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Schweizerisches Bundesblatt.

X. Jahrgang. l.

Nr. 1.).

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1. Mai 1858

t

des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im .Jahr 1857 (Fortsezung.) ^

Geschäftskreis des Handels- und Zolldepartements.

Handelsdepartement.

1)

Verkehrsverhältnisse im Allgemeinen.

Die außerordentliche , gegen den Schluß des Jahres 1856 noch wachsende Thätigkeit der Jndustrie und des Handels erlitt auch im Ansang des Berichtsjahres keine Verminderung ; im Gegentheil schien fie, nach Entlassung der bei Anlaß des Neuenburgerkonfliktes aufgestellten Armee, das während dieser Zeit an Arbeitskräften Eingebüßte durch verdoppelte Energie nachholen zu wollen. Die Aernteausstchten , die sich dann auch in gesegneter, reichlicher Weise erfüllt haben, waren überaus günstig, und so versprach das Jahr ein Maß von nicht gewöhnlicher Prosperität in allen R.ehtungeu der menschlichen Gewerbsthätigkeit. Die Preise der meisten Produkte waren im Anfang des Jahres in fortgeseztem Steigen, was die Spekulation noch beförderte und sie auf eine seltene Höhe brachte. Um so größer waren dann aber auch die Folgen der gegen das Spätjahx in Nordamerika ausgebrochenen Handels- und Geldkrisis, die in einer Schreken erregenden Ausdehnung und mit solcher Heftigkeit auftrat, daß eine große Zahl von Handelshäusern dadurch überrascht und zum schnellen Sturze gebracht wurde. DieRükwirkung auf Europa wareine eben so rasche als verderbliche. Die Erschütterung der Kreditverhältnisse machten s.ch in hohem Grade fühlbar. Namentlich litten Norddeutschland, die skandinavischen Staaten, und zum Theil auch England und Frankreich. Auch der Handel unsers Landes hat herbe Einbußen erfahren, und es wird manch' günstiges Bundeblatt. Jahrg. X. Bd. I.

32

316 Jahr erfordern, bis die geschlagenen Wunden wieder geheilt sein werden.

Zux Ehre des Schweizerhaudels darf indessen gesagt werden, daß die Krisle ihn nicht ^erschüttert hat, sondern von ih.n mit einer Festigkeit überstanden wor...

den ist, die ein ueues Zeuguiß bildet für die soliden Ba^en, aus denen er betrieben wird. Die Seidenindustrie wax dabei in doppelter Weise getroffen, indem

gleichzeitig sich ein starker Abschlag ihres theuxen Rohstoffes einstellte. Von

der schlechten ^Baumwollärnte ^iu Amerika hatte die Schweiz weniger zu leiden , da fie gleicherweise durch die Spekulation mit Vorrätheu der fruhern Aexnte versehen war.

.

Wir wollen es nicht unterlassen, hier. auch der industriellen Abtheilun^ der im Laufe des Berichtsjahres in B e r nstattgefundenen, allgemeinen schweiz. Ausstellung, ohue in Einzelnheiten einzutreten, Erwähnung zu thun.

Wie es dem einfachen Sinne unfers Volkes entsprach , waren ^die der Ausstellung gewidmeten Räume, wenn auch genügend, doch, im Vergleich zu denjenigen anderer Länder, von keinen großartigen Dimensionen, und iu ihrer Ausstattung anspruchlos und einfach. Um so reichhaltiger stellte sich ihx Jnhalt heraus. Von den ^ zum Lebensbedarf notwendigsten Naturund .Bodenprodukten, den Rohstoffen der Jndustrie und der Gewerbe hin.

weg bis hinauf zu den für den höchsten Luxus bestimmten Erzeugnissen fanden fich , in allen Abstufungen , die Produkte des menschlichen Fleißes und seiner Erfindungsgabe vertreten. Neben den Eisenprodukten , de...

Maschinenbau, der Uhren-, Seidenband- und Strohfabrikation war es vox Allem die Baumwollenindufirie, die in Spinnerei, Färberei, Weberei, Druk und Stilerei das vollständigste Bild ihrer .großartigen Ausdehnung vor den erstaunten Augen des Beschauers entfaltete, und so recht veranschaulichte, wie begründet ihx guter Ruf ist und welche große Bedeutung fie erlangt hat. Die Urtheile über diese Ausstellung find ihr dann auch allgemein sehr günstig, und es steht zu hoffen , daß das auf dieselbe verwendete Kapital von uneigennüzigex Mühe und von Geld ein gut angelegtes , dem Lande in der Zukunft zinstragendes sein wird. Zieht man ferner noch iu Betracht, daß sowol die Zeitvexhältnisse, als auch der für ein solches Unternehmen kurz gemessene Termin der Vorbereitung vieles dazu beigetragen haben dürsten, der Betheiligung an der Ausstellung diejenige Ausdehung zu entziehen, welcher sie in manchen Zweigen noch fähig gewesen wäre, so kann man mit den erzwekten Resultaten sich um so besriedigter erklären.

Unser Handels- und Zolldepartement hat diesen Anlaß benuzt, um den schweiz. Fabrikanten eine Auswahl von den in neuerer Zeit in großen Quantitäten aus Ost- und Westindien eingeführten Faserstoffen, die der mannigfachsten Verarbeitung und Verwendung fähig sind , vorzulegen und ihre Ausmerkfamkeit
auf diese Rohstoffe hinzulenken. Wir haben Grund anzunehmen, daß dieses Bestreben kein fruchtloses war. Die nach dem Schlug der Ausstellung verwendbaren Muster, deren Herbeischaffung hauptsächlich den Bemühungen des fchwe.iz. Generalkonsuls in London zu verdanken ist, wurden theils an die schweiz. polytechnische Schule, theils an die Handels^ abtheilung der Kantonsschule von Bern verabfolgt.

Wir gehen nun über zu einer nähern Prüfung der Verkehrsverhältnisse im Berichtsjahre, wie fie sich aus den Ergebnissen der Zollabfertigungen entnehmen lassen, und zu der Vergleichung derselben mit denjenigen früherer Jahre.

^irhorrl.ehr.

Einfuhr.

..^.1.

Stüke Schmalvieh ^ . . . . . 116,509 ,, Großvieh . . . . . 69,108 ., Total . . . . . . l85,617

I8^.

. 100,034 50,523 l 50, 557

I..^.

106,918 ^ 60,556 167,474

l.^7.

116,070 77,376 193,446

Durchschnitt.

109,882 64,39l l74,273

Ausfuhr.

Stüke Schmalvieh . . . . .

,, Großvieh . . . . .

.. Total . . . . . .

25,450 36,920 62,370

35,703 52,342 88,045

39,964 68,972 108,936

35.714 50,608 86,322

^34,208 52,2l0 86,418

56,306 1l ,980 68,286

55,363 l 2,733 68,096

56,145 13,04l 69,l86

^47,997 I9,666 67,663

53,952 14,355 68,307

171 722 ^893

13 498 511^

13 607 ^620

94 695 ^789

Durchfuhr: ^ auf Streken unter 8 Stunden.

Stüke Schmalvieh . . . . .

,, Großvieh . . . . .

- Total ^ . . . . .

auf Streken über 8 Stunden.

Stüke Schmalvieh . . . . .

.. Großvieh . . . . .

,, Total . . . . . .

72 630 702

^ .

.

.

.

.

.

.

.

.:^

Die in den Jahren 1855 und 1856 wesentlich zurückgebliebene Einfuhr von Vieh stieg 1857 auf die bisher uoch ^ . nie gesehene Zahl von 193,446 Stük, überragt daher die durchschnittliche Einfuhr um .ungefähr 19,000 Stute, und zwar um 6000 Stuk Schmalvieh und etwa 13,000 Stük Großvieh. So wie die Ausfuhr des Jahres 1856 eine beträchtliche Zunahme aufwies, so blieb dagegen diejenige von 1857, eixea 18,000 Stük Großvieh und etwa 4000 Stük Schmalvieh, im Durchfuhr auf kurzen Streken zeigt wenig Veränderung ., diejenige auf Bedeutung, nahm etwas zu.

.

^

im Vergleich zum vorhergehenden Jahxe, um Ganzen also um 22,000 Stük zurük. Die langen Strekeu , im Allgemeinen von geringer .

.

V e r k e h r in A r t i k e l n , die uach dem W e r t h e zahleu.

Eingeführt wurden: (Eisenbahnwaggons zu .l^ ^, Fuhrwerke, Schiffe, Mühlsteine, Akergeräthe zu 2, 5 und I0 o/.^.)

Für einen ...^erth von

1.^4.

18^..

1^.

l...^.

Fr. 332,494

1,031,215

786,799

.1,476,946

Durchschnittlich.

906,863

Das Resultat des Jahres 1857 übersteigt also dasjenige von 1856 um beinahe die Hälfte, und selbst gegenüber der durchschnittlichen Einfuhr sehen wir einen ^ehrwerth von iiber Fr. 500,000, was offenbar zum größern Theil der Einsuhr von Eisenbahnwaggons zuzuschreiben ist.

Artikel, die nach dem Werthe zahlen, nämlich Holz, Kohlen u. s. w., wurden a u s g e f ü h r t .

Für einen Werth von

1.^4.

Fr. 6,070,517

1...^.

5,163,697

1...^.

6,966,519

l ^7 . Durchschnittlich.

5,670, I20 5,967,8...3

31^ Das Ergebniß pro 1857 blieb also sowol gegenüber 1856, als im .Vergleich zur durchschnittlichen Einfuhr ziemlich zurük, was dem im Spätsahx eingetretenen Stoken des Handels, so wie auch dem niederu Wasserstande zuzuschreiben ist, wodurch die Floßfchifffahrt unterbrochen wurde.

Die Durchfuhr von Holz, rohes und gemeines Flößholz, betrug

im Jahr 1857 an Werth Fr. 602,475, was, gegenüber dem Jahr 1856,

in welchem an Werth für Fr. 1,283,23l transitirte, ebenfalls eine bedeutende Abnahme erzeigt.

Um fo mehr hob fich die Einsuhr von Gegenständen, die nach Lasten zahlen. Hier sehen wir , daß die Einfuhr von solchen Artikeln (Bau- und Brennmaterialien) im Berichtsjahre die Zahl von 291,000 Lasten erreichte, während fie seit mehreren Jahren nie über 271,000 Lasten betrug. Die Ursache dürfte wol hauptsächlich in dem durch den Eisenbahnbetrieb sehr gestiegenen Verbrauch von Brennmaterialien zu finden sein.

Gegenstände, die bei der A u s f u h r ebenfalls nach Lasten zahlen,.

hauptsächlich Eisenerz, Baumaterialien und Obst, zeigen einen Export von

54,705 Lasten, während das Resultat von 1856 bloß die Zahl von 48,425 erreichte. Es zeigt sich also hier eine, wenn auch unbedeutende Zunahme.

Der D u r c h f u h r v e r k e h r nach Lasten, im Ganzen nicht von Wichtigkeit und von mehr lokaler Bedeutung, hat fich wenig verändert.

Die Gesammtzahl der tranfitirenden Lasten belief sich auf 65t)9 Lasten.

.

.

^

.

^

.

Wichtiger find die Angaben über den Verkehr von Waaren, die nach Zentnern zahlen ; deun hauptsächlich uach diesen bildet sich das Urtheil über den internationalen Handelsvexkehx im Allgemeinen. Wenn wir weiter oben gesagt haben, die Bewegung des Handels sei ausnahmsweise in den ersten Monaten des Berichtsjahres viel stärker und dagegen in der zweiten Hälfte viel schwächer gewesen, als in frühern Jahren, so ist doch das Gesammtergebniß ein sehr starkes, wie nachstehende Zahlen nachweifen.

.

W a a r e n , d i e nach Z e n t n e r n z a h l e n , w u r d e n e i n g e f ü h r t :

18^7.

1^.

1^.

1^.

a. Verzollte Güter . . . . Zentner 5,739,031. 09. 5,470,270. 94. 5,483,531. 98. 5,668,825. 28.

b. Zollfrei: Eisenbahngegenfiände ,, 540,207. 93. 512,325. 39. 473,532. 10. 237,49l. 98.

..

Militär.. Effekten . .

...

Schweiz.Retourgüteru.

...

im Ausland veredelte

..

.,

1,418.^67.

6,785. 73.

--

.

9,046. 36.

--

--..

.

7,1.35. 91.

.

7,0I4. 74.

Durch Staatsverträge

befreite Artikel und Landesprodukte . .

Zusammen . . .

Rechnet man noch die Zug..

.

539,166. 62. 449,310. 84. 430,855. 99. 324,629. 73.

6,826,610. 04. 6,440,953. 53. 6,395,055. 98. 6,237,961. 73.

thierlasten in Zentner xeduzirt hinzu .- 4,365,740.- 4,066,992.-^ 3,733,838.- 3,958,967.so ergibt sich eine Totaleinfuhr von Ztr. 11,^192,350. 04. 10,507,945. -- 10,128,893. 98. 10,196^928. 73.

^

^

32l

Auf die einzelnen Einfuhrartikel übergehend, wollen wir die hauptsächlichsten nach folgender Eintheilung hervorheben..

a. Verzehxungsgegenstände, hauptsächlich Lebensmittel, b. Rohstoffe für die Fabrikation und Halbfabrikate, .:... Fabrikate.

a.

Verzehrungsgegeustände.

Getraide und Hülseufrüchte. Eingeführt wurden 1.^7 1..^..... Ausfall.

Zentner 2,251,229. 2,258,307.7,078 .auf die Bevölkerung vertheilt beträgt die leztjährige Einfuhr per Kopf 941^.^

^.

Jm günstigsten Falle hat die Schweiz zur Dekung ihres Bedarfs immerhiu über zwei Millionen Zentner fremdes Getraide nöthig. Weitaus der größte Theil der leztjährigen Einfuhr wurde aus Deutseh l and bezogen.

Die im November 1857 erfolgte Aufhebung des Verbotes der Ausfuhr aus Frankreich belebte die Zufuhr aus jener Richtung ,. jedoch blieb solche, gegenüber den beiden vorhergehenden Jahren, dennoch beträchtlich zurük, was sich aber zurn Theil aus deu stark verminderten Bezügen von überseeischem Getraide erklärt. Für den bernerifehen und neuenburgischen Jura rvar die vorerwähnte Maßregel eine wesentliche Erleichterung, da die Ve...bindungen dieser Landestheile sich leichter mit Frankreich, als mit dem durch zum Theil beschwerliche Bergübergänge abgeschnittenen innern Theil der Schweiz vermitteln.

Die Einfuhr in der ersten Hälfte, namentlich im Anfange des Jahres, war ziemlich lebhaft, was seinen Grund offenbar in dem Ansteigen der Preise , dem Mangel an alten Vorräthen , und theilweise auch in deu Kriegsbesorgnissen und der Vorsorge vor allfälliger Absperrung hatte.

Sobald aber das günstige Resultat der leztjährigeu Aernte gesichert war, .

und in Folge dessen fortwährendes Sinken der Preife und endlich noch die Geldkrisis eintrat, wurde das Geschäft in Getraide sehr matt. Es ist deßhalb auch erklärt, daß die Einfuhr von 1857 hinter den lezten Jahxeu zurük blieb. Ueberdieß ist nicht zu übersehen, daß der Jmport von Mehl ziemlich zugenommen hat ; denn es wurde eingeführt : 1^7.

Zentner 218,658.

1^.

137,444.

^ Zuwachs.

81,214,

.oder 9^/.^ .^ auf den Kopf.

Jm Allgemeinen kann das über die Getraideeinfuhr Gesagte auch hie...

angewendet werden. Die Vexwiklung mit Preußen und die Vorsorge vor al.lfälliger Absperrung einer-, fo wie die Aufstellung einer schweiz. Armee.

andererseits bewirkte im Anfang des Jahres größere Zufuhr. Namentlich deutsches Mehl wurde damals bezogen und später, beim Dahinfalleu der

^

322

französischen Sperre, nahm die Einsuhr aus Frankreich stark zu. So seheu wir im zweiten Zollgebiet (Schaffhauseu) eine Zunahme von 26,000 Zentuern, im dritten (Ehur) von 10,000 und im fünften (Lausanne) eine solche vou 25,000 Zentnern; eben so weist Bafel eine solche von 12,000 Zentnern und Genf eine Vermehrung vou 7,851 auf. Tessin blieb fich ungefähr gleich.

Salz aller Axt.

Einfuhr 1.^7..

Zentner 330,031.

^1.^6. Zunahme.

326,904. 3,t27.

Der Jmport dieses Artikels variirt selten mehr als 20,000 Zentner.

Die inländischen Salinen konkurriren stets noch mit Mühe mit den ausländischen. Die Zukunft wird zeigen , ob die erstexn bessere Erfolge erringen.

^ Eichorieukaffee.

Einfuhr

1.^7..

Zentner 44,89 I.

1..^.

46,217.

Abnahme.

1326.

Die in neuerer Zeit in verschiedenen Kantonen in.s Leben getretenen Eichoxienfabxiken machen dem, bishex hauptfächlich aus Lahr eingeführter..

Produkt eine wirksame Konkurrenz, iu Folge deren jedoch, durch das gejenseitige Herabdrüken der Preise , das Fabrikat an Güte zu verlieren scheint , da statt der nahrhaften Eichorienwurzel nun auch in Gährung ubergegangene Runkelrüben, und oft bloß der Abgang von solchen verwendet wird.

K a f f e e wurde eingeführt^

1.^7.

Zentner 132,948.

1..^.

Ausfall.

144,774.

11,826,

.^er Kopf 5...^.^.. .^.

Kaffee ist einer derjenigen Handelsartikel , die vox dem Ausbruch der Krisis hauptsächlicher Gegenstand großartiger Spekulationen waren.

Die Taktik großer Kreditanstalten , die auf den verschiedenen Hauptpläzeu vorhanden gewesenen Vorräthe massenhaft ^aufzukaufen und dadurch eine

künstliche Steigung dex Preise zu bewirken, wax längere Zeit mit Erfolg begleitet, bis der Eintritt der großen Krisis diesem Spiele ein Ende

.machte. Es ist ein Gesez der Natur , daß auf übermäßige Spannung Erschlaffung erfolgen muß. Vorauszusehen wax daher, daß die übermäßig in die Höhe getriebenen Preise nicht gehalten werden konnten , fondern ein Abschlag eintreten mußte, dex um so weniger auf sich warten ließ, als die geringe Kauflust an den gewöhnlichen, im Spätjahx in Holland und Frankreich stattfindendeu Auktionen sattsam bewies , daß man allgemein ein Hexabgehen der Preise voxaussah, wie es denn in dex Folge auch in beträchtlichem Grade eingetxeten ist. Es ist daher sehx natürlich, daß unter

solchen Umständen die Einfuhr zuriikblieb. Aehnlich verhält es fich mit

^

32.^

.dem Z u k e r , dessen Einfuhr

.........^7

^

18..^

Zentner 174,501 193,724 betrug, mithin eineAb.^

nahme von annähernd 20,000 Zentnern oder per Kopf 5 ^/^ ^ aufweist , welcher Umstand den nämlichen Ursachen zuzuschreiben ist. Der gegen Ende des Jahres eingetretene Abschlag darf wol auf 30 -,.- an..

genommen werden, gegenüber denjenigen Preifen, die im Anfange des^ Jahres für diesen Artikel bezahlt wurden. Die französischen . TransitRaffinerien scheinen die kölnischen Produkte auf dem schweizerischen Markte aus dem Felde geschlagen zu haben, da erstere, hinsichtlich der Kontrole^ ihrer Zollbehörden, sich sreiex bewegen als die leztern, und jene mit deu französischen Eisenbahngesellschaften , sür volle Waggonslieferungen ihrex Produkte in naktem Zustande, in Vertragsverhältnisse getreten sind, wodurch fie Vortheile genießen, die auf den Absaz ihrer Erzeugnisse günstig einwirken müssen.

