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Schweizerisches Bundesblatt.

50. Jahrgang. III.

Nr. 24.

1. Juni 1898.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): 6 Franken.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Raum 15 Rp. -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stampfli & de. in Bern.

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1899 (Vom 24. Mai 1898.)

Tit.

Wir beehren uns hiermit, Ihnen das Materialbudget für das Jahr 1899 zur Genehmigimg vorzulegen.

Den Betrag desselben werden wir, wie üblich, seiner Zeit im Gesamtbudget einschalten.

D. II. D. Bekleidung.

V. Gradabzeichen und Auszeichnungen: a. Metallene und wollene Borden für Gradabzeichen der Unteroffiziere Fr. 8940 6. Abzeichen für gute Schützen, Riehto kanoniere, Entfernungsschätzer, Meldereiter, Fahrpontoniere und Hufschmiede erster Klasse . . . . ,., 2619 c. Entschädigungen an die Kantone für Ersatz und Austausch von Einteilungsabzeichen, Ändern von Abzeichen verschiedener Art . . . ,, 3500 Fr

Übertrag Bundesblatt. 50. Jahrg. Bd. m.

- 15,059 Fr. 15,059 29

430 Übertrag

Fr. 15,059. --

VI. Exerzierkleider für Infanterie: 6000 Exerzierblusen à Fr. 17 . . Fr. 102,000 2000 Vorunterrichtsblusen à Fr. 12 ,, 24,000 ,, 126,000. -- VII. Bekleidung für Specialwaffen : a. Für K a v a l l e r i e : 1. Für das Remontendepot : Westen, Mützen, Reitstiefel, Stiefel, Hosen, Trainhosen, Stallschürzen, Stallblusen und Zwilchblusen . . . . Fr. 11,660. -- 2. Für Schulen und Kurse : Stallblusen, Stallschurzen und Handschuhe . . . ,, 1,995. -- Fr. 13,655. -- b. Für die P f e r d e r e g i e ans t a l t: Westen, Mützen, Reitstiefel, Stiefelhosen, Trainhosen, Stallschürzen und Stallblusen .

c. Für A r t i l l e r i e : Arbeitskleider, Stallschürzen und Handschuhe . . . .

d. Für G e n i e : 100 Arbeitskleider (Hose und Weste) à Fr. 15 . . . .

e. F ü r V e r w a 11 u n g : 320 Arbeitskleider (Hose und Weste) für die neuen Gerätschaftswagen à Fr. 15 .

f. Für R a d f a h r e r : Waffenröcke, Blusen, Beinkleider, Fahrhosen, Mäntel, Feldmützen, Halsbinden, Handschuhe und Lederstulpen

,,

6,857.50

,,

3,310. --

,,

1,500. --

,,

4,800. --

,,

., 25,715. -- -- Übertrag

T

55,837. 50

Fr. 196,896. 50

431 Übertrag

Fr. 196,896. 50

VIII. Bekleidung für Festungstruppen : a. St. G o t t h a r d : Mantelkragen, Feldmützen, Arbeitskleider, Arbeitskleider für Offiziere, Schneestrümpfe Fr. 37,695.-- b. St. M a u r i c e : Wie für die Gotthardtruppen ,, 22,707. 50 ,,

60,402. 50

,,

11,100. --

,,

18,000. --

IX. Militärbeschuhung : 600 Paar Reitstiefelschäfte für Kavallerie à Fr. 18. 50 . .

XI. Unterhalt (Fettmittel): 70,000 Büchsen Schuhfett à 15 Cts. Fr. 10,500 50,000 Büchsen Riemenwichse à 15 Cts ,, 7,500 Total Bekleidung

Fr. 286,399. --

Ad V a und b. An Borden für Gradabzeichen der Unteroffiziere wird sich gegenüber dem Vorjahre, der Ordonnanzänderungen wegen, voraussichtlich ein kleiner Mehrbedarf einstellen, während bei den übrigen Abzeichen noch Vorrat vorhanden ist und in der Neubeschaffung eine entsprechende Reduktion eintreten kann.

Ad V c. Gleich wie im Vorjahre.

Ad VI. Unter Hinweis auf unsere letztjährige Begründung ad 2, bezüglich Exerzierblusen, müssen wir die nämliche Zahl von 6000 Stück verlangen.

Die voriges Jahr beschafften Vorunterrichtsblusen haben bei weitem nicht hingereicht, den stets sich steigernden Bedarf zu decken, und wir sehen uns daher veranlaßt, die doppelte Zahl, nämlich 2000 Stück, zu verlangen, um den Begehren für Vorunterrichtsblusen entsprechen zu können.

432

Ad VII a, 1. Entsprechend dem Postulat über die Abgabe von Dienstkleidern an die Bediensteten des Bundes sollten dem Personal des Kavallerieremontendepots auf Kosten des Bundes neben Westen, Mützen, Stallschürzen, Stallblusen, Zwilchblusen, noch folgende Bekleidungsgegenstände verabfolgt werden : den B e r e i t e r n : jährlich je ein Paar Reitstiefel, eine Stiefelhose und nach Bedarf ein Mantel ; den W ä r t e r n : eine Trainhose.

Neu anzuschaffen wären nur Reitstiefel und Stiefelhose ; die Mäntel könnten dem zur Zeit noch vorhandenen kleinen Rost von Landsturmkapüten entnommen und entsprechend abgeändert werden; die Trainhosen wären den kantonalen Reserven zu entnehmen und den betreffenden kantonalen Verwaltungen angemessen zu vergüten. Die Mehrausgabe würde sich pro Jahr auf rund Fr. 6400 belaufen.

Ad VII a, 2. Zur Ergänzung der Abgänge in Schulen und Kursen bedürfen wir der verlangten Stückzahlen an Blusen, Schürzen und Handschuhen.

Ad Vllb. Mit Recht wird von Seiten der Pferderegieanstalt Gleichstellung von deren Personal (welchem bisher gar keine Bekleidung geliefert wurde) mit demjenigen des Kavallerieremontendepots verlangt. Eine erstmalige Beschaffung koste! cirka Fr. 7000.

Ad VII c und d. Die Ansätze für Arbeitskleider für Artillerie und Genie entsprechen den bisherigen Abgängen. In Zukunft sollen die Handschuhe für die Trainrekruten, ähnlich wie bei der Kavallerie, nicht mehr persönlich, sondern nur bei Bedarf ausgehändigt werden.

