wobei eine stetige, wenn auch langsame Besserung in der Fußbekleidung der Truppe konstatiert werden konnte.

Die Vorräte an Socken wurden bis auf einen kleinen Rest aufgebraucht, eine Neuanschaffung von 30,000 Paar ist im Gange und wird im Laufe des Jahres 1898 beendigt sein.

Der Verbrauch an wollenen Handschuhen beziffert sich auf 4600 Paar, von Leibbinden auf 9650 Stück, ist also gering.

10. Magazinwesen.

In der letzten Herbstsession bewilligten die eidgenössischen Räte einen Kredit von Fr. 380,000 für Erweiterung der Magazinanlage bei der Station Ostermuudigen. Mit den Bauarbeiten wird sobald wie möglich begonnen werden, so daß schon auf Ende 1898 ein Teil der neuen Anlage zur Einlagerung von Vorräten benützt werden kann. Diese Magazinerweiterung wird dem Armeeverpflegungswesen in ökonomischer und administrativer Hinsicht ganz wesentliche Dienste leisten.

394

XL Militärpflichtersatz.

Im Berichtsjahre sind in Sachen des Militärpflichtersatzes 168 Rekurse gegen Entscheidungen kantonaler Behörden und anderweitige Eingaben und Anfragen von Amtsstellen und Steuerpflichtigen eingegangen. Von diesen Geschäften veranlaßten 3 eine Schlußnahme des Bundesi-ates, alle übrigen wurden durch das Militärdepartement erledigt, ohne daß eine Weiterziehung an den Bundesrat stattgefunden hätte.

Von den getroffenen Rekursentscheidungen und sonstigen Antworten auf gestellte Anfragen erwähnen wir folgende von allgemeinerer Bedeutung: a. Bezugsberechtigung der Kantone.

(Schlnßnahme des Bnndesrates vom 18. Mai 1897.)

Anläßlich eines Auslandes zwischen zwei Kantonen betreffend die Berechtigung zum Bezug der Militärpflichtersatzsteuer hat der Bundesrat, in Bestätigung eines Entscheides vom 7. November 1884, folgenden grundsätzlichen Beschluß gefaßt: ^Maßgebend für die nach Art. 2 der Vollziehungsverordnung über den Militärpflicbtersatz vorn 1. Juli 1879 jährlich am 1. Mai vorzunehmende Ersatzanlage und die nach diesem Tage sich richtende Bezugsberechtigung der Kantone ist das t h a t s ä c h l i c h e D o m i zil des Ersatzpflichtigen am 1. Mai. Die Einschreibung der Ab und Anmeldung im Dienstbüchlein fällt hierbei nicht in Betracht.* Voo dieser Schlußnahme wurde den Militärbehörden der Kantone durch Kreisschreiben des Militärdepartements vorn 21. Mai Kenntnis gegeben.

b. Rückerstattung des Militärpflichtersalzes bei Dienstnachholung.

(Schlußnahme des Bandesrates vom 20. September 1897.)

In authentischer Interpretation der Verordnung vom 24. April 1885, über Rückerstattung bezahlten Militärpflichtersatzes, hat der Bundesrat, auf Antrag des Militärdepartements, beschlossen: ,,Wenn ein Dienstpflichtiger, in Erfüllung der Bestimmungen von Art. 82 und 85 der Militärorganisation, nachträglich einen Wiederholungskurs besteht, für dessen Versäumnis er die Ersatzsteuer bezahlt hat, so ist ihm diese Steuer zurückzuerstatten, ohne Rücksicht darauf, ob der versäumte Wiederholungskurs vor oder nach der Rekruteninstruktion des betreffenden Dienstpflichtigen

395 ^stattgefunden hat. Maßgebend für die Frage der Berechtigung zur Rückerstattung ist die Thatsache, daß die betreffende A l t e r s k l a s s e zu einem Wiederholungskurs verpflichtet war, der versäumt und nachträglich bestanden worden ist."

o c. Taxpfiicht der in Chile naturalisierten Schweizerbürger.

(Departementalentscheid vom 24. September 1897.)

Der Generalkonsul in Valparaiso ersuchte unser Militärdeparte·ment, anläßlich eines Specialfalles, die Frage zu entscheiden, ob Schweizerbürger, die in Chile geboren und daher nach der chilenischen Gesetzgebung auch Bürger von Chile und in der dortigen Nationalgarde eingeschrieben sind, auch zur Bezahlung des Militärpflichtersatzes anzuhalten seien.

Das Militärdepartement hat diese Anfrage im wesentlichen wie folgt beantwortet: 1. Laut Art. l des Bundesgesetzes über den Militärpflichtersatz haben auch die außerhalb des Gebietes der Eidgenossenschaft wohnenden Schweizerbürger, welche keinen persönlichen Militärdienst ·leisten, dafür einen jährlichen Ersatz in Geld zu entrichten.

2. Gemäß Art. 2, lit. c, des nämlichen Gesetzes sind nur diejenigen im Auslande abwesenden Schweizerbürger vom Militärpflichtersatz enthüben, welche an ihrem Aufenthaltsorte r e g e l m ä ß i g e n persönlichen Dienst zu leisten oder einen entsprechenden Ersatz in Oeld zu bezahlen haben.

3. Zufolge Bundesratsbeschluß vom 5. Februar 1886, betreffend den Militärpflichtersatz von Doppelbürgern, kann ein Schweizer, welcher gleichzeitig Bürger eines ändern Staates ist, ·aber dort nicht zu einer militärischen Leistung angehalten wird, sich n i c h t auf sein doppeltes Heimatrecht berufen, um sich der Entrichtung der Militärtaxe in der Schweiz zu entziehen, selbst nicht für die Zeit, die er im Auslande zugebracht hat.

4. Gemäß wiederholten Rekursentscheiduugen des Bundesrates genügt es, um gegenüber der Schweiz ersatzsteuerfrei zu sein, n i c h t , im Auslande seinen Obliegenheiten in militärischer Beziehung f o r m e l l nachgekommen zu sein; diese Obliegenheiten müssen vielmehr in der Leistung ,,regelmäßigen persönlichen Dienstes" oder in der Bezahlung entsprechenden Ersatzes bestehen. (Rekursentscheide des Bundesrates im Falle Schweudener, vom 13. November 1888, und im Falle Sautter, vom 9. November 1895.)

5. Daraus ergiebt sich, daß die Thatsache, in der chilenischen Uationalgarde eingeschrieben zu sein, n i c h t genügt, um einen in

396

Chile geborenen und daher dort naturalisierten Schweizerbürger von der Ersatzpflicht gegenüber der Schweiz zu befreien.

6. Für die Entscheidung der Frage, ob die in Chile geborenen und naturalisierten, in der dortigen Natioualgarde eingeschriebenen Schweizerbürger von der Ersatzsteuerpflicht gegenüber der Schweiz, zu entheben seien, ist somit in erster Linie maßgebend die Frage, ob die Nationalgarde eine wirkliche militärisch organisierte Truppe, und nicht etwa bloß eine Bürger wehr oder eine erst im Kriegsfälle einzuberufende Reserve sei. Sodann ist in jedem einzelnen Falle nachzuweisen, daß der betreffende, auf Enthebung der Ersatzsteuer Anspruch erhebende Schweizerbürger nicht nur in der Nationalgarde eingeschrieben ist, sondern auch in derselben regelmäßigen, persönlichen Militärdienst leistet.

XII. Justizpflege.

a. Organisation und Personelles.

Der Bestand des J u s t i z s t a b e s betrug zu Ende des Jahres1897: 3 Obersten (Oberauditor, Stellvertreter und Präsident des Kassationsgerichts), 5 Oberstlieutenants, 16 Majore, 42 Hauptleute, "13 Oberlieutenants.

Hiervon sind 10 überzählig und zur Disposition stehend ; 3 derselben konnten noch nie anders als vorübergehend, zum Ersatz von zeitweilig Beurlaubten, verwendet werden. Es besteht also keinerlei Bedürfnis zur Ergänzung und es müssen daher die stets zahlreichen Anmeldungen zum Eintritt in den Justizstab für den Fall eines solchen lediglich aufbewahrt werden.

b. Gesetzgebung.

Neue Gesetze sind im Berichtsjahre auf dem Gebiete der Justizpflege keine erlassen worden.

c. Justizpflege.

Das Jahr 1897 verlief in Hinsicht auf die Militärjustiz ziemlich günstig, es kamen keine sehr schwere Verbrechen vor, ein solches (Notzucht), welches daher stammt, ist erst jetzt Gegenstand der Behandlung.