B i ex wurde eingeführt

.

Zentner

.

I8....7.

13,492

18^.

11,758

Zunahme.

1,734

Die hauptsächlichste Einsuhr fällt in die Monate Juli und August^ Dieselbe steigt, troz der bedeutenden Vermehrung der Brauereien in dex Schweiz., dennoch von Jahr zu Jahr, woraus folgt, daß die Konsumtion dieses Getränkes im Zunehmen begriffen ist.

Der Jmport von W e i n in Fässern beträgt l.^7.

Zentner

l..^.

432,798 361,06l

Zunahme.

72,537

Seit mehreren Jahren weisen die Zolltabellen kein solches Resultat mehr auf. Der Mangel an Vorräthen kurrenter Waare im Jnnern und die hohen Preise der schweiz. Weine ermunterten die Spekulation zu Ankaufen fremder Weine. Einige Gegenden der Schweiz sind schon , zufolg..

ihrer Lage, vorzugsweise auf den Bezug von Außen angewiesen, wi.^ z. B. der bernerische Jura, Basel, die obexn Gegenden Bündens, und^ zum Theil auch Tessin und Genf.

Das Exgebniß der Weinlese war zwar nicht überall ein günstiges :^ im Allgemeinen aber und namentlich im Vergleich zu dem lezten Jahr^ immerhin ein sehr befriedigendes , sowol hinsichtlich der Menge als der.

Güte. Die bedeutendsten Einfuhrpunkte für diesen Artikel waren B a s e l und G en f. Die Markgräflerweine von 1857 nahmen ihre Richtung dieß-.

mal nach Mittel- und Norddeutschland ; dagegen war die Einsuhr vor..

Elsäßerweinen um so stärker. Ueberhaupt war der Jmport an Weinen aus Frankreich im lezten Spätjahr längs der ganzen Gränze ordentlich stark , da in vielen Gegenden dieses Landes die Weinärnte befriedigend ausfiel und die französischen Weine öfters zur Mischung mit unfern Seeweinen verwendet werden. Wird die importirte Quantität Weine i^ Fässern auf die Bevölkerung repaxtixt, so trägt fie auf den Kops 18 ..^ ^

.^

^24 B r a n n t w e i n und W e i n g e i st wurde eingeführt .

18.^.

18^.

Zentner

95,333

Zunahme.

90,207

5,126

aus die Kopfzahl vertheilt 3 .^/^ .^.

Wenn auch die Einfuhr von Branntwein und Weingeist seit einigen .Jahren fortwährend steigt , so ist nicht zu übersehen , daß der Verbrauch Dieser Artikel zu industriellen und gewerblichen Zweken fich^ in den lezten Jahren wesentlich vermehrt hat, daher es fest steht, daß die eingeführten geistigen Flüssigkeiten nicht alle als Getränke verwendet werden. Brannt.wein und Weingeist find größtenteils aus d e u t s c h e r Richtung, hauptsächlich aus Preußen bezogen worden.

Da der Bezug dieses Artikels aus Frankreich , das bei normalen Weinärnten die Schweiz vorzugsweise alimentirt, seit längerer Zeit auf^ gehört hatte, so war man mehr oder weniger auf die deutschen Produkte angewiesen. Zur Konsumtion des Branntweins und Spiritus trug die Weinsälschung wesentlich bei, die mit Rüksicht auf die enormen Weingreife mit Erfolg betrieben worden sein soll.

Der rasche und starke Abschlag, der gegen das Ende des BerichtsJahres eintrat, hat der Spekulationswuth arg mitgespielt. Die Preise standen am Ende des Jahres ungefähr 40 ^ niedriger als zu Anfang desseiben.

W e i n e und L i q u e u r s in Flaschen wurden eingeführt:

Zentner

1.^7.

18^.

Zunahme.

5,194

4,895

299

Auch hier zeigt sich eine fortwährende Zunahme. Wenn je bei einem Artikel die Angaben der Zollkontrolen nicht ganz maßgebend find, so dürfte ^s hier der Fall sein. Da derselbe neben dem höchsten eidgen. Zollansaz in vielen Gränzkantonen mit starken Konsumogebühxen belastet ist, so liegt darin ein bedeutender Reiz zum Schmuggel. Die Zunahme in den An.gaben der Zolltabellen kann jedenfalls zum Theil einem verbesserten Gränz^chuz zugeschrieben werden.

Als Verzehrungsgegenstände von Bedeutung werden hier noch ferner angeführt : 1 ^ .

.Kartoffeln mit einer Einfuhr Abnahme .

von Zentnern

1^.

^Rilch Obst,

,.

Brot

.

.

frisches

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

gedörrtes .

.

.

. . . .

.

.

.

.

.Butter aller Art . . . .

^Käse

.

.

.

.

.

.

.

.Oel, genießbares . . . .

..Reis

.

.

.

.

.

.

.

105,705 156,255 24,630 23,190 65,505 74,580 3,291 ^ 5,881 2,638 2,187 24,755 23,239 3,218 3,703 9,487 9,254 77.461 77,559

^ Zunahme

^ Abnahme

50,550 1,440 9,075 2,590 451 1,516 485 233 98

^ Südfrüchte . .

Thee . . . .

Fische, getroknete .

Geflügel, lebendes Eßwaaren, feine .

Tabak in Blättern ..

fabrizirter

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

12,334 11,955 Zunahme 982 1,018 Abnahme 2,527 2,682 ..

5,670 6,000 ,, 894 789 Zunahme 55,014 ....5,948 Abnahme

. . . .

Zigarren

mit

.

.

.

.

.

.

11,958

11,593

Zunahme

365

. . . . . .

7,017 6,059 ..

958 b. 1. R o h s t o f f e .

Amlung. Wenn auch die Einfuhr dieses Artikels im Jahr 1857 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Ztr.

Desjenigen von 1856 von . . . . . . . . .

mit

325 379 3^ 155 330 105 10,934

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

Ztr.

24,035

27,831 3,79^

^zurükbleibt, so war der leztjährige Jmport doch immerhin noch viel stärker als in allen vorhergehenden Jahren.

B a u m w o l l e , r o h e , wurde eingeführte

Zentner

1^7.

1^.

Abnahme.

237,126

259,822

22,696

Gegenüber der Einfuhr früherer Jahre übersteigt diejenige des Berichtsjahres immer noch die durchschnittliche Einfuhr. Die schlechte Aernte ^und die daher entstandenen hohen Preise erklären diese Mindereinsuhr. Um so stärker war der Bezug von rohen Baumwollentüchern aus der vorjährigen Eamvagne, da die Rothfärber, Bleicher und Weißmanufakturisten dieselben im Verhältniß billiger als im Lande selbst bezahlten.

Gegen den Schluß des Jahres standen die Baumwollenpreise ungefähr um 30.^ niedriger, als im Anfange desselben, was weniger deu großen Vorräthen, als vielmehr der Geldkrisis zuzusehreiben ist.

1^7.

1^. Zunahme.

^isen. Roheisen wiedereingeführt Ztr. 134,788 87,826 46,962 Eisen zum Maschinen- u. Schiffsbau ,. 26,504 23,237 3,267 Eisenblech zum Schiffsbau . .

^ 17,078 8,556 8,522 Eisenguß . . . . . . .

.. 52,174 45,102 7,072 Eisen, gewalztes . . . . .

., 119,496 100,668 18,828 Eisenblech, rohes . . . . .

,, 25,53l 17,753 7,778 Eisendrath und Weißblech . .

^ 19,837 16,985 2,852 Es zeigt sich hier eine wesentliche Zunahme bei allen Arten dieses

so wichtigen Artikels , ohne daß die Entwiklung der schweizerischen Hütten-

^verke darunter gelitten hätte, welche im Gegentheil mit voller^Arbeitskraft ^wirkten. Die anhaltende Thätigkeit der einheimischen Etablissemente in der .Konstruktion von Maschinen, Dampfschiffen, Lokomotiven und Waggons.

^

.326

die als solide Eksteine schweizerischen Gewerbefleißes angesehen werden können, erfordern immer stärkere Bezüge von Rohstoffen. Sie beziehen vorzugsweise englisches Steinkohleneisen; dasselbe verarbeitet sich schneller und ist wohlfeiler, wenn auch von geringerer Güte.

Eine Verminderung zeigt fich bei

Faxbhölzex, rohe . .

., gemahlene.

Flachs und Hanf . .

Jndigo .^ . . . .

Krapp . . . . .

Sumach . . . . .

Oel, gemeines . . .

Thran, gemeiner . .

1.^7.

. Zentner 25,049 .

,, 13,652 . ..

12,575 . .

2,780 . ..

27,735 .

..

8,636 . .. 131,070 . ..

4,475

1....^. Abnahme.

33,819 8,770 15,690 3,038 14,121 1,546 2,86..

81 40,528 12,793 9,149 513 144,442 13,372 5.636 1,16l

Auf folgenden Artikeln hingegen sehen wir eine vermehrte Einfuhr : Zunahm^

Felle und Häute, rohe .

Schwefel, roher u. gereinigter Soda . . . . . .

Talg . . . . . .

Ztr. 6,991 4,865 .. 16,884 7,402 ,, 29,057 27,710 ,, 12,385 12/166

2,126 9,482 1,347 219

Die Ursache der verminderten Einfuhr von Farbstoffen erklärt fich einerseits durch die erkünstelt hohen Preise, und andererseits auch durch die ungünstigen Berichte, welche die Fabrikation in's Stoken brachte.

Bei Oel hingegen mag die vermehrte innexe Produktion hauptsächlich eingewirkt haben.

Seide, rohe, wurde eingeführt^ l 8.^.

18...^.

Abnahme.

Ztr. 18,607

22,657

4,050

was ebenfalls einen beträchtlichen Ausfall aufweist , während hingegen Seideneoeons und Abfälle Ztn. .i 1,694 gegen 10,015 einen Zuwachs von Ztr. 1,679 konstatiren.

Dieser füx die schweizerische Industrie so wichtige Artikel unterlag im Berichtsjahre starken Schwankungen. Wie bei andern Gegenständen , so waren auch hier die Preise eher künstlich, als durch die vorgefchüzte Seltenheit der Waare, enorm (um etwa 75 .^ über die Normalpreise) in die Höhe getrieben worden.

Gleichwol war in den ersten Monaten lebhafte Nachfrage nach Seidenstoffen und Bändern, wenn auch die Bestellungen sich mit einiger Aengstlichkeit effektuixten. ^ Trozdem daß für die Aernte die schlechtesten Auspizien gestellt und das Wiederauftreten der Wurmkrankheit mit grellen Farben geschildert wurde, schwankten die Preise schon vox der Aernte , deren ^Exgebniß die Erwartungen übertraf.

Da noch viele ältere Vorräthe vorhanden waren , welche die Spekulation aufgeftappelt .hatte, so trat bei dem Ausbruch der Krifis und dex sichern Aussicht auf die Stokung des Geschäfts ein sehr starkes Fallen der Preise ein , wa.^ schon nachtheilig auf den Absaz der fabrizirten Waareu rükwirkte.

^

327

.Wolle, rohe, wurde eingeführt::

..l.^7.

18..^.

Abnahme.

Ztr. .12,251 12,406 155 Die Einfuhr dieses Artikels bleibt steh seit einigen Jahren so ziemlich gleich. Jm Berichtsjahr sollen die hohen Preise und das Erwarten eines Rükganges einen stärkern Aufschwung verhindert haben..

h. 2.

Halbfabrikate.

.

.

.

.

.

.

.

^ 7 .

.Baumwollengarn, rohes, wurde

eingeführt . . . . Zentner 2,223 gefärbtes und Zwirn .

., 2,595 Baumwollentücher, rohe . .

,, 40,926

.Baumwollengarn, gebleichtes.,

l .

.

.

.

. .^ .

.

.

.

. .

1,166 2,348 30,455

Zunahme.

.1,057 247 10,47.1

Wir verweisen hier auf diejenigen Mittheilungen, die wir bereits bei der rohen Baumwolle angebracht haben ; der schweizerische Jndustrielle fand seinen Nuzen besser, wenn er, statt roher Baumwolle, rohe Tücher bezog und diese dann völlig ausrüstete.

Hanf^und Flachsgarn..

18.^7.

Zentner 6,869

18..^.

5,086

Zunahme..

.1,783

Diese Einfuhren bestehen zum größten Theil aus Maschinen -Flachsa.arn, das, seines feinen und regelmäßigen Gefpinnstes wegen, fich sehr gut zur Leinenfabrikation eignet.

I.^7.

I..^.

Abnahme.

Gemischte Produkte . . . Zentner 4,262 Droguerien und Farbwaaren .

..

7,53l

4,290

28

Zunahme.

6,961 570

Ein großer Theil der erstern beziehen wir stetsfort aus den chemischen Hütten des Elsasses, während Farbwaaren namentlich aus Mitteldeutschland kommen.

18.^7.

. 1......^.

Zunahme.

Fensterglas . . . . . Zentner 10,535 Leder, gemeines . . . .

,, .l ,971 ., gefärbtes . . . . ,, 2,063

8,366 2,169 10,480 1,491 2,043 20

Die Jmportation von Leder zeigte seit mehreren Jahren keine große Variation. Die kleine Zunahme der leztjährigen Einfuhr dürfte größtentheils durch die im Anfange des Jahres erfolgte Anschaffung von Kriegsausrüstungsgegenständen erfolgt sein. Jmmerhin würde dieser Artikel der schweizerischen Gewerbsthätigkeit ein noch viel größeres Feld zur Ausbeutung bieten.

1.^7.

18.^.

Zunahme.

Maschinen

. .^ . . . Zentner 41,148

24,609

16,539

.^

.^28

Seit einigen Jahren weist dieser Artikel immer stärkere Zahlen auf, da sein Jmport sich seit dem Jahr l 85 l vervierfacht hat. Dieses Re^ sultat, welches hauptsächlich durch vermehrte Einfuhren von Maschinen, Drehbänken und Stanzen, aus England bezogen, herbeigeführt wuxd.e, gibt ein unzweideutiges Zeugniß für die zunehmenden Fortschritte der

schweizerischen Thätigkeit.

.^7.

18.^.

Eisenwaaren, gemeine . . Zentner 26,593

21,134

Zunahme.

5,459

Auch hier wäre noch ein großes Feld für den thätigen Schweizer zur Ausbeutung offen.

Vermehrte Versuche, die vielen gemeinen Artikel aus Eisen, wie Nägel, Stiften, Schrauben u. s. w., im Jnland zu verfertigen, würden gewiß Aussicht auf Erfolg haben, abgesehen von der Wünschbarkeit , uns von dem Tribut , der jährlich für ausländische Arbeitslöhne bezahlt wird, erleichtert zu sehen.

c.

Von F a b r i k a t e n heben wir folgende hervor^

I.^7.

Töpserwaaren, gemeine . Zentner 8,851 ., feine . .

.

10,531

18^.

7,150 10,307

Vermehrung.

l,701 224

Große Bewegung in dem Einsuhr^Refultat dieser Waaren zeigt sich uicht; indessen ist der Import stark genug, um die inländische Industrie zu weiterer Ausdehnung anzuspornen.

1^7.

1^.

Zunahme.

Glasflaschen . . . . . Zentner 12,246 Glaswaaxen, seine . . .

..

2,751 ,

10,464

1,782

2,217

534

Was wir oben bei den Töpferwaaren bemerkten , läßt sich in ^noch höherem Maße hier sagen. Die an der lezten schweizerischen Jndus.rieausstellung vorhanden gewesenen Erzeugnisse dieser beiden Artikel stehen fremden Produkten durchaus nicht nach.

Jm Verhältniß zu unfern Bedürfnissen ist zwar die Einfuhr nicht sehr bedeutend , allein bei den , im Vergleich zum Werth und Gewicht ziemlich hohen Zollansäzen (so ^weit man bei unserIn Tarif von hohen Anfäzen reden kann) , ist es doch auffallend , daß die Einfuhr von Töpfer- und Glaswaaren noch so stark ist.

I.^7.

Holzwaaren, gemeine

.

.

feine (Möbeln)

Drechslerwaaren , gemeine ,

unbemalte . . . .

Drechslerwaaren, polirte und

bemalte . . . . . .

Büxstenbinderwaaxen . . .

Zentner 10^399

I......^.

8,478

1,498

Zunahme.

1,921

..

2,271

773

.

473

445

28

..

..

661 1,879

589 1,609

72 270

32.^ Feine Möbeln kommen meistens aus P a r i s , während die andere Artikel weitaus zum größten Theil aus dem Sehwarzwald bezogen werden..

Auch hier dürste eine größere Anstrengung der inländischen Thätigkeit mit Aussicht auf Erfolg begleitet sein.

Die Rohstoffe besizen wir, und unbeschäftigte Hände auch. Diejenigen^ Artikel dieser Art, die in den Kantonen .Bern, Luzeru und andern gemacht werden, können die Konkurrenz mit fremden Erzeugnissen leicht aushalten.

1^7. 1^i).

4,704 3,781 Zunahme 92^ 6,986 5,88l 1,10.^ ^ 1,527 244 1,283 ^ ^ 1,160 1,405 Abnahme 245 690 608 Zunahme 82 Viele dieser Artikel liesert England. Auch aus Solingen und deu

Handwerkszeuge Schlosserwaaren Eisenb.echwaaren Blechwaaren .

Uhrenbestandtheile

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Zentner ^ ...

,, ..

ausgedehnten Werkstätten der Herren Jappr^ in Beaueourt bei Delle werden fortwährend ziemliche Quantitäten nach der Schweiz expedirt.

1^7.

Strike und Schnüre Pak- und Löschpapier

Zentner 3,143 .

Druk- und Schreibpapier Bücher und Mufikalien .

..

2,005 5,534 7,4^4

1^6.

2,345 1,289 5,580 7,347

Zunahme 798

,,

71^

Abnahme 4^ Zunahme 1I7

Mit Ausnahme von Druk- und Schreibpapier, das etwas zurükblieb, immerhin aber die durchschnittliche Einfuhr überstieg , fehen wir bei allen diesen Waarengattungen eine erhebliche Zunahme. Jm Vergleich zu frühern Jahren ist die vermehrte Einfuhr von Büchern nicht ohne Bedeutung. Da troz ^em Vortheil, den schweizerisches Druk- und Schreibpapier durch den verhältnißmäßig starken Zollansaz genießt, fremde Produkte den einheimischen mit Erfolg Konkurrenz machen, so dürfte man zur Annahme versucht sein.

diefex inländische Jndustriezweig entspreche noch nicht allen Anforderungen.

Es ist indessen nicht zu übersehen , daß der gegen den Jahresschluß beinahe überall eingetretene Wassermangel auch störend auf diese Produktion eingewirkt haben mag, wie dieß bei allen Etablissementen der Fall war, die durch Wasserkraft betrieben werden.

1^7. .l^.

Lederwaaren , gemeine

., s^i^ .

Oelseife , gemeine Talgseife . . . .

Spielzeug . . . .

.^uineaillerie .

Uhren , hölzerne .

Uhren aller Art .

.

.

Kleider, fertige . .

r 2,081 3,697 30,893 4,438 1,985 8, l 58 296 794 5,611

Zentner

1,756 3,311 35,567 5,110 1,970 6,957 256 747 4,504

Zunahme ^ Abnahme ^ Zunahme ^ ^ ..

..

325 386 4,674 67.^ 15 1,20.^ 40 47 1,107

^0 Hüte und Kappen . . .^Zentner .Shalws

.