Entsprechend der Rekrutierung haben wir eine erstmalige Anschaffung von 1000 Paar vorgesehen, es fallen dafür im Tarif die Handschuhe für die Trainrekruten fort.

Ad Vile. 320 Arbeitskleider sind die zweite Hälfte der im Materialbudget pro 1898 im Prinzip bereits bewilligten Arbeitskleider für Verwaltungstruppen.

Ad VII f. Für die Radfahrerschule der in den Jahren 1895 bis 1898 ausgehobenen Radfahrerrekruten bedürfen wir pro 1899 des nötigen Kredites für Beschaffung einer vollständigen Bekleidung für 200 Mann.

433

Im fernem gedenken wir eine Reserve von 100 Fahrhosen anzulegen, indem die Fahrhose stark der Abnutzung unterworfen ist, was einen großen Ersatz nötig macht.

Mit dem neuen Bekleidungsreglement für die Radfahrer wird das Käppi abgeschafft und durch die Feldmütze ersetzt; dieser Austausch muß auch für die ältere Mannschaft der Radfahrerabteilungen erfolgen, und bedürfen wir hierfür 220, somit im ganzen 420 Feldmützen.

Ad Villa und b. Durch das neue Bekleidungsreglement ist der Mantelkragen bei den Festungstruppen Ordonnanz geworden.

Der Gesamtbedarf beträgt cirka 10,000 Stück; wir schlagen vor, diese Anschaffung auf mehrere Jahre zu verteilen.

In erster Linie sind diejenigen Festungstruppen mit dem Mantelkragen zu versehen, welche sich häufig in der Gebirgsregion aufhalten, es sind dies Beobachter, Maschinengewehrschützen, Sappeure und Festungskanoniere ; für dieselben ist ferner als Ersatz für das Käppi sofort.ebenfalls die neue Feldmütze zu beschaffen; ersteres konnte auch bisher von allen Mannschaften, die das Käppi tragen sollen, nicht gebraucht werden. -- Die Ansätze für Arbeitskleider und Schneestrümpfe entsprechen dem jährliehen Bedarf.

Durch Abgabe von Arbeitskleidern, welche auf Depot bleiben, fällt bei den Offizieren die Entschädigung für Mehrbenutzung der Kleider (Fortdienstkleider) dahin.

Ad IX. Wie im Vorjahre.

Ad XI. F e t t m i t t e j l . Wie im Vorjahre.

D. II. E. Bewaffnung und Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

a. Neue

Waffen.

\. 13,000 Gewehre, Modell 1889/96, für die Rekruten des Jahres 1899 à Fr. 88 . . . .

2. 2500 Handfeuerwaffen, gemäß Bundesbesbluß vom 22./24. März 1897, à Fr. 88 . . . .

3. 250 Karabiner, Modell 1893, à Fr. 88 ...

Übertrag

Fr. 1,144,000 ,, ,,

220,000 22,000

Fr. 1,386,000

434

Übertrag 4. 25,000 Soldatenmesser, a. 17,000 Stück für die Rekruten aller Waffen des Jahres 1899, b. 8,000 für die Mannschaftsdepotreserve für die drei jüngsten Jahrgänge des Landsturms, 25,000 (inklusive Kosten für Kontrolle, fetten, Frachten) à Fr. 2. 05 5. 33,000 Grewehrfettbüchsen mit Fett à 15 das Stück 6. Für Versuche mit Selbstladepistolen . .

Ein. .

Cts.

Fr. 1,386,000

,,

51,250

. .

,, ,,

4,950 5,000

b. Aufrüsten von gebrauchten G-ewekren, Karabinern, Bevolvern

,,

10,000

,,

9,750 3,125

n. Blanke Waffen.

750 Säbel für Kavallerie à Fr. 13 250 Feldweibelsäbel à Fr. 12. 50

fl

Ad 1. Infolge besserer Betriebseinrichtungen kann pro 1899 der Erstellungspreis pro Gewehr um Fr. 3 reduziert werden.

Ad 2. Die Deckung für diese Ausgabe (zweite Quote der auf vier Jahre verteilten Anschaffung dieser Gewehrreserve von 10,000 Stück) erfolgt durch eine Einnahme in gleicher Höhe unter Entnahme aus den durch den Verkauf alter Waffen mit zudienender Munition gebildeten und vorhandenen Specialfonds.

Diesem Ausgabeposten gegenüber wird im Hauptbudget 1899 unter ,,Einnahmen D. Militärdepartement"1, perAusgleichung, der entsprechende Einnahmeposten von Fr. 220,000 seiner Zeit eingestellt.

Ad 3. Der Erstellungspreis pro Karabiner kann gegenüber dem Vorjahre aus oben angeführten Gründen ebenfalls um Fr. 2 reduziert werden.

Übertrag

Fr. 1,470,075

435

Übertrag Fr. 1,470,075 Ad 4. 17,000 Stück Soldatenmesser sind erforderlich für die Gratisabgabe an die Rekruten aller Waffen des Jahres 1899.

Im Jahre 1893 wurden für die Mannschaftsdepots der drei jüngsten Jahrgänge des Landsturms 25,000 Gewehre, Modell 1889, beschafft, für welche keine Soldatenmesser vorhanden sind als Zubehör des Gewehres.

Seit vorigem Jahre haben wir begonnen, die zu obiger Zahl Gewehre notwendigen persönlichen Ausrüstungen, und zwar 4000 pro Jahr zu beschaffen.

Wir schlagen vor, analog dieser Ausrüstungen, ebenfalls 25,000 Soldatenmesser anzuschaffen, d. h.

auf mehrere Jahre diese Beschaffung zu verteilen.

Wir stellen daher erstmals pro 1899 den Kredit für 8000 Soldatenmesser für die Mannschaftsdepots ein.

Ad 5. Wie im vorigen Jahre.

Ad 6. Die Entwicklung der Selbstladepistolen geht so rasch vor sich, daß die in den Jahren 1896/97 beschafften Versuchspistolen (siehe Budgetbotschaft pro 1896) bereits durch leistungsfähigere überholt sind; es sind daher weitere Versuchspistolen mit Munition zu Versuchen heranzuziehen.

Ad b. A u f r ü s t e n . Den im Materialbudget bisher vorgesehenen Kreditposten für das Aufrüsten von gebrauchten Gewehren, Karabinern und Revolvern reduzieren wir pro 1899 auf Fr. 10,000.