Die vor die M i l i t ä r g e r i c h t e gelangten Fälle betrafen: Diebstahl, 6 Fälle; Körperverletzung, 6 Fälle; Unterschlagung scharfer Patronen, 5 Fälle; Desertion. 5 Fälle. Außerdem einzelne-

397 Fälle von Insubordination, Auflehnung gegen die öffentliche Gewalt, Drohung, Fälschung, Veruntreuung, Betrug.

Von den 24 Urteilen wurde nur gegen eines derselben Beschwerde auf K a s s a t i o n eingelegt und das Urteil am 18. Oktober 1897 wirklich aufgehoben. Dasselbe betraf einen Diebstahl eine» Angestellten des Cantiniers in der Kaserne von Bière. Das Kassationsgericht fand, es fehle die ,,direkte Verbind unglt einer solchen Person mit der Armee, wodurch sie allein der militärischen Justiz unterliege, und dieselbe gehöre daher vor die bürgerliche Justiz.

Zahlreicher waren natürlich die Vergebungen, welche der D i s c i p l i n a r j u s t i z anheimfielen. Dieselben waren die Folgenden : Dienstbüchleinfälschung 21 Fälle. Meistens betreffen die Änderungen die pädagogischen Noten, doch kam auch ein Fall vor, in welchem ein Korporal sein Längenmaß willkürlich erhöhte. Im Fernern kamen noch 52 Vorkommnisse von weniger großer Bedeutung vor.

Das D i s c i p l i n a r g e r i c h t verfügte die Entlassung nach Art. 80 der Militärorganisation von zwei Offizieren.

B e g n a d i g u n g wurde bei dem Bundesrat in 10 Fällen nachgesucht und in 3 Fällen bewilligt. Es kommt hierbei nicht selten vor, daß solche Gesuche ohne irgend eine Begründung eingereicht werden. Der Bundesrat geht bei Beurteilung dieser Ansuchen von dem Grundsatze aus, daß entweder ein besonderer Grund zur Gnade vorliegen müsse, der nicht mit den bereits im gerichtlichen Urteil berücksichtigten Milderungsgründen identisch ist, oder daß das Urteil überhaupt, vermöge der Strenge des Militärstrafgesetzes und in Vergleichung zu den Bestimmungen der bürgerlichen Strafbestimmungen über gleichartige Fälle, als ein hartes, wenn auch an und für sich berechtigtes erscheine. Auch muß wenigstens ein erheblicher Teil der Strafzeit ohne Tadel verbüßt sein, worüber ein Attest der Strafanstaltsbehörden beizulegen ist.

Mit Rücksicht auf die K o s t e n der Militärjustiz wurde daran erinnert, daß bürgerliche Straf behörden, welche um ihre Mitwirkung in militärischen Strafuntersuchungen angegangen werden, für ihre diesfälligeu Bemühungen nichts verrechnen dürfen, sondern bloß für eigene Auslagen zu entschädigen sind. Vergi, hierüber: E. G. S. X, 672, und Bundesbl. 1887, T, 39.

Eine Strafuutersuchung wurde aufgehoben, weil sich eine G e i s t e s
s t ö r u n g des Angeklagten nach irreaärztlicher Beobachtung und diesfälligem Gutachten als unzweifelhaft herausstellte.

Der Betreffende wurde, nach Analogie des Art. 162 der Militärstrafgerichtsordnung, seinem Kanton zur Versorgung in einer Irrenanstalt zugewiesen.

398

XIII. Kriegsmaterial.

1. Persönliche Ausrüstung.

a. Offiziere.

Begehren nach Zeiß-Feldstechern wurden nur vereinzelt an die Verwaltung gerichtet; wohl aus dem Grunde, weil deren Preis zu hoch ist. Künftighin wird die Anschaffung derselben dadurch erleichtert, daß hierzu für die Offiziere des Generalstabes und die Stabsoffiziere der combattanten Truppengattungen, sowie für die Subalternoffiziere der Feld-, Gebirgs- und Positionsartillerie und der Festungstruppen ein Buudesbeitrag von Fr. 50 geleistet wird, so daß die ZeilS-Feldstecher diesen Offizieren dann zum reduzierten Preise von Fr. 100 verkauft werden können.

Mit den itn Jahre 1896 beschafften Selbstladepistolen wurden die Versuche im Berichtsjahre durchgeführt. Es zeigt sich aber eine so rasche Entwicklung dieser Waffe, daß die Versuche noch fortgesetzt und auch noch andere Modelle in Betracht gezogen werden müssen.

b. Rekruten.

B e w a f f n u n g . Behufs regelmäßigen Umsatzes der Vorräte an neuen Gewehren wurden die Infanterierekruten wie bisher mit Gewehren nach Modell 1889 bewaffnet, von welchen sich noch ungefähr ein Jahresbedarf' auf Lager befindet. Eine Ausnahme hiervon wurde bei zwei Schulen gemacht, in welchen die Rekruten zum Zwecke praktischer Erprobung mit Gewehren des Modells 1889/1896 ausgerüstet worden sind.

Mit dem zur neuen Packung gehörenden Lederzeug sind im Berichtsjahre zum erstenmal sämtliche Infanterierekruten versehen worden.

Bei den Kavallerierekruten gelangte der neue leichtere Säbel mit vereinfachtem Kuppel und Schlagband zur Einführung.

Don Rekrutenschulen der Positionsartillerie sind, wie im Vorjahre, versuchsweise Handfeuerwaffen geliefert worden.

B e k l e i d ung. Die Bekleidungsgegenstände der Rekruten geben zu keinen besonderen Bemerkungen Veranlassung.

Dem Rekrutenjahrgang 1897 wurde vorderhand nur ein Paar Hosen verabfolgt, da als zweites Paar ein leichteres Beinkleid vorgesehen ist. Dagegen wurden für die Dauer der Rekrutenschul« ·aus der Reserve hellblaue Tuchhosen als Exerzierkleid abgegeben.

399

A u s r ü s t u n g . An die Infanterierekruten des Jahres 1897 ·wurde versuchsweise die neue Ausrüstung, Modell 1896, abgegeben.

Irn ganzen hat sich dieselbe gut eingeführt, mit Ausnahme des Brotsackes, der konstruktiv wie in der Tragart nicht befriedigte.

Die Aussetzungen beziehen sich im übrigen auf kleinere Einzelheiten, welche in dem nun pro 1898 nochmals versuchsweise zur Abgabe gelangenden ,,Modell 1896/1897a verbessert wurden.

c. Eingeteilte Mannschaft.

B e w a f f n u n g . Auf Jahresschluß ist der letzte mit dem "Vetterligewehr bewaffnete Jahrgang der Infanterie aus der Land- .

wehr getreten, wir gelangen daher zu der längst angestrebten Munitionseinheit für Auszug- und Landwehrtruppen und zwar für sämtliche Waffengattungen, indem mit Rücksicht auf die durch das Bundesgesetz vom 19. März 1897 vorgesehene Auflösung der Parkkolonnen auch der Rückzug der Peabodygewehre nebst der andienenden Munition angeordnet werden konnte.

B e k l e i d u n g . Im Laufe dieses Jahres wurden an Rekrutenschulen und Wiederholungskurse 73,400 Exerzierwesten und 30,200 Paar Gamaschen vorübergehend zum Gebrauche als Exerzierkleider ausgegeben und wieder zurückgezogen, desgleichen für militärische Vorunterrichtskurse 4200 Westen. Im Centralmontierungsmagazin .zu Bern wurden gewaschen : 58,700 Exerzierwesten und 23,100 Paar Gamaschen.

Geflickt wurden : 64,400 Exerzierwesten und 19,400 Paar Gamaschen.

In Regie wurden angeschafft: 4486 Exerzierwesten, ·ferner die Arbeitskleider für Positionsartillerie, Genie und Festungstruppen, die Bekleidung der Radfahrer und die Gradabzeichen.

d. Kleider- und Ausrüstungsreserven.

Das Ergebnis der Inspektionen über die Kleider- und Ausrüstungsreserven ist im allgemeinen ein ganz befriedigendes, besonders in Bezug auf die Quantitäten der Reserven, welche beinahe überall im Zunehmen begriffen sind, namentlich die Reserve II. Qualität, welche zum Austauschen verwendet wird. Die Re.serveu I. Qualität wachsen langsam, aber stetig an und bilden neben den Reserven an neuen Stücken eineu notwendigen Teil der Vor-

400

rate für den Kriegsfall. Die Reserven III. Qualität werden durcfo die Abgabe als Exerzierkleider stark in Anspruch genommen, sind aber bei richtiger Anwendung für diesen Zweck lange Zeit ausreichend.

Das rasche Anwachsen der Reserven ist zum Teil auf dieEinführung der Exerzierkleider zurückzuführen und hat allen beteiligten Organen die Notwendigkeit und Vorteile dieser einzig richtigen Art der Ausrüstung überzeugend dargethan.

e. Gemeindeweise Waffeninspektionen.

Allgemein wird eine erfreuliche Besserung der Diseiplin bei (Jen gemeindeweisen Waffeoinspektionen konstatiert.