.

.

.

.

.

..

1^7. 1

.,2t.5 1 ,285

^6.

1,414

I,463

1

Zunahme .

, .

1..).^

178 ..^

....

.

^

^ijouteriewaaren, Gold^ und Silberwaaren . . .

^ Mehrere dieser Artikel, von denen einige einen sehr bedeutenden Werth repräsentiren , weisen eiue beträchtliche Zunahme der Einfuhr auf.

.Bei vermehrter Anstrengung der einheimischen Thätigkeit wäre noch Manches zu erreichen, um die hohen Summen, die wir für die Arbeitslöhne (den Rohstoff gar nicht berechnet) jährlich dem Auslande bezahlen, zu reduzireu und den daherigen Erwerb dem Lande selbst zuzuwenden. Die leztjährige Ausstellung hat bewiesen, daß vieles möglich ist, wo Einsieht, Kapital ^tnd Thätigkeit zusammenwirken.^ Warum sollte der Schweizer es nicht eben so weit bringen können, als diejenigen, von denen wir obige Artikel beziehen.

412

361

Das Nämliche läßt fich sagen hinsichtlich der Jmportation folgender

Produkte :

..^7. 1^.

Leinwand und Zwilch . . Zentner 2,432 2,159 Zunahme 273 Leinwand, gebleichte . . . ^ 5,178 4,411 ,.

767 .Baumwollentücher, gebleichte,

bedrukte . . . . .

Wollentücher, rohe . . .

Halbseidenwaaren . . .

Seidenwaaren . . . .

.. 23,333 18,782 .. 33,075 29,731 ,, 42 67 ,, 2,216 2,567

,.

4,551 ..

3,344 Abnahme 25 ,, 351

Die seidenen und halbseidenen Waaren ausgenommen , sehen wir also auch hier überall eine Vermehrung gegenüber der Einfuhr von 1856.

Die billigen Preise der deutschen Leinwand verschaffen ihr immer noch einen ordentlichen Absaz nach der Schweiz. Der Jmport von Baumwollentüchern, gefärbte, bedxukte, gebleichte, hat ziemlich zugenommen, namentlich in seinern Sorten für Hemden und zu Kleidern.

England und Frankreich liefern gewisse gebleichte, feine Baumwollentücher für Weißzeug in O.ualität, die dem schweizerischen Fabrikat vorgezogen werden.

Bedrukte Baumwollenstoffe senden R o u e n und besonders M ü hl hausen, lezteres in besserer Qualität , geschmakvollern Desfins und solidexn Farben.

Während die. schweizerische Fabrikation Massen von schmalen , gexingern Baumwollenzeugen dieser Art in der weiten Ferne ^absezt, wird fie in diesen bessern Stoffen auf dem einheimischen Markte durch e n g l i s c h e s und f r a n z ö s i s c h e s Fabrikat immer mehr verdrängt.

Die Wollentücher beziehen wir vorzugsweise aus den preußischen RheinProvinzen, aus Belgien, Frankreich^ Württemberg, Sachsen, Mähre.. und Böhmen.

Die Produktion derselben in der Schweiz hebt fich indessen zusehends.

Die Aufstellung von 1857 wies in Mittelsorten sehr schöne einheimische Erzeugnisse auf.

Txozdem bleibt aber diesem Jndustriezweig noch vieles zu thun übrig , bis seine Produkte gegenüber nichtschweizexischen mit Erfolg auftreten können.

^ ...^ ..^ ^ .^ ^

Wenn auch die Einfuhr von Seidenwaaren im Berichtsjahre im Vergleich zu 1856 etwas zurükblieb, s.... mag der starke Jmport dieses Hauptartikels der eigenen, einheimischen Jndustrie doch auffallen. Während die fchweizerifchen Seidenbänder die französischen überflügeln, scheinen die Seidenstoffe schweizerischen Ursprungs den reichern Fabrikaten, welche L ^ o n liefert, die Stange .nicht recht halten zu können. Geringere Artikel wie Sammt- und Bortenwixkexei werden auch aus E l b e x f e l d und B arm e u bezogen.

.^ ^ .

.

-

Nach diesen Angaben gehen wir über zur .^

^

u

^ u

h

r.

An Waareu, die nach Z e n t n e r n bezahlen, wurden ausgeführt..

1^7.

Zentner 797,284 Rechnet man die oben bei der Einfuhr berührten

Ausfuhrzugthierlasten in Zentner reduzirt dazu mit .

^so sehen wir eine Gesammtaussuhx von ...

., ,,

820,580 .1,617,864

1^.

1^^^.

1^54.

83l,888

725,423

673,230

726,370 764,091 1,558,258 1,489,514

656,522 1,329,752

^ welche die drei vorhergehenden Jahre alle übertrifft. Obfchon die den eigentlichen Export bildenden Waaren , welche nach Zentnern zahlen, im Vergleich zum Jahr .l856 etwas zurükblieben , so ist das Resultat von 1857 dennoch beträchtlich

stärker als 1855 und 1854.

^..

<:.....

.^2 Fassen wir speziell die einzelueu Artikel iu^s Auge, so findeu wi^ ^bei den ...achgenannten ^ hauptsächlichsten Gegenstände folgende Ausfuhrergebuisse .

Vou Verzehruugsgegeustände... wurden ausgeführt..

1.^7.

^lex

.

.

Branntwein .Brot . .

.Butter . .

Getraide .

Kaffee . .

Käse

.

.

.

.

.

.

.

^ ,,

.

.

.

.

.

^ ^ .

^

.

.

.

Mehl . . .

Obst, frisches, Kartoffeln .

.

,

^ ^

^

..

gedörrtes Oele aller Axt Reis

^

.^

Kirschwasser .

Kleieu . . .

.

^

^

.

.

Tabak iu Blättern

^

. .

^

1.^.

1,857 2^ 207 2,463 2,432 73 I13 1,832 1, 862 45,307 53,900 1,^37 1, 811 ^43,130 147, 254 662 1,392 15,013 16, 002 15,621 31^ 769 116,070 49, 905 1,476 ^, 187 2,718 3, 536 2,048 ^,926 129 145 1,^45 1, 400 4,920 9, 270 4,^2 7,867 5,543 6, 387 602 788

. Zentner

,,

. .

fabrizirtex . . .

Wein, schweiz., in Fässeru Weine aller Art . . .

Wermuthgeist . . . .

Zuker . . . .

^ ,,

..

^

^

^

^

350 31 40 Zunahme 30 Abnahme 8,69^ ^ 174 ^ 4 ,124 ,, 730 Zunahme 98^ Abnahme 16,148 Zunahme 66 ,065^ 28^ ^ 81^ Abnahme 878 ,, 1^ Abnahme Zunahme 245 Abnahme^ ,350 3,22^ ^ 844 ^ Zunahme 18...

Abnahme

.,

^

^ .

.

.

.

)

Rohstoffe

und Halb f a b r i k a t e .

1^7. 1^^^.

Abfälle von Thieren

. .Zentner 4,879 5,672 Abnahme 79.^ ^ 54,285 34,080 Zunahme 20,205 ^ 15,195 18,8.^5 Abnahme 3,690 Baumrinde . . . . .

9,087 10,709 ..

1,622 Baumwolle, rohe . . .

13,693 16,120 ., 2,427 Baumwollengaru und Zwiru 18,504 16,386 Zunahme 2,..I8

Asphalt .,

.

.

Mastix

.

.

.

.

.

.

.

.

.^) ^ier sehen wir bloß bei .^bst und .^irschwasser eine erhebliche Annahme, während hingegen ^etraide. ^ehl, Wein und .^äse eine merkliche Minderausfuhx ausweisen, was bei den ersten drei Artikeln seinen ^Grund wol in der günstigen Aernte und^ den dadurch eingetretenen Veränderungen in den ^reisverhältnifsen haben dürste. ^ie Verminderung der Ausfuhr von ^äse, d^ ^her m^ der allgemeinen .^rifis zusammenhangen machte , ist so wesentlich nich^ , besonders wenn man bedenkt, daß, mit Ausnahme des sehr starken .^portes r.on 1^.. die Ausfuhr immer noch beträchtlieh stärkex war, als in allen fxühexn fahren.

333 Ehemische Produkte Droguerien .

und . . Zentner

Eisen, rohes . . . .

Eisen und Stahl, roh .

Eisen , geschmiedetes , gezogenes Eisenblech und

Drath . . . . .

und Stahlwaareu, Eisenguß . . . .

Farbbeeren-Kräuter . .

Felle und Häute . . .

Floretseide, gesponnene .

Gerberlohe . . . . .

Hanf und Flachs . . .

Hanf., Flachs- und Leinengarn . . . . .

Krapp und Krappwurzeln .

Lumpen . . . . . .

Metalle, nicht benannte .

Seide . . . . . .

Seidenabsälle . . . .

Weinstein . . . . .

Wolle, rohe . . . . .

Eisen

..

,,

3,910

3,712

Zunahme

198

159,045 92,925 ^ 66,120 30,416 38,146 Abnahme 7,730

^ 8,435 12,823 ,, 12,854 20,754 ..

6,981 9,155 ,. 31,192 33,028 ..

3,238 3,496 .. 13,746 ll, 589 ,, 943 1,126 ^ 225 48l ,, 7,630 7,728 ..

.1,484 5,363 ,, 2,443 l,417 ..

3,765 ^5,409 ..

6,02l 7,567 ,, 3,700 2,963 ,.

5,722 5,616

,.

4,3...^ ., 7,900 ,, 2,174 ^, I,83^ ,, 15^ Zunahme 2,157 Abnahme 18.^ ..

25I^ ., 9.^ Zunahme 6,^ ,, I,02^ Abnahme 1,744 ..

...,54.^ Zunahme 737 ,, 10^

Unter den Rohstoffen und Halbfabrikaten zeichnen sich bloß. Asphalt, Eisenerz, Gerberlohe, Lumpen und Baumwollengarn durch vermehrte Ausfuhr aus. Alle andern der angeführten Artikel blieben mehr oder weniger zurük. Den hauptsächlichsten Ausfall sehen wir bei rohem Eisen und

Stahl, bei Eisen, geschmiedete^ Eisenl..^.. und Drath, bei Eisen.. und

Stahlwaaren, Farbstoffen, Fellen und .^änt..^, bei Floretseide, Hanf, Flachs und Leinengarn, bei Seide und Seidenabfäll..n.

...lsabril.ate.

1^7.

1^.

B..umwollenwaaren . . . Zentner 168,474 165,037 Zunahme 3,437 Vücher und Musikalien . ,.

4,841 4,149 ^ 692 Effekten und Kleider . . ,, 7^003 6,528 ^ 475 Glaswaaren

. . . .

Holzwaareu und Möbeln .

L.^dex . . . . . .

,,

,, .,

Lederwaaren . . . .

^ Leinenwaaren . . . . . ^ .Manufakturwaaren , nicht

benannte

. . . .

..

.^,412

1,397

^

.15

9,722 10,382 Abnahme 660 5,176 7,524 .

2,348 125 803

119 Zunahme ^6 659 ^ 144

566

555

,.

1I

Zentuer Messingwaareu .

Verarbeitete Metalle jouterie) . .

Ouineaillexie . .

Seidenwaaren . .

Strohgeflecht . .

. .

(Bi..

. .

. .^ . .

. .

Uhren

.

.

.

.

.

1,835 110 2,135 2..),548 4,343

.

Waaren , nicht besonders genannte . . . .

Wermuthgeist . . . .

Wollenwaaren . . . .

5,543 2,34...)

34,507 Zunahme 1,254 ,, 141 Abnahme 1,570 Zunahme 34,376 Abnahme 5,334 .

.l,913 Zunahme 22^31 Abnahme ^,387 ..

1,472 Zunahme

58...

3I 565 4,828

844 877

. ^ Diese Güter, wie fie bishex dem Auge des Uneingeweihten in Kisten und Ballen verborgeu über die Gränze nach dem Auslande wanderten, um d^rt in meist schwieriger Konkurrenz mit protegirtem Fabrikat sich Geltung zu verschassen, sanden sich im verwichenen Sommer in der schweiz.

Jndufirieausstellung aus's reichste vertreten , vor dem Blik eines Jeden ausgebreitet und predigten da nicht nur in trokenen Ziffern , sondern iu ihrer reichsten Auswahl, schönster Vollendung und im herrlichsten Farbenglanz den Ruhm und die Macht des reich entwikelten schweiz. Gewerbsfieißes.

Während der ersten Jahreshälfte war der Export der schweiz. Produkte in hohem Schwunge.

Er gerieth aber in's Stoken , als die Kunde der traurigen amerikanischen Zustände nach dem Kontinent drang; uud nicht nur mit Amerika waren die Verbindungen wie abgeschnitten, sondern es wurden auch die von europäischen Pläzen eingegangenen BeTeilungen größtenteils zurü.gezogen. Baumwollenwaaren , Seidenwaaren und Uhren fielen im Preise, ^ ^..i.....^... unverkauft. Noch nie kam eiue solche Menge Retourwaa^en wiederum zurük , als während dex lezten Monate des Jahre.s .Natürlich, daß diese Verhältnisse auf das industrielle Leben in ^x Schweiz lähmend einwirken mußten ; und wenn einerseits die Solist des schweiz. Handels auf's glänzendste dadurch

gerechtfertigt wu.^e, daß sich kein schweiz. Handelsplaz in den Schlingen

des Spekul.^ous.^Schwindels gefangen zeigte, so war es andererseits dennoch dieser D^uk von Außen, und zwar von allen durch die Krifis affizirteu Handelsplätzen, der den inländischen Jndustriellen außerordentlichen Schaden brachte und bei Vielen dasjenige zerstörte, was während einer Reihe vou Jahren ihr Fleiß und ihre Sparsamkeit errungen hatte. Am meisten litteu diejenigen, die ihre Absazquelle ausschließlich in N o r d a m e r i k a gefunden hatten, eben so die Häufer, die fieh allzusehr mit Hamburg einließen. So

tiefe Wunden diese Kxisis geschlagen hat, so find doch dabei verhältnißmäßig

wenig Fallimente zu beklagen , und es gereicht .der schweiz. Jndustxie zur großen Ehre, daß fie so fest und bewährt mitten in dieser allgemeinen Kalamität Stand halten konnte.

^

335

Bei all' diesem war es ein großes Glük, daß das Jahr I857 iu .so reicher Fülle jegliche Art von Bodenprodukte hervorbrachte, indem dadurch die Lebensmittelpreise sanken und fo auch, bei Mangel an Verdienst, immer noch Brot für den feiernden Arbeiter vorhanden ist.

Unter den ausgeführten Fabrikaten sehen wir gegenüber I856 eine Zunahme in folgenden Artikeln ^ B a u m w o l l e n t ü c h e r . Jm Anfang des Jahres, als überhaupt der Export im Schwunge sich befand, war die Ausführung sehr stark ; die bedeutende Abnahme in der zweiten Hälfte dagegen hat ihren Grund offenbar in der allgemeinen Krifis.

Die M a s c h i n e n weifen die beträchtliche Vermehrung von 20,360 Zentnern auf ; ihr Absaz reicht sogar bis in entfernte Gegenden. Diese von Jahr zu Jahr größere Dimensionen annehmende Ausfuhr spricht deutlich genug, daß die Erzeugnisse unserer großen Etablissemente im Auslande sehr gesucht sein müssen, sonst wäre ihnen die Konkurrenz, bei dem starken Aufwand an Transportkosten , auf entlegenen Pläzen und unter ungünstigen Zollverhältnissen schwerlich möglich.

Bei den U h r e n weisen die Zolltabellen zwar eine vermehrte Ausfuhr von 208 Zentnern nach , ohne daß deßhalb auf ein besonders günstiges Jahr für diese Jndustrie geschlossen werden könnte. Der stokende Absaz und die vielen unverkauft zurükgekommenen Sendungen verursachten nämlich große Einbußen ; dieses und die theilweise Einstellung der Arbeit sind ebenfalls Folgen der Geschäftskreise.

Jm Verhältniß zur bisherigen Ausfuhr in Wollenwaaren ist das Resultat des leztjährigen Exportes erfreulieh. Die Vermehrung stieg im

Vergleich zu 1856 auf 877 Zentner. Diefer Artikel, der seinen Absaz

hauptfächlich in südlicher Richtung zu finden seheint, bedarf noch soxgsältiger Pflege und bedeutender Anstrengung , um mit den Erzeugnissen anderer Nationen Schritt zu halten. Wir befizen . mehrere Etablissemente, die alles Mögliche thun, um mit Erfolg aufzutreten, und wir wollen hoffen, daß nachhaltige Thätigkeit für die Zukunft günstigexe Verhältnisse bringen werde.

An Fabrikaten, deren Export im Vergleich zu 1856 zurükblieb,

heben wir folgende hervor : H o l z w a a r e n . Obfchon die Ausfuhr dieses Artikels im Vergleich zu 1856 um etwas zurükblieb, so war dieselbe immerhin stärker, als in den vorhergehenden Jahren. Die Par.^ueterie bildet den hauptsächlichsten Theil dieses Exportes. Größexe Sorgfalt und mehr Geschmak in der Darstellung v o n K ü b l e r w a a r e n dürfte auch vermehrten Absaz gewähren und vielen müßigen Händen, deren wir noch genug befizen, Arbeit und^ Verdienst verschaffen, der gegenwärtig dem Schwarzwald zufließt.

L e d e r wurde 2348 Zentner, also ungefähr eiu Dritttheil weniger

ausgeführt, als im Jahr 1856. Seit 1852 sehen .wir kein Jahr, welches eine so schwache Ausfuhr hatte.

Das schweiz. Leder wird von allen Sach-

^

^

kundigen als vorzüglich gefunden; seiu Absaz sollte mithin um so leichter zu finden sein. Die Schweiz beslzt die zu diesem Fabrikationszweig erforderlichen Rohstoffe selbst. Warum sollte die Fabrikation in der Schweiz nicht so gut gelingen , als anderswo ^ Mehrere größere Gerbereien in Gens und dessen Umgegend scheinen in lezter Zeit mit Erfolg geax^ beitet zu haben.

Die Abnahme der Ausfuhr von S e i d e n s t o f f e n und B ä n d e r n von 4^28 Zentnern fällt, nach den Zolltabellen, zum größten Theil auf das lezte Trimester. Einzig im zweiten O.uartal hatten wir eine stärkere Ausfuhr als im entsprechenden Zeitraum von 1856. Die Uebersüllung dex auswärtigen, namentlich der nordarnerikanischen Märkte durch die ^in den lezten Jahren unverhältnißrnäßig zugenommene Ausfuhr mußte beim Eintreten der Krisis den Absaz vollends erschweren , ungeachtet der be^ trächtlichen Preisreduktion.

Unsere Seidenexporteurs haben daher auf mehreren Hauptpläzen große Einbußen erlitten; allein zum Glük hielten fich Frankreich und England gut, so daß dadurch die Krifis süx die Schweiz einen weniger störenden Eharakter annahm, was namentlich Zürich und

Basel vor größerem Ungliik schüzte.

Auch aus S t r o h w a a r e n erlitt man (namentlich in Nordamerika^ beträchtliche Verluste wegen mangelndem Absaz ; die in Folge dessen eingetreteneu Fallimente find um so beklagenswerthex, als dadurch die Wiederaufnahme der Arbeit sehr erschwert wird. Denselben Umständen ist der verringerte Abfaz von Bijouterie zuzuschreiben. Bei diesem Artikel, so wie hei den Uhren, find zwar die Zolltabellen nicht ganz maßgebend, weil diese Gegenstände meistens per Post ausgeführt werden und daher nicht genau köntrolirt werden können. Aehnlich verhält es fich mit der Rubrik ,,Waaren, nicht besonders genannte^, die beim Austritt einfach nicht ^näher bezeichnet find und deren Jnhalt , ohne Gefahr für die Erhaltung der Waar.. und bedeutenden Zeitverlust, nicht wol zollamtlich ermittelt werden kann. Für die Zukunft ist indessen Vorsorge getroffen, daß die Deklaration über sämmtliche Ausfuhreollis möglichst genau gefordert werden sollen.