Dagegen wird im Hauptbudget der Betrag für Unterhalt der Waffen entsprechend erhöht werden müssen.

Ad II. B l a n k e W a f f e n . Bezüglich der Kavalleriesäbel gleiche Begründung wie im letzten Jahre.

Gestützt auf das neue Bekleidungsreglement, wonach in Zukunft auch die unberittenen AdjutantUnteroffiziere und Fouriere mit dem FeldweibelÜbertrag

Fr. 1,470,075

436

Übertrag säbel ausgerüstet werden, verlangen wir einen Kredit von Fr. 3125 für Beschaffung von 250 Stück.

Fr. 1,470,075

m. Ausrüstungsgegenstände.

a. Persönliche Ausrüstung.

1. Für Gewehrriemen, Leibgurte, Bayonettscheidtaschen, Patrontaschen für Infanterie (je 2 pro Mann), Patronenschlaufen (je 2 pro Mann), Gewehrputzzeugtäschchen, Karabinerriemen, Patronenbandoulières, Schlagbänder für Säbel für unberittene höhere Unteroffiziere. Taschen für berittene Fouriere, Musiktaschen. Tragriemen für Trompeten, Signalpfeifen, diverse Ausrüstung für Spielleute, Musikinstrumente; alle diese Ausrüstungsgegenstände inklusive Kosten der von der Kriegsmaterialverwaltung jeweilen gratis an die Lieferanten abgegebenen Garnituren etc. .

2. Je 4000 Gewehrriemen, Leibgurte, Bayonettscheidtaschen, Gewehrputzzeugtäschchen, sowie 8000 Patrontaschen (4000 Paar), 8000 Patronenschlaufen (4000 Paar) für die drei jüngsten Jahrgänge des Landsturms, inklusive Garnituren etc

,,

228,000

,,

50,000

l. 700 komplette Kavalleriereitzeuge, inklusive Decke, Zäume, Putzzeug, Kopfsack, Futtersack, Stallgurt, Stallhalfter, Fouragierstrick, Karabinerholfter, Kochgeschirrfutteral, Kavalleriesäbelriemchen etc., inklusive Kosten der von der Kriegsmaterial Verwaltung jeweilen gratis an die Lieferanten abgegebenen Garnituren, Kontrollspesen, Frachten und Kosten im Ausrüstungsmagazin à Fr. 240

,,

168,000

c. Aufrüsten von blanken Waffen, Musikinstrumenten und andern Ausrüstungsgegenständen etc .

,,

20,000

b.

Pferdeausrüstung.

Total Bewaffnung und Ausrüstung Fr. 1,936,075

437

Ad III a, 1. Die Stückzahlen für diese Ausrüstungsgegenstände basieren, wie im vorigen Jahre, auf dem Bedarf für das Rekrutenkontingent pro 1899.

Diverse Gegenstände von schwarzem Leder werden aus vorhandenen Beständen abgegeben und brauchen nicht neu beschafft zu werden. Die Stückzahlen für Karabinerriemen und Patronenbandoulières sind höher als voriges Jahr, entsprechend dem nötigen Bedarf.

Infolge neuer Instrumentierung muß eine größere Zahl von Musikinstrumenten sowohl des neuen wie des früheren Modells beschafft werden, es bedingt dies hauptsächlich die Erhöhung des Ausgabepostens Ausrüstungsgegenstände der persönlichen Ausrüstung gegenüber dem Vorjahre.

Ad a, 2. Gleiche Begründung wie voriges Jahr.

Es ist dies die zweite Quote des im Materialbudget pro 1898 im Prinzip bereits bewilligten Kredites für 4000 Sortimente Ausrüstungen für die Mannschaftsdepots der drei jüngsten Jahrgänge des Landsturms.

Ad b, 1. Gleicher Ansatz wie voriges Jahr.

Auf Ende des Jahres 1899 würden wir annähernd im Besitze einer Reserve von so viel Reitzeugen sein, als Pferde in den Remontendepots stehen.

Ad c. Wie im Vorjahre.

D. II. F. Offiziersausrüstung.

I. Vergütungen für Bekleidung.

A. Erste Entschädigung.

344 unberittene Offiziere à Fr. 200 135 berittene Offiziere à Fr. 275 131 Supplementareatschädigungen für Berittenmachung von Offizieren à Fr. 75 18 Entschädigungen für Offiziere, welche schon als Adjutant-Unteroffiziere, Stabssekretäre oder Postsekretäre eine Entschädigung erhalten haben, à Fr. 60 Übertrag

Fr.

,,

68,800 37,125

,,

9,825

,,

1,080

Fr. 116,830

438

Übertrag Fr. 116,830 33 Entschädigungen für Offiziere, welche nach Art. 3 der Verordnung vom 11. Januar 1898 verseizt werden, à Fr. 100 ,, 3,300 34 Feldprediger à Fr. 140 ,, 4,760 2 Stabssekretäre mit Adjutant - Unteroffiziersgrad à Fr. 140. . . . ' ,, 280 Fr. 125,170 B. Zweite Entschädigung (Erneuerungsbeiträge).

300 Erneuerungsbeiträge an unberittene Offiziere à Fr. 150 Fr. 45,000 202 Erneuerungsbeiträge an berittene Offiziere à Fr. 187. 50 ...

,, 37,875 10 Brneuerungsbeiträge an Stabssekretäre mit Adjutant-Unteroffiziersgrad à Fr. 75 ,, 750 Total

TI 83,625 Fr. 208,795

II. In Natura zu verabfolgende Ausrüstungsgegenstände.

1. Für Säbelkuppel, Schlagbänder, Tornister, Feldflaschen, Revolverfutterale, Schriftentaschen und Signalpfeifen 2. Für Säbel, Revolver und Feldstecher . . .

3. Für Reitzeuge mit Sattelkoffern, Koffern fü:r Offiziere und Garniturenbestand für einen Jahresbedarf für obige Gegenstände, inklusive Kontrollkosten, Frachten etc Total

Fr: 25,100 ,, 43,500

,, 103,000 Fr. 171,600

III. Beiträge an Offiziere und Unteroffiziere.

a. Für Revolveranschaffungen : 200 Revolver à Fr. 18 Fr. 3,600 b. Für Feldstecheranschaffungen : 100 Feldstecher, kleines Modell à Fr. 10 ..

,, 1,000 100 Feldstecher, großes Modell à Fr. 13 ..