Der Zustand der Waffen erwies sich meist als befriedigend; in denjenigen Fällen, bei welchen das Resultat zu wünschen übrig ließ, lag der Fehler wie in früheren Jahren bei der Mannschaft jüngerer Jahrgänge.

Über die Waffenkontrolle des bewaffneten Landsturmes lauten die letztjährigen Berichte nicht günstiger, namentlich bei derjenigen Mannschaft, welche das Gewehr erst seit kurzer Zeit in Händen hat..

Um ein einheitliches Vorgehen der Waffankontrolleure in allen Divisionen sowohl in technischer Beziehung als namentlich auch bezüglich gleichmäßiger Behandlung der Mannschaft zu erlangen, sind neue detaillierte Vorschriften erlassen worden.

f. Verkauf alter Waffen.

Die starke ausländische Konkurren/ verhinderte trotz mehrfacher Verbindungen und Bemühungen Verkäufe von Belang; dagegen fanden viele kleinere Posten alter Gewehre im Inlande Absatz. Auch gelang es, die überzählig gewordenen älteren Säbel berittener Mannschaft zu liquidieren.

2. Corpsausrüstung und Material der Truppenverbände.

A l l g e m e i n e B e m e r k u n g e n . Durch die fortwährende Vermehrung der Bestände an Kriegsmaterial mehren sich die Anforderungen sowohl an die zu dessen Unterbringung nötigen Räume, wie auch an die Arbeitskräfte und die Einrichtungen für dessen Instandstellung nach dem Dienst und dessen Unterhalt in kriegstüchtigem Zustand.

In einer Reihe von Kantonen machte sich in den letzten Jahren eia erfreuliches Interesse an einer zweckmäßigen und sorgfältigen

401 Verwaltung des Kriegsmaterials ihrer Truppeneinbeiten bemerkbar, indem die bestehenden Etablissemente verbessert und auch, teila mit großem Kostenaufwand, vorzüglich angelegte und eingerichtete .Zeughäuser erstellt wurden.

Dadurch wurde auch der eidgenössischen Verwaltung Gelegenheit geboten, einige Materialbestände, für welche ihr der Platz in den eigenen Magazinen fehlte, durch Miete passender Lokale in kantonale Zeughäuser zu verlegen.

Dies erleichterte uns die vielfachen Verschiebungen des Kriegsmaterials, welche die Neufonnation der Artillerie auf Jahresschluß notwendig machte und wozu einige Depotplätze neu kreiert, andere Depots erweitert werden mußten. Hierbei wurde für eines der Hauptdepots des I. Armeecorps ein neues Zeughaus in Payerne in Aussicht genommen, da sich für die alten, unzweckmäßigen und im Laufe der Jahre zu eng gewordenen Magazine anderweitige Verwendung faad und die Gemeinde sich nach mehrfachen Verhandlungen bereit fand, ein neues Zeughaus erstellen zu lassen und dem Bund zu annehmbaren Bedingungen zu vermieten. Der Bund hat sich dabei das Recht vorbehalten, das Etablissement jederzeit .zu von vornherein bestimmten Bedingungen käuflich zu übernehmen.

Diese zweckentsprechende Anlage, welche namentlich für eine Mobilmachung Vorteile bietet, konnte zum Teil schon bezogen werden und wird in kurzer Zeit bedeutende Kriegsmaterialbestände -aufnehmen können.

Der Dienst in den Zeughäusern und Kriegsdepots, d. h. die Unterbringung des Kriegsmaterials, dessen Instandstellung nach dem Dienst und die auf dessen Unterhalt bezüglichen Arbeiten, geben -zu keinen besonderen Mitteilungen Anlaß ; ebensowenig die über den Zustand des Materials eingegangenen Rapporte der Kommandostellen. Dieser Dienst ist im Laufe der Zeit zu einem wohlgeordneten und regelmäßigen geworden.

Mit Bezug auf das Corpsmaterial der verschiedenen Truppen.gattungen sind folgende Neuerungen zu erwähnen.

S t ä b e . Für die Kommandanten der Kavalleriebrigaden und die Trainoffiziere der Divisionen wurden Bureaukisten beschafft.

Die vor einigen Jahren für die Stäbe der Landwehrinfanteriebrigaden und -regimenter reservierten Fourgons Ordonnanz 1843 haben wir demontieren lassen. Diese Fuhrwerke konnten in der gegenwärtigen Konstruktion als Stabsfourgons für die neuformierten Stäbe nicht verwendet werden und eine Umänderung ließ sich nicht durchführen. Die Bestandteile der aufgelösten Fourgons werden, soweit möglich, für andere Zwecke aufgebraucht.

402 I n f a n t e r i e . Die Zuteilung der Munitions wagen Ordonnanz; 1894 und die damit in Verbindung stehende Durchführung einer neuen Munitionsdotation wurde beim ganzen IV. Armeecorps vollzogen.

Die Umänderung der Deichseln und Bremsen der InfanterieFourgons ist fortgesetzt und im Berichtsjahre bei allen Bataillonen des II. Armeecorps durchgeführt worden.

Für die lofanteriecaissons Ordonnanz 1894 haben wir eine größere Anzahl Vorratsräder angeschafft und gleichmäßig auf die Depotparks der Armeecorps verteilt.

K a v a l l e r i e . Durch das Bundesgesetz vom 16. März 1897 wurde bestimmt, daß die als Divisionskavallerie eingeteilten Guidencompagnien die Stärke und Zusammensetzung von Dragonerschwadronen erhalten sollen. Demzufolge mußte auch die Corpsausrüstung der Guidencompagnien auf den Solletat der Dragonerschwadronen ergänzt und eine Anzahl Blaeheu, Werkzeugbestecke, Fleischkörbe, Pionierkisten, Bivouacdecken etc. zugeteilt werden.

Die Neudotieruiig an Munition für Handfeuerwaffen ist bei allen Einheiten des IV. Armeecorps durchgeführt worden.

A r t i l l e r i e . Die Vollziehung des Bundesgesetzes vom 19. März.

1897, über die Neuordnung der Truppenkörper der Artillerie, brachte bedeutende Änderungen und Verschiebungen in den Material- und Munitionsbeständen mit sich. Die Corpsausrüstung der neuforrnierten Stäbe und Einheiten war Ende Dezember auf den vorgeschriebenen Depotorten neu gruppiert und untergebracht.

Das Material der aufgelösten Einheiten wurde für die Ausrüstung der neuf'ormierten Truppenkörper verwendet, außerdem standen einige Reserven zur Verfügung, so daß die Corpsausrüstung der neuen Feld balterieri, Gebirgsbatterien, Parkcompagnien, Positionsabteilungen und -compagnieu, sowie der Traincompagnien nun zum größten Teil entsprechend den neuesten Solletats komplett ist. Essind immerhin noch mehrfache Ergänzungen notwendig und werden wir die erforderlichen Kreditbegehren in die Budgets der nächsten Jahre aufnehmen. Dank der für die Jahreszeit außergewöhnlich günstigen Witterung konnten die sehr umfangreichen Material- und Munitionstransporte innert ganz kurzer Frist und ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden.

Außer den durch die Reorganisation verursachten Mutationen sind noch folgende Änderungen im Material der Artillerie zu erwähnen : Die im Jahre 1896 begonnene Umänderung der Shrapnels und Durchführung einer neuen Munitionsdotation war am Ende des Be-

403

ïichtsjahres für alle Kaliber und Geschützarten bis auf wenige Ergänzungsarbeiten zu Ende geführt.

Die Kochgeräte neuer Ordonnanz wurden für alle Feldbatterien fertig geliefert, ebenso erhielten die Gebirgsbatterien neue Kochgeschirre und Fleischkörbe.

Die Umänderung der Unteroffiziersreitzeuge wurde für eine größere Anzahl Batterien fortgesetzt; bei allen Feldbatterien ist der Vorrat an Unterkumrneten um je 12 Stück vermehrt worden.

Bei den Gebirgsbatterien fand ein Ersatz der veralteten 01laternen durch Kerzenlaternen und der Offizierspacktaschen durch Offiziersköfferehen statt.

Die ziemlich bedeutenden Anschaffungen von Zugpferdgeschirren sind zur Ausrüstung von neuformierten Traineinheiten verwendet worden.

Dem Material der Stäbe der mobilen Corpsparks sind Quartiermeisterkisten einverleibt worden.

G e n i e . Das Corpsmaterial der Kriegsbrückenabteilungen Auszug und Landwehr und des Eisenbahnbataillons wurde durch Zuteilung von Quartiermeisterkisten ergänzt. Für die Kommandanten der Kriegsbrückenabteilungen Landwehr wurden auch Bureaukisten angeschafft.

Ein Teil der Vorräte an komprimierter Schießbaumwolle wurde umgearbeitet; dieses Verfahren ist notwendig, damit eine genügende Erneuerung der Sprengstoffe möglich ist.