Der T r a u f i t - V e r k e . ^ r.

Es tranfitirten nach Gewichten berechnet :

Zu^thierlast.^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

5,936

8,058

8,251

. . .

. . .

. . .

Zentner

178,110 22,584 102,..05 302,805

257,029 23,424 I28,.......)..)

409,ll52

293,89l 25,143 ^54,074 473,.l08

89,043

I20,8.^

.I23,

. . . Zentner 391,848

530,020

..^,875

Ju Zentnern ^

1) auf Strere.u bis 8 Stunden . . . .

..^ zwischen Basel und Schasshausen . ...

3) auf Str^en iiber 8 Stunden. . . . .

Zusammen^

Reduzirt wa.i die durchgeführten Zugthierlasten mit

.

.

.

.

.

.

.

.

.

so erzeigt fich eiue Gesammtdurchfuhr von

.

.

.

.

292,142 2,635 ^5..),^^ 454,399

lu Zentner .

.

.

.

552,959

...^

<:..^ ^

^ Wir sehen im Allgemeinen auch hier eine Abnahme gegenüber 1856^.

immerhin wa.. aber die Duxchfuhrbewegung von 1857 größer als die durchschnittliche der vier lezteu Jahre. Am auffallendsten erscheint die Abnahme des Transitverkehres zwischen Basel und Schaffhausen, was offenbar der badischen Eisenbahn zuzuschreiben ist. Mit der unmittelbaren Verbinduug der schweizerischen . Eisenbahnen mit den fremden , an unserer Gränze ausmündenden Schienenwegen wird dex Verkehr durchlaufender und.

freier, was auf die Transitbewegung durch die Schweiz günstig einwirke....

und fie sicher in nächster Zukunft heben dürfte. Von Einfluß müssen auch.

Erleichterungen in den Zollverhältnisseu sein. Ein dahexigex Antxag de^ Zollverwaltung auf Modifikationen dex Tranfitgebiihren ist zu näherer Prü.^ fung zurückgewiesen worden.

Die Haupttranfitlinieu fiix zollpflichtige Güter find ^

Splügen-Ehux .

St. Eergues-Genf Gens-St. Eexgues Rorschach.^Ehur .

Ehur-Rorschach .

Bafel-Magadiuo Ehux-Magadino

Zentner

Ehur-Splügen .

Basel-Genf . .

Ballaigue.^Lausanne ...

-Morges Magadino-Ehur

-

-Basel

1^7.

1^6.

97,053 47,894 29,431 27,413 27,380 21,066 19,527 16,962 13,783 12,484 11,842 11,573 97

105,410 54,489 36,573 28,477 21,506 23,762 25,554 16,341 6,685 11,554 11,859 10,879 --

Genf-Basel . .

Genauere Angaben gibt die gedrukte Gesammtüberficht von 1857^.

Nach Niedexlagshäusern wurden im Berichtsjahre abgefertigt ^

Zentner 86,950, im Jahr 1856 76,925. Darunter figuxixt das Niederlagshaus in Basel

..

..

.^ ^

mit 28,724 Zentnern.

., Zürich ,, 11,612 - Lausanne ^ 17,258 ,, Moxges ^ 16,254

^

Die übrigen Niederlagshänfer find von geringer Bedeutung. Der Freihafen Genf hatte einen Transitverkehr von 147,773 Zentnern; davou wurden zum Eingang verzollt 97,421 Zentner.

. Schweizerwaareu , die über fremdes Gebiet wieder in die Sehwei^ traten und Zollfxeiheit genießen , wurden abgefertigt :

Vieh, Stüke, 34^363, nach Wexth für Fr. 6,428,020, in Lafie^ 55,385, und au Waaren nach dem Gewicht, 952,034 Zentner.

^ Der Gesammtverkehr mit jedem unserer Nachbarstaaten gestaltete fich im Berichtsjahre, in Totalitäten ausgedruckt, folgendermaßen .

Mit d e m d e u t s c h e u Z o l l v e r e i n .

Mit F r a n k r e i c h .

Stüke.

36,940 Einfuhr 27,724 Ausfuhr Durchfuhr 6,254 Totalverkehx 70,918

Werth.

Laste.n.

612,593 73,932 3,413,357 21,968 75,500 5,115 4,101,450 101,015

Zentner.

2,771,640 236,226 139,860 3,147,726

Stüke.

59,088 18,961 7,277 85,326

Wexth.

830,643 397,390 524,77^1 1,752,804

Mit dem österreichischen Zollverband.

Stüke.

Einfuhr . . 29,818 Ausfuhr 3l,906 Durchfuhr . 48,209 Totalverkehr . 109,933

Werth.

23,880 1,709,710 2,205 1,735,795

Lasten.

Zentner.

14,774 10,399 604 .....5,777

480,002 125,148 49,373 654,523

Lasten.

Zentner.

138,809 17,313 548 156,670

3,225,529 294,500 142,205 3,662,234

Mit Sardinien.

Stüke.

67,600 7,731 6,682 82,013

Werth.

9,830 149,763 159,593

Lasten.

Zentner.

63,534 5,025 303 68,862

349,439 141,410 122,964 613,813

Herkunft und Bestimmung der Waaren find in obiger Zusammenstellung nicht berücksichtigt, weil solche, wenn fie auch nur annähernd genau sein sollen , nicht erhältlich sind ; wir beschränkten uns, hier dasjenige anzugeben , was mit jedem Nachbarstaate unmittelbar verkehrt wurde, ohne Herkunft und Bestimmung zu beachten.

.

.

.

^

<.,...

^

^40

^ ^ .

^

.^. ^e^elle ^er..ehr^rha1tn^e ^u einzelnen .^andern und ....^ande^pla^en.

London.

Ueber die dermaligeu Verhältnisse des Exportes schweizerischer Pro^ukte nach und über England lauten die Berichte beruhigend. Die em- .

^fangene Lektion habe ihre gute Wirkung nicht verfehlt, .and angesichts der ausgedehnten , noch nicht völlig überwundenen Krisis könne der Absaz und die allgemeine Lage dieses Handels keine ungünstige genannt werden.

^i^er^ooI.

Die uns über diesen bedeutenden Handelsplaz zugekommenen Berichte find so allgemein und uneinläßlich abgefaßt, daß sie nichts bieten, was zu erwähnen hier von Jnterefse sein könnte. Wir bedauern diese Lüke um so mehr , als Liverpool ein bedeutender Stappelplaz für alle überseeischen ^Produkte und der wichtigste europäische Markt für die Baumwolle ist.

..^r^rei^.

Jm Monat November 1857 hob Frankreich das längere Zeit geHandhabte Verbot der Ausfuhr von Getraide und Hülsenfrüchteu auf. Für

die Schweiz im Allgemeinen hatte dasselbe keine Wichtigkeit , so lange der

Tranfit nicht dadurch betroffen wurde; sehr fühlbar lastete das Verbot Hingegen , je nach der Gestaltung der Gegend, aus der beidseitigeu GränzBevölkerung, die ohnehin durch das strenge Abschließungsf^stem der franHöfischen Douane in ihrem Verkehr bedeutend gehemmt ist, und für diese ^wäx die Maßregel demnach eine wirkliche Erleichterung. Zu melden ist ferner die Aufhebung aller Ausfuhrzölle, mit Ausnahme von denjenigen auf einer Anzahl speziell benannter Artikel, so wie. die Erhöhung des

Einfuhrzolles auf Weingeist, der, laut dem Dekret vom 16. Dezember 1857,

uunmehr Fr. 25 per Hektoliter zahlt.

Den Verkehr mit Frankreich betreffend, so ist es namentlich der . T r a n s i t , den die Schweiz durch jenes Land unterhält, der eine große Bedeutung erreicht hat. Von seinen Produkten gibt Frankreich viel uach

^er Schweiz ab, ^während hohe Schuzzölle oder gänzliches Verbot die meisten unserer Artikel von den französischen Märkten ausschließen.

.^avre.

Die französischen Häfen B o u l o g n e , Dieppe und Havre be^aupteten auch im Berichtsjahre für die Schweiz ihre Vorzüge. Sie bieteu, neben billigen Frachten, fchnelle, regelmäßige und fichexe Besör^ ^erung der Waaxen, wobei die erleichterte, nur einmalige Tranfitbehand^ luug der Bezüge auf dieser Linie sehr mit iu Betracht zu ziehen ist. Der Verkehr der Schweiz mit Havre namentlich befindet fich in beständiger Zu^ ...ahme, und die bevorstehenden, dortigen großartigen Hafenbauten zeugen.

...on der wachsenden Bedeutung des Plazes im Allgemeinen.

^

341 .Marseille.

Für den schweizerischen Exporthandel verliert Marseille von Jahr zu Jahr seine Bedeutung , indem die Schweizerwaareu nach dem Orient un^ .nach Jndien andern, wohlfeilern Richtungen nachziehen, wozu die dortigeu hohen Plazspefen vieles beitragen dürften. Durch die nahe bevorstehende Eröffnung der Genf.-L^onerbahn kommt die Schweiz in direkte EiseuBahnverbindung mit jenem Hafen und dem mittelländischen Meexe im All..

gemeinen , wodurch in Ausficht steht , daß der schweizerische. Verkehr mit dem Orient sich alsdann wieder ^..ehr Marseille zuwenden werde. Jn die durch die finanzielle Krisis hexvorgerufene Stokung des Handels und. der Jndustxie brachte die, mit Ausnahme von Seide und Wein, sehr reichliche Aernte einige Erleichterung, und man hofft allgemein, bei zurükkehxendem Vertrauen , auf eine baldige Wiederaufnahme der Geschäfte , die uoch erleichtert werden wird durch den in leztex Zeit wachsenden, bedeu..enden Rükfluß der Baarfchaft, namentlich aus dem Orient.

Algier.

Die Kolonisation sowol als der Handel Algeriens liegt seit längerer Zeit ziemlich darnieder; es ist indessen Hoffnung auf baldige Besserung.

vorhanden, welche man namentlich von den projektixten und im Bau be^riffenen großen Straßen-, Eisenbahn- und Entsumpfnngsarbeiten erwartet, durch die einerseits die Verkehrsmittel vermehrt und erleichtert , andererseits die klimatischen Verhältnisse gebessert werden sollen. Die in den doxtigeu Ebenen heimischen bösartigen Fieber herrschten im Jahr 1857 mehr als je, und haben Entmuthigung unter die Kolonisten gebracht, von denen viele ^das Land wieder verließen und noch verlassen.

.^lland nnd Belgien. ^...tterd.......^ Wie bereits im lezten. Geschäftsberichte erwähnt wurde, vermindert sich der Verkehr über diesen Hafen (Rotterdam) nach der Schweiz von Jahr zu Jahr. Auch im Berichtsjahre war dieses wieder der Fall; die Hauptursachen sind in den größern Spesen und den ungünstigen FrachtVerhältnissen zu suchen. Da überdieß der Transport aus .den französischen Linien sich beinahe . um die Hälfte schneller effektuirt , so ist klar , daß Rotterdam unter solchen Umständen mit den französischen Häfen nicht Schritt halten kann, besonders wenn der niedrige Wasserstand des Rheins die Schifffahrt gänzlich unterbricht, wie dieß oft und namentlich im lezteu Winter der Fall war.

.^lntwer^en.

Diese Stadt befindet fich in gleichen Verhältnissen wie Rotterdam.

Brnssel.

Nicht vorteilhafter als der vorerwähnte Verkehr stellt sich der Handel .^u Schweizerartikeln mit Belgien selbst. Während die Schweiz erwarten

....42 durfte, man werde dortseits den gemachten Beschwerden über bestehend^ Difierenzialzölle bei erstem Anlaß Rechnung tragen , finden fich dieselben .

behufs Ausrundung dex Zollansäze, durch das mit 1. Januar 1858 in.

Kraft getretene Supplement zum belgischen Zolltarif theilweise noch erhöht.

So ist der Zoll auf Seidenstoffen vou Fr. 11. 60 auf Fr. 12 per Kilogxamm / und der auf Seideubäuder von Fr. 5. 80 auf Fr. 6 gestellt .worden , während z. B. Frankreich. füx beide Artikel nur Fr. 4. 64 zahlt.

Schweizerische Seidenstoffe , einer dex wenigen Artikel , die wir an Belgien abgeben könnten, find durch diesen bedeutenden Differenzialzoll vollständig vom dortigen Markte verdrängt.

.^en..^.

Füx die schweizerischen Exportartikel bot Genua im Berichtsjahre keinen sehr günstigen Markt dar, und es dürste fich deren Verkauf eher vermindert als vermehrt haben. Diese unbefriedigenden Resultate werden den hohen Lebensmittelpreiseu zugeschrieben, welche fich bis zur neueu Aexnte erhielten , wodurch der Konsum fich auf das Allernothwendigfie beschränkte. Das Aernteergebniß war , wie in ganz Jtalien , auch^ in der Gegend von Genua und auf dex Jnfel Sardinien größtentheils sehr günstig ^ eine Ausnahme machte die Weinpxoduktion , die keine fühlbare Vermehrung erreichte , ^da der Weinstok sich nur sehr langsam von seiner Krankheit er^holt , und ein Gleiches kann von der Seidenärnte gesagt werden; allein hier fand fich eine Kompensation in den hohen Preisen, zu denen die Eoeon.^ verkauft wurden.

Jn Beziehung auf den Vexkehr der Schweiz mit dem Hafen vou Genua im Allgemeinen ist eine stete Zunahme nicht zu verkennen ; derselbe wird aber die Bedeutung , deren ex fähig ist , exst dann exreichen, wenn.

die schweizerischen Eisenbahnen mit dex sardinischen in ununterbrochene VerBindung gebracht sein . werden, indem bis dahin der größeren Ausdehnung.

dieses Verkehrs noch zu hohe Transportkosten entgegenstehen.

^lron.^.

Diesex Plaz hat süx die Schweiz einige Bedeutung wegen der doxtigen Ausmündung der piemontesischen Bahnen, vorzüglich aber auch seinem ^etraidemarktes wegen, auf dem fich einige Gegenden der südlichen Schweig .verproviantixen.

Jm Jahre 1857 beföxderten die saxdinifehen Dampfboote auf dem Lago Maggiore aus der Schweiz nach Piemont .

Reisende

. . . 35,768, im Jahr 1856 Reisende 32,28l

Waaren aller Art Ztr. 105,237,..

.Hornvieh . Stüke P f ^

.

.

..

601,

2 8 ,

..

.,

..

.,.

Waaren

,, Hornvieh

..

P s. r^

92,716 Zentner

894 Stüke

^

..

^

34^ aus Piemout nach der Schweiz^

.Reisende

. . . 37,^67, im Jahx 1856 Reisende^ 32,646

Waaxen aller Art Ztr. I23,99^ Hornvieh . Stüke I63,

^Pf^ . .

-

-3,

,.

,,

.

.., ,,

Waaxen 101,445 Zentner Hornvieh 23 Stüke

. Pf^

35 .^

Mailand.

Wie aus den meisten Gegenden Europas, so lauten auch aus der Lombardei die Berichte über die Getraideärnte, (Mais und Reis inbegxiffen) günstig ; die Weinproduktion hat stch ebenfalls mexklich gehoben, blieb indessen, gegenüber den Erträgnissen vordem Eintreten der Krankheit des Weinstokes immer noch zurük. Dagegen find im Berichtsjahre die Hauptexwerbs.^uellen des Landes, die S e i d e n p r o d u k t i o n , S e i d e n s p i n n e r e i und Z w i r n e r e i schwer getroffen worden. Die Seidenärnte war noch geringer als im Jahr .1856 und fehlte in einigen Provinzen fast ganz ; Spinnerei und Zwirnerei leiden unter der allgemeinen Gefchäftsstokung und dem seither eingetretenen starken Abschlag der Seidenpreise. Auf den Abfaz der schweizerischen Jndustrieprodukte nach dorten wirken diese Verhältnisse ungünstig ein, und es ist demnach vorauszusehen, daß der Ver..

kehr der Schweiz mit der Lombardei in nächster Zeit kein sehr belebter sein wird.

Gegenüber dem bedeutenden Verkehr der Viehmäxkte von Lugano ist auch im Jahr 1857 derjenige der rjvaiisirenden lombardischen Märkte vou Leeeo und Legnano sehr zurückgeblieben, und hat den erstern keinen fühlbare^ Eintrag gethan.

^orno.

Mit Ausnahme unter der Krankheit sei das Jahr 1857 Produkten gesegnetes

der Weinärnte, die, wenn auch schwächer, stets noch des Weinstokes leidet , wird aus Toskana gemeldet, ein in seltener Fülle und Güte mit allen Landesgewesen und habe aus den durch frühexe Mißärnten

gedrükten Wohlstand einen fühlbar günstigen Einfluß gehabt.

Der Abfaz schweizerischer Manufaktuxwaaren , ohne von einer anßexgewöhnlichen Vermehrung sprechen zu können , hat sich im Berichtsjahr wieder entschieden gehoben, namentlich in Mouchoirs mérinos , in glatten Seidenbänderu, Tassetas und Satin, so wie in glatten, bunten Baumwollenbändern (frisolets), deren Verbrauch seit ^einiger Zeit in bedeutender Zunahme begriffen ist.

Für das U h r e n g e s c h ä f t gewinnt Livorno eine von Jahr zu Jahr wachsende Bedeutung, indem, neben dem Konsum des Landes selbst, der Artikel von dort aus nach der Levante, der Berberei und nach Untere Jtalien abgesezt ^wird. Auch die B i j o u t e r i e soll sich eines schönen Ge.^ fchäftes erfreut haben.

Die Verbindungen über Meer erweitern und vermehren sich.

^

344

Neue Dampfbootlinien erhielt Livorno nach England, Holland und Priest, und vermehrte Fahrten nach Neapel, Sizilien, Geuua, Marseille und Korsika.

.

^ o .

.

.

.

.

.

Durch Edikt der päpstlichen Regierung .wurde, Ende März 1857, dex Einfuhrzoll auf verschiedenen Manufakturwaaren herabgesezt, welche Erleichterungen auch einigen schweizexis.^eu Exportartikeln zu gut kommen.

Es sind dieß namentlich . weiße, glatte Mousselines, auf d..nen der Zoll auf die Hälfte ermäßigt wurde , gedrukte Baumwollenwaaren (Zollreduktiou ^), Leinwandartikel, rohe, weiße und façonnirte, leichte Wollenzeuge und gemischte Stoffe. Wir haben diese Verfügung im April durch das Bundes-

blatt (l., 210, 270 und 306) veröffentlicht.

Das Quantum der in den römischen Staaten produzirten Seide wird

auf 120,000 Kilo geschäzt , wovon 100,000 Kilo ausgeführt werden.

Einex Spekulation des Crédit Inohilier wird es zugeschrieben , daß die Seidenpreise eine fabelhafte Höhe erreichten , auf der sie . sich jedoch nur kurze Zeit erhielten.

Die im Wachsen begriffene dortige Fabrikation, bei der auch, in nicht unbedeutender Weise, Schweizei.häufer betheiligt find, beschäftigt fich vorzüglich mit Darstellung von Baurnwoll^ und leichten Wollzeugen, so wie gemischten Stoffen, begünstigt durch einen Schuzzoll von mehr als 25 .^,.