,, 1,300 100 Feldstecher, Modell Zeiß, à Fr. 50 . . ,, 5,000 Fr. 10,900

439

Zusammenzug.

I. Vergütungen für Bekleidung II. In Natura zu verabfolgende Ausrüstungsgegenstände III. Beiträge an Offiziere und Unteroffiziere . .

Fr. 208,795 ,, 171,600 ,, 10,900 Fr. 391,295

Die neue Gruppierung obiger Kreditposten ist veranlaßt durch die neue Verordnung vom 11. Januar 1898 über die an Offiziere, Stabssekretäre und Ärzte ohne Grad für Bekleidung und Ausrüstung zu leistenden Vergütungen und in Natura zu verabfolgenden Gegenstände; sie tritt an Stelle der in den frühern Budgets unter dem Titel V ) E q u i p e m e n t s - E n t s c h ä d i g u n g e n a gruppierten Posten.

Ad I. Die Vergütungen für Bekleidung (sub I) entsprechen der mutmaßlichen Zahl der im Jahre 1899 neu zu brevotierenden Offiziere nnd Stabssekretäre mit Adjutantunteroffiziersrang, bezw.

der zum Bezug der Erneuerungsbeiträge berechtigten Offiziere.

Ad II. Der Aufstellung sub II liegen ebenfalls obige Zahlen zu Grunde. Baldigst wird, ähnlich wie für die Mannschaftsausrüstung, ein z w e i t e r Jahresbedarf beschafft werden müssen. Wir beschränken uns für das Budgetjahr darauf, die Anschaffung des dazu notwendigen Garniturenbestandes zu empfehlen.

«.

Ad III. Die Beiträge an Revolveranschaffungon und Feldstecher können reduziert werden, da den neu brevetierten Offizieren diese Gegenstände in Natura geliefert werden. Dagegen ist die Nachfrage nach Z e i ß - F e l d s t e c h e r n so groß, daß für nächstes Jahr wenigstens 100 Beiträge an Offiiziere zu berechnen sind. Dieselben werden nicht nur an die Offiziere der Artillerie, sondern auch an die Offiziere des Generalstabes und an die Stabsoffiziere der combattanten Truppengattungen zum reduzierten Preis verabfolgt.

440

D. II. J. Kriegsmaterial.

2. Neuanschaffungen.

A. Stäbe.

1. Anschaffung von Fernröhren Fr.

2. Neuanschaffungen für das photographische Laboratorium ,, 3. Anschaffung von Schriftensortimenten für die Felddruckerpresse und 4 Transportkisten für Mimeographen ,, 4. Anschaffung von Fahrrädern als Schulmaterial für die Radfahrerkurse ,, 5. Anschaffung von 10 Stabsfourgons mit je ein Paar Brustblattgeschirren à Fr. 2150 . . . ,, 6. Anschaffung von 15 Offizierskochgeräten für Stäbe, à Fr. 200 ,, Total Stäoe Ad l und 2.

400 200 400 2,500 21,500 3,000

Fr. 28,000

Wie im Vorjahre.

Ad 3. Die Felddruckerpresse wird schon jetet für zahlreiche Druckarbeiten für das Generalstabsbureau benutzt; eine fernere Ergänzung und Ersatz der Schriftensortimente und Requisiten verlangt einen Kredit von Fr. 200.

Zur Komplettierung der Transportkisten für die früher beschafften Mimeographen müssen wir Fr. 200 verlangen.

Ad 4. Die Anlage einer Reserve von 7 Schulfahrrädern ist nötig, um Radfahrer, deren Maschinen in Reparatur sind, nicht vom Ausrücken dispensieren zu müssen. Wir erhalten zudem durch Bewilligung eines bezüglichen Kredites von Fr. 2500 die Möglichkeit, Versuche mit den in den Nachbararmeen speciell für MUitärzwecke konstruierten Fahrrädern vornehmen zu können, wozu uns bisher kein Kredit zur Verfügung gestanden ist.

Ad 5 und 6. In Ausführung der Bestimmungen des Bundcsgesetzes vom 19. März 1897 ist für jeden Corpspark ein Stabsfourgon zu beschaffen. Ferner müssen für die neuformierten Brigade- und Regimentsstäbe der Landwehrinfanterie des I. Aufgebots je ein Stabsfourgon und je ein Offizierskochgerät beschafft werden.

441

Wir haben somit neu zu beschaffen : 4 Stabsfourgons für die Corpsparks, 15 ,, für Landwehrbrigaden und Regimentsstäbe des I. Aufgebots, Total 19 Stabsfourgons nebst 19 Paar Brustblattgeschirren à Fr. 2150 = Fr. 40,850. Wir schlagen vor, diese Beschaffung auf zwei Jahre zu verteilen, und ersuchen, als erste Rate, um Bewilligung eines Kredites von Fr. 21,500 für 10 Stabsfourgons und Beschirrung.

Ferner sind zu beschaffen : 15 Offiziers-Feldküchen, welche des Preises wegen zusammen angeschafft werden sollten.

B. Infanterie.

1. Ergänzung der Corpsausrüstung der Landwehrbataillone des I. Aufgebots, erste Rate . . Fr. 120,000 2. Umänderung, sowie Komplettierung der Bestandteile bei 104 Büchsenmacherkisten mit Taschen, des Auszugs à Fr. 80 ,, 8,320 3. Kochgeschirrgestelle für die Infanterie des Auszugs und der Landwehr des I. Aufgebots, erste Rate ,, 12,700 Total Infanterie

Fr. 141,020

Ad 1. Entsprechend den im Bundesgesetze vom 12. Juni 1897 enthaltenen Grundsätzen wird die Landwehr-Infanterie des I. Aufgebots, analog dem Auszuge, dem Armeecorps zugeteilt und gleich wie letzterer verwendet.

Infolgedessen ist es notwendig, die Corpsausrüstung der Bataillone des I. Aufgebots, welchen vorläufig nur das Material der aufgelösten Landwehrbataillone alter Organisation zugewiesen werden konnte, auf den Sollbestand der Auszügerbataillone zu ergänzen.