Sanität. Nachdem die Ausrüstung der vor einigen Jahren angeschafften 16 Ambulanzfourgons nach Maßgabe der Kredite successive komplettiert worden war, konnten diese Fuhrwerke im Berichtsjahre den Divisionslazaretten zugewiesen werden. Die hier disponibel gewordenen alten Ambulanzfourgons haben wir den Landwehrambulanzen zuteilen lassen.

Jedem Auszügerinfanterieregiment konnte ein Sanitätswagen neuen Modells zugeteilt werden.

Für die Corpslazarette sind Quartiermeisterkisten beschafft worden.

3. Infanteriegewehre und Munition.

Für das als Ordonnanz zur Bewaffnung der Kadettencorps adoptierte Kadettengewehr Modell 1897 haben wir Ihnen in besonderer Botschaft unsere Anträge betreffend Subvention des Bundes an die Erstellungskosten gestellt und fällt die bezügliche Schlußuahme in das Jahr 1898.

404

4. Kasernenmaterial.

In dea eidgenössischen Kasernen in Thun, Frauenfeld, Herisau und Luziensteig und in den Befestigungen am Gotthard und bei St-Maurice ist das durch Gebrauch in Abgang gekommene Material, namentlich Lingen, durch neues ersetzt worden. Ferner sind in den Befestigungen bei St-Maurice am Platz von Strohsäcken 100 Pferdehaarmatratzen mit zugehörigen Kopfkissen beschafft und der ungenügende Wolldekenbestand um 500 Stück vermehrt worden.

Sodann wurde im Berichtsjahr mit der Möblierung der neuen eidgenössischen Kaserne Brugg begonnen und dieselbe soweit gefördert, daß dieser Neubau im Frühjahr 1898 von Truppen bezogen werden kann. Es wird für Brugg Bettmaterial und Mobiliar zur Unterbringung von 400 Mann, inklusive 25 Offiziere, beschafft.

5. Munitionsdepots.

Über den Munitionsverbrauch in Schulen und Kursen und durch das freiwillige Schießwesen geben die nachfolgenden Tabellen Auskunft.

Im Vergleich mit den Ergebnissen früherer Jahre kann auch diesmal konstatiert werden, daß der Verbrauch von großkalibrigen Gewehr- und ßevolverpatronen abnimmt und dafür der Bedarf an . kleinkalibrigen Patronen entsprechend steigt.

Übersicht des Munitionsverbrauchs im Jahr 1897.

?a

I. Verbranch durch Militärschulen und Kurse.

o-

a. Artilleriemunition.

Kai. 5,3 cm.

Kai. 7,5 cm.

Kai. 8,4 cm.

Kai. 10,5 cm.

510

353 W P 7819

--

Kai. 12 cm.

«-<

p er Ä W &·

734 1025 1000

Graufttschiissa Shrapnelschüsse Kartätschschüsse Granaten, scharfe ,,

,,

n

n

für Festung »

fl

Shrapnels ,, für Pestnng . . .



n

n

·

Exerzierschüsse für Festung .

-- 204

für Festung i Wurfp tronen

n

n

·

n

n

·

für Festung . .

»

n

·

--

i 801 W P 1330 S P 417 W P 913 S P 784 1291

404 K B 10 W P 152 B M 80 S P 1710 14.906 584 K B 85 242 B M 355 2220 à 170 g. W P 499 à 1400 g S P 2095 à 2000 g. W P 23,803 à 600 g W P 394 à 300 g. W P 175 à 1685 g. "W" P 730 à 400 g. W P 493 à 200 ,, ,, -- 50 à 100 ,, ,, 250 à 450 ,, S P 2523 à 100 ,, W P 198 à 100 ,, ,, 1 _ 145 à 80 ,, ,, 1

Z

*o o<

Kai. 5,3 cm.

Kai. 7,5 cm.

Wurfpatronen für Festung . .

» » » · · n

n

'

,,

i

n n

z

n

Exerzierpatronen

für Festung.

n n

Kai. 8,1 cm.

Kai. 12cm.

--

156 à 60 g. W P 99 à 40 ,, ,, 183 à 10 ,, ,,

--

60 à 1400 g. S P 61 à 250 ,, ,, 50 à 800 g. Hülsen

60 à 600 g. S P 14,664 à 150 g. W P

n n

b. Munition für

Kai. 10,5 cm.

Handfeuerwaffen.

Scharfe Gewehrpatronen, Kai. 7,6 mm 6,057,582 Stück Blinde . . . 4,937,421 10,4 Weißpulver .

Scharfe ,, 35 809 Blinde 83562 . . .

Scharfe ,, 2,352 lì r> Schwarzpulver Blinde . . .

257 190 Scharfe Revolverpatronen, . . .

48,960 7,i Blinde ,, . . .

1,660 Scharfe ,, 10,4 . . .

32,361 Blinde ,, 1 994 Blind» Kadettenpatronen, . . .

47.120 B

*· o O5

II. Anderweitige Mnuitìouslieferuugeii.

Gewehrpatronen.

1 Weißpulver.

7,6 mm.

Schwarzpulver.

10,4 mm.

10,4 mm.

Revolverpatronen.

i j

Schwarzpulver.

j

7,5 mm.

10,4 mm.

i i

Scharfe.

Blinde.

Scharfe.

Blinde:. Scharfe.

Blinde.

Kadetten Scharfe.

Kadetten Blinde.

Scharfe.

Blinde. Scharfe. Blinde.

'i i 1

1 a. An patentierte Munitionsverkäufer . . .

11,649,000

2,374,000

6. Nach dem Ausland . . . .

208,200

72,400

c. An Zeughäuser und Priyate

275,762 20,280

Total i

i

,.

12,132,962

-

'' 3700

3,110

- '; uso

4900

20,280 2,449,510

-- '; 4880

4900

68,350 169,050 68,350 169,050

815,080

24,580

435,400

1,160

33,834 780 1,284,314

161

i

300 !

1

780 25,901 300 |

408

6. Versuche für Verbesserungen des Kriegsmaterials.

Bezüglich Einführung eines Stahlmantelgeschosses für unser Gewehr, an Stelle des Geschosses mit Stahlkappe und Papierumwicklung, konnten wir noch zu keinem Entscheide kommen, da das letztere doch Vorzüge zeigt, die uns nicht ohne weiteres dessen Ersatz als wünschbar erscheinen lassen.

Die über die 10,4 mm. Weißpulverpatronen laut gewordenen Klagen haben zu eingehenden Untersuchungen geführt und sind zu deren Hebung die entsprechenden Maßnahmen getroffen worden, die in der Hauptsache in dem Austausch der mit der Zeit zu schwach gewordenen Schlagfedern und in der Abänderung der Schlaggabelspitzen bestehen. Die daherigen Anordnungen sind zum größten Teile anläßlich der diesjährigen Waffeniuspektionen durchgeführt worden.

An den Infanteriefourgons Modell 1889 haben sich die Seilbremsen als Fahrbremsen nicht bewährt, durch Anbringung eines Schutzkorbes wurde Anlaß zu Überlastung der Fuhrwerke geboten und es werden daher aus dem Kredit für Verbesserung des Kriegsmaterials die Seilbremsen durch Schraubenbremsen ersetzt, die Körbe wieder abgenommen und zudem auch die Bocksitze etwas zweckmäßiger gestaltet.

Es sind im weitern Versuche mit neuen Fourgons ausgeführt worden, die dazu führten, für Neuanschaffungen solcher Fuhrwerke ein Modell anzunehmen, bei welchem außer den oben angeführten Änderungen die Brücke kürzer, aber breiter und zudem tiefer gelegt ist.

Es wurden im Berichtsjahre Versuche für zweckmäßigere Bewaffnung der Trainsoldaten begonnen, die aber noch nicht zu Ende geführt werden konnten.

Die Kreditforderungen für Brisanzgeschosse konnten nicht, wie vorgesehen war, in das Materialbudget pro 1898 aufgenommen werden, indem die Versuche bezüglich Zünder noch nicht abgeschlossen sind.

Die Versuche mit neuen Batterierüstwagen sind nicht wesentlich gefördert worden und müssen noch weiter fortgesetzt werden.

Die Versuche mit Bremsen für die Artilleriecaissons sind abgeschlossen, doch konnten wir uns, mit Rücksicht auf die Versuche mit neuem Artilleriematerial, nicht dazu verstehen, deren Einführung zu befürworten, beziehungsweise die dazu nötigen Kredite zu verlangen.

409 Die Anschaffung von Kriegsmaterial hielt sich genau in den Rahmen des Budgets. Größere Anschaffungen betrafen die Herstellung einer Anzahl Pontons, die Beschaffung von Rollbahnmaterial und die Vermehrung des Vorrates an komprimierter Schießbaumwolle.