Dagegen fehlt es ganz an Baumwollspinnereien, und die Garne, auf denen uux ein Zoll von 6 .^ lastet, werden alle aus dem Auslande bezogen ; zum größten Theil find fie e n g l i s c h e r Herkunft. Die daherigeu Verhältnisse find im lezten Geschäftsberichte näher erörtert worden.

Mau schäzt die Einfuhr nach den römischen Staaten auf einen Werth von eirea Fr. 28,000,000 , wovon beinahe zwei Dritttheile auf England

fallen; der Rest vertheil^ sich aus Frankreich, die Schweiz , Belgien

und Deutschland, unter welch' leztern Staaten der Schweiz der größte An^.

theil zufällt.

Das unter dem Druke der theuern Lebensmittel leidende Jahr 1856 zeigt für die Schweizerartikel annähernd folgendes Resultat .

Waareubenennung.

Gewicht.

Pfund.

Werth iu Franken.

Weiße Mousseline von St. Gallen, velati^ . . 12,000.

150,000

...

..

..

..

^

,,

.,

,,

^Gedrukte baumwollene Tücher

sp o l i n a t i und

velati . .

ricamati .

3,000.

I ,000.

von Glarus und

Winterthur . . . . . . . . . 16,000.

Gedrukte Jndienne von Winterthur u. Neuenburg ^2,000.

.Baumwollenstoffe von St. Gallen und Zürich

.

30,000.

35,000 20,000 120,000 50,000 75,000^

Uebertrag: 450,000

^

34^ Waarenbenennung.

Glatte Seidenstoffe von Zürich

Gewicht.

Pfund.

Werth i^ Franken.

6,000.

450,000 350,000

2,000.

120,000

Uebertrag: . . . . .

Glatte und façonirte Seidenbänder von Basel

.

Rohe, weiße und damaszirte Leinwand von Bern 20,000. 100,000 Gold- und Silberwaaren , Bijouterie von Genf 800. 300,000 Uhren von Gold und Silber . ^ . . . . . 4,000. 200,000 Strohgeflechte . . . . . . . . . . .1,000.

15,000 Holzschnizwaaren . . . . . . . . . 2,400.

8,000 Leder, weißes und gewichstes . . . . . . 12,000.

50,000 Käse . . . . . . . . . . . . . 8,000.

10,000 Fr. 1,603,000 Jm vorhergehenden Jahre wurde der Absaz an

Schweizerprodulten geschäzt auf . . . . . .

. 1,948,000

Das Jahr 1856 blieb alfo entschieden zurük, was ohne Zweifel der allgemeinen Theurung zuzuschreiben ist, die dort vor der Aernte herrschte und den Konsum auf das Nöthigste beschränkte.

Neapel. ^ Die Aernteberichte aus dem Königreich beider Sizilien lauten nicht minder günstig, als aus andern Gegenden Jtaliens.

Obfchon anzunehmen ist, daß von den neapolitanischen Produkten auch ein Theil in den Konfum der Schweiz übergeht, so bestehen, wi.. es scheint, gegenwärtig keine Verbindungen zum direkten Bezug derselben, was früher sür die Seide der Fall war. Jn schweizerischen Ma^nnfakturartikeln beschränkt sich der Konsum in dort auf Uhren , Bijouterie , Mousseline und Broderien, wovon der ....bsaz ein ziemlich bedeutender genannt werden kann.

Dem Jmpo.rt anderer Waaren stehen entweder zu hohe Zölle, oder die Produkte der dortigen Jndustrie entgegen.

Es find stets noch etwelche Aussichten vorhanden, die neapolitanisch^ Regierung werde nächstens zu einer Revision ihrer Zollgesezgebung schreiten.

Verwirklichet sieh diese Annahme durch Ermäßigung der bestehenden h^oheu Einfuhrzölle, so läßt fich hoffen, der gegenwärtige Handelsverkehr werde sich alsdann mehr beleben.

.

.

.

.

.

^ s f i n a .

Ueber die Bedeutung der dahin ausgeführten Schweizermanufakturwaaren fehlen genaue Angaben gänzlich.

Es bestehen zwar direkte Verbindungen ; allein der Jmport figurirt in den Zolltabellen unter den Namen der Verschiffungshäfen (Marseille, Genua, Livorno und Triest) und vexmischt sich alfo mit Produkten anderer Länder.

Das Aernteergebniß aus Sizilien kann im Allgemeinen als ein sehr eichliches bezeichnet werden; der Weinstok brachte schöne Resultate, was

^

^46

vorzüglich der Anwendung des Schwefels zugeschrieben wird.

Die VerSendung dieses Surrogates hat bereits eine Steigung der Schwefelpxeise zur Folge gehabt. Der Olivenbau lieferte , wie iu Rom und Neapel, so ^uch in Sizilien eine überreiche Aexnte, infolge derer die Oelpreise bereits .namhaft gesunken sind.

Odessa.

Obschon Odessa von der Handelskrisis wenig berührt wurde, so haben sich die Ausfichten des Frühjahres I857 auf ein belebtes Jahresgeschäft Dennoch nicht erfüllt, indem der Abiaz hinter den gehegten Erwartungen zurükgebliebeu ist.

Namentlich hat der Verkauf in Uhreu , Bijouterie, Seidenwaaren und andern Luxusartikeln gelitten , deren Preise gedxükt 1vaxen und wenig Nuzen boten.

Die Ursachen find theils in der durch die Krifis hexvorgerufenen übergroßen Vorsicht des Handel...standes zu suchen, theils liegen sie in den verlustbringenden, ungünstigen Wechselkursen auf andern Pläzen, theils dürften fie auch der Uebergangsperiode zuzuschreiben ^ein, iu welcher Odessa seit Aufhebung des P o x t f r a u e und Einverleibung iu die Douanenlinie Rußlands fich befindet.

Jn St. Gallex Stikexeiwaaxen, iu Glarnerartikeln und Bernerleinwaud waren die Zufuhren sehr beschränkt. Guten Absaz bot Odessa da^egen süx Schweizerkäse, der fich zu günstigen Preisen verkaufte.

Das Aernteexgebniß war auch in Südrußland ein sehr reichliches, so reichlieh , daß die Landwixthe einen Theil ihrer Erträgnisse auf Anschaffung ....on Maschinen und Verbesserung ihrer Einrichtungen überhaupt verwenden tonnten. Die Errichtung von Dampfmühlen wird immer allgemeiner und ^ald dürfte das Mehl als Ausfuhrartikel theilweise an die Stelle des Getxaides treten.

Neben der immer mehr sich ausdehnenden Dampfschiffahrt besteht eine.

wesentliche Vexkehrserleiehterung mit dem Hafen von Odessa darin, daß Versendungen über W i e n ...on dort aus durch die österreichischen Dampfex bis an ihre Bestimmung übernommen werden, und mithin eine Zwischen^ spedition unnöthig machen.

Auch die Produkte des Kaukasus in Seiden und namentlich in Buchsbaumholz gewinnen eine zunehmende Bedeutung ; doch stehen dem dortigen Handel, sowol bei dem Einkauf als bei der Ausfuhr, noch sehr große

Schwierigkeiten entgegen. Schweizer, die sich ^bei diesen Geschäften be..heiligten, scheinen günstige Resultate erzielt zu haben.

Die Schweizexkolonie in Bessaxabren gedeiht; indessen wurde sie im Berichtsjahre durch die Heuschreken heimgesucht, und erlitt in Folge dessen namhaften Schaden in Weinbergen und Feldern.

.

.

^ i .

^ .

^ .

Ungeachtet der Handelskrisis , von der auch der dortige Verkehr nicht verschont blieb, verzeigt der Umfaz an den Leipzigexmessen des Jahres .'.857 dennoch eine Vermehrung gegenüber demjenigen des Jahres 1856.

.^

347

.Zu diesem günstigen Resultate hat namentlich das zunehmende Erscheinen .^on bedeutenden Käufern aus Rußland vieles beigetragen, für die, durch ^ie stattgefundenen Reduktionen der russischen Einsuhrzölle, der ausländische Markt in manchen Artikeln weit zugänglicher geworden ist. Dem dortigeu .Handel war dieß eine willkommene Kompensation sür den dießjährigen ungünstigern Absaz nach manchen andern Gegenden. Auch dem SchweizerExporthandel sind hieraus Vortheile erwachsen. Mit Ausnahme der Seidenzeuge und Seidenbänder, deren Verkauf unter den hohen Preisen des

Rohstoffes litt , fanden die übrigen Schweizerartikel in Leipzig einen guten

^..arkt. Stets bedeuteud ist das Uhrengeschäft., von dem indessen gesagt wird, daß sich ein Uebermaß des Angebotes zeige, welches, neben ge^riikten Preisen , einer übertriebenen Fabrikation^ in der Schweiz Vorschub leiste und Leute veranlasse, fich auf diesen Handel zu werfen, die auch nicht im Entferntesten dazu berufen zu sein scheinen.

Die hieraus entspringenden übeln Folgen liegen auf der Hand und bestehen hauptsächlich in Ueberführung des Marktes , namentlich mit geringer Waare und Einbuße des bisherigen guten Rufes, einem der wichtigsten Faktoren, welche die Uhrenfabrikation zu ihrer dermaligen Bedeutung erhoben haben , neben welcher Gefahr die da und dort auftauchende Konkurrenz wenig in Be-

Bracht fällt.

.^anIbnrg.

Durch die früher gemeldete Aufhebung des Ausfuhrzolles ist es noch schwieriger .geworden , Angaben über den Verkehr dieses Handelsplazes mit ^ex Schweiz zu erhalten.

Jm Allgemeinen kann .der Gang des Handels während dem ersten Semester 1857 ein günstiger genannt werden, indem, troz des hohen Zinsfußes , die theuern Warenpreise fich nicht nur hielten, sondern auf einigen Artikeln fich sogar noch steigerten. Dann aber brach der Rükschlag der amerikanischen Krisis verheerend auch über den Handel Hamburgs herein, dessen bedrohte Lage sich noch durch schlimme Berichte aus dem Norden sehr komplizirte.

^ris.iiania.

Die Handelsverbindungen der Schweiz mit Norwegen vermitteln sich gewöhnlich über Hamburg und Amsterdam. sind indessen nicht von großer ^ Bedeutung.

Bemühungen des schweizerischen Konsulates in Ehristiania, .direkte Geschäfte anzuknüpfen, hatten bis dahin wenig günstigen Erfolg, weil es oft fchwer hält, den Handel aus seiner Routine heraus zu bringen.

Auch von dort melden die Berichte bedeutende Verluste durch die HandelsKrisis, die namentlich heftig in Schweden auftrat, wo das Kreditunwesen schwindelhaft betrieben wurde. Jn Norwegen ist es mehr der Fabrikantenstand , der gelitten hat , und unter demselben auch dort niedergelassene Schweizer. Die Ursachen fallen jedoch nur indirekt mit der Handelskrisis zusammen, indem sie eher in dem bedeutenden Abschlag dex Rohstoffe zu

Buchen sind.

Der dortige Fabrikant ist nämlich genöthigt, wegen dex

Bundesblatt. Jahrg. ^. Bd. I.

.

34

^

^

^

Unterbrechung der Schifffahrt durch das Eis, fich Provisionen von Rohstofsen auf 6 Monate anzulegen, die ex im Berichtsjahr theuer erworben hatte und wohlseil verkaufen mußte.

Jm Jahr 1857 wurde der Zolltarif für Schweden und Noxwegen einer Revision unterworfen, ohne indessen wesentliche Modifikationen zu erleiden.

^w-^r^ans.

Von unserm Konsulat in New^Oxleans erhielten wir einen einläßlichen, sorgfältig abgefaßten Handelsbericht, der uns genügendes Jnteresse zu bieten schien , um ihn vollständig im Bundesbl^tte zu veröffentlichen. Wir verweisen daher auf diesen für unfern Handelsfi.^nd in mehr als einer Beziehung interessanten^ Bericht.^)

^w^or....

Wie New-Orleans fiix die A u s f u h r der amerikanischen Produkte der Hauptstappelplaz ist, so ist es New^ork für die W a a r e ^ n e i n f u h x aus Europa, von wo aus diese Jmportartikel dann wieder nach allen Gegenden der Union versendet werden. New-^ork hat in dieser Beziehung durch Zusammenwirken einer Menge ihm günstiger Faktoren fich nahezu ein Monopol erworben , neben dem die Einfuhren der übrigen atlantischen Häfen Nordamerikas verhältnißmäßig nur unbedeutend genannt werden dürfen.

Die Ergebnisse dieses Einfuhrhandels New^oxks waren von Ansang des Jahres 1857 hinweg bis gegen die Mitte desselben günstig, d^r Abfaz reichlich und die Preise lohnend ; dann trat die Krisis ein , mit ihr ein völliges Stoken des Verkaufes und e^n bedeutendes Fallen des Werthes der Waaren. Noch hat der Kredit von der ihn getroffenen schweren Er-

schütterung sich nicht erholt; die Liquidation der aufgehäuften großen

Waarenvorräthe wird dieß sehr empfinden, und es find deßhalb von daher noch namhafte Verluste zu befürchten. Das Jahr I858 kündigt sich demnach unter keinen günstigen Auspizien an. Die Einfuhren werden klein, die Preise gedrükt bleiben, und es ist somit auch für die schweizerische Jndustrie und ihren Exporthandel nach dorten für die nächste Zukunft wenig

Ersprießliches zu gewärtigen.

Die Tabelle des Zollamtes von New^ork über die Einfuhren schweizeriseher Produkte nach dorten im Jahr I85.^ umfaßt offenbar bei weitem nicht den ganzen Verkehr ^der Schweiz nach . diesem Hafen, ohne daß damit

in die Richtigkeit der Angaben des Zollamtes New.^ork ein Zweifel gesezt werden kann. Diese Angaben enthalten nämlich nur den Answeis der direkten Versendungen aus der Schweiz, während alle diejenigen Schweizerwaaxen, welche durch fremde Exporteurs (Franzosen, Engländer, Deutsche ..e.)

nach New^ork verschifft werden, in den Tabellen des New^orker Zollamtes unter dem Namen desjenigen Land.^ erscheinen, in welchem der .Versender seinen Wohnsiz hat.

^) ^x findet sich aus Seit.. .^ hienaeh.

349

^

Die Gesammteinfuhr schweizerischer Produkte und Manufakturwaaren uach New^ork im Jahr l 857 wird von kompetenter Seite auf mehr als 76 Millionen Franken geschäht, und es darf angenommen werden , daß diese Summe keine zu hoch gegriffene sei.

^dne^ in ^ln^r^.lien.

Die uus für das Jahr ^856-1857 zugekommeneu Berichte find zu spät eingetroffen , um fie voriges Jahr noch benuzen zu können. . Wir tragen deßhalb daraus. dasjenige nach, was einiges Jnteresse bieten könnte.

Die Bevölkerung der Kolonie ,,Neu-Süd-Wales^ ist eine vorher...-

schend Viehzucht treibende ; nebenbei beschäftigt fie sieh auch mit Akerbau und

Goldgraben.^ Jhre Hauptprodukte bestehen demnach in Wolle , Talg und Fellen, dann in Gold, etwelcher Seide und Baumwolle, deren jährliche Gesammtausfuhr auf einen Werth von Fr. 87,500,000 geschäht wird, während die Einfuhren aus einen Werth von Fr. 112,500,000 ansteigen sollen , bei welch' lezterer Summe die Schweiz mit Fr. 750,000 betheiligt sei, durch Jn.port von Ul^.en, Bijouterie, Seidenstoffen und Bändern , so wie Broderiewaaren.

Einfuhrzölle werden nur auf Weingeist, Wein, Bier, Zuker, Thee, Kaffee, Tabak und Zigarren erhoben; auf allen andern Waaren ist die Einfuhr völlig frei ; man zahlt auch keine Patent^ und keine Niederlassung^ gebühren.. j.eder. woher er auch sei, hat das Recht, sich anzusiedeln und seinen Beruf auszuüben.

Jn Manufakturwaaren genießen die e n g l i s c h e n Artikeln eine überwiegende Beliebtheit. E^ wird dieß namentlich der bessern, stärkern ^lp^retur zugeschrieben und angerathen , bei Versendungen nach dorten die Waaren. nach englischer Art auszurüsten.

Bereits werden in der Kolonie Eisenbahnen und Telegraphenlinien gebaut; doch beschränkt sich die Ansiedelung stets noch auf einem verhältnißmäf^g schmalen Küstenstrich, und das Jnnere des Landes bleibt vor der Hand unbekannt.

.^^^^.^^^ ^.

Verhandlungen mit au^ivartigeu Staaten.

^rankrei.^.

Jm Lause des Berichtsjahres brachte Frankreich eine Angelegenheit bei uns zur Sprache, mit der wir uns schon wiederholt zu beschäftigen hatten ; es betrifft nämlich die Frage über den Bezug eines Weggeldes auf Schweizergebi^t durch die anonyme Straßenbaugesellschaft von Eol des

Roches. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Unterm 29. Mai 1843

fand zwischen der Regierung von Frankreich und derjenigen des Kantons Ne..enburg der Abschluß eines Vertrages statt , durch den die Notwendigkeit der .^orre^tion des Straßenstükes zwischen Morteau und Loele anerkannt und darauf festgestellt wurde, es folle diese Korrektion zur öffentlichen Konkurren^ ausgeschrieben und den Uebernehmern zur Dekung ihrer Ausgaben,

350 ^ .

nebst einem Staatsbeitrag , der Bezug eines Weggeldes zu vereinbarten Tarifen auf 99 Jahre gesichert werden. Der Bau wurde der sogenannten anonymen Gesellschaft von Eol tes Roches übertragen und von derselben

im Jahr 1850 vollendet. Diese Gesellschaft suchte sodann im Jahr 1853,

durch Vermittlung unsers Gesandten in Paris, und im Jahr 1856 durch Schritte bei unferm Handels- und Zolldepartemente, den Weggeldsbezug auch auf das schweizerische Territorium auszudehnen. Es wurde ihr indessen zur Kenntniß gebracht , daß einem solchen Anfinneu nicht entsprochen werden könne, weil die durch Art. 11 der Bundesverfassung von 1815 ver.-

langte Genehmigung des fraglichen Weggeldes durch die Tagsazung nie

eingeholt und feit Einführung der Bundesverfassung von 1848 alle Weggeldex auf den Hauptstraßen der Schweiz losgekauft worden. seien , die Errichtung neuer aber uux unter Verhältnissen zuläßig seien , die hier nicht bestehen. Frankreich stellte nun vor, es sei in neuester Zeit eine Straße von Les Bxenets nach Loele gebant worden , die auf der Nordseite des Tunnels in die Eol des Roches-Straße einmünde, mithin den von der anonymen Gesellschaft gebauten Tunnel und das Straßenstük von demselben bis Loele benuze. Für ^Gestaltung dieser Benuzung werde der Bezug eines Weggeldes zu halben Tarifansäzen auf Schweizexgebiet verlangt. Wir hoffen, in unferm nächsten Geschäftsberichte die Erledigung dieser Angelegenheit, die noch nicht spruchreif ist, mittheilen zu können.

Baden.

Jm Spätjahr 1857 fand im Einvers.ändniß mit Baden eine Zusammenkunft.in Laufenburg von beidseitig bezeichneten Fachmännern statt, die fich über die Thunlichkeit und den Kostenbetrag der Beseitigung der dortigen Rheinschiffsahrtshemmnisse, resp. des Rothsluhfelsens, auszufprechen hatten.

Aus dem Bericht dieser Experten ist zu entnehmen , daß die Beseitigung der der Flößerei hinderlichen und verderblichen Felsen weder allzngroße Schwierigkeiten , noch unvexhältnißmäßige Geldopfer in Anspruch nehmen dürste , eine durchgreifende Korrektion hingegen sehr weit führen müßte.