Zu°diesem Zwecke müssen für 37 Bataillone angeschafft werden : 185 Fourgons, Modell 1889, à Fr. 1580 . . . . Fr. 292,300 74 Infanterie-Caissons, Modell 1894, à Fr. 1350 . ,, 99,900 170 Paar Brustblattgeschirre à Fr. 250 . . . . ,, 42,500 Übertrag

Fr. 434,700

442

Übertrag Fr. 434,700 37 Sortimente tragbares Schanzwerkzeug, nämlich je 160 Spaten mit Futteral das Sortiment, 80 Bickel mit Futteral inkl. Kontroll32 Handbeile mit Futteral spesen, 46,250 16 Gliedersägen Frachten etc.

2 Sägefeilen à Fr. 1250 50 Vorratsnieten Total Kosten dieser Beschaffung Fr. 480,950 welche wir vorschlagen, auf 4 Jahre zu verteilen.

Aus der oben eingestellten ersten Rate von Fr. 120,000 ersuchen wir, in erster Linie die dringendste Beschaffung machen zu können, nämlich die s ä m t l i c h e n 74 Infanterie-Caissons und die Hälfte der tragbaren Schanz Werkzeuge.

Für die Landwehr-Infanterie-Bataillone des II. Aufgebots nehmen wir vorläufig von Materialanschaffungen Umgang; für diese Einheiten genügt das vorhandene Material a,lter Ordonnanz und können Lücken in der Pferdeausrüstung auf dem Wege der Requisition ergänzt werden.

Ad 2. Die Einführung des Gewehrmodells 1389/96 bedingt den Ersatz einzelner Bestandteile und Werkzeuge der Büchsenmacherkisten und -taschen, welche ausschließlich für das Gewehr Modell 1889 ausgerüstet sind, durch solche für Modell 1889/96.

Die Kosten werden sich pro Bataillon auf Fr. 80 belaufen; wir nehmen für einmal diese Umänderung der Büchsenmacherkisten und -taschen bei den Auszilgerbataillonen in Aussicht, was einen Kredit von Fr. 8320 erfordert.

Ad 3. Durch die Ergänzung des Kochgeschirrmaterials der Bataillone durch zusammenlegbare eiserne Kochgeschirrgestelle wird ein bedeutender Zeitgewinn zu gunsten einer rechtzeitigen Verpflegung erzielt und das zeitraubende, oft zu Übergriffen an Privateigentum führende Zusammensuchen von Stangen und Pfählen vermieden.

Nachdem sich ein seit Jahren erprobtes Modell vermöge seiner Einfachheit, bequemen Handhabung und Transportfähigkeit als praktisch erwiesen hat, beabsichtigen wir, jedem Bataillon neun solcher Gestelle zuzuteilen.

Für Auszug und Landwehr I. Aufgebots stellt sich der Bedarf auf 141 X 9 = 1269 Stück, was zum Preise von Fr. 20 einen Betrag von Fr. 25,400 ausmacht. Auf zwei Jahre verteilt, ergiebt sich pro 1899, als erste Rate, ein Kreditbegehren von Fr. 12,700.

443

C. Kavallerie.

1. Anschaffung von Kampiermaterial für die Guidencompagnien 2. Anschaffung von 36 Ries Hufbränden à Fr. 20

Fr. 2100 ,, 720

Total Kavallerie Fr. 2820 Ad 1. Für die G-uidencompagnien ist kein Kampiermaterial vorhanden; für Compagnien Nr. l--9 gebraucht es: 270 Kampierpfähle à Fr. 7 Fr. 1890 18 Schlägel à Fr. 10 ,, 180 Zusammen Fr. 2070 wofür wir den nötigen Kredit verlangen mit rund Fr. 2100.

Ad 2. Die Anschaffung von 26 Ries Hufbränden erweist sich als notwendig, weil die Einheiten der Kavallerie vielfach an Orten besammelt werden, wo keine Hufbrände deponiert sind und die Trainpferde sodann mehrere Tage ungebrannt bleiben, was zu großen Unannehmlichkeiten führen kann.

D. Artillerie.

1. Beschaffung von 200 neuen Deichseln für die Artilleriefuhrwerke à Fr. 40 2. ßeschirrung samt Zubehör 3. Vorratsbestandteile für die Artillerie . . .

4. 6 Fahrschulfuhrwerke (Inf.-Caissons) für den Armeetrain à Fr 1350 5. 40 Bureaukisten für die Batteriechefs und Tramoffiziere à Fr. 150 6. 4 7,5 cm. Schul-Gebirgs-Geschütze à Fr. 5000

Fr. 8,000 ,, 80,000 ,, 10,000 ,,

8,100

,, ,,

6,000 20,000

Total Artillerie Fr. 132,100 Ad 1. Behufs Brzielung eines raschen Ersatzes der alten Deichseln (43er Ordonnanz) von zweifelhafter Haltbarkeit sollten in den nächsten 4 Jahren per Jahr je 200 neue Deichseln beschafft werden.

Ad 2 und 3.

Wie in frühern Jahren.

Ad 4. Wir bedürfen weiterer 6 Infanterie-Caissons als Fahrschulfuhr w erk e.

444

Ad 5. Einem längst gefühlten Bedürfnisse und dem schon zu wiederholten Malen von Seiten der Einheitskommandanten gestellten Ansuchen entsprechend, sollte mit der Beschaffung von Bureaukisten für die Batteriechefs und Chefs der Trainabteilungen begonnen werden.

Die Notwendigkeit dieser Beschaffung geht schon aus dem Umstände hervor, daß die Batteriechefs nur das Recht auf 25 kg.

Gepäck haben, daher die Unterbringung der für die Einheit bestimmten Rapport-Formularien neben den persönlichen Effekten im Offizierskoffer nicht möglich ist.

Die zu beschaffenden Bureaukisten sollten ihrem Umfange und Inhalte nach ungefähr den Quartiermeisterkisten entsprechen und kommen pro Stück auf cirka Fr. 150 zu stehen. Wir stellen pro 1899 vorerst den nötigen Betrag für die Beschaffung von 40 Stück in das Budget ein.

Ad 6. Die Schulgeschütze Bewaffnung der neu organisierten daher 4 Schulgeschütze beschafft geschützen als Schulmaterial für

der Gebirgsbatteden wurden zur Batterien verwendet und müssen werden, die mit den 2 Reservel Batterie genügen werden.