Für die Anschaffung von Feldtelegraphenkabeln wurde vom Jahr 1896 ein verfügbarer Saldo von Fr. 10,000 auf das laufende Jahr übergetragen und zum gleichen Zwecke verwendet, teils auch zur Anschaffung von Mineurkabeln, was zur höchst dringenden Notwendigkeit geworden war.

In Foi'tsetzung der Studien über eine veränderte Werkzeugausrüstung für dieSappeurewurdein der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte ein neues Modell für einen Compagniewerkzeugwagen erstellt. Leider konnte derselbe der Truppe nicht mehr in Gebrauch gegeben werden. Nichtsdestoweniger werden wir im Falle sein, bereits im Frühjahr 1898 definitive Vorschläge betreffend die Anschaffung derartiger Fuhrwerke machen zu können.

7. Artillerieversuchsstation, Schießbureau der Befestigungen.

Im Jahre 1897 wurden im ganzen 128 Versuchsserien geschossen, welche sich nach ihrem Zweck wie folgt verteilen : 66 Serien zur Übernahme von Geschossen, 3 Serien zur Übernahme von Pulverlieferungen, 16 Serien zur Prüfung verschiedener Pulverrauster, 5 Serien zur Prüfung neuer Geschützkonstruktionen, 10 Serien Zünderversuche, 16 Serien mit verschiedenen Shrapnelkonstruktionen, 9 Serien für Verbesserungen am bisherigen Geschützmateriale, 3 Serien speciell ballistische Versuche.

Dabei wurden indessen die nämlichen Serien, namentlich diejenigen für Übernahme von Geschossen, so viel wie möglich auch benutzt zur Erprobung des Materiales, zur Ermittlung der Wirkung auf tote Ziele und auf tierische Objekte, sowie zur Gewinnung ballistischen Materiales.

Über alle Versuchsserien liegen ausführliche Protokolle im Archiv der Versuchsstation und die Resultate eines großen Teiles der Versuche sind, soweit dieselben allgemeineres Interesse bieten, noch besonders bearbeitet und in 17 vervielfältigten Protokollen zu Händen der interessierten Amtsstellen und Offiziere veröffentlicht worden.

Ein Teil der Versuche konnte einerseits mit Rücksicht auf deren Zweck und anderseits in Hinsicht auf die Platz Verhältnisse,

410 ungenügende Schußdistanzen, nicht in Thun vorgenommen, sondern mußte an ändern Orten durchgeführt werden.

Das Schießbureau für die Befestigungen erstreckte seine Thätigkeit auf Schieß versuche atn Gotthard, in St. Maurice, sowie in Thun selbst, verifizierte die Karten, machte topographische Aufnahmen und Vermessungsarbeiten, stellte ballistische Berechnungen an, erstellte Flugbahnkarten, Konstruktionsmaßstäbe, Schießkarten und Beobachtungskarten.

XIV. Landestopographie.

A. Geodäiische Arbeiten.

1. Triangulation.

Es wurde an den Triangulationen in folgenden Gebieten weiter gearbeitet : Graubünden: Beendigung der Triangulation im Misox. Signalstellung im oberen Bündner Oberland.

Wallis: Beendigung der Winkelmessungen im hinteren Teil des Zermatterthales. Signalstellung im Saaser- und Lötschenthal.

Uri: Die Versicherungen wurden vervollständigt und eine Anzahl neuer Signale im Maderaner- und Schächenthal gestellt.

Die Publikation der ,,Ergebnisse der Triangulation dei: Schweiz" wurde fortgesetzt und es gelangten zur Ausgabe : Lieferung 3, Kanton Tesain, ,, 4, Kanton Baselstadt und Baselland.

Zur Vorbereitung weiterer Lieferungen wurde die Revision auf dem Terrain für die Triangulation von Freiburg vollendet, für diejenige von Aargau fortgeführt. Mit der Revision der Triangulation von St. Gallen wurde im nördlichen Teil begonnen.

2. Nivellements.

Auf folgenden Linien des unter Leitung der eidgenössischen geodätischen Kommission ausgeführten schweizerischen Präcisionsnivellements wurden die noch vorhandenen Fixpunkte durch ADbringung und Einmessen sekundärer Höhenmarken versichert: Basel - Sonceboz - Biel, Sonceboz-Chaux-de-Fonds-Col des Roches, Moutier - Weißenstein, Ouchy-St. Maurice-Brieg-Mörel.

411

Fortlaufende Kontrollnivellements wurden ausgeführt: Develier-Delle, St. Imier-Chaux-de-Fonds, Chillon - Villeneuve - Roche, Martigny - Saxon - Riddes, Susten - Turtmann - Niedergestelen, Brieg-Mörel, Sargans - Ragaz.

Bin neues Nivellement ist erstellt worden von Villeneuve Chessel-St. Gingolph mit Anschluß an das französische Präcisionsnivellement in St. Gingolph.

Ferner wurde im Auftrag des eidgenössischen Oberbauinspektorates zur Bestimmung der Flußpegelhöhen eine größere Anzahl neuer Anschlußnivellements ausgeführt.

Die Publikation ,,Fixpunkte des schweizerischen Präcisionsnivellements"1 wurde fortgesetzt. Es erschien : Lieferung 6, Zürich - Siebnen - Oberer Zürichsee, Siebnen - Sargans, Ziegelbrücke - Linththal.

Im Druck befindet sich: Lieferung 7, Steckborn - Schaff hausen - Unter-Hallau, Schaff hausen - Koblenz - Stein - Säckingen.

"ow B. Topographische Aufnahmen.

1. Neuaufnahmen.

Vom Blatt Nr. 302 Montricher wurde eine unvollendete Partie aufgenommen und damit sämtliche Neuaufnahmen der I. Ausgabe des Siegfriedatlas erledigt.

In der Umgebung von St. Maurice sind 32 Quadratkilometer im Malistab l : 10,000 aufgenommen worden.

Eine Neusondierung des Bielersees, wobei nach Übereinkunft mit dem eidgenössischen Oberbauinspektorat der unterseeische Schuttkegel der Aare bei Hagneck detailliert aufgenommen wird, wurde im Herbst begonnen.

2. Revisionen.

Die Nachtragsarbeiten und Revisionen der Blätter des Siegfriedatlas konnten im Berichtsjahr nicht in wünschenswertem Umfange vorgenommen werden, da das Personal der Ingenieure durch die Aufnahmen in St. Maurice und infolge dauernder Erkrankungen sehr reduziert war.

412 Von 16 Blättern wurden umfassende Revisionen vorgenommen: Nr. 113, 126, 127, 128, 163, 166, 178, 179, 191, 193, 203, 205, 206, 406, 410, 418.

Nachträge sind in 35 Blättern erhoben worden: Nr. l, 2, 16, 17, 18, 25, 26, 28, 35, 38, 111, 129, 130, 131, 149, 156, 157, 162, 164, 165, 167, 168, 170, 171, 175, 177,180,192,207,209, 223, 308, 355, 367, 422.

C. Stich und Publikation der Karten.

1. Siegfriedatlas.

Im Dezember 1897 wurde die 47. Lieferung des großen topographischen Atlas im Maßstab der Originalaufnahmen herausgegeben.

Sie enthält die 12 Blätter: 54« Winkel, 21"» Lauchringen, 250"* Speer, 251 Alt St. Johann, 253 Walenstadt, 256 Berschis, 364 Schwarzsee, 450 Vernier, 450bl8 ßernex, 477bis Chamossaire, 499 Cerentino und 523<>i8 Chiesa.

l Blatt, Nr. 478 Pillon ist graviert und gedruckt.

5 Blätter sind im Stich begriffen: 275 Alpbella, 417bi« Martinsbruck. 431»'" la Cure, 432 Arzier, 501*« Crodo.

21 Blätter sind in Vorbereitung für den Stich, nämlich : 5bis, 6bis, 6lter? 64'«, 252, 272bfc, 302, 416bi9, 436'«, 437««, 451, 452, 455, 479, 480, 483«=, 484, 512, 513»", 515, 543»i8.

550 Blätter waren schon vor 1897 publiziert.

589 Blätter des Siegfriedatlas.

2. Dufourkarte und Generalkarte.

In den Blättern II, IV, VII, Vili, XVIII der Karte l : 100,000 und in den Blättern I, II und IV der Generalkarte l : 250,000 wurden Nachträge gestochen.

3. Übersichtskarte 1:1,000,000.

Die Eintragung neuer Kommunikationsliaien wurde auch im Berichtsjahr fortgesetzt.

4. Eisenbahnkarte l : 250,000.

Für alle 4 Blätter wurden die Bisenbahnen, ihrem Stand von 1898 entsprechend und nach den neuen Signaturen, vollständig neu gestochen. Die Publikation der neuen Ausgabe erfolgte im Dezember 1897.