^.e^errei.^.

Bezüglich des, auf den Wunsch der Regierung von Tessin bei Oesterreich gestellten Ansuchens um Aufhebung der Sperre der Brüke bei Saltrio haben wir eine ablehnende Antwort erhalten, die seiner Zeit an

Tessin mitgetheilt worden ist.

Eine bei der Regierung von Graubünden eingelangte Anfrage der k. k. Staathalterei für T.^rol und Voralberg, betreffend die Sicherung, schweizerischer Sei.ts, des österreichischen Transites nach und von der Lon.^ bardei durch den Kanton Graubünden , wurde von unseren Handels^ und Zolldepartement dahin beantwortet, daß man geneigt sei, den jenseitigen Projekten in dieser Angelegenheit entgegen zu kommen und mitzuwirken , daß

die österreichischen Bleisiegel an den schweizerischen Zollstätten. nicht verlezt werden.

Auf dortseitigen Wunsch würde man anordnen , daß entweder.

35l die ganzen Ladungen oder die einzelnen Frachtstüke auch noch schweizerischer Seits verbleit werden.

Der zwischen Oesterreich, Modena und Parma seit dem 9. August 1852 bestandene Zolleinigungsvertrag erlosch mit Ende Oktober 1857, und wurde nur zwischen den beiden erstern Staaten wieder erneuert; Parma hingegen

ist definitiv zuxükgetreten.

Neapel.

Jn Betreff der Zollverhältnisse in Neapel ist stets noch von einer Revision des dortigen Tarifs die Rede, ohne daß bis jezt Bestimmtes darüber gemeldet werden könnte. Dem uns s. Z. gewordenen Auftrage nachkommend, haben wir, um unfern dortigen Repräsentanten.^ den Stand zu fezen, bei Geneigtheit der neapolitanischen Regierung in Unterhandlungen über einen Handelsvertrag einzutreten , vor der Hand eine Jnstruktion berathen, die im geeigneten Augenblike benuzt werden wird.

.^r...^.

Zolltarifreform.

Nach bestehenden Verträgen mit den europäischen Großmächten hat die Türkei ihre Zolltarifansäze von 7 zu 7 Jahren einer Revision zu unterwerfen , bei welcher die Repräsentanten dieser Mächte mitwirken.

Dieser Zeitpunkt ist nun wieder eingetreten, und es handelte sich darum,.

dabei auch die schweizerischen Jnteressen gehörig gewahrt zu wissen. Jm

Jahr 1850 war es Frankreich, das sich hiezu bereitwillig finden ließ und

damit, nebst seiner Gesandtschaft in Konstantinopel, speziell den Herrn David G l a v a n e , Ehef des Hauses ^iavan^, fils et CoInp: in dort, beauftragte. Dieser Herr, der mit den schweizerischen Handelsinteressen,.

so weit sie die Türkei beschlagen , vollkommen vertraut ist , hatsich, wie zuverläßige Berichte lauten, im Jahr 1850 seiner Aufgabe auf eine für die Schweiz sehr befriedigende Weise entledigt, so daß wir, auf eine Petition schweizerischer Kauflente in Konftantinopel hin, keinen Anstand genommen haben, an Frankreich nochmals das Ansuchen zustellen, beider gegenwärtigen Tarifrevision di^ Vertretung der schweizerischen Jnteressen wieder übernehmen zu wollen und den Obgenannten , unter Zuzug eines der in Konstantinopel niedergelassenen Schweizerhäufer, damit zu beauftragen. Unferm Ansuchen ist dann auch bereitwilligst entsprochen worden, und es steht nun zu gewärtigen, welche Resultate diese Schritte habe..

werden.

.^erflen.

Zwischen dem persischen Gesandten in Paris und unserm dortigeu Minister wurde im Laufe des Jahres 1857 ein Handels- und Freundschaftsvertrag Perfiens mit der Schweiz vereinbart und unterzeichnet, dem jedoch, aus den im Gefehäftsberichte des politischen Departements entwikelten Gründen , keine Fol.ge gegeben werden konnte. Es steht indessen

352 zu erwarten , daß unsexm Handelsstande hieraus keine Nachtheile erwachsen werden , indem es ihm auf anderem Wege möglich sein wird , sich diejenigen Vortheile ebenfalls zuzueignen, welche aus den Verträgen Perfiens mit andern europäischen Staaten für die Augehörigen dex leztern exwachsen.

^..^land und ^nier.i^.

Zolltarif-Refoxmen.

Zolltarifreformen von einiger Bedeutung für die schweizerische Jndustxie und ihren Exporthandel haben im Berichtsjahr i.. R u ß l a n d und in den V e r e i n i g t e n S t a a t e n von Nordamerika stattgefunden.

Jn beiden Ländern find eingreifende Ermäßigungen der Tarifansäze durchgeführt worden, die nicht ermangeln werden, günstig ans den Verkehr dex Schweiz nach dorten zurük zu wirken.

.^. ^erhandluu.^eu,^ betreffend die schweizerischen ..^oufulate.

...... Jn ^nr.opa.

Madrid.

Noch ist dieses Konsulat unbesezt, da bis jezt keine geeignete Personlichkeit hat aufgefunden werden können ; die Erkundigungen sind übrigens .noch im Gange und sollen sortgesezt werden.

Turin und Mailand.

Dex Generalkonsul in Turin, Herr Gius. B r o e c h i , und der schweizerische Handelsagent in ^Mailand, Herr Ami R e d m o n d , haben gegen Ende des Berichtsjahres ihre Entlassung eingereicht. Nachdem die ein^ gezogenen Erkundigungen nicht bezweifeln ließen , daß keine Aussicht vorhanden sei, die Genannten ihren Aemtern zu erhalten, haben wir die nachgesuchte Entlassung in ehrender Weise ausgesprochen. Die Mittheilungen über die Ersazwahlen fallen in den nächsten Jahresbericht.

Havre.

Jn der Person des Herrn Emil Wanner, Sohns des gegenwäxtigen Konsuls, wurde im Lause des Jahres 1857 für Havre ein Vizekonsul ernannt.

K o n s t a n t i n o p e l.

Vermittelst Eingabe vom 26. April 1857 verwendete sich eine Anzahl^ der in Konstantinopel niedergelassenen Schweizer um Aufstellung einer Nationalen Repräsentation in dort oder, in zweiter Linie, um Stellung dex Schweizer im Orient durch Staatsvertrag unter den offiziellen Schuz einer Großmacht. Dieses in zweiter Linie gestellte Ansuchen wird von.

den Schweizern in S.n.,rna, mit Eingabe vom 6. Juni 1857, unter-

^

353

^iizt, dagegen aber xathen leztere entschieden von der Aufstellung einer eigenen Repräsentation in der Türkei ab. Die hierauf eingezogenen, einläßlichen Erkundigungen , deren Eintreffen sich mehr als gewöhnlich verzögerte, ergaben, daß die Ansichten .über die vorliegende Frage auch bei uns eben fo sehr auseinander gehen , wie bei deu Schweizern im Orient

selbst.

Aus der Aktenlage im Allgemeinen war zu entnehmen , es fei die Stellung der Europäer (Franken) in der Türkei eine von der im übrigen Europa durchaus verschiedene, indem dieselben der Gerichtsbarkeit der türkischen Behörden nicht unterliegen , sondern direkte unter der Botmäßig.^ keit ihrer respektiven Gesandtschaften oder Konsulate stehen. Der Wirkungskreis der diplomatischen Repräsentanten ist deßhalb in dort auch ein viel ausgedehnterer und schwierigerer, als anderswo. Bisher stellten fich die Schweizer im Orient unter den Schuz der Vertreter einer der Großmächte; dieser Schuz wurde ihnen bereitwillig gewährt, und es liegen keine Nachweife vor, daß ^hieraus für unsere Landesangehörigen erhebliche Jnkonv^enienzen oder Nachtheile erwachsen wären, im Gegentheil darf angenommen werden, sie haben fich stets einer angemessenen Wahrung ihrer Jnteressen zu erfreuen gehabt. ^ir konnten uns sodann aus den eingelangten Vorstellungen nicht überzeugen, daß durch Einführung einer direkten Repräsentation entschiedene , sichere Vortheile, von genügender Bedeutung , ^in Aussicht stehen würden , und sahen uns aus allen diesen Gründen , den Kostenpunkt gar nicht in Betracht gezogen, veranlaßt, die Eingabe abschlägig zu bescheiden, fowol was die Frage über Ausstellung einer direkten Repräsentation betrifft , als auch das Ansuchen um Stellung der Schweizer durch einen Staatsvertrag unter den offiziellen Schuz einer Großmacht; lezteres aus höhern staatlichen Rükfichten.

Seitdem ist nun von den Petenten in Konstantinopel eine direkt au den Nationalrath gerichtete Vorstellung ähnlichen Jnhalts wie die frühere .eingelangt, über welche wir im Falle sein werden, Bericht zu erstatten.

Jnsel Sardinien.

Auf den gegen uns geäußerten Wunsch hin für Errichtung eines schweizerischen Konsulats auf der Jnsel Sardinien haben wir die nöthigeu Erkundigungen eingezogen , aus denen hervorgieng , daß noch sehr wenig Schweizer sich dort aufhalten, und der direkte Handelsverkehr mit jener Jnsel von keinem Belang sei , worauf wir der Angelegenheit keine weitere .Folge gegeben haben.

^. ^ln^r.l..^ .^nro.^.

Algier.

Gegen Ende des Berichtsjahres wurde dieses Konsulat, welches län^gere Zeit erledigt war, in der Person des Herrn Rudolf Bieler vou .Basel, wieder besezt. Jn eine Eingabe für Errichtung eines Konsulats

in P h i l i p p e v i l l esindwir nicht eingetreten.

354 Philadelphia.

^ Fortdauernde Naehläßigkeit in der Erfüllung seiner Amtspflichten be.^ wog uns, den dortigen Konsul, Hrn. O b e x t . e u f f e x , zu entlassen un.^ ihn durch Hxu. Rudolf Koradi, von Obex-Neunforn, Kts. Schaffhauseu, zu erfezen.

L o u i s vil le.

Sowol in hier als in Ein ei n n a t i , wohin wir das Konsulat z^ verlegen gedenken, fehlte es bis anhin an einer geeigneten Persönlichkeit.

Die Geschäfte werden indessen interimistisch von Herrn John S m i d t in Louisville besorgt. Mit der einstigen Wiederbesezung dieses Konsulats werden die eingelangten Eingaben vou Schweizern in E v a n s v i l l e und T o l e d o für Errichtung von Konsulaten in dort ihre Erledigung finden..

Detroit.

Durch den Tod des dortigen Konsuls, Hrn. G r a t w o h l , befand sich dieses Konsulat seit Ende 1856 unbesezt. Nach längexn Unterhandlungen haben wir den Herrn Karl Domine, von Eourchapoix, Kts. Bern^,.zum Konsul in dort ernannt, und hiexauf eine Eingabe von Schweizern in Mil-.

waukee, das in gleichem Konsularbezirre liegt, für Aufstellung eines Kousulats in dort ablehnend beantwortet.

G a lv est on.

Jndirekte Berichte melden den Tod des Herrn Tschudi, welcher wäh.^ rend der Abwesenheit des^ Konsuls , Herrn Kuhn, die Geschäste des Konsulats besorgte. Lezterer ist seitdem auf seinen Posten zurükgekehrt.

Vexa-Eruz.

Auch hier ist der Konsulatsverwesex, Herr Heilmanu, gestorben. Wie wir vernehmen , so befindet fich der Konsul , H e r x Z i e g l e x , auf dem Wege uach Vera-Eruz.

Rio de Janeiro.

Die verwikelten und zum Theil ungleichen Verhältnisse der nach .Brasilien ausgewanderten Schweizer nahmen in lezter Zeit das Konsulat in Rio de Janeiro sehr in Anspruch ; wir konnten deßhalb die Dringlich^ keit nicht verkennen, dasselbe durch eine ^jährliche Subvention in der Weise zu erleichtern , daß ihm dadurch wenigstens eine Entschädigung für seine Büreaukosten geboten wurde. Der hiefür nachgesuchte Kredit erhielt in der Sizung vom Monat Dezember die Genehmigung der gesezgebendeu Räthe und wird^ hoffentlich dazu beitragen , den verdienten Konsul , Hru...

D a v i d , von Bafel, welcher um seine Entlassung eingekommeu wax, a^ seiner Stelle zu erhalten.

3^.

L e o p o l d e n e.

^

Die in der Kolonie Leopoldine, bei Earav.ellas (Brasilien), mederge^ lassenen Schweizer machten im Berichtsjahre große Anstrengungen für Ex^ xichtung eines schweizerischen Konsulats in dort. Da sie indessen über di...

vorgeschlagenen Kandidaten nicht einig waren , und nach eingezogenen Erkundigungen das Exequatur von der brasilianischen Regierung schwerlich erhältlich sein dürfte, fo haben wir beschlossen, der Sache für einstweilen keine weitere. Folge zu geben.

Buenos.-A^res.

Nach eingezogeneu Erkuudignngen beschlossen wir, die Wirksamkeit des dort neu gegründeten Konsulats, anstatt auch auf die Argentinische.

Konföderation auszudehnen, nur auf B u e u o s - A y r e s zu beschränken, und ernannten zum Konsul den bestens empfohlenen Hrn. Antonio Demarchi, von Astano, Kts. Tessin, Direktor des naturhistoxifcheu Museum^ in Buenos-A.^res.

Valparaiso.

Jm Lause des Berichtsjahres starb der bisherige Konsul, Herr Rüdig^ und wurde durch Hrn. Jakob S c h a z m a n n , von Hausen, Kts. Aargau^.

Ehef des Hauses Levasseur und Antoni in Valparaiso ersezt.

Melbourne.

Aus dem bestandenen Abhängigkeitsverhältniß des Vizekonsuls in.

Melbourne von dem Konsul in Sidne.,. wären wegen allzu großer Entfernung Uebelstände erwachsen denen wir dadurch abgeholsen haben, da^ wir das Vizekonsulat in Melbourne zum selbstständigen Konsulate erhoben^.

.^.

^erharidluu.^en mit deu ...^autoneu.

Markt- und H a u s i r v e r o r d n u n g e n .

Unter Hinweisnng auf den Geschäftsbericht von 1856 haben wir mit^ zutheilen, daß das von W a ad t vorgelegte neue Gesez über das Hausiren,.

vom 24. November 1856, mit Ausnahme des Art. 13, im Einklang mit^ den Bestimmungen der Bundesverfassung gefunden wurde, und wir ir..

.Beziehung auf den beanstandeten Artikel von der Regierung von Waadt die Zustchernng erhalten haben, sie werde ihrem Großen Rathe in seiner nächsten Sizung ein Dekret auf Abänderung dieses Artikels zur Annahme empfehlen. Wir betrachten. demnach diese .Angelegenheit als erledigt.

Hinsichtlich der bei Anlaß der Prüfung des waadtländifchen Gesezen.

den Kantonen Bern, Zug und Wallis vorgelegten Bemerkungen stand die Vernehmlassung der Regierung von Bern noch aus , die vor noch^aligex Behandlung dieser Angelegenheit abgewartet werden wollte. Sie ist nun auch eingetroffen, und wir werden trachten, den Gegenstand seinem

Erledigung zuzuführen.

..^56 Lokalvoxrechte über W a a r e n t r a n s p o r t , Fähren... und Fischexeigerechtsame .^e.

Die zur endlichen Bereinigung dieser theilweise vexwikelten Verhält^ ^isse notwendigen Ausschlüsse der betheiligten Kantone waren uns noch .iicht alle vollständig zugekommen, um vor dem Schlusse unsers Berichtes .noch darüber verhandeln zu können. Namentlich fehlte die Berichterstattung .der Regierung von G r a u b und en, die indessen seitdem eingelangt ist.

geseze und Verordnungen über den Konsnmosteuexbezug auf Wein und geistigen Getränken.

Jm Laufe des Berichtsjahres hat G r a u b ü u d e n eine xevidirte VexOrdnung über den Konsumosteuerbezug vorgelegt, die den früher gemachten ^.Bemerkungen Rechnung trägt und von der wir gefunden haben , sie befinde ^fich mit der Bundesverfassung nun vollständig im Einklag. Da indessen ^ie Verordnung nichts über die Form der Ursprungszeugnisse enthält, so .haben wir uns vorbehalten, bei allfällig spätern Klagen auf diesen Punkt zurük zu kommen.

^ Anders verhält es sich mit dem, den Konfumosteuerbezug betreffenden

Theil des Finanzgesezes von Waltis, vom 31.^ Mai 1856. Nicht nux ^at Wallis den ihm schon unterm 22. Juli 1856 über dieses Gesez ge-

^nachten Bemerkungen bis anhin keine Rechnung getragen, sondern dasselbe, entgegen den Vorschriften der Bundesverfassung, Art. 32 c, in Vollziehung ^gesezt, und daraus gestüzt ein Strafurtheil ausgesprochen, worüber bei uns .Beschwerde geführt wurde. Wir sahen uns daher veranlaßt, die Regiexung von Wa.lis dringend einzuladen, die Einstellung der Vollziehung des fraglichen Strafurtheiles beförderlich anzuordnen und Vorsorge zu treffen, daß unferm Beschlusse vom 22. Juli 1856 durch entsprechende Abänderung ^es Finanzgesezes vom 31. Mai 1856 nachgekommen werde, in jedem Falle erwarte. man die Einstellung der Vollziehung des Gesezes, so weit ...s die beanstandeten Punkte betreffe. Der weitere Verlauf dieses noch nicht beendigten Geschäftes fällt in den Bereich des Berichtes für das nächste Jahr.

Pateuttaxen

der Handelsreisenden.

Durch Beschluß der Bundesversammlung wurden wir eingeladen, dahin .^u wirken, daß die Kantone, welche bisher noch Patenttaxen von Handels.reisenden ......zogen haben, auf den Fortbezug derselben verzichten. Wir sind Diesem Auftrage ohne Verzug nachgekommen, durch Erlaß eines bezüglichen .Kreisschreibens an die betreffenden Kantone. Noch waren am Ende des .Berichtsjahres nicht alte Antworten eingetroffen, auf deren Beschleunigung ^vir hinwirkten, um zu ermöglichen, dieses Geschäft der Bundesversamm^ung nochmals vorlegen und so seiner Erledigung zuführen zu können.

357 Holzausfuhxverordnuugen.

Wir haben seiner Zeit nicht ermangelt, der Regierung von Walli.^ den Bundesbeschluß vom 4. August 1857, betreffend die Besteurung der .Holzfchiäge, respektive die Holzaussuhr aus jenem Kantone, seinem vollständigen Jnhalte nach mitzutheilen, mit der Einladung, den Bezug dex Holzschlagtaxen, im Sinne der den Beschluß motivirenden Erwägungen einzustellen, und uns von ihren dießfälligen Anordnungen Kenntniß gebeu zu wollen. Seitdem erhielten wir hierüber keine weitern Mitteilungen.

V e r o r d n u n g e n g e g e n den V o r k a u s.

Mit Schreiben vom 25. November 1852 begleitete die Regierung von Unterwalden nid dem Wald einige ältere Geseze über den Vorkauf ein, behufs Prüfung derselben im Sinne der Vorschriften des Art. 29 der Bundesverfassung. Diese Geseze erstreken sich auf folgende Artikel :. Anken .(Butter), Baum- und Feldgewächfe. Eier und übrige Eßwaaren, Gülten, Hoiz, Heu, Waiden, Stroh, Streue, Gemeindealpen (auch Vertauschen derfelben^, Urthen- und Bergrechte; Heu und Vieh (respektive das Verbot Heu und Vieh außer Landes zu führen).