E. Genie.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Anschaffung von Holzvorräten Fr.

3,000 Bearbeitung vorhandener Holzvorräte . . . ,, 3,000 Vervollständigung des Geniematerials ,, 10,000 Ergänzung der Schanzzeugvorräte . . . . ,, 5,000 Ankauf und Umarbeiten von Schießbaumwolle ,, 10,000 Anschaffung des Parks für die Balloncompagnie nebst Beschirrung für dieseBallonparkfuhrwerke ,, 121,200 7. 2 Sappeur-Werkzeugwagen, als Schulmaterial à Fr. 2200 ,, 4,400 Total Genie

Fr. 156,600

Ad l--5. Wie im Vorjahre.

Ad 6. In Ausführung des Gesetzes vom 14. Dezember 1897 bedürfen ·wir des nachstehenden Materials für die erste Ausbildung der Truppe und zur Marschfähigkeit des Parks für die Balloncompagnie : l Ballonwagen mit Ballon, l Kabelwagen, l Wasserstoffgenerator,

445

l Gasometerballon, l Dampfkessel mit Kompressionspumpe, l Garnitur Gascylinder, mit l Transportwagen und den für den Transport der Materialien nötigen Fuhrwerken, zusammen . Fr. 110,000 19 Paar Kummtgeschirre à Fr. 500 . . . ,, 9,500 2 ,, Brustblattgeschirre à Fr. 250 . . ,, 500 5 ,, Unteroffiziers-Reitzeuge à Fr. 240 . ,, 1,200 Total

Fr. 121,200

Wir gedenken den Ballonpark im folgenden Jahre durch Ankauf von zwei weitern Garnituren Cylinder samt Transportwagen zu ergänzen, wie es das Gesetz vorsieht.

Ad 7. Diese zwei Sappeur-Werkzeugwagen sind als Schulmaterial bestimmt.

P. Sanität.

a. Medizinalabteüung.

1. Versuche zur Vervollständigung des Materials der Ambulanzen 2. Ergänzung des Corpssanitätsmaterials . . .

3. 9 Regimentssanitätswagen mit je l Paar Brustblattgeschirren à Fr. 2350 4. Ergänzung des Spitalmaterials Total Sanität

Fr.

,,

2,000 5,000

,, 21,150 ,, 2,000 Fr. 30,150

Ad 1. Gleiche Begründung wie voriges Jahr.

Ad 2. Wir bedürfen dieses Kredites für Beschaffung von verschiedenem Corpsmaterial, wie Sanitätstornister, Arzttaschen, Wasserflaschen etc., bei welchem Material sich in letzter Zeit ein stärkerer Abgang geltend macht.

Ad 3. Für die zur Feldarmee gehörenden Infanterieregimenter der Landwehr des I. Aufgebots ist die Zuteilung von Regimentssanitätswagen mit je l Paar Brustblattgeschirren ebenso notwendig, wie für die Regimenter des Auszugs.

Erforderlich ist indessen nur die Beschaffung der fehlenden Regimentssanitätswagen für die Regimenter Nr. 33--41, da für Gotthard und St. Maurice auf diese Wagen verzichtet werden kann.

Bundesblatt. 50. Jahrg. Bd. m.

30

446

Von einer analogen Ausrüstung der Infanterieregimenter der Landwehr des II. Aufgebots mit Regimentssanitätswagen kann abgesehen werden.

Ad 4. Gleicher Ansatz und gleiche Begründung wie im letzten Jahre.

b. Veterinärabteilung.

Kein Kredit verlangt.

G. Verwaltung; 5 Ofengarnituren à Fr. 2500 10 Gerätschaffcswagen à Fr. 3800 . . . .

15 Blachen zur Bedachung der Öfen à Fr. 70 5600 Brotsäcke à 80 Ct. " 4 Wellslampen à Fr. 450 Ergänzung von Vorratsbestandteilen für die Verwaltungstruppen 7. l Knettmaschine Total Verwaltung 1.

2.

3.

4.

5.

6.

Fr. 12,500 ,, 38,000 ,, 1,050 ,, 4,480 ,, 1,800 ,, 3,000 ,, 8,000 Fr. 68,830

Ad 1. 5 Ofengarnituren werden beschafft als zweite Hälfte des im Materialbudget des vorigen Jahres im Prinzip bereits bewilligten Kredites. Wir verweisen auf die vorjährige Begründung.

Ad 2. 10 Gerätschaftswagen sind in Aussicht genommen als zweite Hälfte des im Materialbudget pro 1898 bereits im Prinzip bewilligten Kredites. Wir verweisen auf die vorjährige Begründung.

Gegenüber dem Vorjahre müssen wir den P::eis für die Gerätschaftswagen auf Fr. 3800 pro Stück erhöhen.

Ad 3. 15 Blachen werden wie letztes Jahr beschafft und sind bereits im Prinzip bewilligt.

Gestutzt auf letztjährige Beschaffung können wir den Preis pro Blache auf Fr. 70 reduzieren.

Ad 4 und 5. Ebenfalls zweite Hälfte des für diese Anschaffungen prinzipiell im vorigen Jahr bereits bewilligten Kredites.

Der Preis der Brotsäcke kann gestützt auf den letztjährigen Beschaffungspreis auf 80 Ct. pro Brotsack reduziert werden.

Ad 6. Fortsetzung der Beschaffung von Vorratsbestandteilen für die beim Corpsmaterial der Corpsverpflegungsanstalten jeweilen verloren gehenden Gegenstände und Ersatz des durch den Gebrauch abgehenden Materials.

447

Ad 7. Die Erfahrungen der letzten Truppenzusammenzüge haben gezeigt, daß zur Sicherstellung der Verpflegung nicht allein eine Vermehrung der Bäckermannschaften der Verwaltungscompagnien genügt, sondern daß auch das Material -der Verpflegungsanstalten zeitgemäß vermehrt und verbessert werden muß. Diesem Bedürfnis ist zum Teil durch eine reichere Dotierung der Corpsverpflegungsanstalten mit Feldbacköfen entsprochen worden.

Die Verpflegungsinstitutionen der Armee müssen jedoch gegenüber den vielen unvorhergesehenen und plötzlich sich steigernden Anforderungen des Felddienstes so leistungsfähig als möglich gemacht werden.

Ferner besteht die Verpflichtung, den Truppen durch Ermöglichung einer äußerst reinlichen Herstellungsweise des Brotes ein in hygienischer Beziehung tadelloses Nahrungsmittel zu verabreichen.

Sodann ist die Tendenz durch wasserarme und gleichmäßige Teige die Haltbarkeit des Brotes bis zur Grenze des Erreichbaren zu steigern, voll und ganz gerechtfertigt.