413

5. Schulwandkarte der Schweiz.

Die Steine, welche die Situation, die Gewässer und die Terraiukurven enthalten, waren im Frühjahr dvuckbereit. Gleichzeitig wurde auch eine Vorlage für die Lithographie des Terrainbildes in Reliefrnanier fertig gestellt und der vom Departement des Innern einberufenen Jury unterbreitet. Sie beurteilte dieselbe im allgemeinen günstig, verlangte aber Änderungen in Bezug auf die Farbstimmung, was eine Umarbeitung des Entwurfes bedingte.

Dadurch wird die Karte unzweifelhaft gewinnen, aber die Herausgabe derselben verzögert.

D. Druck und Verwendung der Kartenwerke.

1. Niederlagen.

In Andermatt wurde ein Militärkartendepot errichtet. Es bestunden (mit obigem Depot) auf Ende 1897 17 Buchhändlerniedevlagen und 11 Militärkarten dépôts.

2. Druck der Karten.

Originallcarten.

Kupferdruck: Generalkavte 1 : 250,000 . . .

Topographische Karte 1 : 100,000 71 Siegfriedatlas 1 : 25,000 . . .

·n

Blatt 3,278 6,778 28,567

Lithographie : Übersichtskarte 1 : 1,000,000 Siegfriedatlas 1 : 50,000 . . .

·n Festungskarten 1 : 10,000 . . .

·n

1,807 12,027 80

Blatt

38,623

13 914

Reliefkarten.

Lithoaraühie : 1 : 50.000

544

Überdruckkarten.

Manöverkarten 1896 l : 100,000 1,014 ,, 1897 1:100,000 127,024 ,, 1897 l : 25,000 1,557 Diverse Karten im l : 250,000 7,520 ,, ,, ,, 1:100,000 17,187 ,, ,, 1:50,000 10,287 ,, ,, l : 25,000 . . . . . .

7,377 Übertrag 171,966

Zu Seife 413.

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ManÖTcrkarten.

fUr den Verkauf an das Publikim.

fUr die Militärschulen.

auf Bestellung.

Ältere Manöverkarten.

1897.

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«s« iÉ»U x_-

A. An Kantone, gemäß den Verträgen

B

B. An das Kriegsdepot

B

C. Freiexemplare an Diverse (Generalstabsoffiziere, Militärkommandos, eidgenössische Verwaltungen, Mitarbeiter, Anstalten, Gesellschaften und Behörden des In- und Auslandes, gemäß den Verfügungen des MiliB tärdepartements)

Blatt ! Blatt l

10

E. Für den Bureaugebrauch verwendet und Landesausstellung F.

Verkauf: Nu. B 52 1. zu den gewöhnlichen Preisen 2. zu reduzierten Preisen an Militärschulen und Kurse M-DLI. B 1309 3. zu reduzierten Preisen an Diverse (Generalstab, Verwaltungen, Behörden, Militär- und andere Gesellschaften, Institute, Beamte etc., gemäß den Ver18 fügungen des Militärdepartements) 4. zu reduzierten Preisen an Kantone für den eigenen B Gebrauch, gemäß den Verträgen B 5. an Armeecorps II für die Manöver 1897 . .

6. zu vereinbarten Preisen an Diverse (Karten zu Eisenbahnkonzessionsgesuchen, Beilagen zu wissenschaftliehen Werken, Handbüchern, Führern, Zeitungen, Broschüren, für technische Studien, Straßenkorrektionen, Wasserverbauungen etc., Überdruckkarten auf Bestellung) Total

Blatt

Blatt

Blatt

Blatt

Blatt · Blatt

Blatt

Blatt

Blatt i

Blatt

Blatt

! Blatt

Exempl. Blatt

Blatt

Blatt

Ex.

Blatt

4,554

1394

54 3

20

195

34

32

9,717 4,826

27

171

901

1855

3783 472

22,386 1,781

296 324

527

2,517

26

220

945 ;

36 7

| 162 J188 42

346

40 435

59 i1 l 597

261

20

29

305 424

2556

136

82 '

4073

3570

1860

24

14

63

49

96

46

41

11

9

32

552

61 333

101

5,316

630

1246

62

37

5180

47,163

709

400

3084

4402

4061

2587

2000

12,874 11,952 109,670

2000

12,874 11,953 123,880 1237 \ 1319

A.

B.

C.

D.

E.

F.

An Kantone, gemäß den Verträgen An das Kartenkriegsdepot Freiexemplare. . . · Ausgeschossene Karten Für den Bureaugebrauch verwendet Verkauf: 1. zu den gewöhnlichen Preisen 2. zu reduzierten Preisen an Militärschulen und Kurse 3. zu reduzierten Preisen an Diverse 4. zu reduzierten Preisen an Kantone 5. an Armeecorps II für Manöver .

6. zu vereinbarten Preisen an Diverse (Überdruckkarten auf Bestellung, Manöverkarte fUr Zeitungen etc

Bl.iU ,, ,, ,, ,,

4,554 945 12,003 6,125 1,521

,, ,-, ,, ,, ,,

41,501 13,640 6,597 481 5,946

,,

136,496

Abgegeben in Ì785 Posten Total

Blatt

229,809

12,003 6,125

1,521 319 121 237

51

832

194

37

12

52 14

41,501 13,640

12Ü9

6,597

481

2156

Blatt 4,554

Rekapitulation.

* B = durch das Bureau.

N = darch die Niederlagen.

M-D = durch das Militärkartendepot.

Blatt i Blatt

;= n

945

B

D. Ausgeschossen wegen Veraltung etc

Blatt

Total.

481 5,946

136,496 187

97

603

1426

417 475

2205

229,809

414

Übertrag 171,966 Specialkarten, Diverses, Grenzkarten 1:100,000 Bodenseekarte l : 50,000 Kriegsspielkarten l : 10,000 Eiseabahnkarten l : 250,000 Karten des griechisch - türkischen Kriegsschauplatzes und von Plewna Trigonometrische Netze zu : ,,Resultate der Triangulation der Schweiz'1 tibersichtsblätter Kataloge

1,997 936 241 800 158 1,214 8,097 2,000 15 443 ' Total 240,490

E. Verschiedenes.

Das p h o t o g r a p h i s c h e R e p r o d u k t i o n s a t e l i e r hat 42 Photolithographien, 312 Kartenaufnahmen, meist Vergrößerungen oder Verkleinerungen, 837 photographische Kopien bis zur Größe 80X100 cm. geliefert.

Die Beobachtungen am R h o n e g l e t s c h e r fanden wie gewohnt statt.

Die französische Ausgabe der ,, G e s c h i c h t e der L a n d e s v e r m e s s u n g 1832 --1864 a wurde in Übersetzung und Druck fertig gestellt.

V e r i f i k a t i o n e n von W a l d v e r ni ess u n g e n im Gebiet der eidgenössischen Forstzone fanden statt von: a. Triangulationen IV. Ordnung : Schanfigg, Geuossame Galgenen, Rorschach-St. Gallen-Goßau für Terrainarbeiten, Albulathal als Nachprüfung; b. Detailvermessungen: Genossame Galgenen und Gemeinde Fuma.

Zu den Berichten der schweizerischen Abgeordneten auf den g r i e c h i s c h - t ü r k i s c h e n K r i e g s s c h a u p l a t z wurden vier Karten mittelst Lithographie vervielfältigt und einige Croquis gezeichnet.

Eine neue K r i e g s s p i e l k a r t e im Maßstab 1:10,000 enthält das Gebiet von Thun.

Von der K a r t e für die M a n ö v e r des II. Armeecorps wurde versuchsweise eine billige Ausgabe mittelst Zinkotypie (Buchdruck) erstellt. Es wurden 120,000 Exemplare dieser Karte, meist an Tageszeitungen, abgesetzt.

415

XV. Militäranstalten, a. Pferderegieanstalt.

Der Inventarbestand der Pferde betrug : Ende 1897 . . . . 509 Pferde ,, 1896 . . . . 497 ,, somit Vermehrung um 12 Pferde auf Ende 1897.

In Z u w a c h s kamen seit 1896 durch Neuanschaffungen: 107 Remonten, 11 von Offizieren zurückgekaufte Pferde, l vom Hengstendepot gekauftes Pferd, 3 Fohlen von Regiestuten.

122

IQ A b g a n g kamen: 40 Pferde durch Verkauf an Offiziere, 11 v, ,, für Zuchtzwecke, fl 42 ^ ^ Ausrangierung, 17 ^ ,, Umstehen.

HO 12 Pferde Mehrzuwachs wie oben.