Nach Untersuchung dieser Geseze sahen wir uns veranlaßt, der Re.giernng von Unterwalden nid dem Wald folgende Bemerkungen über dieselben zur Berüksichtigung zu empfehlen.

Verfügungen über den Vorkauf von Gülten, Gemeindealpen, Urthen^nd Bergrechte fallen nicht unter die durch Art. 29 der Bundesverfassung ^er Prüfung des Bundesrathes unterstellten Gefeze der Kantone. So lange dieselben demnach nichts der Bundesverfassung Zuwiderlaufendes enthalten , sei gegen dieselben hierseits nichts einzuwenden ; dagegen seien Verfügungen über den Vorkauf von Lebensbedürfnissen für Menschen und ^Vieh, wie fie vorliegen, mit den Bestimmungen des Art. 29 der BundesVerfassung unvereinbar und daher unzuläßig. Verorduungen gegen den Borkauf dürfen sich nur auf Marktpläze und Markttage beziehen, nicht abex aus den Einzelnvorkauf auf dem Lande außer den Marktagen.

Es erscheine demnach hierseits wünschenswerth, wenn im Sinne obiger Bemerkungen .^ine Marktordnung abgefaßt würde , die dann zur Prüfung einzusenden wäre.

B r ü k e n g e l d in E h a t e a u d ' O e x .

Jn einer durch die Regierung von Bern einbegleiteien Eingabe von Einwohnern von Saanen wurde Beschwerde über den Fortbezug eines Brükengeldes in Les Moulins bei Ehateau d^Oex geführt. Obschon die Sache an und für sich fehr unbedeutender Natur war , so glaubten wir Dennoch, aus prinzipiellen Gründen auf der Aufhebung dieses Brükengeldes bestehen zu sollen, um so mehr, als nachgewiesenermaßen dasselbe unter die s. Z. Losgekauften zu zählen war. Die Regierung von Waadt hat ^ann auch unserer daherigen Einladung entsprochen.

^58 Kontrolgebühreu auf dem Neuenburgexsee.

Um den Schmuggel von geistigen Getränken an den Ufern de.^ ^Neuenburgersees gehörig überwachen zu können, führte die Regierung vou Waadt eine genaue Untersuchung aller ankommenden Schisse ein, und er^ mächtigte ihre Getränksteuerbezüger, für diese Kontrole eine Gebühr vou 70 Eent. per Schiffsladung zu erheben. Gegen diese Gebühr wurde bei uns Beschwerde geführt, und wir sahen uns veranlaßt, unter Hinweisun^ auf Art. 31, Alinea 2 der Bundesverfassung, die Regierung von Waadt einzuladen, den Bezug derselben aufzuheben, unbeschadet der Kontrolmaßregel selbst, gegen welche wir, als einer nothwendig erscheinenden polizei.^ lichen Aufsicht des Schiffsverkehrs, keine Einwendungen zu machen hatten.

Die Regierung von ..^aadt hat dieser Einladung auch entsprochen und de....

fraglichen Bezug einstellen lassen.

Urtheil von Freiburg in K o n s u m o s t e u e r - A n g e l e g e n h e i t e n . .

L. V. P.otte aus Frankreich, in Romont wohnhast, reknrrirte ar^ uns gegen ein Urtheil des Bezirksgerichtes von Gre.^erz, durch welches er, angeblich wegen Umgehung des Gesezes über Konsumogebühren auf Wei^ und geistigen Getränken, in eine Buße von Fr. 7,280 verfällt worden war.

Der Fall ist kurz folgender: Potte bezog über den Neuenburgersee eine Ladung Weingeist nach Estavayer, deklarirte sie dort per Transit naeh Peterlingen , unter Beobachtung der gesezlichen Vorschriften ; die Waar^ trat über^Eüg^, wo sie in Ordnung erfunden und die Hinterlage zurük.^ erstattet wurde, wieder aus, und das Transitversahren konnte demnach als vollständig abgeschlossen betrachtet werden. Von Peterlingen wurde die Ladung nach Romont instradirt, wo vorher durch Potte die Konfumogel.ühren bezahlt und mit der Quittung, nach Anleitung des dortigen Getränksteuerkontroleurs , versahren worden war. Gestüzt hauptsächlich auf das Motiv, der Weingeist hätte bei Ankunft an der Gränze in Esta^ v a y e ^ r , und nicht erst in Romont. per K o n s u m o verzollt werden sollen..

sprach. sodann. das Gericht des Bezirkes Greverz, nachdem ein freisprechendes Urtheil des Gerichtes von Romont kassirt worden war, die Eingangs erwähnte Buße aus. Wir haben finden müssen, dieses Urtheil enthalte eine Anwendung der Vorschriften der Freiburger Gesezge.^ung über di^ Getränkesteuer, die dem garantirten freien Verkehr und den Bestimmungen.

uber den Tranfit von geistigen Getränken, Art. 32, a und b der Bun^

desversassung völlig zuwider läuft, ^und haben deßhalb das fr.agliche Urthei.^ für aufgehoben erklärt.

Schneebxuch.

Jn Beziehung auf die Verbesserungsvorschläge, betreffend den Schnee^ bruch aus dem St. Gotthard, welche der Experte, HerrJngenieurMerian^ Bater, nach vorgenommener Jnfpektion an Ort und Stelle, in einem aussührlichen Gutachten beleuchtet, haben wir, auf die übereinstimmenden An.^ träge unsers Handels- und Zolldepartements, so wie auch unsers Postdeparte^

35^ ^nents, vorläufig beschlossen, versuchsweise die Winterfahrbahn über den genannten Paß auf 6 Fuß Breite unterhalten zu lassen. Dadurch wurde der PostVerwaltung die Möglichkeit geboten, zweisizige, gedekte Schlitten, von einer Sizbreite von 3 Fuß 6 Zoll einzuführen, worin für das reifende Publikum .eine fühlbare Verbesserung liegt. ^nr guten Erhaltung der Fahrbahn war es ^ann aber notwendig , die Sohlenbreite der auf dem Paß verwendeten Sehlitten allgemein und gleichförmig auf 3 Fuß vorzuschreiben. Die da....erige Verordnung ist mit 1. Dezember 1857 in Kraft getreten.^)

^. Zollverwaltung.

Das Wesentlichste, w.^.s in Hinsicht^ auf die Führung der Zollverwal...

.tung im Berichtsjahre geschah , ist der Erlaß einer neuen VollziehnngsVerordnung zum Zollgefez. Die bisher bestandene gründete sich nämlich ^noch auf das frühere Zollgefez vom 30. Juni 1849; die gemachten Erfahrungeu , so wie die im Jahr 1851 stattgefundene Revision des Zoll.gestes selbst, ließen eine Umarbeitung der Vollziehungsverordnung als Bedürfniß erscheinen.

Mehrere Spezialverordnungen , so wie eine Menge Detailverfügungen, welche seit dem Jnkrafttreten des jezigen Zollwesens nach und. nach erlassen ^worden waren, wurden in die neue Verordnung aufgenommen, und überhaupt den bishex gemachten Erfahrungen überall die nöthige Rechnung getragen , fo daß nun alle Vorschristen , welche auf die Anwendung und .Vollziehung des Zollgesezes irgendwie Bezug haben, in einer und der-

selben Verordnung enthalten sind, die in 10 Abschnitten und 150 Artikeln

^as Verfahren bei den Zollabfertigungen normirt, welch lezteres dadurch bestimmter, einfacher und für das Publikum faßlicher geworden ist. Diese Verordnung ist auf 1. Jänner ^858 in Kraft getreten.^ Mehrere Kantonsregierungen waren , anläßlich der Neuenburger^Anstände, im Falle, zur gehörigen Ausrüstung ihrer Truppenkontingente Militäressekten in größern Quantitäten vom Auslande beziehen zu müssen.

Eben so langten Sendungen Unterkleider an, ^von im Auslande angesessenen Schweizern zur Verkeilung unter die aufgeboteneu Milizen.

Bei der allgemeinen Opferbereitwilligkeit, die sich in der ganzen Nation auf das erhabenste zeigte , hätte es einen sonderbaren Kontrast bilden müssen, wenn die Bundesverwaltung am starren Buchstaben des Gesezes^ festgehalten

und die Entrichtung der Zollgebühren verlangt hätte.

Wir glaubten

^aher im Sinne der Bundesversammlung zu handeln, als wir die zollfreie Einfuhr solcher, zur Ausrüstung der Bundesarmee bestimmten Gegenstände ^gestatteten.

Die bis dahin bewilligte Erleichterung bei der Ausfuhr wollener Lumpen, die als Düngmittel (bekanntlich find solche zur Papierfabrikation ^) S. eidg. Gesezsammlun.a , Band V, Seite ...^9.

^

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.^.^.

360 .

^

^icht tauglich) zum Anfaz von 75 Rappen per Zugthierlast zugela.^en wurden, ist zurükgezogen worden, nachdem einheimische Etablissement, die zur Darstellung von Kunfiwolle wollener Lumpen massenhaft bedürfen, sich .über jene Erleichterung und die damit verbunden gewesene bedeutende Ausfuhr beklagt hatten.

Eine Petition der Nordostbahnverwaltung um Herabsezung der Durchfuhrzölle auf der Streke zwischen dem Bodensee und Basel konnte ihre Erledigung noch nicht finden , weil eine solche Maßregel nur durch eine Modifikation des Zollgefezes möglich wäre und der Bundesrath , auf die daherigen Vorlagen hin , sich noch nicht für einen entsprechenden Antrag an die Bundesversammlung entschlossen hat.

Die^Sache ist, wie bereits im allgemeinen Theil dieses Berichts erwähnt wurde, zur nochmaligen Begutachtung an das Handels^ und Zolldepartement zurükgewiesen worden.

Die im Jahr 1.^55 für die Ausfuhr von Gerberrinde aus dem Kantou Tessin auf die Dauer von zwei Jahren versuchsweise gestattete Zollerleich..

terung ist, nach Ablauf der zweijährigen Frist, noch ferner gestattet wor-

den, da es sich erzeigt hat, daß diese Maßregel günstig aus den Export von .^erberrinde eingewirkt hat.

Nachdem der Bundesrath sich überzeugt hatte, daß das im lezteu Geschäftsberichte für die Einfuhr von ungestampften Trauben festgesezte Gewichtsverhältniß, 140 .^ Trauben, ungestampste, nicht gepreßte, für je 100 ^ Wein zu rechnen, der Beschaffenheit der italienischen Trauben nicht entspreche, weil solche verhältnißrnäßig weit niehr Trester abgeben, so wurde verfügt, daß je 160 .^ ungestampfte Trauben für 100 .^ Wein zu behandeln seien, ein Berhältniß, das auch die lombardesche Zollverwaltur.g anwendet.

Ju eine Petition von einigen Jndustriellen der Ostschweiz um ZollErmäßigung auf Farbholzextrakt konnte nicht eingetreten werden , weil der gesezliche Zolltarif in dieser Hinsicht keine weitere Auslegung zuläßt und eine Abänderung desselben nicht in unserer Kompetenz lag.

Ebenso mußte eine abschlägige Antwort erteilt werden auf ein Gesuch von mehreren Wirthen aus dem Leimenthal um Verwendung bei Frankreich für Eröffnung eines Getränkaussuhrbür^au in H e g e n h e i m , indem eine solche Maßregel, als den^ Jnteressen der Zollverwaltung widerstreitend, bereits vorher bei Frankreich bekämpft worden war und andererseits die Eröffnung dieses Passes für Getränke auch für das Publikum

Durchaus nicht so nöthig ist.

Seit einiger Zeit kommen im Transport der Tranfitgüter von Basel nach Genf immer häufiger wiederkehrende Unregelmäßigkeilen und Verspätungen vor, so daß die reglen.entarische Reifesrist in sehr vielen Fällen überschritten wurde.

Ofters mag wol der Grund in der schlimmen Witterung auf den beiden Juraseen, so wie im niedrigen Wasserstande gelegen haben ; indessen scheint die Ursache vieler jener Uebelstände auch i^n nnzwek^ mäßigen Einrichtungen, oder in nachläßiger Besorgung der Spedition zu bestehen, namentlich in Olten und J f e r t e n ; auch in M o r s e e bleiben

.^

^

Waaren sehr oft liegen und es kommen Fälle vor, wo Güter von O l t e ^ bis Biel vier Tage und sogar mehr Zeit brauchten.

Solche Verhältnisse find weder im Jnteresse des Publikums, noch geeignet, den Transit durch die Schweiz zu heben. Wir erachten es als^ Pflicht, hier darauf aufmerksam zu machen, damit diejenigen.. die e.^ betreffen mag, der Sache in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken.

.

.

.

.

.

^ n t e n .

Die Zollhäuser in E r o i x de R o z o n und M o i l l e s u l a z , Kts.

Genf, wurden im Berichtsjahre vollendet und bezogen, wodurch einem längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen worden ist. Jm Eo l des R o c h e s mußte sich die Verwaltung entschließen, ein kleines, zwischen der Gränze und dem Zollhaus liegendes , unmittelbar an l.^zteres stoßendes Stük Land, das zum Verkauf ausgeboten war, zu aequiriren, um einen Neubau zu verhindern, der sowol dem Zollhause, als auch dem Zolldienste selbst sehr nachtheilig gewesen wäre.

Die Nebenzollstätte E m mis h o s e n , Kts.Thurgan, befand sich bisherig dem sehr günstig gelegenen Hanse des dortigen^ Einnehmers. Da nach dessen Absterben seine Erben dieses Gebäude veräußern wollten, so sanden wir die Erwerbung desselben um den Kaufpreis von Fr. 6,200 um so angemessener, als man Mühe gehabt hätte, die Zollstätte in einem andern Gebäude unterzubringen, dessen Lage und Einrichtung den Jnteresse der Zollverwaltung so gut entsprochen haben würde.

Jn F o r n a set t e , Kantons Tessin , wohin die Nebenzollstätte vo.^ E x e m e n a g a verlegt werden mußte, wurde zur Vermeidung eines Neubaues ein bereits aufgeführtes, zwekmäßig gelegenes Haus angekauft, in welchem die noch nöthigen Einrichtungen getroffen werden^, um nicht nur die Zollstätte, fondern auch die Wohnung des Beamten und der Gränz^ wächter unterbringen zu können. Da d.efe Einrichtungen in das laufende Jahr fallen, so werden sie im nächsten Geschäftsbericht ihre Behandlung finden.

Jn Eastas..gna, Kantons Graubünden, wo man die Erstellung eines Revifionsschuppens beabsichtigte, wurde im Berichtsjahre uoch nicht mit dem Bau desselben begonnen, weil man fich über verschiedene Punkte noch besser informiren wollte.

Nachdem das Revisionslokal bei der Hauptzollstät^ in St. Eer.gues, zu dessen Erstellung sich die Regierung ^on Waadt bereit gezeigt hatte^ vollendet war , wurde solches von unserer Zollverwaltung gemiethet.

Da-

durch ist nun dem dortigen Personal die Möglichkeit gegeben, die Verifi-

ration der Güter vorzunehmen^ ohne dieselben den schädlichen Einflüsse..

schlimmer Witterung aussehen zu müssen.

Die Verwaltung der Vereinigten Schweizerbahnen nahm in dem vou der Zollverwaltung gemieteten Kaufhaufe in Rorschach, oh..e Kenntni^ der leztern , bauliche Veränderungen .^or . ...ie hemmend auf den Verkehr

.^62 .der Zollstäete einwirkten. Da die Zollstätte es unterließ , ihrer Ober...ehörde von diesen Aenderungen Mittheilung zu machen, und diese erst in Folge eines Besuches an Ort und Stelle Kenntniß von den bereits ausa.eführteu Arbeiten erhielt, so hätte dieß möglicherweise zu unangenehmen Erörterungen führen können. Es ist indessen diese Angelegenheit auf eine, Ballen Theilen zusagende Weife erledigt worden.

Das Zollhaus am Monstein wurde von der Verwaltung der Vexeinigten Schweizerbahnen expxopriirt und weggeschafft, weil dessen Grund von dem Traeé der Südostbahn durchschnitten wird. Mit der Erstellung ^ines neuen Gebäudes wurde deßhalb nicht geeilt, weil der Plaz der dortigeu Fähre noch nicht .definitiv bestimmt war und die Lage des Zollhauses mehr oder weniger davon abhängt.

^es^astssn^rnn^ der Zollverwaltung.

Die Besorgung der vorkommenden Geschäfte .giengen in ihrem bisherigen Geleise fort, ohne daß etwas vorfiel, das besonderer Erwähnung werth wäre. Der Vorsteher des Departements besuchte die Zollstätten längs der N^xdgxänze, von Rorschach bis Basel, und der Oberzollsekretär diejenigen des dritten und vierten, so wie die wichtigern des zweiten, fünften ..ind sechsten Zollgebiets. Das Ergebniß dieser Jnspektion war im Allgemeinen befriedigend, namentlich in Hinficht der Buch- und Kassafühxnng, Während man , bezüglich der Behandlung der Zollgeschäfte im Allgemeinen und besonders in de^ Anwendung des Tarifes, so weit dieses bei solchen nur vorübergehend kurzen Untersuchungen wahrzunehmen möglich ist, hie und da Bemerkungen zu machen im Fälle war.

Die im lezten Geschäftsbericht angeregte Aufstellung einer eigenen Handelsabtheilung bildete den Gegenstand einer befondern Botschaft an die Bundesversammlung, deren Erfolg noch zu gewärtigen ist. Veränderungen in der Organisation der Zentralverwaltung fanden keine statt.

Ueber die Leistungen der Gebietsdixektionen können wir einfach wiederholen , was im lezten Geschäftsbericht bemerkt ist.

.Die meisten Beamten besorgten ihre Funktionen zur Zufriedenheit.

.Fehler und Nachläßigkeiten wurden gerügt und je nach Umständen geahndet.

^lueh dieses Jahr wurden einige Beamte zeitweise an andere Zollstätten versezt, und einige zu ihrer eigenen Jnstruktion auf das Büreau der Zen.tralverwaltung berufen.

Die vorgekommenen Veränderungen im Personal find folgende: Neu erwählt wurden . . . . . . .

4

Versezt, resp. befördert . . . . . . .

4

Entlassen wurden : auf eigenes Begehren . . 5 wegen Dienstfehler . . . 1 .

.

6

Gestorben

ist

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1

.^

363

Da alle Stelleu befezt waren der Stand des Beamtenpersonals .Jahre 1856. Einzig in Perly ^eben werden, der indeß mit der

Bieder wegfällt.

und keine neuen kreirt wurden, so blieb der Zollverwaltung der gleiche wi^ im mußte ein provisorischer Gehilfe beigeEröffnung der Eisenbahn L ^ o n - G e n f

.^r^nzs^nz.

Nachdem man sich von der Unzulänglichkeit des Gränzdienstpersonals im Kanton S o l o t h u r n überzeugt hatte, wurde die dortige Gränzwache ^..ou zwei Mann auf drei erhöht. Jm ersten und zweiten Zollgebiet kamen sonst keine Veränderungen vor. ^ Jm dritten hingegen mußte die Zollver.waltung größere Opfer übernehmen. Die Regierung von St. G a l l e n erhöhte ihrer Landjägermannschaft im Allgemeinen den Sold und reklamixte .oon der Zollverwaltung das entsprechende Betressniß für die ihr zum Schuz der Gränze zur Verfügung gestellten Landjäger. Diesem Begehren glaubten .wix billigerweise entsprechen zu solleu, da jene Landjäger ausschließlich ^en Zolldienst besorgen. Auch die Regierung von G r a u b ü n d e n kündete .den daherigen Vertrag, und verlangte bessere Entschädigung für die von ihr

zum Schuz der Gränze gestellten 20 Landjäger. Nach stattgefunden^

.Unterhandlungen wurde dann ein neuer Vertrag abgeschlossen, nach welchem .die bisherige Entschädigung etwas erhöht wurde, indem die Forderung von ^raubünden grundfäzlich anerkannt werden mußte; dagegen verpflichtete sich Bünden, der eidg. Zollverwaltung für den bisher unentgeltich besorg.teu Bezug ihrer Konsumosteuer eine Provision von 6 Prozent des BruttoErtrages zu entrichten. Dieser Vertrag ist auf l. Jänner 1858 in Kraft getreten.