Das Bestreben, diesen Aufgaben zu genügen, erheischt gebieterisch die Einführung der Maschinenarbeit. Wir folgen damit einfach dem Beispiel des Großgewerbes, sowie demjenigen der ausländischen Heeresverpflegung, deren Erfahrungen in dieser Hinsicht durchaus günstige sind.

Zur Anschaffung einer Probemaschine, sowie zur Vornahme der einschlägigen Versuche, haben wir deshalb die aufgeführte Summe von Fr. 8000 ins Budget aufgenommen.

1.

2.

3.

4.

5.

H. Allgemeines Corpsmaterial.

Verbesserung an bestehendem Material . .

l Stallzelt Depotparkkisten, zweite Hälfte 1600 à Fr. 3. 25 23 Cylinderessen für Wageneinschatzungskommissionen à Fr. 95, rund fl Mobilmachung : a. für Zubehörde zu Requisitionsfuhrwerken Fr. 27,000 b. Ausrüstung für die Pferdedepots ,, 20,000 c. Ausrüstung für Pferdekuranstalten ,, 10,000

Fr.

,, ,,

40,000 10,000 5,200 2,200

,,

57,000

Total Allgemeines Corpsmaterial Fr. 114,400

448

Ad 1. Wie im Vorjahre.

Ad 2. Die vorhandenen Stallzelte haben schon oft sehr gute Dienste geleistet und aus der Verlegenheit geholfen ; es sind damit auch schon wesentliche Ersparnisse erzielt worden. Die Beschaffung eines weitern Zeltes ist daher angezeigt.

Wir verweisen auf die Begründung im Materialbudget pro 1896.

Ad 3. Zweite Hälfte der 3200 Depotparkkisten, im Prinzip voriges Jahr bereits bewilligt.

Ad 4. Die verlangte Anzahl von 23 Cj'linderessen entspricht den Aufgebotstabellen und der Vorschrift vom 8. März 1898 für Wageneinschatzungskommissionen.

Ad 5 a. Entsprechend der Vorschrift vom 8. März 1898 über Requisition und Miete von Fuhrwerken, § 11, sind die F u h r w e r k s z u b e h ö r d e n für die 1549 etatgemäßec. Requisitionsfuhrwerke durch den Bund zu stellen.

Für 470 dieser Fuhrwerke sind überdies noch keine Blachen vorhanden, welche ebenfalls successive zu beschaffen sind.

Die Gesamtkosten betragen Fr. 108,000.

Wir beabsichtigen, die Beschaffung dieses Materials auf vier Jahre zu verteilen und nehmen daher pro 1899 Fr. 27,000 als erste Rate in das Budget auf.

Ad 5 b. Für die Komplettierung der Ausrüstuug1 der P f e r d e d é p ô t s (Beschläge und Stallutensilien), die auf einen Gesamtbestand von 4500 Pferden berechnet sind, sind noch Fr. 70,000 erforderlich ; wir nehmen erstmals einen Kredit von Fr. 20,000 pro 1899 auf.

Ad 5 c. Für die Komplettierung der Ausrüstung der Pf e r d e k u r a n st a l t e n (Stallutensilien), die auf einen Gesamtbestand von 3000 Pferden berechnet sind, werden Fr. 35,000 erforderlich sein ; wir nehmen pro 1899 erstmals Fr. 10,000 im Budget auf.

J. 4. Festungsmaterial, a. St. Gotthard.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz).

Zwei Stück 12 cm. Kanonenrohre aus Nickelstahl, zwei Stück 5,3 cm. Rohre für Sehnellfeuergeschütze, eine Reserveoberlafette für 12 cm. Kasemattkanonen, eine Reservelafette für 8,4 cm.

449

Kasemattgeschütze, zwei Reserverohre für 12 cm. Haubitzen und Reserveteile für Geschütze etc Fr. 63,500 2. Allgemeine I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Komplettierung der Werkzeuge und des Telephonmaterials 3. C o r p s m a t e r i a l .

Vervollständigung der Ausrüstung der Maschinengewehrschützen und Beobachter Ersatz des Ordonnanzwerkzeuges der Genierüstwagen am Gotthard durch schwerere Werkzeuge . .

Bureaukisten für die Abteilungs- und Abschnittskommandanten Schuster- und Schneiderkisten für Airolo und Andermatt

,,

1,000

,,

4,000

,,

3,600

,, ,,

1,250 400

4. Verbesserung an bestehendem Mat eri al.

Positionsrücklaufbremsen für 12 cm. Kanonen, Bettungseinlagen samt Pivots, Holzklotzsortimenten und Richtskala, zusammen Fr. 32,000.

Wir beantragen, die Beschaffung auf zwei Jahre zu verteilen, somit pro 1899 die erste Hälfte mit Fr. 16,000 Ersatz der Kernröhren bei 5,s cm.

Schnellfeuergeschützen und kleinere Konstruktionsänderungen . . . . ,, 5,000 ,,

21,000

5. S a n i t ä t s m a t e r i a l .

Anschaffung von Verband- und Transportmaterial .

,,

2,500

6. M u n i t i o n .

Munition für Caponnière der Kehlkaserne in Bühl.

Beschaffung von Munitionskisten für die in den Werken magazinierte Infanteriemunition. Umändern und Verkappen der 8,4 cm. und 12 cm.

Shrapnels

,,

15,000

Total a. St. Gotthard

Fr. 112,250

Ad 1. Gleiche Begründung wie im Materialbudget pro 1896 bezüglich Reserverohre.

Ebenso dringend ist die Beschafiung von Reservelafetten.

450

Ad 3. Für Vervollständigung der Ausrüstung für Maschinengewehrschützen und Beobachter, welche durch Annahme eines definitiven, gegenüber früher etwas umfangreicheren Bestandes notwendig geworden ist, müssen wir einen Kredit von Fr. 4000 verlangen.

Für den Gebrauch in dem steinigen Terrain: des Gotthardgebietes hat sich das Ordonnanzwerkzeug der Genierüstwagen als zu schwach erwiesen, weshalb der Ersatz desselben durch stärkeres Werkzeug geboten ist; die Kosten für diese Ersatzausrüstung belaufen sich auf Fr. 3600.

Das zu leicht befundene Werkzeug kann bei den Genierüstwagen-Neukonstruktionen wieder Verwendung finden.

Die Abschnitts- und Abteilungskommandanten müssen mit Bureaukisten versehen werden, dieselben kosten F:r. 1250.