D i e n s t t a g e . Das Total der bezahlten Pferdediensttage in Schulen und Kursen betrug 1897: 74,620 (Budget: 90,000) (Rechnung 1896: 84,178), welche sich auf die verschiedenen Truppengattungen wie folgt verteilen : Infanterie und Divisionskreise 9,045 Kavallerie 1,343 Artillerie 42,634 Genie 2,734 Verwaltung 1.698 Sanität 2,606 Generalstabs- u. Centralschulen 13,552 Veterinär 613 Verschiedenes 395 Total 74,620 Unbezahlte Diensttage: Probepferde 38 Militärreitkurse 9,693 Equitationskurs cirka . . . 5,600 Total 15,331(1896:13,142)

416 K u r an st a l t s t â g e : Für Regiepferde 5,752 ,, Artillerie-Bundespferde . 1,356 ,, Lieferanten-u. Privatpferde 1,106 Total 8,210 (1896: 8970) 673 Offiziere haben im Jahre 1897 von der Regieanstalt mietweise Regiepferde erhalten (1896: 634 Offfziersbegehren) ; hiervon fallen auf den Truppenzusammenzug 186 Einzel begehren (1896:169).

Auf Anfang und Schluß des Jahres 1897 verteilt, fanden die gewohnten Winterreitkurse mit Regiepferdea statt; im fernem wurden zum erstenmal Sommerreitkurse (Mouat Juni) abgehalten, als Beitjjelegenheit für am Truppenzusammenzug teilnehmende Offiziere.

Die Win t e r r e i t k u r s e fanden auf folgenden Plätzen statt: Bern, Thun, Burgdorf, Langenthai, Solothurn, Aarau, Bellinzona, Frauenfeld, Genf, Schaffhausen, Vevey (2), Wattwyl. Wyl, Zürich, Yverdon, mit 229 Pferden; die So m m e r r e i t k ü r s e (3 Wochen) auf den Plätzen : Bern, Burgdorf, Solothurn, Aarau, Brugg, Basel, mit 49 Pferden.

Ferner fand auch im Winter 1896/1897 in Thun wieder ein 2 Va monatlicher Equitationskurs für Infanterieinstruktoren und Instruktionsaspiranten mit 14 Teilnehmern statt.

Es wurden im Jahr 1897 107 Remonten gekauft, und zwar 6 Pferde vom eidgenössischen Fohlenhof, 84 Irlanderpferd e und 17 ungarische Gestütspferde.

b. Munitionsfabrik.

Im Jahre 1897 wurde folgende Munition angefertigt:

17,194,494 5,269,280 81,000 200,000 1,672,000 5,000 73,000 3,000 9,400 37,000

7,6 7,5 10,4 10,4 7,6 7,5 10,4 10,4 7,5 7,5

i. In Thun.

a. P'ür H a n d f e u e r w a f f e n .

mm. scharfe Gewehrpatronen, ,, blinde ,, ,, scharfe ,, S. P. für Kadetten, ,, blinde ,, ,, ,, ,, scharfe ßevolverpatronen, ,, blinde ,, ,, scharfe ,, ,, blinde ,, ,, Manipulierpatronen, ,, Zielpatronen zum ,,Gysi-Patent-Einsatza,

417

12,000

7,5 mm. scharfe Gewehrpatronen ohne Stahlkappen für das Schützenfest in Nürnberg, 35,800 ältere Blechbüchsen mit 7,5 mm. Notmunition umgepackt.

Von altern Jahrgängen umgepackt in 10er Pakete: 9,778,620 7,6 mm. scharfe Gewehrpatronen.

° b. Für G e s c h ü t z e .

5,800 360 4,143 5,573 3,000 35,400 47,040 36,565 16,253 233 240 6,573 15,266 23,425 245 47,300 1,120

5,8 cm. Geschosse, 5,3 ,, Exerzierschüsse, 7,5 ,, Geschosse, 7,6 ,, Shvapnels umgeändert nach neuer Ordonnanz, 7,5 ,, Schußpatronen, 8,4 ,, Geschosse, 8,4 y Shrapnels umgeändert nach neuer Ordonnanz, 8,4 ,, Schußpatronen, 8,4 ,, Exerzierpatronen, 10,5 ,, Geschosse, 10,5 ,, Schußpatronen, 12' ,, Geschosse, 12 ^ Shrapnels umgeändert nach neuer Ordonnanz, 12 ,, Schuß- und Wurfpatronen, 12 ,, Exerzierpatronen, Geschützzündpatronen, Minenzünder.

2. In Altorf.

2,881,980 7,126,000

7,5 mm. scharfe Gewehrpatronen laboriert, 7,5 ,, scharfe Gewehrpatrooen von älteren Jahrgängen in 10er Pakete umgepackt, 30,000 Infanteriepatronenschachteln, 9,174 8,4 cm. Shrapnelhülsen vorgearbeitet, 9,492 8,4 ,, Shrapnels laboriert, 37,692 8,4 ,, v umgeändert nach neuer Ordonnanz, 36,979 8,4 ,, Sehußpatronen, 9,227 12 ,, Shrapnels laboriert, 3,820 12 ,, ^ umgeändert nach neuer Ordonnai!/.

In Thun wurde die vorstehend angeführte Munition in 302 lh Arbeitstagen mit einer durchschnittlichen Arbeiterzahl von 866 Mann angefertigt.

Die durchschnittliche Arbeiterzahl in Altorf betrug 124 Mann.

418

c. Munitions- und Pulverkontrolle.

Die Kontrolle der sämtlichen für Geschütze und Handfeuerwaffen gefertigten Ordonnanz- und Versuchsmunition umfaßte wie üblich deren Prüfung in den verschiedenen Fabrikationsstadien und itò fertigen Zustande.

An Kriegspulver, für scharfe Munition bestimmt, gelangten 13 Lieferungen zur Annahme.

Von den angenommenen Pulverlieferungen entfallen auf Schwarzpulver: 5800kg. in 4 Lieferungen; auf Schießwollpulver: 57,080kg.

in 9 Lieferungen.

Nebstdem kamen noch zur Prüfung : 4740 kg. Pulver für blinde Gewehrpatronen, 2385 kg. = 15,900 Exerzierpatronen für 8,4 cm.

Geschütze, 3394 kg. = 19,698 komprimierte Schießwollkörper für Sprengzwecke, wovon 6540 Stück zur Füllung von Sprengbüchsen bestimmt.

An Specialarbeiten sind zu erwähnen: Prüfung einer Anzahl Pulvermuster; 72 Untersuchungen von Rohmaterialien, wovon 42 Metallanalysen ; Besorgung der Geschwindigkeits- und Gasdruckmessungen bei den Schießversuchen der Artillerieversuchsstation ; Inspektion der in den Magazinen Thun, Luzern und Schwyz noch vorhandenen Bleirnantelgeschosse.

d. Konstruktionswerkstätte.

Es wurden im Jahre 1897 nachgenannte Arbeiten ausgeführt: N e u e r S t e l l u n go von: 6 Stabsfourgons Fourgon für Felddruckerpresse Stäbe.

4 Quartiermeisterkisten 12 Bureaukisten 100 Infanteriecaissons Ordonnanz 1894 l Tf f ' 52 Vorratsräder für Infauteriecaissons / A b ä n d e r u n g von: 131 Infanteriefourgons Ordonnanz 1889 des II.

Armeecorps, d. h. Anbringung von neuen panzerten Hinterkastenthüren, Kautschukpuf- Infanterie.

fern an den Deichselspitzen, sowie neuen Schraubenbremsen H e r r i c h t e n von: 224 alten Infanteriehalbcaissons zur Aufnahme von \ T f , .

.

.

} Infanterie.

v Kartonpackung }

419 N e u e r s t e l l u n g von: 1 Kavalleriefeldschmiede, zugleich Küche 4 Kavalleriecaissons Kavallerie.

8 Sprengmaterialkisten 728 Kavalleriesattelbäumen E r s a t z von: 28 Hintergestellrahmen v. Kavalleriefeldschmieden Kavallerie.

N e u e r s t e l l u n g von : 10 Infanteriefourgons (Fahrschulfuhrwerke) 201 Trainsattelbäumen, Einem größern Quantum von Vorratsbestandteilen Feldfür Geschütze und Fuhrwerke artillerie.

26 Kochgeschirrkisten 252 Signallaternen mit Zubehör für die Caissons der Parks 71 Bastsattelbäumen für Maultiere GebirgsEiner Anzahl Offiziersköfferchen, Fleischkörben und artillerie.

Laternenkisten 500 Tragreffen 115 Munitionsreffen 60 Kabelreffen mit Kurbeln 180 Kabelrollen 1816 Bergstöcken Diversen Bestandteilen für 10 cm. Geschütze, diverses FestungsGeniematerial für St. Maurice artillerie.

Diverses Festungsmaterial für den Gotthard Einem größern Quantum Ersatzstüeke für Geschütze und Fuhrwerke der Festungen Einem größern Quantum Geschützverschlußteile und Ausrüstungsgegenstände U m ä n d e r u n g von : \ Festungs30 5,8 cm. Schnellfeuergeschützverschlüssen | artillerie.