Jm lV. Zollgebiet fand keine Veränderung statt. Seit der Einführung des neuen Gränzwächterreglements geht der Dienst dort ordentlich, .und auch der finanzielle Theil der daherigen Verwaltung geht besser als früher.

Der Gränzdienst im Kanton Waadt (dessen Gränze mit Neuenburg das fünfte Zollgebiet bildet), wird zur Zufriedenheit der Verwaltung durch .Kantonallandjäger geleistet. Um so weniger konnte stch die Zollverwaltung ^nit den Leistungen der Landjäger des Kantons Neuenburg begnügen, wovon bereits der lezte Geschäftsbericht Erwähnung that. Da troz mehr.maligex Reklamationen die Sache sich nicht besserte, so beschlossen wir die Aufstellung eines eigenen Gränzwächterkorps, und kündeten demgemäß den bisher mit Neuenburg bestandenen Vertrag auf. Mit dem 1. Juli 1857 begann dieses Korps feinen Dienst, und aus den bis jezt gemachten Ersahrungen darf man annehmen , daß die Gränzwache wesentlich besser besorgt .wird als früher, so daß bei der im Ganzen unbedeutenden, größtenteils . .von der ersten Einrichtung herrührendem Mehrausgabe diese Maßregel .hinreichend gerechtfertigt erscheint. Das Korps zählt 24 Mann nebst einem

^hes, dessen Wohnsiz in Lo .. l e ist.

.^...ndesbla^. .^ahrg. ^. Bd. I.

35

^

364

Im VL Gebiet wird. der Gxänzschuz im Wallis durch Kantonslan.^ jäger, im Kanton Genf durch eidg. Gränzwächter versehen. Erstere ließen

in lezter Zeit öfters sehr zu wünschen übrig und gaben wiederholt z^

Reklamationen Anlaß, während der Dienst der Gränzwächter im Kantou Genf stetsfort seinen geregelten Gang geht. Der bisherige Ehef derselben wurde auf sein Begehren entlassen und dessen Stelle einstweilen nicht besezt, ^ da man die Besorgung dieses Dienstes dem Adjutanten gegen Verabfolgun^ einer Gehaltszulage anvertraute, der seine Aufgabe bis jezt gut gelöst hat..

Das Korps in Genf bestand am Schlusse des Jahres aus 54 Mann.

Die Gefammtzahl der Gränzwächtex ist .

eidgenössische . . . . .

.^ . . . .

138

Kantonslandjäger . . . . . . . . .

256

Zusammen .

394

Schmuggel.

Die im Berichtsjahre vorgekommenen Straffälle übersteigen die im.

Jahre 1856 behandelten um 17.

Es wurden Anno 1857 ^anhängig gemacht . . .

Vom Jahre 1856 her waren noch schwebend

.

.

942 Fäll^..

^

60

..

Total:. 1,002 Fället Dav^n wurden erledigt : Durch Fallenlassen . . . . . .

Durch freiwillige . Unterziehung . .

Durch gerichtlichen Spruch ^ zu Gunsten der Verwaltung .

zu Ungunsten derselben . . .

43 Fälle 898 ..

10 4 -

I4

Am Schlusse des Jahres waren noch unerledigt .

von denen 13 vor Gericht anhängig sind.

955 ,,

..

.

47 Fälle^

Die umgangenen Zölle belaufen sich auf

und die ausgesprochenen

Fr. 5,290. 88 und Anno 1856 Fr. 3,502. 7^

Bußen auf . . . ,, 20,39t. 28 .. ,, ,, ,, 24,340. 1.^ Die öftere Anwendung des Art. 51, Schlußsaz, nach welchem in Fällen , wo es sich ergibt , daß der Uebertxeter nicht die Abficht hatten den Zoll zu umgehen , die Buße ermäßigt oder gänzlich nachgelassen wer^ den kann , erklärt diefes auffallende Zahlenverhältniß ; übrigens kommen Straffälle, unter erschwerenden Umständen begangen, immer seltener vor.

Die vorgekommenen Strafalle vextheilen sich auf die ^Zollgebiete wi^

folgt :

.^

365 I. Gebiet hatte deren 380 mit Fr. 2,753. 98 umgangener Zollgebühr.

Il. ,.

Ill. ^ -^

..

,.

. ...

..^ ^.

^

Vl. ,.

,,

.

80 ,. ,, l .042. 52 l04 . ,. 501.24

183 ,, ,. 366. 40 93 ,, ., 353. 66 102 ,, ,, 273. 08

942 Fr.. 5,290. 88 Durchschnittlich hätte im Allgemeinen also jede Zollübertretung Fr. 5. 62 betragen, .^der im l. Gebiet Fr. 7. 24, im ll. Fr. 2. -,

im lll. Fr. 2. 67,

im 1V. Fr. 3. 80, im V. Fr. 4. 81, und im Vl. Fr. 13. --. Wie

früher zeigte fich auch im Berichtsjahre die Tendenz zu Zollumgehungeu am stärksten in den w e s t l i c h e n Zollkreisen.

^olIa^serti^nn^en.

Zollabfertigungen erfolgten im Berichtsjahre . . . . 535,904 und im Jahre 1856 . . . . . . . . . 52l ,028 also mehr Anno 1857^

. . . . . . . .

1^7.

14,876

1^.

Davon zur Einfuhr . . 317,750 291,250 Vermehrung .. .. Ausfuhr . . 100,645 108,255 Verminderung ,, Durchfuhr . . 31,501 33,853 ,, Niederlagsfcheine . . .

8,681 8,224 Vermehrung Geleitscheine für Transitgüter 41,979 42,257 Verminderung Freipässe . . . . . 35,348 37,189 ,.

26,500 7,610 2,352 457 278 1,841

Die Gesammtvermehrung , die von Jahr zu Jahr steigt, beweist am deutlichsten die stets zunehmende Beschäftigung in der Verwaltung.

Auf die 238 Zollbüreaux vertheilt, ergibt sich für die einzelne ..^ollstatte durchschnittlich eine Zahl von 2,25l Abfertigungen im J^.hr, odex 188 im Monat. Neben den bedeutendsten Zollstätten, die jährlich 100 und weniger Zollabfertigungen haben, sehen wir hinwieder deren 65 mit

je 100 bis 500 Abfertigungen, 39 mit 500 bis 1000, 27 mit .1000 bis 1500, .12 mit 1500 bis 2()00, 15 mit 2000 bis 3000, 13 mit 3000 bis 4000, 13 mit 4000 bis 5000, lt mit 5000 bis 8000, 5 mit 8000 bis 12000, 6 mit .12000 bis .17000, 3 von l7000 bis I8000 und I (Freihafen in Genf) sogar mit 29972 Abfertigungen, oder 2498 im Monat, oder ^83 per Tag.

Neben dem Freihafen in Genf hatten die meisten Abfertigungen

Ehiasso, Magadino, Moillesulaz, Rorfchach und Perlv, mit 16375 bis^1775t im Jahr, oder 1365 bis 1479 im Monat. Da alle Zollscheine doppelt ausgefertigt und kontrolirt werden müssen, so kann man

sich einen Begriff machen, welche Arbeit den wichtigern Zollstätten obliegt, und doch sind darunter die materielle Behandlung der Waaren, die Kassa-

366 Verhandlungen, die Führung dex Hilfsbiichex und der Korrespondenz, so wie alles außerordentlich Vorkommende noch nicht inbegriffen.

Die finanziellen Ergebnisse der Zollverwaltung find folgende :

1^.

Einfuhrzölle . . . .

Ausfuhrzölle . . .

Durchfuhrzölle . . .

Niederlagsgebühren . .

Stxafbußenantheile . .

Ordnungsbußen . .

Waaggebühren . . .

Vexschiedene Einnahmen

.

.

.

.

.

.

.

.

1^.

Fr. 5,964,783. 83 Fr. 5,545,947. 56 .. 395,418. 32 ., 459,981. 19 ..

87,161. 21 .. 107,557. 63 ..

I0,02l. 02 ^ 9,987. 86 ., 6,713. 75 ..

.^,857. 53 ..

809. 80 ..

1,049. 2^ ..

17,933. 22 ,, 18,360. 40 ..

11,794. 12 .

11,499. 56 Fr. 6,494,635. 27 Fr. 6,160,240. .99

Gegenüber dem Jahre 1856 zeigt fich also eine Mehreinnahme von

und gegenüber dem Jahre 1855 eine solche ...on

.

Fr. 334,394. 28 ,, 768,499. 90

Jm Budget von 1857 find die Zolleinnahmen angeschlagen auf

Fr. 5,600,000. -die wirkliche Einnahme abex beträgt . . . . . 6,494,635. 27 also mehr als budgetirt . . . . . . Fr. 894,635. 27 Dex Gesamtbetrag dex Einnahmen pxo 1857 mit Fr. 6,494,635. 27 auf die Kopfzahl der Bevölkerung vextheilt, beträgt somit Fr. 2. 71 per Kopf, und zwar

an Einfuhrzöllen . . . von Fx. 5,964,783. 83 Fr. 2. 49 .. Ausfuhrzöllen . . . . . 395,418. 32 ,, -- 16 .. Durchfuhrzölle . . .. .

87,161. 21 ,, - 04 ..vermiedenen Einnahmen

^,,

,,

47,271. 91

,,

.--. 02

Fx. 6,494,635. 27 Fx. 2. 71 Die Gesamteinnahmen vertheilen fich auf die einzelnen Zollgebiete in nachstehendem Verhältniß .

1^7.

1^.

Auf das I. Gebiet . . .Fr. 2,882,786. 69. Fr. 2,951,251. 35 Il.

III.

IV.

V.

^I.

..

.,

,, ,, ..

. . . ., . . . ,,

. . . ., . . . ..

. . . ,, Total: Fx.

800,999. 6..). ,, 629,474. 55. ,,

404,187.

649,618.

793,174.

6,160,240.

747,521. 12 685,584. 29

80. .. 448,286. 42 72. .. 738,596. 60 30. ,, 923,395. 49 99. Fr. 6,494,635. 27

367 Diese Einnahmen mit der Zahl der 238 Zollstätten dlvidirt, ergäbe für je eine Zollstätte eine durchschnittliche Jahxeseinnahme von Fr. 27,288.

Allein auch da sehen wir gewaltige Differenzen :. einzelne Zollstätten mit jährlicher Einnahme von nur Fr. 3, und solche bis auf Fr. 999,784.

30 Zollstätten hatten Jahreseinnahmen unter Fr. ^00; 51 hatten weniger

als Fr. 500; 23 zwischen Fr. 500 u..d Fr. 1000; 29 von Fr. 1000 bis 2000 ; 27 von Fr. 2000 bis 5000 ; 29 von Fr. 5000 bis 10,000:..

13 von 10,000 bis 20,000; 10 von Fr. 20,000 bis 40,1)00; 11 von Fr. 40,000 bis^ 100,000; 7 von Fr. 100,000 bis 200,000; ^ zwischen Fr. .200,000 und 300,000; 4 zwischen Fr. 300,000 und 500.000 und 2 zwischen Fr. 900,000 und 1,000,000. Diese zwei leztern find die Hauptl^ireaux an der badischen Bahn in Basel (mit Fr. 999,784) und an der französisch en Bahn in Basel (mit Fr. 934,837.

70); dann folgt der Freihafen in G enfuit Fr. 437,943. 79, R o r s c h a c h

mit Fr. 436,807. 25, Bafel Bureau füx Kanal und Achse mit Franken 365,979. 83, und Romanshorn mit Fr. 356,765. 87. Diese sechs bedeutendsten Zollstätten hatten also eine durchschnittliche monatliche Baareinnah.ne von Fr. 29,730 bis 83,315.

. Die Ausgaben haben betragen :

Für Gehalte . . . . .

,, Reisen und Expertisen .

Bureaukosten . . . . .

Bauten . . . . . . .

Mobilien und Geräthschasten .

Gränzfchuz . . . . . .

Zollauslöfung und Schneebruch

1.^7.

1..^.

Fr. 380,069. 74. Fr. 362,609.

..

8,607. 71.

9,583.

90,368.

..

89,348. 84.

42,000.

..

27,825. 13.

8,249.

,, 9,790. 13.

236,684.

.. 245,408. 80.

.. 2,492,239. 23. 2,503,169.

40 94 12 42 07 02

^Verschiedenes (Zollrükvergütungen, Unterhalt von Lokalien

und Prozeßkosten, . . . ,, 39,953. 93. .. 23,791. 30 Total . Fr. ^3,293,243. 51. Fr. 3,276,455. 27 Es zeigt sich also gegenüber 1856 eine Zunahme von Fr. 16,788. 24.

Hinsichtlich der vermiedenen Abweichungen in Mehr- oder Minderausgab...

auf den einzelnen Rubriken verweisen wir auf die dem Berichte beilgelegteu (nicht gedrukten) Spezialübersichten. Die Vermehrung der Gehalte rührt von einer theilweisen Aufbesserung her, wofür die Bundesversammlung in der Sommersefsion einen vorläufigen Nachtragskredit von Fr. 12,500 bewilligt hat. Eine weitere Mehrausgabe entstand aus dieser Rubrik durch die Ausxichtung höherer Bezugsprovisionen an Beamte, deren Honorar theilweis..

in solche nProvisionen besteht, und deren Ertrag durch die Stärke der Einnahmen bedingt wird. Die Mehrausgaben für Gränzschuz rühren von vermehrter Mannschaft her, die auf einigen Gränzpunkten absolut nöthig waren, so wie zum Theil von den ersten Einrichtungskosten des auf 1.

Juli 1857 in Thätigkeit getretenen neuen Gränzwächterkorps im Kantou

^

368 Neueuburg. Die Rubrik ,,Verschiedenes.. enthält starke ken 28,462 im Ganzen) für Zollrükvergütungen, welche .hauptsächlich auf zollfreie Eisenbahngegenstände fallen, fänglich entrichtete Zoll vergütet werden mußte. Aus .erklärt fich die star.e Mehrausgabe dieser Rubrik.

Summen (Frauim Berichtsjahre für die der andiesem Umstande

Wird von obigen Gesammtausgaben von . . Fr. 3,293,243. 51 .als nicht zu den Verwaltungskosten gehörend, abgezogen:

Fr. 2,462,814. 36 für Zolläuslösungen . .

,, 26,424. 87 ,, Schneebruchkosteu . ^ ..

28,462. 89 ,, Zollrukvexgütungen ^ mit .. 2,558,317. 3..^ ,,

37,615. 26 .. Ankauf vonMobilien .. ^ und Jmmobilien, ^

.so bleiben als wirkliche Verwaltungsausgaben . . Fr.

gleich 11,^^ .^ der Bruttoeinnahmen.

734,926. 13

Dieselben beliefeu fich im Jahr

1856 auf 11,^ .^ und im Jahr 1855 auf tt.^ ^. Es erzeigt

fich also im Verhältniß zu den Einnahmen eine schwache fortwährende Abnahme der Verwaltungskosteu, in Prozenten berechnet.

Die Gesammtausgaben find im Budget angeschlagen auf ..

Fr. 3,252,000. -Nachtxagskredite wurden bewilligt . . . . . ,, 53,000. -Fr. 3,305,000. Wirklich ausgegeben wurden . . . . .^ . . ^ 3,293,243.51 Mithin zeigt fich gegenüber dem Voranschlag eine Ersparniß von . . . . . . . . . .

Fr.

11,756. 4.)

Bilanz.

Zieht man von dem Bruttoertrag der Zölle

von . . . . . . . . . . . . . Fr. 6,494,635. 27 die wirklichen Ausgaben ab mit . . . . . .. 3,293,243. 51 s.. bleibt eine Reineinnahme für die Buudeskasse von Fr. 3,201,391. 7^ Rechnet man aber noch die gemachten AnSchaffungen an Mobilien und Jmmobilien, welche

als Vermögen zu betrachten find, dazu mit . .

so stellt sich das Gesammtnettoresultat dex Zölle

auf

. . . . . . . . . . . . .

Jm vorhergehenden Jahre betrug dasselbe bloß

Wir haben also für 1857 eine Zunahme auf^

^weisen von . . . . . . . . . . .

,,

37,615. 2^

Fr. 3,239,007. ^)2 ,, 2,934,045.14 Fr. 304,961. 88.

369 J.n Vergleich zum Budget stellt fich das Resultat wiefolgt : .Mehr eingenommen als budgetirt wurden

..

.

Fx.

894,635. 27

was eineu Gesammtüberschuß ausmacht von

.

.

Fr.

906,391. 76

Dagegen weniger ausgegeben . . . . . .

..

11,756. 4..)

Weitere Aufschlüsse find ans den obgedachteu Spezialtabellen erfichtlich.

.auf welche wir hier einfach verweisen.

#ST#

Ans den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 21. April 1858.)

Der vom kais. russischen Ministerium als Geschäftsträger bei der Schweiz. Eidgenossenschaft ernannte Herr Staatsrath Jules de Tengoborski hat dem Bundesrath sein vom 1 t . Februar abhin datirtes Beglaubigungsschreiben eingereicht.

.

Der Bundesrath hat den Herrn Louis William V i oll i er, in Genf als prov. Vizekonful der nordamerikanischen Vereinsstaaten anerkannt, und .wählte ferner als schweizerische Vizekonsuln .

a. sür Melbourne: Hrn. Samuel R e n t s c h , von Köniz, Kts.

Bern , Kaufmann in Melbourne.

b. für D e t r o i t : Hrn. Emile Lhuilier, von Genf, Mechaniker in Detroit.

Der schweizerische Konsul in N e w - O r l é a n s , Herr P i a g e t vou Yverdon, erstattete dem Bundesrathe einen vom 10. Januar d. J. datixten, sehr interessanten Bericht über Handels- und Auswanderungs-Verhältnisse, den wir auf Seite 37I hienach wörtlich geben.

(Vom 23. April 1858.)

Der Bundesrath genehmigte die zwischen dem Regierungsrathe des .Kantons Bern und der schweiz. Zentralbahn in Basel unterm 30. März d. J. abgeschlossene Uebereinkunft über den Bau und Betrieb einer Eisenbahn vom Bahnhofe in B i e l bis zum Landungsplaze der Dampfschiffe In Nid au und die Erstellung eines Hafens an lezterm Orte.

Behufs Regelung der Vergütung vou Frachttaxen bei Geldsendungen von höherm Gewicht als 10 &, hat der Bundesrath beschlossen: 1.. Es sei von den über 10 & wiegenden Geldsendungen, welche die eidgenössischen Behörden empfangen , oder zur Beförderung auf den Postbureaux aufgeben, so wie von Armengeldersendungen über 10 &, füx .den Posttransport auf Eifenbahnstreken die von der Postverwaltung an die Eisenbahnverwaltung jeweilen zu entrichtende Bahntaxe zu vergüten.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1857 (Fortsezung.)

In

Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1858

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

19

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

01.05.1858

Date Data Seite

315-369

Page Pagina Ref. No

10 002 464

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