Um die abgeschlossenen Forts in den Stand zu setzen, die notwendigsten Reparaturen an der Bekleidung der Mannschaft vorzunehmen, sind für die größeren Werke, Schneider- und Schusterkisten zu beschaffen.

Ad 4. Bezüglich Beschaffung der Rüeklaufbremsen und ßettungseinrichtungen für 12 cm. Positionskanonen verweisen wir auf die im Budget pro 1898 unter St. Maurice, ad 4, für analoges Material enthaltene Begründung.

Der Ersatz von nicht mehr verwendbaren Kerr röhren bei den 5,3 cm. Schnellfeuerkanonen muß fortgesetzt werden, um diese Geschütze in brauchbarem Zustande zu erhalten.

Außerdem sind da und dort am Kriegsmaterial größere Reparaturen vorzunehmen oder nicht bewährte Konsiruktionen entsprechend abzuändern.

Ad 5. Für die neuen Stäbe und Einheiten der Festungstruppen muß die Sanitätsausrüstung beschafft M'erden, die daherige Ausgabe beträgt Fr. 2500.

Ad 6. M u n i t i o n . Infolge der neuen Verpackung der Infanteriepatronen in Kartonschaehteln, sind eine entsprechende Anzahl Kisten nach dem Modell der neuen Depotparkkisten zu beschaffen.

451 b. St. Maurice.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz).

Ein gepanzerter Beobaehtungsstand, vier 12 cm. Kanonenrohre aus Nickelstahl, vier Flaschenzüge für Verschwindungsgeschütze, Reservebestandteile für Geschütze etc Fr. 63,000 2. Allgemeine I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Eine Hobelmaschine für die Werkstätte in Dailly, Decauvillematerial und Bettungsrahmen für die fahrbaren 5,3 cm. Schnellfeuergeschütze, sowie Beschaffung von Sandsäcken ,, 17,000 3. C o r p s m a t e r i a l .

Für Beobachter, Maschinengewehrschützen und Festungssapeure, Beschaffung von Tragreffen, Rucksäcken, Munitionssäcken, Blechkasten für Maschinengewehrmunition, Munitionsgurten, "Werkzeugträgern, Linientaschen, Bergstöcken und diversen Werkzeugen etc. ; ferner als Schulmaterial in den Instruktionskursen : Kabel, Telephone, Reffe, Werkzeuge etc., zusammen ,, 15,000 4. Verbesserung an bestehendem Mater i al.

Zweite Hälfte des im vorigen Jahre im Prinzip bereits bewilligten Kredites für : Rücklaufbremscn für 12 cm. Positionskanonen, Bettungseinlagen samt Pivots, Holzklotzsortimenten und Seitenrichtskala .n 21,000 5. S a n i t ä t s m a t e r i a l .

Beschaffung von Räderbrancards, Gebirgstragbahren und Verbandmaterial ., 5,000 6. M u n i t i o n .

Vermehrung der Festungsartilleriemunition . . . ,, 105,558 Total b. St. Maurice Fr. 226,558 Ad 1. Zur Sicherung einer geordneten Feuerleitung ist der Einbau von gepanzerten Beobachtungsständen hauptsächlich an denjenigen Beobachtungsstationen notwendig, die dem feindlichen Feuer am meisten ausgesetzt sind.

Die verlangten Geschütze sind als Ersatz für die zu Schulund Kurszwecken benutzten Kriegsgeschütze zu betrachten, und sind überdies infolge der Einführung von Weißpulvergranaten notwendig geworden.

452 Ad 2. Die Hobelmaschine ist zur Ergänzung der Ausrüstung der Werkstätte in Daüly bestimmt.

Die 5,3 cm. Schnellfeuergeschütze werden durch das Legen von Geleisen und die Einrichtung von weitern Geschützständen rasch von einer Front zur andern transportiert und können somit viel intensiver ausgenützt werden.

Ad 3. Von diesem Kredite sind Fr. 4000 für Ergänzung des Schulmaterials bestimmt; die übrigen Fr. 11,000 sind für Komplettierung des Corpsmaterials, entsprechend den nunmehr definitiv festgestellten Mannschaftsbeständen, bestimmt.

Ad 4 und 5. Siehe Begründung im letztjährigen Materialbudget.

Ad 6. M u n i t i o n . Bezüglich der Begründung dieses Postens verweisen wir auf die Akten.

Rekapitulation.

D.

D.

D.

D.

n. D. Bekleidung II. E. Bewaffnung und Ausrüstung .

II. F. Offiziere-Ausrüstung . . .

II. J. Kriegsmaterial : 1899 Fr.

2. Neuanschaffungen : A. Stäbe 28,000 B. Infanterie 141,020 2,820 C. Kavallerie D. Artillerie 132,100 B . Genie . . . .

156,600 F . Sanität . . . .

30.150 G. Verwaltung 68,830 H. Allgemeines Corpsmaterial . . . .

114,400

Voranschlag pro 1899.

Fr.

Budget pro 1898.

Fr.

286,399 1,936,075 391,295

181,372 2,034,550 224,965 2,620 145,090 5,475 107,125 31,000 11,380 61,859 45,880

673,920 D. II. J. 4. Festungsmaterial : a. St. Gotthard b. St. Maurice c. Kaserneninventar (1899 nicht mehr im Materialbudget aufgenommen) .

Total

112,250 226,558

80,130 220,950 42,200

3,626,497

3,194,596

453 Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 24. Mai 1898.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Ruffy.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

454

(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

Bewilligung der für die Beschaffung von Kriegsmaterial für das Jahr 1899 erforderlichen Kredite.

Die Bundesversammlung der s c h w e i z e r i s c h e n Eidgenossenschaft nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 24. Mai

1898, beschließt: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandteil des allgemeinen Budgets für 1899 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. II. D. Bekleidung Fr.

286,399 D. II. E. Bewaffnung und Ausrüstung . . . .

,, 1,936,075 D. H. F. Offiziers-Ausrüstung ,, 391,295 D. II. J. Kriegsmaterial (Neuanschaffungen) . .

,, 673,920 J. 4. Festungsmaterial : a. St. Gotthard ,, 112,250 b. St. Maurice ,, 226,558 Total

Fr. 3,626,497

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1899. (Vom 24. Mai 1898.)

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Bundesblatt

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Jahr

1898

Année Anno Band

3

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24

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

01.06.1898

Date Data Seite

429-454

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10 018 335

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