N e u e r s t e l l u n g von: 4 Stabsfourgons 7 Quartiermeisterkisten 2 Bureaukisten 8 Pontonschnabelstücken Genie.

4 Pontonmittelstücken Einem größern Quantum von Fahrgeschirren für Pontons l Sappeurwerkzeugwagen als Muster

420

R e p a r a t u r von : 23 Pontons und einem Notschiff Genie.

N e u e r s t e l l u n g von: 4 Quartiermeisterkisten j 16 Sanitätswagen für Infanterieregimenter ( g .....

l Krankentransport wagen für den Gotthard f 22 Gebirgstragbahren J Nebstdem wurden kleinere Partien von Material für alle Waffengattungen erstellt, Versuchsstücke angefertigt, verschiedene Versuche und Proben gemacht und wie bisher einzelne Verschlußbestandteile der Geschütze aller Kaliber, sowie Ausrüstungsstücke geliefert, Umänderungen und Reparaturen jeglicher Art ausgeführt und die Kontrolle und Reparatur aller im Dienste gewesenen Verschlußstücke und Zündapparate der Feld-, Gebirgs-. Positions- und Festungsartilleriegeschütze vorgenommen.

Die Durchschnittszahl der Arbeiter betrug 116, d. h. 25 Mann weniger als im Vorjahre.

Im Berichtsjahre wurden Studien für die elektrische Beleuchtung sämtlicher Militäranstalten in Thun und für die notwendige Änderung der Turbineuanlagen unserer Werkstätten ausgeführt und liegen Projekte vor, die unser Militärdepartement einer Expertenkommission zur Begutachtung und Antragstellung überwiesen hat.

e. Waffenfabrik.

Im Berichtsjahre wurden folgende Lieferungen ausgeführt: i. An eidgenössische Verwaltungen.

13,000 Gewehre Modell 1889 samt Zubehör; 250 Karabiner Modell 1893 samt Zubehör; 614 Revolver Modell 1882 samt Zubehör, Ersatzbestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfett und Reparaturen, sowie Bohren und Fräsen einer Partie Hufeisen.

2. An Jeantonale Verwaltungen.

Einzelne Waffen, Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfe(t, Reparaturen und Verschiedenes.

3. An Private.

Einzelne Waffen (worunter 1173 Revolver Modell 18823, Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfett, Reparaturen und Verschiedenes.

421 Außerdem beschäftigte sich das Etablissement mit der Selbstfabrikation von einzelnen Gewehr- und Revolverbestandteilen.

Das Fabrikpersonal weist einen durchschnittlichen Bestand auf von : 7 Angestellten, inklusive 3 Meistern, 9 Waffenkontrolleuren und Gehilfen, 148 Arbeitern nebst 7 Handlangern und 5 Lehrlingen.

f. Waffenkontrolle.

An neuen Waffen wurden außer den für die eidgenössische Verwaltung gelieferten Gewehren Modell 1889 und Karabiner Modell 1893, noch eine größere Zahl Revolver Modell 1882 für eidgenössische und kantonale Verwaltungen, sowie für Private kontrolliert und übernommen.

Auch in diesem Jahr kann eine successive Vervollkommnung in der Fabrikation dieser Waffen konstatiert werden.

An gebrauchten Waffen kamen nur die in Offiziersbildungsschulen und Kursen verwendeten Revolver Modell 1878 und 1882, sowie die von der Kavallerie abgegebenen Karabiner Modell 1893 zum Aufrüsten, welche der üblichen Ein- und Ausgangskontrolle unterzogen wurden.

Die Waffenkontrolle besorgte im weitern die Kontrolle der blanken Waffen und der Soldatenmesser.

g. Pulververwaltung.

i.

Weißpulver.

Die Fabrikation dieser Pulversorte ergab: Gewehrpulver 41,035 kg.

Geschützpulver 35,676 ,, Pulver für Infanterieexerzierpatronen . 3,985 ,, Pulver für Artillerieexerzierpatronen . 2,367 ,, Muster 1,467 ,, Komprimierte Schießwollkörper . . . 3,343 ., Zusammen

87,873 kg.

Dazu kommt die Korrektur von 20,174 kg. älterem Geschützpulver, an welchem sich Zersetzungserscheinungen zeigten, sowie die Umarbeitung eines Quantums von 1950 kg, Schießwollsprengkörper ältesten Fabrikationsdatums und fremder Herkunft, so daß Bnndesblatt. 50. Jahrg. Bd. II.

28

422

sich die Totalleistung der Fabrik dem Budgetansatze derselben ungefähr gleichstellt.

Von der Munitionskontrolle wurden untersucht und nach Richtigbefinden Übernommen: Gewehrpulver 46,000 kg.

Geschützpulver 11,080 ,, Pulver für Infanterieexerzierpatronen . 4,176 ,, Pulver für Artillerieexerzierpatronen . 2,348 ,, Komprimierte Schießwollkörper . . . 2,552 ,, Zusammen

66,156 kg.

Die Betriebsmittel der Fabrik wurden namentlich vermehrt durch die Anschaffung eines vierten Dampfkessels im Kesselhause und einiger Apparate zur Entsäuerung der Schieß wolle; die Einführung verschiedener konstruktiv vervollkommneter Einrichtungen wurde angebahnt, konnte aber im Berichtsjahr nicht durchgeführt werden.

An die Munitionsfabrik wurden folgende Quantitäten Weißpulver verkauft: Gewehrpulver 34,520 kg.

Geschützpulver 46,530 ,, Infanterie- und Artillerieblindpatronen . 6.523 ,, Zusammen 87,573 kg.

An die Privatindustrie: . Revolver- und Exerzierpatronen . . .

46 kg.

Der Totalverkauf beträgt mithin

87,6°19 kg.

2. Schwarzpulver.

Die Pulvermühlen zu Lavaux und Chur fabrizierten zusammen 364,380 kg. Schwarzpulver, und zwar 13,409 kg. Jagdpulver, 326,371 kg. Sprengpulver und 24,600 kg. Specialpulver für Feuerwerkerei und Minenzündungen. Weitere 2783 kg. Sprengpulver wurden durch Umarbeitung von Kriegspulver a. 0. gewonnen, so daß sich die ganze Produktion auf 367,163 kg. belauft. Es übertrifft dieses Ergebnis das dem Voranschlage und Nachtragskreditbegehren zu Grunde liegende Quantum um 27,163 kg.

Von der Munitionskontrolle wurden untersucht und zu Händen der eidgenössischen Munitionsfabrik übernommen :

423 1800 kg. Jagdpuiver Nr. l für Revolverpatronen und 2000 kg.

Nr. 2 für Shrapnelfüllungen, zusammen 3800 kg. Jagdpulver.

Verkauft wurden 19,116 kg. Jagdpulver und 360,712 kg.

Sprengpulver und Sprengsatz, zusammen 379,828 kg. Der Mehrbetrag von 69,828 kg., welcher sich dem Voranschlage gegenüber auf dem Pulververkaufe ergiebt, betrifft hauptsächlich das Sprengpulver, dessen Absatz seit einigen Jahren wesentlich zugenommen hat.

Von Explosionen und schweren Unfällen sind die Pulvermühlen im Berichtsjahre verschont geblieben.

3. Aufsiehtskommission.

Dieselbe hat im Berichtsjahre 6 Sitzungen abgehalten, wobei die meisten mit einer eingehenden Besichtigung der Fabrik verbunden waren. Nebstdem fanden eine Reihe von Schießversuchen in Thun statt.

XVI. Landesbefestigung.

Die vorgesehenen Erweiterungen der Anlagen der Furka-Verteidigung und die Militärtelegraphenlinien am Gotthard wurden beendigt. Es wird indessen noch ein Wegstück im Jahr 1898 gegen Rutschungen gesichert und eine dem Winde und der Vereisung zu sehr exponierte Strecke der Telegraphenlinie verlegt werden müssen.

In Andermatt wurden die für die Kehlkaserne des Fort Bühl in Angriff genommenen Arbeiten nicht in wünschbarem Maße gefördert, weil die Unternehmer Schwierigkeiten hatten, die nötigen Arbeiter zu finden. Wegen des in Andermatt herrschenden Mangels an geeigneten Lokalen zur Unterbringung von Bureaux, Magazinen und des Personals der Bauführung mußte ein Gebäude erstellt werden, welches später als Beamtenwohnung wird dienen können.

Bei den Landerwerb u ngen für die diversen Militärbauten bei Andermatt, sowie für Exerzier- und Schießplätze zeigten sich unvorhergesehene Schwierigkeiten, und waren wir gezwungen, das Expropriationsverfahren einzuleiten. Dasselbe ist noch nicht vollständig durchgeführt.

Die im Budget pro 1897 vorgesehenen baulichen Installationen für die Befestigungen von St. Maurice wurden bis auf eine Batterie der Positionsartillerie ausgeführt.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1897.

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1898

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2

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15

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.03.1898

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277-423

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